Meinungen [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Sebastian
01-10-2002, 13:37
Hi,

Fidibus hat mich gebeten diese Thema mit dem Bild für ihn zu erstellen:

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Diese Kombination steht unter dem Titel "Übergänge zum Boden". Die Diskussion "Pro und Contra Bodenkampf" sollte hier aussen vor bleiben. Mir geht es einzig und allein um die Beurteilung der Technik.

Angriff- beide Hände sind von vorne gefasst (Abb A1). A. bereitet sofort das Eindrehen zum Armstreckhebel mit der Schienbeintechnik vor (Abb A2). Die ellenbogentechnik als weitere Vorbereitung zu setzen, ist durchaus machbar und kann als aktives Grifflösen genutzt werden (Abb A3). Ein guter und fester Griff ist Vorraussetzung, um den Armstreckhebel ( Abb A4) in Verbindung mit dem Beinhebel durchzusetzen. A. hält den Druck des Streckhebels am Arm so lange bis durch den Beinhebel B. zu Fall kommt.Dabei führt A. eine kleine Rolle rückwärts durch, um B´s Fallenergie zu kompensieren. das Zugbein wird dabei festgehalten und der Armstreckhebel verlassen. Die abschließende Bodentechnik kann sehr variabel sein, da jeder Partner anders fällt. Im dargestellten Beispiel hat A, eine Beinstreckhebeltechnik angewandt ( Abb A6).

Quelle: Ju Jutsu Journal 08/2002

Gruß Fidibus

Greg5000
01-10-2002, 14:28
gut das die Bilder dabei sind, bin mit dem A und B ganz durcheinander gekommen )hätte man evtl Uke + Tori nennen sollen). Zur Technik: sieht recht effektiv aus. was genau sollen wir beurteilen?

Tierlieb
01-10-2002, 14:38
Hmm, sag mal, da sind so viele Punkte auf dem Bild.
Hast du eine zu hohe Auflösung benutzt, wo interpoliert wird?
Ich würde mal vermuten, daran liegt es (ist aber vier Jahre her, daß ich einen Scanner hatte, da war das noch ein Problem).
Probier es doch nochmal mit 300 DPI oder so.

MfG, Tierlieb

Goemon
01-10-2002, 15:56
Ja, als ich die Technik zum ersten mal gesehen habe, habe ich vor Lachen fast den Nuckel verschluckt.

Mal Spaß bei Seite, diese Technik hat selbst bei meinem Judozeiten nur als Prüfungstechnik getaugt. Im Kampf, wenn ein Gegner sich wehrt, ist das nicht dürchführbar.

Wer läßt freiwillig sich aus dieser Situation das Bein greifen.

CU Lupin der III

Andreas Weitzel
01-10-2002, 15:59
Hallo,

für mich ist diese Technik zu kompliziert für solchen Angriff. Aber wenn es einem gefällt...

Der Übergang vom Armhebel zum Beinhebel hat keinen Sinn. Außerdem ist es nicht die günstigste Position, um mit dem Beinhebel anzufangen. Wenn schon, dann würde ich den Armhebel auslassen und aus der Drehung heraus in die Vorwärtsrolle gehen.

Der Beinhebel ist falsch ausgeführt. Das liegt daran, daß der Anwender sich seitlich fallen ließ (er konnte es aber nicht anders, weil er sich selbst durch den Armhebel gehinder hat). Der Anwender sollte auf der Seite liegen, d.h. auf dem Bild mit dem Gesicht zum Betrachter.

Gruß
Andreas

sportler
01-10-2002, 17:15
Hallo,

Wenn man jemanden so greift, dann aus einem bestimmten Grund. Man will den Gegner irgendwie ziehen, schieben oder für eine sofort folgende Schlagtechnik fixieren. Auf jeden Fall ist das eine dynamische Situation. Niemand faßt meine Arme und steht dann einfach nur still da. Der Versuch hierauf sofort mit einem Tritt, noch dazu mit dem hinteren Bein, zu antworten, ohne vorher durch Schrittarbeit den Zug/Druck zu kompensieren, das eigene Gleichgewicht zu stabilisieren und das Gleichgewicht des anderen zu stören, führt höchstwahrscheinlich zu einem Sturz auf den Hosenboden.

Aber egal, angenommen das klappt doch. Ein solcher Low-Kick hinterläßt in der Realität beim Gegner Wirkung. Er wird einknicken und zur Seite taumeln. Wenn sein Griff fest ist, wird er mich mitziehen. Das müßte auch wieder durch Schrittarbeit ausgeglichen werden. Wahrscheinlich wird er auch reflexartig seine Arme beugen, was einen Armstreckhebel, der den Gegner aufrichtet und auf seine Zehnspitzen bringt, als Folgetechnik recht sinnlos macht. Man bringt jemanden nicht durch eine Technik zum Zusammensacken, nur um ihn mit der nächsten Technik wieder aufzurichten und zu strecken. Beim Übergang vom einem zum anderen gibt es nämlich immer zwangsläufig einen kurzen Moment, wo der Gegner wieder im Gleichgewicht ist, sprich ein Konterchance hat.

Aber egal, angenommen auch das klappt. Der Armhebel mit dem Rücken zum Gegner ist eine sehr unglückliche Position, da eine Folgetechnik schwierig ist ohne den Hebel zu lösen und wieder eine Chance zum Kontern zu geben. Der Übergang vom Stand auf den Boden ohne zwingenden Grund ist unsinnig und wohl die schlechtest mögliche Folgetechnik.

Fazit: eine Aneinanderreihung von Techniken, die nicht aufeinander abgestimmt sind und nur auf den ersten Blick halbwegs vernünftig aussehen, weil der Gegner einfach nur dasteht und auf nichts wirklich reagiert.

cu
sportler

Andreas Weitzel
01-10-2002, 17:20
Hallo, sportler,

bin ganz Deiner Meinung.

Gruß
Andreas

Alfons Heck
02-10-2002, 17:14
Ich kann nicht nachvollziehen wo hier die Befreiung aus dem beidhändigem Griff stattfindet. Damit wird alles weitere hinfällig.

Pantha
03-10-2002, 07:10
Naja, ne Befreiung findet meiner Meinung nach schon bei a1-a3 statt aber zum Rest kann ich nur Lupin der III zustimmen.

ono
03-10-2002, 10:47
Is tauglich fürs Prüfungsprogramm und sonst für nix.
Aber es gibt ja genügend Gurus die dass auch als SV-Technik verkaufen ;-)

Cu Ono

freestyle
03-10-2002, 11:42
hi,
also ich finds schon recht traurig wenn man diese technik ablehnt aber als prüfungstechnik akzeptiert.

http://frank-glaeser.de

DieKlette
03-10-2002, 12:41
...warum zur Hölle man seinem Gegner nicht einfach eine reinhauen kann.

Mit Respekt

Oss

Julian

ono
03-10-2002, 16:49
@Freestyle

Weil das Jiu Jitsu oder Ju Jutsu eine riesige Auswahl an Techniken bietet. Nicht alle Techniken oder Kombi´s machen im SV-Fall Sinn oder sind funktional. Es gibt jede menge Techniken die halt hauptsächlich gut aussehen.....warum soll man die dann nicht in einPrüfungsprogramm packen....... Oder würdest Du im Ernstfall sowas wie ein Kata Guruma anweden ????????

Cu Ono

freestyle
03-10-2002, 20:44
hi,
aber ja, wenn sich ein kata guruma anbietet. im wettkampf will der gegner auch nicht geworfen werden, aber wenn er fällt ist es doch ok.
nur habe ich etwas gegen techniken die nur funktionieren wenn uke mitmacht.
ausnahmen sind NUR vorführungen für jedermann, das ist dann aber wie bodenturnen oder eiskunstlauf!!

http://frank-glaeser.de

ono
03-10-2002, 23:03
@Freestyle


Ja, aber im Wettkampf verlierst Du vielleicht nur den einen Kampf...wenn der Kata Guruma in die Hose geht, steht nicht deine Gesundheit auf dem Spiel, da gibt es auch Schiedsrichter.
Die Technik ist für meinen Geschmack zu umständlich und die Ausgangssituation erfordert keine Bodenlage.

Wenn einer meiner Schüler mir bei ner Prüfung so eine Technik zeigt, geht das schon in Ordnung. Für die Straße ist das aber nicht nach meinem Geschmack.

Kann ja Sein dass sich in 1000 Fällen einmal eine Situ ergibt wo das läuft, dann gibt es aber bestimmt noch X andere Wege das einfacher und schneller zu machen.

(überigens wenn es geht möcht ich mein Gegner immer so auf dem Boden fixieren, dass ich mich nicht hinlegen muß)

Cu Ono

ono
03-10-2002, 23:12
@ Freestyle


noch ne Kleiningkeit:

Die Technik ist das, wo meist andere KK´ler das JJ belächeln und es als uneffektiv abstempeln.
Ich denke schon, dass Techniken in der Art ihre Berechtigung haben...... (wir wollen leute haben die über den 1. Schlag hinaus denken können) bis dann ein Großmeister mit Dangrad X dass als effektive SV - Technik verkauft.
Und glaub mir ich hab so´n Scheiß schon gesehen und dann wird wirklich lächerlich wenn ein 7. Dan eine Messerabwehr als effektiv in der zeitung darstellt, bei der er nur verlieren kann. (Leider hab ich das Bild nicht mehr) aber ich galube da mit würd ich einige Lacher auf meiner Seite haben.

freestyle
04-10-2002, 10:19
hi,
und du bist der meinung das du auf der strasse immer techniken so anwendest das sie nie in die hosen gehen können?
ich denke das bei einem kampf egal wo, immer ein risiko dabei ist. das kalkulier ich aber. auch muß man in gewissen situationen auch mal alles auf eine karte setzen.

http://frank-glaeser.de

ono
04-10-2002, 17:31
Natürlich kann jede Technik in die Hose gehen, das weiß ich selber. Es gibt nichts 100 iges.
Aber die Technik ist meiner Meinung nach zu aufwendig für die Ausganssituation. Es ist eine von vielen Möglichkeiten, die meiner Meinung nach in einer unvorteilhaften Bodensituation endet obwohl das nicht sein müsste. Kann man machen ist aber nicht nach meinem Geschmack.

Wenn es möglich ist (Betonung auf möglich) sollte man einen Gegner am Boden so fixieren, dass man ihn von "oben" (Hocke, stehend oder knieend sieht....vor allem seine Hände. Ich leg mich nur daneben (ähnlich oder so wie in dieser technik), wenn es nicht anderest geht.
Bodenkampf ist zwar sehr wichtig, weils oft dort weitergeht, wenn sichs einrichten lässt sollte man es aber vermeiden (es sei denn, du kannst dich in einer Millisekunde eingraben)


Cu Ono