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Vollständige Version anzeigen : Opferrolle,Körpersprache



Phoenix-Berlin
26-02-2006, 16:23
Hallo,

Ich bin noch relativ neu dabei , habe aber schon eine für mich wichtige Frage auf dem Herzen.

Vor einiger Zeit haben mich 2 Typen überfallen , leider konnte ich mich nur bedingt (verbal) wehren , da beide bewaffnet waren.Na ja, auf jedenfall hatte ich am Schluss eine kräftige Platzwunde davongetragen.

Da ich relativ gross bin hatte ich eigentlich nie probleme, dass mich in irgendeiner weise jemand blöde angemacht hat, jedoch nach diesem Zwischenfall habe ich immer ein ungutes Gefühl nachts wegzufahren.Es begleitet mich immer ein Gefühl der Angst und der Unsicherheit.Ich denke ich nehme nun unbewusst eine Opferrolle ein und bin wenn ich nachts weggehe die ganze Zeit nur am Nachdenken und Risikoabschätzen...
Vor einer Auseinandersetzung, denke ich mir nun auch gleich das schlimmste aus und schaffe es nicht meine Angst zu kontrollieren.

Was kann ich dagegen machen?
Welche Körpersprache kann ich anwenden um von potentiellen Bedrohern in Ruhe gelassen zu werden?

Freue mich auf Antwort ,
Phoenix

Spoko17
26-02-2006, 16:41
Hey Phoenix.....das Problem welches du gerade beschrieben hast ist total normal. Wenn man von zwei bewaffneten typen abgezogen und verprügelt wird ist man halt städig dabei Risikoabzuschätzen.....ich wohn auch in Berlin und leider passiert hier so ein scheiß ständig. Hm...ich wurde zwar bis jetzt nie abgezogen war aber schon kurz davor. Solchen idioten musst du Stärke demonstrieren. Als mich zwei Typen (waren mittel groß und normal gebaut) abziehen wollten hab ich einem aufs Maul gehaun aufeinmal hatte der andere überhaupt kein bock mehr sich zu schlagen hat noch irgendein scheiß geschrien sonst aber nichts mehr und ich bin in die nächste u-bahn gestiegen.
Wichtig ist auch der BLickkontakt mit potentiellen Angreifern. Du solltest ihnen nicht provozierend in die Augen starren allerdings auch niocht auf den Boden oder übertrieben wegsehen. Ich würde dir eher raten den Typen kurz zu fixieren und dann über ihn rüber zu schaun (wie bei Hunden:D )oder leicht an ihm vorbei. Falls du auf typische Stressmacher triffst die nicht besonders viel drauf haben dann suchen sie sich jemand anderen wenn sie merken das du dich Verteidigen wirst. Leider gibt es acuh total überzeugte Typen die, so wie in deinem FAll eine Waffe ziehen und einfach auf die Konsequenzen scheißen......in dem Fall musst du versuchen so ruhig zu bleiben wie du kannst und gib ihnen freiwillig deein Handy oder GEld.....besser kein Handy zu haben als im Krankenhaus zu liegen.

Grüsse Spoko17

Sarkasmus
28-02-2006, 12:56
Hallo,
ich habe letzten im Fernsehen eine Doku über die "Opferhaltung" und was man da gegen tun kann, gesehen.
Es gibt in England ein Trainings Studio von Bodyguards, die Leuten helfen, die sonnst immer verkloppt werden.
Mein vorschreiber hat alles schon richtig erkannt.
Wichtig ist, nie auf den Boden schauen und immer Ruhig zu bleiben.
In deinem Fall hilft es eigentlich nur mit mehreren Rum zulaufen.

Fofão
02-03-2006, 07:56
Hi Phoenix,



Vor einiger Zeit haben mich 2 Typen überfallen , leider konnte ich mich nur bedingt (verbal) wehren , da beide bewaffnet waren.Na ja, auf jedenfall hatte ich am Schluss eine kräftige Platzwunde davongetragen.


Mist! Einmal nicht aufgepaßt... und schwupps. Hast aber Glück gehabt,
daß ansonsten nixpassiert ist. Ein perforierter Magen oder ein Loch im
Kopf wär blöder gewesen. So what. Aus Fehlern lernt man, also schau
Dir die Situation noch mal an, analysier sie, und dann hak's ab.

Schau mal hier vorbei. Da gibt es ganz gute Beobachtungen zum Thema:
http://www.nononsenseselfdefense.com



nach diesem Zwischenfall habe ich immer ein ungutes Gefühl nachts wegzufahren.Es begleitet mich immer ein Gefühl der Angst und der Unsicherheit.


Das ist normal und eigentlich nichts schlimmes, wenn Du es in die richtige
Richtung lenkst. Völlig arglos durch die Nacht spazieren ist ja auch nicht
das wahre... Aber von dieser "wo sind sie?"-Paranoia solltest Du bald mal
runterkommen, wieder hin zu einer normalen, unaufgeregten Wachsamkeit.
'Profis' bemerken sowas ansonsten auf den ersten Blick...




Ich denke ich nehme nun unbewusst eine Opferrolle ein


Gut möglich... Ich mag den Begriff 'Opferrolle' zwar nicht, da er alle möglichen
Klischees beinhaltet (man kann ja z.B. auch mit den Fäusten in der Tasche,
stets kampfbereit und KK-erfahren herumrennen und trotzdem in ner Opferrolle
stecken), aber ich weiß was Du meinst.



und bin wenn ich nachts weggehe die ganze Zeit nur am Nachdenken und Risikoabschätzen... Vor einer Auseinandersetzung, denke ich mir nun auch gleich das schlimmste aus und schaffe es nicht meine Angst zu kontrollieren.

Was kann ich dagegen machen?


Mal zum Psychologen gehen?

Ernsthaft: Bei "meinem" Überfall hatte ich ungefähr nach ner Woche den Dreh
gekriegt (allerdings unter verschärften Bedingungen, außerdem wollte ich in
meinem Urlaub noch was von der Stadt sehen. Das geht nicht, wenn man
Angst hat, oder ständig auf der Über-Hut ist...) - Wenn Du den Dreh selbst
nicht kriegst, dann nimm Dir halt ein paar Stunden. z.B. bei jemandem, der
mit kognitiver / Verhaltenstherapie arbeitet. -> v.a. um diese Angstgedanken-
Ketten wieder zu entketten. Ansonsten wär mir das wohl eine zu große Ein-
schränkung der Lebensqualität, wenn ich in ständiger Paranoia durch meine
eigene Stadt laufen müßte, und mit diesem Verhalten Verbrecher möglicher-
weise auch noch anziehe. (!)



Welche Körpersprache kann ich anwenden um von potentiellen Bedrohern in Ruhe gelassen zu werden?


Das Dumme ist, daß Körperspache meist viel zu empfindlich auf Dein Innen-
leben reagiert, um das wirksam kontrollieren zu können. Oder bist Du Schau-
spieler? Nenee, Deine Einstellung muß sich schon mit ändern, bzw. Deine
(krankmachende) Angst einer (gesunden) Vorsicht weichen. - dann klappt's
auch mit der Körpersprache.

Das wären so meine ersten Gedanken dazu.
Fofão