Vollständige Version anzeigen : Wettkampfeinstieg beim Jujutsu
RotesFretchen
21-02-2006, 13:42
Hi Leute
Ich mach jetzt seit einigen Jahre Taekwondo, bin auch sehr zufrieden damit, bis auf eine Sache. Ich würde gerne mehr an Wettkämpfen (meine Vollkontakt, nicht Formenlauf) teilnehmen. Allerdings gibt es da nicht soviel, wenn man noch nicht Dan-Träger ist, und da ich erst den 5 Kup habe dauert das noch ein bischen. Auf den Dan zu "warten" (ist schei viel Arbeit, ihr wisst wie ich es hier im Kontext meine), um dann an größeren Tunieren teilzunehmen finde ich aber doof, mal abgesehen davon das meine Trainer nicht gerade Fans von Nachwuchstunieren im Vollkontakt sind.
Ich habe jetzt gesehen das der örtliche PSV viel Jujutsu auf Wettkampfbasis trainiert, was ich mir gerne mal ansehen würde. Abgesehen davon dass das Techniksammelsorium ein anderes ist interessiert mich das besonderds wie das mit den Wettkämpfen im JJ allgemein ist (also so ne verdammte Glatteisfrage). Muss man da auch warten bis man seinen Dan hat um an größeren Tunieren teilzunehmen, oder gibt es auch etablierte Nachwuchstuniere, die nicht ab und zu, sondern etwas häufiger abgehalten werden?
Taekwondo möchte ich auf jeden Fall weitermachen, Vereinswechsel bringts nicht da ich mit meinen Trainiern auf jeden Fall Glück gehabt habe (hab auch schon mal andere Vereine gesehen, daher...), nur hätte ich Lust auf ein bischen mehr Tuniere wo gekämpft wird, und da ich Jujutsu sowieso immer schon cool fand bietet sich ja an zweigleisig zu fahren. Nur ich habe nicht Lust da mit den Gedanken hinzugehen Wettkämppfe kämpfen zu wollen, und dann wieder ewig warten zu müssen bis ich auf Tuniere gehen kann. KLar, man muss schon etwas drauf haben, sonst hat das keinen Sinn, und dass das nicht in einem 2-Wochen-Crash-Kurs geht sonder auch seine Zeit brauch weiß ich auch.
Aber lange Rede kurzer Sinn:
Wie sieht es mit Nachwuchstunieren beim Wettkampf im Jujutsu aus, ist so was Gang und gebe, oder mehr eine Seltenheit? Wann habt ihr angefangen an Tunieren teilzunehmen? Und so was interessiert mich halt.
Vielen Dank an euch im Vorraus!
JanPeterB
21-02-2006, 14:29
Hey
Also im Ju-Jutsu ist bei den Senioren soweit ich weiß eine Mindestgraduierung vom 3. Kyu, sprich Grüngurt nötig um an Turnieren teilzunehmen. Von dort an spielt es keine Rolle mehr, welche Gürtelfarbe du hast, weil ausschließlich in Gewichtsklassen unterschieden wird. Das Ding ist aber, dass Ju-Jutsu weniger auf Teakwondo-Techniken basiert, also auf dich bezogen:Alle Art von runden Tritten im Wettkampf ist verboten. Auch gesprungende/gedrehte Techniken sehen die Kampfrichter meist nicht gerne. Ich weiß nicht in wie weit du informiert bist, aber der Wettkampf ist in drei Parts aufgesplittet. Einer für Atemitechniken (Schlag- und Tritttechniken), einer im Griffkontakt (wo nur Würfe und Hebel gestattet sind) und Part 3 am Boden. Warum ich das hier erzähl ist folgendes. Du wirst durch dein Taekwondo schon viele Sachen wie Timing, Distanzgefühl etc. entwickelt haben, aber wenn du weder Judo noch etwas im Grappling-Bereich gemacht hast, wirst du es in Part 2 und 3 auf die schnelle nicht einfach haben. Ich kann nur für mein Land Schleswig Holstein reden, aber auf der diesjährigen Landesmeisterschaft waren bei uns 4 Senioren angetreten und ohne längere Erfahrung in allen drei Parts zu haben, hätte das wenig Sinn gemacht, dort zu kämpfen. Nachwuchsturniere gibt es bei uns im Land genügend auf Jugendebene aber bei den Erwachsenen soweit ich weiß, gar nichtmehr.
Zu deiner zweiten Frage. Ich habe vor einem halben Jahr mit Wettkampf angefangen und trainiere seit ca.6 Jahren immo um die 5 Einheiten die Woche. Bei Turnieren merk ich zwar, dass ich von den Techniken nicht sonderlich unterlegen bin, aber von den Wettkampftricks her absolut nicht mithalten kann.
Was mich ein wenig stuzig machte, dass du gerne Vollkontakt kämpfen möchtest. Das normale Ju-Jutsu wird offiziell im Semi-Kontakt gekämpft. Bei den Senioren geht das zwar sehr häufig in den Vollkontaktbereich aber für beabsichtigt harte oder unkontrollierte Schläge/Tritte werden trotzdem Strafpunkte verteilt. Wäre es nicht für dich sinnvoller, soweit es in deiner Umgebung liegt, einen Vollkontaktwettkampfsport anzufangen?
Kann dir trotzdem nur raten, einfach mal beim Training reinzuschauen und den Trainer mal zu fragen. Wenn es dich nicht anspricht, kannst ja immernoch was anderes suchen.
Hoffe ich konnte dir ein wenig helfen
Grüße
RotesFretchen
21-02-2006, 16:10
Danke, das hat mir schon mal weitergeholfen.
Zu dem Ding mit dem Vollkontakt: Hab das vielleicht ein bischen blöd formuliert, denke ich. Meinte damit das ich im TKD Vollkontakt Tuniere meine, und nicht den Formenlauf. Das heißt nicht dass ich generell nur Vollkontakt kämpfen möchte. Der Wettkampf so wie Du ihn beschrieben hast, das hört sich schon ganz interessant an.
spielkind
21-02-2006, 16:28
Also rein prinzipiell, kannst du im JuJu ab dem Gelbgurt an Tunieren teinehmen. (zumindestens im SemiKontakt). Ist aber denke ich keine echte alternative, für dich, da es einfach von Rpinzipien her was ganz anderes ist. Bei uns im verein haben wir ne JuJu und ne TKD Sparte und wir trainieren öfters mal zusammen, weil mal über den Tellerand schauen ja nur vorteiöhaft seien kann, aber ich finde, dass es als soclhes nicht zusammenpasst. JuJu ist schon auf den ganzen Körper ausgelegt und TKD nur auf die Beine also wirst du gegen einen halbwegs fixirten JuJu-ka(in en JuJu Wettkampf) keine Chache haben. Umgekehrt ist es natürch ähnlich.
Du bist doch Wtf oder? Eigentlich gibt es dort doch regelmäßig Turniere in allen verschiedenen Klassen. Glaube kaum, dass du im JJ mehr Wettkämpfe finden wirst. Wo wohnst du denn? Guck dochma bei Dtu.de nach wann Wettkämpfe in deiner Nähe sind müssten eigentlich des öfteren welche sein.
JuJu ist schon auf den ganzen Körper ausgelegt und TKD nur auf die Beine
Wie kommst du darauf, dass man den Körper nicht mittrainiert?? Man sollte nicht alles glauben was irgendwo ma geschrieben wurde sondern mittrainieren und sich vom Gegenteil überzeugt lassen.
mfg Roman
JanPeterB
21-02-2006, 20:59
Wie kommst du darauf, dass man den Körper nicht mittrainiert?? Man sollte nicht alles glauben was irgendwo ma geschrieben wurde sondern mittrainieren und sich vom Gegenteil überzeugt lassen.
Glaub da hast ihn ein wenig missverstanden. Natürlich muss man vorallem für Kicks topfit sein und ohne Training des ganzen Körpers wird man in kaum einer Sportart weiter kommen. Denke er meinte eher das Techniktraining. Beim TKD wird gewöhnlich höchstens im Selbstverteidigungstraining der Wurfbereich geschnitten und Hebel wie Grappling werden normal gar nicht abgedeckt, sprich TKD trainiert intensiv Techniken für Beine und Arme. Ju-Jutsu ist halt sehr viel breiter gefächert. Hat halt beides seine Vorzüge.
Meine Bedenken zum Vollkontakt war eben, dass im Ju-Jutsu die Techniken nicht durchgezogen werden und es von Semi- zu Vollkontakt für den einen oder anderen ein harter Umstieg sein kann. Denn wenn du jetzt ersteinmal 3 Jahre Ju-Jutsu Wettkampf machst und dann mit Taekwondowettkämpfen anfängst, könnte es sein dass die Zeit der Umgewöhnung deinen Erfahrungsvorteil wieder wett macht. Aber wie gesagt, das ist sicher bei jedem individuell. Ich kann dir nur nocheinmal raten, dir das Training anzuschauen, mal ein zwei mal mitzumachen, mit dem Trainer zu quatschen und zu entscheiden. Schaden wird dir das Ju-Jutsu Training keinesfalls und gerade in Part 1 wirst du mit TKD eine ganz solide Basis haben.
Grüße
Also erstmal vorweg.
Im Ju-Jutsu Fighting System kannst du mit Gelb-Grut starten solange sich die Turniere auf Landesebene befinden z.B. fuer NRW die Newcomer Turniere Geldern-Challange-Cup und Pader-Cup, sowie die Landesmeisterschaft. Alles was darueber hinaus geht, also ab Westdeutsche-Meisterschaften ist der Gruengurt Pflicht. Einzige Ausnahme ist der Newcomertag bei den German Open.
Eine weitere Ueberlegung ist, dass es fuer einen Grappler (welcher Stil auch immer) wesentlich leichter ist sich nach den geltenden Regeln zu kaempfen als fuer einen reinen Atemi-Kaempfer. Immerhin steht das Verhaetnis 1:2. Part 2 und 3 sind reines grappeln mit Anzug nur das du im Boden nicht soviel Zeit hast wie man gern manchmal haette. Part 1 beinhaltet zwar Schlaege und Tritte, die dann aber nur mit Leichtkontakt ausgefuehrt werden duerfen und gerade technicken zum Kopf wie z.B. der Jab sind strikt verboten. Also fehlt es einem sehr sehr schwer sich dem gerangel zu entziehen und sollte man es doch mal schaffen gibt es Straffpunkte fuer passivitaet in dem Part 2.
Also ein System was deutlich z.B. den Judoka beguenstigt. Davon sind auch recht viele anzutreffen. Judoka die halbwegs ein zwei Atemietechniken gelernt haben und dann moeglichst schnell den ersten Part ueberbruecken und dann in ihrem Spiel sind.
RotesFretchen
22-02-2006, 12:34
Also merke ich das mein Taekwondo aus rein technischer Sicht wohl nicht weiter helfen würde. Denkt ihr den das 2*TKD + 2*JJ pro Woche reichen würde um für die "kleineren" Tuniere fit zu werden, oder sollte ich dann direkt mit TKD aufhören und mich voll auf JJ konzentrieren? Sehe das ganze mal rein hypothetisch. In was für einem Zeitraum ist den der gelb, bzw grüne Gurt zu schaffen (ohne Gürteljäger zu sein, kein Bewegungsidiot, 2* die Woche Training)?
Also merke ich das mein Taekwondo aus rein technischer Sicht wohl nicht weiter helfen würde. Denkt ihr den das 2*TKD + 2*JJ pro Woche reichen würde um für die "kleineren" Tuniere fit zu werden, oder sollte ich dann direkt mit TKD aufhören und mich voll auf JJ konzentrieren? Sehe das ganze mal rein hypothetisch. In was für einem Zeitraum ist den der gelb, bzw grüne Gurt zu schaffen (ohne Gürteljäger zu sein, kein Bewegungsidiot, 2* die Woche Training)?
Zwischen den Gürteln der unteren Grade im Ju-Jutsu hat mein ein halbes Jahr Wartezeit.Den Gelben schafft man ohne Probleme,die anderen sollte man eigentlich auch bei 2 Mal Training in der Woche schaffen,ich habe als Prüfer aber auch schon Leute gehabt die es nicht geschafft haben,das waren aber welche die die Vorbereitung dafür nicht ernst genommen haben.Ich kenne hier bei mir in Niedersachsen einige Ju-Jutsu Wettkämpfer die sehr erfolgreich kämpfen(Teilweise Bundeskader),die trainieren neben Ju-Jutsu auch noch Judo und Kampfsportarten die viel mit Atemis arbeiten,deshalb würde ich nicht ganz mit TKD aufhören.
bongomongo
22-02-2006, 21:06
Hi Leute
Muss man da auch warten bis man seinen Dan hat um an größeren Tunieren teilzunehmen, oder gibt es auch etablierte Nachwuchstuniere, die nicht ab und zu, sondern etwas häufiger abgehalten werden?
Wie sieht es mit Nachwuchstunieren beim Wettkampf im Jujutsu aus, ist so was Gang und gebe, oder mehr eine Seltenheit? Wann habt ihr angefangen an Tunieren teilzunehmen? Und so was interessiert mich halt.
Hey, also ich hab grad mit Wettkampftraining angefangen. Ich komm eigentlich aus dem Karate, wo es bei uns keine Wettkämpfe gibt (Kampfkunst) und ich mach jetzt seit nem guten Jahr Jujutsu und bin nach einer ziemlich guten Gelbgurtprüfung gefragt worden, ob ich net bock hätt' an Wettkämpfen mitzumachen.
Also um deine Frage zu beantworten: man kann das ab dem Gelbgurt machen und das hängt dann vom ALTER ab, wie hart die Kämpfe sind...
JanPeterB
22-02-2006, 21:26
hey
ich kann dir nur raten nicht dein TKD aufzugeben. Wenn möglich trainiere beides 2 mal die Woche. Prüfungen sind, wie einer meiner Vorredner schon sagte, halbjährlich möglich aber ich denke, dass diese Zeit einfach zu kurz ist um eine Prüfung effektiv und sauber vorzubereiten (ausgenommen Gelb) außer du machst spezielles Prüfungstraining min. 1 mal die Woche. Mal ganz abgesehen davon, dass der Gürtelgrad den Technikstand eines Kämpfers repräsentieren soll und meiner Meinung nach nicht nur zum schnellen Wettkampf erworben werden sollte, aber das liegt ja im eigenen Ermessen.
Grüße
Ich mach jetzt seit einigen Jahre Taekwondo, bin auch sehr zufrieden damit, bis auf eine Sache. Ich würde gerne mehr an Wettkämpfen (meine Vollkontakt, nicht Formenlauf) teilnehmen. Allerdings gibt es da nicht soviel, wenn man noch nicht Dan-Träger ist, und da ich erst den 5 Kup habe dauert das noch ein bischen.
Bevor ich hier meine Erfahrungen mit Ju-Jutsu weitergebe, mal eine grundlegende Frage: Im TKD fängt die Leistungsklasse 1 ab 4. Kup an. Also wo liegt da dein Problem :confused:
Ich bin der Meinung das die Gürtelfarbe im Ju-Jutsu nichts mit dem Technikstand eines Wettkämpfers zu tun hat.Es gibt genug Wettkämpfer mit einem Gelbgurt die höhere Grade besiegen.Ich kenne auch etliche Wettkämpfer die haben ihren Grüngurt nur gemacht damit sie überall starten können.Das ganze ist eine Frage wie ein Wettkämpfer sein Fightingtraining umsetzt.Es gibt Danträger die sind Technisch echt spitze,aber sobald es ums Fighting geht gehen sie unter,da sie dieses nicht grossartig trainiert haben.Und dann gibt es Gelbgurte die jeden Fightinglehrgang mit machen,und im Training am liebsten nur Kämpfen wollen und die sind auf Turnieren dann gut.Ich bin auch kein Fan von Gürteljägern,weil ich schon zu oft Leute gesehen habe die ihre Prüfungstechniken zwar sauber und gut gezeigt haben,aber im Grunde diese Techniken nur konnten weil sie sie zeigen mussten.Aber wie man sie im Ernstfall anwendet wussten sie nicht.Ein Gürtel sagt meiner Meinung bei vielen nur aus wie lange sie Ju-Jutsu machen,und das sie die geforderten Techniken für ihre Prüfungen konnten,ob sie es im Ernstfall können steht auf einen anderen Blatt.Deshalb bin ich der Meinung das jeder Ju-Jutsuka zumindestens auch einmal gekämpft haben sollte,selbst wenn es trotzdem kein Ernstfall war.Die wichtigste Regel im Fighting ist sowieso nur keinen Respekt vor einer höheren Gürtelfarbe,sonst braucht man gar nicht antreten.;)
Ich seh nur einen Grund warum du mit dem TKD aufhoeren solltest. Und zwar wenn du kein Spass mehr daran hast.
2 mal TKD und 2 mal JJ die Woche ist doch eine Bombenmischung fuers Fighting.
damit bist du wenn du es durchziehst nicht nur fuer die kleineren Tuniere gut gewappnet.
Sobald du den Gelben Guertel hast ist fuer dich Wettkampftechnisch noch was anderes wichtig. Erfahrung sammeln. nimm die "kleineren" Turniere aufjeden Fall mit auch wenn die GewinnChance Anfangs nicht so dolle sind. Und besuch auch ruhig mal andere Vereine zum Kampftraining damit du nicht immer mit den gleichen Leuten spaarst und auch siehst was andere Vereine fuer Wettkampftechniken trainieren. Erfahrung ist ein sehr oft unterschaezter Punkt.
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