Vollständige Version anzeigen : Wieviel WT-Sparring muss sein ??
Ich möchte hier keinen neuen "WT ist besser als ..."-Thread eröffnen.
Die Qualität des WT zur realen SV besteht für mich zweifelsohne, was nicht heissen soll, dass die anderen KS´ler und KK´ler nicht ebenso gut sind.
Für mich stellt sich eher die Frage,
wie sollte ein gutes WT-Training strukturiert sein,
welche Trainingsideen habt ihr, um noch realitätsbezogener zu trainieren,
wieviel WT-Sparring wird an eurer Schule oder Verband betrieben,
wie schätzt ihr die Notwendigkeit und Häufigkeit des WT-Sparrings ein ...
Trainiere selbst Wing Tsung in einer Schule, die wiederum den WT-Schulen von Sifu Henry Müller angeschlossen sind. Zu dem Verband von Sifu Henry Müller und Dai-Sifu Reimers kann ich durchweg nur positives berichten. Henry Müller und seine Trainer unterrichten technisch sauberes sowie korrektes, aber zugleich auch "realitätsbezogenes" (manche nennen es auch "straßenbezogenes")
Wing Tsung. War gestern auf einem Henry Müller-Lehrgang und habe dabei u.a. inbesondere ein Kampfkonzept mitgenommen, welches ich persönlich für sehr SV-tauglich halte.
Im letzten Lehrgangsdrittel haben wir uns den Verteidigungsmöglichkeiten gegen einen Boxer oder Straßenschläger gewidmet.
In der Ausgangslage wurde angenommen, dass der Kampf würde auf der Distanz beginnen (also die Distanz bei der ein taktiles Erfühlen der gegnerischen Absichten mittels Chi-Sao oder Kontrollmöglichkeiten mittels Trapping nicht gegeben sind) würde sowie genug Bewegungsraum vorhanden ist. Der Boxer/Schläger sollte mit Jab oder Kombination Jab/Cross angreifen.
Die Grundidee bestand darin immer soviel Abstand zum Gegner aufrecht zu erhalten, dass der gegnerische Arm uns nicht ohne einen Überbrückungsschritt erreichen kann. D.h. bewegt sich der Gegner in "Lauerstellung" auf Dich zu, verlängerst Du Deinen Abstand entsprechend, um diese Sicherheitszone von 1 - 1,5 m beizubehalten, da eine solche Distanz wiederum Reaktionszeit und damit
Schutz bedeutet.
Unsere Bereitschaftsstellung ähnelte dabei der parallelen IRAS-Stellung, wobei die Fersen vom Boden abgehoben wurden, um Schnelligkeit in der Bewegung zu gewährleisten. D.h. wir waren in der Parallelstellung eher tänzelnd und explosiv wie ein Boxer unterwegs. Die Arme wurden zum Schutz angehoben, jedoch auch in einer in einer parallelen Position zueinander, also ohne die Arme in einer Links- oder Rechtsauslage zu positionieren. Da wir uns bei einem angreifenden Gegner immer, ausgehend von seiner Auslage, zu seiner toten Flanke hinausbewegen sollten, bot diese Stellung eine gute Flexibilität, um nach rechts oder links schnell wegkommen zu können. Hast Du es eben mit einem schnellen Boxer zu tun, muss auch Deine Beweglichkeit entsprechend sein, da hier die klassische WT-Schrittarbeit u.U. zu langsam wäre.
Sobald der Gegner also mit einem geraden Schlag angriff, sollten wir aus dieser beweglichen Position einen kurzen explosiven diagonalen Rückwärtsschritt entweder nach rechts oder links, auf seiner "tote" Flanke machen. Dabei sollte unserer jeweiliger Arm einen WT-Faustkeil in die Raumdiagonale stellen, um uns einen zusätzlichen Schutz zu bieten. Nach dem Ausweichen mit Keil, waren wir in einer guten Konterposition. Von da ab, wurde sofort mit Serien von Kettenfauststößen zum Gegenangriff übergegangen. Danach wurde noch auf die Möglichkeiten von Ellbogenschlägen, Kniestößen, Kniekehlentritten, Haareziehen etc. als Folgetechniken hingewiesen.
Das Ganze haben wir dann in einer Art Bewegungsstreß geübt, bei der man (auch als WT´ler, man soll´s ja nicht glauben) ganz schön ins Schwitzen kam.
Das Prinzip war immer das Gleiche: Auf den Fußballen in lockerer Bewegung stehend, einen schnellen diagonal rückwärtigen Ausweichschritt zur gegnerischen Flanke machen, dabei den WT-Faustkeil als Schutz hinausschiessen und dann mit KFS was geht zurückkommen ... Ellbogen und Knie folgen lassen, wenn sich der Gegner zurückzieht mit KFS dranbleiben ...
Für mich auf der Distanz ein gutes optisches Konzept, da nach dem KISS-Prinzip (Keep it simple and stupid) ...
Welche Ideen und Erfahrungen habt ihr für gutes WT-Training ...
bringt doch gar nix hier im forum:rolleyes:
Alleine schon die gleichzeitige Nennung von Boxer / Straßenschläger finde ich etwas unseriös (das sind noch zwei verschiedene Kategorien, und alleine bei letzteren kann man auch grob zwischen abgebrühten, begabten und vor allem erfahrenen Kloppern und besoffenen, unkoordinierten Stinkern unterscheiden).
Wer hat denn den "Boxer / Schläger" gemimt? Und vor allem: Mit welcher Geschwindigkeit / welchem Krafteinsatz wurde die Situation simuliert?
Sparring ist echt Gold wert. Aber man sollte andere nicht nachmachen.
Bei uns ist der Sparring aufgeteilt in zei Kategorien. Einmal WT-Technisch, wobei die Angriffe mit reinem WT-Techniken angegangen werden, und dann einfach freies Sparring. Da sollte einfach alles zum tragen kommen. Auch das wälzen auf dem Boden:D
Anarchyl
12-03-2006, 19:58
Die Grundidee bestand darin immer soviel Abstand zum Gegner aufrecht zu erhalten,[...]
Ich denke dass es sehr schwierig ist, im Ernstfall bei einem unkoordinierten Gegner der einfach drauflos geht, einen "Sicherheitsabstand" aufrecht zu erhalten.
Im Gegensatz zu konventionellen Kampfsportarten wird beim WT auch auf kurze Distanz gekämpft/trainiert.
Wieso sollte man also diesen Vorteil einfach igrnorieren?
Hast Du es eben mit einem schnellen Boxer zu tun, muss auch Deine Beweglichkeit entsprechend sein, da hier die klassische WT-Schrittarbeit u.U. zu langsam wäre.
Wenn man die Schrittarbeit nicht trainiert(wie es leider oft passiert, me4istens Sifu-bedingt) ist man selbstverständlich zu langsam.
Und allein auf den Fußballen zu stehen raubt dir einen großteil deiner Stabilität.
Das Ganze haben wir dann in einer Art Bewegungsstreß geübt, bei der man (auch als WT´ler, man soll´s ja nicht glauben) ganz schön ins Schwitzen kam.
Sag deinem Sifu mal er soll intensiv mir dir Bodenkampf machen, dann reden wir weiter über erschöpfung und schwitzen beim WT...
Ich möchte hier keinen neuen "WT ist besser als ..."-Thread eröffnen.
Die Qualität des WT zur realen SV besteht für mich zweifelsohne, was nicht heissen soll, dass die anderen KS´ler und KK´ler nicht ebenso gut sind.
Für mich stellt sich eher die Frage,
wie sollte ein gutes WT-Training strukturiert sein,
welche Trainingsideen habt ihr, um noch realitätsbezogener zu trainieren,
wieviel WT-Sparring wird an eurer Schule oder Verband betrieben,
wie schätzt ihr die Notwendigkeit und Häufigkeit des WT-Sparrings ein ...
Trainiere selbst Wing Tsung in einer Schule, die wiederum den WT-Schulen von Sifu Henry Müller angeschlossen sind. Zu dem Verband von Sifu Henry Müller und Dai-Sifu Reimers kann ich durchweg nur positives berichten. Henry Müller und seine Trainer unterrichten technisch sauberes sowie korrektes, aber zugleich auch "realitätsbezogenes" (manche nennen es auch "straßenbezogenes")
Wing Tsung. War gestern auf einem Henry Müller-Lehrgang und habe dabei u.a. inbesondere ein Kampfkonzept mitgenommen, welches ich persönlich für sehr SV-tauglich halte.
Im letzten Lehrgangsdrittel haben wir uns den Verteidigungsmöglichkeiten gegen einen Boxer oder Straßenschläger gewidmet.
In der Ausgangslage wurde angenommen, dass der Kampf würde auf der Distanz beginnen (also die Distanz bei der ein taktiles Erfühlen der gegnerischen Absichten mittels Chi-Sao oder Kontrollmöglichkeiten mittels Trapping nicht gegeben sind) würde sowie genug Bewegungsraum vorhanden ist. Der Boxer/Schläger sollte mit Jab oder Kombination Jab/Cross angreifen.
Die Grundidee bestand darin immer soviel Abstand zum Gegner aufrecht zu erhalten, dass der gegnerische Arm uns nicht ohne einen Überbrückungsschritt erreichen kann. D.h. bewegt sich der Gegner in "Lauerstellung" auf Dich zu, verlängerst Du Deinen Abstand entsprechend, um diese Sicherheitszone von 1 - 1,5 m beizubehalten, da eine solche Distanz wiederum Reaktionszeit und damit
Schutz bedeutet.
Unsere Bereitschaftsstellung ähnelte dabei der parallelen IRAS-Stellung, wobei die Fersen vom Boden abgehoben wurden, um Schnelligkeit in der Bewegung zu gewährleisten. D.h. wir waren in der Parallelstellung eher tänzelnd und explosiv wie ein Boxer unterwegs. Die Arme wurden zum Schutz angehoben, jedoch auch in einer in einer parallelen Position zueinander, also ohne die Arme in einer Links- oder Rechtsauslage zu positionieren. Da wir uns bei einem angreifenden Gegner immer, ausgehend von seiner Auslage, zu seiner toten Flanke hinausbewegen sollten, bot diese Stellung eine gute Flexibilität, um nach rechts oder links schnell wegkommen zu können. Hast Du es eben mit einem schnellen Boxer zu tun, muss auch Deine Beweglichkeit entsprechend sein, da hier die klassische WT-Schrittarbeit u.U. zu langsam wäre.
Sobald der Gegner also mit einem geraden Schlag angriff, sollten wir aus dieser beweglichen Position einen kurzen explosiven diagonalen Rückwärtsschritt entweder nach rechts oder links, auf seiner "tote" Flanke machen. Dabei sollte unserer jeweiliger Arm einen WT-Faustkeil in die Raumdiagonale stellen, um uns einen zusätzlichen Schutz zu bieten. Nach dem Ausweichen mit Keil, waren wir in einer guten Konterposition. Von da ab, wurde sofort mit Serien von Kettenfauststößen zum Gegenangriff übergegangen. Danach wurde noch auf die Möglichkeiten von Ellbogenschlägen, Kniestößen, Kniekehlentritten, Haareziehen etc. als Folgetechniken hingewiesen.
Das Ganze haben wir dann in einer Art Bewegungsstreß geübt, bei der man (auch als WT´ler, man soll´s ja nicht glauben) ganz schön ins Schwitzen kam.
Das Prinzip war immer das Gleiche: Auf den Fußballen in lockerer Bewegung stehend, einen schnellen diagonal rückwärtigen Ausweichschritt zur gegnerischen Flanke machen, dabei den WT-Faustkeil als Schutz hinausschiessen und dann mit KFS was geht zurückkommen ... Ellbogen und Knie folgen lassen, wenn sich der Gegner zurückzieht mit KFS dranbleiben ...
Für mich auf der Distanz ein gutes optisches Konzept, da nach dem KISS-Prinzip (Keep it simple and stupid) ...
Welche Ideen und Erfahrungen habt ihr für gutes WT-Training ...
also sparring vermisse ich auch ein wenig, sollte mehr gemacht werden.
was aber definitiv der falsche weg ist, ist es sich seinem gegner "anzupassen". so wie ich das lese, werden hier grundprinzipien des *ing *un umgangen bzw. weggelassen! :confused:
boxer schlägt jab und ihr geht rückwärts??? ihr "tänzelt"??? war das jetzt ein boxlehrgang???
in der tat ist das forum nicht der ort, um mögliche techniken auszudiskutieren, das funzt nur beim training.
zu den trainingsvorschlägen. also vielleicht ( ich beziehe das jetzt nur auf diesen lehrgang und die "schläger"-abwehr-technik ) solltet ihr als allererstes *ing *un trainieren und kein boxen. ;)
Was ist Sparring?
Eine Freikampfsituation, die in der langen Distanz beginnt. Beide Kämpfer wollen 'gewinnen', jedoch nicht um jeden Preis und zu verbissen. Alle erdenklichen Angriffmethoden sind erlaubt, sofern das Verletzungsrisiko das nicht verbietet. Die Intensitätsskala reicht von Nullkontakt bis Vollkontakt mit Schlägen am Boden.
Wieviel Sparring muss sein?
Idealerweise die letzte viertel-halbe Stunde in jedem Training.
Zusätzlich sollte es eine Sparringseinheit in der Woche mit Drill, Stress, Pratze, Sandsack und um die 45 Minuten Sparringsanteil geben - IMO
Zu eurem Anti-Boxertraining:
'Never box a boxer, never wrestle a wrestler' Sollte zumindest seit 'Vom Zweikampf' jedem WT-ler bekannt sein.
Boxer sind verdammt gut und schnell auf den Beinen. Beinarbeit ist deren Ding, ein WT-ler sollte niemals versuchen, einen Boxer auszutänzeln ... schon gar nicht im Rückwärtsgang.
'Never box a boxer, never wrestle a wrestler' Sollte zumindest seit 'Vom Zweikampf' jedem WT-ler bekannt sein.
Boxer sind verdammt gut und schnell auf den Beinen. Beinarbeit ist deren Ding, ein WT-ler sollte niemals versuchen, einen Boxer auszutänzeln ... schon gar nicht im Rückwärtsgang.
genau so sieht es aus! sowas sollte jedem schon vor dem erscheinen von kernspechts büchlein klar gewesen sein. und nicht nur den *ing *un leuten!
so viel sparring,dass du deine techniken immer draufhast,körperlich gut drauf bist und dass du nie auf das spiel eines anderen einsteigen musst(nicht mit boxer boxen,nicht mit ringer ringen,...)
greetz aus graz
zig
nicht mit boxer boxen,nicht mit ringer ringen,...
Wie vermeidet man es im WT, mit einem Ringer zu ringen?
Gruß,
Wolfgang
Im Gegensatz zu konventionellen Kampfsportarten wird beim WT auch auf kurze Distanz gekämpft/trainiert.
Sind Judo, Ringen, Jiu-Jitsu und Thai-Boxen etwa unkonventionelle Kampfsportarten?
Und allein auf den Fußballen zu stehen raubt dir einen großteil deiner Stabilität.
Wozu brauchst du in der weiten Distanz (und um die ging es) denn Stabilität?
Gruß,
Wolfgang
Wer *ing *un macht, aber kein Sparring, der sollte nicht auf die Idee kommen, sich gegen einen einigermaßen guten Kämpfer behaupten zu können. Gegen einen besoffenen Penner vielleicht, aber nicht gegen einen dieser gefürchteten "Schlägertypen". Deswegen sollte meiner Meinung nach die Hälfte jedes *ing *un Trainings aus Sparring bestehen, damit man lernt, die Techniken unter Stress und Druck gegen unvorhergesagte Attacken anzuwenden.
Bei uns im Training übt man z.b. Tan Sao gegen geraden Schlag zur Brust. Das mache ich 20-mal mit meinem Partner, dann gebe ich ihm einmal einen (langsamen) Haken oder Jab und schon hat er eine sitzen, weil er damit nicht gerechnet hat. So aber läuft ein Kampf, der Gegner sagt nicht vorher, dass er jetzt mit der linken Hand gegen meinen Kopf schlägt. Was mich zur Schlussfolgerung bringt, dass solche Übungen nur gut sind, um eine Technik zu erlernen. Aber in einem Kampf anwenden kann man sie damit noch lange nicht. Das lernt man erst durch Sparring. Siehe Boxen - ein perfekter Schattenboxer sieht beim ersten Sparring auch erstmal alt aus. Nur Übung im Kampf macht den Meister im Kampf. Der Rest sind nur Möchtegerns.
@wfn.j
wie mann nicht mit einem ringer ringt??wenn ich schon eine 100% antwort hätte würd ich nicht mehr ins training gehn müssen...*g*
hab aber gestern vorm aikido-training malden judokas zugeschaut.wenn man von der umsetzung mal absieht(weil ein guter judo-kämpfer verdammtschnell daherkommen kann*g*) würd ich als noch-laie sagen,mit tiefem tritt(weil er wahrscheinlich hereintauchen wird,um so schnell wie nur möglich meine schlagdistanz zu überbrücken,und außerdem noch KFS nach vorne,wobei die KFS nur pro forma wären denn bei einem gebückten vorstoß sind seine rückenmuskeln gespannt und da hab ich glück wenn er meine schläge überhaupt spürt...(würd sie jedoch trotzdem machen,denn falls er mich wirft kann ich vielleicht mein gelenk noch rechtzeitig verriegeln um so auch am boden noch etwas luft zu haben.zumindest kurzfristig.aber das steife gelenk würde wahrsceinlich wehtun.aber vielleicht ergibt sich auch eine möglichkeit fürn ellenbogen.)
ansonsten eventuell noch mit seitwärtsschritten arbeiten,damit er nicht reinkommen kann.is aber schwierig wenn die so schnell sind.
aber dass is jetzt nicht die allgemeine wt-ansicht bzgl. kampf gegen grappling,denn die kenn ichnoch gar nicht.is nur meine kleine theorie,die ich halt aus meinen kenntnissen des wt/aikido und auf grund der spärlichen beobachtungen eines judo-trainings aufstellen kann.
greetz aus graz
zig
wie mann nicht mit einem ringer ringt??wenn ich schon eine 100% antwort hätte würd ich nicht mehr ins training gehn müssen...*g*
Ok, zunächst mal danke für deine Antwort. Hast du mal deinen WT-Lehrer dazu befragt?
Welche Taktiken verwenden denn die anderen hier, um nicht mit einem Ringer zu ringen? Wie zwingt man ihm sein Spiel auf?
Gruß,
Wolfgang
Daniel.P.
15-03-2006, 11:53
Am besten wenn ich ihm ein paar reinsemmel :rolleyes:
Oder wie machst du es ?
Move, what your waiting for....?:cool:
Ich möchte hier keinen neuen "WT ist besser als ..."-Thread eröffnen.
Die Qualität des WT zur realen SV besteht für mich zweifelsohne, was nicht heissen soll, dass die anderen KS´ler und KK´ler nicht ebenso gut sind.
Für mich stellt sich eher die Frage,
wie sollte ein gutes WT-Training strukturiert sein,
welche Trainingsideen habt ihr, um noch realitätsbezogener zu trainieren,
wieviel WT-Sparring wird an eurer Schule oder Verband betrieben,
wie schätzt ihr die Notwendigkeit und Häufigkeit des WT-Sparrings ein ...
Trainiere selbst Wing Tsung in einer Schule, die wiederum den WT-Schulen von Sifu Henry Müller angeschlossen sind. Zu dem Verband von Sifu Henry Müller und Dai-Sifu Reimers kann ich durchweg nur positives berichten. Henry Müller und seine Trainer unterrichten technisch sauberes sowie korrektes, aber zugleich auch "realitätsbezogenes" (manche nennen es auch "straßenbezogenes")
Wing Tsung. War gestern auf einem Henry Müller-Lehrgang und habe dabei u.a. inbesondere ein Kampfkonzept mitgenommen, welches ich persönlich für sehr SV-tauglich halte.
Im letzten Lehrgangsdrittel haben wir uns den Verteidigungsmöglichkeiten gegen einen Boxer oder Straßenschläger gewidmet.
In der Ausgangslage wurde angenommen, dass der Kampf würde auf der Distanz beginnen (also die Distanz bei der ein taktiles Erfühlen der gegnerischen Absichten mittels Chi-Sao oder Kontrollmöglichkeiten mittels Trapping nicht gegeben sind) würde sowie genug Bewegungsraum vorhanden ist. Der Boxer/Schläger sollte mit Jab oder Kombination Jab/Cross angreifen.
Die Grundidee bestand darin immer soviel Abstand zum Gegner aufrecht zu erhalten, dass der gegnerische Arm uns nicht ohne einen Überbrückungsschritt erreichen kann. D.h. bewegt sich der Gegner in "Lauerstellung" auf Dich zu, verlängerst Du Deinen Abstand entsprechend, um diese Sicherheitszone von 1 - 1,5 m beizubehalten, da eine solche Distanz wiederum Reaktionszeit und damit
Schutz bedeutet.
Unsere Bereitschaftsstellung ähnelte dabei der parallelen IRAS-Stellung, wobei die Fersen vom Boden abgehoben wurden, um Schnelligkeit in der Bewegung zu gewährleisten. D.h. wir waren in der Parallelstellung eher tänzelnd und explosiv wie ein Boxer unterwegs. Die Arme wurden zum Schutz angehoben, jedoch auch in einer in einer parallelen Position zueinander, also ohne die Arme in einer Links- oder Rechtsauslage zu positionieren. Da wir uns bei einem angreifenden Gegner immer, ausgehend von seiner Auslage, zu seiner toten Flanke hinausbewegen sollten, bot diese Stellung eine gute Flexibilität, um nach rechts oder links schnell wegkommen zu können. Hast Du es eben mit einem schnellen Boxer zu tun, muss auch Deine Beweglichkeit entsprechend sein, da hier die klassische WT-Schrittarbeit u.U. zu langsam wäre.
Sobald der Gegner also mit einem geraden Schlag angriff, sollten wir aus dieser beweglichen Position einen kurzen explosiven diagonalen Rückwärtsschritt entweder nach rechts oder links, auf seiner "tote" Flanke machen. Dabei sollte unserer jeweiliger Arm einen WT-Faustkeil in die Raumdiagonale stellen, um uns einen zusätzlichen Schutz zu bieten. Nach dem Ausweichen mit Keil, waren wir in einer guten Konterposition. Von da ab, wurde sofort mit Serien von Kettenfauststößen zum Gegenangriff übergegangen. Danach wurde noch auf die Möglichkeiten von Ellbogenschlägen, Kniestößen, Kniekehlentritten, Haareziehen etc. als Folgetechniken hingewiesen.
Das Ganze haben wir dann in einer Art Bewegungsstreß geübt, bei der man (auch als WT´ler, man soll´s ja nicht glauben) ganz schön ins Schwitzen kam.
Das Prinzip war immer das Gleiche: Auf den Fußballen in lockerer Bewegung stehend, einen schnellen diagonal rückwärtigen Ausweichschritt zur gegnerischen Flanke machen, dabei den WT-Faustkeil als Schutz hinausschiessen und dann mit KFS was geht zurückkommen ... Ellbogen und Knie folgen lassen, wenn sich der Gegner zurückzieht mit KFS dranbleiben ...
Für mich auf der Distanz ein gutes optisches Konzept, da nach dem KISS-Prinzip (Keep it simple and stupid) ...
Welche Ideen und Erfahrungen habt ihr für gutes WT-Training ...
Bin im gleichen Verein, kann dir nicht viel hinzufügen, jedoch kommt meiner Ansicht das Sparrin immer noch a bissele zu kurz.
Habe deshalb mein Training für mich etwas härter gestaltet, werd zwar oft belächelt (Mundschutz, ist jetzt dringend erforderlich).
Lars´n Roll
15-03-2006, 17:48
(Mundschutz, ist jetzt dringend erforderlich).
Krass! :ups: Scheint ja richtig hart zu sein! :rolleyes:
Krass! :ups: Scheint ja richtig hart zu sein! :rolleyes:
Nee ischs net, aber ich du weist ja wie es ist, man fängt langsam an und irgenwann tuts dann doch a bissele weh.
Bin eigentlich darauf gekommen, als ich mit einem seeeeeeeeehr feinfühligen Trainingspartner trainiert habe :sport069: aua!!!!
Sei es drum, bissel Härte schadet gar net, stell zur Zeit einen Trend zum "Heul du hast mich ja wirklich getroffen" fest (zumindest in der Schule in der ich trainiere).
Lars´n Roll
16-03-2006, 01:27
Ich meinte damit auch eher, dass ich Training, bei dem ein Mundschutz keine selbstverständliche Notwendigkeit ist, nicht wirklich ernstnehme... ;)
Keine Schutzausrüstung notwendig = Kinderkacke. :)
Keine Schutzausrüstung notwendig = Kinderkacke. :)
Man könnt ja auch sagen, das die mit Schutzausrüstung die Weicheier sind....:rotfltota :sport069:
flavoursaver
16-03-2006, 11:49
Keine Schutzausrüstung notwendig = Kinderkacke. :)
oder man könnte auch sagen, dass die, die mit schutzausrüstung trainieren, ihre fäuste nicht im griff haben und nicht befähigt sind, präzise stopschläge auszuführen :teufling:
Ich meinte damit auch eher, dass ich Training, bei dem ein Mundschutz keine selbstverständliche Notwendigkeit ist, nicht wirklich ernstnehme... ;)
Keine Schutzausrüstung notwendig = Kinderkacke. :)
Ich weis ja net was du so trainierst, aber wenn du mal in eine WT Schule schaust, trainieren die meisten so, dass sie keinen Mundschutz o.Ä. brauchen, leider, vermutlich hat WT deswegen so einen schlechten Ruf als Weichei Kampfkunst die net funktioniert.
Find aber gut das net nur ich das so sehe.:)
oder man könnte auch sagen, dass die, die mit schutzausrüstung trainieren, ihre fäuste nicht im griff haben und nicht befähigt sind, präzise stopschläge auszuführen :teufling:
Wenn du im Training keinen vernünftigen Schlag abbekommst, wirst du auch net schlaghart (Boxer wissen was ich meine), somit erlebst du dann in der Realität deine groß Überraschung.
TRAINIERE WIE DU KÄMPFST UND KÄMPFE WIE DU TRAINIERST!
flavoursaver
16-03-2006, 12:39
Wenn du im Training keinen vernünftigen Schlag abbekommst, wirst du auch net schlaghart (Boxer wissen was ich meine)jo stimmt.
wobei, ein klein bisschen bekomm ich schon ab jeweils; im sparring ist niemand mehr so präzis wie er sein sollte :o
aber möglicherweise will ich ja gar nicht "schlaghart" werden (es zu sein wär natürlich gut)... weisst du, jedem das seine.
vielleicht gibts du messerkämpfern ja denselben rat: "stecht euch im training jeweils so richtig ab! damit ihr euch dran gewöhnt! ...je mehr narbengewebe umso widerstandfähiger wird eure haut!" :rolleyes:
aber vielleicht wollen die das ebenfalls nicht...
somit erlebst du dann in der Realität deine groß Überraschung.was ist denn die grosse überraschung?
dass es schmerzt, eventuell so sehr, dass ich nicht mehr in der lage bin weiterzukämpfen? dass ich eventuell ko gehe?
welche groooooosse überraschung! :p ich nehms zur kenntnis
martin.schloeter
16-03-2006, 14:25
[...]
aber möglicherweise will ich ja gar nicht "schlaghart" werden (es zu sein wär natürlich gut)... weisst du, jedem das seine.
vielleicht gibts du messerkämpfern ja denselben rat: "stecht euch im training jeweils so richtig ab! damit ihr euch dran gewöhnt! ...je mehr narbengewebe umso widerstandfähiger wird eure haut!" :rolleyes:
aber vielleicht wollen die das ebenfalls nicht...
[...]
Der Vergleich ist Unsinn, man kann gegen Stichwaffen keine Nehmerqualitäten entwickeln.
Wer es nicht gelernt hat mit Trefferwirkung umzugehen, wird in einer Auseinandersetzung mit einem Gegner (nicht Opfer!) immer den kürzeren ziehen.
Ist aber vielleicht auch so eine Wing-Chun-Illusion, einen Kampf zuverlässig entscheiden zu können, ohne selber getroffen zu werden.
Ciao
Gladbeck
16-03-2006, 14:32
Ist aber vielleicht auch so eine Wing-Chun-Illusion, einen Kampf zuverlässig entscheiden zu können, ohne selber getroffen zu werden.
Ciao
Kenne eine ganze menge Leute die das von sich selbst auch glauben.
Teilweise ohne überhaubt irgend eine KK zu trainieren.
jo stimmt.
wobei, ein klein bisschen bekomm ich schon ab jeweils; im sparring ist niemand mehr so präzis wie er sein sollte :o
aber möglicherweise will ich ja gar nicht "schlaghart" werden (es zu sein wär natürlich gut)... weisst du, jedem das seine.
vielleicht gibts du messerkämpfern ja denselben rat: "stecht euch im training jeweils so richtig ab! damit ihr euch dran gewöhnt! ...je mehr narbengewebe umso widerstandfähiger wird eure haut!" :rolleyes:
aber vielleicht wollen die das ebenfalls nicht...
was ist denn die grosse überraschung?
dass es schmerzt, eventuell so sehr, dass ich nicht mehr in der lage bin weiterzukämpfen? dass ich eventuell ko gehe?
welche groooooosse überraschung! :p ich nehms zur kenntnis
Mit Überraschung meine ich, dass du mal merkst, wie viel ein Mensch einstecken kann.
Ich trainiere zur zeit viel mit einem Kollegen, der TB und Freefighting trainiert.
Ging mir jetzt schon öfters so, dass ich ihm 10-15 KFT´s einschenke, er kuckt mich an, und sagt, "du schlägst zu wie ein Mädchen, aus deinem KFT kommt nix raus".
Nur um jetzt anderen Experten vorzubeugen, ich verfüge mittlerweile über sehr viel Bums bei meinen KFT.
Was ich damit eigentlich sagen will ist das ich im WT Training immer der Meinung war, dass ich mit meinen KFT jeden aus den Latschen Boxe, hab durch Sparring was anderes herausgefunden und konnte mein Training rechtzeitig umstellen.
Möchte diese Erfahrung im realen Straßenkampf nicht machen.
flavoursaver
16-03-2006, 22:54
Der Vergleich ist Unsinn, man kann gegen Stichwaffen keine Nehmerqualitäten entwickeln.
Wer es nicht gelernt hat mit Trefferwirkung umzugehen, wird in einer Auseinandersetzung mit einem Gegner (nicht Opfer!) immer den kürzeren ziehen.der vergleich war natürlich nicht ernst gemeint! ;)
im ernst:
es vergeht bei uns kein sparring (ohne jegliche schutzausrüstung wohlverstanden) bei dem nicht die meisten von uns was abbekommen. das geht von blutigen lippen über blaue augen und zum teil auch brummende schädel.
das ist ok und auch gut so. aber das reicht mir dann auch schon :)
habe eigentlich keine lust, die bekanntschaft mit der trefferwirkung zu intensivieren. einerseits, weil ich keine lust auf tagelange kopfschmerzen habe (kann ja auch kaum gesund sein) und andererseits, weil dicke handschuhe (mit denen man richtig zuschlagen könnte) das sparring nicht realistischer machen, im gegenteil, sie verunmöglichen manche techniken. und schlussendlich sollte man im sparring ja eigentlich versuchen nicht getroffen zu werden...
klar: ein härterer treffer kann passieren, aber findet ihr wirklich es sollte das ziel sein, sich jedesmal kräftigst eine einzufangen? oder wie muss ich das verstehen, wenn ihr sagt, man muss lernen mit trefferwirkung umzugehen?
Ist aber vielleicht auch so eine Wing-Chun-Illusion, einen Kampf zuverlässig entscheiden zu können, ohne selber getroffen zu werden.hoffe du beziehst das nicht auf mich... ist natürlich ganz grosser käse, von wegen man wird nicht getroffen!
im ernst:
es vergeht bei uns kein sparring (ohne jegliche schutzausrüstung wohlverstanden) bei dem nicht die meisten von uns was abbekommen. das geht von blutigen lippen über blaue augen und zum teil auch brummende schädel.
Was spricht denn gegen Mundschutz, Tiefschutz und leichte Faustschützer?
Gruß,
Wolfgang
Die Grundidee bestand darin immer soviel Abstand zum Gegner aufrecht zu erhalten, dass der gegnerische Arm uns nicht ohne einen Überbrückungsschritt erreichen kann. D.h. bewegt sich der Gegner in "Lauerstellung" auf Dich zu, verlängerst Du Deinen Abstand entsprechend, um diese Sicherheitszone von 1 - 1,5 m beizubehalten, da eine solche Distanz wiederum Reaktionszeit und damit
Schutz bedeutet.
vergisz es! diesen abstand kannst du nicht beibehalten. machst du einmal klar, dasz du 1-1,5m sicherheit von dem typen haben willst, er geht näher ran und du zurück, dann kannst du dir sicher sein, dasz der den abstand immer wieder unterschreitet (wenn er sich nicht sofort wemsen will), um zu sehen wie du reagierst. auszerdem, wie lang willst du zurückgehen?
martin.schloeter
17-03-2006, 11:13
Hi,
[...]
im ernst:
es vergeht bei uns kein sparring (ohne jegliche schutzausrüstung wohlverstanden) bei dem nicht die meisten von uns was abbekommen. das geht von blutigen lippen über blaue augen und zum teil auch brummende schädel.
Das ist nun aus meiner Sicht genau die Symptomatik von Kontaktverletzungen die ziemlich sinnlos sind.
Zum eines ist das mit dem dem Erlernen von "Nehmerqualitäten" am Kopf eh seine sehr begrenzte Geschichte. Außer einer gewissen Schockresistenz kann man da nichts erlernen, den Kopf kann man nicht "abhärten".
Zum anderen beschreibst du da unnötige oberflächliche Verletzungen, die zwar signalisieren dass da ernsthaft Kontakt gearbeitet wird, aber mit zuwenig Schutzausrüstung. Zahnschutz und dünne (!) Faustschützer verhindern da schon 90% dieser unnötigen Kollateralschäden die durch zufälliges Reinrutschen, Distanzpannen etc halt einfach passieren können.
das ist ok und auch gut so. aber das reicht mir dann auch schon :)
habe eigentlich keine lust, die bekanntschaft mit der trefferwirkung zu intensivieren. einerseits, weil ich keine lust auf tagelange kopfschmerzen habe (kann ja auch kaum gesund sein) und andererseits, weil dicke handschuhe (mit denen man richtig zuschlagen könnte) das sparring nicht realistischer machen, im gegenteil, sie verunmöglichen manche techniken.
Wie gesagt, den Kopf kann man nicht abhärten. Aber darum geht es eigentlich auch nicht.
Zum einen finde ich es merkwürdig, wenn hier im Forum gefragt wird, wie ein Schlag zur Magengrube abgefangen wird (Gan etc). Die Antwort ist aber eigentlich: In der Praxis eher gar nicht. Das muss deine Struktur verdauen können, da nutzt du lieber die entstehende Lücke statt dich mit dem Arm aufzuhalten.
Dafür muss man aber irgendwann lernen mit Körpertreffern umzugehen.
Zum anderen geht es auch nicht darum, im Sparring permanent mit dicken Safeties zu arbeiten, die beschriebenen Probleme sind bekannt.
Ich halte es aber für unabdingbar das zumindest gelegentlich zu machen, einfach um auch mal zu lernen mit der Energie umzugehen, die hinter durchgezogenen Angriffen hinter sitzt. Kicks die drohen einen von den Beinen zu reissen, ein Punch der einen drei Schritte zurückwirft, ein Kniestoss der einem so die Luft nimmt, dass man nur noch die Wahl hat in 10 Sekunden zu finishen weil dann eh nichts mehr geht, etc
Und das ein Hook der einen den Kopf nach hinten dreht halt was völlig anderes ist als ein verhältnismäßig leichter Treffer ohne Schützer, der aber gleich Blut aufreisst. ;)
Neben dem Umgang mit dem hohen Energieniveau haben die meisten dann auch genug Vorstellungskraft, sich dasselbe dann noch ohne Schützer vorzustellen.
Gruss
flavoursaver
17-03-2006, 11:32
Zum eines ist das mit dem dem Erlernen von "Nehmerqualitäten" am Kopf eh seine sehr begrenzte Geschichte. Außer einer gewissen Schockresistenz kann man da nichts erlernen, den Kopf kann man nicht "abhärten"....und ich dachte um genau diese "schockresistenz" geht es euch, wenn ihr von "schlaghart" und "nehmerqualitäten" sprecht...
Dafür muss man aber irgendwann lernen mit Körpertreffern umzugehen....also geht es hier nur um körpertreffer einstecken zu lernen?
martin.schloeter
17-03-2006, 12:26
...und ich dachte um genau diese "schockresistenz" geht es euch, wenn ihr von "schlaghart" und "nehmerqualitäten" sprecht...
...also geht es hier nur um körpertreffer einstecken zu lernen?
Nein, lies doch was ich schrieb. Die "Schockresistenz" ist durchaus wünschenswert. Eben nicht zu erstarren wenn man getroffen wird, sondern trotzdem weiterzumachen, auch wenn man gerade Sterne sieht, desorientiert ist. Dafür muss man halt auch mal mit echtem Kontakt trainieren.
Es ist aber sinnlos sich jeden Tag vor die Birne hauen zu lassen. Gegen ein Kopf-KO gibt es keine Abhärtung und schöner wird man davon auch nicht. Die Microverletzungen im Gefäßssystem sind auf Dauer auch nicht gesundheitsförderlich.
Ein Seiteneffekt des Umgangs mit heftigen Kontakt ist übrigens, dass man auch lernt zu vermeiden, dass der Kopf durch Schläge weit ausgelenkt wird. Diese ruckartige Auslenkung ist ja genau dass, was den KO bewirkt.
Hat auch was mit der Kopfhaltung zu tun, wo man gewisse Wing Chun Paradigmen einfach mal Vergangenheit sein lassen muss.
Ciao
PS: Das mit den Körpergeschichten ist davon unabhängig. In dem Bereich kann man eben durch Ausbildung entsprechender Körperstruktur und Reaktionen viel mehr erreichen als im Kopfbereich.
PPS: Das alles soll nicht heissen, dass es gut ist sich treffen zu lassen. (Nur falls jemand noch auf den Dreh kommt.)
Lars´n Roll
17-03-2006, 13:41
Ging mir jetzt schon öfters so, dass ich ihm 10-15 KFT´s einschenke, er kuckt mich an, und sagt, "du schlägst zu wie ein Mädchen, aus deinem KFT kommt nix raus".
Muss Dir ned peinlich sein. Schließlich machst Du WT, da erwartet keiner was anderes... ;)
Lars´n Roll
17-03-2006, 14:01
es vergeht bei uns kein sparring (ohne jegliche schutzausrüstung wohlverstanden) bei dem nicht die meisten von uns was abbekommen. das geht von blutigen lippen über blaue augen und zum teil auch brummende schädel.
das ist ok und auch gut so.
Was is´n daran okay? :confused: Da kann auch ganz fix mal´n Zahn bei puttgehen... glaub ned, dass du das dann auch noch "gut so" findest. :cool:
aber das reicht mir dann auch schon :)
habe eigentlich keine lust, die bekanntschaft mit der trefferwirkung zu intensivieren.
Es geht auch ned in erster Linie um die "Bekanntschaft mit der Trefferwirkung, sondern um möglichst realitätsnahes Training mit möglichst geringer Verletzungsgefahr.
Weiß ned, wie man vernünftig sparren soll, wenn man immer Schiß haben muss, dass das Gegenüber in Zukunft auf feste Nahrung verzichten muss oder am nächsten Tag gezwungen ist, mit nem Cut im Gesicht zur Arbeit zu gehen.
und andererseits, weil dicke handschuhe (mit denen man richtig zuschlagen könnte) das sparring nicht realistischer machen, im gegenteil, sie verunmöglichen manche techniken.
Papperlapap... Hardcore-Fullcontact macht ihr doch sowieso ned und sowas hier http://www.bioman.ru/img/tovar/Bag_Glove_WristWrap_320.gif "verunmöglicht" gar nix und reduziert die Verletzungsgefahr schon mal ganz gut...
und schlussendlich sollte man im sparring ja eigentlich versuchen nicht getroffen zu werden...
:D
Hat auch was mit der Kopfhaltung zu tun, wo man gewisse Wing Chun Paradigmen einfach mal Vergangenheit sein lassen muss.
Was is denn mit der Kopfhaltung beim *ing *ung?
Interesiert mich wirklich::)
martin.schloeter
17-03-2006, 15:27
Was is denn mit der Kopfhaltung beim *ing *ung?
Interesiert mich wirklich::)
In vielen Wing Chun Linie wird eine extrem aufrechte Kopfhaltung propagiert. Das ist aber eine Einladung für Hooks, die einem ruckartig den Kopf seitlich verdrehen -> KO.
Habe das für mich soweit modifiziert, dass dich der Kopf oben bleibt (also nicht einrollen wie im Thai) aber das Kinn unten ist.
Dadurch wird der "Hebel" den seitliche Einschläge haben wesentlich kürzer, der Kopf wird nicht so stark verdreht. Ggf. stützt das Kinn sich am Schlüsselbein ab.
Gruss
Bong Sao
17-03-2006, 15:31
Hey WuWei,
da wir beide ja im selben Verband trainieren kann ich dir nur zustimmen :D
Greetz BongSao
Traumfänger
17-03-2006, 18:05
@ Lars
Hallo, von welchem Anbieter sind die Handschuhe?
vergisz es! diesen abstand kannst du nicht beibehalten. machst du einmal klar, dasz du 1-1,5m sicherheit von dem typen haben willst, er geht näher ran und du zurück, dann kannst du dir sicher sein, dasz der den abstand immer wieder unterschreitet (wenn er sich nicht sofort wemsen will), um zu sehen wie du reagierst. auszerdem, wie lang willst du zurückgehen?
Der Sicherheitsabstand soll einen doppelten Zweck erfüllen:
1)
Du versuchst den Kampf bzw. die körperliche Auseinandersetzung noch zu vermeiden. Schließlich ist ein vermiedener Kampf ein gewonnener Kampf. Das hört sich zwar schwul an, ist aber definitiv so. Jeder der schonmal in einer echten SV-Situation war, wird mir da bestimmt recht geben. Da gibt es sowas wie Martial-Arts-Ehre nunmal nicht. Zusätzlich musst Du Dir auch über die rechtliche Seite einige Gedanken machen ... bist Du mit Deinem Gegner nachts um 23.00 h in einer Frankfurter U-Bahn-Station und niemand ist um euch herum, dann kannst Du ihm von mir aus den Kehlkopf wegspitzen ... aber wenn Du in der Disco, auf einem Fest oder in der Fußgängerzone unterwegs bist, geht das nicht mehr so einfach, da es dann Zeugen gibt, die natürlich "alles" gesehen haben ... sprich haust Du ihn gleich um, werden danach die Tatsachen verdreht und Du bist auf einmal der aggressive Schläger ... daher ist es sinnvoll einige Schritte zurückzugehen (aber nicht panisch, sondern in geschützter Position, bereit zum sofortigen Angriff) und dem Gegner laut zuzurufen, dass Du keinen Ärger willst, er aber eine gewisse Grenze nicht überschreiten soll. Damit machst Du anderen klar, dass Dein weiteres Handeln durch Notwehr geboten ist.
2)
Und das ist fast das Wichtigere. Du hast jemanden vor Dir, von dem Du absolut nicht´s weisst. Er könnte ein blöder Penner sein, der einfach nur das Maul weit aufmacht, er könnte aber auch jeden Tag 2-3 Stunden im Boxgym verbracht haben. Mit anderen Worten, Du weisst nicht wie gut oder schlecht Dein Gegner ist ... da will ich ihm bestimmt nicht die Gelegenheit bieten, mich mit seinem ersten Schlag "abzuschiessen". Da gehe ich lieber etwas auf Distanz, um zu sehen, wie er sich verhält und wo er mir eine Chance zum Reinschlagen gibt. Du "checkst" ihn einfach etwas ab. Natürlich kannst Du nicht endlos zurückgehen, wenn möglich würde ich versuchen den Gegner zu umkreisen, damit er sich entsprechend zu mir ausrichten muss. Sollte er dann angreifen, habe ich durch den Sicherheitsabstand genügend Reaktionszeit für einen seitlichen Ausweichschritt mit schützendem Keil. Dafür muss ich mich aber nunmal schnell auf den Füssen bewegen können, daher auf den Fussballen stehend, leicht tänzelnd. Habe ich wenig Platz, schiebe ich auch schonmal Hindernisse zur Seite oder schubse jemanden weg, wenn ich mich rückwärts oder seitlich bewege. Sollte der Raum so eng werden, dass ein weiteres Zurückgehen nicht mehr angebracht ist, muss ich mich dann eben irgendwann für einen explosiven Angriff entscheiden und alles auf eine Karte setzen, z.B. Universallösung mit Fusstritt und schützendem Keil ...
Lars´n Roll
17-03-2006, 19:18
@ Lars
Hallo, von welchem Anbieter sind die Handschuhe?
Das sind Harbinger. Gibt aber viele Handschuhe ähnlicher Machart. Einfach mal nach Grappling- oder FreeFight-Handschuhen googlen.
Hier im Board gibt´s auch etliche Treads über so Dinger.
...muss ich mich dann eben irgendwann für einen explosiven Angriff entscheiden und alles auf eine Karte setzen, z.B. Universallösung mit Fusstritt und schützendem Keil ...
LoL :D Dann kannste aber echt nur noch beten, dass es der besagte "blöde Penner ist, der einfach nur das Maul weit aufmacht"... ;)
Das sind Harbinger. Gibt aber viele Handschuhe ähnlicher Machart. Einfach mal nach Grappling- oder FreeFight-Handschuhen googlen.
Hier im Board gibt´s auch etliche Treads über so Dinger.
LoL :D Dann kannste aber echt nur noch beten, dass es der besagte "blöde Penner ist, der einfach nur das Maul weit aufmacht"... ;)
Gibt doch immer irgendeinen der besser ist ... mir reicht´s wenn ich 95% der blöden Penner umnieten kann ... sollte dann doch mal ein "Könner" drunter sein, dann bekomme ich halt was auf´s Fressbrett ... "no risk no fun" ... ;)
Lars´n Roll
17-03-2006, 19:44
Gibt doch immer irgendeinen der besser ist ... mir reicht´s wenn ich 95% der blöden Penner umnieten kann ... sollte dann doch mal ein "Könner" drunter sein, dann bekomme ich halt was auf´s Fressbrett ... "no risk no fun" ... ;)
95%? Mit Universallösung?:rolleyes: Das halte ich für eine sehr optimistische Einschätzung. :D
Aber lassen wir das, führt eh zu nix... ;)
95%? Mit Universallösung?:rolleyes: Das halte ich für eine sehr optimistische Einschätzung. :D
Aber lassen wir das, führt eh zu nix... ;)
O.k. 94 % ... :cool:
Ich hab mir die ganze Diskussion mal durchgelesen, und um mal einen Gegenposition zu beziehen: Ich halte regelmäßiges Sparring für keine gute Idee.
Ab und zu, um zu sehen wo man steht, das ist keine schlechte Sache, schließlich will es jeder früher oder später mal wissen, abder regelmäßiges Sparring hat 8auch) folgende Nachteile:
1. Es widerspricht einigen grundlegenden Wing Tsun Prinzipen.
Viele Techniken setzen einen nicht geschützen Gegner und eine Verteidigungssituation vorraus, soll heißen - sind zu brutal fürs Sparring.
2. Kein Lerneffekt: Wenn, wie beschrieben, tan sao auf geraden FS geübt werden soll, und ich hau dem Schüler/Partner dann mit einem Haken die Rübe runter, dann beweist das nur eines: Ich bin ein Vollidiot, und habe keine Ahnung wie man eine neue Technik trainiert. Nach zehn, zwanzig, zweihundert tan saos kann man nicht erwarten, das das Ding alles "abwehrt" was da so kommen mag. Wenn man den tan sao kann, kann man wing tsun.
Im Stress und unter Druck lernt man gar nichts, zumindest keine weichen, Techniken, die fubnktioniern nämlich erst, wenn man sie schon recht gut kann, und dann gehen sie weich und kraftlos, und der Gegener meint ihn hat ein Pferd getreten. UNnter dem Sparringdruck kann man nicht lernen weich und kraftlos zu sein, sondern nur das Gegenteil.
3. Man hört auf wing tsun zu trainieren. Weil die wing tsun techniken im Sparring nicht funktionieren, weil man sie noch nicht eherrscht, und wieder beginnt sich auf die eigene Kraft/Schneligkeit zu verlassen, verwässer man das System, beginnt - wie schon besprochen - zu boxen, Klammern ringen, macht also alles andere als wing tsun. ... und kann am 'Ende weder das eine noch das andere.
Um das Gegenargument "aber auf der Straße" gleich mal vorweg zu entkräften: ICh verliere lieber Hundert Straßenkämpfe und kann am Ende wing tsun, als ich gewinne alle und hab nur einen "guten Haken und ein schnelles Auge". Und: Ich glaube keinem von Euch, dass er/sie recht viel Straßenerfahrung hat, weil in einem Internetforum zu posten, dass ist so nerdy, das passt eher zu Bürohengsten und Studenten mit viiiiiel zu viel Zeit.
Ich hab mir die ganze Diskussion mal durchgelesen, und um mal einen Gegenposition zu beziehen: Ich halte regelmäßiges Sparring für keine gute Idee.
Ab und zu, um zu sehen wo man steht, das ist keine schlechte Sache, schließlich will es jeder früher oder später mal wissen, abder regelmäßiges Sparring hat 8auch) folgende Nachteile:
1. Es widerspricht einigen grundlegenden Wing Tsun Prinzipen.
Viele Techniken setzen einen nicht geschützen Gegner und eine Verteidigungssituation vorraus, soll heißen - sind zu brutal fürs Sparring.
2. Kein Lerneffekt: Wenn, wie beschrieben, tan sao auf geraden FS geübt werden soll, und ich hau dem Schüler/Partner dann mit einem Haken die Rübe runter, dann beweist das nur eines: Ich bin ein Vollidiot, und habe keine Ahnung wie man eine neue Technik trainiert. Nach zehn, zwanzig, zweihundert tan saos kann man nicht erwarten, das das Ding alles "abwehrt" was da so kommen mag. Wenn man den tan sao kann, kann man wing tsun.
Im Stress und unter Druck lernt man gar nichts, zumindest keine weichen, Techniken, die fubnktioniern nämlich erst, wenn man sie schon recht gut kann, und dann gehen sie weich und kraftlos, und der Gegener meint ihn hat ein Pferd getreten. UNnter dem Sparringdruck kann man nicht lernen weich und kraftlos zu sein, sondern nur das Gegenteil.
3. Man hört auf wing tsun zu trainieren. Weil die wing tsun techniken im Sparring nicht funktionieren, weil man sie noch nicht eherrscht, und wieder beginnt sich auf die eigene Kraft/Schneligkeit zu verlassen, verwässer man das System, beginnt - wie schon besprochen - zu boxen, Klammern ringen, macht also alles andere als wing tsun. ... und kann am 'Ende weder das eine noch das andere.
Um das Gegenargument "aber auf der Straße" gleich mal vorweg zu entkräften: ICh verliere lieber Hundert Straßenkämpfe und kann am Ende wing tsun, als ich gewinne alle und hab nur einen "guten Haken und ein schnelles Auge". Und: Ich glaube keinem von Euch, dass er/sie recht viel Straßenerfahrung hat, weil in einem Internetforum zu posten, dass ist so nerdy, das passt eher zu Bürohengsten und Studenten mit viiiiiel zu viel Zeit.
Du bist bei der EWTO oder ??
Um Lei Tung
18-03-2006, 11:36
Wenn du im Training keinen vernünftigen Schlag abbekommst, wirst du auch net schlaghart (Boxer wissen was ich meine), somit erlebst du dann in der Realität deine groß Überraschung.
TRAINIERE WIE DU KÄMPFST UND KÄMPFE WIE DU TRAINIERST!
habt ihr harten Burschen bei jedem Training auch eine Fahrbereitschaft ins Krankenhaus bereitstehen oder ist das mit dem vollem Kontakt beim Training ohne Schutz doch nur Geschwafel?
Ich hab mir die ganze Diskussion mal durchgelesen, und um mal einen Gegenposition zu beziehen: Ich halte regelmäßiges Sparring für keine gute Idee.
Ab und zu, um zu sehen wo man steht, das ist keine schlechte Sache, schließlich will es jeder früher oder später mal wissen, abder regelmäßiges Sparring hat 8auch) folgende Nachteile:
1. Es widerspricht einigen grundlegenden Wing Tsun Prinzipen.
Viele Techniken setzen einen nicht geschützen Gegner und eine Verteidigungssituation vorraus, soll heißen - sind zu brutal fürs Sparring.
2. Kein Lerneffekt: Wenn, wie beschrieben, tan sao auf geraden FS geübt werden soll, und ich hau dem Schüler/Partner dann mit einem Haken die Rübe runter, dann beweist das nur eines: Ich bin ein Vollidiot, und habe keine Ahnung wie man eine neue Technik trainiert. Nach zehn, zwanzig, zweihundert tan saos kann man nicht erwarten, das das Ding alles "abwehrt" was da so kommen mag. Wenn man den tan sao kann, kann man wing tsun.
Im Stress und unter Druck lernt man gar nichts, zumindest keine weichen, Techniken, die fubnktioniern nämlich erst, wenn man sie schon recht gut kann, und dann gehen sie weich und kraftlos, und der Gegener meint ihn hat ein Pferd getreten. UNnter dem Sparringdruck kann man nicht lernen weich und kraftlos zu sein, sondern nur das Gegenteil.
3. Man hört auf wing tsun zu trainieren. Weil die wing tsun techniken im Sparring nicht funktionieren, weil man sie noch nicht eherrscht, und wieder beginnt sich auf die eigene Kraft/Schneligkeit zu verlassen, verwässer man das System, beginnt - wie schon besprochen - zu boxen, Klammern ringen, macht also alles andere als wing tsun. ... und kann am 'Ende weder das eine noch das andere.
Um das Gegenargument "aber auf der Straße" gleich mal vorweg zu entkräften: ICh verliere lieber Hundert Straßenkämpfe und kann am Ende wing tsun, als ich gewinne alle und hab nur einen "guten Haken und ein schnelles Auge". Und: Ich glaube keinem von Euch, dass er/sie recht viel Straßenerfahrung hat, weil in einem Internetforum zu posten, dass ist so nerdy, das passt eher zu Bürohengsten und Studenten mit viiiiiel zu viel Zeit.
Ok, jetzt muss ich Deinen Post leider mal auseinandernehmen ...
Regelmäßiges Sparring hat nur Vorteile !!!
Sicherlich kann man einige Techniken wie z.B. Kehlkopfschläge im Sparring nicht üben, da zu gefährlich ... was ich aber üben kann, ist z.B. den Faustkeil gegen eine Gerade oder den Tan Sao gegen einen Schwinger/Haken und das unter realitätsnahen Bedingungen ... was nützt Dir ein gefährlicher Kehlkopfschlag zum Hals des Gegners, wenn Du bereits vorher am Boden liegst, weil Dein Schutzkeil oder Dein Tan Sao nicht standhalten konnte ... ich sage Dir wieviel es nützt ... Null und nicht´s ...
Das Sparring ist ja auch nicht dafür da, neue Techniken zu erlernen ... wer das denkt, hat den Sinn des Sparrings nicht verstanden ... neue Techniken erlernt man in Partnerübungen gegen angesagte Angriffe ... im Sparring lernt man dann die bereits geübten Techniken unter den realen Situationen eines Kampfes gegen verschiedene Angriffe anzuwenden ... sprich im Sparring trainiere ich keine neuen Techniken, sondern "hämmere" mir die erlernten Techniken ein, bis sie in Fleisch und Blut übergangen sind ... ich lernen taktisches Verhalten gegen unterschiedlich Gegner ... ich lerne das wichtige Distanzverhalten ... ich lerne dem Druck und Stress einer realen SV-Situation standzuhalten ...
Wenn Du lieber hundert Straßenkämpfe verlierst, was nützt Dir dann Wing Tsun ????? Nicht´s, Du kannst im Rohlstuhl Chi-Sao und Dan-Chi trainieren ...
Ich bin kein Sparring-Fanatiker, aber ich denke es hat im normalen WT-Training seinen festen Platz ...
Wenn Du versuchst einen Schwinger mit einem tan sao abzuwehren, zeigt mir, dass Du Dich noch nicht lange mit den Mechaniken des Kampfes auseinander setzt. Sei mir nicht böse, aber jetzt zweifle ich sogar an der "Realitätsnähe" Eures Sparrings. (Zusätzlich dazu, das ich glaube, dass es nichts bringt.)
Der Kehlkopfschlag muss immer als Beispiel für brutale Techniken herhalten, aber das habe ich nicht gemeint. Im wing tsun ist jede Technik "brutal", in dem Sinn, dass man sie nur ganz oder gar nicht ausführen kann, zumindest wenn man, so wie Du, den Anspruch erhebt "real" zu sparren.
Das "einhämmern" von Techniken, wie soll das im Sparring, wo ich versuche dDeine Schwächen auszunutzen funktionieren. Da muss ich Dich auf eine von Dir erwartete Art angreifen, aber das ist dann normales training.
Wie schon gesagt: Das Straßenkampf-Argument ... wieviele Kämpfe hast Du denn schon gehabt (nach dem Alter von sechzehn)? Ich nicht einen. Auch wenn Du schreibst unzählige, das beeindrukt mich nicht im geringsten. Es gibt zahlreiche Beispiele von ultrabrutalen Streetfights, wo ich weiß, das passiert mir nicht.
Wenn Du versuchst einen Schwinger mit einem tan sao abzuwehren, zeigt mir, dass Du Dich noch nicht lange mit den Mechaniken des Kampfes auseinander setzt. Sei mir nicht böse, aber jetzt zweifle ich sogar an der "Realitätsnähe" Eures Sparrings. (Zusätzlich dazu, das ich glaube, dass es nichts bringt.)
Der Kehlkopfschlag muss immer als Beispiel für brutale Techniken herhalten, aber das habe ich nicht gemeint. Im wing tsun ist jede Technik "brutal", in dem Sinn, dass man sie nur ganz oder gar nicht ausführen kann, zumindest wenn man, so wie Du, den Anspruch erhebt "real" zu sparren.
Das "einhämmern" von Techniken, wie soll das im Sparring, wo ich versuche dDeine Schwächen auszunutzen funktionieren. Da muss ich Dich auf eine von Dir erwartete Art angreifen, aber das ist dann normales training.
Wie schon gesagt: Das Straßenkampf-Argument ... wieviele Kämpfe hast Du denn schon gehabt (nach dem Alter von sechzehn)? Ich nicht einen. Auch wenn Du schreibst unzählige, das beeindrukt mich nicht im geringsten. Es gibt zahlreiche Beispiele von ultrabrutalen Streetfights, wo ich weiß, das passiert mir nicht.
Soll ich Dir sagen wieviel "Straßenkämpfe" ich bisher hatte ... nicht einen einzigen ... und ich hoffe, dass das auch so bleibt ...
Das Sparring wird nie real sein, sonst wäre es kein Sparring mehr, sondern ein Kampf auf Leben und Tod ... deshalb spreche ich auch von "Realitätsnähe" ...
Nur ist im Sparring eben nicht´s vorgegeben und man schlägt auch schon mal etwas fester zu, da man Schutzausrüstung trägt ...
Jedes Training ist besser als gar kein Training ... nur hört man eben immer wieder von irgendwelchen Leuten mit wenigen Monaten Trainingserfahrung, dass sie "glauben" sich jetzt "wahrscheinlich" sicherer zu fühlen und sich "möglicherweise" besser verteidigen können ... da wurde dann immer mit einem Partner angesagte Angriffe aus statischen Positionen heraus geübt, man hat ausschließlich Schläge angedeutet und gesagt, wenn dann ... und im Ernstfall mache ich das ja dann noch so und so ... oder man hat immer nur mit einem Partner geübt ... kurzum man wird nicht gefordert und somit auch nicht gefördert ...
Nicht´s gegen Frauen, aber wenn ich z.B. nur mit einer 50 kg leichten Frau trainieren, werde ich mich nie gegen einen 90 kg schweren Mann verteidigen können ...
Versteh mich nicht falsch ... Formen, Techniktraining in Partnerübungen, Gefühlübungen wie Chi-Sao und Dan-Chi sind alles gute Dinge und müssen korrekt und ausdauernd trainiert werden, da ander´s gar keine Technik erlernbar wäre ... aber das Sparring hat eben genauso seine Berechtigung und ist ebenso wichtig, da Du irgendwann ein kämpferisches Gefühl für Deine erlernten Techniken bekommen musst ...
Ein anderes Beispiel ... wenn ich frisch den Führerschein habe ... mein Leben lang aber nur in ländlichen Gegenden mit wenig Verkehrsaufkommen gefahren bin, werde ich Probleme haben, wenn ich mich plötzlich in einer Großstadt mit viel Verkehrsaufkommen zurecht finden muss ... warum ... weil ich das Fahren in einer Großstadt nie trainiert und nie ein Gefühl dafür bekommen habe ...
Wenn Du eine Sprache lernen willst, musst Du jemanden haben, mit dem Du Dich unterhalten kannst ... wenn ich schwimmen lernen möchte, muss ich irgendwann ins Wasser ...
So verhält es sich mit fast allen Dingen ...
Schutzausrüstung ist auch ein Fehler, weil man lernt sich auf etwas zu verlassen, was nicht da ist, auserdem sieht und fühlt man nichts.
Abgesehen davon, dass der Vergleich mit dem Autofahren hinkt - die Mehrheit der Autofahrer Glaubt "besser" zu fahren als der Durchschnitt - wieviel Zeit verbringt ein Stabhochspringer mit Stabhochspringen, ein Weitsringer mit Weitspringen und ein Schwimmer mit schwimmen? Ein Schwimmer ist fast nur im Wasser, ein Stabhochsringer macht fast nur andere Übungen, daraus lässt sich nichts ableiten.
Ich würde schon beim Sparrin mitmachen, aber nur ohne Schutzausrüstung.:D
WTler2005
18-03-2006, 21:31
Ich hab mir die ganze Diskussion mal durchgelesen, und um mal einen Gegenposition zu beziehen: Ich halte regelmäßiges Sparring für keine gute Idee.
Ab und zu, um zu sehen wo man steht, das ist keine schlechte Sache, schließlich will es jeder früher oder später mal wissen, abder regelmäßiges Sparring hat 8auch) folgende Nachteile:
1. Es widerspricht einigen grundlegenden Wing Tsun Prinzipen.
Viele Techniken setzen einen nicht geschützen Gegner und eine Verteidigungssituation vorraus, soll heißen - sind zu brutal fürs Sparring.
2. Kein Lerneffekt: Wenn, wie beschrieben, tan sao auf geraden FS geübt werden soll, und ich hau dem Schüler/Partner dann mit einem Haken die Rübe runter, dann beweist das nur eines: Ich bin ein Vollidiot, und habe keine Ahnung wie man eine neue Technik trainiert. Nach zehn, zwanzig, zweihundert tan saos kann man nicht erwarten, das das Ding alles "abwehrt" was da so kommen mag. Wenn man den tan sao kann, kann man wing tsun.
Im Stress und unter Druck lernt man gar nichts, zumindest keine weichen, Techniken, die fubnktioniern nämlich erst, wenn man sie schon recht gut kann, und dann gehen sie weich und kraftlos, und der Gegener meint ihn hat ein Pferd getreten. UNnter dem Sparringdruck kann man nicht lernen weich und kraftlos zu sein, sondern nur das Gegenteil.
3. Man hört auf wing tsun zu trainieren. Weil die wing tsun techniken im Sparring nicht funktionieren, weil man sie noch nicht eherrscht, und wieder beginnt sich auf die eigene Kraft/Schneligkeit zu verlassen, verwässer man das System, beginnt - wie schon besprochen - zu boxen, Klammern ringen, macht also alles andere als wing tsun. ... und kann am 'Ende weder das eine noch das andere.
Um das Gegenargument "aber auf der Straße" gleich mal vorweg zu entkräften: ICh verliere lieber Hundert Straßenkämpfe und kann am Ende wing tsun, als ich gewinne alle und hab nur einen "guten Haken und ein schnelles Auge". Und: Ich glaube keinem von Euch, dass er/sie recht viel Straßenerfahrung hat, weil in einem Internetforum zu posten, dass ist so nerdy, das passt eher zu Bürohengsten und Studenten mit viiiiiel zu viel Zeit.
Also ich zieh meinen Hut!
Endlich mal einer der sich mit Wing Tsun beschäftigt hat.
Ich bin auch der meinung das Sparring ab und zu sein sollte.Also bei uns is es regelmäßig im Training und das reicht mir eigentlich.Wie jeder weiß is Wing Tsun eine weiche Kampfkunst und da kann man eben nicht erwarten das alles gleich von heut auf morgen klappt.
Es is anders als z.B. Thay Boxen wo man viel mit Kraft kompensieren kann.
D.h. wenn meine Technik schlecht ist, aber meine körperliche Kraft sehr gut hab ich im Thay Boxen wenigstens ne Chance.
Anders als im WT.Dort bringt dir deine Kraft gar nichts.
Man muß gedult haben und üben. Man wird nicht besser wenn man sich täglich auf die Fresse haut.Aber dieses Gefühl mal nen schlag abzubekommen find ich schon wichtig. ( Sifu steht vor mir, ich keinen Keil, Kettenfauststoß, AUA).
Noch zu dem ersten Threath.Seit wann geht man beim WT "zurück"??Also meine druck, mein Keil und der rest gehen immer nach vorn.Außer mein General (mein Kopf), der bleibt hinten.
P.S. WT is straßentauglich. Es giebt das so genannte Blitz Defence Programm das Sifu Kernspecht entwickelt hat und das is schon sehr effektiv.
martin.schloeter
18-03-2006, 22:05
Schutzausrüstung ist auch ein Fehler, weil man lernt sich auf etwas zu verlassen, was nicht da ist, auserdem sieht und fühlt man nichts.
Aus der Aussage ist zu erkennen, dass du noch kein ernsthaftes Sparring gemacht hast. Auf die Schutzausrüstung verlässt man sich maximal einmal. ;)
Die Schutzausrüstung verhindert weder Schmerzen noch ein KO.
Oder was stellst du dir unter Schutzausrüstung vor?
Ciao
martin.schloeter
18-03-2006, 22:11
Also ich zieh meinen Hut!
Endlich mal einer der sich mit Wing Tsun beschäftigt hat.
Ich bin auch der meinung das Sparring ab und zu sein sollte.Also bei uns is es regelmäßig im Training und das reicht mir eigentlich.Wie jeder weiß is Wing Tsun eine weiche Kampfkunst und da kann man eben nicht erwarten das alles gleich von heut auf morgen klappt.
Es is anders als z.B. Thay Boxen wo man viel mit Kraft kompensieren kann.
D.h. wenn meine Technik schlecht ist, aber meine körperliche Kraft sehr gut hab ich im Thay Boxen wenigstens ne Chance.
Anders als im WT.Dort bringt dir deine Kraft gar nichts.
So, so.
Man muß gedult haben und üben. Man wird nicht besser wenn man sich täglich auf die Fresse haut.Aber dieses Gefühl mal nen schlag abzubekommen find ich schon wichtig. ( Sifu steht vor mir, ich keinen Keil, Kettenfauststoß, AUA).
Also doch? Aber wenn du danach ohne Schutzausrüstung noch stehst hat er dich kaum berührt. Das hat überhaupt nichts (!) mit Sparring zu tun!
Noch zu dem ersten Threath.Seit wann geht man beim WT "zurück"??
Gibt's alles, kommt nur später. :D
(Seven Stars Schrittmuster)
Also meine druck, mein Keil und der rest gehen immer nach vorn.
Außer mein General (mein Kopf), der bleibt hinten.
Herrlich wiedergekäut.
P.S. WT is straßentauglich. Es giebt das so genannte Blitz Defence Programm das Sifu Kernspecht entwickelt hat und das is schon sehr effektiv.
Witzig. Die meisten erfahrenen WT-Leute bewerten die BD als untauglichen Bastard des Systems, nur geeignet um auf der Strasse Probleme zu lösen die gar keine sind. Aber so kann jeder seine eigene Meinung haben.
Gruss
Viele Techniken setzen einen nicht geschützen Gegner und eine Verteidigungssituation vorraus, soll heißen - sind zu brutal fürs Sparring.
Dazu mal eine - möglicherweise ebenfalls kontroverse - Gegenmeinung:
Dass manche Techniken zu brutal für's Sparring sind, ist kein Grund gegen Sparring, eher dafür. :) Es gibt tatsächlich Dinge, die man im Sparring kaum anwenden kann, weil zu gefährlich, da widerspreche ich nicht. Ein Wurf mit integriertem Hebel wäre ein mögliches Beispiel. Aber wie lernt man dann, sowas jemals umzusetzen?
Durch regelmäßiges Sparring ohne solche Techniken, einen anderen Weg sehe ich nicht. Denn dadurch bekommt man ein Gefühl für den Kampf und lernt, den Überblick zu bewahren (so weit das möglich ist). Und dann kann man irgendwann - vielleicht - auch mal eine Technik praktisch anwenden, die man nur kennt, aber noch nie benutzt hat, einfach weil die generelle Erfahrung da ist. Das setzt aber eben wirklich sehr viel Erfahrung (also Sparring) voraus. Wer noch nicht bereits sehr gut ist, wird maximal die Techniken (im Ernstfall) anwenden können, die er regelmäßig im Sparring verwendet, denen er also vertraut und die er unter Stress gegen eine unkooperative Person umsetzen kann.
UNnter dem Sparringdruck kann man nicht lernen weich und kraftlos zu sein, sondern nur das Gegenteil.
Wenn man von Anfang an das Sparring sehr hart gestaltet, mag das sein. Ansonsten widerspricht es meiner Erfahrung und Beobachtung komplett. Mich nicht auf meine (nicht vorhandene ;)) Kraft zu verlassen habe ich persönlich z.B. erst durch sehr intensives Kampftraining gelernt.
3. Man hört auf wing tsun zu trainieren. Weil die wing tsun techniken im Sparring nicht funktionieren, weil man sie noch nicht eherrscht, und wieder beginnt sich auf die eigene Kraft/Schneligkeit zu verlassen,
Sorry, aber: Das sagt sehr viel über eure Sparringsmentalität aus, aber bestimmt nicht über Sparring im allgemeinen. Wenn man im Sparring nicht um jeden Preis "gewinnen" will, ist das kein Problem. Sparring ist kein Duellkampf, sondern Training.
Wie lernt man, sich nicht auf die eigene Kraft/Schnelligkeit zu verlassen? Entweder indem man bis über die Erschöpfungsgrenze hinaus trainiert, sodass man keine Kraft und Schnelligkeit mehr hat, auf die man sich verlassen könnte (auf Dauer nicht sehr praktikabel, aber so habe ich angefangen), oder indem man ganz bewusst versucht, technisch zu arbeiten, auch wenn man dadurch mal "verliert" (wie schlimm).
Wenn sich etwas als KampfKUNST bezeichnet, dann gehört da IMO auch dazu, dass man lernt, sein Ego in der Umkleide zu lassen. Und wenn man das kann, kann man auch "seine Kraft in der Umkleide lassen", wie man so schön sagt.
verwässer man das System, beginnt - wie schon besprochen - zu boxen, Klammern ringen, macht also alles andere als wing tsun. ... und kann am 'Ende weder das eine noch das andere.
Dass man sich im WT auf Tritte und Hebel verlässt, höre ich jetzt zum ersten mal.
Um das Gegenargument "aber auf der Straße" gleich mal vorweg zu entkräften: ICh verliere lieber Hundert Straßenkämpfe und kann am Ende wing tsun, als ich gewinne alle und hab nur einen "guten Haken und ein schnelles Auge".
Das Argument ist zu hoch für mich. Kann mir vielleicht irgendein Bürohengst oder Student mit zu viel Zeit das erklären?
Gruß,
Wolfgang
mein General (mein Kopf), der bleibt hinten.
Das ist gut, da kann man ihn schön treffen.
Gruß,
Wolfgang
martin.schloeter
18-03-2006, 22:53
@wfn.j
Schöner Beitrag.
Noch ergänzend zum bewusst technischen Sparring ohne mit Gewalt gewinnen zu wollen. Es gibt da so ein schönes Bild:
"In's Verlieren investieren".
Gruss
"In's Verlieren investieren".
Genau das beschreibt auch die Schwierigkeit dabei ganz gut. Es handelt sich um eine Fähigkeit, die man durch Training erlernen muss (investieren), die aber oberflächlich betrachtet erstmal nichts mit effektivem Kämpfen zu tun hat (verlieren). Man muss also erstmal erkennen, dass die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten nicht die Gerade ist, weil auf der Geraden ein unüberwindbares Hindernis liegt. Es geht also hier um die Umsetzung von WT-Prinzipien auf der dritten Ebene.
(Wenn DAS nicht mal tiefgründiger Sarkasmus ist! ;))
Gruß,
Wolfgang
Longhohn
19-03-2006, 01:10
Nur als Info zum Training mit mehr Kontakt.
Vor kurzem habe ich einen Lehrgang dafür gemacht. Von 8 Teilnehmern waren danach 2 ersthaft gesundheitlich beeinträchtigt. Einer hatte einen Trommelfallriss, ein anderer einen gestauchten Daumen, der ihn arbeitsunfähig gemacht hätte, was aber nicht der Fall war, der er gerade arbeitslos ist.
Wenn ich das mal so hochrechne: 1 von 8 arbeitsunfähig, ein weiterer doch ernsthaft beeinträchtigt.
Wenn das normale Training so wäre, wäre, natürlich nur durchschnittlich, jeder nach 8 Trainingseinheiten ca 4 Wochen krankgeschreiben.
Aber wahrscheinlich habe ich eine andere Vorstellung von hartem Training mit deutlichem Kontakt als die anderen Schreiberlinge hier, oder es waren nur Luschen, die eh nichts vertragen, da.
Selbstverteidigung dient dazu, die Gesundheit zu schützen, deshalb ist es für mich unsinnig, diese im Training zu riskieren.
Ich bin ein grosser Anhänger von deutlichem Kontakt und realistischem Training, aber sehe eben auch die gesundheitlichen Probleme und Risiken.
Das Ergebnis dieser Überlegungen ist dann eben immer ein Kompromiss.
So war es schon immer im WT, nicht umsonst lautet einer der Wing Chun Kuen Kuits, dass man das Ying Yang Prinzip gut verstanden haben muss.
Aus der Aussage ist zu erkennen, dass du noch kein ernsthaftes Sparring gemacht hast. Auf die Schutzausrüstung verlässt man sich maximal einmal. ;)
Die Schutzausrüstung verhindert weder Schmerzen noch ein KO.
Oder was stellst du dir unter Schutzausrüstung vor?
Ciao
Was auch immer ... Helme, Handschuhe, Schutzausrüstung. Übrigens: Ich bin beim Sparring schon mal KO gegangen.
Gladbeck
19-03-2006, 10:02
Übrigens: Ich bin beim Sparring schon mal KO gegangen.
Hättest du besser aufpassen müssen.;)
Witzig. Die meisten erfahrenen WT-Leute bewerten die BD als untauglichen Bastard des Systems, nur geeignet um auf der Strasse Probleme zu lösen die gar keine sind. Aber so kann jeder seine eigene Meinung haben.
Gruss
Gut auf den Punkt gebracht.
Auch "Ins Verlieren investieren" gefällt mir ...
martin.schloeter
19-03-2006, 12:48
Was auch immer ... Helme, Handschuhe, Schutzausrüstung. Übrigens: Ich bin beim Sparring schon mal KO gegangen.
Keinen Helm nehmen! Die Dinger taugen nur, wenn man mal unkontrollierte Schlägerei mit 100% machen will, oder vielleicht um Anfänger ranzuführen. Führen nur dazu, dass Treffer ignoriert werden, schränken die Sicht ein etc etc
Zahnschutz, Tiefschutz und solide gedämpfte Freefighthandschuhe (nicht die harten Wettkampfdinger). Schlaghärte zum Kopf so gut 50%, Körper ruhig mehr. Auf der Basis kann man halbwegs praxisnah sparren.
Wirst sehen, dass sich da jeder gut schützt und vermeidet getroffen zu werden. ;)
Ciao
Ich
Um das Gegenargument "aber auf der Straße" gleich mal vorweg zu entkräften: ICh verliere lieber Hundert Straßenkämpfe und kann am Ende wing tsun, als ich gewinne alle und hab nur einen "guten Haken und ein schnelles Auge". Und: Ich glaube keinem von Euch, dass er/sie recht viel Straßenerfahrung hat, weil in einem Internetforum zu posten, dass ist so nerdy, das passt eher zu Bürohengsten und Studenten mit viiiiiel zu viel Zeit.
Hääääää! Was soll`n das?
Wenn du zehn mal auf der Straße verloren hasst, machst du überhaupt nix mehr.
Sowas sagt nur jemand der gar kein Schimmer von diesem Thema hat.
P.S. Nehme alles zurück wenn du auf der Straße den ein oder anderen Elfmeter zum Kopf wegsteckst.:rolleyes:
Wing Tsung erhebt den Anspruch ein realistisches und effektives SV-System zu sein. Wenn das so ist, dann muss auch das Training dementsprechend ausgestaltet sein. Sicher ist WT ein weiches System, d.h. man muss mehr Zeit in Technik und Gefühlsübungen investieren ... das ist richtig ... dennoch muss man auch auf Härte trainieren können ... es heisst schließlich Yin/Yang und nicht nur Yin oder Yang ...
Ein gutes WT-Training könnte meiner Meinung nach so aussehen:
15 Min. Aufwärmübungen (Dehnen, Kraftübungen mit dem eigenen Körper als Widerstand)
15-20 Min. Formentraining
60 Min. Partnerübungen (Technikschulung, Chi-Sao, Dan-Chi, Pratzentraining)
15-20 Min. Sparring mit Schutzausrüstung
Wichtig ist einfach, dass das Sparring zum festen Trainingsbestandteil wird, auch wenn es nur 10 Min. sein sollten ...
Ansonsten muss man sich nicht wundern, wenn WT gegen andere vollkontaktbezogene KS nicht standhalten kann ... denn da nützen auch Kehlkopfschläge usw. nicht´s, denn dafür musst Du erstmal eine Distanz überbrücken und zwar gegen einen Gegner, der das wiederum nicht zulässt ... sowas lernst Du z.B. im Sparring ... es geht nicht darum sich zu verletzen oder sich die Fresse einzuschlagen, dass man am anderen Tag nicht mehr arbeiten kann ... sondern kämpferische Qualitäten auszubilden ... da ist natürlich auch Partnerkommunikation angesagt ... wer meint Sparring ist dazu da sich den Frust von der Seele zu prügeln, ist meiner Meinung nach ein Idiot.
Man muss garnicht unbedingt viel machen ... z.B. du hast einen 4. oder 5. SG ... d.h. Du hast Dich bereits mit dem Aufkeilen von Geraden und der Schwingerabwehr mit Wendung und Tan Sao auseinandergesetzt ... dann wäre es nur logisch diese Techniken mal im Sparring etwas härter zu üben ... sprich Dein Partner zieht Boxhandschuhe an und gibt Dir mal einige Jabs, Crossschläge oder Haken ... alles ohne Ansage ... in mittlerer bis regulärer Geschwindigkeit ... der WT´ler soll dann seine WT-spezifischen Techniken dem entgegenstellen ... dann hast Du ein gutes Training, weil dann alle Deine WT-Positionen von der Schrittarbeit bis zum Keil stimmen müssen, ansonsten wirst Du eben getroffen ... Voraussetzung ist natürlich eben Schutzausrüstung, da man sich nicht wirklich verletzen will, also Helm mit Visier, Mundschutz, Brustweste, Tiefschutz, Ellbogen- und Knieschützer ... Sicher ist es auch hier unangenehm einen Treffer abzubekommen, aber dann weisst Du, dass Du wohl was falsch gemacht hast ... man soll sich nicht verletzten, aber eben richtig trainieren ...
Alle Technik der Welt nützt nicht´s wenn Du sie nicht auf eine Situation übertragen kannst, in der Bewegungsstress ensteht ... dann mag Dein System noch so genial sein ... es bringt Dir nicht viel ...
Es geht einfach nicht ohne Sparring. Seit ich Unterrichte habe ich mir mal Gedanken gemacht über die Leute die bei mir trainieren. Ich würde keinem von denen was anderes zutrauen. Also Boxen, oder MT in die Richtung.
Wer ins training geht wo man in den Ring steigen muss und eine abbekommt, ist charakterlich anders.
Meine Schüler sind zwar begeistert vom Sparring, aberkeiner traut sich so richtig zuzuhauen.
Jetzt nach einiger Zeit mit Sparring werden sie besser. Sie bekommen ein besseres Distanzgefühl und erschrecken nicht mehr so wenn sie eine bekommen.
Ich spreche hier nicht von allen WT-Schülern, es gibt da bestimmt genug die ordentlich was drauf haben.
Aber wenn man ständig kurz vor dem auftreffen der Faust bremsen muss ist das nichts.
Daniel.P.
20-03-2006, 14:08
Mahlzeit,
mein Trainingspartner und ich machen nach dem regulären Training 1- 1 1/2 Std. "Sparring" meistens nur mit Tiefschutz und Handschützern. Da wir beide seit ein paar Jahren WT machen können wir unsere Schläge recht gut abschätzen das es bis auf Prellungen und Blauen Flecken zu keinen weiteren Verletztungen kommt. IMO ist es ohne "Sparring" oder "Freikampf" wie immer ihr das nennen wollt nicht möglich sich vernünftig auf einen Kampf vorzubereiten (mental wie physisch). Hier wird viel trainiert was meiner Meinung nach im "regulären" WT-Unterricht zu kurz kommen kann (abhängig vom Trainer): Stress, Distanzgefühl, Timing, Focus und natürlich mit der Kraft heftiger/plötzlicher Angriffe zu arbeiten. Wir versuchen das Sparring in das reguläre Training einfliessen zu lassen was aber in nur 1 1/2 Std. recht knapp ist. Deswegen hängen wir es meist hintendran und die die es wirklich interresiert bleiben da und machen mit. Es dauerte nicht lange (ca. halbes Jahr) um die Fortschritte im Training zu merken die wir durch das "Sparring" hatten: Stresstraining im Kreis und Stresstraining an der "Tür" liefen für uns wesentlich souveräner ab und seitdem haben wir das "Sparring" beibehalten.
So mein kleiner Erfahrungsbericht.:cool:
Wie haltet ihr es bei euch im Training?
Gruß
D.
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