Vollständige Version anzeigen : 2. Kyu Ju-Jutsu - Anregungen für die Prüfung?
Tach zusammen!
Ich wollte mir so langsam ein Prüfungprogramm für den Blaugurt zusammenstellen. Im Training sammeln und aufschreiben, Fachliteratur lesen ist OK. Aber ich fände es auch interessant andere Kombinationen zu sammeln, andere Lösungen kennen zu lernen.
Hat jemand sein Programm verschriftlicht und würde es mir freundlicherweise zur Verfügung stellen? So zum klauen, abschreiben, vergleichen, ausprobieren? 1 zu 1 übernehmen geht ja eh nicht, es passt natürlich immer. Aber als Ideensammlung würde ich mich sehr freuen. :)
Thanx
Sönke
JanPeterB
05-02-2006, 19:47
Hey
Ich hab mein Programm mit den Büchern von Christian Braun (sowohl Grün/Blaugurt als auch Braun und Schwarzgurtbuch) ergänzt und dann beim Prüfungstraining die Sachen ausprobiert und auf mich zugeschnitten. Mein Trainer hat mir dann noch Sachen gezeigt, die er verändern, weglassen oder verfeinern würde. Ich habs auch überwiegend abgetippt und würde es dir zur Verfügung stellen, aber ich möchte hier keine Kombination/Techniken vom Christian Braun ohne seine Einverständniserklärung veröffentlichen. Ich kann dir deshalb nur raten, dass wenn du nicht alles mit deinem Trainer erarbeiten willst und dir noch Ideen für die Vielfältigkeit fehlen sprich du nicht zufrieden bist, dir die Bücher zu kaufen und dir dort ein paar Ideen rauszuziehen. Mir hat es, vorallem in der Vielfältigkeit im Bereich Stockabwehr weitergeholfen.
Damit du jetzt nich denkst, toll geschrieben aber hilft mir nich weiter hier ein paar Beispiele:
3.1 Bodentechniken
Bodenflow (seitliche,Reit,Kreuzpostion, Bauchlage des Gegners, Guard Position)
Von Angreifer Schubsen lassen und mit Sturz rückwärts in eingene Rückenlage.
A. geht hinterher und wird in Guard Position gehalten.
Danach dreht V. A. in Rückenlage und liegt in Reitposition, geht dann in den Armriegel
Dreht A. als nächstes über einen Seitstreckhebel in Bauchlage
Hält den Hebel kurz und nimmt ihn dann in den Armbeugehebel
Dreht A. über a´s Körper in Rückenlage und liegt in Kreuzposition
Danach noch seitliches Halteposition und dann auf A´s Handgelenk aufstüzten und aufstehen
4.1 Atemikombination an einem sich bewegenden Partner
1. Kombination
Fußstoß vorwärts(körpermitte),
nachspringen Fußstoß vorwärts(Körpermitte),
eindrehen und Fußstoß seitwärts (Halshöhe),
gerader Fauststoß mit links zum Kopf von A.
über linke Schulter 360° drehen, mit der linken Hand führen
aus der Drehung Handkante mit rechts gegen Hals
Hand drehen, Faust machen und Handrückenschlag
Mit einem Halbkreisfußtritt zum Kopf anschließen
2. Kombination
Halbkreisfußtritt rechts (Rippen)
Nicht absetzen, nächsten Halbkreiskick zum Kopf
Kurz absetzen und Schwung holen für Fußstoß seitwärts zum Hals
Schwinger mit rechts
Schritt zurück und Handrückenschlag
Drehung ausnutzen und eingedrehten Hook-kick zum Kopf des Gegners(über Arme führen)
Drehung des Kopfes beachten
5. Techniken in Kombination
5.1 2 Abwehrtechniken mit dem Unterschenkel
1. nach außen
Angriff: gerade Fußstoß
Abwehr mit dem linken Unterschenkel nach außen
Rechter Fuß kickt zum Kopf
Linke Hand folgt mit einem gerade Fauststoß
Rechts schlägt einen Aufwärtshaken zum Kinn
Kombination mit eingeknietem Schulterwurf beenden
2. nach innen
Angriff: gerader Fußstoß mit rechts
Mit linkem Unterschenkel nach innen stoßen
Aus der Drehung Hook- Kick zum Hals/Rücken/Kopf des Gegners
Beine ergreifen und mit dem Gewicht in die Kniekehlen fallen lassen
mitrollen und Gegner abschießen
5.2 1 Handaußenkantenschlag
Angriff: gerader Fauststoß mit rechts zum Kopf
Unterarmblock(oder Handaußenkantenblock)mit links nach oben außen
Rechts schlägt einen Handaußenkantenschlag zum Hals des Gegners
Greift den Gegner
Tritt Hook Kick (Halbkriesfußtritt rückwärts) zum Kopf des Gegners aus der Postion heraus, also unter dem Arm durch auf den Rücken/Kopf
Hält weiterhin gegriffen und bricht Gleichgewicht nach hinten
Kombination mit Außensichel beenden
7. Messerabwehr mit Kontrolle des waffenführenden Arm
Angriff 1: Messerschnitt-/stich von oben außen
90° vorwärts rechts, Doppelhandblock mit flachen Händen, Handrücken nach außen
mit links den Waffenarm unten lang führen, dabei Schritt mit rechts zurück
Links den Waffenarm weiterhin fixieren
Entwaffnung durch rechten Arm mit gesamtem Körper(Schritt nach vorne)
in den Kragen greifen, Kniestoß und Gegner wegstoßen bzw. Schleuderwurf
Angriff 2: Messerschnitt-/stich von oben innen
Doppelschrittdrehung(links zuerst,rechts rückwärts 180° nachziehen)
Angriff mit Doppelschrittdrehung und Doppelhandblock aufnehmen
=> auf engen Kontakt achten
Durch Handgelenkhebel und Körperrückstoß zu Boden bringen
auf Schulter abknien und Messer entwaffnen und Gegner abschießen
Angriff 3: Messerschnitt-/stich von außen
links Unterarmblock außen unten zur Sicherung
mit rechts den angreifenden Arm unten weiterführen
links übernimmt den Hebel und rechts entwaffnet wie bei 1
Angriff 4: Messerschnitt-/stich von oben innen
Doppelschrittdrehung(links 90° voräwrts,rechts rückwärts 180° nachziehen)
Angriff mit Doppelschrittdrehung und Doppelhandblock aufnehmen
=> auf engen Kontakt achten
Durch Handgelenkhebel und Körperrückstoß zu Boden bringen
auf Schulter abknien und Messer entwaffnen und Gegner abschießen
Angriff 5: Messerstich zur Körpermitte
links Unterarmblock nach außen unten,rechts Fingerstich ins Gesicht
Schritt mit rechts zurück und Handbeugehebel
Schnapptritt vorwärts zum gebeugten Kopf des Gegners
Entwaffnung und Abstand
Hoffe ich konnte dir ein wenig helfen
Grüße Jan-Peter
Hallo!
Beachte bei dem Training Deines Prorgramms, dass die Qualität der gefragten Technik wichtiger ist als eine komplexe Kombination, oder eine ausgefallene Technikvariante.
Erst muss die Technik auch unter erschwerten Bedingungen funktionieren, dann kann man anfangen damit zu "spielen".
Viele Grüße
und
Viel Erfolg
Caro
Danke schonmal!
Das Buch von C. Braun habe ich auch, prima Sachen drin.
Danke!!
Der Handschuh
06-02-2006, 19:36
@JanPeterB
Hast du auch schon mal über Notwehr in deinen Kombinationen nachgedacht. :ups:
Ju-Jutsu-Ka
06-02-2006, 20:02
4.1 Atemikombination an einem sich bewegenden Partner
1. Kombination
Fußstoß vorwärts(körpermitte),
nachspringen Fußstoß vorwärts(Körpermitte),
eindrehen und Fußstoß seitwärts (Halshöhe),
gerader Fauststoß mit links zum Kopf von A.
über linke Schulter 360° drehen, mit der linken Hand führen
aus der Drehung Handkante mit rechts gegen Hals
Hand drehen, Faust machen und Handrückenschlag
Mit einem Halbkreisfußtritt zum Kopf anschließen
2. Kombination
Halbkreisfußtritt rechts (Rippen)
Nicht absetzen, nächsten Halbkreiskick zum Kopf
Kurz absetzen und Schwung holen für Fußstoß seitwärts zum Hals
Schwinger mit rechts
Schritt zurück und Handrückenschlag
Drehung ausnutzen und eingedrehten Hook-kick zum Kopf des Gegners(über Arme führen)
Drehung des Kopfes beachten
5. Techniken in Kombination
5.1 2 Abwehrtechniken mit dem Unterschenkel
Gar nicht so übel
zu 4.1. Der Prüfling soll auf die Bewegung des Partners reagieren,
z.B.
-der Partner läuft kreisförmig auf die linke Seite des Partners, dann wäre eine Angriffskombination, die mit einem linken Schwinger beginnt nicht schlecht
-der Partner läuft gerade auf den Prüfling zu, dann könnte die Kombination mit einem Jab oder Fußstoß vorwärts beginnen
Tip: Nicht zu lange Kombis wählen 4 Techniken sind vollkommend ausreichend
5.1 heisst mittlerweile Abwehrtechnik mit Fuß oder Unterschenkel,
man kann also auch den Stopfußstoß o.ä. einbauen
Jun Fan - PFS
06-02-2006, 20:12
Hi!
Da ich grade 2 Blaugurt-Lehrgänge gehalten habe kann ich nur sagen: Mach etwas auf die geforderten Techniken, was du schon relfexartig machen kannst bzw. was du dir schnell aneignen kannst! Es bringt nichts, wenn du als Abwehrtechnik mit Fuß oder Unterschenkel einen Dreifach-Eingesprungenen-Stoppfussstoß machst mit einer 360°-Drehung und dann daneben tritts...;) Hoffe du verstehst, was ich meine. Lass dich von deinem Partner angreifen, überleg dir etwas, was in der Prüfung flüssig, gut, schnell und kontrolliert von dir kommen kann und das schreib dann in dein Programm (soweit es bei euch erlaubt sein sollte, die eigenne Techniken mit auf´s Programm zu schreiben und die dann vorgelesen werden). Vor allem bei den Weiterführungs- und Gegentechniken MUSST du auf den Partner reagieren und nix einstudiertes Vormachen!
Zu den Atemi-Kombis: Sollte auch flüssig und gut Aussehen, was wichtig ist, steh ja im JuJutsu -1 x 1 (Distanz, Timing etc.). Mach keine zu langen Kombinationen, denn reagiert der Partner dann doch mal aus Versehen bissl anders, dann schlägt´s evtl. ein oder die Technik sieht schlecht oder unsauber aus! 4er-Kombis reichen vollkommen und mit Power ausgeführt sehen die auch sehr geil aus! :D
Solltest du wirklich noch ein paar Infos brauchen, dann evtl. per PN... Wie gesagt, hab ja ein paar Programme (30..:D).
JanPeterB
06-02-2006, 23:11
Hey
Die Anregungen, die Euch zu meinem Programm einfielen kamen in ähnlicher Form von meinem Trainer auch. Ich trainiere jetzt seit 2 Jahren mindestens einmal, normal zweimal die Woche meist je 2 Stunden nur für die Prüfung. Mein Trainer sagt immer, zeigt eine saubere Prüfung und arbeitet schöne Techniken heraus; wer nach einem halben Jahr (bei normalem Training) die nächste Prüfung macht, tut sich selber keinen Gefallen.
Habe halt mit meinem Partner und Trainer länger dran gesessen und gefeilt und trainiere die Kombinationen auch an verschieden agierenden und reagierenden Partnern um das Timing und die Distanz draufzukriegen.
Ich stimm da auch dem handschuh voll zu, das hat mit Notwehr nix zu tun und geht häufig in den Show Bereich. Ich könnte/würde niemals in der Realität mit solchen Techniken reagieren, aber für mich war das Prüfungstraining immer Anreiz neue Sachen zu probieren, sprich neue Techniken zu erarbeiten und den Horizont zu erweitern und ja, ich pose gern :D .
Für die Selbstverteidigung habe ich mein normales Training und den Freikampf. Das bei den Kombinationen die gefragte Technik noch sauber herumkommt, sollte, so denke ich, ein Ziel des Trainings sein.
Ich weiß, ich wäre auch selber unbefriedigt wenn ich dann auf der Prüfung nur Kombinationen mit Angriff,Abwehr bzw. Technik und Wegstoßen als finaler Aktion zeige. Das ist meiner Meinung nach nicht blaugurtwürdig, auch wenn es in der Selbstverteidigung meistens am effektivsten ist. Aber eine Prüfung ist in meinen Augen eben etwas anderes als normale Selbstverteidigung vielmehr sehe ich es als Herausforderung sich Neues anzueignen und alte Techniken auf Sauberkeit zu trainieren. Aber da hat sicher jeder seine eigene Auffassung. :)
@ Jun-Fan
Du sagst über Weiterführungs und Gegentechniken, dass man auf unbekannte Techniken reagieren muss. Hier in Schleswig-Holstein war es bisher immer so, dass wir einen Angriff ansagen mussten und dann darauf eine Gegentechnik angewendet wurde, sprich wir den Angriff selber auswählten. Ähnlich differenziert ist es mit der Technikansage. Wir haben unsere Kombinationen auswendig zu lernen und dürfen auf der Prüfung nicht nachfragen. Hat sich dort etwas genrell geändert oder ist das weiterhin länderabhängig?
Zu den Atemi-Kombos möchte ich euch auch noch meinen Hintergrund mitteilen, also begründen warum ich gerade diese gewählt habe.
Jeder hat halt Techniken, die er gerne mag. Ich bevorzuge Tritte und trainiere diese deshalb auch häufig. Dementsprechend zu kurz kommen bei mir die Würfe. Mein Prüfungsprogramm habe ich deshalb auf Kicks ausgerichtet. Das mag nun für den anderen der zum Beispiel im Grapplingbereich erfahren ist, abgehoben klingen (hier nen Drehkick, da nen Sprungkick), aber ich denke in diese Kombination bekomme ich mehr "flow" und Kontrolle hinein als in andere Dinge. Der nächste kommt vielleicht aus dem Boxen und hat gute, flüssige Schlagkobinationen drauf. Das sieht sicher nicht weniger geil aus und ist sicher auch effektiver. Ich will damit nur sagen, ich will nicht mit irgendwelchen gedrehten Techniken dem Prüfer etwas besonderes darbieten. Vielmehr bietet mir die Prüfung Anreiz, vorallem meinen Lieblingsbereich Beine auf Sauberkeit zu trainieren um schöne Techniken zu zeigen, so wie der Boxer eben seine schnellen sauberen Schlagkombinationen trainiert und der Judoka seine Würfe.
Sollte eine Technik mal misslingen, aus welchen Gründen auch immer, finde ich, ist das auch keine Schande. Dann macht man sie einfach nochmal, wir sind alle nur Menschen, niemand ist perfekt:)
So schon wieder viel zu lange geschrieben
wünsch euch noch nen schönen Abend
Solltest du wirklich noch ein paar Infos brauchen, dann evtl. per PN... Wie gesagt, hab ja ein paar Programme
immer her damit....:D ab blau waere es interessant
soll ich dir email mitteilen?
Jun Fan - PFS
10-02-2006, 18:10
@ Jun-Fan
Du sagst über Weiterführungs und Gegentechniken, dass man auf unbekannte Techniken reagieren muss. Hier in Schleswig-Holstein war es bisher immer so, dass wir einen Angriff ansagen mussten und dann darauf eine Gegentechnik angewendet wurde, sprich wir den Angriff selber auswählten. Ähnlich differenziert ist es mit der Technikansage. Wir haben unsere Kombinationen auswendig zu lernen und dürfen auf der Prüfung nicht nachfragen. Hat sich dort etwas genrell geändert oder ist das weiterhin länderabhängig?
Hi!
Nein, du musst nicht auf unbekannte Techniken reagieren, sondern du gibst zwar den Angriff vor (bei Gegentechniken) oder eben deine 1. Technik (bei Weiterführungen) und DANN solltest du normalerweise versuchen, auf die Reaktion deines Partners zu reagieren und nicht einfach nur was auswendig Gelerntes ausführen! Viele neigen dazu, dass sie z.B. ihren ersten Wurf bei den Weiterführungen nicht mehr durch zu ziehen, weil sie ja noch die Weiterführung zeigen müssen und sich mehr auf den 2. Wurf bzw. die Weiterführung konzentrieren... Bsp.: Hüftwurf - Hüftfegen (Standarttechnik, deswegen...) Die meisten probieren nicht mal wirklich, den Hüftwurf durchzuziehen, sondern setzen ihn nur ganz kurz an und machen dann sofort das Hüftfegen. Du sollst aber auf die Reaktion des Partners reagieren! Er könnte ja auch mal nicht "aussteigen", sondern er verlagert seinen KSP tief und geht in die Knie und dann ist auch nix mehr mit Hüftfegen, sondern dann muss man eben individuell reagieren! Und das gleiche ist es bei den Gegentechniken, wobei mehr Spontanität bei den Weiterführungstechniken gefragt ist... Das gleiche gilt natürlich für Weiterführung Hebel auch.
Hoffe du verstehst jetzt, was ich damit gemeint habe.
Zu deinen Atemis bzw. anderen Techniken: Klar ist die Prüfung einfach eine gute Show und dass Kicks, bei denen du durch die Lüfte fliegst wie Peter Pan gut Aussehen steht ja außer Frage. Ich für meinen Teil hab mich damals darauf beschränkt, nur noch Sachen in der Prüfung vor zu machen, die auch wirklich funktionieren würden - da ich durch mein PFS-Training bissl straßenfixierter denke und es nicht so toll fand, irgend ein Laienschauspiel aus den Prüfungen zu machen. Aber natürlich sieht es anders besser aus und das war ja auch nur meine Ansicht zu dem Thema! ;) :D Ju-Jutsu ist immer noch ein KampfSPORT und eigentlich wollen die Prüfer vielleicht ja auch eine Show sehen! Ich als Prüfer würde eben mehr Wert auf Effektivität legen...
Grüße,
JanPeterB
10-02-2006, 20:11
Nein, du musst nicht auf unbekannte Techniken reagieren, sondern du gibst zwar den Angriff vor (bei Gegentechniken) oder eben deine 1. Technik (bei Weiterführungen) und DANN solltest du normalerweise versuchen, auf die Reaktion deines Partners zu reagieren und nicht einfach nur was auswendig Gelerntes ausführen! Viele neigen dazu, dass sie z.B. ihren ersten Wurf bei den Weiterführungen nicht mehr durch zu ziehen, weil sie ja noch die Weiterführung zeigen müssen und sich mehr auf den 2. Wurf bzw. die Weiterführung konzentrieren... Bsp.: Hüftwurf - Hüftfegen (Standarttechnik, deswegen...) Die meisten probieren nicht mal wirklich, den Hüftwurf durchzuziehen, sondern setzen ihn nur ganz kurz an und machen dann sofort das Hüftfegen. Du sollst aber auf die Reaktion des Partners reagieren! Er könnte ja auch mal nicht "aussteigen", sondern er verlagert seinen KSP tief und geht in die Knie und dann ist auch nix mehr mit Hüftfegen, sondern dann muss man eben individuell reagieren!
ah k, jo hab verstanden. Ist dann ein wenig differenziert bei uns, nämlich nur stupides Auswendiglernen und klare Ansage bei z.B. den Weiterführungstechniken. Lief immer so ab, dass es hieß: Angriff:Schwinger Verteidigung durch Hüftwurf, der Angreifer blockiert durch meintewegen Austeigen nach links und dann Weiterführung mit Körperwurf oder was auch immer. Prüfer nickt mit dem Kopf und Kombination wird vorgeführt. Also nix mit individuellem Reagieren. Ist aber auch egal :).
Klar ist die Prüfung einfach eine gute Show und dass Kicks, bei denen du durch die Lüfte fliegst wie Peter Pan gut Aussehen steht ja außer Frage. Ich für meinen Teil hab mich damals darauf beschränkt, nur noch Sachen in der Prüfung vor zu machen, die auch wirklich funktionieren würden - da ich durch mein PFS-Training bissl straßenfixierter denke und es nicht so toll fand, irgend ein Laienschauspiel aus den Prüfungen zu machen. Aber natürlich sieht es anders besser aus und das war ja auch nur meine Ansicht zu dem Thema! Ju-Jutsu ist immer noch ein KampfSPORT und eigentlich wollen die Prüfer vielleicht ja auch eine Show sehen! Ich als Prüfer würde eben mehr Wert auf Effektivität legen...
Da stimm ich dir auch vollends zu. Denke jeder Prüfer unterscheidet sich, der eine steht auch Shows, weil er vielleicht selbst ne Kampfkunst macht, der andere kommt wie bspw. du aus dem PFS und legt mehr Wert auf Effektivität und Realitätsnähe der Techniken. Da soll auch jeder seine Meinung behalten, finde gerade die Vielfalt ist was schönes im Ju-Jutsu, auch wenn man dann aus Pech mal nen Prüfer mit etwas anderen Vorstellungen erwischen kann.
kurz OT:
Was mir mehr Sorgen bereitet, ist der reale Straßenkampf. Ich weiß nicht, in wie weit ich in sowas überhaupt gewappnet bin. Natürlich hab ich nen Haufen von tollen und schön trainierten Techniken, die sicher auch teils funktionieren mögen, aber ich denke nicht, dass man solche Situation bei Leicht oder Semikontakt im freien Kampf im Training nachstellen kann, man also nicht bedeutend besser als sein Gegner in einer Konfliktsituation dasteht (mal abgesehen davon, dass jeder Angreifer anders reagiert). Vorteile hat man sicher in Atemis und auch Bewegungsformen, aber ich denke, das wird in den meisten Fällen durch Größe und Stärkeunterschied zu Gunsten des Angreifers ausgeglichen. Da du nun den Vergleich zu einem straßenbasierten Sport hast (auch wenn Kampfsport immer trainerabhängig ist), würdest du behaupten, Ju-Jutsu kann man trotzdem als straßentauglich bezeichnen? Die Frage beschäftigt mich nun schon seit Jahren:) Will nun auch nicht zu sehr OT gehen, will hier auch keine Diskussion auslösen(wurde schon häufig genug durchgekaut), wollt nur mal deine individuelle Meinung hören.
Morgen dann erstmal die Landesmeisterschaft heil überstehen
Grüße und einen schönen Abend noch
Jun Fan - PFS
12-02-2006, 19:12
Ich denke, dass es beim JJ sehr auf den Trainer und dessen Hauptaugenmerk ankommt! Ich kenne einige Trainer, die rein auf "traditionelle" Techniken wert legen und sich gar nicht oder nur sehr wenig auf die Straßentauglichkeit konzentrieren. Meiner Ansicht nach könnte man als JuJutsuka einige einigermaßen effektive Techniken für die Straße erlernen und da es mehrere Distanzen abdeckt (Kick-, Box- und Bodendistanz) ist es schon nicht schlecht. Es ist aber wie in allen Kampfsportarten: Die Techniken müssen in Fleisch und Blut über gegangen sein und reflexartig kommen - dann ist es auch straßentauglich!
Hoffe ich konnte dir grob meine Meinung dazu vermitteln...
Schönen Sonntag Abend noch und guten Start in die neue Woche...
Danke schonmal!
Das Buch von C. Braun habe ich auch, prima Sachen drin.
Danke!!
Hi Theson,
wenn Du noch spezielle Fragen hast, schick mir ein Mail an Braun_Christian@gmx.de. Ich versuch Dir dann zu helfen. Die Mails lese ich täglich. Fürs Board fehlt mir oft die Zeit, da ich tagsüber Schulungen (IT-Bereich) gebe.
Vielleicht ein paar Tipps: Geh mal davon aus, dass Du deinen Partner in der Prüfung nicht kennst, d.h. baue die Techniken so auf, dass sie auf alle Fälle funktionieren.
Weiterhin benutze keine Kombis wo der Prüfer nachdenken muss, ob dass jetzt noch im Rahmen ist oder nicht. Das mach ich mit meinen Leuten auch so. Leider hast Du immer mal Prüfer, die nicht auf dem aktuellen Stand sind und wenn die diskutieren müssen, ist das immer schlecht. Nimm also Kobinationen, die sie kennen.
Ich weiß, das ist der einfache Weg und einige werden meckern. Glaub mir ich bin über 20 Jahre dabei und habe viele Prüfer gesehen. Manchmal macht es sogar Sinn zu fragen wer prüft und sich speziell auf diesen Prüfer einstellen.
Wenn Du wirklich gut bist, kann Dir das alles egal sein, zieh Dein Ding durch und Du bestehst sowieso, egal ob die nun diskutieren oder nicht :-)
So long
Christian :)
Danke an alle - bis Juni werd ich hoffentlich was gescheites auf die Beine gestellt haben.
Sönke
spielkind
21-02-2006, 17:41
Ein kleiner Tipp geh intuitiv an die Aufgabe ran.
LEse die Technick, und zack die erste Kombi, die dir in den Kopf komt machst dann dann. Das machst du bei allen Techniken durch, und wenn du 10 mal den gleichen Angriff nennst ist das egal, mach erst mal.
So jetzt hast du ein gutes Fundament zum Pfeilen und der Vorteil ist, dass diese Gundlage dich nicht im Stich lässt, weil das intuitiv war und nix einstudiertes.
Natürlich musst du dein Programm verändern, weil 10 mal der gleihe Angriff, da wirst du dann doch schief angeschaut. Aber der Vorteil ist du bewegst dich nun Schrittweiße von einer Technik weg die du anscheinen schon verinnerlicht hast. So fallen die die neuen Kombinationen dann leichter, und gehen schnller in Fleisch und Blut über.
Ansonstengab es hier ja schon reichlich anregungen, die alle gt und wichtig waren.
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