Glucosamine/Chondroitin-Praeparate [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Glucosamine/Chondroitin-Praeparate



Ben K.
13-04-2006, 12:37
Hallo!

Hat jemand von euch Glucosamine und/oder Chondroitin Praeparate ausprobiert und wenn ja welche Erfahrung habt ihr damit gemacht? Geldverschwendung?

MfG
Ben Ali

nihonto
13-04-2006, 18:33
Hmmm, nicht ganz einfach zu beantworten:D ! Die Meinungen gehen da recht weit auseinander, und die Thematik wird erst seit ein paar Jahren wissenschaftlich untersucht. Ein positives Beispiel hätten wir beispielsweise hier in der Ärztezeitung erwähnt:

http://www.aerztezeitung.de/docs/2001/07/04/122a1007.asp?cat=/medizin/akademie_2001/arthrose_2001

Bei mir haben sich nach eineinhalb Jahren intensiven Aikido-Trainings recht unangenehme Knieprobleme eingestellt. Konsequenz: Aikido an den Nagel gehängt (leider leider!). Mache nun seit Dezember 05 Kieser-Training für mehr Mukkies, Taiji wg. KK und schlucke Vitamin E, Zink und Chrondroitin/Glucosamin. Kommt bis jetzt ziemlich gut, denn ich bin wieder beschwerdefrei:cool: ! Allerdings weiß ich natürlich nicht, ob's am Sport und/oder den Präparaten liegt.

Ich bin kein Fachmann, könnte mir aber vorstellen, dass es was bringt, wenn der Gelenkschaden noch nicht zu heftig ist und Du gleichzeitig aktiven Muskelaufbau und Gelenkentlastung durch Haltungskorrektur betreibst. Solange es keine Gen-Therapie gibt, um den Knorpel nachwachsen zu lassen, bleibt es jedenfalls ein schwieriges Thema.

Kannix
13-04-2006, 21:12
Arthrobonum von MBZ-Herrsching, läuft derzeit in einer umfassenden Studie.
Schweineteuer, wurde mir unabhängig von zwei guten Orthopäden empfohlen.
Scheint wohl kein Hokuspokus zu sein. Kenne jemand der sehr gute Erfahrung gemacht hat

Mars
14-04-2006, 06:39
Die Präparate haben am Ehesten entzündungshemmende Wirkung bei Arthrose beschwerden. Dafür sind sie gedacht. Den Knorpel "ernähren" sie allerdings nicht. Da müsste man schon operativ daran gehen.

Gruß

Kudos
14-04-2006, 10:01
Ich habe leider auch ein Knorpelproblem beim Knie und habe auch mal über eine medikamentöse Therapie nachgedacht.

@Kannix
Hab noch nie was von "Arthrobonum" gehört, scheint aber eine Kombination aus mehreren Stoffen zu sein, u.a. auch Glucosaminen, die wiederum aber gar nicht so teuer sind. Was kostet denn Arthrobonum? Nimmst Du es bzw. könnte man es überhaupt schon erhalten? Haben die Orthopäden auch was über (kostengünstigere) Glucosamine gesagt?

Mir hat mal ein Orthopäde vorgeschlagen Hyaloronsäure ins Kniegelenk zu spritzen. Hätte ich selber zahlen müssen, hätte anscheinend nur die Beschwerden eine zeitlang gelindert (was auch mit Schonung bei mir möglich ist) und ausserdem will ich (noch) keine Spritzen in mein Kniegelenk :ups:

Hat damit (Hyaloronsäure) jemand Erfahrung?

Ausserdem hat mir mal jemand geraten bei akuten Beschwerden, wenn's Gelenk schön entzündet ist, Wobenzym zu nehmen. Hat damit jemand Erfahrung?

Sorry, wenn ich andere Fragen stelle, als der Thread-Ersteller aber ich könnte mir vorstellen, dass er auch daran interessiert ist, weil's schon mit dem Thema zu tun hat!? Ansonsten mache ich halt meinen Thread auf und Mars bitte nicht wieder editieren ;)

Mars
14-04-2006, 10:13
Ich habe leider auch ein Knorpelproblem beim Knie und habe auch mal über eine medikamentöse Therapie nachgedacht.

@Kannix
Hab noch nie was von "Arthrobonum" gehört, scheint aber eine Kombination aus mehreren Stoffen zu sein, u.a. auch Glucosaminen, die wiederum aber gar nicht so teuer sind. Was kostet denn Arthrobonum? Nimmst Du es bzw. könnte man es überhaupt schon erhalten? Haben die Orthopäden auch was über (kostengünstigere) Glucosamine gesagt?

Mir hat mal ein Orthopäde vorgeschlagen Hyaloronsäure ins Kniegelenk zu spritzen. Hätte ich selber zahlen müssen, hätte anscheinend nur die Beschwerden eine zeitlang gelindert (was auch mit Schonung bei mir möglich ist) und ausserdem will ich (noch) keine Spritzen in mein Kniegelenk :ups:

Hat damit (Hyaloronsäure) jemand Erfahrung?

Ausserdem hat mir mal jemand geraten bei akuten Beschwerden, wenn's Gelenk schön entzündet ist, Wobenzym zu nehmen. Hat damit jemand Erfahrung?

Sorry, wenn ich andere Fragen stelle, als der Thread-Ersteller aber ich könnte mir vorstellen, dass er auch daran interessiert ist, weil's schon mit dem Thema zu tun hat!? Ansonsten mache ich halt meinen Thread auf und Mars bitte nicht wieder editieren ;)

Keine Angst ;)
Da es um eine ähnliche Thematik geht, ist das okay.
Das mit dem Wobenzym ist immer noch unsicher. Aber es wird auch eher bei Sehenscheidenentzündungen und ähnlichem verwendet. Gerade bei Ausdauersportlern seh beliebt. Ob es ein Placeboeffekt ist, weiß ich nicht. Sicheres weiß man nicht.
Bei Gelenkbeschwerden und -entzündungen ist im akuten Fall ein NSAR- Produkt (Ibuprofen) zu empfehlen. Das sollte aber oral eingenommen werden. Die Salben bringen nichts. Hat man beim Krafttraining sein Gelenke mal zu sehr "beleidigt," ist eine Einnahme über 3 bis höchstens 4 Tage eine gute Sache. Länger sollte man es nicht einnehmen. Das ist in jedem Fall preiswerter als das oben beschriebene Mittelpäärchen. Zudem ist die Wirkung offenbar nicht ganz unumstritten.

Gruß

Kannix
14-04-2006, 10:18
Die Präparate haben am Ehesten entzündungshemmende Wirkung bei Arthrose beschwerden. Dafür sind sie gedacht. Den Knorpel "ernähren" sie allerdings nicht. Da müsste man schon operativ daran gehen.

Gruß
Das ist komplett falsch

Mars
14-04-2006, 10:22
Das ist komplett falsch

Wie soll etwas oral Eingenommenes den Knorpel versorgen? Das ist wie mit der Geschichte um die "Gummibärchen" für den Knorpel.

Hier noch ein paar Postings von einem erfahrenen Mediziner im Sportbereich zu dem Thema:

glucosamin ist ein aminozucker, ein monosaccharid, bei dem eine hydroxylgruppe an C2 duch eine aminogruppe ersetzt ist.
N-acetylglucosamin ist bei insekten und krustentieren baustein des chitins und bei säugetieren zusammen mit N-acetylgalaktosamin bestandteil der glykoproteine und der glykosaminglykane.

die einnahme als nahrungsergänzungsmittel (was gilb bereits angesprochen hat), um z.b. dem gelenksknorpel etwas gutes zu tun, ist sinnlos, weil der knorpel nicht über den blutkreislauf ernährt bzw. versorgt wird. das glucosamin, das du schluckst, schwimmt nach seiner resorption (sofern es die verdauung unbeschadet überstehen sollte) eine zeitlang im blutkreislauf herum und wird in der leber verstoffwechselt bzw. über die nieren im harn ausgeschieden. das geschieht übrigens mit vielen weiteren nahrungsergänzungsmitteln (denk nur ans carnitin usw.), mit denen man nichts als einen "teuren urin" produziert.


dass es studien zu glucosamin gibt, ebenso wie zu chondroitin, habe ich ja schon gepostet - hier herrscht ein reger konkurrenzkampf der erzeugerfirmen. jeder seriöse rheumatologe und orthopäde wird dir sagen, dass diese substanzen allenfalls eine gewisse entzündungshemmende wirkung haben

knorpelgewebe ist gefäßfrei und kann daher nicht über den blutweg ernährt werden. deshalb sind oral eingenommene "wundermittel" wie chondroitin, glucosamin, gelatine usw. sinnlos. der knorpel wird über die synovia, die gelenksflüssigkeit, ernährt. wie hannes schon sagte, haben mechanische reize eine bedeutung.



Gruß

Ben K.
14-04-2006, 10:44
@mars: Danke fuer die informative Antwort, wieder etwas wofuer man kein Geld ausgeben sollte ;)

Kannix
14-04-2006, 12:12
Ein erfahrener Mediziner im Sportbereich?
Auch viele andere Therapiemöglichkeiten sind umstritten und werden trotzdem angewandt, z.b. versch. Operationstechniken
Also ich habe den Tipp mit Glucosaminsulfat von zwei Sportmedizinern. Einmal von Gerlach, der u.a. dieMainz 05er betreut und von Ziegler von Grevenstein/Ziegler, bei uns die Kniespezialisten. gut, das sind auch nur zwei Meinungen, aber ich habe kein Wissen darüber, so das ich mir meine eigene Meinung darüber bilden kann. Zu lesen gibt es dazu viel:
Glucosamin ist neben dem Galactosamin eines der beiden Hexosaminzucker in tierischen Zellen. Es entsteht mit Hilfe des Enzyms Glucosaminsynthetase aus Glutamin und Fruktose. Glucosamin wird in vielen verschiedenen Geweben nachgewiesen und agiert als multifunktionaler Baustein verschiedener Makromoleküle wie bei der Synthese von Glycosaminoglycanen, Hyaluronsäure und Proteoglycanen. Glucosamin kommt als ein Schwefelsäuresalz zum klinischen Einsatz. Die Knorpelzelle (Chondrozyt) kann es zur Synthese von Hyaluronat oder Chondroitinsulfat verwenden.

Wirkungsmechanismen

Glucosamin dient nicht nur als Baustein für die Matrixbildung, sondern stimuliert durch sein Vorhandensein geradezu die Biosynthese der Knorpelgrundsubstanz. Wird es der Knorpelzelle im Überschuss angeboten so bildet dies gewissermaßen einen Reiz für die Knorpelzelle ihre Syntheseleistung zu erhöhen. Es erhöht damit die Proteoglycansynthese und hemmt andererseits die Knorpel abbauenden Mechanismen in der Zelle. Im Umkehrschluss bedeutet dies jedoch genauso, dass ein Mangel an Glucosamin zu einer Drosselung der Syntheseaktivitiät und zu einer Aktivierung des Knorpelabbaus führt. Damit spielt Glucosamin eine zentrale Rolle bei der Regeneration des hyalinen Knorpels, was in experimentell hervorgerufenen Knorpelschäden nachgewiesen werden konnte. Desweiteren steigert es die Produktion von Hyaluronsäure in der Gelenkschleimhaut. Dies verbessert die schmier- und schockabsorbierende Qualität der Gelenkflüssigkeit. Zusätzlich ist Glucosamin wichtig für den Einbau von Schwefel in die Knorpelmatrix und verstärkt damit die Vernetzung der Gitterstrukturen im Knorpel; ein wichtiger Faktor für die Druck- und Zugfestigkeit. Letztlich hemmt Glucosamin zahlreiche Faktoren der Entzündungskaskade, wie z.B. die Metallproteinasen, welche wesentlich am Abbau der Knorpelmatrix bei Arthrose verantwortlich sind. Zahlreiche tierexperimentelle Untersuchungen konnten die theoretischen Überlegungen und experimentellen Ergebnisse bestätigen und einen chondroprotektiven Effekt nach Glucosamin Gabe nachweisen. Doch erst die klinischen Studien mit Arthrosepatienten mit dem Nachweis einer Verlangsamung bzw. einen Stillstand der Arthrose führte zu der Überzeugung, das Glucosamin eine krankheitsverändernde ( “disease modifying") Wirkung am Gelenkknorpel hat.

Die 3-Jahresstudie von Reginster et al., erschienen im Lancet 2001 fand in der Verumgruppe sogar unter Verwendung eines synthetisch hergestellten CA Produktes einen signifikant geringeren Gelenkspaltverlust im a-p Röntgenbild im Vergleich zur Placebogruppe. Ähnliches konnte in vielen weiteren Untersuchungen mit Arthrosepatienten wie z.B. von Buyer et al. (Osteoarthritis and Cartilage, 2003) nachgewiesen werden. Neben dem Einfluss auf die Knorpelproduktion führt hochdosiertes Glucosamin zu einer Beschwerdebesserung des arthrotisch veränderten Gelenkes, insbesondere auch der Schmerzen. Zurückgeführt wird dies auf seine schon nach wenigen Wochen einsetzende antiphlogistische, also entzündungshemmende Wirkung. Sie entsteht nicht wie bei Nicht-Steroidalen-Antirheumatika (NSAR) wie z.B. Diclofenac über eine Hemmung des Enzyms Cyclooxygenase oder anderer Enzymen, sondern über eine Stabilisierung der Zellmembran und der Erhöhung des Anteils an intrazellulärer Grundsubstanz. Damit verursacht Glucosamin auch nicht die für NSAR typischen Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen oder Ausbildung von Magengeschwüren. Bereits 1982 zeigten Wissenschaftler in einer Doppelblindstudie zu Beginn der Therapie in Bezug auf die Schmerzlinderung eine gewisse Überlegenheit von 1200mg Ibuprofen pro Tag gegenüber der Gabe von 1500mg Glucosamin pro Tag. Durch den stetigen Schmerzrückgang in der Glucosamin Gruppe und dem “Gewöhnungseffekt” in der Ibuprofengruppe war ab der 8. Woche das Glucosamin dem Ibuprofen überlegen. Eine weitere Arbeit über den oralen Einsatz von Glucosamin bei 1208 Patienten fand in 59% einen “guten” und in weiteren 36% einen “suffizienten” therapeutischen Effekt. Diese Ergebnisse konnten in zahlreichen weiteren Studien anderer Arbeitsgruppen bestätigt werden.
Im Moment läuft eine große Studie, die Ende diesen Jahres ausläuft. Klingt für mich seriös. Warum sollte eine Studie für ein Produkt laufen, was sicher auch so zu verkaufen ist, bzw. scheinen die ja ernsthaft davon auszugehen das es was bringt. So weit ich verstanden habe geht es darum es als verschreibungsfähiges Medikament zuzulassen.
http://www.biomech-lab.de/prosp.pdf
Also alles Hokuspokus?
Ich weiß es nicht, der eine sagt so der andere so. Es kommt darauf an wem man glaubt und wieviel Hoffnung man da reinsteckt.
Ich neige dazu daran zu glauben. Ich will auf keinen Fall in 20 Jahren feststellen, daß eine mittlerweile standardmäßige Therapie mir zu Verfügung stand und ich damit mein Knie hätte retten können.
Gespräch mit Enkel:"Ja, das gabs damals schon, aber ein erfahrener mediziner im Sportbereich hat mal im Internet geschrieben das es sinnlose "wundermittel"wären, und weil ich alles glaube was im Internet steht, hab ich jetzt ein Eisenknie, also nix mit Fußball"

Kudos
14-04-2006, 15:15
Das mit dem Wobenzym ist immer noch unsicher. Aber es wird auch eher bei Sehenscheidenentzündungen und ähnlichem verwendet.
Bei Gelenkbeschwerden und -entzündungen ist im akuten Fall ein NSAR- Produkt (Ibuprofen) zu empfehlen. Das sollte aber oral eingenommen werden. Die Salben bringen nichts. Hat man beim Krafttraining sein Gelenke mal zu sehr "beleidigt," ist eine Einnahme über 3 bis höchstens 4 Tage eine gute Sache. Länger sollte man es nicht einnehmen. Das ist in jedem Fall preiswerter als das oben beschriebene Mittelpäärchen. Zudem ist die Wirkung offenbar nicht ganz unumstritten.


NSAR ist aber auch nicht gerade unumstritten und ich finde auch, dass Salben was bringen (zumindest kühlen sie schön ;) -- damit habe ich auch eigene Erfahrungen. Aber Du hast (wie meistens ;) Recht: Es bringt was. Habe gute Erfahrungen mit Diclofenac. Aber ich glaube das ist das Medikament mit dem längsten Beipackzettel, das ich jemals eingenommen habe :ups:

Wobenzym wird bei viel mehr eingesetzt und es gibt viele die darauf schwören, ist aber auch nicht so günstig.

Nochmal: Was ist mit Hyaloronsäure?

Eigene Erfahrungen?

Mars
14-04-2006, 15:42
NSAR ist aber auch nicht gerade unumstritten und ich finde auch, dass Salben was bringen (zumindest kühlen sie schön ;) -- damit habe ich auch eigene Erfahrungen. Aber Du hast (wie meistens ;) Recht: Es bringt was. Habe gute Erfahrungen mit Diclofenac. Aber ich glaube das ist das Medikament mit dem längsten Beipackzettel, das ich jemals eingenommen habe :ups:

Wobenzym wird bei viel mehr eingesetzt und es gibt viele die darauf schwören, ist aber auch nicht so günstig.

Nochmal: Was ist mit Hyaloronsäure?

Eigene Erfahrungen?

NSAR ist deshalb ein Problem, weil es "auf das Immunsystem" geht und die Leber belastet. Deswegen sollte man es auch nur kurz einnehmen und ausreichend trinken (was die meisten immer wieder vernachlässigen).
Wenn das NSAR an die Gelenke (dort willst Du es ja haben) gelangen soll, musst Du es oral einnehmen. Eine Salbe bleibt nur oberflächlich wirksam (Haut). Dasselbe gilt, wenn es um Muskelverletzungen und ähnliches geht.

Stimmt Wobenzym ist nicht gerade ein Schnäppchen. Besonders, weil man immer noch nicht sicher ist, ob es nur einen Placeboeffekt hat.


@kannix

Ich sehe in dem ganzen Textsalat auch nur das, was schon erwähnt wurde:
1. der knorpel ist gefäßfrei, kann also nicht über den blutweg ernährt werden (sondern nur über die synovia). das bedeutet, dass das oral eingenommene glucosamin und chondroitin nicht über das blut in den knorpel gelangen kann und damit auch nicht knorpelaufbauend wirken kann.
2. das einzige, was gezeigt werden konnte, ist der hinweis auf einen gewissen entzündungshemmenden effekt. aber auch da ist die datenlage ziemich dünn.

Folgendes hat mir ein Mediziner (in der Forschung tätig) noch zusätzlich gemailt (er hat eine etwas ruppige Art; daher entschuldige den Tonfall des Textes):
wer ist eigentlich dieser "obergescheite", der das geschrieben hat? so eindeutig, wie er die sache darstellt, ist sie nicht! dass er glaubt, mit der einnahme von glucosamin einer arthrose vorbeuge zu können, zeigt, dass er nicht viel ahnung von der materie hat. offensichtlich legt er in vitro-versuche 1:1 auf in vivo um... und dass es in der pharmaindustrie - wie in jeder industrie - nicht primär um das wohle der menschheit, sondern um die "kohle" geht, scheint er auch nicht zu begreifen. würde man alle "sinnlospräparate" vom markt nehmen, wäre nicht nur die "rote liste" ein dünnes buch, sondern auch die arbeitslosenrate höher...

Gruß

Kannix
14-04-2006, 15:49
@Kudos
Hyaloronsäure(oder so ähnlich), keine eigenen Erfahrungen. Soweit ich verstanden habe hat es einen vorübergehenden, pflegenden, schmierenden effekt.
Wobenzym probier ich jetzt aus um die Schwellung aus dem Gelenk zu kriegen. Bin auch skeptisch weil man irgendwie den Eindruck erhält das wär so ein Wundermittel gegen alles. Wurde mir halt empfohlen von Leuten die gute Erfahrungen gemacht haben

Kannix
14-04-2006, 16:43
NSAR ist deshalb ein Problem, weil es "auf das Immunsystem" geht und die Leber belastet.
Und auch ordentlich auf den Magen schlägt




Ich sehe in dem ganzen Textsalat auch nur das, was schon erwähnt wurde:
1. der knorpel ist gefäßfrei, kann also nicht über den blutweg ernährt werden (sondern nur über die synovia). das bedeutet, dass das oral eingenommene glucosamin und chondroitin nicht über das blut in den knorpel gelangen kann und damit auch nicht knorpelaufbauend wirken kann.Das der Knorpel nicht durchblutet wird, schön. Warum erzählst Du mir das, ich habe nichts anderes behauptet.

2. das einzige, was gezeigt werden konnte, ist der hinweis auf einen gewissen entzündungshemmenden effekt. aber auch da ist die datenlage ziemich dünn.
Ja wie denn das? Was könnte denn da ins Gelenk gelangt sein und vor allem wie? Das muß ja mit dem Teufel zugegangen sein.


Folgendes hat mir ein Mediziner (in der Forschung tätig) noch zusätzlich gemailt (er hat eine etwas ruppige Art; daher entschuldige den Tonfall des Textes):
wer ist eigentlich dieser "obergescheite", der das geschrieben hat? so eindeutig, wie er die sache darstellt, ist sie nicht! dass er glaubt, mit der einnahme von glucosamin einer arthrose vorbeuge zu können, zeigt, dass er nicht viel ahnung von der materie hat. offensichtlich legt er in vitro-versuche 1:1 auf in vivo um... und dass es in der pharmaindustrie - wie in jeder industrie - nicht primär um das wohle der menschheit, sondern um die "kohle" geht, scheint er auch nicht zu begreifen. würde man alle "sinnlospräparate" vom markt nehmen, wäre nicht nur die "rote liste" ein dünnes buch, sondern auch die arbeitslosenrate höher...

Gruß
Also Mediziner und ist in der Forschung tätig. Ganz nebenbei die Frage was für ein Mediziner er ist und in welcher Forschung er tätig ist. Ich habe festgestellt, daß es unter den Mediziner naturgemäß ziemliche Fachidioten gibt.

In vivo, in vitro, ich habe doch angeführt, daß es Studien dazu gibt, also was soll das? Würde in vitro überhaupt Sinn machen, bzw. Aussagekräftig sein?
Ich kanns natürlich fachlich nicht beurteilen nur wenn glucosamin von einigen ernsthaft diskutiert wird und er diese alle als Ahnungslos bezeichnet, gibt mir das ein bisschen zu denken. Ein Mediziner der fachlich sehr kompetente Ärzte für nicht fähig hält, begriffsstutzig, Werbung und Wahrheit der Pharmaindustrie zu differenzieren? Wem soll ich mehr glauben, meinen Ärzten von denen ich nicht glauben mag daß sie Blödsinn reden, deren Meinung sich mit sehr vielen anderen deckt oder einem der sagt die reden alle Blödsinn?
Vor allem da eigentlich argumentativ nichts kam außer, daß das der Ahnungslose sich das sehr einfach vorstellt, es aber so kompliziert ist das nur er es kapiert, aber ansonsten ist es sinnlos.

Ich habe absolut keine Ahnung, ich kann nur lesen, mir Sachen anhören und kann als Laie eigentlich nur nach Glauben handeln. Dein Kumpel hat mich nicht überzeugt, vielleicht durch seine ruppige(eingebildete?) Art abgeschreckt.

Ich bin keiner der irgendwelche Pillen futtert weil es in der werbung sich so toll anhört und dem das Geld so locker sitzt das er sich jeden Scheißdreck reinpfeift weil ihm irgend ein Heini erzählt hat wie toll das ist.

Der für mich wichtigste Ratschlag von meinem Vater war: Hör Dir an was die anderen zu sagen haben, dann mach das was Du für richtig hältst.
Vielleicht wär das auch was für Deinen Mediziner?

Mars
15-04-2006, 07:28
Es ist nicht "mein" Mediziner. Außerdem habe ich zwei verschiedene befragt.
Und beide sind recht bodenständige Menschen und keine Fachidioten. Die ruppige Art des einen ist leider sein "Markenzeichen." Doch das ändert nichts an seiner Kompetenz.

Offenbar wirst Du ohnehin nicht von Deiner Meinung abweichen. Aber es ging ja ohnehin nicht um Dich. Ich wollte nur Informationen für die Leser hier liefern.

Nur nebenbei: Um eine Entzündung zu hemmen, muss nichts "ins" Gelenk (Knorpel) gelangen. Das umgebende Gewebe wird hier angesprochen.
Das kann ein NSAR auch leisten. Und das bisschen Übelkeit kann man ganz gut verkraften.

Gruß

Kannix
15-04-2006, 09:56
Es ist nicht "mein" Mediziner. Außerdem habe ich zwei verschiedene befragt.
Und beide sind recht bodenständige Menschen und keine Fachidioten. Die ruppige Art des einen ist leider sein "Markenzeichen." Doch das ändert nichts an seiner Kompetenz.
Kompetenz in was? Solltest Du vielleicht noch dazu sagen


Offenbar wirst Du ohnehin nicht von Deiner Meinung abweichen. Doch, natürlich. Hab ich ja gesagt, daß ich wenig bis gar kein Wissen habe und deswegen keine feste Meinung habe. Ich bin an jeder fundierten Aussage dazu interessiert

Kannix
15-04-2006, 10:08
Nur nebenbei: Um eine Entzündung zu hemmen, muss nichts "ins" Gelenk (Knorpel) gelangen. Das umgebende Gewebe wird hier angesprochen.

Ach was? Jetzt habe ich aber gehört, daß der Knorpel an irgendwas fest ist und sich in einem Millieu befindet. Aber spielt wohl keine Rolle.
Das Knorpel nicht durchblutet ist ändert doch nichts daran, daß der Knorpel trotzdem von seiner Umgebung beeinflußt wird?

andreas222
24-04-2006, 10:02
Hallo zusammen,


ein Freund hat auch aktute Probleme mit den Kniegelenken.... der Arzt sagte ihm er solle roha Gelenkfit Glucosamin Tabletten als Kur (ca. 3 Monate) einnehmen. Seiner Meinung nach sind die Beschwerden nach ca. 1 Woche schon einiges besser geworden.

Alles nur Einbildung ?
Bin am ueberlegen ob ich auch mal was fuer die Gelenke tue... ist aber wohl nur rausgeworfenes Geld ?

Gruesse
Andreas

Mars
24-04-2006, 11:08
Hallo zusammen,


ein Freund hat auch aktute Probleme mit den Kniegelenken.... der Arzt sagte ihm er solle roha Gelenkfit Glucosamin Tabletten als Kur (ca. 3 Monate) einnehmen. Seiner Meinung nach sind die Beschwerden nach ca. 1 Woche schon einiges besser geworden.

Alles nur Einbildung ?
Bin am ueberlegen ob ich auch mal was fuer die Gelenke tue... ist aber wohl nur rausgeworfenes Geld ?

Gruesse
Andreas

Warum willst Du es einnehmen, wenn Du keine Beschwerden hast? Die Mittel sind wie vorhin erwähnt entzündungshemmend. Wenn Du keine Entzündungsbeschwerden hast, brauchst Du das Produkt nicht.
Gruß

Kannix
24-04-2006, 14:24
Warum willst Du es einnehmen, wenn Du keine Beschwerden hast? Die Mittel sind wie vorhin erwähnt entzündungshemmend. Wenn Du keine Entzündungsbeschwerden hast, brauchst Du das Produkt nicht.
Gruß
Tja, so ein paar abergläubige Hirnis glauben halt daran, daß Clucosaminsulfat auch noch pflegende und erhaltende Wirkung auf den Knorpel hat. Bei Leistungssportlern verbreitet sich dieser Glaube immer mehr.

Mars
24-04-2006, 14:35
Tja, so ein paar abergläubige Hirnis glauben halt daran, daß Clucosaminsulfat auch noch pflegende und erhaltende Wirkung auf den Knorpel hat. Bei Leistungssportlern verbreitet sich dieser Glaube immer mehr.

Sicherlich wird durch das Mittel die Umgebung des Knorpels/ Gelenks im unbewegten Zustand mehr durchblutet. Das hat ja hier auch keiner bestritten. Das kann man aber mit etwas REKOMM-Training und anderen Maßnahmen viel billiger haben.
Bei akuten Entzündungserscheinungen bzw. Beschwerden kann man ja NSAR oder eben das Clucosaminsulfat schlucken. Aber warum es auf Dauer nehmen bzw. gar als Prävention, wenn es mit etwas Trainingsumstellung und entsprechenden Gewohnheiten auch getan ist.

Und dass entzündungshemmende Mittel im Leistungssport beliebt sind, ist ja keine Frage. Schließlich müssen diese Leute oft ohne Rücksicht auf Regenerationszeiten immer wieder ans Werk. Da sind natürlich Mittel gefragt, die die Symptome mindern. Aber leider wird es dem überlasteten Knorpel wenig helfen, wenn er nicht entlastet wird, sondern gleich mit Training wieder "befeuert" wird.

In der Praxis sollte man bei akuten Beschwerden (z.B. etwas zu häufiges oder zu schweres Training im Hantelbereich)ruhig etwas entzündungshemmendes schlucken und nur leichtes bzw. gar kein Training betreiben. Dann langsam wieder einsteigen. Profissportler haben in der Regel oft keine Wahl und halten daher diese Pause nicht ein. Die Entzündungserscheinungen werden also nur gemindert, aber der Knorpel bekommt wieder ordentlich eine Ladung ab.

Gruß

Um Lei Tung
24-04-2006, 16:41
@Kannix

Lass´ Dich nicht von Wobewzym abbringen. Mir hat es immer geholfen. Allerdings muss man mit einer Stoßtherapie von 30-50 Stück anfangen. Das ist nicht gerade billig. Deshalb würde ich gleich die 800er Packung empfehlen.

@Mars

Der Meniskus ist bis zur Mitte mir Blutgefäßen durchzogen. Das ist einer der Gründe, warum Risse im Randbereich ausheilen können.

"Salbe geht nicht durch die Haut"

Die Salbe Dolobene zum Beispiel enthält DMSO. Mit Dimethyl Sulfoxide kann man so gut wie alles durch die Haut transportieren. Viele Stoffe wirken durch die Haut besser, da sie nicht von den MAO´s wie bei oraler Einnahme zerstört werden. Es kommt nur auf das Transportmittel an.

Glucosamine / Chondroitin Praeparate werden schon seit Ewigkeiten in der Tiermedizin, besonders bei Pferden angewendet. Pferde reagieren nicht auf Placebos.

Mars
25-04-2006, 08:30
@Kannix

Lass´ Dich nicht von Wobewzym abbringen. Mir hat es immer geholfen. Allerdings muss man mit einer Stoßtherapie von 30-50 Stück anfangen. Das ist nicht gerade billig. Deshalb würde ich gleich die 800er Packung empfehlen.

@Mars

Der Meniskus ist bis zur Mitte mir Blutgefäßen durchzogen. Das ist einer der Gründe, warum Risse im Randbereich ausheilen können.

"Salbe geht nicht durch die Haut"

Die Salbe Dolobene zum Beispiel enthält DMSO. Mit Dimethyl Sulfoxide kann man so gut wie alles durch die Haut transportieren. Viele Stoffe wirken durch die Haut besser, da sie nicht von den MAO´s wie bei oraler Einnahme zerstört werden. Es kommt nur auf das Transportmittel an.

Glucosamine / Chondroitin Praeparate werden schon seit Ewigkeiten in der Tiermedizin, besonders bei Pferden angewendet. Pferde reagieren nicht auf Placebos.

Das Wobenzym ist leider noch immer ungewiss. Man kann noch keine sicheren Aussagen treffen. Aber das Feedback ist bisher überwiegend positiv. (Bei Sehnenscheidenentzündung bzw. -überbelastung, nicht bei Gelenkproblemen)

Diese Stoffe sind aber weit weniger hilfreich (sie dringen nicht tief GENUG vor) als die oral verabreichten Stoffe.
Die Frage ist eben, wie gravierend die "Beschädigung" war/ ist.

Gruß

Dudeplanet
25-04-2006, 16:27
@Kannix

Lass´ Dich nicht von Wobenzym abbringen. Mir hat es immer geholfen. Allerdings muss man mit einer Stoßtherapie von 30-50 Stück anfangen. Das ist nicht gerade billig. Deshalb würde ich gleich die 800er Packung empfehlen.

Schön, dass es Dir geholfen hat. Wer heilt hat ja Recht. Trotzdem gibt es keinen Nachweis für die Wirkung von Wobenzym. Es handelt sich um die Willkürliche Zusammensetzung verschiedener Enzyme aus Pankreas (Bauchspeicheldrüse), Ananas und Papaya.



"Salbe geht nicht durch die Haut"

Die Salbe Dolobene zum Beispiel enthält DMSO. Mit Dimethyl Sulfoxide kann man so gut wie alles durch die Haut transportieren. Viele Stoffe wirken durch die Haut besser, da sie nicht von den MAO´s wie bei oraler Einnahme zerstört werden. Es kommt nur auf das Transportmittel an.
Fast richtig. DMSO ist ein höllisch gutes Lösungsmittel, da es sowohl polare als auch unpolare Reste hat. Es stimmt auch, dass es Membrangängig ist und gelöste Stoffe gerne mitschleppt, dies ist aber abhängig von der Molekülgröße. Heparine (Hauptwirkstoff) sind vergleichsweise riesig, und haben keine Chance durch die Haut zu gelangen.


Glucosamine / Chondroitin Praeparate werden schon seit Ewigkeiten in der Tiermedizin, besonders bei Pferden angewendet. Pferde reagieren nicht auf Placebos.
Das ist schlicht falsch. Pferde sind schlau genug, zu schnallen, dass sie behandelt werden. Das allein reicht für einen Placeboeffekt.

Lagartija
27-04-2006, 10:02
der knorpel wird über die synovia, die gelenksflüssigkeit, ernährt. wie hannes schon sagte, haben mechanische reize eine bedeutung.

@Mars
Ist in der Synovia immer das gleiche "drin" oder könnte es da auch mehr und weniger nähr-/aufbaustoffreiche Phasen geben, je nach Ernährung? Kann man die Zusammensetzung irgendwie beeinflussen?

Gruß, lagartija

Mars
30-04-2006, 16:32
@Mars
Ist in der Synovia immer das gleiche "drin" oder könnte es da auch mehr und weniger nähr-/aufbaustoffreiche Phasen geben, je nach Ernährung? Kann man die Zusammensetzung irgendwie beeinflussen?

Gruß, lagartija
Nein. Bewegung kann aber den "Zufluss" beeinflussen. Evt. kann der Mineralien- und Wasserhaushalt da etwas bewirken. Aber das ist nur eine Spekulation meinerseits.

Gruß