Vollständige Version anzeigen : der "Kung Fu"-Kick - woher die Kraft?
chrisi99
10-04-2006, 16:20
ich hoffe mal gaaanz stark ich bin hier im richtigen Forum... man muss da ja schon ein kleiner Experte sein um durch die Unterforen zu navigieren ;)
meine Frage:
woher bekommt der Kick, wie man ihn in manchen KungFu Filmen sieht seine Kraft?
dazu eine kurze Beschreibung: der tretende steht auf einem Bein, die Hände meist in Defensivposition. das tretende Bein wird im knie angewinkelt bis fast zur Burst hochgezogen, der Stoß wird durch eine Schnappbewegung im Knie ausgeführt...
wenn ich das mit zB "runde" Tritten aus der halbkreisförmigen Drehbewegung vergleiche, kann ich mir nicht vorstellen, woher ein wie oben beschrieben ausgeführter "Stoß" seine Kraft nimmt... fast keine "Schwungweg", nur wenig Masse am Stoß beteiligt...?
ich hoffe, ihr wisst was ich meine, ist dumm zu beschreiben!
mfg
Chris
GungFu84
10-04-2006, 17:20
ich hoffe mal gaaanz stark ich bin hier im richtigen Forum... man muss da ja schon ein kleiner Experte sein um durch die Unterforen zu navigieren ;)
meine Frage:
woher bekommt der Kick, wie man ihn in manchen KungFu Filmen sieht seine Kraft?
dazu eine kurze Beschreibung: der tretende steht auf einem Bein, die Hände meist in Defensivposition. das tretende Bein wird im knie angewinkelt bis fast zur Burst hochgezogen, der Stoß wird durch eine Schnappbewegung im Knie ausgeführt...
wenn ich das mit zB "runde" Tritten aus der halbkreisförmigen Drehbewegung vergleiche, kann ich mir nicht vorstellen, woher ein wie oben beschrieben ausgeführter "Stoß" seine Kraft nimmt... fast keine "Schwungweg", nur wenig Masse am Stoß beteiligt...?
ich hoffe, ihr wisst was ich meine, ist dumm zu beschreiben!
mfg
Chris
was meinst du denn genau? Sidekick? Frontkick?
chrisi99
10-04-2006, 17:27
was meinst du denn genau? Sidekick? Frontkick?
habe schon befürchtet, dass das keiner checken kann *gg*
aber danke für die zwei Begriffe, hier meine neu formulierte Frage:
"woher nimmt der Frontkick im Vergleich zum Sidekick seine Kraft?"
:)
Cherubin
10-04-2006, 17:31
im TKD heißt das wohl "Ap Tschagi" was du meinst?!
kraft aus schnappbewegung und leichter vorbewegung der hüfte sind meine erinnerungen daran, außerdem geringe trittfläche (ballen).
hat wohl nicht soviel power, kommt dafür aber ansatzloser und schneller, oder meinst du "karate kid! teil 1 ? :D
Wenns jetzt allgemein um Frontkick und nich speziell um Kung-Fu-Kicks geht...Ap-Chagi entspricht wohl ungefäähr unserem Mae-Geri und deckt sich mit dem was Cherubin sagt: Die Schnappbewegung ist nur EIN Teil, gleichzeitige Vorwärtsbewegung und Einbringung der Hüfte macht dann die Power dahinter.
Ich glaube der Tritt hat seine Stärke in der Platziertheit
Jadetiger
10-04-2006, 18:39
Ich kann mir unter der obigen Beschreibung zwei Kicks vorstellen.
1) Ein frontaler Push-Kick (schiebender Kick). Der bekommt seine Kraft weniger aus der Schnappbewegung sondern mehr aus dem korrekten Hüfteinsatz.
2) Einen sog. Heel-Kick (darauf komme ich wegen des Anziehens des Knies bis zur Brust. Der bekommt seine Kraft aus der Oberschenkelmuskulatur. Seine Wirkung hat er wegen der geringen Auftrefffläche (Ferse). So einen Kick sieht man in Filmen oft als frontaler Kick mit Ferse zum Kinn des Gegners.
Falls diese Beiden nicht gemeint sind habe ich nur die Standart-Antwort. Die Kraft kommt aus der Hüfte. Fast Alles im Kung Fu erhält seine Kraft aus der Hüfte. Sowohl Tritte als auch Faustschläge.
Dead_or_Alive
10-04-2006, 18:46
der "Frontkick" oder Fußtritt vorwärts wie ich ihn kenne, nimmt seine Kraft aus der Beinmuskulatur und aus dem Gewicht des Ausführenden. Wenn man kickt, dann schiebt man die Hüfte nach vorne und "lehnt" sich quasi ein bisschen in den Gegner rein. Und die Summe aus Körpergewicht und der Kraft der Beinmuskulatur ist nicht ohne. Zusätzlich wird ja mit den Fußballen, also mit einer relativ geringen Fläche getreten, sodass man einen hohen Druck auf geringer Fläche hat. Das ist etwa vergleichbar mit einer Nadel (also die Nadel einer Spritze): Die Nadel ist sehr dünn. Wenn wir sie also auf unseren Arm drücken liegt der gesamte Druck, den wir ausüben, auf dieser winzig kleinen Nadelspitze. Dadurch können wir die Nadel in unseren Arm drücken. Einen Stock mit einem cm Durchmesser können wir nicht in unseren Arm drücken (oder nur schwerer ;) ), weil der Druck zu gering, bzw. die Fläche zu groß ist.
Also sind die Idealvorraussetzungen für eine große Stoß/Steckwirkung: Großer Druck bei kleiner Fläche.
Zwar kann mich mit meinem Fußtritt vorwärts niemanden erstechen aber es verhält sich ähnlich: Durch den nicht zu verachtenden Druck auf kleiner Fläche ist die Wucht des Trittes auf dem Körper des Gegner ziemlich groß, jedenfalls groß genug, um ihm zu schaden.
Ich hoffe der Text ist einigermaßen verständlich ^^
Jadetiger
10-04-2006, 19:11
Ich kann mir unter der obigen Beschreibung zwei Kicks vorstellen.
1) Ein frontaler Push-Kick (schiebender Kick). Der bekommt seine Kraft weniger aus der Schnappbewegung sondern mehr aus dem korrekten Hüfteinsatz.
Hierzu muss ich noch eine kleine Anmerkung machen:
Bei Push-Kick macht man praktisch keine Schnappbewegung und trifft auch häufig mit der gesamten Fußfläche. Ziel ist es ja -wie der Name sagt- mehr den Gegner auf Distanz zu bringen.
Als Kung Fuler muss ich natürlich auch noch anfügen, dass die Tritttechnik in den verschiedenen Stil sehr unterschiedlich sein kann.
Sascha Broich
11-04-2006, 12:26
Was auch nicht zu vernachlässigen ist, ist die Geschwindigkeit.
Aber im Wesentlichen kommt die Wirkung beim Front-/Sidekick durch den Körper, der ja in gerader Linie hinter dem Kraftvektor beim Treffen steht. Im Gegensatz zu Rundtritten, die aus der Drehbewegung ihre Energie schöpfen. Daher kann man einen Front-/Sidekick durch entsprechende Körperbewegung in Richtung des Trittes leicht verstärken. Macht man das im richtigen Moment, wirkt der Tritt ansatzlos, hat aber dennoch die gesamte Körpermasse dahinter.
Der Kick nimmt die Kraft aus der Körperstreckung, und kann äusserst heftig sein wenn man das kann. Daran sind schliesslich mit die grössten Muskeln des Körpers beteiligt, und wie oben beschrieben bekommt man auch den Körper hinein wenn man es gut macht. Die meisten Leute nehmen ihrem Kick die Kraft indem sie mit der Ferse abheben um "ihre Reichweite zu vergrössern", dann kann man es aber gleich lassen weil es nur ein Stubser ist. Eine Frage von Mechanik und Körpereinsatz. Wenn ein Fussballer heftig gegen den Ball kickt dann kommt die Kraft auch nicht aus der Masse des Fusses, also lasst mal eure ganzen laienhaften falschen Berechnungen.
Tshingis
11-04-2006, 16:11
@tot_oder_lebendig
seit wann tritt man da mit dem ballen?
also erstens wäre hacken gesünder und vor allem effektiver, weil der eben fast direkt unterm wadenbein sitzt.
bitte um aufklärung.
Es geht alles, Fußsohle (insbesondere Schuh), Spitze, Ballen oder Hacke. Hacke an den Kopf ist schwierig, wird auch so gut wie nicht gemacht, obwohl bei so einem Tritt in den Körper mit der Sohle auch die Hacke beteiligt ist.
Sascha Broich
13-04-2006, 07:36
@tot_oder_lebendig
seit wann tritt man da mit dem ballen?
also erstens wäre hacken gesünder und vor allem effektiver, weil der eben fast direkt unterm wadenbein sitzt.
bitte um aufklärung.
Der Tritt nur mit der Hacke ist viel schwieriger von der Fußhaltung her hinzubekommen, als der Tritt mit dem Fußballen. Besonders beim Tritt gerade nach vorn. Zudem ist die Kontrolle über den Fußballen besser, d.h. man kann genauer kontrollieren, wie stark und wo genau man hintritt. Auch belastet man das Knie stärker, wenn man nur mit der Hacke trifft. Die Unterstützung durch die Muskulatur ist beim Ballen größer. Dadurch ja auch die bessere Kontrolle.
Also es hängen, denke ich, viele Faktoren zusammen die diesen Tritt so effektiv machen. Die Stellung denke ich ist variabel. Der Tritt (so wie ich das bisher verstanden habe) kann auch aus der Stellung heraus gemacht werden, nur der weg ist beim anziehen natürlich kürzer zum Gegner. Ich denke der größte Faktor für die Kraft ist die Masse x Geschwindigkeit. In der Kampfsituation, kann der KK`ler seine Masse ja nicht verändern (er kann ja nicht auf einmal mehr wiegen) doch durch die teilweise drehende Hüftbewegung und der Anspannung der Oberschenkel und Beinmuskulatur bis hin zum Trittorgan (Ferse, Hacke, etc.) wird die Masse in die Muskulatur übertragen. Der zweite entscheidende Faktor ist die Geschwindigkeit, diese verdoppelt die Kraft. Ob ich jetzt gegen eine Wand laufe oder gegen sie renne, denke ich ist die zweite Variante schmerzhafter. Durch dir schnelle Vorwärtsbewegung des Beines und des Fußes wird die Kraft deutlich stärker, erst zuletzt spannt der KK`ler seine Muskulatur, um den Tritt die effektivität zu geben. Dann wird natürlich auch, wie oben beschrieben, die Kraft auf eine Fläche konzentriert.
Alles in allem eine Sache der Übung.:kick:
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