was ist Buddhismus [Archiv] - Kampfkunst-Board

PDA

Vollständige Version anzeigen : was ist Buddhismus



kinkon
15-04-2006, 14:05
grad läuft little buddha auf vox

sehr schöner film, der hintergründe des buddhismus vermittelt

wer was wissen möchte über buddhismus, würde gern mein wissen preisgeben!

Leichtkontaktender
15-04-2006, 18:14
Wie kann ich mir den Zustand der Zustandslosigkeit vorstellen ?

kinkon
15-04-2006, 18:33
Der liegt auf jeden Fall ausserhalb der Vorstellungskraft!

Im Buddhismus heißt es Form=Leerheit und Leerheit=Form. Das bedeutet, dass nichts an sich fest ist, alles ist in Bewegung, wie wir auf atomarer Ebene aus den Naturwissenschaften auch wissen.

Bezogen auf den Menschen heißt das, dass sich emotionale Zustände genauso wie Identitätszustände ändern. Ein Zustand ist ein Moment, der im nächsten Moment schon wieder vorbei ist.

D.h. Zustände sind Momentaufnahmen. Zustandslosigkeit wäre also eine äussere Ebene, auf der man sich die sich ändernden Zustände anschauen kann.

Das nennt man Reflektion. Allerdings ist das Subjekt nicht vom Objekt zu trennen, d.h. Betrachter und Betrachtetes sind eins, miteinander verbunden.

Das zu erkennen, das alles im Geist stattfindet verbunden mit dem Loslassen, da sich sowieso alles bewegt, man also nichts festhalten muss, ist die einzige Zustandlosigkeit, die ich mir vorstellen kann und hier mit Begriffen erklären kann.

Ich hoffe, ich konnte helfen

Leichtkontaktender
15-04-2006, 19:16
Bezogen auf emotionale Zustände heißt das also, nicht die Emotion zu leben sondern festzustellen, daß sie existiert. Ohne sie dann noch zu bemerken ?

Ist es also so, daß ein fortgeschrittener Meditierender eine Emotion erfährt und in kurzer Zeit diese Emotion benennt und separat betrachtet, ohne sie noch zu erfahren ?

Falls dies so ist, welche weiteren Eigenschaften der Einheit Mensch lassen sich dieser Theorie nach noch trennen ?

ps3ud0nym
15-04-2006, 20:05
Bezogen auf emotionale Zustände heißt das also, nicht die Emotion zu leben sondern festzustellen, daß sie existiert. Ohne sie dann noch zu bemerken ?

Ist es also so, daß ein fortgeschrittener Meditierender eine Emotion erfährt und in kurzer Zeit diese Emotion benennt und separat betrachtet, ohne sie noch zu erfahren ?

Falls dies so ist, welche weiteren Eigenschaften der Einheit Mensch lassen sich dieser Theorie nach noch trennen ?
So habe ich die Lehren im (Theravada) Buddhismus nicht verstanden. Es geht in meinen Augen nicht darum irgendwelche Dinge zu trennen, um sie nicht zu erfahren, sondern darum dinge zu betrachten, zu analysieren und sie zu verstehen, um sie letzendlich zu akzeptieren, weil es gewisse Prozesse gibt, die man physikalisch nicht verändern kann. Unseren Verstand und Bewusstsein können wir aber relativ dazu so verändern, dass ein anderes Verhältnis dazu entsteht.

Hoffe ich habe mich verständlich genug ausgedrückt. Ansonsten bitte nochmal nachfragen.

martin.schloeter
16-04-2006, 02:56
@kinkon
Ich will nicht destruktiv in dieser Diskussion sein, aber darf ich zumindest ansatzweise deinen Hintergrund erfragen?
Ich habe den Buddhismus als sehr konkret im erkenntnistheoretischen Bereich erlebt. Dein Aussagen tendieren - vielleicht aufgrund dieses Mediums - in Richtung "Beliebigkeit". Ein Neuling in wird da keine Erkenntnis raus schöpfen können.

Die Brücke zu naturwissenschaftlichen Erkenntnissen ist sicherlich faszinierend, aber nicht die Basis.

Gruss

kinkon
16-04-2006, 06:27
@martin.schloeter: Da hast Du wohl nicht unrecht. Mein erster Antwort-Post hat mich viel nachdenken und Zeit gekostet, weil mir selber nicht so ganz klar war, was ich eigentlich schreiben wollte.

Habe mich eine Zeit lang sehr intensiv mit der Materie Buddhismus beschäftigt, aber dieser Thread ist irgendwie nach hinten losgegangen.

Hatte auf jeden Fall keine negative Intention.:o

malice
16-04-2006, 09:16
Ein Mann sitzt unter einem Baum, hat Wahnvorstellungen und stellt fest, dass das Leben Schmerz ist. Er untesucht den Schmerz und kommt zu den vier edlen Wahrheiten, dem edlen achtfachen Pfad, die vier Stufen der meditativen Versenkung ...
Am Ende des Weges ist man schmerzfrei, aus der Erkenntnis heraus, dass Schmerzen unnötig sind und weder sich selbst noch anderen zugeführt werden dürfen.

kinkon
16-04-2006, 09:39
@malice: Den grössten Teil des Leidens im Leben erzeugt man selbst und Buddha hat ein Leben lang dafür gebraucht dies zu erkennen: Ist Deine Geschichte so gemeint? Wenn ja, ist ja nicht besonders nett.;)

malice
16-04-2006, 11:00
Wahre Worte sind nicht nett.

Tshingis
17-04-2006, 11:27
seid wann das denn?

buddhismus ist eine nichttheistische religion.

kinkon
17-04-2006, 11:36
seid wann das denn?

Worauf bezieht sich die Frage?

malice
17-04-2006, 19:47
seid wann das denn?

buddhismus ist eine nichttheistische religion.

Wie meinen?
Was ist eine Religion?
Worauf bezieht sich das?

PikAsJoker
17-04-2006, 20:08
Schön und gut, dass ihr euch für das Thema interessiert. Aber seit da nicht so leichtgläubig in der Richtung. Ich hab schon oft genug in anderen Foren miterlebt, dass die Leute blind genug sind um alles für bare Münze zu nehmen, wo man das Etikett >> Buddhismus << drauf findet. Geht es jedoch um die eigenen kulterellen Wurzeln, dann werden alle zu den größten Kulturkritikern, die man je gesehen hat :rolleyes:

Nimmt es locker und immer schön auf dem Boden der Tatsachen bleiben :D

MfG
Lukas

Kouhei
17-04-2006, 20:10
seid wann das denn?

buddhismus ist eine nichttheistische religion.

Was du meinst ist eine atheistische Religion.

um hier Wikipedia zu zitieren:

Auch die ursprüngliche mündliche Lehre Buddhas, die vielleicht am getreuesten von der buddhistischen Schule des Hinayana übernommen wurde, trägt agnostische oder atheistische Züge. Sie beschäftigt sich nicht mit einem Jenseits und erklärt die Welt weder auf idealistische noch auf materialistische Weise, ohne magische oder mystische Elemente. Götter (deva) werden zwar erwähnt, jedoch sind sie weder für die Schöpfung der Welten (deren Teil sie sind), noch für eine mögliche Erlösung vom leidvollen Dasein von Bedeutung und zudem dem irdischen Kreislauf unterworfen. Diese Form des Buddhismus beschäftigt sich beinahe ausschließlich mit dem Weg zur Erlösung aus dem Kreislauf aus Leben und Tod (Samsara). Sie kann daher mit dem französischen Autor Louis de la Vallée-Poussin eher als philosophische Disziplin denn als Religion bezeichnet werden. Andere Schulen des Buddhismus wie der heute weit verbreitete Mahayana-Buddhismus ergänzten den ursprünglichen Buddhismus später mit zahlreichen religiösen Vorstellungen, so dass die atheistische Ausrichtung rein äußerlich betrachtet abgeschwächt wurde, im Kern der Lehren aber erhalten geblieben ist.

Finrod
17-04-2006, 21:24
:rolleyes: Wie werden im Buddhismus Rachegefühle gehandhabt und in welchem Zusammenhang steht die Rache?

Kouhei
17-04-2006, 21:52
:rolleyes: Wie werden im Buddhismus Rachegefühle gehandhabt und in welchem Zusammenhang steht die Rache?

Als absoluter Buddhismus-Laie, würde ich sagen, dass diese vermieden werden sollen, und sie Ausdruck dafür sind wie weit man noch entfernt ist ein Buddha zu sein. Rache steht ja fast immer im Zusammenhang mit Gewalt und das würde dem Buddhismus ja wiedersprechen. Die Befreiung von solchen Gefühlen wie Rache muss das Ziel sein.

(Nochmal, kenn mich wirklich nicht gut aus, behandeln das Thema nur gerade in der Religionskunde)

Meine Frage wäre, was ist der Unterschied zwischen dem herkömlichen Buddhismus und dem Zen-Buddhismus?

kinkon
17-04-2006, 21:57
:rolleyes: Wie werden im Buddhismus Rachegefühle gehandhabt und in welchem Zusammenhang steht die Rache?

Hallo Finrod,

Rache steht im Buddhismus im Zusammenhang mit dem Gefühl des Zornes. Ich kann hier nur für den Vajrayana-Buddhismus, auch Diamantweg-Buddhismus genannt, reden.

Zur Information vorweg: Es gibt im Buddhismus drei Wege bzw. Pfade, die Buddha für verschiedene Schüler gelehrt hat:
1. Hinayana: der kleine Weg, auch das kleine Fahrzeug genannt: Erlösung aus dem eigenen Leid
2.Mahayana: der große Weg, auch das große Fahrzeug genannt: Erlösung aus dem eigenen Leid und Mitgefühl sowie Weisheit für andere Wesen.
3.Vajrayana: auch Diamantweg genannt: Hier geht es um die Verschmelzung mit der erleuchteten Perspektive des Lamas (Lehrers), was auch immer das heissen mag.

Im Vajrayana-Buddhismus wird gesagt, dass Zorn das Gefühl ist, dass am meisten die positiven Eindrücke im eigenen Geist zerstört, vielleicht zu übersetzen mit: dass Dir die meisten positiven Gefühle in Deinem Herzen raubt.
Als Tip im Umgang mit Zorn wird gesagt, "den Dieb durch ein leeres Haus laufen lassen", was ich übersetzen würde mit: sich gar nicht von der entgegenkommenden Wut beeinflussen lassen und sich dadurch nicht seiner guten Gefühle bzw. sich seines angstfreien positiven Lebensgefühls berauben lassen. Bezogen auf Rachegefühle heisst das imo, dass man sie gar nicht erst aufkommen lässt und eine Distanz zu Situationen hat, in denen man mit Zorn konfrontiert ist.

Ich erhebe keinerlei Anspruch auf Richtigkeit des Geschriebenen, bin für Verbesserungen dankbar und werde nach einer Quelle im Internet forschen, in der man genauer lesen kann.

MfG kinkon

kinkon
17-04-2006, 22:36
Meine Frage wäre, was ist der Unterschied zwischen dem herkömmlichen Buddhismus und dem Zen-Buddhismus?

Puh,

also da kann ich nur von der unterschiedlichen Art der Meditation berichten, wie ich sie in einem Zen-Buddhismuszentrum hier in Deutschland erlebt habe und wie ich sie in einem Vajrayanazentrum hierzulande kenngelernt habe.


Verständliche Kurzversion:

Bei der Zenmeditation ging es darum, den Geist (die Konzentration) an einer Stelle fokussiert zu halten, ohne an etwas zu denken.

Bei der anderen Meditation ging es darum, eine Buddhafigur zu visualisieren, sich vorzustellen, wie aus dieser Figur verschieden-farbige Lichter in einen hineinfliessen und am Ende der Meditation ganz mit der Buddhafigur zu verschmelzen, sprich: die immaterielle Buddhafigur fliesst in einen hinein und man ist Eins. Desweiteren spricht man Mantras, während des Mittelteils der Meditation, woran ich mich im Zen jetzt nicht erinnern kann.

Tshingis
17-04-2006, 23:50
@faustus

leg mir nichts in dem mund!

buddhismus mag atheistische züge tragen, aber buddhismus ist eine NICHTtheistische religion.
weil kein gott, nur buddha!

und wikipedia ist nicht das maß aller dinge, auch mal sebst nachdenken fördert so manche dinge ans tageslicht.

Kouhei
18-04-2006, 05:57
@faustus

leg mir nichts in dem mund!

buddhismus mag atheistische züge tragen, aber buddhismus ist eine NICHTtheistische religion.
weil kein gott, nur buddha!

und wikipedia ist nicht das maß aller dinge, auch mal sebst nachdenken fördert so manche dinge ans tageslicht.

Ich lege dir nichts in den Mund, nur leider existiert das Wort "nichttheistisch" nicht.
Und was soll diese Anspielung "mal selbst nachdenken"? Ich habe Wikipedia zitiert um Atheismus in einen Kontex zum Buddhismus zu stellen.
Aber wenn du Freude an Polemik hast, go on little Buddha:kaffeetri

Der Stille
18-04-2006, 07:53
Hallo Leute!

Also was mich immer wieder intressiert ist die Frage:" Was ist die Erleuchtung?
Bis jetzt habe ich noch keine Antwort in irgendwelche Bücher finden können.

Der Stille

malice
18-04-2006, 11:52
Buddhismus = Lehre von Siddharta
Chanbuddhismus = B. + Daoismus + Konfuzius
Zenb. = Chanb - aber Made in Nippon
Erleuchtung = Moment (kurzzeitig) des Erkennens von Grundsätzlichkeiten, der Welt oder des sozialen Zusammenlebens oder anderen Themen mit denen man sich lange beschäftigt hat - meist als Ergebnis von Meditation, Drogen oder Träumen

(bitte entschuldigt etwaige Schreibfehler)

Kouhei
18-04-2006, 12:03
Hallo Leute!

Also was mich immer wieder intressiert ist die Frage:" Was ist die Erleuchtung?
Bis jetzt habe ich noch keine Antwort in irgendwelche Bücher finden können.

Der Stille

Bitte korrigiert mich wenn ich falsch liege! Ich kanns nur sagen soweit ichs verstanden habe im Religionskundeunterricht.

Der Zustand der Erleuchtung beschreibt den Aufgang des Karmas mit der Leere. Dein Geist ist so nicht mehr existent und dein Körper bleibt als weltlicher Rest zurück.
Ergo würde ich den Zustand der Erlösung als Befreiung von allen Gefühlen und allem Denken beschreiben.
Gilt im Buddhismus eigentlich auch das Brahman Atman Prinzip? Wenn ja, ist es ein vorletztes oder letztes Verständnis?
Was wird eigentlich genau wiedergeboren? Wenn ja alles Brahman ist, wie "rechtfertigt" der Buddhismus zB: ein Kind das gleich bei seinem Tod stirbt? Durch sein "schlechtes" früheres Leben?

Grüsse

kinkon
18-04-2006, 12:08
@Tshingis: Ich find Deinen Mitteilungsstil auch unangemessen, weil der Thread doch noch richtig und in eine gute Richtung losgegangen ist. Und die Beschreibung im Wikipedia finde ich auch gut.

@Faustus: Brahman Atman sagt mir nichts, hört sich für mich nach Hinduismus an, k.a.! Erlösung=Befreiung von Gefühlen und Denken würde ich auch so sagen, allerdings ohne Gewähr. Und die Geschichte mit dem Kind: Im Buddhismus wird meines Wissens nach nichts gerechtfertigt, sondern ganz klar vonn Karma gesprochen, Prinzip: Ursache-Wirkung, sprich: alles was Dir im Leben passiert ist die Antwort auf etwas, was Du selbst schon mal gemacht hast und sei es in einem früheren Leben. Und wiedergeboren wird die "Entität" mit all ihren Eindrücken, die sie seid annowasweißich gemacht hat, und damit ergeben sich auch die Umstände, in denen "man" sich wiederfindet.

Der Stille
18-04-2006, 13:00
Zitat von malice!

Erleuchtung = Moment (kurzzeitig) des Erkennens von Grundsätzlichkeiten, der Welt oder des sozialen Zusammenlebens oder anderen Themen mit denen man sich lange beschäftigt hat - meist als Ergebnis von Meditation, Drogen oder Träumen

Erlich gesagt das verstehe ich hinten und vorne nicht:confused: :confused:
Ich glaube wenn ich das verstanden habe bin ich Erleuchtet!


Zitat von Faustus

Der Zustand der Erleuchtung beschreibt den Aufgang des Karmas mit der Leere. Dein Geist ist so nicht mehr existent und dein Körper bleibt als weltlicher Rest zurück.
Ergo würde ich den Zustand der Erlösung als Befreiung von allen Gefühlen und allem Denken beschreiben.

Nun ein Mensch kann sich nicht vom Denken befreien, höstem vom bewustem Denken vieleicht, aber nicht vom umbewustem Denken. Und wenn wir uns von den Gefühlen lösen würden, wären wir doch nur noch Gefühlslose Wesen. Und der Buddismus lehrt doch das Mitgefühl für alle Lebensformen oder?

Frage über Frage

Der Stille

kinkon
18-04-2006, 13:12
Und wenn wir uns von den Gefühlen lösen würden, wären wir doch nur noch Gefühlslose Wesen. Und der Buddismus lehrt doch das Mitgefühl für alle Lebensformen oder?

So, wie ich es verstanden habe, geht es darum, sich von negativen Gefühlen zu lösen und von Anhaftung, also Gefühle für bestimmte Personen und anstattdessen Mitgefühl für die Menschen zu haben, die Leid in ihrem Leben haben.

malice
18-04-2006, 13:58
Erlich gesagt das verstehe ich hinten und vorne nicht:confused: :confused:
Ich glaube wenn ich das verstanden habe bin ich Erleuchtet!



Nun ein Mensch kann sich nicht vom Denken befreien, höstem vom bewustem Denken vieleicht, aber nicht vom umbewustem Denken. Und wenn wir uns von den Gefühlen lösen würden, wären wir doch nur noch Gefühlslose Wesen. Und der Buddismus lehrt doch das Mitgefühl für alle Lebensformen oder?

Frage über Frage

Der Stille

Man kann für einen kurzen Moment frei von Gedanken und Gefühlen sein.
In diesem Moment kann man sich sehr, sehr weit öffnen.
Man geht in die Schwärze (ins Nichts) und bekommt eine Verbindung mit allem.
Man erkennt, dass man mit allem verbunden ist und erkennt das Grundlegende unseres Seins.

Es zu beschreiben ist sinnlos, genauso wie z.B. die Beschreibung eines Orgasmuses.

Die "Erleuchtung" wird sowieso überbewertet.

Seid einfach nett, das reicht.

Hamurra-e
18-04-2006, 16:47
Man kann für einen kurzen Moment frei von Gedanken und Gefühlen sein.
In diesem Moment kann man sich sehr, sehr weit öffnen.
Man geht in die Schwärze (ins Nichts) und bekommt eine Verbindung mit allem.
Man erkennt, dass man mit allem verbunden ist und erkennt das Grundlegende unseres Seins.

Es zu beschreiben ist sinnlos, genauso wie z.B. die Beschreibung eines Orgasmuses.

Die "Erleuchtung" wird sowieso überbewertet.

Seid einfach nett, das reicht.

Danke Malice du hast es auf den Punkt gebracht!
Mir wurde ein Lebenlang, das Wohl der Erleuchtung vorgeprädigt.
Bullshit!
Letztendlich ist das Ziel der Erleuchtung, doch die Vernichtung des Ich/Ego.
Wohin soll das führen? Ich habe Zeiten erlebt, in denen ich ohne jegliches Bedürfnis oder Wunsch durchs Leben ging, ja es sind seltsame Dinge passiert und man macht merkwürdige Erfahrungen, aber am Ende ist man einfach nur Leeeeerr.
Nun ob das eine Erleuchtung war, will ich nicht behaupten, aber so wurde sie beschrieben, zumindest an gewissen stellen.
Wahrscheinlich wars wirklich nur eine Psychose oder was weis ich, jedenfalls hat man auch keine Mitleid oder Mitgefühl mehr.
Um es deutlich zu sagen alles ist unwichtig und gleich bedeutungslos.
Klar man Freud sich auch, macht Party aber wenn man keine macht, dann ist das auch egal.
Also der Zustand ist nicht zu empfehlen!!!!
Gebt niemals auf was ihr Liebt, fürchtet euch nicht vor unannehmlichkeiten und Leid, aber sucht es auch nicht, es ist meistens viel leichter zu ertragen als totale Gefühlslosigkeit.

Tshingis
19-04-2006, 22:11
erleuchtung = in diesem falle transzendenz

@faustus
es steht nicht im duden, ändert aber nichts an der wahrheit.

Kouhei
20-04-2006, 06:11
erleuchtung = in diesem falle transzendenz

@faustus
es steht nicht im duden, ändert aber nichts an der wahrheit.

Dann erkläre mir doch bitte mal den Unterschied zwischen "nichtteistisch" und atheistisch!:thx: :cool:

malice
20-04-2006, 16:51
"Nicht" bedeutet kein.
Ich bin kein Buddhist. Ich bin nicht buddhistisch.

"a-" ist konträr, dagegen.
Ich bin nicht buddhistisch, aber ich bin auch kein Abuddhist oder antibuddhistisch.

anderes Beispiel:
Russen kennen das deutsche Alphabet nicht. Sie sind aber keine Analphabeten.

anderes Beispiel:
Viele Menschen sind nicht sozial eingestellt, sind aber keine Asozialen.

zur Sache:
Der Buddhismus ist nichttheistisch, weil Götter (in unserem Sinne) keine Grundlage der Philosophie bilden, aber es gibt (soviel ich weiß) auch keine ausdrückliche Lehre gegen Gott.
Der Atheismus jedoch erkennt einzig die beweisbare Wissenschaft an. Gott ist laut ihm nicht existent, und zwar ausdrücklich festgelegt.

Tshingis
20-04-2006, 23:04
atheistisch --> negation einer theistischen entität
nichttheistisch --> kein vorhandensein selbiger

malice
22-04-2006, 18:52
gibt es im B. verschiedene Level? ;)

kinkon
22-04-2006, 18:56
Hi malice,:)

Die einzigen Level, die ich kenne, sind die 10 Stufen der Boddhisatvas aus dem Vajrayana-Buddhismus.

Ein Boddhisatva ist ein bewußt wiedergeborener Mensch, mit der Intention, anderen zu helfen und zu nützen, so dass sie zur Erleuchtung finden.

Also ein Boddhisatva auf der 8. Stufe zum Beispiel ist höher verwirklicht, als einer auf der 3. Stufe zum Beispiel.

Auch in den Meditationen des Vajrayana-Buddhismus ist vom stufenweisen Weg die Rede.

malice
22-04-2006, 18:58
und wie lauten die Stufen? (Bedeutung?)

kinkon
22-04-2006, 19:02
Ist es ok, wenn ich darauf später antworte? Müsste ich erst meine Bücher raussuchen.

Gebe gleich mal ´nen Link durch...

malice
22-04-2006, 19:05
o.k.

kinkon
22-04-2006, 19:07
So, hier der Link:

http://www.diamondway-teachings.org/content/glossar/glossar-b.html

Alphabetische Auflistung von buddhistischen Begriffen. Bis B runterscrollen, da findest Du es.

Habe es nicht ganz richtig erklärt.:o

malice
22-04-2006, 19:13
fauler Sack! :D

kinkon
22-04-2006, 19:14
und jetzt auch noch ausfallend werden...:mad:

:D :D :D

malice
22-04-2006, 19:23
So, hier der Link:

http://www.diamondway-teachings.org/content/glossar/glossar-b.html

Alphabetische Auflistung von buddhistischen Begriffen. Bis B runterscrollen, da findest Du es.

Habe es nicht ganz richtig erklärt.:o

mit den Stufen komme ich gar nicht klar
Wie soll mir das bei dem Thema des "Ich bin der Meister"-Threads helfen?
Ich dachte eher an Phasen der geistigen Entwicklung.
Was kommt nach der Erkenntnis?
Der Frust? Immerhin ist Martin Luther am Ende seines Lebens auch miesepetrig geworden.

kinkon
22-04-2006, 19:32
Das Einzige, was mir dazu einfällt, ist (und das ist jetzt eine rein theoretische "Einsicht"), die Frische des Geistes immer wieder neu und intensiv zu erleben. Soll heißen, wenn Du vor die Tür gehst, freust Du Dich, dass die Sonne scheint und Du einen schönen Tag vor Dir hast, ohne das bewußt zu intendieren, einfach weil es so ist.

Ich hoffe, Du weißt, was ich damit meine...:o

malice
22-04-2006, 19:34
ich verstehe

wie beim Sex
da denkt man ja auch nicht: Ich muss das jetzt schön finden
Wobei, als Mädchen vielleicht doch :D

kinkon
22-04-2006, 19:37
Der war gut.:D

Es geht um innere Zufriedenheit, die einfach da ist, weil das Leben nun mal so ist (sein kann). Wie schon gesagt: Theorie z.Z.!

malice
22-04-2006, 19:54
kann man aber nicht erzwingen, oder ;)

es gibt übrigens kaum soviele Depressive wie bei den "Ich-denke-positiv"-Leuten
Zufriedenheit passiert, man kann es nicht wirklich herbeiführen
Das was man herbeiführen kann ist eine gewisse Gelassenheit und innere Ruhe, aber auch nur bedingt.

kinkon
22-04-2006, 20:00
Ganz genau so sehe ich das auch.

Und die "Positiver-Denker"-Geschichte stimmt auch.

Tja..und nun haben wir wieder nix zu reden..:p

ps3ud0nym
23-04-2006, 09:23
[...]
Zufriedenheit passiert, man kann es nicht wirklich herbeiführen
[...]
Kannst Du bitte genauer schildern, was Du mit "herbeiführen" meinst?

Ich bin nämlich der Auffassung, dass Zufriedenheit ein Resultat aus verschiedene beeinflussbare Faktoren ist und somit auch "herbeigeführt" werden kann. Die Frage ist nur die Dauer des Zustandes.

kinkon
23-04-2006, 14:52
Hi pseudonym,

das beantwortet Deine Frage doch schon, oder?


Das was man herbeiführen kann ist eine gewisse Gelassenheit und innere Ruhe, aber auch nur bedingt.

Obwohl man über das bedingt ausführlich diskutieren könnte.:)

ps3ud0nym
23-04-2006, 18:29
Hi pseudonym,

das beantwortet Deine Frage doch schon, oder?
[...]
Nö, sonst hättte ich ja nicht gefragt.

kinkon
25-04-2006, 21:40
Nö, sonst hättte ich ja nicht gefragt.

:gruebel: Hm, warum antwortet denn keiner?:gruebel:

malice
26-04-2006, 07:12
Kannst Du bitte genauer schildern, was Du mit "herbeiführen" meinst?

Ich bin nämlich der Auffassung, dass Zufriedenheit ein Resultat aus verschiedene beeinflussbare Faktoren ist und somit auch "herbeigeführt" werden kann. Die Frage ist nur die Dauer des Zustandes.

Der Unterschied ist die Frage ob echte Zufriedenheit (als eine Mischung guter Lebensumstände und psychischem Zustand) oder falsche Zufriedenheit (wie z.B. bei einem Lottogewinn, bewusst positives Denken, Trägheit oder Abfindung mit Problemen (es kotzt mich zwar gewaltig an, aber ich gebe es nicht zu) usw.)
Vielleicht können wir ein paar unserer Lebensumstände ändern, den psychischen Grundtonus können wir aber nicht ändern (sonst gebe es nicht soviele Suizide und psych. Erkrankungen).
Wirkliche Zufriedenheit entwickelt sich. Man kann die Rahmenbedingungen etwas ändern und eine gewisse Ruhe und Gelassenheit anstreben, wahre Zufriedenheit kann man aber nicht erreichen, weder durch Meditation noch durch ein neues Auto.
Der Rest ist Einbildung, die sofort versagt wenn ein Problem auftritt.

ps3ud0nym
28-04-2006, 11:46
Wenn Du echte (wahre) Zufriedenheit als eine Mischung guter Lebensumstände und psychischem Zustand definierst, dann kann man die doch bedingt beeinflussen. Vorausgesetzt jemand hat eine "normale" Psyche, stünde nichts mehr im Wege, was man nicht in irgendeiner Form steuern kann, um die restlichen Faktoren zu seinen Gunsten zu verändern.

Wenn "wahre Zufriedenheit", so habe ich deine letzten beiden Sätze verstanden, jedoch was abgefahrenes wie Nirvana ist, sieht es natürlich anders aus. Aber ich vermute, das ist nur ein ideales Maß und unterstützt die Grundgedanken. So wie Mathematiker mit Unendlich und minus Unendlich rechnen - kann man sich konkret ja auch nicht vorstellen, aber es hilft ungemein, gewisse Probleme zu lösen. Über die absolute Wahrheit möchte ich also gar nicht diskutieren, weil es ausserhalb unserer Vorstellung liegt. Mich interessiert nur, was machbar und nützlich ist. In dem Bereich ist Zufriedenheit imho beeinflussbar. In meinen Augen bringt auch ein neues Auto ein gewisses Maß an Zufriedenheit, die sich aber je nach Einstellung von Individuum zu Individuum unterscheiden kann und die sich wie alles andere höchstwahrscheinlich auch nicht ewig halten wird. Wenn man sich gewisse verhältnismäßig arme Leute anschaut, stellt man oftmals fest, dass sie nicht weniger zufrieden sind als diverse Millionäre. Daraus kann man sich die Grundgedanken ableiten, dass Zufriedenheit nicht (zwangsläufig) an materiellem Besitz gekoppelt ist. Schlüsselwort ist die ehrliche Einstellung zu sich selbst und seiner Umwelt (Geisteskrankheiten lassen wie hier mal aussen vor, weil wir uns hier doch alle hoffentlich im normalen Rahmen befinden).

Vorgegaukeltes positives Denken, da hast Du vollkommen Recht, ist Blödsinn - man muss schon von seinem Glauben überzeugt sein. Um das zu erreichen bietet der Buddhismus, meiner Meinung nach schon einige ganz brauchbare "Tipps", die mehr als praktikabel sind. Meditation gehört da eben zum "Standardwerkzeug". Wobei das natürlich nicht ausschliesst, dass andere Philosophien/Religionen auch sinnvolle Methoden haben. Aber halt nur mal um beim Thema zu bleiben.

BotschafterKosh
21-05-2006, 10:01
wahre Zufriedenheit kann man aber nicht erreichen, weder durch Meditation[...].
Mit der buddhistischen Lehre kann man jedes psychische Leid und alle Ängste wegrationalisieren.
Beispiel :
Wenn Du realisierst, dass jedes Ereignis das Ergebnis aller vorangegangenen Ereignisketten ist (also dass du heute hier in der Bekleidung und in dem Ambietene das hier liest) ... gibst du weder dir noch anderen die Schuld, weil die Verbindung von Subjekt und Beziehungsebene (zB. die Intelligenz eines Menschens), nicht der Verdienst des Individuums ist(weil es durch Genetik/Training[*bei dem das Bedürfnis wiederum]... entstanden ist).

Auch die Erkenntnis, dass zB. die Freude an der Geborgenheit/Zuneigung der Anderen zu immer neuen Problemen und Verstrickungen führen (weil du die geliebten Wesen schützen willst und sich infolge dessen Eifersucht, Verlustängste ... erschliessen und du hin und hergerissen wirst), wirkt dies der Gier/dem nie enden wollenden Drang des Selbstbestätigungswahnsinns entgegen(weil dies dein eigentliches Ziel (anhaltendes Wohlbefinden) versperrt).
@Mediation :
In der ersten Instanz meiner (Glaubensneutralen)Mediation achtet man zuerst auf das Ein und Ausatmen ...und führt dann auch alle anderen Handlungen im vollen Bewusstsein durch. Resultat = du interpretierst nicht mehr irgendwas in Situationen herein und kaust deine Probleme nicht immer wieder durch.

malice
21-05-2006, 11:06
Mit der buddhistischen Lehre kann man jedes psychische Leid und alle Ängste wegrationalisieren.

Burn-Out-Syndrom?
Depressionen?
Manien?
Psychosen?
Schizophrenie?

wohl kaum

Der Buddhismus kann helfen.
Volle Zustimmung.
Aber alle anderen Religionen auch.
Ein Christ betet halt.

Der Buddhismus ist nicht geeignet echte psychische Leiden wegzurationalisieren!!!
Wer Probleme hat sollte zum Arzt gehen!
Wer etwas anderes rät, handelt sehr fahrlässig.

Und die kleineren Alltagsprobleme kann man auch so lösen.

BotschafterKosh
21-05-2006, 11:15
Woher kommt deine Ansicht? Gehe ich recht in der Annahme, dass du weder mit dem Buddhismus noch mit den einzelnen Erscheinungen und den vermeintlichen Ursachen der westlichen Tiefenpsychologie und den anderen 2 Primärrichtungen vertraut bist?

malice
21-05-2006, 11:17
Gehe ich recht in der Annahme, dass du weder mit dem Buddhismus noch mit den einzelnen Erscheinungen und den vermeintlichen Ursachen der westlichen Tiefenpsychologie und den anderen 2 Primärrichtungen vertraut bist?

Nein, mit dieser Annahme gehst Du nicht recht.

BotschafterKosh
21-05-2006, 13:28
:D
Das lustige ist: es war ne Fangfrage, die jedoch die Semantik meine These (bezüglich Deiner Unwissenheit) bekräftigt.
Ein wesentliches Merkmal des Buddhismus ist die Feststellung, dass es sowohl Leid als auch eine Ursache und eine mögliche Befreiung gibt... und eben diese Übertragung ist in der Vorgehensweise meiner suggestiven Formulierung enthalten (und steht im Widerspruch zu deiner vorangegangenen Aussage hinsichtlich der Wirksamkeit).

Gerade gegen depressive Symptome, schizophrene Psychosen *[2] und der Gleichen bietet der Buddhismus alles Notwendige an, um dem entgegenzuwirken.
Die neurobiologischen Erkrankungen und die abstrakte Sicht darauf (Psychologie), bedingen sich gegenseitig. *[1]
Eine Depression ist z.B. nicht nur in den Traumatas oder in der Veranlagung begründet, es wirkt in komplexerer Weise aufeinander ein. Wenn man das Gehirn und die hormonelle Ausrichtung und deren Ausprägungen (zB. auf den Hippocampus) berücksichtigt, so wäre eine zielorientierte Heilung (die Bekämpfung der Wurzel) doch am sinnvollsten. Und da vieles Unterbewusst abläuft, ist die angemessenste Methode die Aufarbeitung der Ereignisse (indem die Sicht erweitert wird), was dann zur Folge hat, dass vergleichbare Erlebnisse gar nicht mehr den Effekt erzielen können.
Das was die Psychologie hierzulande ausmacht, sind schematische Thesen und Krankheitsbilder. Und die medikamentösen Behandlungen (siehe oben) bekämpfen nur die Folgeerscheinungen.

*[1]
(es ist lediglich eine Sache der Definition, wie bei der physikalisch betrachteten Schwingung der Lautsprechermembranen und der damit einhergehenden Schallwellenformation aka Musik).
*[2]
Buddhismus heisst: die Dinge so zu sehen, wie sie tatsächlich sind (zumindestens bei der Theravada-Ausrichtung). Ohne Hinzufügung von wahrnehmungsspezifischen Interpretationen. Das erfolgt durch mentales Training (das ebenfalls Wissenschaftlicht untersucht wurde und erstaunliche Resultate zum Vorschein brachte (bsp : http://www.dr-mueck.de/ (http://www.dr-mueck.de/Wissenschaftsinfos/Hirnforschung/Meditation-Gehirnreaktion.htm), bzw. einfach mal googlen).

MfG, ...

malice
21-05-2006, 13:39
:D
Das lustige ist: es war ne Fangfrage, die jedoch die Semantik meine These (bezüglich Deiner Unwissenheit) bekräftigt.

1. Lese Deine Frage und meine Antwort genau durch und überlege!
2. Ich habe sehr viel mehr praktische Erfahrung als Du glaubst.

Theorie ist nicht Praxis.

Eine Neurotransmitterfehlfunktion kannst Du nicht mit unsinnigen buddhistischen Praktiken wegbekommen, sondern nur mit Medikamenten, oder der Mensch verblödet.
Bestimmte buddhistische Praktiken verschlimmern sogar psychische Probleme.
Und ich spreche aus der Praxis. Das kannst Du mir glauben.

BotschafterKosh
21-05-2006, 16:24
Okay, fassen wir zusammen:
Du wars zuerst (?) der Ansicht, dass zB. Meditation nichts bringt.
Ich habe eine Gegenbehauptung aufgestellt und dir Quellen und konkrete Beispiele genannt, welche diese untermauern. (Bei Interesse gehe ich auch ausführlich auf einzelne Störungen ein)
Dass du jedoch überhaupt eine solche Thesen in den Raum stellst, lässt für mich nur den Schluss zu: dass dir eine direkte Einsicht in die 4 edlen Wahrheiten (dem Herzstück des Buddhismus) bisweilen verborgen geblieben ist.
Weshalb bei deiner Folgeantwort differenziert werden muss.


2. Ich habe sehr viel mehr praktische Erfahrung als Du glaubst.
Diese Erfahrung spiegelt aber nicht das breite Spektrum des Themas wieder, wodurch ein produktiver Gedankenaustausch gestört wird.


Eine Neurotransmitterfehlfunktion kannst Du nicht mit unsinnigen buddhistischen Praktiken wegbekommen, sondern nur mit Medikamenten, oder der Mensch verblödet.
Nach buddhistischer Auffassung führt jedes bedingte Streben (unter anderem auch Geburt) zu erneuten Komplikationen. Ein solcher Befund würde nicht vorliegen, wenn die Ursache davon (der Wunsch nach Zuneigung/die Gier nach sexueller Befriedigung) nicht gegeben wäre.


Bestimmte buddhistische Praktiken verschlimmern sogar psychische Probleme.
Und ich spreche aus der Praxis. Das kannst Du mir glauben.
Bitte spezifizieren und Fallbeispiele darlegen.

Gruß, ...

malice
21-05-2006, 16:32
Nein, ich werde weder spezifizieren noch Fallbeispiele darlegen.
Du bist sehr gebildet und sehr jung. Bei Dir muss noch einiges wachsen.
In ein paar Jahren wirst Du die Dinge klarer und praktischer sehen. Du wirst Deine Erfahrungen machen, gute und schlechte. Und irgendwann wirst Du reif genug für eine tiefere und ernsthaftere Diskussion sein. Ich kenne die Theorie. Aber ich kenne auch die Praxis (das echte Leben), und es ist nicht alles so einfach wie es in Büchern steht.

BotschafterKosh
21-05-2006, 18:39
mkay.
Gruß & *wink*

malice
21-05-2006, 18:47
Was bedeutet "mkay" bei euch Amis?
"mkay" ist mir zuerst bei South Park aufgefallen

Gruß und *zurückwink*

mantis.wilm
23-05-2006, 17:11
Das finde ich etwas schwach, Malice, jetzt mit dem "Du bist zu unreif"- Totschlagargument zu kommen.

Soweit ich die Geschichte verstehe, hat Buddha seine Lehre entwickelt, um Menschen von ihrem Leid zu erlösen. Der Weg dahin ist, die Realität zu 'durchschauen', mittels Meditation seine Wahrnehmungsprozesse zu analysieren und die Ungeteiltheit der Welt, also die (künstliche) Disjunktion zwischen Innen- und Aussenwelt aufzuheben.

Darauf bezieht sich auch BotschafterKosh, und da ist wohl nix falsch dran.

Dass sich unsere alltäglichen Probleme gerade auf diese Trennung beziehen, Therapeuten immer nur Ichbilder basteln, die in er nächsten 'neuen' Situation schon nicht mehr funktionieren, ändert daran nichts, bestätig nur, dass es einen anderen Weg geben muss, sein Ich mit der Welt zu harmonisieren.

malice
23-05-2006, 17:26
Es ging um Heilung psychischer Probleme durch Buddhismus.
Wer möchte gehe in ein Bezirkskrankenhaus und heile ein paar Leute!
Ich habe mich wirklich sehr intensiv mit der Materie beschäftigt.
Das mit dem unreif war weder beleidigend noch ein Totschlagargument.
Es ist einfach die Wahrheit. Botschafter Kosh weiß sehr viel und ist vermutlich tief drin im Stoff, aber nur theoretisch.
Praktisch können buddhistische Methoden psychische Erkrankungen verschlimmern. Und das mein ich ganz ernst. Da helfen nur noch Medikamente, oft sogar lebenslang.
Wer ernsthaft rät anstatt zum Arzt zu gehen zu meditieren handelt extrem fahrlässig.
Ich möchte niemanden verletzen. Jeder kann glauben was er will.

kinkon
23-05-2006, 17:42
Es gibt ja im Buddhismus sehr, sehr viele Lehrer (Lamas) in den verschiedenen Richtungen des Buddhismus. Ein mir bekannter Lehrer hat bei seinen Vorträgen auch immer wieder darauf hingewiesen, dass man mit emotionalen Problemen zum Therapeuten gehen soll. Buddhismus sei etwas für Leute, denen es schon gut ginge und Befreiung aus dem Leid, bedeute nicht Befreiung von unseren Wehwehchen, sondern Erleben eines Zustandes, in dem der normale Zustand des Menschen im Vergleich als Leid bezeichnet werden könne, desweiteren Befreiung aus dem Kreislauf der Wiedergeburt, der Krankheit, Alter und Tod nach sich zieht.

Ich denke auch, dass Meditation Probleme mit sich bringen kann bei Menschen mit Störungen, besonders, wenn nicht richtig meditiert wird.

EDIT: Im Grunde genommen geht es um´s Loslassen, dass, was jeder tut, der nicht in ernsthaften emotionalen Schwierigkeiten steckt.

mantis.wilm
24-05-2006, 15:10
Hey Malice, ich versteh' Deinen Standpunkt, aber das ist eben auch nur die halbe Wahrheit! Aus 2jähriger Tätigeit in der Psychiatrie weiß ich, wieviele Psychokarrieren da erst BEGINNEN!

Und wenn sie sich einmal in die Obhut eines 'Spezialisten' begeben haben, kommen viele gar nicht mehr auf die Idee, sich selbst helfen zu können.
Du kommst zum Seelendoktor und der erzählst Dir was von Borderline, frühe Störung, exogene Depression oder Psychose, gibt Dir Zyprexa, Haldol oder sonstwas, und dann? Geht's Dir besser? Bist Du geheilt?

Wenn Du mit der Wirklichkeit nicht zurecht kommst, versuche doch, ihr auf die Schliche zu kommen, sie zu ertappen, Dich nicht als 'Opfer' der Umstände zu verstehen, und da kann der Buddhismus mit seiner Weltsicht sicher helfen. Das hat nix mit Räucherstäbchen und Teegruppe zu tun (das weißt Du auch, ist nicht persönlich gemeint).

Unsere Therapiebereitwilligkeit hat glaube ich mit der anerzogenen Konsumhaltung zu tun und der Abgabe von Verantwortung an Spezialisten. Nur das diese Dir eine Realität erklären und heilen sollen, die grundverschieden von Deiner eigenen ist- und sich auch noch permanent verändert! Wie soll das gehen?

Siddhartha
07-03-2007, 00:51
für mich ist der theravada-buddhismus eine lehre, welche den übergang vom tier zum (über)menschen weist. da die konsequente anwendung das rationale denken fördert (wodurch wir uns ja von den meisten anderen tierarten unterscheiden) und die animalische/unterbewusste trieb/emotionssteuerung aushebelt.

spacelord
07-03-2007, 02:17
Ich kenne mich mit der Theravada Tradition im Speziellen nicht aus, dewegen weiß ich nicht, ob sich mein Verständnis der buddhistischen Lehren damit deckt.


da die konsequente anwendung das rationale denken fördert
Impliziert rationales Denken nicht gerade, dass Anwenden von gedanklichen Schemata/Mustern im Gegensatz zum einfachen Wahrnehmen dessen was ist. Das ist wahrscheinlich Theravada spezifisch und scheint anderen Richtungen, z.B. den großen Zen-Schulen zu widersprechen. Über mehr Infos zur Bedeutung des rationalen Denkens würde ich mich freuen.


und die animalische/unterbewusste trieb/emotionssteuerung aushebelt.
Zuerst einmal finde ich die Gleichsetzung von animalisch=unterbewusst, trieb=emotion problematisch. Dazu sollte vielleicht ein Neurologe, oder jemand, der auf dem Gebiet fit ist Stellung nehmen. Soweit ich weiß, wird mittlerweile angenommen, dass höhere kognitive Fähigkeiten auf grundlegenden Emotionen aufbauen.

Das Aushebeln von Triebfedern, die unser Handeln unbewusst stark beeinflussen, hat bestimmt einen hohen Stellenwert. Hier stellt sich wieder die Frage, wie das geschieht, ob dies direkt durchc betotn rationales Handeln oder durch Achtsamkeit geschieht.

Interessant, es scheint ja recht gravierende Unterschiede zwischen den unterschiedlichen buddhistischen Schulen zu geben.

Der Thread könnte noch echt spannend werden.

Siddhartha
07-03-2007, 08:29
Zuerst einmal finde ich die Gleichsetzung von animalisch=unterbewusst, trieb=emotion problematisch.
ich hätte mich besser ausdrücken sollen, das sollte heissen :
animalische trieb(sex...) und emotionssteuerung(angst, wut, hass, aggressivität/arterhaltung, liebe(im partnerschaftlichen sinne), individuelle kompensationsdränge (was auch die negativen facetten (wenn man etwas nicht erreicht, was man sich wünscht - also trauer, verzweiflung...) und die begleit/folgeerscheinungen (wie stress, zwangsstörungen, dissoziale verhaltensweisen, depressionen, posttraumatische...) beinhaltet-).
das unterbewusstsein ist ein teil/eigenaspekt.


Dazu sollte vielleicht ein Neurologe, oder jemand, der auf dem Gebiet fit ist Stellung nehmen. Soweit ich weiß, wird mittlerweile angenommen, dass höhere kognitive Fähigkeiten auf grundlegenden Emotionen aufbauen.
jupp. du bekommst einen input, der wird im gehirn unter berücksichtigungnahme deiner prägung ausgewertet und daraufhin werden je nach dem entsprechende botenstoffe ausgeschüttet, die dann direkt oder indirekt die reaktionen (das was einem als handlung erscheint) vorantreiben.


Das Aushebeln von Triebfedern, die unser Handeln unbewusst stark beeinflussen, hat bestimmt einen hohen Stellenwert. Hier stellt sich wieder die Frage, wie das geschieht, ob dies direkt durchc betotn rationales Handeln oder durch Achtsamkeit geschieht.
sowohl als auch. die konzentration wird auf die rationale analyse (@backgrounds, auswirkungen...) gerichtet. das setzt verständnis und einsicht voraus (kurz 8facher pfad, damit man die achtsamkeit nicht auf "unwürdigenswerte" dinge richtet).