PDA

Vollständige Version anzeigen : wissen eines lehrers



tigercrane
24-09-2002, 07:59
hi an alle

was meint ihr, wieviel wissen sollte ein meister über seine kunst wissen, damit die schüler die möglichkeit haben besser zu werden?

ich behaupte, dass wenn ein meister nur 20 % seines systems kennt, so können seine schüler vom ganzen (100 %) nur noch einen bruchteil davon erlernen.

viele grüsse

ChinNa
24-09-2002, 08:23
Ich denke, dass ein "Meister" ein komplettes Wissen seiner Kunst ("Handwerks") haben sollte, wenn er den Titel Meister trägt.
Die Meisterschaft als solche beinhaltet ergänzend aber vielmehr Inhalte der Taktik, Methodik, Medizin, Philosophie und Ethik.

Erst mit der Auseinandersetzung mit diesen Aspekten, sprich also mit dem Leben, verleiht jemandem die Reife zurecht den Meistertitel zu führen.

Ich möchte niemandem zu nahe treten, aber meine persönliche Meinung ist, dass ein schwarzer Gürtel noch keinen Meister macht. Ein schwarzer Gürtel besagt für mich, dass der-/diejenige die Grundtechniken beherrscht und nun eigentlich anfängt zu lernen. Die Meisterschaft erlangt man aber nicht durch Gürtel, sondern durch innere Reife.

Einen friedlichen Tag wünsche ich Euch ... ;)

hanzaisha
24-09-2002, 08:37
hi!
sehe es ähnlich wie ChinNa.

uch glaube auch, daß ein ausbildender meister nie 100% seines wissens weitergeben kann, weil a) immer was "vergessen" wird und b) hatte ich vor einiger zeit mal den "stille post effekt" erwähnt, der hier auch zum tragen kommt.
bei einer langen line, die man schön bei tigercrane sehen kann, wird unterwegs ne menge verloren gegangen sein.

die erde dreht sich unaufhörlich weiter:)

tigercrane
24-09-2002, 08:39
hi china

bin auch deiner meinung. allerdings das komplette wissen in sich zu tragen ... da fragt es sich, was ist das komplette wissen. bei uns ist das grundprogramm (rein von den formen her) um die 30 formen.

logischerweise kommt noch viel mehr wissen hinzu, wie du es ja schon erwähnt hast. aber es würde immer noch > 80 formen geben. ob es heute noch notwendig ist, eine partnerform doppelaxt gegen bank zu können, ist fragwürdig.

das normale grundprogramm sollte man können und verstanden haben. das rundherum ist schön, wenn man es, soweit als möglich bewahren kann. sicherlich gibt es heute noch menschen, die das wissen eines ganzen systems in sich haben, doch diese haben auch viel mehr zeit investiert als heute meist möglich ist.

ausserdem nützt es oftmals mehr, wenn die prinzipen und sonstigen ideen verstanden werden.

***
Ich möchte niemandem zu nahe treten, aber meine persönliche Meinung ist, dass ein schwarzer Gürtel noch keinen Meister macht. Ein schwarzer Gürtel besagt für mich, dass der-/diejenige die Grundtechniken beherrscht und nun eigentlich anfängt zu lernen. Die Meisterschaft erlangt man aber nicht durch Gürtel, sondern durch innere Reife.
***
:klatsch:


@hanzaisha

***
bei einer langen line, die man schön bei tigercrane sehen kann, wird unterwegs ne menge verloren gegangen sein.
***
nö wurde nichts verloren, nur noch mehr hinzugetan. :D

sicherlich wurden einige dinge nicht mehr so stark unterrichtet, da es nicht mehr notwendig war, jedoch das wissen kam komplett zu unserem grossmeister chiu chi ling. (ich weiss, es tönt arrogant, ist aber die wahrheit).

auch er unterrichtet viele dinge nicht mehr, da er sie als nicht unbedingt notwendig ansieht.

ein beispiel dafür ist die korrekte abhärtung der finger. für was? niemand tötet (hoffentlich) heute einen anderen auf der strasse indem er den körper (zb. plexushöhe) mit der hand durchschlägt. ausserdem würde eine solche kraft und technik viele jahre übung in anspruch nehmen. es gibt viel wichtigere dinge zu lernen als solche übungen. :)

vom hung gar sagen die experten, dass er der bewahrer der originalen shaolin kunst ist.

viele grüsse

Bokuto
24-09-2002, 13:02
Ich versuche ständig Wissenslücken, vor allem in der Historie meines Stils, zu schliessen. Denn es ist auch meine Meinung, dass Wissen nicht verloren gehen darf und eigentlich wachsen sollte von Generation zu Generation.

Den Schülern kann man das Wissen mit auf den Weg geben. Viele interessieren sich leider nicht so sehr dafür und es bleibt kaum etwas hängen. Doch wer seinen Stil gefunden hat und darin weiterkommen will, muss auch die Theorie beherrschen, nicht nur den Kampf! Also Leute, schlagt die Bücher auf, es gibt viel zu lernen.

Gruß
Dirk

Goshinsatori
24-09-2002, 13:05
HI,

um die Gesamtheit eines Stils zu erlernen bedarf es bestimmt mehrerer Leben. Eins kann da gar nicht ausreichen.
Man kann aber ständig lernen. Auch nach 40 Jahren Kampfkunst, kann niemand behaupten er weiß alles.

Es ist also wie so oft:
Der Weg ist das Ziel.

hanzaisha
24-09-2002, 13:06
Original geschrieben von Bokuto
Viele interessieren sich leider nicht so sehr dafür und es bleibt kaum etwas hängen. Doch wer seinen Stil gefunden hat und darin weiterkommen will, muss auch die Theorie beherrschen, nicht nur den Kampf! Also Leute, schlagt die Bücher auf, es gibt viel zu lernen.

Gruß
Dirk

DISCO

dem ist nichts hinzuzufügen:)