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Vollständige Version anzeigen : vergleich strassenkämpfer und trad. kung fu kämpfer



tigercrane
26-09-2002, 09:08
hi an alle

worin seht ihr die unterschiede oder gemeinsamkeiten zwischen einem heutigen strassenkämpfer und einem trad. kung fu kämpfer?

viele grüsse

cdobe
26-09-2002, 09:19
Ich sehe "Strassenkampf" als:

A) Einen Machotraum (zuviel Action-Filme)

B) Einen reißerischen Begriff aus dem Bereich der KK-Werbung. Welcher richtige Kerl braucht den "SELBSTVERTEIDIGUNG" ? (Siehe A)

C) Ein Armutszeugnis für alle beteiligten Personen

msg
cdobe

hanzaisha
26-09-2002, 09:19
definiere: strassenkämpfer!:confused:

wenn du n 08/15 schlägertypen ohne kk-erfahrung meinst beantwortet sich die frage von selbst;)

cdobe
26-09-2002, 09:28
Hi Nils,
Was ist denn für Dich ein Straßenkämpfer ?
Selbstverteidigung ist Selbstverteidigung!

Ansonsten hält der Staat das Gewaltmonopol auf deutschen Straßen. Straßenkampf ist demnach Kriminalität oder eine Phantasie von KKlern.

So sehe ich das.

msg
cdobe

hanzaisha
26-09-2002, 09:42
lustig: in meiner heimatstadt gibt`s einen putzigen verein namens "future-kicks":rolleyes: , die unterrichten "street-fighting" (klingt doch richtig hip, oder?)

das nur nebenbei…

ich mache ja selber sv-training (wing chun lastig), allerdings mehr aus fitnessgründen und zwecks horizonterweiterung…

strassenkämpfer… ich würd mal sagen, da gibt`s verschiedene… die, die dir sturzbesoffen einen schwinger reinhauen wollen und die, die *ing *un*, krav maga o.ä. machen und das auf der strasse testen müssen (hab neulich n alten kumpel getroffen, macht ne ausbildung zum "türsteher", ving tsun ist ein hauptfach…)

naja, wenn man 50% von dem, was man im wushu training lernt (je nach stil) behalten und anwenden kann (extremsituation), hat man bestümmt ne chance… (kraft des gegeners absorbieren…)

Harrington
26-09-2002, 10:27
Wo kann man denn ne "Ausbildung"zum Türsteher machen?,(weglach..)

Gibts da auch ne Berufsschule?:D

hanzaisha
26-09-2002, 10:35
@zero: die selbe reaktion hatte ich auch (innerlich)… :D

weiß auch nich was da abgeht, aber der rennt neuerdings auch im pit-bull pulli durch die gegend und ist vom "schmachtlappen" zur kampfkante mutiert… who cares, ich seh den eh nur alle zwölfunddreaißig monate wieder…;)

Goshinsatori
26-09-2002, 10:52
@Zeroboy

Hi, man kann doch seine Leute im Sicherheitsunternehmen Ausbilden in Kampfkunst, Rethorik, Personenbeförderungsschein, 34a, ADAC Fahrertraining, erste Hilfe ect....
Wo ist das Problem. In unserer Firma gibt es das...

http://www.esg-freiburg.de

tigercrane
26-09-2002, 13:24
hi an alle

zurück zum thema :D

persönlich sehe ich folgende unterschiede zwischen beiden kämpfern:

(nicht alles muss in der realität immer so sein, ist auch zum nachdenken gedacht)

- dass der strassenkämpfer verletzen will und der trad. kämpfer genau dies verhindern möchte, so lange er kann.

- der strassenkämpfer kämpft mit einem "system" auch etlichen techniken, die aus verschiedensten stilen stammen und sich als nützlich erwiesen haben. der trad. kämpfer lernt einen stil und verinnerlicht unzählige techniken und übungen, mit denen er sich wehren kann.

- der trad. kämpfer baut sich zuerst auf. geistig wie körperlich, der strassenkämpfer "pumpt" sich nur auf. wenige ausnahmen.

- der strassenkämpfer kennt keine moral und ethik, im ist sein opfer egal. dem trad. kämpfer tut sein opfer leid, denn er weiss, was ihm geschehen könnte.

- der trad. kämpfer kämpft mit leuten, die auch kampfkünste praktizieren, der strassenkämpfer kämpft meist mit 08/15 leuten, die er so oder so besiegt.

so das wären einige ansätze...eure meinungen?

viele grüsse

Goshinsatori
26-09-2002, 13:35
HI,

ja, deine Denkanstösse sind sehr gut.
Aber wenn es um Dein Leben geht, weiß ich nicht, woher du noch Ethik und Moral nehmen willst.
Erst schützt du Dein Leben, dann denkst du über Moral und Ethik nach, nicht umgekehrt. Moral und Ethik haben noch niemanden am Leben gehalten.
Ehre, Moral und Ethik ist z.B. etwas, was im Ken-jutsu einen recht hohen Stellenwert hat. Escrimadores jedoch (ist ja auch nichts anderes als fechten) beachten diese Dinge kaum, da hier auf Effektivität wesentlich mehr geachtet wird.

tigercrane
26-09-2002, 13:46
hi an alle

@goshinsatori

***
Erst schützt du Dein Leben, dann denkst du über Moral und Ethik nach, nicht umgekehrt. Moral und Ethik haben noch niemanden am Leben gehalten.
***
bin ich auch der meinung...

kampf ist brutal und bringt zu 90 % schwerste verletzungen. einen menschen innert sekunden besten falls in den rollstuhl zu verfrachten :( nicht jedem das seine..

viele grüsse

Klaus
26-09-2002, 14:17
Der Unterschied zwischen einem "Strassenkämpfer" und einem "KKler" ist, daß der SK sich einen Dreck um Sicherheit oder Vermeidung bemüht, sondern rücksichtslos und rush-mässig einfachste Schläge und Wühlerei anbringt. Diese mit mehr oder weniger voller Kraft, um auf jeden Fall was kaputt zu machen.
Ganz im Gegensatz zum Sportkampf (außer eben bei Grappling-Kämpfen) muß man dann in diesem Moment mit dieser Kraft auch umgehen können, also entweder ausweichen, oder blocken und gegenhalten, und zwar so daß es auch wirkt. Danach bekommt man offensive Möglichkeiten, die man sonst eher nicht hat. Und man muß sie nutzen, oder mit einer Fortsetzung bis zur Aufgabe wegen Kraftlosigkeit rechnen, die normalerweise aber recht früh einsetzt.
Ich habe mal einen Kirmesboxkampf zwischen einem Schläger und einem polnischen Amateurboxer gesehen, bei dem der ziemlich kräftige Schläger den Boxer ziemlich unter Druck setzen konnte. Er hat einfach immer wieder mit Schmackes rechts und links auf Kopf und Körper eingedroschen, mit soviel Wucht daß es den Boxer hin und her schütteln konnte. Und ich schätze, daß er ohne Boxhandschuhe den Boxer auch verletzt hätte. So hat der Boxer in Doppeldeckung gestanden und sich verprügeln lassen, und als der Schläger keine Kraft mehr hatte, hat er ihn durch den Ring gejagt.
Damit man eben durch so einen Mad-Rush nicht zu Boden geht, soll man so auch trainieren. Es gibt reichlich Gegenattacken in sowas, aber die muß man auch haben. Mit "Ethik" ist es nicht getan. Die Ethik sollte darin bestehen, nicht auf Teufel komm raus kämpfen zu wollen, keine Opfer verprügeln, und aufhören sobald man es sicher kann (es gibt auch Schläger die sich "tot" stellen und weiter machen wenn man sich umdreht). Ethik muß aber auch erlauben, ein Feuer auch zu löschen, indem man mit dem Kandidaten solange Schlitten fährt bis er auch wirklich aufhört, seine Scheiße zu fabrizieren. Und sei es daß man ihn dafür ganz oder fast umbringen muß, es gibt nicht das Recht von Gewalttätern auf Kooperation, oder Aufgabe eigenen Lebens für das "große Ganze". Ich wäre froh wenn jeder auf innere Kooperation (also das berühmte ich-bin-okay-du-bist-okay) reagieren würde, wenn er es nicht tut, muß man ohne Übergang agieren. Die Größe liegt darin, es mit dem einen zu versuchen, und es ihm zu überlassen ob er die Konsequenzen für die Weigerung auch tragen will.

hanzaisha
26-09-2002, 14:25
hoffentlich komme ich niemals in so eine beschissene situation… vor allem wie klaus es beschrieben hat, es gibt genug kranke leute die einen wirklich wg nichts umbringen würden… ich weiß nichtmal, ob ich wirklich auf einen kehlkopf schlagen könnte, wie ich`s im training des öfteren "andeute".:(

Sellerie
26-09-2002, 15:26
Original geschrieben von hanzaisha
ich weiß nichtmal, ob ich wirklich auf einen kehlkopf schlagen könnte, wie ich`s im training des öfteren "andeute".:(

Wenn du es immer wieder trainiert hast, wirst du es tun, außer die Angst hat dich überwältigt, dann wirst du gar nichts tun, und dich verklopfen lassen.
Bei einer echten Auseinandersetzung handelst du rein Instinktiv, du bringst die Kombinationen und Techniken die du immer wieder geübt hast. Nachdenken is nicht...

hanzaisha
26-09-2002, 15:37
da ich ein sehr nachdenklicher mensch bin und ausserdem niemanden verletzen möchte werd ich mich jetzt damit abfinden den kürzeren zu ziehen:D

ChinNa
26-09-2002, 15:59
@Sellerie


Wenn du es immer wieder trainiert hast, wirst du es tun, außer die Angst hat dich überwältigt, dann wirst du gar nichts tun, und dich verklopfen lassen.


Einen Schlag angedeutet trainieren und solch einen Schlag ausführen sind zwei Paar Schuhe!

Wenn man den Schlag an einer Puppe richtig, sprich mit entsprechendem Kontakt, übt, dann glaube ich eher, dass man ihn anwendet.
Sonst könnte es passieren, dass man den Schlag in einer realsituation zumindest "zurückzieht", bzw. dämpft (aus reiner "Gewohnheit")!

Sellerie
26-09-2002, 17:06
@ChinNa
Hab ich irgendwas anderes gesagt?

Ich weiß ja nicht wie irgendwer hier trainiert, aber normalerweise bedeutet trainieren, dass man Techniken verinnerlicht. Ich bin kein Kung Fu'ler, und hab auch sonst eher wenig Kampfkunsterfahrung, dafür hab ich aber schon ein oder zwei echte Auseinandersetzungen hinter mir und weiß daher wie man(zumindest ich) in so einer Situation reagiert.

Und wenn du eine Technik immer wieder trainiert hast, dann wirst du sie auch instinktiv anwenden, wenn sich die Möglichkeit ergibt. Ob du sie effektiv anwendest ist da ja ganz was anderes.

Klaus
26-09-2002, 17:47
Man zieht einen Schlag nicht zurück, außer man hat Angst vor den Folgen, oder man hat keine Angst um sein Leben. Entweder bedroht mich einer, dann ist mein Verstand nicht so doof eine "Gewohnheit "zu benutzten die ihn umbringen würde. Oder mich bedroht einer nicht soviel, daß ich meine, ich könnte auch einfach die Augen zumachen und so tun als wäre nichts, und dann ist der Gegner einfach nicht wirklich.
Da viele Menschen sich permanent selbst verarschen und ignorieren, und den eigenen Gefühlen weder bei ihrem Auto, noch bei ihrer Freundin, oder "Freunden", im Beruf oder überhaupt irgendwann mal trauen, passiert es daß man das nicht mal mehr kann wenn einer das Messer schon an den Hals setzt. Man ist in seiner gottverdammten eigenen "Unwirklichkeit" (lachend, natürlich) gefangen und kann nicht mal mehr normal sein wenn es einen umbringt "lustig", "cool" und was weiß ich noch zu sein.

tigercrane
27-09-2002, 08:48
hi an alle

seht ihr noch andere unterschiede?

viele grüsse

hanzaisha
27-09-2002, 08:57
abgesehen von "qualität", bewußtsein und ggf körperlicher fitneß???… vielleicht die möglichkeit andere perspektiven zu erkennen, auffassungsgabe, kreativität und "innere ruhe"… ggf auch souveränität… je nach mensch…;)