Vollständige Version anzeigen : Leistenbruch und das Grappling!
Hi,
wollte mal fragen, ob jemand Erfahrung mit nem operierten Leistenbruch und Grappling hat! Also ich wurde vor 6 Wochen erfolgreich an der Leiste operiert und man sagte mir, ich solle ne sportliche Pause von 3 Monaten einlegen. Da ich Grappling mache frag ich mich einfach, ob das mit der operierten Leiste überhaupt noch so möglich ist wie vorher. Hat da jemand von euch eventuell Erfahrungen damit? Könnte das zukünftig zu gefährlich sein, weil´s ja durchaus wieder auftreten könnte und das Grappeln das Ganze ja nicht gerade begünstigt.
Wäre nett, wenn mir da jemand seine Erfahrungen mitteilen könnte, danke...
Ist überhaupt kein Problem!
Hab sowohl eine Leisten, als auch eine Nabel Hernie hinter mir und trainiere weiterhin ohne Einschränkungen.. und das VK! :D
Musst nur aufpassen, dass wirklich alles Abgeheilt ist, damit es nicht zu einem Rezidiv (Wiederaufgehen/erneutem Durchbruch) kommt.
D.h. 3 monate keinen Sport und danach erst mal wieder Muskeln und Kondi.. und dann gaaaanz langsam wieder ins Grappling einsteigen..
ist schwierig, weil man es kaum aushält, aber es ist absolut notwendig!
Darf ich fragen nach welcher Methode diene Herne versorgt worden ist?
Ist überhaupt kein Problem!
Hab sowohl eine Leisten, als auch eine Nabel Hernie hinter mir und trainiere weiterhin ohne Einschränkungen.. und das VK! :D
Musst nur aufpassen, dass wirklich alles Abgeheilt ist, damit es nicht zu einem Rezidiv (Wiederaufgehen/erneutem Durchbruch) kommt.
D.h. 3 monate keinen Sport und danach erst mal wieder Muskeln und Kondi.. und dann gaaaanz langsam wieder ins Grappling einsteigen..
ist schwierig, weil man es kaum aushält, aber es ist absolut notwendig!
Darf ich fragen nach welcher Methode diene Herne versorgt worden ist?
Hi,
danke für deine Antwort! Ja, ich werd jetzt erstmal bis Ende Juni gar nix machen und dann wieder langsam anfangen...
Also es wurde genäht, nicht mit Netz oder so...
TheLonestar
23-04-2006, 13:21
Wenn bei Dir OP-Technisch eine *Fascienraffung nach Dick* gemacht wurde,
geh auf Nummer sicher und auf jeden Fall 6 Monate lang keinen Druck, Reissen oder pressorische Akte.
Richtig pressen, drücken etc. würde ich erst nach einem Jahr!
Wenn bei Dir OP-Technisch eine *Fascienraffung nach Dick* gemacht wurde,
geh auf Nummer sicher und auf jeden Fall 6 Monate lang keinen Druck, Reissen oder pressorische Akte.
Richtig pressen, drücken etc. würde ich erst nach einem Jahr!
Heftig,
wirklich, so lange... Aber der Doc sagte schon, ich solle langsam machen, mit dem Zeug sei nicht zu spassen...
TheLonestar
23-04-2006, 13:48
Heftig,
wirklich, so lange... Aber der Doc sagte schon, ich solle langsam machen, mit dem Zeug sei nicht zu spassen...
Na, ja, ist doch eigentlich logisch:
Du musst Dir vorstellen eine Plastiktüte ist gerissen (Loch) und es besteht die Gefahr, das daraus etwas rausfällt, ausläuft, (Gedärme) egal.
Was macht der Doc?
Er rafft die Ränder des Lochs doppelt und näht sie zusammen.
Daraus folgt: daß jetzt mehr Spannung auf der gesammten Tüte lastet und besonders auf der Raffung, den durch die Raffung ist die Tüte kleiner geworden und weniger Tüte muß mehr Gewicht und Druck aushalten.
Ich hoffe ich hab mich klar ausgedrückt, wäre aber Job des Arztes gewesen.
Ein halbes Jahr keinen Wasserkasten, d.h. keine 5 Kilo heben und
ein Jahr lang kein pressen und drücken, also nix Grappling und son tüdelüt.
P.S: Wenns wieder reisst, weil Du zu doof bist es richtig ausheilen zu lassen, brauchst Du wahrscheinlich ein Gitter, denn es kann nicht endlos gerafft werden (siehe *Plastiktüte*).
Na, ja, ist doch eigentlich logisch:
Du musst Dir vorstellen eine Plastiktüte ist gerissen (Loch) und es besteht die Gefahr, das daraus etwas rausfällt, ausläuft, (Gedärme) egal.
Was macht der Doc?
Er rafft die Ränder des Lochs doppelt und näht sie zusammen.
Daraus folgt: daß jetzt mehr Spannung auf der gesammten Tüte lastet und besonders auf der Raffung, den durch die Raffung ist die Tüte kleiner geworden und weniger Tüte muß mehr Gewicht und Druck aushalten.
Ich hoffe ich hab mich klar ausgedrückt, wäre aber Job des Arztes gewesen.
Ein halbes Jahr keinen Wasserkasten, d.h. keine 5 Kilo heben und
ein Jahr lang kein pressen und drücken, also nix Grappling und son tüdelüt.
P.S: Wenns wieder reisst, weil Du zu doof bist es richtig ausheilen zu lassen, brauchst Du wahrscheinlich ein Gitter, denn es kann nicht endlos gerafft werden (siehe *Plastiktüte*).
Also hey,
doof bin ich mal gar nicht ;) Ich geh da echt vorsichtig mit um, obwohl mich alle Leut beinah schon als zu übervorsichtig bezeichnen. Aber ich will das zu 100 Prozent ausheilen lassen, da ist mir das Grappling im Prinzip dann scheissegal...
6 Monate sind völlig übertrieben!
El Loco ist kein Senior, sondern erst 27, er ist Sportler.
Krankheiten, die zu einer Heilungsverzögerung führen sind auch nicht bekannt.
Belastbar ist das Ganze recht schnell wieder.
Gefährlich wird es zu dem Zeitpunkt, an dem sich in der unteren Naht der Faden beginnt aufzulösen.
Hier muss nämlich das neu verwachsene Gewebe die ungewöhnliche Eigenspannung nun alleine halten. Eine zusätzliche Spannung durch belastung wäre dem heilungsprozess undienlich, es könnte zu erneuten "Lücken "im Gewebe kommen, die sich in Folge erweitern und zu einer neuen Bruchpforte werden.
Hat sich das Gewebe aber erst einmal an die neue Spannung "gewöhnt" und ist die Naht (insbesondere die innere) ausgeheilt, dann ist es sogar wichtig das Bindegewebe (um ein Loch in diesem geht es ja) zu kräftigen.
Hierzu sollte man dann mit einem leichten Aufbautraining beginnen, da Muskeln, die über dem Bindegewebe liegen einen Druck nach innen ausüben und so dem Druck der Gedärme widerstand bieten.
Kein Sport zu machen ist also kontraproduktiv!
Wenn bei Dir OP-Technisch eine *Fascienraffung nach Dick* gemacht wurde,
geh auf Nummer sicher und auf jeden Fall 6 Monate lang keinen Druck, Reissen oder pressorische Akte.
Richtig pressen, drücken etc. würde ich erst nach einem Jahr!
Hugh? :ups:
Zunächst, deine Zeitangaben, sind genau so.. naja, unprofessionell wie dein Kenntniss über die Op-Verfahren bei Hernien.
(Oder ich bin irgednwie nicht up to date, in deisem Fall kläre mich bitte uaf, was eine "Fascienraffung nach Dick" ist.. am besten mit Quelle und Referenzberichten, da mich diese interessieren würden)
zu den OP-Methoden:
Man unterscheidet zunächst unter "offen" und "geschlossen"/minimalinvasiv.
Bei den offenen Methode wird ein Hautund Gewebeschnitt von ca 7-12 cm gemacht und es wird am offenen (daher der Begrifff) Körper operiert.
Bei der minimalinvasiven Methode werden über mehrere kleine Einschnitte ein Laproskop eingeführt. Der zu operiernede Raum wird "aufgeblasen" und eine Bauchspiegelung vom Bauchraum aus wird durchgeführt. Die folgende eigentliche Operation wird natürlich (bis auf Ausnahmen in denen sich zur offenen OP entschieden wird) auch über das Laproskop durchgeführt.
Zu den eigentlichen Bruchversorgungen:
Grundlegend wird der Bruchsack über freigelegt und bis auf Ausnahmen eröffnet.
Der Inhalt (meist Gedärme und Gefäße) wird in die Bauchhöhle zurück verlagert, der Bruchsack bis zum Hals präpariert, gekürzt und verschlossen. Danach erfolgt der eigentliche Verschluss der Bruchpforte.
Hier gibt es dann die angesprochenen verschiedneen Methoden:
- Direkte Naht
(wird eigentlich nur bei sehr kelinen Bruchpforten, bzw bei Kleinkindern angewendet)
- Fasziendopplung
(Die Ränder der Bauchwandschichten (Faszie) werden gedoppelt, also überlappend vernäht, um eine größere Stabilität zu erreichen)
Dieses Prinzip verfolgt beim Leistenbruch die Operation nach Shouldice.
Die OP nach Shouldice löste hierbei die Methode nach Bassini ab.
Die Rezidivrate wird mit 1 % als relativ gering eingestuft.
- Stabilisierung des Bruchpfortenverschlusses durch eine Plastik
Bei größeren Brüchen, bei Indikation einer starken Belastung schon schnell nach der OP (Leistungssportler) oder auch bei Rezidivhernien verfestigt man die Naht durch Aufsteppen körpereigenen Gewebes (selten) oder mit Kunststoffnetzen.
Es kommen sowohl nichtresorbierbare als auch resorbierbare, neuerdings sogar spezielle Hybridmaterialien zur Anwendung.
Die einzelnen Methoden unterscheiden sich hier darin, in welcher Schicht der Bauchwand das Netz eingepflanzt wird.
So wird gerne bei der Leistenhernie die Methode nach Lichtenstein angewandt.
Ein nicht resorbierbares Kunststoffnetz wird nach Reposition des Bruchsacks vor (auf) der Fascia transversalis fixiert.
Die Rezidivrate ist ausgesprochen gering, allerdings kann es zu postoperativen Infektionen oder auch Entzündungen aufgrund von Immunreaktionen im späteren Verlauf kommen, die eine Entfernung der Plastik unabdingbar machen. Auch Schmerzzustände, die möglicherweise auf Metallclips zurückzuführen sind, mit denen das Netz vor allem bei der TAPP-Technik gegen Verrutschen fixiert werden, bzw. durch Vernarbung des umleigenden Gewebes mit dem eingesetzen Netz sind aufgetreten.
So, ich hoffe ich konnte ein wenig Licht ins Dunkel bringen.
Grüße
tenchi
Danke für die Info, es war übrigens die "offene Methode"!!
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