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Vollständige Version anzeigen : Für die Lehrer unter Euch



Mars
14-03-2006, 10:08
Das könnte für die Trainier und Lehrer hilfreich sein:


Der Didaktische Dreischritt ist eine Vorgehensweise, die in der Pädagogik angewandt wird, um einen Unterricht sorgfältig zu vorzubereiten. Man sollte dieses mit Absicht recht allgemein gehaltene Schema in gewissen Abständen immer wieder durchgehen, um den optimalen Erfolg des Unterrichts zu gewährleisten:


1. Sachanalyse:
- Der Lehrer ergründet den Stoff mit seinem „ganzen Wesen.“ Das bedeutet, er versteht den Stoff nicht nur, sondern weis um nähere Zusammenhänge, Anwendungsbedingungen, wissenschaftliche Grundlagen, etc. genau Bescheid. Dabei sollte er stets mit seinem gesamten Potential daran arbeiten, den Stoff zu ergründen.
- In den Kampfkünsten/ im Kampfsport bedeutet das, dass man nicht nur die Techniken und Anwendungen kennt, sondern auch um die Schwierigkeiten in der Anwendung unter Stress, die körperlichen, mentalen wie emotionalen Anforderungen, die zugrunde liegende Mechanik, etc. Bescheid weiß.
-Der Lehrer muss kein guter, erfolgreicher Kämpfer sein, um den Stoff gut zu beherrschen. Doch er sollte wissen wie es ist, unter Stress zu arbeiten. Das Argument, dass man den Mann/ die Frau jederzeit umhauen könnte, gilt nicht, weil das nichts über sein Wissen und Verständnis aussagt.
- Für den Schüler ist zu fragen: Kann dieser Mensch mir helfen, mich zu verbessern? Dazu sollte er sich auch über die oben genannten Punkte klar werden. So ist es leichter, den richtigen Lehrer zu finden.

2. Didaktische Analyse:
- Der Lehrer bringt jetzt den Stoff in eine Form, in der er dem Wissens- und Leistungshorizont des Schülers/ der Schüler angemessen ist.
- Der Stoff muss also modifiziert, und oft auch reduziert werden, um für den Schüler verständlich und trainierbar zu sein. Die Essenz des Stoffes und seine Richtigkeit darf dabei nicht verloren gehen!!!
- Der Lehrer orientiert sich dabei an folgenden Punkten:
a) Schülerorientiertung: Welche Leistungsfähigkeit, welche körperlichen, mentalen und emotionalen Besonderheiten hat er? Welche Erwartungen und Motivationen hat er? Wichtig ist, dabei zu beachten, dass bei größeren Gruppen es entscheidender ist, möglichst viele zufrieden zu stellen. Je kleiner die Gruppe, desto differenzierter kann man auf die einzelnen Leute eingehen. „Der Unterricht muss als Ganzes gelingen.“
b) Didaktische Orientierung: Was will man für den Augenblick erreichen? Was will man mit Blick auf die Zukunft erreichen? Kommt der Stoff auch an? Werden die Grundlagen auch gefestigt? Ist der Stoff strukturiert?
c) Zielorientierung: Welche Ziele werden mit dem Unterricht verfolgt? Was sind Teil- und Hauptziele?

3. Methodische Anlayse:
- Hier wird schließlich entschieden, welche Mittel man im Unterricht einsetzt, um die herausgearbeiteten Ziele zu erreichen.
- Die besonderen Umstände sind stets zu berücksichtigen: Personenbeziehungen, zu Verfügung stehendes Material, augenblickliche Verfassung, Gesundheitszustände, Leistungsfähigkeit, etc.
- Hier zeigt sich der gute Lehrer: Er bringt stets die Methoden ein, die angemessen sind, um das Ziel auf lange Sicht zu erreichen.

Es gibt verschiedene didaktische Modelle, die unterschiedliche Ansätze verfolgen. Sie sind Normen unterworfen und können daher nicht kritisch hinterfragen. Sie sind dazu gedacht, praktische Probleme im Unterricht zu lösen. Im zweiten Schritt muss man sich für ein Modell entscheiden, woraus sich dann auch die entsprechenden Methoden ergeben.
In der Praxis hat sich immer wieder gezeigt, dass es gut ist, zwischen den Modellen zu „springen,“ um den optimalen Erfolg zu sichern.

Sven K.
14-03-2006, 13:49
Mercy ;)