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Vollständige Version anzeigen : Archäologie - Kung Fu in Peru?!



Michael Kann
29-03-2006, 08:13
Habe folgenden Artikel von meinem Freund "old-Sigi" zugesandt bekommen

Archäologie: Kung-Fu in Peru
http://www.nationalgeographic.de/update/magazin/2005/01/geo_kungfu.gif
Wer Karate und Kung-Fu hört, denkt unweigerlich an Ostasien als Heimat dieser Kampfarten. Doch auch die Menschen einer mehr als 1500 Jahre alten Kultur Südamerikas kämpften auf ähnliche Weise. Agustín Seguí von der Universität des Saarlandes fand erste Hinweise auf einem alten Tonkelch im Ethnologischen Museum von Berlin. Eingravierte Szenen belegen, dass die Krieger der Moche in Altperu auch Tritttechniken anwendeten. Der Kelch war bei Menschenopfern benutzt worden, es haften noch Blutspuren daran. Die Außenseite stellt einen kleinen Katalog von Kampftechniken dar. Eine Szene zweier kämpfender Krieger zeigt eindrucksvoll den Fußtritt zum Kinn des Gegners (Animation). Angeregt durch den Fund, suchte Seguí, ein Experte für Südamerikas präkolumbische Kulturen, nach weiteren Belegen. Er fand nicht nur weitere Abbildungen solcher Fuß-, sondern auch von Schlagtechniken, die man bis dahin ausschließlich ostasiatischen Kampfsportarten wie Kung-Fu oder Taekwondo zugeschrieben hatte. (http://www.nationalgeographic.de/php/magazin/redaktion/2005/01/redaktion_geographica.htm)
Kontakt:
Dr. Agustín Seguí
Universität des Saarlandes
Fachbereich Sprachwissenschaft
Postfach 151150
66041 Saarbrücken
Tel.: (06 81) 3 02 25 12
Fax: (06 81) 3 02 44 40
E-Mail: a.segui@mx.uni-saarland.de

Archiv-Tipp: Lesen Sie dazu auch eine spannende NATIONAL GEOGRAPHIC-Reportage über die Moche - eine Kultur voller Rätsel. (http://www.nationalgeographic.de/php/magazin/topstories/2001/03/topstory3.htm)

quelle www.nationalgeographic.de

Vermutlich haben die Ureinwohner Südamerikas ihre Kampftechniken von Shaolin-Kriegern die übers Meer kamen erlernt :rolleyes:

bajo
29-03-2006, 08:49
Bin da zwar kein Experte, aber die Kombination von Waffen- und Tritttechniken begegnen ja nun wirklich weltweit.

Andererseits wäre es ja gut möglich, dass Kung Fu und die besagte Kampfkunst der Inka eine gemeinsame Wurzel haben. Schließlich wurde Amerika ja auch über die Beringstraße von Asien aus besiedelt (ca. 10.000 vuZ? Ich weiß nicht mehr genau...).

Sven K.
29-03-2006, 18:24
Moin Mike

Falsches Link angegeben ???
Archäologie: Europas älteste Holztreppe :confused:

Ich habe vor kurzem eine Doku über ein Heer(?) von Dschunken, die mit einem
General aus China um Afrika rum und weiter nach Südamerika gesegelt sind.
Zahlreiche Schiffe sind dabei zestört worden. Einige haben aber an einer Insel(?)
angelegt und dort einige Zeit (Monate) gelebt. Sind dann aber wieder zurück
gefahren. Allerdings sollte man solche Thesen mit Vorsicht genießen. Die Inka
hatte ja auch eine Art Ballspiel. In etwas Badminton mit den Füßen. Eventuell
resultieren ihr Kampfkünste aus dem trainieren der Fußtechniken ( Für das Spiel)
und jemand ist darauf gekommen, das man das auch in einem Gefecht anwenden
kann. :p

Ich glaube allerdings schon, das es einen weltweiten Kultur- und
Informationenaustausch gab. ( Frag mich nicht wann:D ) Als "Beweis" sei hier
angemerkt, das es auf allen Kontinenten Pyramidenbauten gab/gibt die alle
aus der selben Zeit stammen. Könnte natürlich auch Zufall sein. ;)

Des Weiteren gibt es immer wieder "sensationelle" Funde. Wie z.B. die
Olmeken. Soll ein Reich gewesen sein, das "plötzlich" in Südamerika
auftauchte, 300 Jahre da wahr und dann eben so plötzlich wieder
verschwand. Die Olmeken sollen von heller Hautfarbe gewesen sein und blonde
Haare gehabt haben. Nagel mich nicht auf die Olmeken fest, aber ich glaube
die waren es.

Chaos-Oni
29-03-2006, 18:55
Da das kämpfen wahrscheinlich ein weltweites phänomen war und ist, und auch die menschliche anatomie überall so ungefähr auf das selbe rausläuft ist es nur logisch dass sich systeme zum unbewaffneten schlagabtausch überall entwickeln und dass sie auch gewisse ähnlichkeiten aufweisen.

Die altperuanischen sv-heros hauen mich also nicht gerade vom hocker, schön dass man was von ihnen gefunden hat aber dass es sie gab ist nicht so speziell.

Sven K.
30-03-2006, 14:30
Da das kämpfen wahrscheinlich ein weltweites phänomen war und ist, und auch die menschliche anatomie überall so ungefähr auf das selbe rausläuft ist es nur logisch dass sich systeme zum unbewaffneten schlagabtausch überall entwickeln und dass sie auch gewisse ähnlichkeiten aufweisen.

Die altperuanischen sv-heros hauen mich also nicht gerade vom hocker, schön dass man was von ihnen gefunden hat aber dass es sie gab ist nicht so speziell.

Es geht hier nicht um das Kämpfen allgemein, sondern um das Benutzen von
Trittechniken. Natürlich habe alle Kulturen gekämpft. Welchen, außer dem
asiatischen, Kulturkreis kennst Du, der sich mit Beintechniken näher beschäftigt
hat ? Auch muss man die Zeit beachten, zu der das aufgetaucht ist.

re:torte
30-03-2006, 14:36
Eigendlich muß man davon ausgehen, dass alle Völker dieser Erde von ganz alleine auf Kampfsysteme kommen, denn Verteidigen musste man sich/seine Familie schon immer. Und da (fast) jeder menschliche Körper gleich ist, kommt man früher oder später darauf Arme und Beine zu verwenden.

christoph
31-03-2006, 04:52
Es geht hier nicht um das Kämpfen allgemein, sondern um das Benutzen von
Trittechniken. Natürlich habe alle Kulturen gekämpft. Welchen, außer dem
asiatischen, Kulturkreis kennst Du, der sich mit Beintechniken näher beschäftigt
hat ? Auch muss man die Zeit beachten, zu der das aufgetaucht ist.

Häh, Trittechniken habe ich auch schon auf dem Schulhof in der Grundschule verwendet ohne jede Kenntnisse asiatische Kampfkünste. Ansonsten fällt mit spontan noch Savate ein. Bin sicher man kann Tritte auch auf griechischen Tonvasen finden, obwohl die dort ja auch ing ung machen sollen. :D

itto_ryu
31-03-2006, 08:27
Es geht hier nicht um das Kämpfen allgemein, sondern um das Benutzen von
Trittechniken. Natürlich habe alle Kulturen gekämpft. Welchen, außer dem
asiatischen, Kulturkreis kennst Du, der sich mit Beintechniken näher beschäftigt
hat ? Auch muss man die Zeit beachten, zu der das aufgetaucht ist.

Ähm Pankration, Savate, Ringkunst (nicht griech-röm. sondern mittelalterlich), um nur einige zu nennen. Das "Kung Fu Südamerikas" ist meiner Ansicht nach ein Sachverhalt, der hier leicht aus dem Zusammenhang gerissen wird, denn gekämpft wird seit Uhrzeiten in allen Kulturkreisen mit ähnlichen Mitteln ob nun Ringtechniken, Hebel, Würfe, Schläge oder Tritte. Dass die südamerikanischen Hochkulturen sehr kriegerisch waren, ja sogar Eliteeinheiten und eine hohes Waffenarsenal, sowie entsprechende Ausbildung hatten, ist hinreichend bekannt. Leider wird sich mit diesem Wissen kaum noch beschäftigt, im Gegensatz zu anderen KKs anderer Kulturen.



Die Inka hatte ja auch eine Art Ballspiel. In etwas Badminton mit den Füßen. Eventuell resultieren ihr Kampfkünste aus dem trainieren der Fußtechniken ( Für das Spiel) und jemand ist darauf gekommen, das man das auch in einem Gefecht anwenden kann.

Ähnliche Ballspiele gab es in ganz Südamerika (da musste ein kleiner Kautschukball durch einen steinernen Ring durchgeschossen werden nur unter Einsatz von Kop, Schultern, Knien und Hüfte (die durch so einen breiten Ringgürtel verstärkt war). Bei diesen Spielen ging es sehr rau zu, was nicht verwunderlich ist, denn es hatte auch rituelle Bedeutung, denn die Verlierer wurden geopfert... da wird sicherlich der ein oder andere Fußtritt oder Schlag eingesetzt worden sein, um an "die Pille" zu kommen ;)


Ich habe vor kurzem eine Doku über ein Heer(?) von Dschunken, die mit einem General aus China um Afrika rum und weiter nach Südamerika gesegelt sind. Zahlreiche Schiffe sind dabei zestört worden.

Da gab es doch auch mal ein Sachbuch, in dem es um den Umstand ging, dass China im 15. Jahrhundert die Möglichkeit gehabt hätte wie etwas später die Europäer die Welt zu "beherrschen" durch eine riesige Kriegs- und Handelsflotte und sie eventuell Afrika, Amerika usw. hätten kolonisieren können, aber aus irgendeinem Grund die riesige Flotte nie ausgeschickt wurde... weiß es nicht mehr so genau, verdammt wie war das noch gleich?

Sven K.
31-03-2006, 11:07
Häh, Trittechniken habe ich auch schon auf dem Schulhof in der Grundschule verwendet ohne jede Kenntnisse asiatische Kampfkünste. Ansonsten fällt mit spontan noch Savate ein. Bin sicher man kann Tritte auch auf griechischen Tonvasen finden, obwohl die dort ja auch ing ung machen sollen. :D

Ja. Neee. Ist klar ne. :D
Da kommt auch nicht daher, das Du so übercoole "Bruce Lee"- Filme gesehen
hast und das mal in der Schule ausprobieren wolltest ? ;)

Der Vergleich mit Savate hinkt auch. Ich bin nicht so fest mit den ganzen
Jahreszahlen also möge man mich verbesseren, sollte ich irren.
Savate wurde erstmals an der ersten, 1826 eröffneten, Schule unterichtet,
soll aber schon an die Soldaten der französischen Revolution (ca.1789-1790)
weitergegeben worden sein. Ist also nicht soooo alt. ;)
Da es ja von den französischen Seeleuten stammt, könnten die sich das ja in
Asien geklaut haben. :p

Im mittelalterlichen Leibringen und in der Pankration sind kaum nenneswerte
Tritttechniken enthalten. Jedenfalls ist es das, was ich darüber weiß.
Für Links die etwas anderes belegen wäre ich dankbar.

Es geht hier um 1500 Jahre ( wenn es denn so stimmen sollte ) und das ist
schon interessant. Da habe wir noch mit der Keule vor der Höhle gesessen. :D ;)

Interessantes Buch (http://www.amazon.de/exec/obidos/tg/stores/detail/-/books/3426777665/customer-reviews/302-9864103-9725626) Aber auch reichlich umstritten.

Chaos-Oni
31-03-2006, 11:15
Trotzdem ist es für mich plausibler dass eine kultur die sich mit dem
kampf und dem krieg ohne schiesspulver ausseinandersetzt von selbst auf alle möglichen arten der technik kommen als das es überall auf der welt die asiaten braucht um auf die idee zu kommen dass man sein gegenüber auch mal treten könnte. sorry überzeugt mich nicht.

itto_ryu
31-03-2006, 14:18
Der Vergleich mit Savate hinkt auch. Ich bin nicht so fest mit den ganzen
Jahreszahlen also möge man mich verbesseren, sollte ich irren.
Savate wurde erstmals an der ersten, 1826 eröffneten, Schule unterichtet,
soll aber schon an die Soldaten der französischen Revolution (ca.1789-1790)
weitergegeben worden sein. Ist also nicht soooo alt. ;)
Da es ja von den französischen Seeleuten stammt, könnten die sich das ja in
Asien geklaut haben. :p


Savate existiert als Ursprungsform schon seit dem frühen 17. Jahrhundert und stammt von französischen Seeleuten. Die Seeleute betrieben dies als Leibesertüchtigung, da auf einem Schiff bei Flaute wenig zu tun ist. Per diesen Luftsprüngen und Tritten die sie ausführten, wurden sie von dummen Gedanken abgebracht und der Körper fit gehalten. Auf diese Idee kamen die Franzosen aber selbst. Der asiatische Einfluss auf das Savate kam erst viel später zu Stande, als Frankreich nach dem Französisch-Chinesischen Krieg (1884-1885) die Regionen Annam und Tongking besetzte und die Union Indochinoise 1887 aus Annam, Tongking und Cochinchina (heute Vietnam), sowie der Khmer Republik (heute Kambodscha) und später auch Laos eschaffen. Die dortigen KKs haben das Savate sicherlich noch beeinflusst.
Auch die französische Armee der Revolutionskriege nahm diese KK an, was daran liegt, dass die Revolutionsarmee voll von Seeleuten war. Zwar hat sich das Savate, wie wir es heute kennen erst im frühen 19. Jahrhundert entwickelt, aber nur in Form von "weg vom Straßenkampf" hin zum "echten sportlichen System" und durch den Umstand, dass eine Umwandlung der Fausttechniken stattfand. Für diese Umwandlung des Savate sind zwei Personen verantwortlich. Die erste ist Michel Casseux (1794-1869), der 1825 das erste Trainingszentrum für Savate eröffnete. Er stellte dabei auch die ersten Regeln auf, indem Techniken wie zum Beispiel Kopfstöße verboten wurden. Dennoch konnte der Sport durch Casseux nicht von dem Ruf des Schlägertums befreit werden. Sein Schüler Charles Lecour wurde um 1830 die englische Art des Boxens beigebracht. Er fühlte, dass er im Nachteil war, wenn er nur seine Hände benutzen konnte, um seinen Gegner zu schlagen. Er kombinierte Boxen und Savate zu der heute üblichen Form.






Im mittelalterlichen Leibringen und in der Pankration sind kaum nenneswerte
Tritttechniken enthalten. Jedenfalls ist es das, was ich darüber weiß.


Kommt darauf an, ob du von spektakulären Propeller- und Flugtechniken ausgehst oder von effektiven Tritten, Fußfegern usw. Nur darum ging es, nicht um Akrobatik (wobei wie egsagt Savate das Gegenteil beweist). du schriebst klipp und klar:
"Es geht hier nicht um das Kämpfen allgemein, sondern um das Benutzen von Trittechniken. Natürlich habe alle Kulturen gekämpft. Welchen, außer dem asiatischen, Kulturkreis kennst Du, der sich mit Beintechniken näher beschäftigthat ?"

Also...




Es geht hier um 1500 Jahre ( wenn es denn so stimmen sollte ) und das ist
schon interessant. Da habe wir noch mit der Keule vor der Höhle gesessen. :D ;)


Mitnichten war Europa vor gut 1500 Jahren rückständig im Vergleich zu Asien, Südamerika usw.:rolleyes: Und schon gar nicht mit Höhle und Keule, was aber nicht die kriegerischen Leistungen Asiens oder Südamerikas anzweifeln soll ;)

itto_ryu
31-03-2006, 14:26
Ich glaube allerdings schon, das es einen weltweiten Kultur- und
Informationenaustausch gab. ( Frag mich nicht wann:D ) Als "Beweis" sei hier
angemerkt, das es auf allen Kontinenten Pyramidenbauten gab/gibt die alle
aus der selben Zeit stammen. Könnte natürlich auch Zufall sein. ;)

Stimmt. Oder es liegt daran, dass wir Menschen doch alle irgendwie derselbe langweilige Sermon sind und keine neuen Ideen haben... antikes Pyramiden-Plagiat ;)



Des Weiteren gibt es immer wieder "sensationelle" Funde. Wie z.B. die
Olmeken. Soll ein Reich gewesen sein, das "plötzlich" in Südamerika
auftauchte, 300 Jahre da wahr und dann eben so plötzlich wieder
verschwand. Die Olmeken sollen von heller Hautfarbe gewesen sein und blonde
Haare gehabt haben. Nagel mich nicht auf die Olmeken fest, aber ich glaube
die waren es.

Also die Olmeken waren es sicherlich nicht: http://de.wikipedia.org/wiki/Olmeken

Aber es gibt ja auch Theorien darüber, dass z.B. doch ein paar Nordmänner auf amerikanischen Kontinent verblieben sind und weiterhin siedelten und sich irgendwann mit den Ureinwohnern vermischten.

Hamurra-e
31-03-2006, 15:04
Die Olmeken sind eh ein sehr rätselhaftes Volk, nach ihren Steinfiguren haben sie eindeutig Asiatischen Einschlag um ihre Augen, aber auch etwas Afrikanisches im Gesicht, finde ich.
Was die Entwicklung von Fußtechniken anbelangt, auch anders wo auf der Welt.
Afrika! Das Capoeira hat ja eindeutige Afrikanische Einflüsse, die gab es schon vor dem weißen Mann dort.
Und was Südamerika betrifft, müssen wir halt noch etwas abwarten, wer weiß was noch alles gefunden wird?
Was mich aber viel mehr wunder, warum in Südamerika Kupfer und Bronze, die ja dort schon lange bekannt waren, nicht zur Waffenherstellung verwendet wurden??? :confused:
In Amerika gibt es nur Zwei oder Drei Kulturen die Kupfer für Waffen verwendeten. Das finde ich eher merkwürdig!

Sven K.
31-03-2006, 15:58
Stimmt. Oder es liegt daran, dass wir Menschen doch alle irgendwie derselbe langweilige Sermon sind und keine neuen Ideen haben... antikes Pyramiden-Plagiat ;)



Also die Olmeken waren es sicherlich nicht: http://de.wikipedia.org/wiki/Olmeken

Aber es gibt ja auch Theorien darüber, dass z.B. doch ein paar Nordmänner auf amerikanischen Kontinent verblieben sind und weiterhin siedelten und sich irgendwann mit den Ureinwohnern vermischten.


Ja. Sorry. Könnten die hier (http://de.wikipedia.org/wiki/Chachapoya) gewesen sein. Obwohl das ja auch nicht ganz zu stimmen scheint. Allerdings muss bei
Wikipedia ja auch nicht alles stimmen. ;)

Zambo
01-04-2006, 02:18
Bei diesen Spielen ging es sehr rau zu, was nicht verwunderlich ist, denn es hatte auch rituelle Bedeutung, denn die Verlierer wurden geopfert... da wird sicherlich der ein oder andere Fußtritt oder Schlag eingesetzt worden sein, um an "die Pille" zu kommen ;)



Bei den Mayas wurden die Gewinner geopfert, da es eine grosse Ehre war. Der Tod war der Übergang in eine bessere Welt.

christoph
07-04-2006, 07:10
Ja. Neee. Ist klar ne. :D
Da kommt auch nicht daher, das Du so übercoole "Bruce Lee"- Filme gesehen
hast und das mal in der Schule ausprobieren wolltest ? ;)


Nee, nee zu der Zeit war ich glaubich noch nicht in Berührung mit sowas. Meine Mami war ziemlich streng was Fernsehen anging. :cry: Ausserdem waren das noch die 80er, ohne 20 Privatkanäle.


Da gab es doch auch mal ein Sachbuch, in dem es um den Umstand ging, dass China im 15. Jahrhundert die Möglichkeit gehabt hätte wie etwas später die Europäer die Welt zu "beherrschen" durch eine riesige Kriegs- und Handelsflotte und sie eventuell Afrika, Amerika usw. hätten kolonisieren können, aber aus irgendeinem Grund die riesige Flotte nie ausgeschickt wurde... weiß es nicht mehr so genau, verdammt wie war das noch gleich?

Flotte war da und ist unter dem Eunuchen Zheng He auch mindestens bis Afrika gekommen. Diese war den damaligen europäischen Flotten haushoch überlegen, mit Kanonen und allem. Allerdings hat es den chinesen damals gereicht ein paar Souvenirs mitzubringen und die Völker dazu zu bringen, dem Kaiser zu huldigen. Kolonisierung haben sie nicht betrieben (Spekulationen warum: fehlender Kapitalismus mit Expansionsdrang, kulturelle Disposition etc. etc.). Das ganze nutzt die chin. Regierung heute übrigens um sich als friedliche kommende Weltmacht zu verkaufen. ;)
Die Flotte mitsamt allem Wissen um die Hochseeschiffahrt wurden letztendlich aber eingestampft. Den Mandarinen war das wohl alles zu heikel und sie befürchteten eine Konkurrenz der Kaufleute bei reger Seefahrt. Tja, und so hat sich China dann eingeiegelt, bis es willkommene Beute für die europäischen Kolonisatoren wurde.
Interessante Story das Ganze...

itto_ryu
07-04-2006, 08:16
Flotte war da und ist unter dem Eunuchen Zheng He auch mindestens bis Afrika gekommen. Diese war den damaligen europäischen Flotten haushoch überlegen, mit Kanonen und allem. Allerdings hat es den chinesen damals gereicht ein paar Souvenirs mitzubringen und die Völker dazu zu bringen, dem Kaiser zu huldigen. Kolonisierung haben sie nicht betrieben (Spekulationen warum: fehlender Kapitalismus mit Expansionsdrang, kulturelle Disposition etc. etc.). Das ganze nutzt die chin. Regierung heute übrigens um sich als friedliche kommende Weltmacht zu verkaufen. ;)
Die Flotte mitsamt allem Wissen um die Hochseeschiffahrt wurden letztendlich aber eingestampft. Den Mandarinen war das wohl alles zu heikel und sie befürchteten eine Konkurrenz der Kaufleute bei reger Seefahrt. Tja, und so hat sich China dann eingeiegelt, bis es willkommene Beute für die europäischen Kolonisatoren wurde.
Interessante Story das Ganze...


Ach ja richtig, so war das damals... tja, "friedlich kommende Weltmacht"... dem Ausland gegenüber schon, aber dem Inland :rolleyes:

shotokan-man
07-04-2006, 08:17
Ich bin da auch sehr skeptisch ob das was mit Kampfkunst zu tun hat.
Menschen haben nun mal schon immer 2 Hände und 2 Füße, die haben wahrscheinlich schon früher mit den Füßen nach Dinosauriern getreten und sich mit Feusten verteidigt. Aber das hatte ja auch noch nichts mit Karate oder KungFu oder sonstigem zu tun.

christoph
07-04-2006, 09:57
Ach ja richtig, so war das damals... tja, "friedlich kommende Weltmacht"... dem Ausland gegenüber schon, aber dem Inland :rolleyes:

Offtopic an

Auch für ersteres spricht nicht besonders viel. :(

Offtopic aus


ch bin da auch sehr skeptisch ob das was mit Kampfkunst zu tun hat.
Menschen haben nun mal schon immer 2 Hände und 2 Füße, die haben wahrscheinlich schon früher mit den Füßen nach Dinosauriern getreten und sich mit Feusten verteidigt. Aber das hatte ja auch noch nichts mit Karate oder KungFu oder sonstigem zu tun.

Genau gegen Dinosaurier! :D Fred Feuerstein und so.

Und wieso soll es in einer alten Kultur, die nicht aus Ostasien stammt nicht schon Kampfsysteme gegenben haben, die den Kampf mit Körperwaffen einschliessen. Mich würde eher wundern wenn es die nicht gegeben hätte. Das war dann genauso Kriegskunst wie es in China Gong Fu bzw. Wushu (Kriegskunst) war.

itto_ryu
07-04-2006, 10:37
Und wieso soll es in einer alten Kultur, die nicht aus Ostasien stammt nicht schon Kampfsysteme gegenben haben, die den Kampf mit Körperwaffen einschliessen.

Hochkulturen hatten auch immer eine hoch entwickelte Kriegerkultur/Armee, die sich sicherlich nicht ihrer Kriegskünste zu schämen brauchte. Siehe die Babylonier, Perser, Assyrer, Griechen, Rom, aber eben auch Atzteken, Inka usw.

woyzeck
11-04-2006, 02:51
Hm eine Frage die mich schon länger beschäftigt, ist die, warum es diese besondere Art von 'Körperkult' und Kampftechnik in der Form nur in Ostasien gab.

Zb die Amerikanischen Ureinwohner, die Indianer, waren von der Philosophie her nicht soo anders davor. Es gab Training im Laufen, schwimmen, Jagen, man wurde von Kindesbeinen abgehärtet gegen Schmerz etc.
Bloß beim Kämpfen wurde garnicht soviel Wert auf den eigenen Körper gelegt soweit ich weiß. Es wurde mit Messer, Pfeil udn Bogen und Speeren gekämpt.

Liegt es vielleicht daran, dass die Indianer soviel Platz zu Verfügung hatten, dass sie einfach Jagen und Sammeln konnten, und dass sie, wenn es doch mal zu zwischenmenschlichen Auseinandersetzungen kam, halt die Geräte benutzt haben, die man zum Jagen und Sammeln sowieso hat?
ZB die Japaner hatten ja nicht so riesige Flächen zur Verfügung, und ich glaube, sie haben sich die Nahrung durch Feldbau und Fischerei beschafft, oder? Denn das würde ja bedeuten, dass es sehr wenig Möglichkeiten gab, und man deshalb um sein essen kämpfen musste.

Was denkt ihr?


(langwieriges Thema, meint es lohnt sich einen neuen Thread zu eröffnen)

itto_ryu
11-04-2006, 11:09
Hm eine Frage die mich schon länger beschäftigt, ist die, warum es diese besondere Art von 'Körperkult' und Kampftechnik in der Form nur in Ostasien gab.

Gab es nicht, auch andere Kulturen haben ihre Version von Kampfkünsten und entsprechendem "Körperkult".


Zb die Amerikanischen Ureinwohner, die Indianer, waren von der Philosophie her nicht soo anders davor. Es gab Training im Laufen, schwimmen, Jagen, man wurde von Kindesbeinen abgehärtet gegen Schmerz etc.
Bloß beim Kämpfen wurde garnicht soviel Wert auf den eigenen Körper gelegt soweit ich weiß. Es wurde mit Messer, Pfeil udn Bogen und Speeren gekämpt.

Der große Unterschied zwischen den indianischen Völkern Nordamerikas und dem asiatischen Raum war der Stand des Zivilisationsgrades. Die Indianer hatten nicht so etwas direktes wie Philosophie, was ihren Alltag anbelangt waren sie eine steinzeitliche Krieger- und Jägerkultur, aber es gab auch Völker, die eifrig Ackerbau betrieben. Indianer sind nicht gleich Indianer, denn auch die Hochkulturen Mittel- und Südamerikas sind im gröberne Sinne amerikanische Ureinwohner, also kannst du das nicht so allgemein betrachten.


Liegt es vielleicht daran, dass die Indianer soviel Platz zu Verfügung hatten, dass sie einfach Jagen und Sammeln konnten, und dass sie, wenn es doch mal zu zwischenmenschlichen Auseinandersetzungen kam, halt die Geräte benutzt haben, die man zum Jagen und Sammeln sowieso hat?

Die Völker Europas in der Jungsteinzeit unterschieden sich in Lebensweise und Kultur nicht so immens von den nordamerikanischen Indianern. Ebenso gab es in Sibirien und Yakutien bis ins 18. Jahrhundert hinein Volksstämme wie die Samojeden, die der indianischen Kutlur nicht unähnlich waren, auch vom Grad der Zvilisation her. Ebenso polynesische und afrikanische Völker, sowie diverse Bergvölker in ganz Asien. Und am reinen Platzverhältnis kann man das nicht festmachen, eher am Stand der Zvilisation, denn in den Grundzügen sind sich die Kulturen der Welt unabhängig vom Umfeld recht ähnlich, wenn man sie auf die gleich Stufe der Entwicklung stellt.


ZB die Japaner hatten ja nicht so riesige Flächen zur Verfügung, und ich glaube, sie haben sich die Nahrung durch Feldbau und Fischerei beschafft, oder? Denn das würde ja bedeuten, dass es sehr wenig Möglichkeiten gab, und man deshalb um sein essen kämpfen musste.

Die Japaner hatten schon in ihren frühesten Tagen das Problem typischer Inselvölker: Man darf sich nicht gegenseitig unkontrolliert ausmerzen, denn sonst droht Inzucht. So war die japanische Kriegsführung in ihren Anfangstagen stark ritualisiert und nicht gänzlich unterschiedlich zu den Kriegerkulturen des polynesischen Raumes (bis hin zur Kopfjagd) und erhielt sich so lange Zeit. Mehr dazu kannst du auf www.tenshukaku.de lesen, da gibt es einen Artikel "Die japanische Art der Kriegsführung" und zur "Kopfjagd".



(langwieriges Thema, meint es lohnt sich einen neuen Thread zu eröffnen)

Allerdings, ein sehr großes Themengebiet, denn es umfasst die Menschheit in ihrem Gesamtbild und lässt sich nicht knapp auf den Punkt bringen.

itto_ryu
21-04-2006, 07:47
Das Topic ist zwar schon etwas eingeschlafen, aber bezüglich dem o.g. Ballspiel Mittelamerikas, pok ta pok genannt, hier noch ein interessanter, aktueller Link:

http://www.pok-ta-pok.de/

christoph
21-04-2006, 10:24
Das Topic ist zwar schon etwas eingeschlafen, aber bezüglich dem o.g. Ballspiel Mittelamerikas, pok ta pok genannt, hier noch ein interessanter, aktueller Link:

http://www.pok-ta-pok.de/

Und ... werden die Verlierer da jetzt auch geopfert?:D

itto_ryu
21-04-2006, 11:38
Hehehe, nee, die sind ganz friedlich. In einem Artikel im Stern über diese neue pok ta pok-Gruppe steht, dass früher nur der Mannschaftskapitän der Verlierer hingerichtet wurde. Wobei die Wissenschaft da uneins ist, es kann auch sein, dass der Anführer der Sieger geopfert wurde, quasi als allerhöchste letzte Ehre, wiel er sich als würdig erwies.