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Vollständige Version anzeigen : Faust alternativ



FireFlea
22-02-2006, 19:51
http://www.fightingarts.com/reading/article.php?id=215

Lest Euch mal den Artikel durch; sehr interessant. Ich hab das mal probiert und diese Fausthaltung erscheint mir durchaus stabil wenn auch sehr ungewohnt.

http://www.fightingarts.com/content02/graphics/okinawan_fist01.jpg

http://www.fightingarts.com/content02/graphics/okinawan_fist02.gif

(Rechts herkömmliche Art; links okin. Faust)

Kang
22-02-2006, 20:43
Fühlt sich ungewohnt an, ja. Fühlt sich stabil an, ja.


Aber für mich auch nicht stabiler als eine "normale" Faust - ich seh da zumindest für mich keinen Vorteil drin. :o

bodycheck
22-02-2006, 20:43
Die 'Okinawa-Faust' benutze ich schon laenger. Vorteil hierbei ist, dass die Hand entspannt bleibt, denn du brauchst keinen Muskel in der Hand anzuspannen, um die Faust geschlossen zu halten. Der Daumen haelt den gestreckten Zeigefinger und der wiederum klemmt den Rest ein. Am Makiwara ist diese Fausthaltung auch besser.

ZoMa
23-02-2006, 00:01
Wie gehts es denn deinem Zeigefinger dabei? Ich hatte nach etwa einem jahr alter Faust etwas den Eindruck, dass ich ein ungutes Gefühl in einem mittleren Zeigefingergelenk hatte... Bin mir aber nicht so sicher.
Wenn dem denn so ist, dass liegt es möglicherweise daran, dass selbiger bei dieser Fausthaltung nach innengebogen ist. Wäre schön wenn andere ihre Erfahrungen schildern könnten. Mit Zeitangabe, wenns geht.

Besser bei dieser Fausthaltung fand ich allerdings, dass die Finger weiter in die Faust kommen, der Nagadaka Ken stabiler ist und man weniger angespannt ist und merk wenn die Faust nicht richtig geschlossen ist.

Luggage
23-02-2006, 01:22
Vorteil hierbei ist, dass die Hand entspannt bleibt, denn du brauchst keinen Muskel in der Hand anzuspannen, um die Faust geschlossen zu halten.
Das halte ich für ein Gerücht und kann weiter auch nicht den Vorteil daran entdecken - es ist ja nicht so, dass man seine kompletten Reserven innerhalb von Sekunden dafür aufbraucht eine normale Faust zu machen...

weudl
23-02-2006, 06:41
Ich kenne die Okinawafaust zwar auch schon etliche Jährchen, aber ich habe offen gestanden nie verstanden was deren Vorteil gegenüber der konventionellen Faust sein soll. Bei einer exakten Technik treffen die Knöchel auf und nicht die Finger, also sollte die Fingerhaltung eigentlich keinen Unterschied machen. Von der Schlagwirkung her habe ich auch nie einen Unterschied feststellen können. Ich kann mir höchstens vorstellen, dass bei einem Fehlschlag (Auftreffen mit den Fingern statt den Knöcheln) der Zeigefinger weniger leicht verletzt wird als bei einer konventionellen Fausthaltung...

bodycheck
23-02-2006, 10:06
Das halte ich für ein Gerücht und kann weiter auch nicht den Vorteil daran entdecken - es ist ja nicht so, dass man seine kompletten Reserven innerhalb von Sekunden dafür aufbraucht eine normale Faust zu machen...

So wollte ich es auch nicht verstanden wissen.

Den Hauptvorteil dieser Okinawa-Faust sehe ich darin, dass man seine Faust ueberhaupt nicht machen muss, sondern die immer 'fertig' ist durch den eingeklemmten Zeigefinger. Sie ist auch weiter eingerollt als bei der normalen Faust. Beim Zusammenrollen der normalen Faust habe ich immer eine Spannung und damit Energieverlust.

Jeder muss aber selbst wissen, was er macht. Ich habe mir die Okinawa-Faust irgendwann mal angewoehnt (war erst ein wenig komisch), aber nun kann ich gar nicht mehr anders.

Luggage
23-02-2006, 18:05
Machst du die Hände nie auf?

Chimonster
25-02-2006, 19:48
Hi,

habe rechts einen teilweise steifen Zeigefinger und mache die Faust notgedrungen so - links natürlich Traditionell ! Und jetzt hab ich auch noch einen Namen :ups: dafür ! :cool: Okinawa-Faust:cool:
Ich bin ja sooo glücklich ;) !

Wahrscheinlich ging es dem Erfinder so wie mir ... :D !

greetings
Chimonster

Killer Joghurt
25-02-2006, 20:31
also der artikel ist interessant, ist aber die okinawa faust für etwas was ihr ernsthaft in erwägung ziehen würdet?

Drake
25-02-2006, 20:33
Fühlt sich zwar recht stabil an, aber ich stelle es mir ehrlich gesagt sehr schwierig schnell z.B. vom Shuto-Uke in die Okinawa-Faust zu wechseln......liegt aber vllt nur an der Gewohnheit.

Aber: bisher hatte ich das Gefühl, dass der leichte Druck, den man bei der gängigeren Faust auf die Hand ausübt um sie zur Faust zu schließen, mehr Spannung und zusätzlichen "Abdruck" bei einem Zuki geboten hat.
Kann es also sein, dass Okinawa-Faust schwächer ist als die herkömmliche?

Luggage
25-02-2006, 22:17
Habt ihr Starys Beitrag zu dem Thema in dem anderen Forum gelesen? Ich glaube genau so hat sich das Ding entwickelt - Sinn scheint mir die Faust nicht wirklich zu machen... :)

Grüße,
Luggage

itachi
29-03-2006, 23:18
Hi !

Es gibt nun einen weiteren Artikel zum Bilden der Faust:
http://www.fightingarts.com/reading/article.php?id=510

itachi

weudl
01-04-2006, 11:03
Es gibt nun einen weiteren Artikel zum Bilden der Faust:
http://www.fightingarts.com/reading/article.php?id=510

Der Artikel verdient sich eigentlich auch einen Kommentar. Er schreibt zwar recht lang und breit herum, aber die Kernaussage ist etwas, das ich selber schon seit einigen Jahren praktiziere. Grundidee (bzw mein Zugang zu dieser Sache) ist, dass man die Faust einfach einmal ohne Verspannung komplett schließt und dann die Schließbewegung um den Bruchteil eines Millimeters fortsetzt. Diese Spannung hält man aufrecht so lange man die Faust 'braucht'. Selbiges Prinzip verwende ich auch zB wenn ich meinen Gegner greife. Nach dem Kontakt einfach ein kleines bisschen die Bewegung fortsetzen ohne sich dabei zu verspannen. Fühlt sich für einen selber nach nichts an, hat aber enorme Wirkung. Das ist in etwa so wie wenn man von einem Baby oder Kleinkind gehalten wird (bevor dieses durch den Ernst des Lebens beginnt sich ebenfalls so zu verspannen wie wir :) ).

itachi
01-04-2006, 19:22
Hi weudl!
Ersteimal Thx für die Zusammenfassung.

Das ist in etwa so wie wenn man von einem Baby oder Kleinkind gehalten wird (bevor dieses durch den Ernst des Lebens beginnt sich ebenfalls so zu verspannen wie wir :) ).
Wenn Du diese Art zu Greifen mit dem Klammerreflex von Babies vergleichst: Neigen die Muskeln bei dieser Version dazu, zu "verkrampfen" (nicht ohne weiteres lösbar, eben ein unsteuerbarer Reflex) oder kann man das Lösen problemlos in Gang setzen?

itachi

Hamurra-e
01-04-2006, 21:18
wenn man einem Baby über den Handrücken streichelt dann macht es die Faust wieder auf.
Ich kenne die Faust auch schon lange, aber da ich mir die Faust eh abgewöhnen will, ist sie kaum eine Option für mich :D
Wenn ich dann doch mit der Faust mal zuschlage dann nehme ich eine OffeneFaust wie im Kungfu zB Wt, Vt...
Babys können so gut klammern weil sie alle anderen außer den Greifmuskeln entspannt lassen, ich glaube das ist was weudl meint.
Das kann man leicht üben in dem man etwas greift zB Tennisball und dann versucht Ellbogen Handgelenk und Schultern frei zu bewegen. wenn man das kann dann ist es sehr schwer sich aus so einem griff zu befreien weil man fast alle befreiungsbewegungen mit machen kann.
Sobald sich ein Muskel verkrampft, kann er als Hebel dienen, da er die Gelenke festsetzt.

weudl
02-04-2006, 01:11
Babys können so gut klammern weil sie alle anderen außer den Greifmuskeln entspannt lassen, ich glaube das ist was weudl meint.
Das kann man leicht üben in dem man etwas greift zB Tennisball und dann versucht Ellbogen Handgelenk und Schultern frei zu bewegen. wenn man das kann dann ist es sehr schwer sich aus so einem griff zu befreien weil man fast alle befreiungsbewegungen mit machen kann.
Sobald sich ein Muskel verkrampft, kann er als Hebel dienen, da er die Gelenke festsetzt.

Das ist auch ein ganz wesentlicher Punkt. Man sollte auch gezielt trainieren, nur die Muskulatur zu verwenden die tatsächlich notwendig ist.

Ich kann hier jetzt nicht exakt sagen, ob sich Kleinkinder bei diesem Griff verkrampfen und von selbst nicht mehr in der Lage sind den Griff zu lösen (oder ob sie einfach nicht loslassen wollen...). Sie haben aber -neben dem festen Griff- noch dieses schwere, hängende Gefühl, dass eigentlich zu jeglicher Verkrampfung in totalem Widerspruch steht. Nur wenn man locker anspannen kann, kann man eigentlich dieses Gefühl haben und genau dort sollte man sich meiner Meinung nach hinentwickeln... Den Griff den ich meine, kann ich jedenfalls jederzeit lösen. Von Verkrampfung kann hierbei keine Rede sein...

itachi
02-04-2006, 18:13
Hi ihr 2!
Thx für die umfassenden Antworten!

wenn man einem Baby über den Handrücken streichelt dann macht es die Faust wieder auf.
Sensitives Input an Hirn -> Was ist da los? -> Vernachlässigen des Klammerreflexes. Geht bei der SV auch, allerdings nur, wenn jemand anders "ablenkt" (Eigenkontakt sinnlos)...

itachi

Hamurra-e
03-04-2006, 16:26
im Aikido gibt es so eine Technik, da fährt man mit der Hand den Armmuskel hinunter und kann damit wie von selbst den Griff des greifers lösen, funktioniert wirklich, hab versucht mich dagegen zu wehren, aber nix was.
Und das geht völlig ohne Kraft, als einfach locker runter streichen und es klappt.

Dieses entspannen und nur die Muskeln nutzen die man braucht, kann man besonders gut bei Katzen erleben und lernen.
Ich hatte früher so eine alte Kralle und die konnte man durchkneten ohne das sie murrte. alles weich und flexibel, aber sofort einsatzbereit wenn sie wollte. und wie hoch sie Springen konnte. Ich liebe diese Meister der Entspannung und Aktion.

itachi
03-04-2006, 22:54
Hi Hamurra-e!

im Aikido gibt es so eine Technik, da fährt man mit der Hand den Armmuskel hinunter und kann damit wie von selbst den Griff des greifers lösen
Geht auch mit einer Berührung am Bauch (unter dem Arm nicht sichtbar) oder sogar mit einem Wischen mit der Hand von dem Gesicht, Hauptsache abgelenkt.

itachi

Judoritter
03-04-2006, 23:02
im Aikido gibt es so eine Technik, da fährt man mit der Hand den Armmuskel hinunter und kann damit wie von selbst den Griff des greifers lösen, funktioniert wirklich, hab versucht mich dagegen zu wehren, aber nix was.
Und das geht völlig ohne Kraft, als einfach locker runter streichen und es klappt.

Dieses entspannen und nur die Muskeln nutzen die man braucht, kann man besonders gut bei Katzen erleben und lernen.
Ich hatte früher so eine alte Kralle und die konnte man durchkneten ohne das sie murrte. alles weich und flexibel, aber sofort einsatzbereit wenn sie wollte. und wie hoch sie Springen konnte. Ich liebe diese Meister der Entspannung und Aktion.
Auf welcher Seite des Armes? Ist das tatsaechlich "nur" Ablenkung des Bewussten, oder geschieht das unbewusst?

Hamurra-e
04-04-2006, 01:56
Auf welcher Seite des Armes? Ist das tatsaechlich "nur" Ablenkung des Bewussten, oder geschieht das unbewusst?
Du streichst direkt mit der Flachen hand über Biezept (ich glaub das ist er) und nimmst auch etwas die Seite mit. kannst du glei bei dir selber ausprobieren. wenn du über den Muskel streichst, dann kommt eine Knick impuls besonders wenn du in die Beuge vom ellenbogen kommst.
Kanns nicht anders erklären einer aus dem Aikido kann das sicher besser.
Hab zwar ein paar monate Aikido gemacht, aber ist schon ne weile her.