Habkido vs. Taikwondo Wo is der Unterschied [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Habkido vs. Taikwondo Wo is der Unterschied



Renegade666
23-09-2002, 23:50
Hab bis jetzt nur gehört dass Hapkido weicher und geister (mehr meditation) sein soll. HAb zwar auch ein oder zwei seiten durchgesehen, aber hab da nicht wirklich was gefunden.. weil die meisten nur über Taekwondo schreiben und sich da drauf verpitzen... Nu wart ich ma auf die Antwort der Profis...

Alfons Heck
24-09-2002, 01:17
Hi
schau mal auf www.hapkido-info.net wegen HKD-WEB-Seiten :p

Tango2074
24-09-2002, 10:48
@ Renegade666,

also ich trainiere selbst (Combat) Hapkido in München, obwohl die meisten Mitglieder meiner Familie schon seit Jahren traditionelles TWD praktizieren. Ich kenne also beide Systeme, wie Du Dir ja denken kannst. ;o)))

Für mich habe sich folgende Unterschiede herauskristallisiert, die jedoch nichts darüber aussagen welches System "besser" ist. Beides sind gute Wege.

Hapkido: Wichtig zu wissen ist hier, dass man immer die Energie des Gegners in Geist & Körper zum Angreifer zurückleitet. Das ist eines der Grundlagen. Hinzu kommt, dass es kein Wettkampfsystem ist...wäre auch zu gefährlich. Und weiter gibt es in diesem System vor allem Hebel, Schläge, Griffe und Würfe. Natürlich gibt es auch Tritte, doch liegt der Schwerpunkt eben nicht immer bei ihnen. Der Aspekt der Selbstverteidigung und schnellen Kampfunfähigkeit liegen immer im Vordergrund - also der Nicht-Kampf.

Taekwondo: Hier liegt der Schwerpunkt vorallem in der Beinarbeit mit hohen und komplizierten Tritten, die oft nur für den Wettkampf verwendet werden können. (Allerdings darf man dabei nicht vergessen - wer hoch & kompliziert kicken kann, der kann es auch tief & schnell. Hehehe!) Natürlich gibt es auch Hand- und Selbstverteidigungstechniken. TWD ist ein System, dass über die körperlichen Fähigkeiten die Konzentration und Koordination schult. Das "Do" ist dabei sehr wichtig. Hier kann es auch Wettkämpfe geben, entweder im traditionellem System ohne Kontakt oder im Wettkampf auch im Vollkontakt.

Wie gesagt haben beide Wege ihre Vor- und Nachteile. Doch da jeder seinen eigenen Weg nach körperlichen Stärken und Fähigkeiten finden muss, ist es sehr gut, dass es viele Wege & Traditionen zum gleichen Ziel gibt. ;o))) Ich komme hin und wieder in den Genuß beiden machen zu können, was mir ganz sicher nur zum Vorteil reichen kann.

Falls jemand mit etwas nicht einverstanden ist, was ich da gerade von mir gelassen habe, dann raus damit...;o)))

hoffe ich konnte etwas helfen,

Tango

funaki
24-09-2002, 11:05
Falls jemand mit etwas nicht einverstanden ist, was ich da gerade von mir gelassen habe, dann raus damit...;o)))

.... stimmt schon alles :D.

Wollte noch sagen, dass es bei den HKD-Stilen auch welche gibt, welche die Konzentration mehr auf Meditation und das Geistliche legen, und auch welche, die die Kicks als Schwerpunkt haben. Es gibt wie in anderen Stilen viele verschiedene Ausprägungen des HKD (ich glaube es 73 verschieden HKD Arten in der International Hapkido Federation (oder World HF?) eingetragen).

Gruss
Funaki

Alfons Heck
24-09-2002, 13:39
[i]Original geschrieben von Tango2074 ... Mitglieder meiner Familie schon seit Jahren traditionelles TWD praktizieren...[/B]

Falls Du damit Tae - Kwon - Do meinst dann TKD :D

samabe
24-09-2002, 13:49
Original geschrieben von Tango2074

Taekwondo: Hier liegt der Schwerpunkt vorallem in der Beinarbeit mit hohen und komplizierten Tritten, die oft nur für den Wettkampf verwendet werden können. (Allerdings darf man dabei nicht vergessen - wer hoch & kompliziert kicken kann, der kann es auch tief & schnell. Hehehe!) Natürlich gibt es auch Hand- und Selbstverteidigungstechniken. TWD ist ein System, dass über die körperlichen Fähigkeiten die Konzentration und Koordination schult. Das "Do" ist dabei sehr wichtig. Hier kann es auch Wettkämpfe geben, entweder im traditionellem System ohne Kontakt oder im Wettkampf auch im Vollkontakt.




Warum nur hohe und komplizierte Tritte? Die effektivsten Tritte sind doch wohl paltung und dwit-chagi. Und die erfolgen zur Körpermitte und variieren (vor allem paltung) auch in der Distanz. Man kann sich damit aus Umklammerung lösen, bei Tritten bzw. Schlägen im Ausweichen kontern etc.

Welche Techniken sollen denn nur für den Wettkampf verwendet werden können? Wenn Techniken wettkampfmäßig ausgeführt werden (im Gegensatz zur Grundschultechnik) heißt das doch nur, dass nicht so auf die saubere Ausführung der Technik (für's optische) sondern die Effektivität Ausschlaggebend ist. Und das ist für die Selbstverteidigung allemal gut.

Tango2074
24-09-2002, 15:32
@ Alfons Heck,

ja, so habe ich´s gemeint.

@ samabe,

hmm, da kann ich nur vom traditionellem Standpunkt ausgehen, wo es ja eher Freikämpfe statt Wettkämpfe gibt. Die wirken oft "nur" wie eine aufeinander abgestimmte Vorführung. Da jedoch jeder darauf achten muss den Partner nicht zu treffen birgt diese Art des "Wettkampfes" ein hohes Maß an Konzentration, Geschicklichkeit und ein Gespür für das Gegenüber.

Ich weiss auch, dass es im TKD hin und wieder SV gibt. Jeder Stil wird durch andere beeinflusst. Die Zeiten ändern sich. Doch hauptsächlich geht es meiner Meinung nach um die körperliche Fitness, über die der Geist geschult wird.

Hmm, aber womöglich habe ich einiges noch nicht ganz verstanden. Ich mache Hapkido. Es gibt so viele unterschiedliche Methoden und Wege, da hoffe ich doch etwas Geduld mit mir zu haben. ;o))

samabe
24-09-2002, 16:24
@ Tango2074

Ja beim Leichtkontakt mag das schon eher zutreffen.

Wie der Begriff Vollkontakt schon sagt, muss man da auch treffen. Und da kommt es nicht auf schön, sondern auf Schnelligkeit und Effektivität an.

Wenn dann ein "Gegner" in der Realität getroffen werden muss (bisher bei mir in 26 Jahren noch nicht so der Fall), dann ist das auch effektiv, vor allem wenn er ohne Schutzweste ist und man statt der blanken Füße Schuhe trägt. Da macht dann sicher schon Aua - aber da gibt's ja noch 'ne Verhältnismäßigkeit.

Vor 25 Jahren mußte die Selbstverteidigung auch zum größten Teil taekwondomäßig ausgeführt werden - heute will man lieber mal Hebel u. Anderes sehen. Ich bevorzuge häüfig noch die taekwondomäßige Selbstverteidigung - wahrscheinlich auch deswegen, weil ich jahrelang selbst Vollkontakt gekämpft habe und die Automatismen einfach da sind.