ich schiebe die zukis [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : ich schiebe die zukis



Polymorph
31-01-2006, 20:13
ja wer sagts denn? da sagte doch der prüfer zu mir, ich schiebe die zukis. und zwar, weil ich die ganze strecke, die der arm zurücklegt, mit voller power schlage und darum mir viel kraft im endpunkt fehlt. versteh ich nicht. ich schiebe keine zukis. aber wenn das so ist, dann müsste ich ein brett 5 cm vor meine faust halten, dann die faust drehen und beschleunigen und könnte damit das brett durchschlagen. denn den rest des weges, den ich eigentlich zurücklegen würde vergeude ich ja sowieso. stimmt das so oder liege ich falsch? mir hat bis jetzt noch niemand gesagt, das ich zukis schiebe. und er meinte dann auch noch, das ich deswegen langsamer sei als die grüngurte (ich habe zusammen mit den grüngurten gemacht, da ich der einzige orangene war). ich steig da nich so ganz hinter...

ghostdog1982
31-01-2006, 20:23
ja wer sagts denn? da sagte doch der prüfer zu mir, ich schiebe die zukis. und zwar, weil ich die ganze strecke, die der arm zurücklegt, mit voller power schlage und darum mir viel kraft im endpunkt fehlt. versteh ich nicht. ich schiebe keine zukis. aber wenn das so ist, dann müsste ich ein brett 5 cm vor meine faust halten, dann die faust drehen und beschleunigen und könnte damit das brett durchschlagen. denn den rest des weges, den ich eigentlich zurücklegen würde vergeude ich ja sowieso. stimmt das so oder liege ich falsch? mir hat bis jetzt noch niemand gesagt, das ich zukis schiebe. und er meinte dann auch noch, das ich deswegen langsamer sei als die grüngurte (ich habe zusammen mit den grüngurten gemacht, da ich der einzige orangene war). ich steig da nich so ganz hinter...
Sorry keine Ahnung vom Karate aber Kraft= Masse x Geschwindigkeit und Geschwindigkeit kann sich irgendwie nur mit dem Weg aufbauen oder so ähnlich( Hilfe von einem physiker, bitte). Aber egal beim Boxen lässt man den Arm eigentlich ziemlich locker bis kurz vorm auftreffen spannt kurz an und zieht dann wieder mit ziemlich lockeren Armmuskel zurück. Ausserdem soll dir Kraft aus der Hüfte kommen .

seebaer600
31-01-2006, 20:45
versuche mal deinen arm voll anzuspannen. nach einer sekunde schlägst du. imme doch mit voll angespannem arm. so stark gespannt, dass du fast einen krampf im arm bekommst. das ist übertrieben der fehler, von dem dein prüfer sprach. glaub ich.

whizkid
31-01-2006, 20:57
Du sollst ja auch nit die ganze Strecke, die der Arm bis zum Endpunkt der Technik zurückliegt, volle Power geben. Der Arm muss da locker sein und nach vorne schnellen. Und im Endpunkt kommt die Spannung rein.

hyxlom
31-01-2006, 21:01
Du mußt dich auf deine Nukitefaust (heißt dass so?!) konzentrieren. Hol mehr Kraft aus der Gegenbewegung. Ich glaube, dann gehts besser. Wenn Du mit aller Kraft nur nach vorne willst, verkrampfst Du nur.

seebaer600
31-01-2006, 21:11
oiso:
nukite = fingerstich
seiken = faust

Ki. 102
31-01-2006, 21:28
Und die Hand die zurückschnellt wird als "Hikite" bezeichnet.

Judoritter
31-01-2006, 21:32
Laut Physiklehrer: Kraft=Masse x Beschleunigung (nicht Geschwindigkeit;)), daraus ergibt sich aber trotzdem, dass bei einer hohen Endgeschwindigkeit (beim Auftreffen) die Kraft groesser sein muesste (die Beschleunigung ist hier eigentlich negativ und damit ein abbremsen, und je groesser die Geschwindigkeit, desto mehr wird beim Aufschlag abgebremst).
Alles schoen und gut, aber warum kommen mir schnelle Schlaege immer sau schwach vor, und starke Schlaege scheinen langsam zu sein (koennte falsch liegen, bin kein Experte im Schlagen):confused:.

Hoffe ich konnte jemanden verwirren:D

Tori
31-01-2006, 22:03
Kraft und Schnelligkeit müssen sich nicht ausschliessen :)

Es gibt eine ziemlich einfach Übung um einen schnellen und im Ziel gleichzeitig kraftvollen Tsuki zu bringen.

Locker hinstellen und den Arm mit der Faust von der Hüfte nach vorne bringen lassen. Das ganze OHNE Kraft. Erfordert einige Übung hilft aber wirklich weiter, denn wie mein Sensei zu recht sagt-Karate kommt aus der Hüfte :rolleyes: Mit voller Power über die ganze Strecke wird das nämlich nix ;) Du bist dabei viel zu verkrampft und es geht tatsächlich auf Kosten der Schnelligkeit.Tatsächlich bringst Du das Kime erst am Endpunkt. Die Kraft wirkt erst nach dem eindrehen der Faust. Bis dahin ist der Arm eher entspannt.

Du kannst zwar immer mit voller Kraft schlagen-aber irgendwann geht Dir dann die Kraft aus-und dann hast Du nicht nur nen geschobenen sondern auch nen schwächelnden Tsuki :D ;)

Gruß

Blue_Dragon
01-02-2006, 02:49
Es ist ganz einfach. Die ganze Strecke durchpowern bringt zwei nachteile
a) Du bist im Wettkampf ziemlich schnell kaputt und nach 50 durchgängen auch

b)wenn du alles mit voller Power machst bist du nie so schnell wenn du es in einer art schnapp bewegung machst.

Und je kräftiger du machst umso langsamer wirst du, und das sieht imho so aus als würdest du eine schwere Kiste Wegdrücken ;)

weudl
01-02-2006, 05:56
Das lässt sich jetzt natürlich nur schwer beurteilen ohne es sehen zu können, aber unter einer geschobenen Technik würde ich eine Bewegung ohne Kime am Ende verstehen. D.h. die Körpermasse kann zwar durchaus hinter der Technik stehen, es erfolgt aber keine schockartige Energieübertragung beim Auftreffen. Der Gegner wird also einfach nur weggeschoben.

Kleiner
01-02-2006, 07:38
Ich gehe mal davon aus, das es in dem falle um Kihon geht, du lässt am Endpunkt die Faust stehen und ziehst sie nicht mehr zurück. Wenn am Endpunkt keine weitere Kraft kommt, sprich die Faust kommt mit gleicher Kraft am Ende an, wie sie an der Hüfte startet, sieht das immer so aus, als wenn du irgendwas wegschieben willst.
Versuch mal ganz locker im Arm zu bleiben und die Faust mit Hüfteinsatz (Hüftdrehung) nach vorne zu Stoßen. Im Endpunkt wird mit der Rotation der Faust die gesammte Geschwindigkeit in Kraft umgewandelt.
Wenn du es richtig machst solltest du den Endpunkt auch hören können, wenn der Ärmel von deinem Gi an den Arm schlägt.

Ziel ist es nur für einen kurzen Moment die maximale Spannung zu haben. Dann, wenn die Faust im Ziel einschlägt.
Denn in diesem klitzekleinen Moment kannst du eine sehr viel höhere Spannung aufbauen als wenn du versuchst die Spannung langsam immer mehr zu steigern.

locker bleiben = schneller nach vorne Stoßen = mehr Kraft im Endpunkt


Der Gegner wird also einfach nur weggeschoben.
Du musst den Gegner mit der Faust mehr oder weniger Aufspießen ohne das dieser nach hinten weggeht (weggeschoben wird).

Ei-Geri
01-02-2006, 15:47
Hikite!
Konzentrier Dich auf die Faust, die zur Hüfte zurückgeht, weniger auf die Schlagfaust. Dadurch wird meiner Erfahrung nach der Tsuki besser. Schieben ist immer unnötiger Kraftaufwand, macht die Technik nur lahm und verkrampft. Arbeite dran, so ne Technik hat sich leicht eingeschliffen.

Gruß

Ei-Geri

skorpiongym
01-02-2006, 18:08
Ein Tsuki wird immer leicht geschoben im Karate, weil das ein Stoß ist. Wenn du das ganze schneller und effektiver machen willst, dann mußt du schläge, also uchi's machen ;) nur so angemerkt ;) ;) ;)

itachi
01-02-2006, 18:33
Hi Judoritter !

Laut Physiklehrer: Kraft=Masse x Beschleunigung (nicht Geschwindigkeit;)), daraus ergibt sich aber trotzdem, dass bei einer hohen Endgeschwindigkeit (beim Auftreffen) die Kraft groesser sein muesste (die Beschleunigung ist hier eigentlich negativ und damit ein abbremsen, und je groesser die Geschwindigkeit, desto mehr wird beim Aufschlag abgebremst).
Alles schoen und gut, aber warum kommen mir schnelle Schlaege immer sau schwach vor, und starke Schlaege scheinen langsam zu sein

Wenn bei schnellen Schlägen das Abbremsen kurz vor dem Aufprall geschieht, z.B. durch Muskelanspannung, damit das Ellenbogen-Gelenk nicht überdehnt wird, dann wird die kinetische Energie wieder verringert. Im Shotokan trainiert man meist, Schläge kurz vor dem Ziel abzustoppen (kaum Verletzungsgefahr). Im Gegensatz dazu wird beim AKS, Wadoryu und in der SV nicht abgebremst, sondern man legt das Ziel knapp hinter den Körper des Gegners. Die Faust trifft dann mit der kompletten Energie auf. Schnelle und lockere Technik, hartes und schmerzhaftes Auftreffen.

itachi

Michael1
01-02-2006, 19:23
Die Kraft in der Form zu betrachten wie das hier z.T. geschieht ist nur wenig hilfreich. Es ist eine rechnerische Hilfsgröße, sie sagt aber für sich genommen nichts über die Wirkung eines Schlages aus, erst recht nicht wenn nur die Kraftverläufe vor dem Kontakt mit dem Ziel betrachtet werden.
Es macht ehr Sinn sich mit Impulsänderungen (=Masse*Geschwindigkeit) im Stoßverlauf oder mit den auftretenden Drücken (=Kraft/Fläche) zu beschäftigen.

Mit der Anfangsfrage hat das ganze aber nicht mehr sehr viel zu tun, imho wurden hier die wichtigsten Dinge aber schon genannt
-möglichst schnelle Ausführung, dazu möglichst viele Muskeln die in die "richtige Richtung arbeiten" beteiligen (Bein, Hüfte, Torso, Schulter, Arm)
-Die Gegenspieler dieser Muskeln im Kihon möglichst erst in der Endphase aktivieren, davor entspannt lassen
-Schnellkrafttraining

weudl
02-02-2006, 05:56
Du musst den Gegner mit der Faust mehr oder weniger Aufspießen ohne das dieser nach hinten weggeht (weggeschoben wird).

Ebenso wie es unterschiedliche Methoden des Energieaufbaues gibt, gibt es auch unterschiedliche Wirkungen die man am Gegner erzielen kann. Es gibt schnelle Schocktechniken die den Gegner an Ort und Stelle zusammenbrechen lassen sollen, aber auch Techniken die den Gegner aus dem Stand drücken oder seine Vorwärtsbewegung stoppen sollen. Welchen Sinn hätte auch sonst die Existenz der Kekomi-Techniken im Shotokan?

Chimonster
02-02-2006, 06:20
Hi, ist mir alles zu theoretisch was die dir antworten.
Nimm einfach ein Tennisball(oder Sockenknäul)in die Faust und mach deine Zukis und lass am Endpunkt des Zukis den Ball los. Dadurch erreichst du eine Wurfbewegung. Je schneller du deinen arm beschleunigst je weiter fliegt der Tennisball - wenn du übst wirst du feststellen das vom "runterfallen" (Muskelanspannung/führen)bis zum "Geschoß" ("rauswerfen des Zukis) alles drin ist.
mfg
Chimonster

Black Fire
03-02-2006, 10:29
Sorry, aber zu dieser Übung fällt mir nur ein:

Okay...du schiebst zwar nicht mehr, dafür spannst du deine Faust aber am Ende auch nicht mehr. Ein Fehler für einen anderen....

Mein Tip:

Das ganze ist eine Kopfsache. Konzentriere dich auf die Hikite-Faust (also die, die zurückkommt. Versuche, sie so schnell zurückzuziehen, wie du kannst.
Wenn du so übst, dann kommt der Tzuki auch lockerer und somit schneller. Und nach eine Sache dabei...frei atmen, nicht durch die Zähne pressen, sondern aus dem Bauch heraus (Später kannst du den kleinen Finger zwischen die Zähne stecken um das zu überprüfen).

PuresGras
03-02-2006, 15:35
Aber egal beim Boxen lässt man den Arm eigentlich ziemlich locker bis kurz vorm auftreffen spannt kurz an und zieht dann wieder mit ziemlich lockeren Armmuskel zurück. Ausserdem soll dir Kraft aus der Hüfte kommen .

richtig ! :halbyeaha

Ergänzung: versuch durch dein Ziel durchzuschlagen... :smack:

-Cobra-
03-02-2006, 20:42
Dieses Problem hatte ich auch und es hat nicht großartig mit komplexer Bewegungsphysik zutun.

Lass deinen Arm den kompletten Schlag über einfach locker und spann dann am Endpunkt deiner Bewegung erst an - für einen Augenblick. Wenn dein Anzug dann "wusch" macht, dann hast du es richtig gemacht.

So kannst du Geschwindigkeit durch die lockere Handhaltung und Kime durch den angespannten Endpunkt verbinden und setzt einen Zuki so wie er grundschulmäßig sein sollte.