Vollständige Version anzeigen : Haltungserziehung bei Kindern
Stellt euch vor, ihr hättet die Ausbildung zum Übungsleiter B Prävention Profil Haltung und Bewegung absolviert und nun für die, in einigen Wochen stattfindende Prüfung, folgendes Thema gezogen:
Erstellen sie einen geeigneten Trainingsplan (1 Übungsstunde 90 Min) zur Haltungserziehung bei Kindern (8-12 Jahre) unter Verwendung von Alltagsmateralien !
Was würde euch da so einfallen ?? :)
Gruß Micha
Naja die Sache mit den Büchern auf dem Kopf kennste sicher...
Alltagsmaterialien hmmm..
N Besenstiel ins Rückgrat? Weiss zwar nicht ob das motorisch korrekt ist
Schnueffler
07-04-2006, 07:10
Das sitzen auf Bällen. Idealerweise solch ein großer Ball. Zur Not tuns aber auch normale Fußbälle, dann aber in einer Art Schneidersitz. Dann sollten die Kinder versuchen relativ gerade zu sitzen, sprich mit geradem Rücken, aber nicht durchgedrückt. Solltest sie dann mal fragen, wo sie eine Anstrengung spüren. ;)
MfG
Markus
***Nakatomi***
07-04-2006, 09:05
gerade haltung demonstrieren, indem man ein haar von der kopfmitte des kindes nimmt und nach oben zieht und sagt:" stell dich mal so hin, als wärst du an diesem haar wie pinocchio aufgehangen."
das machen die bälgers ganz toll, und wenn sie wieder in sich zusammenfallen, das haar erwähnen und sie kehren von allein in die haltung zurück, weil sie die erinnerung gut übertragen können, ohne dass man gross an ihnen rumdrücken muss.:)
mit dem bauch auf einem pezziball balancieren, alle 4re von sich streckend.
"wer es am längsten schafft, kein hand/fuss auf den boden abzusetzen hat gewonnen" spornt an und gibt irre rückenmuckis.
limbo unterm besenstil mit super limbomusik, schult koordination , flexibilität und gleichgewicht.
einen haufen luftballons aufpusten und den auftrag geben "alle luftballons müssen immer in der luft sein" -dann springen alle wie verrückt rum und ackern, strecken schön die wirbelsäule, mobilisieren die HWS und fuchteln mit den armen über kopf. und lustig isses auch.
ich hoffe, ich konnte dir helfen
nakatomi
Um gleichzeitig eine aufrechte Haltung und Ausdauer zu trainieren, kann man auch ein Blatt Zeitungspapier vor die Brust halten und dann so schnell rennen, dass es ohne Festhalten nicht herunterfällt.
Gruß,
Rocher
Weiter, weiter... :D
Danke bisher...
Gruß Micha
Ich habe zwar keine Ahnung von den "Kleinen," aber hier mal ein Vorschlag (nach Deiner Einladung konnte ich ja nicht Nein sagen;) ):
Motivationsphase
- Allgemeines Aufwärmen (Kreislaufen, Fangen spielen, ….)
- Spezifisches Aufwärmen
o Auf einem Bein stehen und mit Armen kreisen
o Tiefe Kniebeuge mit aufrechtem Rücken (Gesäß führt bei Bewegung nach unten; Kopf führt bei Bewegung nach oben)
o Etc.
- Erklären, was aufrecht Stehen und Sitzen bedeutet (als Kriterium für alle anschließenden Übungen)
Lern- und Übungsphase
Einzelübungen:
- Übungen im Stehen/ Gehen
o Buch auf Kopf balancieren a) auf einem Bein b) im Kreis gehen c) hinsetzen (auf Stuhl oder Gymnastikball oder Boden)
o Auf Balken/ umgekippter Bank balancieren
o Bein gestreckt bis Hüfthöhe heben, ohne im Rücken krumm zu werden
o Auf einem Bein einen Ball/ Gegenstand von Hand zu Hand reichen (auch hinter dem Rücken)
o Im „Kreuzschritt“ vorwärts und rückwärts über eine auf dem Boden liegende Schnur gehen (links vom Seil stehend rechten Fuß über Linie setzen)
- Übungen im Sitzen:
o Sitzen auf Stuhl oder Boden, möglichst aufrechte Haltung (Kopf über Hüfte); dann beide Beine vom Boden heben und nur auf Gesäß balancieren
o Im Sitzen Ball/ Gegenstand von Hand zu Hand reichen (, während man Buch auf dem Kopf balanciert)
o Im Sitzen möglichst steif wie Stock einen Kreis mit dem Kopf beschreiben (Hüfte ist Drehpunkt; wie Stehaufmännchen)
- Übungen zum/ im Liegen:
o Vom Stehen in Sitzen und dann in Liegen übergehen, und umkehrt
o Auf Rücken liegend Knie umfassen („Kugel“), mit Schwung auf Füße kommen und aufrichten (in möglichst aufrechter, „korrekter“ Haltung) und zurück („Käfer, Frosch, Mensch“)
Partnerübungen:
- Übungen im Stehen/ Gehen:
o Zwei Gruppen gehen aufeinander zu, während sie Bücher auf dem Kopf balancieren oder sich möglichst gerade halten (also kein „Verbiegen“ oder „Winden“). Sie weichen jeweils nach rechts aus, dann links (Slalomtechnik)
o Zweiergruppen: Partner versuchen sich auf einem Balken/ einer Bank auf dem Gleichgewicht zu bringen
o Partner balanciert Buch auf Kopf und muss Gegenstände vom Partner entgegennehmen
- Übungen im Sitzen:
o Partner versuchen einander durch Stoßen an Schultern von aufrechter Haltung abzubringen (wer zu erst „krumm“ wird, hat verloren)
Abschlussphase
- Noch einmal austoben lassen und dann ruhig hinsetzen lassen. Mit geschlossenen Augen in aufrechter Haltung sitzen lassen. Lehrer zählt noch einmal die wichtigen Punkte aus (Reihenfolge der Körperbereiche, z.B. „Kopf nach oben“, „Kinn zurück“; „Bauch angespannt“, „Schulterblätter zusammen“, etc.)
Ich hoffe, das bringt etwas.
Im Übrigen werden alle Übungen schwerer, wenn man die Augen schließt.
Gruß
Hi !
Sollen die Anregungen einen Bezug zu KK haben ? --> Fallen mit geradem, Abrollen mit gebeugtem Rücken ?
Verrate doch mal, was Du an eigenen Ideen oder in der Ausbildung gelernt hast!
Blatt Zeitungspapier vor die Brust halten und dann so schnell rennen, dass es ohne Festhalten nicht herunterfällt.
Schummeln die Kleinen da nicht, indem sie ins Hohlkreuz gehen, so dass das Blatt dann auf ihnen liegt & gar nicht mehr runterrutschen kann ?
itachi
Hi !
Sollen die Anregungen einen Bezug zu KK haben ? --> Fallen mit geradem, Abrollen mit gebeugtem Rücken ?
Verrate doch mal, was Du an eigenen Ideen oder in der Ausbildung gelernt hast!
Nene... hat mit KK überhaupt nix zu tun.
Das Dumme an der Sache ist, daß wir die ganze Ausbildung nur den/die 50jährige/n abgehandelt haben. Von Kindern war nie die Rede. Günstigerweise zieh ich natürlich das einzige Kinder-Thema.
Meine Mitspieler werden zur Prüfung (Lehrprobe) übrigens alle von 30 bis 68 sein...
Aber ich bekomm das schon hin. Werd mal meine ausgearbeitete Lehrprobe hier posten, wenn ich fertig bin... ;)
Gruß Micha
Hi Micha !
hat mit KK überhaupt nix zu tun
Ok,dann noch 'ne Anregung: Kennst Du Dich mit Zirkeltraining aus ? Übungen an Sprossenwand, auf Matten, mit Bällen, Seilen, Bänken jeweils 30 Sekunden, dann Partner- oder Stationswechsel. Vorher alle Übungen mit Punktevergabe erklären, währenddessen kontrollieren und ggf. korrigieren. Die Kids sind super motiviert, obwohl sie rückengerechtes Muskelaufbautrainings machen...
Werd mal meine ausgearbeitete Lehrprobe hier posten, wenn ich fertig bin
Gerne, würde ich mir dann gerne mal angucken!
itachi
gansgalaga
30-11-2007, 16:38
Hallo an alle!
Mich hat dieses tolle Thema hierher gelockt. Leider ist es wohl "abgestorben". Vielleicht wollt Ihr es wieder beleben?
Ich lerne gerade den Beruf Erzieherin und muss morgen eine Prüfung über genau dieses Thema schreiben. Außerdem arbeite ich im Heimbereich mit Jugendlichen und erlebe da täglich die Auswirkungen der fehlenden Haltungserziehung und des fehlenden Sports. Ich selber "halte" meine Haltung mit reichlich Yoga (ich weiß - gehört nicht hierher. Ich verbleibe gern thematisch in Euren Bereichen) im Griff.
Jetzt meine Fragen in die Runde:
- Wenn Jugendliche aus sich heraus (wie ich das häufig erlebe) nicht motiviert sind, sich zu bewegen, einen Sport zu betreiben, wie motiviert Ihr sie? Oder arbeitet man prinzipiell nur mit Leuten, die von sich aus "wollen"?
- Wie vermeidet man im Jugendbereich (also in Zeiten verstärkten Wachstums) Überlastung der noch recht weichen Knochen und damit Verformungen?
- Gebt Ihr Ernährungsempfehlungen?
- Nehmen bei Euch trainierende Jugendliche irgendwelche nicht so zuträglichen Hilfsmittel zu sich? (Diese Frage interessiert mich einfach deshalb, weil ich es immer wieder zu hören bekomme, ich dann immer ungläubig staune über die Unverantwortlichkeit.)
- Seid Ihr - seht Ihr Euch - als Vorbilder? In sportlicher und persönlicher Hinsicht?
Puh, reicht erstmal. Würde mich sehr freuen, reichlich Meinungen zu bekommen. Danke für Eure Aufmerksamkeit.
Liebe Grüße,
Heike
- Wenn Jugendliche aus sich heraus (wie ich das häufig erlebe) nicht motiviert sind, sich zu bewegen, einen Sport zu betreiben, wie motiviert Ihr sie? Oder arbeitet man prinzipiell nur mit Leuten, die von sich aus "wollen"?
Der Vorteil in den Vereinen ist, dass der Großteil dahin kommt, weil er ja trainieren möchte und bezahlt dafür noch Geld. Ausgenommen die, welche von ihren Eltern zum Sport gezwungen werden. Ich glaube, dass es sehr schwierig ist, Jugendliche die schonmal prinzipiell gegen Schwitzen und uncoole Bewegungen sind, zum Schwitzen zu bewegen. Lebensältere Polizeibeamte (ab 27 J) übrigens auch, aber das wäre schon wieder ein anderes Thema... :D
Ein einziges Mal war ich bis jetzt gezwungen einen 15jährigen für immer des Trainings zu verweisen. Das ist dann wirklich das allerletzte Mittel, aber bei ihm hatte es keinen Sinn mehr...
- Wie vermeidet man im Jugendbereich (also in Zeiten verstärkten Wachstums) Überlastung der noch recht weichen Knochen und damit Verformungen?
Man führt kein Krafttraining mit Gewichten durch. Aber ansonsten kann jeglicher Sport in Maßen und manchmal auch fordernd nicht schaden.
- Gebt Ihr Ernährungsempfehlungen?
Wenn es aufgrund des äußeren Anscheins notwendig erscheint, dann ja...
- Nehmen bei Euch trainierende Jugendliche irgendwelche nicht so zuträglichen Hilfsmittel zu sich? (Diese Frage interessiert mich einfach deshalb, weil ich es immer wieder zu hören bekomme, ich dann immer ungläubig staune über die Unverantwortlichkeit.)
Nein. Nicht, dass ich wüßte...
- Seid Ihr - seht Ihr Euch - als Vorbilder? In sportlicher und persönlicher Hinsicht?
Selbstverständlich... :D Im Ernst, ich versuche mich so zu geben, dass ich sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene ein Vorbild sein kann.
Liebe Grüße,
Heike
Willkommen und viel Spaß im Forum und viel Glück morgen bei der Klausur... :)
Gruß Micha
Katzenflüsterin
30-11-2007, 17:30
Guten abend,
das was ich bis her gelesen habe kann ich ,als jemand der eine Ausbildung zur Ergotherapeutin macht, voll unterschreiben.
Die Kinder auf einen Pezziball ( Gymnastiball) sitzen lassen normaler Ball ....mmh nur bedingt, sollte nichts anderes vorhanden sein eine Bank nehmen so kann man evtl .Haltungsschwächen korrigieren.
Im Schneidersitz setzen lassen, manchmal sitzen die Kinder auch mit nach hinten angewinkelten beinen da, das ist zwar bequem jedoch schädlich für die gelenke.
Mein bisheriger Erfahrungsschatz läßt diesbezüglich keine weitern Statements zu.
Die Katzenflüsterin
gansgalaga
01-12-2007, 13:45
Vielen Dank für Dein nettes Willkommen und Eure anregenden Gedanken. Prüfung ist überstanden und gefühlsmäßig sehr gut gelaufen :). Danke also auch für die guten Wünsche.
Für einen momentan bei mir lebenden 14 jährigen Jungen, (der mal geboxt hat und jetzt Fußball spielt), suche ich einen (gerne Kampf-) Sport, bei dem es ganz verstärkt um Eigendisziplin und Selbstbeherrschung geht, der aber genug Möglichkeiten zum auspowern für dieses Alter bietet, also nichts ganz Ruhiges - da platzt der Junge.
Ich wäre auch sehr dankbar für Entwicklungsbeschreibungen, wie man als Junge auf dem Weg zum Mann diese Energie gebändigt bekommt, die so häufig aggressiv umschlägt. Es gibt doch hier ganz sicher viele Männer, die noch nicht so lange aus dem 15-17 jährigen Alter raus sind und sich daher noch gut erinnern. Teilt Ihr Eure Jugenderfahrungen?
Gibt es empfehlenswerte Wege, Tipps? Was hat Euch geholfen? Oder: was hilft sicher nicht?
Schon mal vielen Dank im Voraus,
Heike
Ir-khaim
03-12-2007, 13:41
Willkommen im KKB!
Zum motorischen Austoben kann man sicher Kickkboxen, Boxen, Muay Thai o.ä. empfehlen btw. generell KampfSPORTarten mit Wettkampfauslegung.
Interessant könnten auch bodenkampfzentrierte Systeme sein wie Brazilian Jiu Jitsu oder Luta Livre.
Meine Erfahrungen würde ich gern teilen - war aber eigl. immer eher der ruhige Typ und musste nicht allzusehr gebändigt werden. Ich nehme an man muss ein vernünftiges Gleichgewicht zwischen Verboten und Freiheiten gestalten - das passende Verhältnis sollte individuell sein.
Willkommen im KKB!
Zum motorischen Austoben kann man sicher Kickkboxen, Boxen, Muay Thai o.ä. empfehlen btw. generell KampfSPORTarten mit Wettkampfauslegung.
Interessant könnten auch bodenkampfzentrierte Systeme sein wie Brazilian Jiu Jitsu oder Luta Livre.
Meine Erfahrungen würde ich gern teilen - war aber eigl. immer eher der ruhige Typ und musste nicht allzusehr gebändigt werden. Ich nehme an man muss ein vernünftiges Gleichgewicht zwischen Verboten und Freiheiten gestalten - das passende Verhältnis sollte individuell sein.
Zum Austoben in einer bestimmten Sportart müssen aber erst einmal bestimmte sportspezifische Bewegungsmuster eingeübt worden sein. Das wird bei Kindern in der Regel nicht gegeben sein. Zum "Austoben" eignen sich nur Bewegungen, die sie bereits beherrschen. Das Dumme ist bei den heutigen "Medienkids" ist, dass sie einen eher bewegungsarmen Lebensstil pflegen und entsprechend wenig Körperbewegungen kennen.
Gruß
Ir-khaim
04-12-2007, 08:31
Beim Bodenkampf wird doch viel gelegen und gesessen ^^
nee, du hast schon Recht... leider.
... auch nett ist immer die Geschichte mit dem Esslöffel und dem Tischtennsiball drauf ... Kopf und Halsmuskulator muss dabei aufrecht sein .. evtl. einfach mal kurz selbst ausprobieren ... und damit laufen ... natürlich zwei mannschaften und wer schneller ist hat gewonnen :D
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