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Vollständige Version anzeigen : Japanische Waffen (außer Schwerter)



itto_ryu
05-02-2006, 19:10
Ich dachte, da im Bezug auf die Samurai hauptsächlich in diesem Forum meistens nur der Begriff katana fällt und maximal noch auf das wakizashi oder das tanto eingegangen wird, dass ich hier mal einen Thread anbiete in dem Interessierte (wissende, als auch unwissende) sich über das restliche Waffenarsenal austauschen können. Es gibt ja noch so viele andere Waffen im Arsenal der Samurai, seien es nun Lanzen und Speere (naginata, yari), stumpfe Handwaffen (jutte, hachiwari, kanebo) oder "Spezalwaffen" (kusari-gama, nagemaki usw.).

Also eröffne ich damit mal den Thread...

Katsumoto
05-02-2006, 19:42
Mahlzeit.

Cooler Thread. Ich finde insbesondere das japanische Bogenschießen - Kyudo - interessant.

Kumite-Fighter
05-02-2006, 20:05
Natürlich ist auch ab dem 17./18. Jahrhundert auch noch das Gewehr als Waffe der Samurai zu erwähnen, obwohl sich diese ja nie richtig durchsetzte.
Ich habe auch mal gelesen, die Samurai seien auch im Umgang mit dem eisernen Kampffächer (Gunbai Uchiwa) bewandert gewesen.

Das wars fürs erste.
So far,
Kumite-Fighter

kennin
05-02-2006, 20:31
Eiserner Fächer = Tessen (tetsu + sen).
Sie wird geführt mit den Techniken der Jutte (nicht Jitte).

Weitere Samuraiwaffen sind zum Beispiel diese:
http://www.earmi.it/armi/glossario/immagini/sasumata.jpg
V.l.n.r.: Sode Garami; Sasumata; Tsuko bō. Sie wurden verwendet um Verhaftungen aus zu führen (aber auch durch Bürgerpolizei!).

Dann Tetsubō, quasi ein riesiger, von Nieten versehener Baseballschläger.

Nawa, ein Seil. Nicht dick, denn dicke Seile lassen sich nicht einfach knoten und recht leicht wieder lösen.

Shuriken sind auch keineswegs "Ninjawaffen" sondern wurden "auch" von Samurai verwendet. Und ja, auch die Sterne...

Dann gab es natürlich noch stufenlos alle mögliche Variationen von Tantō über Kurz- und Langschwert, vorbei an Nōdachi, Nagamaki bis hin zu Naginata oder Yari und Bisentō.

Eigentlich ist die Liste sehr, sehr lang. Menschen sind sehr inventiv wenn es darum geht einander den Kopf ein zu schlagen!

andi85
05-02-2006, 20:54
Sind zwar nicht von Samurais aber von der damaligen japanischen Bauernbevölkerung:

Kama (Reis Sichel), Tonfa, Sai (Heu Gabel)

Das Kama interessiert mich dabei am meisten, hab schon schön demonstraionen damit gesehen.

gruß Andi

Katsumoto
05-02-2006, 21:03
Meines Wissens setzte sich das Gewehr bei den Samurais deshalb nicht durch, weil sie es verachteten, einen Gegner auf Distanz einfach abzuknallen. Sie suchten - ganz in Sinne des Bushido - den Kampf Mann gegen Mann.

Dragodan
06-02-2006, 06:45
Hallo,

nun ja Katsumoto, man sollte auch die Samurai nicht immer romantisieren. Nicht immer was glänzt war Gold. Die Samurai haben auch nicht immer nach dem Bushido gelebt.

Feuerwaffe: sehr interessantes Thema, sehr interesante Waffe.

Was mich persönlich sehr reizt sind die Waffen in verbindung mit klassischem Jujutsu, sprich Wakizashi, Tanto, Tessen. Aber auch Bo und Naginata finde ich sehr interessant. Kusarigama würde ich gerne mal in Aktion sehen, genauso wie "klassisches" Bogenschießen, Kyujutsu. Kyudo ist mir ein wenig zu "spirituell".

Leider ist hier in Europa nicht annähernd die Fülle an schönen Dingen der Kampfkunst bekannt, aber ich denke durch die in den letzten Jahren betriebene Arbeit (ich spreche nur von Koryu) sind wir auf einem guten Weg. Katori Shinto ryu, Kashima Shin ryu, Hozoin ryu, etc. haben ihren Weg ja schon nach Deutschland gefunden. Mal schauen was als nächstes kommt ;-)

Anbei: schönes Thema Itto!

Bushido_85
06-02-2006, 07:35
Meines Wissens setzte sich das Gewehr bei den Samurais deshalb nicht durch, weil sie es verachteten, einen Gegner auf Distanz einfach abzuknallen. Sie suchten - ganz in Sinne des Bushido - den Kampf Mann gegen Mann.

naja nicht ganz...AFAIR verwendeten sie es nicht, weil man die gewehre einzeln laden musste, d.h. es dauertetwas bis zum nächsten schuss. und zum anderen gab es AFAIK vor schlachten eine begrüßungszermonie oder sowas mit ner art shakehands. d.h. sie standen dicht voreinander und konnten von dort aus nicht schnell genug schiessen

itto_ryu
06-02-2006, 07:48
Schön dass doch so einige Leute ins Thema eingestiegen sind :)

Sorry @kennin, war ein Verschreiber, natürlich heißt es Jutte (verfluchtes i liegt so nah beim u auf der Tastatur) ;)

Dragodan
06-02-2006, 07:55
naja nicht ganz...AFAIR verwendeten sie es nicht, weil man die gewehre einzeln laden musste, d.h. es dauertetwas bis zum nächsten schuss. und zum anderen gab es AFAIK vor schlachten eine begrüßungszermonie oder sowas mit ner art shakehands. d.h. sie standen dicht voreinander und konnten von dort aus nicht schnell genug schiessen


Doch, es wurde sehr wohl verwendet. Nur eben nicht durchhängig, wie zB der Bogen.
Es gab sogar spezielle Schießschulen die sich auf die Arkebuse spezialisiert hatten, so zB die Heki-ryu.
Ein, ich meine sogar das bekannteste Beispiel des Gebrauchs von Feuerwaffen in großen Schlachten war die Schlacht von Nagashino. Oda Nobunaga gegen das Haus der Takeda. Nobunaga setzte seine Schützen ("niedrige" Ashigaru) in 3 Wellen ein um kontinuierlich schiesssen zu können. Er er sozusagen einer der ersten Feldherren die der alten Traditionen abgeschworen hatte, um einzig und allein für den Sieg zu kämpfen.

Buchtipp: Keine Feuerwaffen mehr von Noel Perrin ;)

kennin
06-02-2006, 09:28
Erst mal kurzen Prozess machen mit zwei Fehlinformationen, hier:

1. Katsumoto: Bitte beachte dass die Idee des "Bushidō" eigentlich erst NACH der Zeit der großen Kriege hervor kam. Zwar ist die Idee bereits in der Zeit vom 11. bis zum 14. Jahrhundert gereift, aber ihren wirklichen Einzug bei den Samurai hielt dieser philosophische Lebenswandel erst im 17. Jahrhundert in der Tokugawa-Ära, als die Samurai sich langweilten ob des Friedens und etwas zu tun brauchten.
Der Kampf Mann gegen Mann war sowieso auch kein Grund um die Feuerwaffe zu verdammen. Seit jeher war Kyūjutsu, das Bogenschießen, eine sehr hoch angesehene Technik bei den Bushi, und das ist GEWIß auch kein Mann gegen Mann ;)
Der wirkliche Hauptgrund wieso viele Samurai die Feuerwaffe verabscheuten war ein Anderer. Die Feuerwaffe war einfach zu verwenden und konnte somit auch in Händen eines Bauern gefährlich werden. Und eben DAS brauchten die Samurai nicht, denn damit würden sie ja ihre vorherrschende Macht aus den Händen geben.
Obendrein waren sehr viel Adlige sehr traditionalistisch eingestellt. Die Feuerwaffe rüttelte an festgesetzte Werte, wenn sie tatsächlich eine gute Waffe wäre. Das passte nicht ins Denken des Adels, daher musste es wohl eine abscheuliche Waffe sein...
Nun sollte man jedoch bedenken dass das jetzt alles SEHR generalisierend klingt aber keineswegs so gemeint ist. Die Mehrheit der Samurai waren so, aber gewiß nicht alle. Ein noch relativ grosser Teil der Kaste war gar nicht prinzipiell gegen die Arkebuse.

2. @ Andi 85: Tonfa, Kama, Sai, Nunchaku und dergleichen sind eben KEINE japanische Waffen. Es sind okinawanische Waffen. Okinawa wurde erst unter Kaiser Meiji offiziell einverleibt in Japan und zwar im Jahr 1879, m.a.W. als die Samurai schon abgeschafft waren.
Zwar haben die Satsuma, die Daimyō-familie die in der Provinz Kagoshima herrschte, Okinawa bereits in 1609 besetzt. Aber damit war es noch lange nicht Japan.
Obendrein wurde nach Samuraiwaffen gefragt.

Dahaka
06-02-2006, 09:33
die Nunchaku waren doch auch ein Gegenstand der im Alltag verwendung fand: Reis kloppen!!! und wurden dann als geheime Waffe eingesetzt weil die Samurai(weiß nicht mehr welcher Clan) jegliche from von Waffen verboten haben!!!

Oder???

(ich sehe meine Frage wurde schon beantwortet!!!! thx Kennin:) )

Gruß
Pedro el Negro

Dragodan
06-02-2006, 10:08
Obendrein wurde nach Samuraiwaffen gefragt.

Du meinst vermutlich die Verbindung vom Karate und dem Kenjutsu?
Auch sehr interessant! Jigen ryu würde ich gerne mal in Aktion sehen.

Habe letztens mal ein Video zum Schwimmen in Rüstung gesehen. Übelst, wirklich übelst ;)

Ach, nochmal zu den Feuerwaffen: als die Amis damals in Japan eingefallen sind, wurden doch tatsächlich die "alten" Feuerwaffen wieder rausgeholt. Die Amis sollen sich gekringelt haben vor lachen ;)

itto_ryu
06-02-2006, 10:12
So, als Topic-Eröffner muss ich nun auch mal mein wasabi hinzugeben:

Bezüglich der Feuerwaffen war es so, dass sogar vermehrt in der Zeit der Brügerkriege (sengokujidai) Feuerwaffen zum Einsatz kamen. die Kriegsführung der Japaner war im 16. Jahrhundert der europäischen nicht unähnlich, das Ritual mit Begrüßung und dann Mann gegen Mann in mehreren Einzelgefechten war zu dieser Zeit halbwegs aufgehoben. So hatte Nobunaga kein problem damit die Reiterei Takedas gnadenlos mit seinen Bogen- und Arkebusen-Ashigaru zusammenschießen zu lassen. Soweit ich weiß, kam in der Zeit des großen Friedens unter dem Tokugawa-Shogunat der Gedanke auf, dass ein Faktor mit an den vielen Bürgerkriegen schuld war, nämlich die gaijin, die erstens die "verruchten feuerwaffen" und zweitens die "Schweine- und Ziegen-religion" nach Japan gebracht hatten. Natürlich hätten sich die Japaner auch ohne die Portugiesen und Hollländer gekloppt, aber man beschuldigte (zumindest einige Gruppierungen) die fremden Einflüsse dafür, dass ihr Auftauchen die Brügerkriege verschlimmert bzw. verlängert hätten. Das Tokugawa-Shogunat setzte dmenach auch nach und nach zig Reformen ein, die auch die traditionellen Standesdünkel wieder enorm verschärften. Das einfache Fußvolk der ahigaru wurde z.B. wieder abgeschafft, Feuerwaffen verschwanden wieder und die Samurai waren durch eine ganze Reihe von Verordnungen wieder stärker an ihren Stand, ihren Lehnsherrn etc. gebunden. Die Schießkunst hatte dennoch in Japan ihre Blütezeit und man darf die Kampfweise und Ethik der Krieger aus älteren Perioden und der Edo-Periode nicht zwingend mit der der Sengokujidai vergleichen. die Auffassungen von Ehre, Ethik und Treue waren da schon recht unterschiedlich.

Nett finde ich als Waffe übrigens auch die Kriegskeulen, wie der Mönch benkei eine gehabt haben soll, sogenannte kanebo, die laut Ansicht diverser Histroiker aber eher zum Beeindurcken, als zu wirklichen Gebrauch gemacht waren, aufgrund ihres Gewichtes. Wobei ich schon kanebo geshen habe, die nicht so klobig waren und meiner Ansicht nach im Kampf durchaus einsatztauglich gewesen wären.

Dragodan
06-02-2006, 10:19
Welches Buch hast du gelesen itto? Das mit der Kriegskeule kommt mir so bekannt vor. ;)
Oder kommt das von Tenshukaku.de? argh :)

Erstaunlich finde ich, das es im alten Japan keine großen BElagerungswaffen gab. Also Katapulte und sondergleichen.

itto_ryu
06-02-2006, 10:20
Habe letztens mal ein Video zum Schwimmen in Rüstung gesehen. Übelst, wirklich übelst ;)



Es gab übrigens auch eine Kunst des schwimmenden Kampfes, um es mal so zu nennen, guckst du hier:

http://www.tenshukaku.de/frameset3.html

itto_ryu
06-02-2006, 10:24
Welches Buch hast du gelesen itto? Das mit der Kriegskeule kommt mir so bekannt vor. ;)
Oder kommt das von Tenshukaku.de? argh :)

Erstaunlich finde ich, das es im alten Japan keine großen BElagerungswaffen gab. Also Katapulte und sondergleichen.

Ja, das ist mir auch schon mal aufgefallen. Woran das wohl gelegen haben mag? Vielleicht hilft dieser Artikel weiter:

http://www.tenshukaku.de/frameset3.html

Hehehe, tenshukaku ist ne tolle Quelle, aber die Info habe ich aus einem engl. Buch, das "Arms and Armour of ancient Japan" heißt, aber wie hieß der Autor...? Muss ich mal nachsehen.

Dragodan
06-02-2006, 10:28
[QUOTE=Dragodan]

Habe letztens mal ein Video zum Schwimmen in Rüstung gesehen. Übelst, wirklich übelst ;)

[QUOTE]

Es gab übrigens auch eine Kunst des schwimmenden Kampfes, um es mal so zu nennen, guckst du hier:

http://www.tenshukaku.de/frameset3.html

Ähm, das wollte ich mit meiner Aussagen mitteilen ;)
Kenjutsu im Wasser ist wirklich ein etwas anderer Schnack.
Eine Übung ist zB. im wasser, während man schwimmt auf eine tafel Kanji zu malen. Sah verlixt schwer aus :)

itto_ryu
06-02-2006, 10:41
Hmpf, ich merke gerade, dass die Verlinkungen nicht direkt zum Artikel führen. Am besten stelle ich die Inhalte mal direkt rein oder ihr schaut unter dem Bereich Artikel, da sind die Berichte aufgereiht mit "My home is my castle" und "Schimmen als Kampfkunst."

itto_ryu
06-02-2006, 10:49
My home is my castle
Belagerungstechniken im historischen Japan
25.000 kleinere und größere Burgen soll es in der Blütezeit der Festungsbaukunst im 16. und 17. Jhdt. in ganz Japan gegeben haben. Provinziale Fehden und ein ewiger innerpolitischer Kleinkrieg ließ immer neue Bauwerke entstehen, alte aufrüsten oder nach vorangegangenen Kämpfen wieder erneut errichten. Die Bushi verstanden sich hervorragend auf das Anlegen von Verteidigungsanlagen und überzogen das Land mit einer Vielzahl von Wach- und Prunkburgen.

Bereits seit dem 13. Jhdt befestigten die Japaner zum Schutz ihrer Provinzgrenzen strategisch wichtige Hügel oder Bergkuppen mit Palisaden und einfachen Wällen. Diese Saku genannten primitiven Holzbefestigungen dienten vor allem als vorgelagerte Waffendepots und eventuelle Rückzugsorte bei Einfällen der jeweiligen mehr oder minder feindlich gesinnten Nachbarn. Ein Wachturm und Wirtschaftshäuser erlaubten die Aufnahme von Materialien und Menschen und dienten gleichzeitig als Beobachtungspunkt für das umliegende Flachland. Und ebenso wie ihre Aufgabe im Kriegswesen noch sehr simpel war, war auch ihr Aufbau recht einfach gehalten. Von runder oder quadratischer Grundform, errichtete man auf einem leichten Erdwall (Doi) eine hölzerne Palisadenwand (Sakamogi) und umgab alles noch mit einem trockenen Graben (Hori) um ein direktes Berennen der Wälle zu verhindern. Diese ersten Burgformen hatten noch keine ausgeklügelten Verteidigungsanlagen, verschiedene Stockwerke oder Galerien und sind in ihrem Aufbau etwa mit den frühen Forts der europäischen Entdecker in Amerika zu vergleichen.
Lange Zeit spielten diese Saku keine große politische Rolle. Sie taten ihre Schuldigkeit in den einzelnen Provinzkriegen, wurden niedergerannt, wieder aufgebaut und galten im Endeffekt nicht mehr als befestigte Lager.
Im 14. Jhdt, in den Sengoku-Kriegen teilte sich das Land jedoch in verschiedene alliierte Parteien. Die einzelnen mächtigen Fürstenhäuser verbündeten sich im Kampf um die rechtmäßige Erbfolge des Kaisers und ihre eigene Stellung innerhalb der politischen Hackordnung. Massenweise wurden die Saku umkämpft in die sich angeschlagene Truppen zurückgezogen hatten und vielfach konnten diese einfachen Palisaden-Befestigungen einer massiven Belagerung nicht standhalten So begriff man schnell den Wert einer festen, geschützten Anlage als Fluchtburg, in der genügend Proviant, Wasser und Nachschub an Waffen gelagert werden konnte und der einer längeren Belagerung auch mit einer kleineren Besatzung längere Zeit widerstand.
Die ehemaligen Saku wurden in den kommenden Jahrhunderten zu großen Festungen (Shiro) ausgebaut und es entstand ein weitverzweigtes Netz von territorial abhängigen Burgen zur Absicherung der einzelnen Provinzgrenzen. Diese große Anzahl von Befestigungen ist ein deutliches Zeichen für die politische und militärische Schwäche der herrschenden Zentralgewalt, des Tenno (Kaisers) und des Shogun (oberster militärischer Herrscher). Obwohl jeder der einzelnen Fürsten (Daimyo) ein direkter Untergebener, wörtlich genommen sogar nur Verwalter, des Kaisers über die ihm unterstellte Provinz war, hielten sie die eigentliche Macht des Landes in ihren Händen. Sie nutzten die wirtschaftlichen Ressourcen ihres Gebietes und verteidigten es verbissen gegen jede fremde Einmischung. Dafür boten Burgen einen guten Ausgangspunkt. Neue Festungen schossen wie Pilze aus dem Boden und innerhalb von 250 Jahren waren aus den einfachen Palisadenforts schwer einnehmbare Bastionen geworden. Jede nur mögliche, strategisch wichtige Stelle wurde ausgebaut, jede örtlich vorteilhafte Begebenheit ausgenutzt. Sogar buddhistische Klöster mußten weichen um zu einer Burg umgebaut zu werden. Die Feste Kasagi ist hier als eines der vielen Beispiele zu nennen. Doch die veränderte Kriegsführung während der Muromachiepoche brachte zwangsläufig auch eine Verlagerung des Festungswesens mit sich. Die bis dahin bestehden Bergburgen (Yamajiro) wurden durch im Flachland angelegte Befestigungen (Hirayamajiro) ergänzt. Dazu nutzte man einzel stehende Hügelkuppen oder erschuf durch einen breiten Steinwall eine künstliche Erhebung. Diese neuen Burgen waren um ein vielfaches komplexer als die alten Forts angelegt. Der Grundcharakter der neuen Burg entsprach dem Mehrhof-System, das heißt innerhalb eines abgeschlossenen Bauwerkes bestanden einzeln abriegelbare Höfe (Kuriwa) welche separat verteidigt werden konnten. Am gebräuchlichsten war das 3-Hof-System. Über das befestigte Haupttor (Koraimon) gelangte man zuerst in den äußersten 3. Hof (San no maru), von dort in den 2. (Ni no maru) ehe man schließlich im Haupthof, dem Hon maru, war wo sich die einzelnen Wirtschaftsgebäude und das Herz der Festung, der 3 bis 7 stöckige Wehrturm (Tenshukaku) befand. Um eine bessere Verteidigung organisieren zu können errichtete man extra noch kleinere Ecktürme von 2 bis 3 Stockwerken (Sumi ya gura), baute Pfeilarsenale (Ya gura) aus oder erweiterte die Burg, bei entsprechender Größe und finanzieller Mitte, noch mit vorgelagerten Außenhöfen (Soto guruwa).
Diese Festungen waren schwer zu nehmende Schlüsselpunkte und das Rückrad der Verteidigung einer jeden Provinz. Von hier ließen sich Feldzüge logistisch absichern oder man zog sich bei Gefahr in sie zurück.
Erstaunlich ist, daß im Gegensatz zu Europa oder China die Burg immer nur millitärischen Zwecken diente. Sie nahm im Kriegsfalle keine Zivilisten in ihren Mauern in Schutz oder diente für die umliegenden Dörfer als Wirtschaftsspeicher. Ebenso ist es vor dem 17. Jhdt nicht üblich gewesen, abgesehen von einzelnen provinzialen Hauptstädten (Yoko machi) mit ihren Prunkburgen, daß sich im Schutz dieser Festungen Menschen ansiedelten. Gerade in Europa ein wichtiger Schritt zur Entwicklung größerer Städte.
Ebenso war es in Japan unüblich Städte mit Stadtwällen zu umgeben und so die Zivilbevölkerung gegen Überfällen und Plünderungen zu schützen, denn das System der freien Städte war im klassischen Japan unbekannt. Den einfachen Leuten blieb im Kriegsfalle meist nichts weiter übrig, als sich mit dem notwendigsten Hab und Gut in den Wäldern oder Bergen zu verstecken und auf das Ende der Kampfhandlungen zu hoffen. Durch das Fehlen dieser stadtumfassenden Wehranlagen entstanden in Japan die für die Wohnviertel der Krieger typischen Anlagen (Samurai machi). Diese bestanden aus großen 4-Seiten-Höfen, von 1000 bis 2000 m², umgeben von Mauern mit einem befestigten Torgebäude. Inliegend waren Wohngebäude und Gärten untergebracht, welche der Familie und ihren Bediensteten Lebensraum bot, quasi eine Burg im Kleinformat. Noch heute kann man diese Viertel in Städten wie Kanazawa in gut erhaltenem und rekonstruiertem Zustand besuchen.

Trotz, daß die Burgen seit dem 14. Jhdt. immer mehr zu starken Festungen ausgebaut wurden, änderte sich die Technik der Belagerung unter den Samurai kaum. Im Gegensatz zu ihren ausgefeilten und perfektionierten Schlacht- und Kampftechniken und gegenüber den hochentwickelten Belagerungstechniken ihrer unmittelbaren Nachbarn, der Chinesen und Koreaner, wirkte ihre Art erstaunlich primitiv und unterentwickelt. Obwohl sie viele militärische Einflüsse vom Festland übernahmen und ihren Gegebenheiten anpaßten ist der Gebrauch solcher weitverbreiteter Belagerungsmaschinen wie Rammböcke, Sturmtürme oder großer Katapulte weitestgehend unbeachtet geblieben. Dies schien folgende Gründe zu haben: Japanische Armeen waren auch nach der Einführung der großen Heere in der Muromachi-Zeit noch bestrebt ihre Streitkräfte flexibel und bewegungsfreundlich zu halten. Trotz Rüstung und Waffen waren selbst die gepanzerten Ritter, die adligen Krieger, noch recht leicht ausgerüstet, wenn man sie mit den schweren Panzerreitern der gleichen Zeitabschnitte in Europa vergleicht. Japanische Rüstungen bringen selten ein größeres Gewicht als 30 kg und ein Schwert wiegt nicht mehr als 1,5 kg. Das mitführen von schwerem Kriegsgerät würde eine solche Armee eher behindern, als von Vorteil zu sein. Selbst der Bau dieser Maschinen vor Ort setzte eine gewisse Logistik voraus, welche mit einem erheblich langsameren Troß transportiert werden müßte.
Eventuell erkannten sie auch die geringe Wirkung der frühen Belagerungstechniken und verzichteten so absichtlich auf deren Einsatz um den Grundcharakter ihrer Heere bei Feldzügen nicht zu beeinträchtigen. Dreh- und Angelpunkt der japanischen Kriegsführung blieb die offene Feldschlacht.
Vor der Erfindung des Schießpulvers waren Belagerungen stets langwierige und mühselige Unternehmen. Der Vorteil lag deutlich auf Seiten der Verteidiger und eine entschlossene Burgbesatzung, welche über genügend Proviant und Waffen verfügte konnte Monate in ihrer Festung verharren. Die einzigen Möglichkeiten der Überwindung waren das Abgraben der Wasserzufuhr oder gezielte Brandlegung (japanische Burgen bestanden, abgesehen von den Wehrmauern und eventuell der Basis hauptsächlich aus Holz) um den Gegner zum Aufgeben zu zwingen. Schwere Katapulte hatten nicht die Kraft und die nötige Energie um Mauern zum Einsturz zu bringen. Durch die hohe balistische Flugbahn und den indirekten Einschlagwinkel konnten sie der Außenmauer nie da gefährlich werden, wo es nötig gewesen wäre, an ihrem Fuß. Erst Kanonen konnten durch ihre flache Flugbahn die Wallbasis so beschädigen, daß eine Bresche in der Mauer entstand und der Schutt vielleicht sogar den Graben zuschüttete. Katapulte dienten eher dazu die Belagerten moralisch zu schädigen, war ihre Schadensrate doch nur sehr gering.
Die im Mittelalter üblichste Form der Belagerungstechnik war das direkte Berennen von Tor oder Mauern durch die Soldaten, welche versuchten mit Leitern in die Anlagen einzudringen und innerhalb der Festung einen Brückenkopf zu bilden. Verständlicherweise krankt diese Art der Kriegsführung unheimlich an Verlusten von Menschen und Material. Der Ablauf einer solchen Belagerung verlief im Großen und Ganzen nach folgendem einfachen Muster: Nachdem sich die Verteidiger in ihre Burg zurückgezogen hatten versuchte man sie primär von der Außenwelt abzuschneiden. Bambuszäune und verflochtene Barrieren um die Burg verhinderten Nachschublieferungen am Proviant und Mannschaften und erschwerten für die Festungsbesatzung eventuelle Ausfallversuche. Stand die Burg an einem Fluß oder Gewässer war es üblich schwere Taue zu spannen, um auch en Seeweg für Schiffe und Boote zu unterbinden. Danach konnte man nur hoffen, daß die Burg im Idealfall durch ein separates Äquadukt mit Wasser versorgt wurde. Gelang es dieses zu zerstören, waren die Chancen auf einen Sieg schon recht hoch. Verfügte die Befestigungsanlage jedoch über eigene Wasserressourcen mußte man sich auf eine lange Belagerung einstellen. Hierfür errichtete man in gleichmäßigen Abständen hohe, aber einfache Holzgestelle mit kleinen Plattformen, die die Außenmauern der Burg überragten. Diese Türme dienten vor allem als Beobachtungsposten und ermöglichten einen Überblick auf die Innenburg. Teilweise konnte man hier auch Schützen postieren, welche die Belagerten unter Beschuß nehmen konnten, im Normalfall war dies jedoch eher umgekehrt. Aus diesem Grund entwickelte der Feldherr Yamamoto Kansuke, ein General der Familie Takeda, eine rollbare Variante in Galgenform, wobei ein Späher mittels einer festen Holzkiste nach oben gezogen werden konnte und den man in einer besonders heißen Phase auch schnell wieder herablassen konnte.
Später schafften Krieger der unteren Ränge Bambuswehre und Holzschilde (Tate) bis dicht vor die feindlichen Mauern. Diese boten den angreifenden Truppen wenigstens einen gewissen Schutz vor den Pfeilen und Steinen der Verteidiger sobald sie versuchten die Wälle zu überwinden. Scharfschützen verbargen sich hinter den Schilden und nahmen die Burgbesatzung auf den Gallerien unter Beschuß. Daraufhin folgte der Sturm mit Leitern... Der Ausgang des Kampfes war daraufhin nicht selten Glück und günstige Wendung des Schicksals.
Außerdem praktizierte man das Legen von Feuern, die Unterminierung um Krieger einzuschleusen oder brach einzelne Steine aus den Mauern bis diese brachen. Ein Großteil der Burgen fiel ebenso durch Verrat. 1575 mißlang die Unterminierung der Burg Nagashino durch Takeda Katsuyori, weil die Belagerten einen Gegentunnel in die Erde trieben und das Unternehmen somit zum Einsturz brachten. Mehr Glück hatte 5 Jahre vorher Rokkaku Yoshikata, welchem es gelang bei der Belagerung der Festung Chokoji, einer Bergburg (Yamajiro), das wasserversorgende Äquadukt zertrümmern zu lassen und die Verteidiger zu einem Ausfall zu zwingen.
Erst im 16. Jhdt. sammelten die Japaner neue Erfahrungen bei der Belagerungstechnik. Besonderen Anteil daran haben die Provinzkriege der Familien Takeda und Uesugi, welche durch jahrelange Kämpfe mit wechselnden Erfolgen immer neue Methoden erprobten, die vorgelagerten Festungen der anderen Provinz zu überwinden. Ein Resultat dieser Experimente war z.B. der bereits oben erwähnte "Galgen-Spähwagen". Doch erst die Invasion nach Korea öffnete der breiten Masse der Bushi die Augen für neue Methoden und den Umgang mit Festungen und Belagerungstechniken. Im Gegensatz zu den Japanern verfügten die Heere der verbündeten Chinesen und Koreaner schon seit Jahrhunderten über ausreichende Erfahrung im höherentwickelten Festungskampf. Und so lernten die Japaner bei Belagerungen von koreanischen Burgen die Techniken der Verteidiger im Umgang mit heißem Öl, Steinen oder der Armbrust kennen. Ein Schutz vor dieser Kampfart ließ die Samurai schnell neue Belagerungstechniken entwickeln. Und so entstand auch der Kame no kosha (Schildkrötenpanzer), ein hölzerner Wagen mit gepanzertem Dach. Hierfür trocknete man frische Tierhäute über Feuern, was diese widerstandsfähig und unheimlich hart machte. Mit diesen Häute überzog man dann das Dach des Wagen und schützte so die Insassen vor Geschossen oder heißen Flüssigkeiten, welche die Verteidiger von den Galerien auf die Angreifer schütteten. Fuhr man diesen Wagen bis an den Fuß der Mauer, waren die Krieger in der Lage aus einer geschützten Stellung heraus das Fundament des Walls anzugraben. Sobald das Bauwerk nachgab und brach konnten frische Truppen den Schildkrötenwagen quasi als eine Art Sicherheitstunnel benutzen um durch ihn und die Bresche in die Festung zu gelangen. Beim Fall der koreanischen Burg von Tong-nai setzte der japanische Feldherr Konishi Yukinaga lange Bambusgitter zur Überwindung der Mauern ein. Diese ermöglichten , im Gegensatz zu Leitern, mehreren Kriegern gleichzeitig die Überwindung der Wälle und waren durch ihr Gesamtgewicht von den Verteidigern auch nicht so schnell zu kippen. Hauptsächlich waren die japanischen Siege über koreanische Burgen jedoch der Brandlegung zuzuschreiben, was auch ihrer herkömmlichen Kampftaktik entsprach.

Da in Japan niemals Kanonen oder andere Geschütze so massiv eingesetzt wurden wie in Europa, vollzog sich auf den Inseln auch keine nennenswerte Weiterentwicklung des Festungsbauwesens nach dem 15. Jhdt, mit der Einführung des Schießpulvers in Japan. Während die europäischen Burgen breite, flache Basteien erhielten, die selbst starken Bombardements widerstanden, blieben die Japaner dabei hohe und steile Außenmauern ihrer Festungen zu errichten. Nach der reichseinigenden Schlacht von Sekigahara (1600), als sich Tokugawa Ieyasu zum neuen Shogun (alljapanischen Militärherrscher) über alle anderen Fürstenhäuser erhob und damit eine 400 jährige befriedete Epoche einläutete, traten die Festungen etwas in den Hintergrund des militärischen Interesses. Das Bestreben galt einer allgemeinen Abrüstung des Landes im innerpolitischen Bereich und eine militärische Schwächung der einzelnen Fürstenhäuser - ein Bestreben, wie es auch in Europa, z.B. Italien oder Deutschland, von vielen Zentralherrschern angeregt wurde. Auf ein Edikt des neuen Herrscherhauses Tokugawa hin mußten alle Burgen im Land, welche nicht ausdrücklich Wohnzwecken der einzelnen Adelsgeschlechter dienten, geschliffen werden. Das heißt, daß fast alle der kleineren Grenzbefestigungen diesem Befehl zum Opfer fielen. Zwar wurden an den Militärschulen noch die Kunst des Festungskrieges, das Chiko jutsu, gelehrt, der praktische Aspekt dieser Kunst entschwand jedoch zusehendst. Lediglich zwei nennenswerte Belagerungskriege fanden noch im 17. Jhdt statt. Dabei handelte es sich einmal um die Rebellion der in der Schlacht von Sekigahara unterlegenen Adelshäuser 1615 in Osaka und 1635 um den Christenaufstand in Hara/Shimabara. Übrigens die einzigen "wirklichen" militärischen Konflikte der Tokugawa-Epoche.
Die Burgen dienten, wie bereits erwähnt, in der japanischen Neuzeit eher als Wohn- denn als Schutzburgen. Und so stattete man sie verstärkt innerlich wie äußerlich mit Zeichen von Macht und Reichtum aus. Verzierungen auf Dächern, Schnitzereien und aufwendige Intarsienarbeiten verschönerten die einst praktisch angelegten Festungen, ohne Einfluß auf ihre Wehrhaftigkeit zu nehmen. Schließlich dienten die Burgen jedoch wirklich nur noch Repräsentationszwecken, und die meisten der noch heute in Japan zu besichtigenden Anlagen sind entweder in den letzten friedlichen 400 Jahren zu ihrem heutigen Aussehen gekommen oder sie wurden größtenteils erst nach dem 2. Weltkrieg als Touristenattraktion wieder nach alten Vorbildern aufgebaut.

Dahaka
06-02-2006, 10:59
Was ist mit den Wurfpfeilen -messern, glaub Shuriken??? die wurden doch von den Samurai getragen!!!!

Wurden die auch im Kampf eingesetzt

ein Bsp

http://www.takedaryu.at/video/shuriken.zip
http://www.takedaryu.at/video/shuriken_2.zip

Gruß
Pedro el Negro

itto_ryu
06-02-2006, 11:03
Samurai im Wasser
Schwimmen als Kriegskunst



Japan ist eine Insel – umgeben vom Pazifik, dem Ost-Chinesischen und dem Japanischen Meer. Und seit Generationen leben die Japaner im steten Zusammenspiel mit dem Wasser – als eine ihrer Hauptnahrungsquellen und gleichsam als einer ihrer größten Feinde. Seestürme und Flutwellen richteten immer wieder große Verwüstungen an - und immer wieder trotzte das Volk den Naturgewalten. So ist es nicht verwunderlich, daß das Element Wasser auch in der japanischen Militärgeschichte eine bedeutende Rolle spielte. Viele große und einflußreiche Schlachten wurden als Seeschlachten ausgetragen, so die Entscheidungskampf zwischen den Taira und Minamoto in Dan no ura (1185), die Zurückschlagung der mongolischen Invasionen in der Hakada Bucht (1274 und 1281), Kizugawaguchi (1578 und 1579), die Landungsoperationen in Korea (1592 - 1598), der Sieg über die russische Flotte bei Port Arthur und Tsushima (1904 und 1905) und die Kämpfe des 2. Weltkrieges im Südpazifik. Eine Inselnation wie Japan wird über die Jahrhunderte immer wieder unweigerlich in Konflikte verwickelt werden, welche auf dem Meer ausgetragen werden.

Insbesondere die Betrachtung der historischen Geschichte bis einschließlich der Tokugawa-Zeit, als die japanischen Heere noch nicht ihren westlichen Charakter angenommen hatten, zeigt, wie sehr sich die Heerführer dieser Situation bewußt waren.
Obwohl Japan nie eine Seefahrernation im klassischen Sinne war und hauptsächlich Küstenschiffahrt betrieb, unterhielten die Daimyo der Meeresprovinzen, oder mit entsprechend schiffbaren Flüssen, eigene kleine Flotten, auf denen auch Samurai Dienst taten.
In der Zeit der japanischen Bürgerkriege, der Sengoku jidai, als das Land in der Hand der rivalisierenden Daimyo lag, machte sich in der Region des Seto-Binnenmeeres, zwischen den Hauptinseln Honshu und Shikoku, ein Samurai-Clan stark, der bald die Oberhand über das Gebiet gewann. Dieser Clan, die Murakami – Gefolgsleute des Hauses Mori, stützte sich hauptsächlich auf eine starke Flotte, mit der er das Binnenmeer und die dortigen Inseln unter Kontrolle hielt. Wie viele andere Familien der Küstenregion waren ihre Vorfahren Piraten gewesen, die sich später in den Dienst des Militärs gestellt hatten. Unabhängig davon, die Erfahrungen im Seekrieg, die sie in den Jahren ihrer Herrschaft sammelten, legte mit den Grundstein für das Wissen über die maritime Kriegsführung in der späteren Tokugawa-Zeit. Einen dieser Fakten betrifft die Kenntnis des Überlebens im Wasser, also die Techniken des Schwimmens und Tauchens.
Zur Ausbildung der See-Krieger vieler Provinzen gehörte neben dem regulären Waffentraining und den technischen Fertigkeiten im Marinedienst auch ein spezialisiertes Schwimmtraining, welches, identisch den Kriegskünsten, in eigenen Schulen (Ryuha) übermittelt wurde. Viele der Initiatoren dieser Schulen waren ehemalige Angehörige des Murakami-Clans.

Während der Tokugawa-Epoche (1603 – 1867) entstanden in verschiedenen Provinzen Japans eine Anzahl von Schwimmschulen. Selbst Fürsten und der Shogun waren Anhänger dieser Kunst.
Tokugawa Ieyasu (1542-1616), der Begründer der letzten Shogun-Dynastie, war einer dieser Männer welcher auch eine eigene Flotte aus Kriegsschiffen unterhielt (die heutige Nationalflagge Japans, die Hinomaru, geht beispielsweise auf das historische Marine-Banner des Tokugawa-Clan zurück).
Er formulierte einst in einem Gespräch mit Todo Takatora, dem Daimyo von Tsu, die wichtigsten Dinge welche ein Fürst praktizieren sollte – Reiten und Schwimmen. Tokugawa hielt es für eine Notwendigkeit, daß ein Krieger schwimmen konnte und ging selbst mit gutem Beispiel voran. In seiner Jugend trainierte er zusammen mit seinen Gefolgsleuten in seinem Geburtsort Okazaki und selbst im Alter setzte er seine Übungen noch im Wassergraben seiner Burg in Edo (Tokyo) fort. (Turnbull)

Die Kunst des militärischen Schwimmens wurde in historischen Zeiten als Sui jutsu (Wassertechniken) oder Suiei jutsu (Wasserschwimmtechniken) betitelt, und ab der frühen Meiji-Zeit (ab 1867) in die weniger martialische Bezeichnung Oyogi jutsu (Schwimmtechniken) umbenannt.
Hauptaufgabe dieser Kriegskunst war die Ausbildung der Samurai und Seeleute im Schwimmen, um sich über Wasser halten zu können und so vor dem Ertrinken zu retten und spezifische Aufgaben aus dem Wasser heraus zu übernehmen. Dazu kannte man eine Vielzahl von Schwimmtechniken, welche für ganz verschiedene Situationen entwickelt wurden. Typisch für das herkömmliche Schwimmen war, daß es vornehmlich nicht um hohe Geschwindigkeiten, sondern eher um das Überwinden großer Distanzen und Langzeitschwimmen ging. Dabei gab es, abhängig von den einzelnen Schulen, mehrere Varianten für das Schwimmen bei starkem Gegenwind, bei hohen Wellen, gegen, mit oder quer zur Strömung usw. Die meisten Stile praktizierten dafür verschiedene Versionen des Brustschwimmens oder Kraulens in flacher oder seitlicher Lage, welche den jeweiligen Gegebenheiten angepaßt waren. Die Beinbewegungen entsprachen den Schwimmtechniken eines Frosches oder denen des Hundepaddelns. Der Kopf sollte, gegen Wellen und Gischt, meist seitlich gehalten werden. Rhythmus und psychologische Stärke sollen ausschlaggebend für diese Schwimmmethoden sein, einige Schulen trainierten zur Unterstützung dieser Eigenschaften sogar zum gleichmäßigen Klang von großen Kriegstrommeln.


Tekiai
waffenlose Kampftechniken im Wasser



Der Grund für die Techniken des Distanz- oder Steckenschwimmens ist in der Tradition der japanischen Kriegsführung zu suchen. Seeschlachten entsprachen in historischen Zeiten dem Kampf auf dem Festland – mit dem einzigen Unterschied, daß die Krieger die Pferde gegen Boote ausgetauscht hatten. In den Gempai-Kriegen verband man die einzelnen Schiffe einer Flotte häufig mit langen Bohlen und schuf so große künstliche Kampfplattformen. Bogenduelle über lange Distanz bestimmten den Beginn der Schlacht, bevor man zum Nahkampf mit Schwert und Dolch überging. Wer dabei über Bord fiel, mußte sich entweder zum Festland oder zu verbündeten Booten in Sicherheit bringen können. Ausdauer und das Wissen um die Tücken des Meeres waren hier Überlebensgarantie.
Als historisches Beispiel für eine solche Begebenheit kann die, für japanische Seite, fatale Seeschlacht von Hansando (1592) während der Koreainvasion (1592 – 1598) zu sehen sein. Diese Auseinandersetzung war Bestandteil massiver Bestrebung durch die Koreaner, die Landung neuer japanischer Truppen auf das Festland, bereits auf See zu vereiteln. Bei Hansando, einer Insel vor der koreanischen Küste, erwartete bereits eine Seestreitmacht die anrückenden Samurai-Schiffe unter dem Befehl von Wakizaki Yasuharu. Die Koreaner, mit besseren Schiffen ausgerüstet und bereits in Kampfposition, versenkten binnen weniger Stunden 47 japanische Fahrzeuge und brachten 12 Schiffe durch entern in ihren Besitz. Zahlreiche japanische Adlige starben im Kampf oder durch Seppuku und über 400 Schiffbrüchige versuchten sich auf die Insel nahe Hansando in Sicherheit zu bringen. Die Koreaner fingen unterdessen an, diese Schwimmer mit Haken in ihre Schiffe zu ziehen und zu töten.
Wer dieses Desaster überleben wollte, mußte über gute Schwimmtechniken verfügen, damit er das rettende Land erreichen konnte. Das heißt: Schwimmen um sein Leben – in der Panik zwischen Trümmern, brennenden Schiffen, Ertrinkenden und den Geschossen der Gegner. Oder er mußte in der Lage sein, sich wenigstens vom Wasser aus gegen die von den Schiffen angreifenden Koreaner zu verteidigen...

Abhängig von den Spezialisierungen und Einsatzgebieten der einzelnen Schwimmschulen beinhalteten diese Ryu jedoch noch eine ganze Vielzahl von anderen Aufgaben. Treiben lassen um Kraft zu schöpfen, Schwimmen mit gefesselten Füßen oder Händen, Tauchen, das Gehen auf dem Meeresgrund, das Schwimmen zusammen mit Pferden, Bogenschießen oder Musketenschießen aus dem Wasser heraus, Schwertkampf beim Schwimmen, waffenlose Techniken, die Präsentation von Nahrungsmittel oder Sake und vieles andere mehr. Voraussetzung für viele dieser Methoden ist die Fähigkeit sich aufrecht und gerade im Wasser zu halten – das sogenannte Adels- oder Senkrechtschwimmen (Gozen / Tate oyogi), wobei versucht wurde, durch Wassertreten und ähnliche Bewegungen die Hände für kämpferische Aktionen oder Transportaufgaben frei zu haben. Eine große Anzahl von Schulen war auf diese Technik spezialisiert und perfektionierte sie immer weiter, was in der Formen von Sui sho, der künstlerischen Ausführung von Kalligraphien während des Schwimmens, seinen Höhepunkt hat.




Adelsschwimmen Gozen oyogi
Kraulschwimmen Nukite oyogi
Kraulschwimmen Teguri oyogi
Rückenschwimmen Ukemi oyogi
mit den Füßen abstoßen
Ashi geki
Aufrecht halten Tate oyogi
Schreiben im Wasser Sui sho
Treibender Körper Fuyu
Rüstungsschwimmen
Katchu gozen oyogi
Langstreckenschwimmen Enei
mit gefesseltem Körper Zenshin garami
Tisch präsentieren Haizen oyogi
Präsentation von Nahrungsmittel
Haizen ukewatashi
Präsentation von Alkohol Sake nomi oyogi
Gehen auf dem Meeresgrund Kaitei
Schwimmen mit Pferden Sui ba
Bogenschießen
Sui kyu
Musketenschießen Sui jyu
Schwertkampf beim Schwimmen Sui ken
Waffenlose Kampftechniken Tekiai




Oben: Koga Tadao, Oberhaupt der Kobori ryu / demonstriert Sui ken jutsu
Links: Eine Auswahl von Schwimmapplikationen aus dem Repertoire der verschiedenen Ryu des Suiei jutsu, welche ausnahmslos im Wasser ausgeführt werden.




Reine Kampftechniken, wie etwa das Schießen mit Feuerwaffen und Bogen dürften wohl eher nicht als eigenständige Kriegstechniken mit hoher Anwendbarkeit gesehen werden. Man sollte sie eher unter dem Gesichtspunkt sehen, die sensiblen Feuerwaffen, und besonders das Schießpulver und die Pfannen der Luntenschloßgewehre trocken über ein Gewässer zu transportieren um sie von Land aus einzusetzen. Der Schuß mit dem Bogen und die Zündung der Gewehre aus dem Wasser heraus waren eher Geschicklichkeitsübungen statt reale Praktiken. Im Gegensatz dazu waren die Techniken des Schwertkampfes oder des Ringens im Wasser (Tekiai) schon eher anwendbar und hatten praktischen Bezug. Die waffenlosen Techniken entsprachen in vielerlei Hinsicht den Methoden des Ju jutsu vom Festland, das heißt sie basierten hauptsächlich auf Abwehr- und Hebelbewegungen um die Arme des Gegners zu kontrollieren. Viele Anwendungen endeten dann damit, daß der Angreifer unter Wasser gedrückt wurde indem man sein eigenes Körpergewicht auf das des Feindes verlagerte und ihn so durch das Unterbrechen der Sauerstoffzufuhr zur Aufgabe zwang.

Zur Ausbildung vieler Suiei jutsu ryu gehörte außerdem das Katchu oyogi (Rüstungs-Schwimmen), was einem Krieger ermöglicht, sich selbst mit einer schweren Panzerung über Wasser zu halten. Bemerkenswert dabei ist, daß die Schulen diese Techniken ausschließlich mit Brustpanzer (Do) und Helm (Kabuto) trainierten. Der Grund dafür liegt in den historischen Vorschriften für die Besatzungen der Kriegsboote. Die Samurai, die auf den Schiffen (Bune) Dienst taten, sollten nur einen Teil ihrer Rüstung tragen, den sie sonst an Land benutzten. Gesichtsmaske (Menpo), Schulterschutz (Sode), Ober- und Unterschenkelschutz (Haidate, Suneate) sollte in den Booten abgelegt werden, da sie sonst zur Gefahr für den Träger werden könnten, wenn er im Kampf über Bord ging. Es war eine allgemeine Kriegstaktik im Seekampf den Gegner durch eine Vielzahl von speziellen, langstieligen Hakenwaffen, wie Kumade (Bärentatze), Nagekama (Lanzensichel) oder Sodegarami (Ärmelgreifer), ins oder aus dem Wasser zu ziehen. Um das Überleben im in der offenen See dann zu garantieren wurde die Rüstung auf ein Minimum reduziert. Seeleute unterhalb der Samuraikaste trugen dagegen meist nur einen leichten Körperschutz aus Stoff, der mit Bambusleisten verstärkt war. Natürlich war das Rüstungsschwimmen auch eine gute Übung, wenn die Krieger auf Feldzügen in voller Montur Flüsse oder andere Binnengewässer überwinden mußten – die ursprüngliche Bedeutung lag jedoch in der Ausbildung der Schiffsbesatzungen.



Katchu gozen oyogi
Rüstungsschwimmen der Kobori ryu



Heute sind in der japanischen Vereinigung für historische Schwimmstile (Nihon Suiei Renmei) 12 verschiedene Ryuha (Lehrsysteme) vertreten. Wie die Schulen der anderen Kampfstile stehen auch die Sui jutsu Ryu in der Tradition der Kriegerkultur, mit eigenem Stilführer (Soke) und als Bestandteil der überlieferten 18 alten Kriegskünste (Bugei juhappan):


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Suifu ryu

Die Suifu ryu ist das traditionelle Kriegsschwimmsystem des Tokugawa-Clans aus der Region Mito. Die Schule wurde von Shimamura Masahiro im Jahr 1619 gegründet, nachdem er durch Erfahrungen mit anderen Systemen eine eigene Sammlung an Schwimmtechniken schuf und als eigene Schule klassifizierte. Charakteristisch für die Suifu ryu sind Techniken zur Überwindung von Gewässern mit speziellen Methoden, wie man sich die Strömung des Wassers zu Nutzen machen kann. Schwimmen in seitlicher Lage mit Kraultechniken sind typisch für diese Schule.


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Suifu ryu Ota ha

Die Ota Linie ist ein selbständiger Seitenzweig der Suifu ryu aus der Provinz Mito, welche durch einen Gefolgsmann namens Ota Sutezou (1831 - 1892) in Tokyo eröffnet wurde. Er gründete seine Schule 1878, welche heute bereits in der 8. Generation besteht. Seine Methode unterscheidet sich nur geringfügig vom Muttersystem, welches er zu verbessern suchte. Außerdem gibt es einige Techniken, welche speziell für die Angehörigen der Marineeinheiten entwickelt wurden. Über diese Verbindung zum japanischen Militär verbreitete sich die Schule relativ schnell über weite Teile Japans und war nicht so stark an einen Clan oder regional gebunden wie die anderen Ryuha.


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Mukai ryu

Der Geschichte nach gründete sich die Tradition auf Initiativen von Mukai Masakazu Shogen, wobei die ersten Aufzeichnungen bis in das Jahr 1807 zurückreichen. Der Schwimmstil hatte sich schnell als Hausschule des Tokugawa-Shogunats in Edo (Tokyo) und als Ausbildungssystem für deren Seeleute etablierte. Seit dieser Zeit ist die Schule Familientradition der Mukai Familie, welche mit ihrem jetzigen Oberhaupt bereits in der 13. Generation besteht. Während der Meiji-Reformation ging die Schule, wie viele andere kleine Kriegskunst-Traditionen, fast verloren. Nur durch die Bemühungen eines ehemaligen Gefolgsmannes des Hauses Sakura, Sasanuma Ryusuke, welcher Inhaber einer Lizenz der Mukai ryu war, konnte die Schwimmtradition wieder erhalten werden und wieder aufleben. Das System ist als Schwimmschule für die offene See konzipiert (Ofunate oyogi – Seeman-Schwimmen) und seine Techniken umfassen dementsprechend Langstreckenschwimmen, Schwimmen gegen Wellen und Strömung sowie Schnellschwimmen für kurze Distanzen.


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Kankai ryu

Gründer der Kankai ryu soll ein herrenloser Samurai namens Taro Akira gewesen sein, der aus der Provinz Kishu (heutige Prefektur Wakayama) stammte. Sein Vater war ein Arzt und er sollte der Familientradition folgen, aber ihn zog es eher zum Waffenhandwerk. So widmete er sich seit seiner frühesten Kindheit den Kriegskünsten und lernte über die Jahre die Schwimmtechniken vieler Schulen anderer Provinzen kennen. Sein besonderes Interesse galt der Entwicklung einer Schwimmtechnik für Langstrecken, worauf er dann seinen eigenen Stil aufbaute. Später wurden hochrangige Angehörige des Tsu Clans aus der Provinz Ise auf diese Techniken aufmerksam und übernahmen sie als Ausbildungsmethode für ihre Krieger (1852). Bereits in der Meiji-Zeit (1878) wurde die Schule für die Öffentlichkeit freigegeben, die vorher nur Angehörigen des Kriegeradels vorbehalten war. In dieser Zeit änderte man die alte, martialische Bezeichnung der Schule von Sui jutsu (Wassertechnik) zu dem zivileren Begriff Oyogi jutsu (Schwimmtechnik) und formte so aus der ehemaligen Kriegskunst eine moderne art der Körperertüchtigung. Im Jahre 1912 übernahm dann sogar die kaiserliche Marine diesen Schwimmstil als Ausbildungsfach für ihre Matrosen und die Techniken der Schulen verbreiteten sich so über ganz Japan. Die Kankai ryu sicherte vor allem das Leben der Seeleute des Tsu-Clans, welche über die Küstenlinie der Provinz pattroulierten. Charakteristisch für die Kankai ryu war das Langstrecken-Schwimmen in größeren Gruppen. Die Erfahrung in dieser Technik sollte den Kriegern ermöglichen, in einer Schlacht, bei Seenot oder bei einem Landungsmanöver mit frischen Kräften und kampfbereit an Land gehen zu können. Zu besonderen Anlässen demonstriert die Kankai Ryu ihre Techniken auch im Rüstungsschwimmen oder in historischen Kostümen.


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Nojima ryu

Im Jahr 1669 wurde der Samurai Hyoe Shigekatsu, aufgrund seiner Fertigkeiten in den Schwimmtechniken, von seinem Clan dazu berufen, ein systematisiertes Schwimmsystem für die Ausbildung der Krieger von Matsuzaka (Provinz Kishu) zu erstellen. Er selbst stammte von der Insel Kurahashi aus der Seto-Inlandsee (heute Präf. Hiroshima), einer Region, welche seit alters her Erfahrungen mit dem Meer, dem Schwimmen und der Schifffahrt hatte. Viele der kleinen Insel und die Wasser der Seto-Inlandsee waren in der Sengoku-Zeit Einflussgebiet des Murakami-Clans, die Zölle von Schiffen auf den Seerouten über die Straße von Mekari und den Onomichi Kanal erhoben. Sie galten im historischen Japan mit Abstand als die besten Seefahrer des Landes, welche ihre Fahrten bis ans chinesische Festland ausdehnten. So soll der Name „Nojima“ eine Anspielung auf einen der Hauptstützpunkt der Flotte des Murakami-Clans gewesen sein, welche in dieser Region tätig war. Shigekatsu schuf die Nojima ryu als Hausschule für den dort herrschenden Kishu-Clan, einen Zweig des berühmten Hauses Tokugawa.
Spezialitäten der Schule sind das ruckartige Herausschnellen sowie besondere Handzugbewegungen aus dem Wasser, welche zum Erklimmen von flachen Booten oder der Befreiung aus Seetang oder Wasserpflanzen gedacht waren. Heute besteht die Nojima ryu bereits in ihrer 20. Generation.


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Iwakura ryu

Diese Ryu geht auf Iwakura Shigemasa aus Kumamoto (Provinz Higo) zurück. Der Krieger trat 1649 in den Dienst des Clans von Kishu und brachte dort auch Schwimmtechniken seiner Heimatregion mit, die sich unter den Gefolgsleuten verbreiteten. Auf diesen Überlieferungen gründete sein Enkel 1710 die Iwakura ryu als ein Bestandteil der Kishu-Kriegskunst. Charakteristisch für den Stil sind die “Inatobi-Techniken” (Maultier-Sprung), bei denen sich der Schwimmer ruckartig, weit aus dem Wasser schnellen kann. Sie entsprechen in etwa den Traditionen der Nojima ryu, der anderen Sui jutsu ryu des Tokugawa Kishu-Clans. Die Schule ist heute in Wakayama ansässig.


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Koike ryu

Als auf Veranlassung von Shogun Tokugawa Hidetada im Jahr 1619 Marinetruppen in die Provinzen Suruga (heute Shizuoka) und Kishu (heute Wakayama) verlegt wurden, befand sich unter ihnen auch der Krieger Koike Shigeyuki. Er gründete die Koike ryu, welche in späteren Zeiten zusammen mit der Nojima und Iwakura ryu zu den drei großen Schulen von Kishu gezählt wurde. Heute bestehen von diesem Schwimmstil zwei unabhängige Linien in den Präfekturen Wakayama und Shizuoka, welche sich auf die Überlieferungen der historischen Provinzen stützen. Bewegungen des Brustschwimmens mit ausgeprägter Beinarbeit, mit der man starke Strömungen überwinden, gegen Stromschnellen und die Strudel an den Ufern ankämpfen konnte, sind charakteristisch für diese Schule. Außerdem beinhaltet die Ryu Techniken für das Tauchen, welche in acht verschiedenen Varianten unterrichtet werden.


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Shinden ryu

Sie gilt allgemein als die älteste Sui jutsu Schule Japans. Der Überlieferung nach war ein Samurai aus Ozu, der Gründer dieser Ryu. Er soll die Basis dieses Stils in den Fluten schnell fließender Ströme seiner Heimatprovinz entwickelt haben, welche er als amphibische Manöver deklarierte. Das heißt, seine Techniken waren vor allem für Soldaten gedacht, die Binnengewässer zu überwinden hatten oder die gezwungen waren Kampfhandlungen im Wasser vorzunehmen. Die Schwimmbewegungen mußten demzufolge den starken Strömungen und Strudeln der Flüsse angepaßt sein. Starke Beintechniken waren hierfür die Basis und Grundlagentechnik der Ryu. Über einen Adoptivsohn des 7. Großmeisters der Schule, Masatoshi Minoshima, gelangten die Techniken um 1797 zum Matsuyama-Clan, der ihn als lokale Kriegsschule übernahm. In der 10. Generation wurde Rokuro Uehara Saemon, ein Gefolgsmann des Tsuyama-Clans zum Oberhaupt der Shinden ryu, die somit in drei historischen Gegenden, nördlich des Seto-Binnenmeeres, vertreten war (Ozu, Matsuyama und Tsuyama). Heute gibt es unabhängige Schullinien in Tokyo, Okayama, Kurashiki, Hiroshima, Ozu und Tsuyama.


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Suito ryu

Die Suito ryu ist eine Suiei jutsu Schule von der Insel Shikoku, genauer gesagt aus der Provinz Sanuki (heute Kagawa), worauf sich auch ihr alter Name Sanuki ryu bezieht. Die Herren dieses Landstriches war der Clan der Matsudaira, welcher ab dem 17. Jhdt. in der Stadt Takamatsu residierte und ein Seitenzweig des berühmten Tokugawa-Geschlechts (Shogun) war. Die Provinz Sanuki, eine Küstenprovinz, grenzte nördlich an die Seto-Naikai Innlandsee, ein von einer Vielzahl von Inseln durchzogen Meeresstreifen, welcher die japanischen Hauptinseln Honshu und Shikoku trennt. In der Sengoku-Zeit (1477 – 1600) war dieses Gebiet Tummelplatz für Marineeinheiten ganz verschiedener Provinzen, welche durch ihr eigenmächtiges und zwielichtiges Verhalten später öfters als “Seeräuber” bezeichnet wurden. Die Bewohner der Region hatte also von alters her Erfahrungen in der militärischen Schiffahrt und kannten sich mit den Unbilden und Gefahren des Meeres bestens aus.
Im Jahr 1642 beauftragten die Matsudaira einen ihren Gefolgsleute, Imaizumi Hachirouzaemon, andere Krieger im Schwimmen auszubilden. Der Überlieferung nach fanden die ersten Übungen im Graben der Burg von Takamatsu statt. Dies war der Beginn der Suito ryu. Die Matsudaira, selbst Anhänger ihrer Schwimmschule, förderten sie über viele Generationen und praktizierten sie nachweislich auch selbst mit großer Hingabe. Noch heute kann man in Takamatsu ein Tor (Mitsut go mon) zu einer ehemaligen Schiffsanlegestelle an der Küste finden, wo die Fürsten der Überlieferung nach regelmäßig trainierten. Als Besonderheiten der Suito ryu gilt das Schwimmen über lange Distanzen.


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Yamauchi ryu - Bannerschwimmen


Yamauchi ryu
Eine recht spektakuläre Schwimmschule ist die Yamauchi ryu aus der Region Usuki. Sie wurde erst im Jahr 1822 von Yamauchi Katsushige, einem Matsuyama Gefolgsmann aus Shikoku, gegründet und obwohl man annehmen könnte es wäre eine sehr “moderne” Schule, beinhaltete die Ryu doch eine Vielzahl von alten, historischen Techniken und Schwimmapplikationen (Oyo oyogi ho). Neben den allgemeinen Schwimmtechniken, praktiziert die Schule eine Form des Wassertretens, ähnlich dem der Kobori ryu. Diese Tate oyogi (Aufrechtes Schwimmen) genannte Technik war Voraussetzung für eine Vielzahl von Varianten, wie z.B. Jingai jutsu (Signalgebung mit dem Muschelhorn), Kyu jutsu (Bogenschießen aus dem Wasser) oder das Obata okiwatari. Obata (Großes Banner) okiwatari ist eine Technik, für welche die Yamauchi ryu berühmt war. Dabei trugen die Schwimmer lange Stangen oder enorme Banner von mehreren Meter Länge durch das Wasser. Angeblich geht diese Tradition auf das Tragen von Heeresbannern und Uma jirushi (Identifikationszeichen) bei der Überwindung von Gewässern zurück. Die Entstehungszeit der Ryu, in der es praktisch keine zwingenden Gründe mehr für solche historischen Kriegstechniken gab, läßt darauf schließen, daß sie vor allem als Geschicklichkeits- und Taktikübung eingeführt und von älteren Schulen übernommen worden sind. Denn bereits seit dem 16. Jhdt lassen sich in der Region Usuki Wassertechniken wie zB. Sui ba jutsu (Schwimmen mit Pferden) oder andere in Aufzeichnungen der ehemals führenden Familien der Otomo und später der Inaba nachweisen. Im Laufe der Meiji-Restauration (ab 1867) geriet die Schule fast in Vergessenheit und konnte erst durch Bemühungen ehemaliger Schüler um 1892 wieder auferstehen.


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Kobori ryu

Eine repräsentative Schwimmschule des südlichen Japans, aus Kyushu, ist die Kobori ryu aus der Provinz Higo. Die um 1756 von Muraoka Idayu gegründete Ryu entspricht wohl am ehesten dem, was man sich unter Kampfschwimmen im klassischen Sinne vorstellt. Die Techniken waren sowohl für das offene Meer als auch für schnellfließende Flüsse gedacht und zeichneten sich durch einen eigenwilligen Schwimmstil (Tosui jutsu) aus, bei dem durch Wassertreten der Oberkörper gerade und recht weit über Wasser gehalten wird. Dies war Voraussetzung dafür, daß der Krieger beim Schwimmen Waffen benutzen oder Material transportieren konnte. Spezielle Techniken der Kobori ryu umfassten hierbei das Schwimmen in Rüstung (Katchu gozen oyogi), den Schwertkampf im Wasser (Sui ken) und sogar Bogen- (Sui kyu) oder Musketenschießen (Sui jyu). Die Schule geht auf eine Tradition aus dem Jahr 1633 zurück, als der Hosokawa Clan die Samurai seiner Provinz Higo von einem Krieger namens Kawai Hanbei Tomoaki, der aus der Region Edo stammte, im Schwimmen unterrichten ließ. Die Männer führten ihr Training vor allem im Seegebiet vor und im Fluß Shira gawa durch, dem traditionellen Übungsgelände der Schule. 70 Jahre später initiierte der Hosokawa-Samurai Muraoka Idayu in Anlehnung an diese Ausbildung eine eigene Schwimmmethode, welche sein Sohn Kobori Tsuneharu zu einem eigenen System zusammenfaßte, welches dem militärischen Training des Hosokawa Clans angegliedert wurde. In späteren Zeiten verbreitete sich die Kobori ryu über weitere Provinzen und wurde zur bedeutendsten Schwimmmethode Kyushus. Sie besteht heute in ihrer 11. Generation.


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Shinto ryu

Eine weitere Schwimmschule von Japans südlichster Hauptinsel Kyushu ist die Shinto ryu. Der Stil geht auf eine Tradition der Kuroda Familie zurück, welche als Gefolgsleute dem Shimazu-Clan in Satsuma dienten. Breits 1533 soll die Schule initiiert worden sein, welche bis heute über 18 Generationen ununterbrochen, innerhalb der Kuroda Familie übermittelt wird. Die Shinto ryu ist somit eine der wenigen Schwimmsysteme, welche noch in den kriegerischen Zeiten der Sengoku-Ära entwickelt wurde. Die Haupttechniken der Schule beinhalten Variationen des Brust- und Kraulschwimmens, sowie Methoden der Kraftsammlung und Ruhepausen während des Schwimmens indem sich der Krieger einfach flach auf dem Rücken an der Wasseroberfläche treiben läßt.

Dragodan
06-02-2006, 11:07
Was ist mit den Wurfpfeilen -messern, glaub Shuriken??? die wurden doch von den Samurai getragen!!!!

Wurden die auch im Kampf eingesetzt

ein Bsp

http://www.takedaryu.at/video/shuriken.zip
http://www.takedaryu.at/video/shuriken_2.zip

Gruß
Pedro el Negro


Ja, wurden sie.
Nur nicht direkt als Tötungswaffe, eher als Ablenkung und um die Schwerthand zu verletzen.

Danke für das kopieren, itto.

itto_ryu
06-02-2006, 11:12
Was ist mit den Wurfpfeilen -messern, glaub Shuriken??? die wurden doch von den Samurai getragen!!!!

Wurden die auch im Kampf eingesetzt

ein Bsp

http://www.takedaryu.at/video/shuriken.zip
http://www.takedaryu.at/video/shuriken_2.zip

Gruß
Pedro el Negro

Da hast du recht. Dazu folgender Artikel:

Eiserne Schmetterlinge
Japanische Wurfwaffen
Bereits seit alters her waren Wurfgeschosse Bestandteil der kriegerischen Ausrüstung in allen Gesellschaftsformen und Erdteilen. Bekannt geworden sind die Bolas Südamerikas, die Wurfmesser der Afrikaner oder die Bumerangs der australischen Ureinwohner.
Auch in Japan hat diese Waffenform schon eine sehr lange Tradition.
Bereits in den Analen der japanischer Frühgeschichte, dem Kojiki (Shintoistische Mythen) und dem Nihon Shoki (Japanische Berichte der Frühzeit), wird von der Verwendung erster primitiver Wurfwaffen durch Krieger berichtet. Die ältesten bekannten Geschosse waren, wie wahrscheinlich überall in der Welt, herkömmliche Steine (Inji), welche in Japan durch spezielle Schleudern (Honda) eine höhere Reichweite und höhere Durchschlagskraft erhielten, als mit der Hand geworfene Kiesel. Auch im antike Europa, dem vorderen Orient und anderen Regionen der Welt war diese Art von Wurfwaffe sehr verbreitet. Neben diesen Steinschleudern tauchte ein Wurfpfeil (Uchi ne) als eine der ersten wirklichen Wurfwaffen in Japan auf. Seine Verbreitung war sicher sehr begrenzt, war seine Effektivität auf dem Schlachtfeld wohl mehr als fraglich. Sein Einsatz lag wohl eher in der Verteidigung von Haus und Hof und konnte ebensogut von Frauen wie von Männern eingesetzt werden (so auch sein Name Uchi ne - Innen Pfeil). Rein äußerlich glich er in Länge und Aussehen einem sehr starken, stabilen Pfeil, wie man ihn auch zum Bogenschießen benutzt. Schaft, Pfeilspitze uns sogar aus Holz gefertigte Federn bezeugten die eigentliche Herkunft dieser Waffe. Man weiß , daß er teils mit einer Schnur eingesetzt wurde, die Handgelenk des Werfers und Waffe verband, um den Pfeil nach Gebrauch schneller wieder zurückzuholen.
Natürlich konnten sich diese kleinen Wurfgeschosse im Kriegshandwerk nicht gegen Fernwaffen wie Pfeil und Bogen durchsetzen.
Steinschleudern haben sich nur innerhalb des gewöhnlichen Volkes bis ins hohe Mittelalter erhalten, welche sie vor allem zur Vogeljagd einsetzten, wie man dies auf alten japanischen Illustrationen beobachten kann.

Erst ab dem 17. Jhdt. konnte sich eine neue Waffenform etablieren. Diese Version der Wurfwaffen, welche im Westen vor allen durch die Anhänger des Nin jutsu bekannt wurde, war der Shuriken (Handschwert).
Die ersten Ryu, welche nun den Umgang mit den neuen, eisernen Klingen trainierten stammten aus dem 14. Jhdt. Dennoch, die eigentliche Blütezeit dieser Waffe begann erst mit der friedlicheren Tokugawa-Epoche, als viele Kampfstile vom Schlachtfeld zur Selbstverteidigung wechselten. Ungepanzerte Gegner und der Einsatz vieler kleinerer Waffenformen im alltäglichen Gebrauch erleichterten dem Shuriken seine Verbreitung unter den Kriegern. Viele große Schulen, wie die Katori shinto-, die Kage- oder die Yagyu ryu führten die Techniken des Klingenwerfens in ihr Repertoire ein. Trotzdem blieben die Geheimnisse des Shuriken nur wenigen Ausübenden offen. Da die Lehre der Wurfeisen innerhalb der Schulen als Geheimlehre eingestuft wurde, blieb die Kentniss in deren Umgang meist nur wenigen Schülern vorbehalten. Der Vorteil dieser Waffe bestand vor allem beim Einsatz von Überraschungsangriffen, ihrem geringen Gewicht und damit verbundenen, mit dem versteckten Tragen in der Alltagskleidung. Der Träger dieser Waffe war primär nicht als solcher zu erkennen. Allgemein trug man mehrere dieser Klingen im Aufschlag der Kleidung oder im Obi verborgen, es sind aber auch Varianten des Tragens im verstärkten Rückenteil der Hakama (Koshiita) überliefert Negishi ryu. Sogar im Kopfhaar sind Shuriken verborgen worden, wie man es von einem Samurai namens Katono Izu überliefert. Aus diesem Grund und der Tatsache des schnellen Einsatzes auf Distanz geriet der Shuriken, ebenso wie etwa die Kusari gama, in einen etwas negativen Ruf. Das ungeschriebene Gesetz des "ehrlichen", traditionellen Kampfes mit Speer, Schwert und Bogen verleitete viele Bushi dazu, die Effektivität dieser Waffe zu Gunsten Ruf und Ruhm zu opfern.



Uchi ne


Die Japaner entwickelten mit der Zeit eine Vielzahl von verschiedenen Formen und Arten von Wurfeisen, Pfeilen oder Sternen. Die meisten traditionellen Schulen spezialisierten sich jedoch auf einige, wenige Formen von Shuriken, wobei im allgemeinen Wurfklingen in Form von Pfeilen oder Spitzen eindeutig der Vorzug gegeben wurde. Andere exotische Varianten, wie man sie heute kennt und kaufen kann, z.B. Sterne mit geflammten Klingen oder phantastischen Durchbrüchen entstammen eher dem Hirn eines modernen Designers als dem Arsenal einer historischen Ryu.
Die Eigenschaften eines Shuriken war vornehmlich von folgenden Fragen abhängig: "Auf welche Distanz muß ich werfen, wie weit ist das Auftreffen einer Spitze gewährleistet (bei Sternen), welche Möglichkeit habe ich die Waffe zu greifen und zu werfen?" Daraus resultierte endgültig die Entwicklung zu den heute bekannten traditionellen Wurfklingen, egal ob als Pfeil oder in Sternform in den verschiedensten Durchmessern und Schliffarten. So ist die Trefferchance eines Achtseitigen Wurfeisens, vor allem bei wechselnden Distanzen, deutlich höher als etwa bei einem rotierenden Pfeil, welcher im unglücklichsten Fall auch mit der Seite am Ziel aufschlagen kann.
Die gebräuchlichsten Arten waren :

Shuriken (Handschwert) Eisenpfeile oder Nadeln von durchschnittlich 9-12 cm Länge mit verschiedenen Querschnitten (die Shirai ryu von Toro Yoshikane benutzt jedoch auch Klingen von 25 cm Länge). Gebräuchlich waren runde, 4-, 6- oder 8-kantige Formen, welche ein oder beidseitig geschliffen waren.
Jyuji shuriken (Kreuzförmiger Shuriken), kreuzförmig miteinander verbundene, an allen vier Seiten angeschliffenen Spitzen. Diese Art war Bestandteil der Ausbildung in der Yagyu ryu. Geworfen wurde diese Form vornehmlich vertikal.
Tanto gata shuriken (Dolchförmiger Shuriken), in gerader Tanto-Klingenform, auch mit Quaste zur Flugstabilisierung. z.B. Shosho ryu
Happo shuriken (Achtseitiger Shuriken), ähnlich dem Jyuji shuriken aber mit acht statt vier Spitzen.
Sha ken / Kuruma ken (Radförmiges Schwert) rechteckige Wurfscheibe mit vier teils auch ausladenden Spitzen.
Hishi gata shuriken (Rombusförmiger Shuriken) identisch dem Sha ken nur in rombenförmigen Stil.

Letztere beiden Arten sollen das Muster von Münzen als Vorbild haben. Mit einem Loch in der Mitte versehen waren die ersten, bekannten Varianten nicht quadratisch sondern in Rombenform.
Auch von den am weitest verbreiteten Wurfspitzen gab es mehrere Varianten:
Die Katori shinto ryu bevorzugte z.B. gerade Pfeile mit achteckigem Durchmesser, ebenso die Jikishin- und Shindo ryu, deren Klingen von der Form allerdings an Donnerkeile erinnerten. Ein Shuriken dieser Machart besaß einen natürlichen Schwerpunkt, was das gerade Werfen wesentlich positiv beeinflußte und den Umgang mit dieser Waffe so etwas unproblematischer machte. Gerade, dünne Pfeile mit rundem Durchmesser waren wiederum Besonderheiten der Itto und Shirai ryu. So pflegte jede Kampfschule ihre eigenen Geheimnisse in Technik und Herstellung der Shuriken.
Öfters nimmt man an, daß Wurfeisen ausschließlich Waffen des Ninja-Arsenals wären, und weniger von Bushi verwendet wurden. Die Kunst des Nin jutsu war aber nicht nur die Lehre weniger, separater Geheimbünde. Nin jutsu, "die Technik des Verborgenen", war im frühen Mittelalter vorrangig eine Methode der Spionage und der Feindbeobachtung, ähnlich der Fernaufklärungseinheiten moderner Armeen. In diesem Zusammenhang nahmen viele traditionellen Kampfschulen, welche unter anderem auch Taktik und Befestigungslehre unterrichteten Nin jutsu in ihr Ausbildungsprogramm auf. Die Aufgabe einer Ryu bestanden darin, die Bushi bestmöglich auf ihren Beruf als Krieger vorzubereiten und das Training somit weitgefächert und effektiv zu gestalten. Nin- und Shuriken jutsu waren so unter den Kriegern durchaus bekannte Systeme, auch wenn sie nie so verbreitet waren wie der Schwertkampf oder das Bogenschießen.

Shin gata shuriken (Nadelförmiger Shuriken),
5 - 10mm Durchmesser und bis 18cm Länge, meist beidseitig spitz
Kugi gata shuriken (Nagelförmiger Shuriken),
ähnlich dem Shin gata Form, jedoch nur einseitig spitz
Hoko gata shuriken (Lanzenförmiger Shuriken),
bis 20cm Länge, mit einer Spitze wie ein Speer
Matsuba gata shuriken (Kiefernadel Shuriken),
in Form einer "Krampe"

Die Kunst des Klingenwerfens enthielt mehrere wichtige Gesichtspunkte und Trainingsmethoden, jeweils auf verschiedene simulierte Situation einer Gefahrensituation zugeschnitten. Eine Art, die Tojutsu Heiyo no Kata der Negishi ryu war ein Übungsbeispiel, in dem die Bushi Schwert und Shuriken gleichzeitig handhabten. Aus einer eingenommenen Kampfstellung (Kamae) mit dem Schwert wurden die Pfeile geworfen, ohne daß sich der Krieger durch unkontrollierte Bewegungen mit der Klinge in eine ungeschützte Situation begab. Bei jedem Wurf mußte er seine Schwerthaltung verändern und ständig in Bereitschaft sein, daß Schwert als eigentliche Waffe zu benutzen. Eine andere Methode, das Haya uchi, umfaßte das schnelle Werfen mehrerer Shuriken in kürzester Zeit. Bis zu 5 Eisen mußte der Übende über eine Entfernung von mehreren Metern ins Ziel bringen.
Hauptzielpunkte im Shuriken jutsu waren vor allem Gesicht, Fußknöchel und Hände eines Gegners, weshalb vor allem auf das gezielte Werfen besonderer Wert gelegt wurde. Eine Theorie besagt, daß diese Zielpunkte durch die Kleidung der Japaner in historischen Zeiten beeinflußt wurden. Während Füße und Beine nur durch dünne Hakama oder Tabi geschützt waren, war es durchaus üblich in kälteren Zeiten mehrere Überkimono zu tragen. Der Einsatz der Wurfklingen galt primär nicht dem Töten eines Gegners, sondern seiner Einschränkung im Kampf durch Verletzungen an ungeschützten Körperteilen. Ein Rumpftreffer konnte durch dicke Kleidung oder Panzerungen abgeschwächt oder gar unwirksam werden, ein Treffer der Hände oder Füße konnte jedoch verhindern, daß er seine Hauptwaffe voll einsetzen konnte oder seine Beweglichkeit eingeschränkt wurde - nun war man in der Lage seinen Gegner mit dem Schwert zu töten. Der Effekt dieser Formen lag so mehr in Ablenkungsmanövern, um den Feind dann mit den eigentlichen großen Klingenwaffen, wie Schwert oder Speer, zu überwältigen. (Saito - Negishi ryu)

Im Trainingsbetrieb galt eine Scheibe aus weichem Holz oder besser noch aus einem Stück alter Tatami, also Reisstroh, als Ziel. Die Wurfdistanzen wurden je nach Stil und persönlicher Leistung gewählt. Im Shuriken jutsu gab es eigentlich keine dogmatischen, genormten Waffen. Jeder Krieger besaß eigene Wufpfeile, die auf seine Fähigkeiten, Gewicht und Größe angepaßt waren. Einige Schulen sahen im Umgang mit dem Shuriken sogar nur eine Übungsform, um im Ernstfall auf dem Schlachtfeld ein Messer oder Ähnliches einzusetzen.



Shuriken

oben: Hishi gata, Kuruma, Happo gata, Jyuji
unten: Matsuba, Hoko, Shin gata, Kugi gata, Tanto gata, Shuriken


Je nach Art der Anwendung der Waffe unterschied man von Nageru (werfen) und Uchi
(schlagen) im Sinne von angreifen, attackieren. Auf kurze Distanzen konnte man Shuriken im direkten Wurf einsetzen, hingegen bei größeren Entfernungen stellte ein indirekter Wurf andere Ansprüche an Technik, Kamae und Waffenwahl des Ausführenden. Je nach der gewählten Distanz unterscheiden die Schulen zwischen Choku da / Jiki da (gerader Wurf), Hanten da (1/2 Drehung), Ikkaiten da (eine Drehung) und Takaiten da (mehrere Drehungen). Die übliche Wurfart war immer der direkte Wurf, also ohne eine während des Fluges rotierende Waffe. Allerdings hat dieser Stil den "Nachteil", daß seine Effektivität an einer Distanz von 5-6 m scheitert. Im Realfall war dies die grobe Grenze um eine Wurfklinge wirkungsvoll einzusetzen. Doch letztendlich war dies immer von der Kraft und Erfahrung des Werfenden abhängig. Die Wurfarten waren sehr vielseitig. Abgesehen von der Grundart des vertikalen Überkopfwurfes gab es auch horizontale oder sogar akrobatische Unterhandwürfe. Sogar aus Sitz und Kniepositionen sind Übungen für das Klingenwerfen entwickelt wurden.
Neben der verschiedenen Wurfarten spielte auch die Simulation einer realen Kampfsituation in der Ausbildung des Shuriken jutsu eine Rolle. Einige Formen bezogen sich auf das werfen in unterschiedlichen Rhythmen. Manji als einzelne Übungstechnik für Solowürfe und die Formen Toji und Jikishi mit 2er und 3er Rhythmus für eher praktische Anwendungen. Ähnliche praktische Hintergründe hatten Übungstechniken wie das Torimai oder das In yo arasoi welche das Werfen aus der Bewegung oder auf unterschiedliche Ziele simulierten.
Im Allgemeinen fand diese Waffe jedoch eher im Bereich der Selbstverteidigung oder beim Einsatz von Kommandounternehmen als auf dem realen Schlachtfeld Verwendung. Einige Shuriken-Experten sprechen sogar davon, daß die Eisenpfeile ursprünglich nur Übungsgeräte waren, welche den Krieger vorbereiten sollten jede ihm zur Verfügung stehende Waffe als Wurfgeschoß einzusetzen - vom "Eßstäbchen bis zum Schwert". So konnte man die Schwertbeimesser Kozuka und Kogai, mit welchen ab der Muromachi-Epoche die Langschwerter ausgestattet wurden, als Wurfpfeile einsetzen. Praktisch gab es keine Limits für die Wahl der Waffe. Es sind Geschichten überliefert, daß die Bushi fast alle Klingenwaffen, vom Dolch bis hin zum Schwert, in kritischen Situationen in der Art des Shuriken einsetzten, man denke nur an das Duell zwischen Miyamoto Musashi und Baiken Shishido, welches Musashi durch das Schleudern seines Kurzschwertes entschied. Doch wahrscheinlich blieb die Technik des Klingenwerfens immer nur einzelnen Individualisten vorbehalten.

itto_ryu
06-02-2006, 11:50
Ja, wurden sie.
Nur nicht direkt als Tötungswaffe, eher als Ablenkung und um die Schwerthand zu verletzen.

Danke für das kopieren, itto.

Null Problemo...


Ja, die Legende vom Shuriken, der die Stirn des Gegners durchbohrt ist doch etwas übertriebene Fantasie.

Dragodan
06-02-2006, 12:02
Das mit der Legende höre ich zum ersten mal. Klar, vieles Mystik, doch ansich sind Shuriken, Shaken und wie sie heißen ne verdammt interessaten Waffengattung. Besonders eine gute Ergänzungswaffe.

itto_ryu
06-02-2006, 13:48
Auf jeden Fall. Die Wirkung ist sicherlich nicht ohne gewesen, dafür haben die Samurai ja nicht umsonst die Abwehr von Wurfklingen mit dem Fächer und Schwertgriff gelernt.

Übrigens empfehle ich allen Interessierten an dieser Thematik die Artikel auf tenshukaku.de, da hat man einen recht dataillierten Überblick.

Schade finde ich es, dass bis auf die Naginata keine andere Waffe den Einzug ins moderne Kendo gefunden hat. Ich habe mal ein Video gesehen, da haben ein paar Interessierte versucht die kusari-gama plus eine zweite kama im Kendo umzusetzen... hm, finde ich das wieder? Mal suchen...

Ach so, was ich baer noch anmerken wollte, ich finde persönlich, dass der yari sich optimal als Waffe in Kendo- bzw Naginata-Art umsetzen ließe. Wenn es keiner erfindet, dann bastel ich mir das selbst, so!

Dragodan
06-02-2006, 14:01
Warum sollte man Yari und co unbedingt Kendolike rüberbringen?
Finde ich net so toll.

Interessant stelle ich mir auch die Abwehr von Pfeilen vor :D

itto_ryu
06-02-2006, 14:09
:D Hast du schon mal Naginata-Do gesehen? Macht Laune, vor allem Kendoka gegen Naginata. Wäre doch fein, das gesamte Waffenarsenal der Samurai kendo-like umzusetzen (für mich als Kendoka jedenfalls) Wäre dann ähnlich wie im jukendo (Bajonettefechten) :D

Abwehr von pfeilen gab es auch, in einem Buch von einem Kumpel habe ich mal ein Bild gesehen, wie das trainiert wurde: Der Übende trug ein spezielles bokuto (etwas dicker, eher wie eines dieser extremen Sechskant-3kg-Suburi-to, aber kürzer, fast schon ein Knüppel). Auf ihn wurde dann mit gepolsterten Pfeilen geschossen (wie beim yabusame), die er wegschlagen musste. Sah schon cool aus, vielleicht kann ich die Bilder mal scannen und einstellen. Aber sicherlich war dieses Timing in der Realität enorm schwer, besonders im Schlachtfeld. Es gab aber wohl auch Duelle zwischen Bogenschützen und anderen Kämpfern, hier ein Artikel-Auszug dazu:

"...Ein weiterer typischer Aspekt der Taryu jiai (Duelle zwischen verschiedenen ryu) war die Wahl der Waffen. Je nach betreffender Schule setzten die Samurai die Waffe ein, an der sie ausgebildet wurden oder welche ihnen persönlich gut lag. Es sind Duelle zwischen allen erdenklichen Waffengattungen überliefert: Schwerter gegen Schwerter, gegen Sicheln, gegen Fächer oder Wurfeisen, Speere gegen Ketten usw. Sogar Duelle gegen Bogenschützen hat es gegeben.
Maebashi Shichikuro, ein Fechtmeister aus Ise, wurde während eines Taryu jiai mit dem Bogenmeisters Imaeda Umanosuke aus Bizen von dessen Pfeilen getötet, der ihn dort auf seiner Musha shugyo (Kriegerwallfahrt) traf. Auch Hozoin Inei, Mönch und Gründer der Hozoin ryu bestritt einst ein Taryu jiai gegen den Schützen Kikukuni Nii Munemasa, der extra nach Nara kam um sich mit Inei im Zweikampf zu messen. Inei gelang es jedoch durch seine Fertigkeiten Munemasa in Schach zu halten, so daß dieser nicht die Gelegenheit hatte einen Angriff mit seinem Bogen auf Inei zu starten. Schließlich floh Munemasa den Kampfplatz total frustriert und beeindruckt von Ineis Fähigkeiten. Neben dem Hinweis darauf, daß auch Bögen in Duellen verwendet wurden zeigt diese Geschichte auch, daß Zweikämpfe nicht unbedingt bis zum „blutigen Ende“ gehen mußten..."

Dragodan
06-02-2006, 14:28
Interessant :)

Du, also, sorry, aber nicht alles muss "versportlicht" werden. Ich hab nichts gegen Kendo, ich denke nur das es so wie es ist ganz in Ordnung ist.


;)

Aber was immer toll ist: Freikampf mit Fukuro Shinai :D

itto_ryu
06-02-2006, 21:24
Nun ja zwangsläufig muss nciht alles "versportlicht" werden, aber grundsätzlich halte ich die Vielfalt japanischer Waffen auch als Kendo-Version für umsetzbar und durchaus interessant.

Unabhängig davon war der yari ja mitunter die wichtigste Waffe der Samurai, lange Zeit lang neben dem Bogen sogar wichtiger als das Schwert. Es ist schon bemerkenswert, das es doch recht wenig Material dazu gibt, geschweige denn noch "lebende" ryu. Oder habe ich da was verpasst?

Selbiges gilt für die Überreste des japanischen Waffenarsenals. Versuch mal eine Jutte, ein kanebo oder eine kusari-gama zu finden, also antik. Im Vergleich dazu sind yari und naginata noch "leicht" zu ergattern, Schwert- und Dolchklingen erscheinen dann nahezu als "Massenware" vom Angebot her. Liegt sicherlich aber auch am Stellenwert, dass das katana nicht nur besonders in der Edo-Periode auch philosophisch erhielt, sondern auch an der Identifikation der Samurai (aus sich der Westler) über deren Schwerter.

Aber zurück zum Thema: Ich sprach ja weiter oben im Thread das Thema Kriegskeulen an und das die These besteht, diese seien eher zum Protzen gewesen. Ich persönlich denke aber, ein Krieger, der über beeindruckende, funktionstüchtige Waffen in aller Vielfalt verfügt, hat es doch nicht nötig einen protzigen Blender mit sich rumzuschleppen. Will sagen, diese Keulen müssen doch zu irgendwas im Kampf gut gewesen sein.

Oh, ich sprudele gerade über vor Gelaber. Da komme ich doch glatt auf die nagemaki zu sprechen, die man ja quasi als Zwischending von Schwert und Schwertlanze bezeichnen kann. In einem Buch habe ich gelesen, das gerade bei der Korea-Invasion bzw. insgesamt in der Muromachi-Periode die vordersten Reihen von Kämpfern damit ausgestattet wurden, um Breschen zu schlagen, als Ersatz für das no-dachi. Der Autor beschreibt aber eher stoßende, als schneidende Bewegungen. In einem anderen Buch beschrieb aber ein anderer Autor wirbelnde "Wasserrad"-Techniken, die mir sinnvoller erscheinen, um Breschen zu schlagen. Was meint ihr?

Dragodan
06-02-2006, 21:36
Die Nagamaki (?) erinnert mich immer ein wenig an dieses riesen Elben Schwert aus HDR ;)

Scherz beiseite. Ne waffe über die ich eigentlich fast garnix weiß.

Du, stell dir das mit der Yari und den ryu net so vor. Es gibt noch genug ryu die Yari lehren, so zB auch die Katori Shinto ryu! Und ich denke, das wir hier in Europa einfach zu wenig bedient mit koryu Sachen sind.
Habe Bilder vom letzten Meiji Jingu Enbu gesehen wo ein herr in Hakama mit zwei rieeeesigen Kama gegen jemanden mit Bo gekämpft hat.
Ich denke, nur weil "wir" das heir nicht sooo zu gesicht bekommen ist es trotzdem existent.

Zum Thema antike Kama: gute Frage, ehrlich gesagt würde mich das auch interessieren. Vielleicht wäre ein Grund weil das keine "klassichen" Samuraiwaffen im eigentlichen Sinn waren, wie zB das Schwert oder die Lanze.

Seeehr interessant das ganze.

kennin
07-02-2006, 00:42
Eine original Nagamaki finden ist fast unmöglich. Es ist eine Waffe der Sengoku Jidai, und hinterher, als die Riesenschlachten vorbei waren, war sie nicht mehr nötig. Viele wurden daher eingekürzt und zu Billigkatana ummodelliert.
Auch abgebrochene Nagamaki fanden ein zweites Leben als Katana für Jizamurai.

Dragodan
07-02-2006, 06:33
Schade drum.
Wo wir grad bei der Nagamaki sind: haben eigentlich Stile aus dieser Zeit expizit die Nagamaki mit in ihrem Curriculum?

itto_ryu
07-02-2006, 07:33
Mir ist keine ryu bekannt, die die nagamaki als Lehrwaffe angeboten hat, ebenso wie ich aber auch keine kenne, die den kanebo oder das no-dachi gelehrt hätte. Ich denke dies waren sehr spezielle Waffen, die in einer bestimmten Kriegs-Periode Benutzung fanden und später an Bedeutung verloren, vor allem im "zivilen Kampfleben". der Großteil der ryu entstand ja

Hier eine Liste der ryu (weiß nicht, ob sie 100%ig komplett ist) mit deren Waffengattungen:

Araki Ryu
Gründer: Araki Hidenawa / Zeit: spätes 16.Jhdt.
System: Kenjutsu, Naginata, Bojutsu, Kusarigama, Chigiriki, Ryo Fundo, Kogusoku


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Arima Ryu
Gründer: Arima Yamato no Kami Kiminobu / Zeit: spätes 16.Jhdt.
System: Kenjutsu


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Asayama Ichiden Ryu
Gründer: Asayama Ichidensai Shigetatsu / Zeit: spätes 16.Jhdt.
System: Kenjutsu, Iaijutsu, Kamajutsu, Bojutsu, Taijutsu


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Chujo Ryu
Gründer: Chujo Nagahide / Zeit: 15.Jhdt.
System: Kenjutsu


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Hokushin Itto Ryu
Gründer: Chiba Shigemasa / Zeit: ca.1830
System: Kenjutsu


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Hozoin Ryu
Gründer: Hozoin Kakuzenbo Inei / Zeit: mitte 16. Jhdt.
System: Sojutsu


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Ikkaku Ryu
Gründer: Matsuzaki Kinzaemon / Zeit: mitte 17. Jhdt.
System: Juttejutsu


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Ito ha Itto Ryu
Gründer: Ito Tadanari / Zeit: spätes 17. Jhdt.
System: Kenjutsu


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Ittatsu Ryu
Gründer: Matsuzaki Kinzaemon / Zeit: mitte 17. Jhdt.
System: Hojojutsu


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Itto Ryu
Gründer: Ito Ittosai Kagehisa / Zeit: 16. Jhdt.
System: Kenjutsu


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Isshin Ryu
Gründer: Nen Ami Jion / Zeit: spätes 15. Jhdt.
System: Kusarigama


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Jigen Ryu
Gründer: Togo Bizen no Kami Shigekura / Zeit: frühes 17. Jhdt.
System: Kenjutsu


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Jikishinkage Ryu
Gründer: Sugimoto Bizen no Kami Masamoto / Zeit: mitte 16. Jhdt.
System: Kenjutsu, Naginata


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Kage Ryu
Gründer: Aizu Hyuga no Kami Ikosai / Zeit: ca. 1500
System: Kenjutsu, Battojutsu


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Kashima Shin Ryu
Gründer: Matsumoto Bizen no Kami Ki no Masamoto / Zeit: mitte 15.Jhdt.
System: Kenjutsu, Sojutsu, Naginata, Bojutsu, Battojutsu, Jujutsu


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Kashima Shinto Ryu
Gründer: Tsukahara Bokuden / Zeit: frühes 16.Jhdt.
System: Kenjutsu


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Kogen Itto Ryu
Gründer: Henmi Tashiro Yoshitoshi / Zeit: spätes 18.Jhdt.
System: Kenjutsu, Naginata


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Kurama Ryu
Gründer: Ono Shokan / Zeit: spätes 16.Jhdt.
System: Kenjutsu


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Maniwa Nen Ryu
Gründer: Soma Shiro Yoshimoto (Nen Ami Jion) / Zeit: mitte 14. Jhdt.
System: Kenjutsu, Sojutsu, Kusarigama, Naginatajutsu, Yadome


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Morishige Ryu
Gründer: Morishige Yukie Tsuyoshi / Zeit: 1803
System: Hojutsu


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Nakanishi ha Itto Ryu
Gründer: Nakanishi Chuta / Zeit: mitte 18. Jhdt.
System: Kenjutsu


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Niten Ichi Ryu
Gründer: Miyamoto Musashi / Zeit: frühes 17. Jhdt.
System: Kenjutsu


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Ogasawara Ryu
Gründer: Ogasawara Nagakiyo / Zeit: spätes 12. Jhdt.
System: Kyubajutsu (Yabusame), Bajutsu


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Ono ha Itto Ryu
Gründer: Ono Jirouemon Tadaaki / Zeit: 1630
System: Kenjutsu


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Owari Kan Ryu
Gründer: Tsuda Gonnojo Taira Nobuyuki / Zeit: 1671
System: Kenjutsu, Sojutsu


--------------------------------------------------------------------------------

Saburi Ryu
Gründer: Saburi Tadamura / Zeit: mitte 17. Jhdt.
System: Sojutsu


--------------------------------------------------------------------------------

Sekiguchi Ryu
Gründer: Sekiguchi Ujinari / Zeit: frühes 17. Jhdt.
System: Kenjutsu, Iaijutsu, Jujutsu


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Shin Muso Hayashizaki Ryu
Gründer: Hayashizaki Jinsuke Shigenobu / Zeit: spätes 16. Jhdt.
System: Iaijutsu


--------------------------------------------------------------------------------

Shingyoto Ryu
Gründer: Iba Josuiken Hideaki / Zeit: 1682
System: Kenjutsu, Iaijutsu, Naginatajutsu


--------------------------------------------------------------------------------

Shinto Muso Ryu
Gründer: Muso Gonnosuke / Zeit: frühes 17. Jhdt.
System: Jojutsu, Kenjutsu


--------------------------------------------------------------------------------

Taisha Ryu
Gründer: Marume Kurando Nagayoshi / Zeit: frühes 17. Jhdt.
System: Kenjutsu


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Takenouchi Ryu
Gründer: Takenouchi Daijo Hisamori / Zeit: 1532
System: Kenjutsu, Iaijutsu, Bojutsu, Naginatajutsu, Tessenjutsu, Hojojutsu


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Tamiya Ryu
Gründer: Tamiya Heibei Shigemasa / Zeit: 1590
System: Iaijutsu


--------------------------------------------------------------------------------

Tatsumi Ryu
Gründer: Tatsumi Sankyu / Zeit: mitte 16. Jhdt.
System: Kenjutsu, Iaijutsu, Bojutsu, Sojutsu, Hojojutsu, Shurikenjutsu, Yawara


--------------------------------------------------------------------------------

Tendo Ryu
Gründer: Saito Hangan Denkibo Katsuhide / Zeit: 1582
System: Kenjutsu, Naginatajutsu, Jojutsu, Kusarigama


--------------------------------------------------------------------------------

Tenshin Shoden Katori Shinto Ryu
Gründer: Iizasa Cosai Ienao / Zeit: 1447
System: Kenjutsu, Iaijutsu, Bojutsu, Naginatajutsu, Sojutsu, Jujutsu, Shurikenjutsu


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Toda Ryu
Gründer: Toda Seigen / Zeit: ca. 1560
System: Kenjutsu, Bojutsu, Naginatajutsu, Sojutsu, Kusarigama


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Yagyu Seigo Ryu
Gründer: Nagaoka Torei Fusashige / Zeit: spätes 17. Jhdt.
System: Battojutsu


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Yagyu Shingan Ryu
Gründer: Araki Mataemon / Zeit: frühes 17.Jhdt.
System: Kenjutsu, Iaijutsu, Bojutsu, Taijutsu, Naginatajutsu


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Yagyu Shinkage Ryu
Gründer: Kamiizumi Ise no Kami Nobutsuna / Zeit: mitte 16. Jhdt.
System: Kenjutsu


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Yoshin Ryu
Gründer: Akiyama Shirobei Yoshitoki / Zeit: mitte 17.Jhdt.
System: Bojutsu, Naginatajutsu, Sojutsu, Kusarigama

Dragodan
07-02-2006, 09:11
Hm, no-dachi....no-dachi....

Mir war mal so als hätte ich was über "große" Klingen aus Kyushu gehört.
Ich glaube während der Meiji Restauration wurden mal welche eingesetzt.

itto_ryu
07-02-2006, 10:03
Hmmm, mir ist der Einsatz der no- oder auch o-dachi nur aus früheren Perioden bekannt, Muromachi und Sengokujidai.

Dragodan
07-02-2006, 10:14
Hätte ich so spontan auch getippt.
Aber ich meine das von kyushu aus es noch ne kurze Zeit gab (vermutlich war es auch nur Clan bedingt) in der größere Schwerter eingesetzt wurden.Verdammt, wo war der Artikel noch?

Mist.

itto_ryu
07-02-2006, 11:14
also das es auf kyushu einen Clan gab, der auf o-dachis "stand", ist mir auch irgendwoher bekannt :idea:

Dragodan
07-02-2006, 11:23
Sag ich doch!
:)

Und das war während der Meiji Restauration.
Steht darüber vielleicht was auf tenshukaku?

itto_ryu
07-02-2006, 11:47
Nein, elider nicht. Aber ich habe etwas von diesem Clan gehört das sich auf die Endphase der Bürgerkriegsperiode bezog.

Na ja, ist alles zu ungenau und halbgar, von daher mal eher Kategorie k.A. meinerseits.

Was ich bemerkenswert finde ist, dass doch recht viele ryu den Umgang mit der kusarigama lehrten. Der Legende nach wurde sie durch einen Kriegermönch erfunden, der die damals schon bekannten waffen der Kette (kusari) und der Sichel (kama) verband. Interessanterweise war bei den damaligen bushi ersteres recht populär, wären die kama als Einzelwaffe sich nicht so wirklich durchsetzen konnte. Allerdings muss man dazu sagen, das sowohl die kusari an sich, wie auch mit der Sichel kombiniert aufgrund ihrer technischen Ausmaße weniger eine Schlachtfeld und mehr eine zivilie Waffe war, die aber dann äußerst effektiv und gefährlich in meisterlichen Händen war.
Trotz ihres Bekanntheitsgrades und des "reichhaltigen Angebotes" an ryu die die kusarigama im programm hatten, konnten nur vereinzelte Bushi ihre Liebe zur kusarigama entdecken. Sie hatte einen anrüchigen Ruf, Krieger, die sie führten galten als unritterlich. So ist es nicht verwunderlich, wenn sie in überlieferte Geschichten, in denen diese Waffe eine Rolle spielt, meist vom negativen Part geführt wird.
Eine Überlieferung der Yagyu shinkage ryu erzählt von einem solchen Zweikampf. Der Schüler Araki Mataemon befand sich auf einer Reise durch Japan als er in einer Ortschaft von einem ansässigen Meister der Kriegskünste erfuhr und diesen besuchte. Dieser prahlte offen mit seinen Fähigkeiten vor den versammelten Leuten und verhöhnte den jungen Krieger. Mataemon forderte darauf den bis dahin unbesiegten und weithin berühmten Krieger Yamada Shinryukan, der eine kusarigama als Waffe führte zu einem Duell. Mataemon hingegen bevorzugte sein Katana und es sah für ihn nicht allzu günstig aus, gegen diesen starken Krieger mit einer solch gefürchteten Waffe anzukommen. Seine Taktik bestand jedoch darin, eine Lichtung eines abseits gelegenen Bambushains als Kampfplatz zu wählen. Als daß Treffen stattfand, und Shinryukan begann, seine Kette kreisen zu lassen, zog sich der junge Schwertkämpfer in den Hain zurück. Der nachfolgende Yamada Shinryukan konnte wegen der dicht gewachsenen Stämme seine kusarigama nicht mehr vorteilhaft genug einsetzen und wurde so endlich von Mataemon geschlagen.
Der bekannteste Kampf ist wohl aber der von Miyamoto Musashi gegen Baiken Shishido. Musashi galt bereits als berühmter Fechter, da er bis dahin keinen seiner Zweikämpfe verloren hatte. Trotzdem gelang es Baiken Shishido das Schwert Musashis wärend des Duells mit der Kette unter Gewalt zu bringen, aber ehe er den Abstand zwischen Musashi und seiner Sichel genügend verringern konnte, zog dieser sein Kurzschwert. Nun gibt es zwei Varianten der nächsten Aktion, die eine besagt, er habe das wakizashi wie einen Wurfdolch benutzt und Baiken Shishido so getötet, die andere Version besagt, er habe einen shuriken benutz, um seinen Gegner abzulenken, wieder andere behaupten, er sei in den Mann hineingegangen und habe ihn so mit dem Kurzschwert getötet.
egal wie rum, die erzählungen zeigen, wie gefährlich eine kusarigama unter bestimmten Umständen war. Sicherlich keine Waffe für den Häsuerkampf oder das Schlachtfeld, aber für das Duell mann gegen Mann durchaus sehr vorteilhaft.

Hamurra-e
07-02-2006, 12:12
Kurze Randbemerkung zum Thema Nagamaki, ähnliche Waffen gibt es auch bei den Chinesen, Viatnamesen, Tailändern und der ganzen Gegend. Auch bei uns gibt es Solche Waffen die manchmal auch als Gleven bezeichnet werden(ist aber warscheinlich nicht die richtige bezeichnung).
Die Klingenformen sind zwar anderst, aber das Prinzieb, lange Klinge-langer Griff ist das gleiche.
Also hohe Schlagwucht mit guter Defensiv möglichkeit, der Stiel kann gut zum Blocken usw verwendet werden, auserdem hohe reichweite beim stich usw.

Jedenfalls sind Nagamakis sehr Schöne Waffen:D

saito
07-02-2006, 13:04
@itto ryu
suio ryu vermisse ich in deiner auflistung;)

mfg

Dragodan
07-02-2006, 13:33
Würde man alle aufzählen die noch fehlen wäre man morgen früh noch nicht fertig...:rolleyes:

:)

itto_ryu
08-02-2006, 06:44
Es sind die bekanntesten ryu und ich sagte ja, die Liste ist nicht tutti completti :D

Zumal die Masse der ryu ja auch immer größer wurde, je mehr ehemalige Schüler ihre eigene ryu begründet haben.

Allerdings gab es nur drei offizielle ryu des Shogunates (also der Tokugawa), wenn ich mich nicht irre, welche da waren die yagyu shinkage ryu, die niten ichi ryu und die ono ha itto ryu :p

Schlagt mich, wenn ich da einer Fehlinfo erlegen bin...;)

Dragodan
08-02-2006, 08:06
Niten ichi ryu?
wann war das? :)

itto_ryu
08-02-2006, 11:53
Nee, warte mal mit der niten ichi ryu lag ich jetzt echt falsch... urgs... :o

Dragodan
08-02-2006, 12:24
War mir doch so ;)
Ich wusste das Musashi Hauslehrer war, aber bei den Tokugawa? Er hat sie doch sogar bekämpft :D

itto_ryu
08-02-2006, 12:40
Richtig, laut Legende kämpfte er in der Schlacht von Sekigahara auf der gegnerischen Seite, das ist aber ungesichert und geschichtlich nicht belegt ist.

Hauslehrer ist richtig, er hatte eine längere Anstellung als Fechtlehrer im Haus Ogasawara und Hosokawa.


Musashis Leben ist ohnehin schwierig, denn bei ihm vermischen sich Legende und Historie sehr stark, so dass die Wahrheit wohl igrnedowo dazwischen liegt.

Dragodan
08-02-2006, 12:45
Wusste ich doch das du gleich wieder zum Rundumschlag ausholst ;)

Mein Lehrer hat mal im Musashi Dojo in der Nähe von Musashis Geburtstsort trainiert. Soll spassig gewesen sein ;)

itto_ryu
09-02-2006, 06:57
Welches Dojo war das denn? Die Hyoho Niten ichi ryu auf Kyushu?

Dragodan
09-02-2006, 07:43
Musashis Geburtstort soll nicht auf Kyushu liegen.
Mimasaka, heutige Präfektur Okayama.

/das Dojo soll in Ohara sein. Näheres weiß ich aber leider auch nicht.

itto_ryu
09-02-2006, 08:52
Hm, meinen Quellen nach war seine Familie Gefolgsleute des Harima-Clans auf Kyushu, wo er vermutlich auch geboren wurde, er wuchs jedoch bei Verwandten auf Honshu auf.

Es wird gesagt, daß Musashi kaum Schüler hatte, dagegen spricht jedoch die lange Zeit seiner Anstellung als Fechtlehrer und zudem widmete er sein berühmtes Werk "Gorin no sho" seinem Schüler Terao (wahrscheinlich als Lehrlizenz). Die Ryu setzt sich bis in unsere Tage fort und kann auf eine Reihe von Zweigen blicken, die alle unter dem selben Namen agieren. Es gibt aktuell keine formelle Hauptlinie in Japan, die populärsten Organisation berufen sich jedoch auf eine Reihe von 10 Großmeistern, die bekannteste Schule ist die Hyoho Niten ichi ryu, die ihren Sitz auf kyushu hat.

Musashi ist historisch schwer zu greifen, wie ich schon vroher sagte, es gibt einfahc zuviel Fiktion, die die Fakten um seine Person versaubeutelt haben. 100%ig weiß man gar nichts genau über ihn.

Jörg B.
09-02-2006, 09:03
Für den Fall, daß die Seite noch nicht bekannt ist:

http://www.hyoho.com/

itto_ryu
09-02-2006, 09:13
Kenne ich, dennoch :thx:

Dragodan
09-02-2006, 09:21
Hm, meinen Quellen nach war seine Familie Gefolgsleute des Harima-Clans auf Kyushu, wo er vermutlich auch geboren wurde, er wuchs jedoch bei Verwandten auf Honshu auf.

Es wird gesagt, daß Musashi kaum Schüler hatte, dagegen spricht jedoch die lange Zeit seiner Anstellung als Fechtlehrer und zudem widmete er sein berühmtes Werk "Gorin no sho" seinem Schüler Terao (wahrscheinlich als Lehrlizenz). Die Ryu setzt sich bis in unsere Tage fort und kann auf eine Reihe von Zweigen blicken, die alle unter dem selben Namen agieren. Es gibt aktuell keine formelle Hauptlinie in Japan, die populärsten Organisation berufen sich jedoch auf eine Reihe von 10 Großmeistern, die bekannteste Schule ist die Hyoho Niten ichi ryu, die ihren Sitz auf kyushu hat.

Musashi ist historisch schwer zu greifen, wie ich schon vroher sagte, es gibt einfahc zuviel Fiktion, die die Fakten um seine Person versaubeutelt haben. 100%ig weiß man gar nichts genau über ihn.


Ebendrum.
Aber ist doch schön das ein Land so eine Figur hat die auch immer noch ein wenit mit Sage usw. in verbund gebracht wird. Wenn ich im April dort bin, werde ich mich mal genauer informieren.

itto_ryu
09-02-2006, 09:27
Ja, Legende ist immer eine nette Sache, die die Leute in vergangenen Zeit recht abergläubisch waren bzw. noch den Glauben an Übersinnliches verstärkt im Volkesgeist trugen. Für uns moderne Menschen macht es dann aber umso schwerer, die Fakten von fiktion zu trennen. Aber andererseits ist das ja auch der Spaß an der Forschung.;)

Viel Spaß in nippon.:)

Dragodan
09-02-2006, 10:18
Denke ich auch.
Wenn ich alleine sehe wie die Geschichte in Japan wiedergegeben wird, so die Zeit vom ersten Shogunat über die Sengoku Jidai bis hin zu Meijizeit, da könnte ich stundenlang die Literatur verschlingen.

Danke, den werde ich mit Sicherheit haben.
:) Training, training :D

FireFlea
09-02-2006, 20:33
Natürlich ist auch ab dem 17./18. Jahrhundert auch noch das Gewehr als Waffe der Samurai zu erwähnen, obwohl sich diese ja nie richtig durchsetzte.



Meines Wissens setzte sich das Gewehr bei den Samurais deshalb nicht durch, weil sie es verachteten, einen Gegner auf Distanz einfach abzuknallen. Sie suchten - ganz in Sinne des Bushido - den Kampf Mann gegen Mann.

Wie ja jetzt schon erwähnt ist das nicht richtig. Feuerwaffen haben die Schlachten der Sengoku Jidai (Bürgerkriegs-Zeitalter) gewonnen. Auch Verrat und Hinterhalt sind Samurai nicht unbekannt.


Ich wusste das Musashi Hauslehrer war, aber bei den Tokugawa?

Hauslehrer bei den Tokugawa war Ona Tadaaki (Itto Ryu) und for allem die Yagyu Familie z.B. Yagyu Munenori.

FireFlea
09-02-2006, 20:42
Natürlich wollen wir die Sasumata net vergessen:

http://www.kampfkunst-board.info/forum/f12/sasumata-30746/?highlight=sasumata

Und dann noch den "kasa". Auch gegen Regen hilfreich. :biggrinan

http://vcsel.main.jp/archives/200401/kasa.png

kennin
09-02-2006, 21:40
Natürlich wollen wir die Sasumata net vergessen

Hab ich doch nicht. Ich habe Sasumata und Ko gleich am Anfang des Threads genannt. Vierter Beitrag überhaupt oder so.

Dragodan
10-02-2006, 06:40
Hallo,

natürlich darf man sie nicht vergessen.
Wohl auch aus dem Grung weil sie doch schon sehr "abgeschieden" geleben haben.
Ich will unbedingt mal Jigen ryu in Aktion sehen. Die verbindung zum Karate ist wirklich hoch interessant.

Grüße

Dragodan

//Edit: klong, hab mich doch tatsächlich verlesen. Satsuma anstatt Sasumata. Ich Depp :D

itto_ryu
10-02-2006, 07:11
Eine ebenfalls sehr interessante Waffe ist der tessen. Der Legende nach gab es einen Samurai, der mit dem Schlag dieser Waffe einen Bären getötet hat... wobei er dazu hätte nach Hokkaido gehen müssen, denn die gab es nur dort. Da der Kerl aber früher gelebt hat und Hokkaido erst spät besiedelt wurde (ich glaube irgendwann Mitte des 19. Jahrhunderts), ist das vielleicht auch nur Geschwafel... außer natürlich der Bär ist von Hokkaido importiert worden, so wie die Japaner ja auch gerne Tiger aus Korea für den Streichelzoo von tenno und shogun einschiffen ließen...:rolleyes:

Hier noch ein interessanter Artikel zum tessen:

Die Flügel der Fledermaus
Kampffächer in Japan
Obwohl fast alle, oder sagen wir viele japanische Kulturgüter den Entwicklungsweg vom Kontinent über China oder Korea nach Japan gegangen sind, war dies im Fall des Faltfächers eher umgekehrt. Fächer in all ihren Variationen waren in ganz Ostasien schon seit Jahrhunderten fester Bestandteil des täglichen Lebens. Männer wie Frauen trugen sie zu ihrer Alltagskleidung, ebenso wie sie Verwendung im Haushalt und im kulturellen Bereich, wie Tanz und Theater hatten.
Laut einer alten japanischen Legende soll ein Fächermacher der Tenji Ära (661 -671) nach dem Vorbild des Fledermausflügels den ersten Faltfächer ( Ogi oder Sensu ) gefertigt haben. Um 900 soll er dann auch in China eingeführt und dort wie in seinem Heimatland vornehmlich von Hof und Adel benutzt worden sein. Bisher kannte man in Ostasien nur die Form des einfachen Blattfächers ( Uchiwa oder Dansen ).
In Japan entwickelte man dann mit der Zeit aus den beiden Fächertypen Waffen für die persönliche Selbstverteidigung. Diese konnten dann auch von Frauen und normalen Bürgern benutzt werden und waren nicht nur ausschließliche Kriegerwaffen, wie Schwerter und Speere.

Im frühen Mittelalter, als die Krieger in der Schlacht noch keine uniformierten Ausrüstungen benutzten, unterschied man die einzelnen Rangstufen innerhalb eines Heeres durch das tragen weniger, wichtiger Statussymbole. Generäle und Heerführer konnten sich durch die Zierrate und den Aufwand ihrer Schwertscheiden mit kostbaren Raubtierfellen, spezieller Bögen oder Rüstungen von den übrigen normalen Kriegern unterscheiden. Eines der ältesten Insignien dieser Art in Form eines Fächers war ein Kommandeurstab für Feldherren - der Saihai. Dieser Stab, aus Holz oder Metall, diente der Truppenregulierung und als Kommandozeichen im Feld. Zu diesem Zweck brachte man an der Spitze des Saihai eine dicke Quaste aus Leder, Stoff oder sogar Papier an, was dem Instrument das Aussehen eines überdimensionalen Fliegenwedels gab.

Die ersten Formen des Uchiwa ( Blattfächer ) löste in der Kamakura- und Muromachi zeit dann in ihrer Funktion als Kommandozeichen den Saihai ab. Der Fächertyp, den man darauf im Krieg verwendete, nannte sich Gunbai Uchiwa ( Kriegsfächer ) mit einem Blatt aus Holz und Leder, welches teilweise noch mit Metall verstärkt wurde. Von diesem Fächer gibt es zwei überlieferte Varianten. Erster fungierte wie gesagt als Ablösung für genannten Saihai während die andere Hypothese diesen Fächer als Beschwörungsinstrument und Glücksbringer im Krieg vermutet.
Die Bushi waren nicht alle Anhänger des praxisbezogenen Zen Buddhismus sondern nutzten die Vorteile verschiedener Religionszweige gleichzeitig. Im Krieg, wo das Leben oft nur in Bruchteilen von Sekunden entschieden wurde, suchten Menschen all zu oft Halt im Übersinnlichen. Und so ist es nicht verwunderlich, daß die Bushi neben Realitätsbewußtsein und Kaltblütigkeit auch Zuflucht zu mystischen und okkulten Beschwörungspraktiken suchten vor allem in den esoterischen buddhistischen Schulen wie Shingon und Tendai, bei denen Praktiken wie Juho (Zaubersprüche und Gesänge) und Hojutsu ( magische Praktiken). Eine beliebte Art dieser Magie beruhte auf der Anwendung des Kuji kiri ( "Einschneiden der neun Silben" ) zum Herbeiführen von Erfolg und Glück in der Schlacht. Hierfür werden in einer bestimmten Reihenfolge neun Linien in einer Art Gitter auf eine Waffe oder die Hand aufgemalt, eingeritzt oder einfach nur mit dem Finger gezogen und danach das Juji, das zehnte Zeichen, in die Mitte gesetzt; hierfür war ein ganzes Repertoire von Schriftzeichen je nach Verwendungszweck bekannt. Für die magische Anwendung des Gunbai-Uchiwa (Gunbai-Heiho genannt) brachte man auf einer Seite des Gunbai die Sanskritzeichen Ban und Aku an, welche Dainichi Nyorai (den Hauptbuddha des Shingon), das Taizokai und das Kongokai (die beiden Welten des Shingon) symbolisieren und verlieh dem Fächer somit eine Art Weihe. Auf der Rückseite zeichnete man das Sternbild des großen Bären, welcher im Japanischen Hagunsei, der allmächtige Kriegsstern, genannt wurde. Er galt als Segensbringer der Bushi, quasi als Glücksstern. In einem Schema von 24 quadratischen Feldern zeichnete nun der Krieger persönliche Daten ein, wie etwa das Datum des bevorstehenden Kampfes und führte den Fächer während der kommenden Schlacht in seinem Gürtel mit. (nach Überlieferungen der Katori Shinto Ryu).

Dieser Gunbai war aber nur führenden Adligen, wie Generälen oder Heerführern vorbehalten. Wenn man dieses Instrument jedoch objektiv betrachtet scheint er weder ausschließlich ein Beschwörungsinstrument oder ein reiner Kommandostab gewesen zu sein. Sicherlich erfüllte er beide Funktionen in einem und konnte durch seinen stabilen Körper aus Holz und Metall zur Not auch als Verteidigungsgerät genutzt werden.
So wird in Japan heute noch eine Geschichte überliefert, in der von einem Duell zweier großer Fürsten berichtet wird und in der ein Gunbai die Hauptrolle spielt. Aus den legendären Kriegen der beiden großen Rivalen Takeda Shingen (1521 - 1573) und Uesugi Kenshin (1530 - 1578) berichtet man folgende Geschichte:

Beide Krieger gehörten zu den berühmtesten Fürsten der Muromachi-Ära und lieferten sich über Jahrzehnte eine Unzahl von Kämpfen und Schlachten. Bei der legendären 4. Schlacht von Kawanakajima (1561), auf einem Plateau zwischen den Flüssen Saigawa und Chikumagawa, führte Fürst Takeda von einem strategisch erhöhten Punkt aus die Leitung seines Clans. Auf einem Hocker sitzend, nur von einigen, wenigen Leuten seiner persönlichen Leibwache (Tsukai ban) umgeben, überblickte er das Schlachtfeld und koordinierte von dort die Bewegung seiner Truppen. In diesem Augenblick tauchte unerwartet eine kleinere Gruppe feindlicher Kavallerie bei ihrem Kommandoposten auf - geführt von Fürst Uesugi persönlich. Ehe noch Takeda Shingens Leibgarde eingreifen konnte um ihren Herren wirksam zu beschützen wurde dieser von Uesugi Kenshin mit einem Schwert angegriffen. Der Überlieferung nach sollte es diesem gelungen sein Takeda mehrere mal zu attackieren. "Der Berg bewegt sich nicht" , eigentlich ein Wahlspruch Shingens für seine Politik, wurde hier eher praktisch demonstriert, da deser auf seinem Platz sitzen blieb, statt sich in Sicherheit zu bringen. Sieben Schwerthiebe konnte er mit seinem Gunbai abwehren, in drei Fällen schützte die Rüstung sein Leben. Erst dann gelang es Takedas Leuten wieder Herr der Lage zu werden und die feindlichen Reiter zu vertreiben.

Die zweite Form des Kampffächers kam in der Muromachi-Epoche auf – es war der bekanntere Tessen (Eisenfächer). Dieser Faltfächer wurde im Gegensatz zu seinem zivilen Verwandten speziell aus Eisenlamellen (komplett oder nur Außenrippen) oder aus mit Metall verstärktem Holz gefertigt. Dieser, zumeist aus 8 oder 10 stählernen Rippen bestehende Grundkörper, erreichte je nach Fertigung ein Gewicht bis zu 1 kg. Für das Fächerblatt verwendete man Gewebe oder gelacktes Papier um es so stabiler und unempfindlich gegen Feuchtigkeit und Schmutz zu machen. Dieser Tessen unterschied sich im Aussehen fast kaum von einem normalen Fächer und war so als Waffe nicht auf den ersten Augenblick zu erkennen. Er konnte also bei allen bestimmten öffentlichen Anlässen, wo das Führen von Schwertern untersagt war, problemlos getragen werden.
Für diese Waffe kannte man ähnlich wie bei Schwertern im Iai / Batto jutsu eine Form des Drapierens im Gürtel, die einen schnellen Zugriff und sofortigen Einsatz erlaubte. Der Tessen wurde identisch einem Tanto oder Kodachi getragen und von seinem Träger ebenso wie diese scharfen Waffen mit Respekt behandelt.
Von der Musterung hielt man diese Fächer meist einfarbig mit nüchternen Symbolen. Schwarz, Weiß und Gold waren bevorzugte Farbgebungen und das rote Sonnenzeichen zierte Vorder-, Mond und Sterne die Rückseite des Tessen. Bei den speziell für das Schlachtfeld gefertigten Fächern versinnbildlichten diese Symbole Tag und Nacht - Angriff und Rückzug. Somit unterstützten diese Farben noch optisch die Kommandosprache, was bei den älteren Formen, Saihai und Gunbai, nicht dermaßen deutlich der Fall war.
Andere zivilere Formen wurden meist nur mit dem Wappen ( Mon ) des Trägers oder einer Kalligraphie geschmückt.
Zusammengefaltet ließ sich der Tessen ähnlich einem kurzen Stock als Waffe zu gebrauchen und hatte so als Schlag- und Stoßwaffe eine nicht zu unterschätzende Wirkung. So war er effektiv zum blocken und ableiten von Angriffen und konnte zum Stoßen, Schlagen oder dem schmerzvollen Niederhalten eines Gegners durch spezielle Griffe und Hebel genutzt werden. Ähnlich dem Einsatz von kurzen Stöcken in einigen Ju jutsu Schulen konnten so konzentriert Schmerz- und Schwachpunkte des menschlichen Körpers (Atemi) fixiert bzw. attackiert werden.
Einige der bekanntesten Schulen, die den Umgang mit dem Fächer als Waffe unterrichteten waren die Kiraku-, Shinkage, Takenouchi- und die Ikkaku ryu.
Während man in der Ikkaku ryu den Tessen in Kombination mit dem Jitte übte (in Ernstfall auch mit Kodachi oder Tanto) und sich so vor allem auf Schlagtechniken zum Handgelenk oder Kopf konzentrierte legte man z.B. in der Kiraku ryu mehr auf die Unterstützung des Tessen bei Ju jutsu Techniken wert. Hier diente der Fächer vornehmlich als Abwehrinstrument gegen Klingenwaffen und wurde im Nahkampf neben seiner Rolle als Waffe auch als Eingangsmöglichkeit für die folgenden Techniken angesehen.

Es ist eine Erzählung aus der eben erwähnten Shinkage Schule, welche uns eine Episode des angehenden 17. Jh. überliefert, in welcher auch von der Benutzung eines Tessen die Rede ist.

Der Schwertmeister Yagyu Jubei, selbst Sproß des Gründerclans dieses bekannten Kampfsystems, soll sich eines Tages auf einen Übungskampf mit einem Bushi namens Mori Gentatsu eingelassen haben. Während Jubei mit einem Bokuto (Holzschwert) bewaffnet war wählte Gentatsu einige Shurikenattrappen (Wurfeisen) als Waffen. Es gelang Mori Gentatsu während des Duells Jubei drei mal zu treffen, ehe dieser auch nur eine Attacke anbringen konnte. Nach dem Duell rühmte sich Gentatsu stolz seiner Fähigkeiten im Umgang der Kriegskünste vor allen beteiligten Zuschauern. Daraufhin forderte ihn Yagyu Jubei auf, daß Duell mit scharfen Waffen zu wiederholen. Gentatsu, siegessicher nach dem vorangegangenen Kampf, ging gern darauf ein. Doch statt dem Schwert zog Jubei seinen Tessen und schlug alle Wurfeisen im Stil des Yadome (Pfeilstoppen) aus der Luft. Nach dieser Aktion zog er sein Katana und tötete den prahlerischen Mori Gentatsu...

Dragodan
10-02-2006, 07:51
Der Schwertmeister Yagyu Jubei, selbst Sproß des Gründerclans dieses bekannten Kampfsystems, soll sich eines Tages auf einen Übungskampf mit einem Bushi namens Mori Gentatsu eingelassen haben. Während Jubei mit einem Bokuto (Holzschwert) bewaffnet war wählte Gentatsu einige Shurikenattrappen (Wurfeisen) als Waffen. Es gelang Mori Gentatsu während des Duells Jubei drei mal zu treffen, ehe dieser auch nur eine Attacke anbringen konnte. Nach dem Duell rühmte sich Gentatsu stolz seiner Fähigkeiten im Umgang der Kriegskünste vor allen beteiligten Zuschauern. Daraufhin forderte ihn Yagyu Jubei auf, daß Duell mit scharfen Waffen zu wiederholen. Gentatsu, siegessicher nach dem vorangegangenen Kampf, ging gern darauf ein. Doch statt dem Schwert zog Jubei seinen Tessen und schlug alle Wurfeisen im Stil des Yadome (Pfeilstoppen) aus der Luft. Nach dieser Aktion zog er sein Katana und tötete den prahlerischen Mori Gentatsu...

Ein Grund wieso ich mich für sowas interessieren sind genau solche Geschichten :)
Klasse, einfach nur klasse :D

itto_ryu
10-02-2006, 07:55
Wobei sich natürlich auch zeigt, dass im Kampf auf Leben und Tod ein paar "Hinterhältigkeiten" notwendig sind ;)

Dragodan
10-02-2006, 08:06
Logisch ;)
Hey, ich würd auch nich ohne meine "Spezialwaffen" aus dem haus gehen.
besonders hab ich keinen Bock von nem blöden Ronin einfach so abgemurkst zu werden... :D

itto_ryu
10-02-2006, 08:48
Ja, ich denke das Überleben spielte doch eine größere Rolle, als verklärtes Ehrgefühl.

Hierzu passt diese nette Aussage:

Das Klischee des tapferen, todesmutigen Samurai entspringt meist romantischen Vorstellungen. Auch andere Geschichten belegen, daß sich Krieger durch Flucht aus Duellen retteten. Der Samurai Asaemon wurde einst von Yamaoka Tesshu, einem der größten Schwertmeister der Meiji-Epoche (1868 – 1912) über seine Techniken bei Duellen befragt, die dieser alle gewonnen hatte. Asaemon gestand darauf hin:
„Wenn mich jemand herausgefordert hatte, brachte ich mich in eine günstige Position, in der ich die Sitze der Klinge meines Gegners mit meinem Schwert spüren konnte. Wenn er sein Schwert steif und verkrampft hielt wußte ich, daß er in meiner Hand war – ich schlug ihn mit einem einzigen Streich nieder. Wenn jemand aber sein Schwert entspannt und mit Harmonie führte, ging ich kein Risiko ein – ich warf mein Schwert nach ihm und rannte weg. Deshalb hat mich nie jemand besiegt!“

atsugi
10-02-2006, 11:16
@ itto_ryu

nur eine kleine Bitte nebenbei: es ist ok. Textpassagen von Homepages zu kopieren, um damit Aussagen zu unterstreichen oder Beispiele aufzuzeigen.
Aber stelle bitte nicht weiterhin komplette Artikel von TENSHUKAKU ins Forum. Vielen Dank...

itto_ryu
10-02-2006, 11:26
Da sich keine Verlinkung zu den betreffenden Artikeln hat herstellen lassen, hatte man mich gebeten den ganzen Artikel einzustellen. Deshalb sind diese Passagen auch als solche ausgewiesen, denn dann kann jeder, der keine Lust hat mehr darüber zu lesen, es einfach lassen.

atsugi
10-02-2006, 13:19
Ich verstehe - aber denke bitte in Zukunft auch an die viele Arbeit, die wir mit der Homepage hatten, als daß die Inhalte einfach so vervielfältigt werden.

itto_ryu
10-02-2006, 13:25
Da ich den Hinweis betont habe, dass diese Artikel von www.tenshukaku.de sind, hoffe ich, die Leute kommen auch von selbst auf die Idee diese vorzügliche Seite zu besuchen... und ich hatte auch nicht vor die komplette Seite hier online zu stellen... ich muss ja nebenbei auch was arbeiten ;)

Dragodan
10-02-2006, 13:31
Ich verstehe - aber denke bitte in Zukunft auch an die viele Arbeit, die wir mit der Homepage hatten, als daß die Inhalte einfach so vervielfältigt werden.


oh, wo du grade da bist: ist das projekt eingestellt oder kommt einfach kein "input" mehr? Wäre wirklich schade drum! :(

itto_ryu
10-02-2006, 13:33
oh, wo du grade da bist: ist das projekt eingestellt oder kommt einfach kein "input" mehr? Wäre wirklich schade drum! :(

Stimmt, es geht nicht mehr weiter, warum? :confused:

atsugi
10-02-2006, 16:15
Das Projekt ist nicht eingestellt und es gibt einige aufgearbeitete Artikel, die nur noch nicht online sind - es ist eher ein Zeitproblem...

Dragodan
10-02-2006, 19:35
Die Zeit, gut, das kann man verstehen ;)
Freue mich sehr wenn bald wieder "neuer Stoff" kommt. Die Seite ist wirklich 1A! Man muss wirklich mal ein Lob aussprechen.