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Vollständige Version anzeigen : Abrollen beim Joggen



polderi
26-02-2006, 19:51
Ich bin heute fast nur auf den Fussballen gejoggt. Habe also kaum mit den Fersen den Boden berührt. Kommt wahrscheinlich vom Springseilen/Boxen.
Wenn ich mit der Ferse den Boden berühre scheint mir das aber auch nicht sehr gesund wegen des Schlages beim auftreten. Vielleicht weiss jemand mehr dazu...

Wie sollte also man beim Joggen optimal abrollen?

ilyo
26-02-2006, 19:55
Weißt du, was ein Morbus Strunz ist und wie schnell so ein Mittelfußknochen den Geist aufgibt?

polderi
26-02-2006, 20:03
Nein zum Glück noch nicht!

Luggage
26-02-2006, 20:37
Es gibt da die zwei großen Lager: Die Abroller auf der einen, und die Vorfußläufer auf der anderen Seite. Letztere laufen eigentlich nur auf dem Ballen und behaupten dies sei die natürliche Variante und die einzig Heilbringende. Die Abroller treffen mit der Ferse den Boden und rollen schräg über die Fußsohle ab, womit sie Sprunggelenk und Schienbeinknochenhaut schonen. Vorfußläufer erleiden zu beginn ihres Trainings häufig das "Joggerschienbein", eben besagte Knochenhaut- und Sehnenentzündung, die äußerst schmerzhaft sein kann. Vermutlich läßt sich diese aber durch angemessenes Training und vorsichtiges Steigern des Pensums verhindern.

Ich selbst ziehe das Abrollen vor, alles weitere gehört eher in die Ecke "Glaubenskrieg". :)

Grüße,
Luggage

sumbrada
26-02-2006, 20:55
Es gibt da die zwei großen Lager: Die Abroller auf der einen, und die Vorfußläufer auf der anderen Seite. Letztere laufen eigentlich nur auf dem Ballen und behaupten dies sei die natürliche Variante und die einzig Heilbringende. Die Abroller treffen mit der Ferse den Boden und rollen schräg über die Fußsohle ab, womit sie Sprunggelenk und Schienbeinknochenhaut schonen. Vorfußläufer erleiden zu beginn ihres Trainings häufig das "Joggerschienbein", eben besagte Knochenhaut- und Sehnenentzündung, die äußerst schmerzhaft sein kann. Vermutlich läßt sich diese aber durch angemessenes Training und vorsichtiges Steigern des Pensums verhindern.

Ich selbst ziehe das Abrollen vor, alles weitere gehört eher in die Ecke "Glaubenskrieg". :)

Grüße,
Luggage

Ich lauf einfach.

FMACH1
26-02-2006, 21:09
Es gibt da die zwei großen Lager: Die Abroller auf der einen, und die Vorfußläufer auf der anderen Seite. Letztere laufen eigentlich nur auf dem Ballen und behaupten dies sei die natürliche Variante und die einzig Heilbringende. Die Abroller treffen mit der Ferse den Boden und rollen schräg über die Fußsohle ab, womit sie Sprunggelenk und Schienbeinknochenhaut schonen. Vorfußläufer erleiden zu beginn ihres Trainings häufig das "Joggerschienbein", eben besagte Knochenhaut- und Sehnenentzündung, die äußerst schmerzhaft sein kann. Vermutlich läßt sich diese aber durch angemessenes Training und vorsichtiges Steigern des Pensums verhindern.

Ich selbst ziehe das Abrollen vor, alles weitere gehört eher in die Ecke "Glaubenskrieg". :)

Grüße,
Luggage

Absolut korrekt.
Auch die Risiken sind gut beschrieben, ich zähle jedoch seit einigen Jahren zu den Vorfußläufern und komme damit auch über längere Distanzen gut klar.
Vorher habe ich es ebenfalls mit abrollen versucht, leider weniger erfolgreich,sodaß ich die Art zu laufen gewechselt habe.
Das muß jeder für sich selbst ausprobieren.

Gruß
Frank

Luggage
27-02-2006, 00:34
Ich lauf einfach.
Und, wie verhalten sich deine Füße dabei? ;)

Es ist schon sehr nützlich auf seine Technik zu achten und an dieser zu feilen, aus welcher Richtung man nun auch immer kommen mag. Damit werden Langzeitschäden vermieden und die Effizienz erhöht.

Es gibt vieler Orten übrigens Laufkurse, die von Vereinen (Leichtathletik, Triathlon, usw.), der VHS, Fitnessstudios oder auch den Krankenkassen veranstaltet werden, wo man einiges über Lauftechnik, Trainingsmethoden (Intervalltraining, theoretische Grundlagen, usw.) und die nötige Ausrüstung lernen kann.

Abrollende Grüße,
Luggage ;)

Stoffel
27-02-2006, 05:44
Da würde ich mich auch mal beraten lassen. Ist auf jeden Fall besser als sich was auf die Dauer kaputt machen.

sumbrada
27-02-2006, 07:41
Und, wie verhalten sich deine Füße dabei? ;)




Ich versuche einfach, mit möglichst wenig Kraftaufwand und möglichst weich zu laufen.
Ich schätze mal, dass ich auch abrolle, alleine, weil mir auf den Ballen Laufen für Langstrecken zu anstrengend vorkommt.

Mars
27-02-2006, 08:37
Ich habe schon einmal diesen Text zur Lauftechnik gepostet. Ganz hilfreich bis auf die falsche Information bezüglich des Dehnens. Aber macht Euch keinen so großen Kopf bezüglich des Laufens (siehe letzter Satz im Artikel):

Größtmöglicher Wegfall von Bremskräften oder Teilbewegungen, die nicht dem Vortrieb dienen:

Der aktive Fußaufsatz

Um es ganz klar festzuhalten: entscheidend ist gar nicht so sehr, mit welchem Punkt der Sohle der erste Bodenkontakt erfolgt, sondern in welche Richtung die entstehenden Kräfte wirken. Entsprechende Messungen mit mehrdimensionalen Kraftmessplatten zeigen, dass im Moment des Bodenfassens immer gewisse Bremskräfte, d.h. Kräfte entgegen der Fortbewegungsrichtung, auftreten.

Der stilistisch gute Läufer setzt vielleicht auch über die Ferse auf, aber noch in der Luft antizipiert er den Bodenkontakt und setzt den Fuß aktiv mit einer nach hinten ziehenden Bewegung auf. Die Bremskräfte werden so minimiert. Die Ferse wird nicht in den Boden gerammt, sondern weich aufgesetzt. Das Wörtchen „aktiv“ steht im Mittelpunkt. Das Fußaufsetzen ist kein passiver Vorgang, wo man sich den Gesetzen der Schwerkraft folgend in den Schritt hineinfallen lässt, sondern der Fuß fasst aktiv den Boden.

Konzentrieren Sie sich einmal darauf, es funktioniert auch beim langsamen Dauerlauf. Sie werden merken, dass automatisch der Schwerpunkt höher liegt (weniger „sitzender“ Laufstil). Legen Sie einen Fußabstreifer umgedreht auf einen glatten Boden und versuchen Sie diesen beim Drüberlaufen nach hinten wegzuschleudern. Laufen Sie „mit Vorderradantrieb“! Beim „normalen“ Laufen brauchen Sie natürlich nicht zu übertreiben, es reicht meist schon die Konzentration auf diesen Bewegungsablauf. Versuchen Sie zu spüren, wie Sie sich über den aufsetzenden Fuß „drüberhebeln“.

Vergessen Sie: „Schnelle Läufer laufen am Vorfuß, langsame Läufer über die Ferse“

Es ist eine vollkommen falsche Behauptung, dass alle schnellen Läufer „am Vorfuß“ laufen. Ich habe beim letztjährigen Berlin-Marathon den Spitzenläufern (bis ca. 2:30) genau auf die Füße geschaut und festgestellt, dass nur 10 – 15% bei km 30 nicht über die Ferse aufsetzen. Diese wenigen Vorfußläufer waren darüber hinaus praktisch ausschließlich Leichtgewichte. Selbst diese Läufer haben aber ihre Lauftechnik nicht von heute auf morgen umgestellt, sondern ihre Füße von klein auf an diese Belastung gewöhnt, weshalb sie auch dabei bleiben können.

Der „Morbus Strunz“ ist sonst fast programmiert. Darunter versteht man die Tatsache, dass v.a. das Fußquergewölbe (im Bereich des Fußballens) von schwergewichtigen Läufern nicht die beim Vorfußlaufen entstehenden Belastungsspitzen tolerieren kann, weshalb Ermüdungsbrüche der Mittelfußknochen und auch Probleme der überforderten Wadenmuskulatur an der Tagesordnung stehen. Mit diesen Problemen werden mittlerweile viele Orthopäden und Untersuchungsstellen tagtäglich konfrontiert.

Wenn Sie das richtige Abrollverhalten ganz genau analysieren, so werden Sie bei „Fersenläufern“ folgenden Verlauf erkennen: Der erste Bodenkontakt erfolgt über die hintere Fußaußenkante. Bei hoher Laufgeschwindigkeit verlagert sich dieser Aufsatzpunkt weiter nach vorne (Mittelfußbereich) oder noch weiter nach vorne (Bereich des Fußballens) beim Sprinter. Kurz vor dem Bodenkontakt sollte man von hinten deutlich erkennen können, dass der Fuß im Sprunggelenk nach innen abgewinkelt wird. Ab dem Bodenkontakt wandert das Sprunggelenk nach innen (Pronationsbewegung), bis der Fuß flach auf dem Boden steht. Wenn der Fuß dann noch weiter nach innen gedreht wird (Einknicken), spricht man von einer Überpronation und ein stabiler Laufschuh mit einer Pronationsstütze sollte her. Vor dem Abdruck (eine Streckung im Sprunggelenk sollte erkennbar sein) erfolgt schließlich wieder eine leichte Nach-auswärts-Drehung (Supination), wodurch der Fuß nach dem Abdruck geradlinig nach hinten ausschwingt.

Wie Sie den ziehenden Fußaufsatz trainieren können? Ganz einfach: borgen Sie sich von Ihren Kindern den „Mini-Scooter“ aus (oder kaufen Sie sich besser einen eigenen). Ob guter, alter Trittroller oder cooler Mini-Scooter, das ist das ideale Trainingsgerät zum Erlernen eines ziehenden Fußaufsatzes und zur dynamischen Kräftigung der dafür notwendigen Oberschenkelrückseite. Damit können Sie langsam beginnend auch bei einem Fußaufsatz über die Ferse das Ziehen betonen. Als Zusatznutzen werden Sie bemerken, dass der Oberschenkel des Standbeines ordentlich gekräftigt wird bei gleichzeitiger Stabilisation im Knie- und Hüftgelenk. Nach einiger Übung können Sie mit dem Scooter ein richtiges Intervalltraining analog zum Laufen durchführen, evtl. auch leicht bergauf.

Der Kopf: Mit fliegenden Haaren oder gleiten statt hüpfen

Der Schwerpunkt sollte im Sinne einer größtmöglichen Bewegungsökonomie jedenfalls möglichst gleichförmig, d.h. ohne übermäßige Hoch-Tiefbewegung, bewegt werden. Der Marathon ist mit über 42km wohl lang genug, da brauchen Sie nicht zusätzlich noch 3 km hoch und tief zu laufen! Diesen gleichmäßigen Schwerpunktverlauf können Sie am besten anhand des Kopfes überprüfen. Lassen Sie sich mit einer Videokamera filmen und beobachten Sie die „Bewegungskurve“ des Kopfes in Relation zum Hintergrund, je gleichmäßiger, um so besser. Beobachten Sie einmal Spitzen-Marathonläufer im Fernsehen, wenn man in einer Kameraeinstellung von der Seite nur den Oberkörper sieht.

Kopf und Schulterachse bewegen sich fast geradlinig nach vorne. Jede Hoch-Tiefbewegung bewirkt auch eine stauchende („exzentrische“) Belastung der Oberschenkelvorderseite. Diese Art der Belastung verursacht den Muskelkater beim ungewohnten Bergablaufen. Gerade in der Endphase eines Marathons fühlt sich diese Muskulatur oft „tot“ an, die Krampfneigung steigt und das objektiv nahe Ziel scheint in weiter Ferne. Vielleicht ist die Lauftechnik schuld. Vielleicht sind Sie auf der ersten Hälfte kräftestrotzend zu viel „gehüpft“, jetzt bekommen Sie die Rechnung präsentiert. Probieren Sie einmal bei einem ruhigen Dauerlauf ein Stück mit einem fast vollen Wasserbecher zu laufen. Wenn Sie nichts verschütten, machen Sie es richtig.

Die übermäßige Hoch-Tiefbewegung vermeiden Sie, wenn Sie als Folge des aktiven Fußaufsatzes im Hüft- und Kniegelenk so weit stabilisieren, dass Sie nicht bei jedem Schritt zusammensinken. Das Standbein (das Bein, das Sie gerade aufgesetzt haben) sollte im Knie nicht zu stark gebeugt werden. Der Kniewinkel sollte im Moment der stärksten Beugung ca. 145 – 160 Grad betragen. Versuchen Sie, aktiv gegen ein zu starkes Beugen vorzugehen, was bei einem ziehenden Fußaufsatz auch viel leichter fällt.

Die Armarbeit

Die Arme haben neben der Funktion des Verpflegungsaufnahme beim Marathonläufer eine rhythmisierende Aufgabe. „Actio est reactio“, gilt in diesem Zusammenhang. Wenn Sie Ihre Arme quer vor dem Oberkörper hin und her schwingen, werden auch ihre Beine keinen geradlinigen Bewegungsablauf aufweisen können. Je mehr Sie die Armarbeit betonen, um so länger wird Ihr Schritt sein. Gerade unter starker Ermüdung kann die Konzentration auf die Armarbeit eine kleine Hilfe sein. „Die Arme sind der Schrittmacher für die Beine“, heißt es deshalb nicht ohne Grund. Beim Marathonläufer sollten die Arme im Ellbogengelenk einen Winkel von 45 – 90 Grad aufweisen. Eine zu tiefe Armführung (wenn die Hände unterhalb des Hüftknochens vorbei nach hinten schwingen) ermöglicht keine hohe Schrittfrequenz.

Der Ellbogen sollte recht weit hinten oben ausschwingen und damit auch die Aufprallkräfte auffangen. Eine stark verkürzte Brustmuskulatur oder eine falsche Bewegungsvorstellung (die Arme werden oft „schützend“ vor der Brust gehalten) führt zu einem übermäßigen Quer-Rotieren der Schulter. Diese starke Schulterrotation erschwert einen flüssigen Laufstil und vergeudet Energie. Oft sieht man auch, dass die Schultern bei zunehmender Anstrengung immer höher gezogen werden. Wieder ein klarer Fall von Energievergeudung und außerdem der Hauptgrund für Verspannungen im Nackenbereich.

Tipp: Reiben Sie beim Laufen einmal Daumen und Zeigefinger aneinander (es geht auch mit einem kleinen Kieselstein). Sie werden bemerken, dass damit automatisch die ganze Schulterpartie locker wird.

Heb‘ die Knie! Aber wie?

Kennen Sie auch die Trainer, Betreuer (Ehemänner, etc.), die ihre Schützlinge mit der gut gemeinten Aufforderung „Heb‘ die Knie!“ zwecks Erhöhung der Laufgeschwindigkeit versorgen? Wenn das so einfach wäre! Der Kniehub – wie hoch der Oberschenkel vorne hoch geführt wird – ist mehr die Folge anderer Teilbewegungen als auslösendes Moment. Wenn Sie den relativ schwergewichtigen Oberschenkel mit dem daran montierten Unterschenkel bei jedem Schritt aktiv hoch heben müssen, wird das auf Dauer eine ziemliche kräfteraubende Angelegenheit. Sie können es viel einfacher haben! Was machen Sie, wenn die Pendeluhr zu langsam geht? Richtig, Sie schieben das Gewicht näher zum Drehpunkt. Betrachten Sie auch Ihre Beine als eine Art Pendel, die im Hüftgelenk als Drehpunkt fixiert sind. Wenn Sie beim Vorziehen des Beines (nach dem Bodenlösen hinten) den Fußballen gerade 3 cm über dem Boden nach vorne schleifen und über jeden mittleren Schotterstein stolpern, kann kein rechter Pendelschwung aufkommen.

Wenn Sie aber das Bein nach dem Bodenverlassen im Kniegelenk so weit beugen, dass die Ferse relativ knapp unter dem Gesäß nach vorne schwingt (Anfersen), dann wird auf einmal das Bein ganz von alleine vorne hoch schwingen. Die Hobby-Biomechaniker sprechen in diesem Fall von einer Pendelverkürzung. Wenn Sie sich filmen lassen: in dem Moment, in dem das Schwungbein unter dem Gesäß nach vorne schwingt (der Oberschenkel die Vertikale durchschreitet), sollte der Unterschenkel waagrecht stehen. Bei höherem Lauftempo sollte die Ferse in diesem Moment sogar höher als das Knie liegen.

Warum das so wichtig ist? Weil nur dadurch ein Wechsel von Anspannung und Entspannung der Beinmuskulatur möglich wird, die Grundlage jeder ökonomischen Bewegung.

Wie stark der Kniehub und das Anfersen ausgeprägt sind, ist natürlich in erster Linie von der Laufgeschwindigkeit abhängig. Bei einem Lauftempo von 6 Minuten pro Kilometer ist noch kaum ein Abrollen des Fußes und auch kaum ein dynamischer Abdruck zu erkennen. Wichtig ist, dass vordere und hintere Schwungphase gleich deutlich ausgeprägt sind, d.h. dass Sie weder „sitzend“, noch mit starker Vorlage unterwegs sind.

Gibt es den idealen Laufstil?

Es gibt wohl eine ideale Lauftechnik, aber nur einen individuell optimalen Laufstil. Die Unterschiede im Stil werden von folgenden Faktoren beeinflußt:

Beweglichkeit

Beinlänge und andere anthropometrische Maßverhältnisse (auch Größe und Gewicht)

Kraftniveau, bzw. muskuläre Dysbalancen

Bewegungsvorstellung (Sie wissen: Vorderradantrieb, Fußabstreifer, etc.)

Evtl. vorhandene oder auch überwundene Verletzungen
(Schonhaltung; lassen Sie sich filmen, einseitige Bewegungen merkt man oft gar nicht mehr)

Fußfehlstellungen
Überpronation oder Supination (Einknicken nach innen bzw. außen) Laufschuhe
(v.a. Ausmaß der Dämpfung). Jeder Laufschuh stellt einen gewissen Kompromiss von Dämpfung und Stabilität dar. Auch wenn das die Werbung manchmal behauptet, eine Kombination von hervorragender Dämpfung und hoher Stabilität ist einfach nicht möglich. Gerade zu Beginn sollten Sie eher zu stabileren Schuhen mit einer guten Führung greifen, während die Dämpfung (egal ob Air, Gel oder sonst irgend etwas) nicht so wichtig ist. Eine übermäßige Dämpfung führt dazu, dass Sie mitunter gar nicht merken, dass Sie bei jedem Schritt die Ferse in den Asphalt rammen, weil der Schuh alles schluckt. Es ist auch kein Kriterium, ob sich der Schuh im Geschäft beim Probieren „wie ein Patschen“ anfühlt. Der Laufschuh soll in erster Linie dazu dienen, dass Sie den Fuß richtig abrollen.

Durch diese Vielzahl von Faktoren gibt es unterschiedlichste stilistische Ausprägungen. Manche Dinge sind als Fehler zu bewerten, andere sind unproblematisch. Fehler werden durch -zigtausende Schritte automatisiert und sind nur schwer zu korrigieren. Auch hier gilt: was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Deshalb ist eine gute koordinative Ausbildung bereits für Jugendliche so wichtig („Lauf ABC“)

Eine Leistungsverbesserung durch einen ökonomischen Laufstil können Sie auch indirekt dadurch erreichen, weil Sie weniger zu Verletzungen neigen. Beim typischen Langstreckenschritt werden auftretenden Belastungsspitzen (v.a. beim Fußaufsatz) geglättet. Ein bewusst kurzer Bodenkontakt („Abschlagbewegung“) schont zwar die Gelenke (v.a. das Kniegelenk), stellt jedoch eine höhere Belastung für Muskulatur und Sehnen dar. Aus diesem Grund sollten Sie bei den meisten Kniebeschwerden eher auf hartem Untergrund mit stabilen Laufschuhen ohne übermäßige Dämpfung laufen. Wenn Sie zu Problemen mit Sehnenansätzen (das häufigste Läuferleiden!) und der Muskulatur neigen, ist hingegen ein weicher Untergrund vorteilhafter.

Vor lauter Angst, beim Laufen irgendetwas falsch zu machen, sollten Sie aber eines nie vergessen: der größte Fehler ist nicht zu laufen!

Gruß

ShadowMidian
27-04-2007, 11:38
Die Pendelverkürzung mag vielleicht sehr sinnvoll sein, um möglichst weite Strecken zu laufen, aber ich verzichte absichtlich darauf, weil mit fast gestrecktem nach vorngezogenem Bein, der Quadtrizeps viel mehr zu tun hat. Ich mach das, damit ich möglichst ausdauernd treten kann.

Ich laufe auch auf dem Fußballen, damit ich leichtfüßiger werde. Auch für den Frontkick, bei dem man ja z.T. auch mit dem Fußballen aufkommt, ist diese Lauftechnik sehr sinnvoll.

Können - auch bei richtiger Ausführung der Aufsetztechnik - dennoch irgendwann Folgeschäden entstehen, wenn ich mit dem Fußballen aufkomme? Ich versuche immer sehr gelenkschonend zu laufen (d.h. Vermeiden von starken Stößen).

rocknroll
27-04-2007, 11:52
Ich denke das kommt es aufs Schuhwerk an.

Ich für mich unterscheid grob zwischen zwei Arten von joggingschuhen.
Wettkampfschuhe, sehr leicht und nur kurzzeitig gute dämpfung.
Trainingsschuhe, eher schwer aber eine hervorragenden Dämpfung.

Es ist darauf zu achten wo bei welchem Laufstiehl die Primäre Dämpfung ist.
Vorn oder hinten.
Ich selber rolle zwar ab, aber ich bin ein Pronierer übelster Sorte. Laufe so aber nur beim Joggen, sonst total gerade.
treffe also voll auf der Aussenseite meiner Verse auf und kaufe mir daher nur schuhe die mich dort dick und wohlbehalten dämfpen.
Gute dämpfung schohnt auch die Knie. Und ihr wisst ja, um so elter um s schlechtere Knie.

RyuMishima
27-04-2007, 21:53
Bin vor ner Stunde erst vom Laufen gekommen:p ...
Ich wechsle schön durch, eben so, dass ich möglichst natürlich laufe. Den Großteil laufe und tippsle ich auf den Fußballen, zwischendruch wechsle ich auf "normal" und rolle ab. Muss sagen das ich auch komplett ohne Pulsmesser, etc. laufe, von daher keine Ahnung wie Puls und Laktatwerte bei mir sind. So tief ins Detail will ich beim Laufen auch nicht gehen, da es für mich einfach geniales, alternatives Cardiotrain, zum Schwimmen und Seilspringen, darstellt.
Ich laufe einfach so, dass ich nicht hechle wie der letzte Köter.
Schuhwerk habe ich den Asics Cumulus...Topmodel - läuft man wie auf dem Mond....mit so einem Schuh kann man eig. gar nichts falsch machen beim Laufen. Danach ist man einfach herrlich aufgepumpt und Bauch- und Wadenmuskeln brennen besser, als nach jedem Krafttrain;)