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Vollständige Version anzeigen : fragen zur Ausbildung von privaten Sicherheitsorganen



UDF-System
15-09-2002, 12:18
Der Sinn der Umfrage ist es. zu erheben wie die "Türsteher" oder privaten Sicherheitsorgane vorgeben ausgebildet zu sein.

Der Gast oder Auftraggeber, also Sie, muß dem gesagten glauben schenken.

Er kann das nicht überprüfen. Nach Auswertung der Antworten werde ich gerne auf die wichtigsten eingehen.

Mir ist schon klar das einige der Leser schon in der Branche gearbeitet haben und ihr Möglichstes getan haben. Wie wir alle mitbekommen haben hat sich die Zeit etwas geändert. Der Gast wurde jünger, brutaler und streitsüchtiger (anzeigen und vor den Kadi).

Auch ist der Alkohol und Drogenkonsum um vieles gestiegen. Der Gesetzgeber, egal in welchem Land, hängt leider immer hinten nach. Die Anlaß-Gesetzgebung und das nicht reagieren können/wollen der Entscheidungsträger sowie der ruinöse Preiskampf der einzelnen Sicherheitsfirmen, hat für den jetzigen Mitarbeiter die Karten neu gemischt aber auch das Image stark angekratzt.

Natürlich kommt auch noch das Verhalten vieler Auftraggeber (Veranstalter, Lokalbesitzer) die mit dem Feeling "ich habe Macht" so manchen einfachen Burschen ködern, dazu. Meine Intention ist es, mit Leuten die was bewegen wollen einen anderen Weg einzuschlagen. Den menschlichen, faeren und letztlich betriebswirtschaftlichen.

Einen Preisunterschied wird es immer geben, das ist auch gut so. Aber der Preisunterschied kann sich nicht auf dem Rücken der Ausführenden zu Gunsten des neuen Autos für den Chef, abspielen.

Ich bin selber auch Chef und bin im laufe der Jahre zur Einsicht gekommen das man nur einmal satt werden kann und das auch nur von einem Teller auch wenn dieser aus Gold ist. Viel wichtiger ist es, ob es dir gelingt die Begeisterung für dein "Tun" aufrechtzuerhalten.

Schöne Grüße aus Graz
Alex Hermann GF UDF-System

Tronix23
17-09-2002, 06:01
Hallo Alex,

mir persönlich gefällt die Umfrage. Ich bin auf das Ergebnis gespannt.
Ich kenne die Qualität (sie nennen es auf jedenfalls so, ob es Qualität ist steht auf einen anderen Blatt) der Dienstleistung unsere Mitbewerber, jedoch weiß ich nicht in wie fern sie ihre MA Dienstsport anbieten.
Zugegeben, wenn man den Stundenverrechnungssatz sieht kann man sich nicht vorstellen das so manch ein Unternehmen noch ausbildet.
Meine MA haben zu Zeit einen WT-Techniker als Trainer.
Ich bin aber bemüht einen anderen Trainer zu finden, WT mag zwar effektiv sein, jedoch etwas für den Hinterhof aber nicht für Leute die mit Dienstkleidung in der Öffentlichkeit stehen.
Als Dienstkleidungsträger kann man nun mal nicht jemand mit einen Kettenfauststoß niederstrecken, nur weil dieser mal die Hand erhoben hat.
Ich selber mache FMA, vielleicht wird ja mein Trainer mal Zeit haben um unsere MA zu Unterrichten.
Dann kommt noch der Preisfaktor hinzu, ein WT-Techniker ist auch nicht gerade günstig.
Und wie schon gesagt, da sind wir wieder beim Stundenverrechnungssatz.
Das Bewachungsgewerbe ist nun mal ein hartes Geschäft.

Mit freundlichen Grüßen
Martin

UDF-System
17-09-2002, 08:19
Hallo

Danke für Deine Reaktion. Hoffentlich machen einige mit, sonst ist es wieder die gleiche Situation "alle motzen aber keiner tut".

Zum Thema Dienstsport könnte ich einiges schreiben. Das Wichtigste ist aber das es einen gewaltigen Unterschied zwischen SV und gesetzeskonformer SV.

SV) hat den Zweck einem Angreifer in möglichst kurzer Zeit möglichtst große Schmerzen zu bereiten, damit er von seinem Vorhaben, mir Weh zu tun, abgeht oder der Schaden begrenzt wird.

gesetzeskonforme SV) hat den Zweck im Dienst ein System zur Hand zu haben das mit ein und der selben Technik verschiedene Gewaltstufen abdeckt. Es müssen Techniken sein die im Anzug ebenso wie mit Einsatzjacke und Rucksack durchzuführen sind.
In der Regel handelt es sich dabei um überwiegend Team-taktik-techniken.
Kommt ein Aggressor zu Schaden wird eine Sitzung vor Gericht und eine Anzeige gegen das private Sicherheitsorgan nicht ausbleiben. So und jetzt finden Sie als "ausgebildeter Mitarbeiter" die richtige Argumentation warum zB. diese Technik in dieser Gewaltstufe angewand wurde.

Das Gute in den Firmen die ich bis jetzt organisiert habe ist das, das ich einen Rechtsanwalt im Ausbildungsteam habe der mit uns gewachsen ist und in Österreich als Spezialist für Secutrity-Verteidigung gilt. Er hat auch schon ehemalige Mitarbeiter gegen ihre ehemaligen Arbeitgeber erfolgreich, was Aufteilungen von Wiedergutmachungszahlungen angeht, vertreten.

Ich wage jetzt einen Frontalangriff auf die meisten etablierten SV-Systeme. Für den Dienst alle für "die Fisch". ---- Warum ???

Fall 1) Das private Sicherheitsorgan wird attakiert und kontert mit einem Block und schlägt gleich zurück, da ja gleich reagieren muß/soll. ---- Die Reaktion: Der Schlag des geschulten Mitarbeiters hinterläßt Spuren, Zahn, Blut, Nase, Auge, der Täter
läßt sich hinfallen und spielt?! den Verletzten ---- einige Zeugen haben gesehen wie der Täter vom Mitarbeiter geschlagen wurde.
Stellt euch vor welche Wirkungen diese Aussagen und Situationen vor Gericht haben. ---- Im Grunde richtig reagiert aber für den Dienst falsch --- Vorstrafe wegen Raufhandel ----
Geldleistungen: Strafe, Gerichtskosten, Schmerzensgelder an den Täter, Behandlungskosten ....... Das Image der "Türsteher" wird poliert.

Fall 2) Ein unter Alkohol oder Drogen stehender Täter attakiert den Mitarbeiter. Durch den Drogenkonsum (Alkohol, Koks,Eks usw.) werden die Körperfunktionen bei vielen Menschen verändert. Die Schmerzgrenze wird herabgesetzt, das Kraftpotential steigt, die Attaken kommen wie rasend, keine Einschätzung von Gefahrenmomenten usw.... ----- So und jetzt verteidige Dich mit Kettenstößen, Boxtechniken und dergleichen.
Ein Waterloo, Du kämpfst wie ein Löwe aber ohne Wirkung, Dir geht ganz einfach die Luft aus ----- was jetzt ??????
Über die nachfolgenden Rechtsstreitigkeiten wegen der Verletzungen des Täters ganz zu schweigen.

Bin gespannt was für Fachmeinungen jetzt rüberkommen.

Schöne Grüße aus Graz
Alex

PS.: Weil ich noch nichts über Erfahrung gesprochen habe.
Unser Team hat in ca. 6 Jahren an die 160 Anzeigen wegen Körperverletzungen im Dienst ohne nennswerten Schaden - Kosten überstanden.