Tsunetomo
05-06-2006, 17:50
Das Werk von Tsunetomo Yamamoto muss man sich nich mehr als Buch kaufen.:)
wusste das gar nicht bis ich diesen Link geschickt bekommen habe:
http://www.stud.uni-potsdam.de/~werner/hagakure.htm
wer sich das kaufen wollte hat jetzt eine Alternative:
Mal so zum reinschnuppern:
Hagakure
Das Buch des Samurai
Aus dem ersten Kapitel
*
Obwohl es außer Frage steht, dass ein Krieger sich des Weges des Kriegers bewusst sein muss, scheint es mir, als ob alle nachlässig geworden sind. wenn uns jemand fragen würde: " Was ist die wahre Bedeutung vom Weg des Kriegers?", könnten nur wenige darauf eine Antwort geben.
Das liegt daran, dass wir uns nicht mehr auf den Weg konzentrieren.
*
Der Weg des Kriegers ist der Tod. Wenn ein Krieger sich zwischen Leben und Tod entscheiden muss, gibt es für ihn nur die schnelle Wahl des Todes. Das ist nicht besonders schwierig. Sei entschlossen und handle. Frivole Intellektuelle behaupten, zu sterben, ohne sein Ziel erreicht zu haben, sei ein sinnloser Tod. Doch wenn einem Krieger nur noch die Wahl zwischen Leben oder Tod bleibt, dann ist es für ihn nicht nötig, sein Ziel zu erreichen.
Wir alle wollen leben. Und die meisten von uns passen ihr Verhalten diesem Wunsch an. Aber wenn wir unser Ziel verfehlen und weiterleben, sind wir Feiglinge. Es ist eine Gratwanderung. Zu sterben, ohne sein Ziel erreicht zu haben, ist schrecklich und zeugt von Fanatismus. Aber es ist keine Schande. Das ist der Kern vom Weg des Kriegers. Wer jeden Morgen und jeden Abend sein Herz prüft und dadurch fähig wird, so zu Leben, als wäre sein Körper schon tot, den macht dieser Weg frei. Er wird sich nie etwas zuschulden kommen lassen und wird auch in seinem Gewerbe erfolgreich sein.
*
Ein Mann ist nur dann ein guter Gefolgsmann, wenn er seinem Herrn aufrichtig ergeben ist. Wer in eine berühmte Familie mit einem langem Stammbaum hineingeboren wird, der braucht sich nur bewusst zu machen, welche Verpflichtung er gegenüber seinen Ahnen hat. Dann wird er den eigenen Körper und Geist aufgeben und voller Eifer seinem Herrn dienen.
Wer darüber hinaus Klugheit und Talent besitzt und sie entsprechend einsetzen versteht, der kann sich glücklich schätzen. Aber selbst ein Mensch, der zu nichts nütze ist und keinerlei Umgangsformen besitzt, wird ein zuverlässiger Gefolgsmann sein, wenn er nur entschlossen ist, aufrichtig seinem Herrn zu dienen. Wer dagegen nur über Klugheit und Talent verfügt, ist seinem Herrn von geringem Nutzen.
*
Entsprechend ihrem Naturell gibt es Menschen, die eine schnelle Auffassungsgabe besitzen, und Menschen, die sich zum Nachdenken zurückziehen müssen. Wer selbstlos denkt und sich an die vier Schwüre des Nabeshima-Klans hält, der erlangt mühelos Weisheit, egal ob ihn die Natur nn reichlich oder nur in einem geringen Maße mit Gaben beschenkt hat.
Menschen die glauben, dass sie die schwierigsten Angelegenheiten lösen können, indem sie gründlich nachdenken, erliegen einem Irrglauben und werden scheitern, denn ihre Gedanken sind selbstsüchtig.
Es ist schwer, sich von seinem schlechten Gewohnheiten zu trennen und selbstlos zu sein. Wer ein schwieriges Problem lösen will, dem empfehle ich: Lass es zuerst auf sich beruhen und besinne dich auf die vier schwüre in deinem Herzen. Schließe dann deinen Eigennutz aus und packe das Problem beherzt an und du wirst dein Ziel erreichen.
Die vier Schwüre des Nabeshima-Klans:
Niemals auf dem Weg des Kriegers übertroffen werden
Dem Meister von größtmöglichen Nutzen zu sein
Meine Eltern immer gut zu behandeln
Mitgefühl zu zeigen und dem Wohl der Menschheit zu dienen
*
Weil wir uns in den meisten Angelegenheiten auf unseren Scharfsinn verlassen, werden wir überheblich, kehren der Vernunft den Rücken und alles misslingt. Jeder erkennt, wie lächerlich und nutzlos das ist Wer zu wahrer Intelligenz nicht fähig ist, sollte jemanden konsultieren, der ein gesundes Urteilsvermögen besitzt.
Ein solcher unvoreingenommener Ratgeber wird die passende Lösung finden, vorausgesetzt sein Rat ist selbstlos und aufrichtig. Ein Problem auf diese Weise zu lösen wird jeder loben. Solche Lösungen sind stabil wie ein großer Baum mit starken Wurzeln. Die Intelligenz eines einzelnen Mannes dagegen ist wie ein Baum, den man einfach in den Boden gesteckt hat.
*
Wir lernen aus den Worten und Taten unserer Ahnen, um von ihrem Wissen zu profitieren und Demut zu üben. Wenn wir uns von unseren Vorurteilen lösen, das Wissen der alten ehren und uns mit unseren Mitmenschen beraten, werden alle Angelegenheiten glatt verlaufen. Fürst Katsushige machte sich die Weisheit seines Vaters, Fürst Naoshige, zunutze. Sein Vater schreib seine Einsichten nieder im Ohanashikikigaki. Das war weitblickend und fürsorglich.
Es gab einen Mann, der einige seiner jüngeren Brüder zu seinen Gefolgsleuten machte. Wann immer er Edo oder die Gegend von Kamigata besuchte, ließ er sich von ihnen begleiten . es heißt, er habe sie jeden Tag um ihren Rat gebeten, sowohl in privaten wie im öffentlichen Angelegenheiten, und so sei ihm nie ein Unglück zugestoßen.
*
Einmal , als Fürst Mitsushige noch ein kleiner Junge war und vor dem Mönch Kaion aus einem Buch zitieren sollte rief er die anderen Kinder und Novizen und sagte:" Bitte kommt her und hört mir zu. Es ist schwer, vorzulesen, wenn kaum jemand zuhört." Der Mönch war beeindruckt und sagte zu seinen Novizen: "Das ist der Geist, in dem alles getan werden sollte."
*
Der Mönch Tannen pflegte zu sagen: " Die Menschen werden nicht klüger, weil die Mönche sie nur die Doktrin "Keine Gedanken" lehren. Was als "Keine Gedanken" bezeichnet wird, ist ein Geist, der rein und ganz gradlinig denkt." Das ist interessant.
Munen Mushin: "Keine Gedanken". Im Buddhismus Bezeichnung für den Zustand, in dem man von allen weltlichen Gedanken frei ist.
*
Ein gewisser Schwertkämpfer sagte kurz vor seinem Tod Folgendes:
Im Leben gibt es mehrere Stufen des Studiums.
Auf der niedrigsten Stufe studierst du aber es kommt nix dabei heraus und du hast das Gefühl, du und alle anderen Menschen seien wertlos.
Auf der mittleren Stufe fühlst du dich immer noch wertlos, aber du siehst deine Mängel und die Mängel der anderen.
Auf einer höheren Stufe bist du stolz auf deine eigenen Fähigkeiten, wirst von den anderen gelobt und beklagst dich über die Unfähigkeit deiner Kameraden. Dann bist du etwas wert.
Auf der höchsten Stufe siehst du aus, als hättest du von nichts eine Ahnung.
Das sind im Allgemeinen die Stufen. Aber es gibt eine Stufe, die über diese Stufen hinausgeht. Sie ist die höchste von allen. Auf dieser Stufe bist du dir bewusst, dass du niemals aufhörst, immerzu tiefer in den Do einzudringen, und glaubst nie fertig zu sein. Du kennst deine Mängel wirklich und denkst niemals, dass du dein Ziel erreicht hast. Du hast keinen Stolz, sondern bist dir des Weges voller Demut bewusst. es heißt, dass Meister Yagu einmal sagte: " Ich weiß nicht, wie ich andere besiege, aber ich weiß, wie ich mich selbst besiege".
Do = weg: Do kann sich entweder auf eine Disziplin beziehen wie Kendo, "Der Weg des Schwertes", oder auf den universalen "Weg" des Taoismus oder Buddhismus. diese zwei Bedeutungen werden nicht klar getrennt, wobei der Gedanke dahinter steckt, dass durch den geringeren Weg der größere erreicht werden kann.
*
Unter den Maximen, die an Fürst Naoshiges Wand standen, gab es folgende:
"Wichtige Angelegenheiten sollten mit leichter Hand behandelt werden."
Meister Ittei fügte hinzu:
"Unwichtige Angelegenheiten sollten ernsthaft behandelt werden."
Unter deinen Tagespunkten sollte es nur zwei bis drei geben, dir du als wichtig bezeichnen würdest. Wenn du über sie in ruhigen Zeiten nachdenkst, dann wirst du sie bewältigen. Über Angelegenheiten im Vorhinein nachzudenken und sie mit leichter Hand zu bewältigen, wenn sie anstehen, das ist die Lösung.
Mit einer Situation konfrontiert zu werden und sie leicht zu bewältigen ist schwierig, wenn du dich nicht vorher mit ihr auseinander gesetzt hast. Du wirst außerdem immer Angst haben zu versagen. Wenn du aber schon vorher die Basis gelegt hast, dann kannst du die Maxime "Wichtige Angelegenheiten sollten leichthin bewältigt werden" zu deiner eigenen machen.
*
Es ist natürlich (wenn man in kultivierteren Gebieten ist), dass man von verschiedenen Stilen beeinflusst wird. Aber es ist geschmacklos und dumm, au den eigenen Herkunftsort als bäuerisch herabzublicken oder sich sogar den Sitten des neuen Ortes zu öffnen und mit dem Gedanken zu spielen, eine eigenen Sitten aufzugeben. Dass dein eigener Distrikt weniger kultiviert und ungeschliffen ist, ist ein großer Schatz. ein anderen Stil zu imitieren ist reine Angeberei.
*
Ein gewisser Mann brachte Schande über sich, indem er nicht Rache nahm. Der Weg der Rache liegt einfach darin, sich mit Gewalt Zutritt zu einem Ort zu verschaffen und erschlagen zu werden. Das ist keine Schande. Wenn du darüber nachdenkst, wie du Rache nimmst, verlierst du wertvolle Zeit. Während du überlegst, wie viele Männer der Feind hat, vergeht Zeit; am Ende gibst du auf.
Auch wenn der Feind tausende von Männern hat, nimm trotzdem Rache. Halte sie dir vom Leibe und sei entschlossen, alle zu erschlagen, angefangen beim ersten Mann, dann wirst du die meisten erschlagen.
*
In China lebte ein Mann, der Darstellungen von Drachen über alles liebte. Dementsprechend waren alle seine Kleider und Möbelstücke mit Drachen verziert. Seine Neigung kam dem Drachengott zu Ohren und eines Tages erschien ein wirklicher Drache vor seinem Fenster. Es heißt, der Mann sei vor Angst gestorben.
Vermutlich gehörte er zu dem Menschenschlag, der gern große Töne spuckt, aber sich verkriecht, wenn er mit der Realität konfrontiert wird.
wusste das gar nicht bis ich diesen Link geschickt bekommen habe:
http://www.stud.uni-potsdam.de/~werner/hagakure.htm
wer sich das kaufen wollte hat jetzt eine Alternative:
Mal so zum reinschnuppern:
Hagakure
Das Buch des Samurai
Aus dem ersten Kapitel
*
Obwohl es außer Frage steht, dass ein Krieger sich des Weges des Kriegers bewusst sein muss, scheint es mir, als ob alle nachlässig geworden sind. wenn uns jemand fragen würde: " Was ist die wahre Bedeutung vom Weg des Kriegers?", könnten nur wenige darauf eine Antwort geben.
Das liegt daran, dass wir uns nicht mehr auf den Weg konzentrieren.
*
Der Weg des Kriegers ist der Tod. Wenn ein Krieger sich zwischen Leben und Tod entscheiden muss, gibt es für ihn nur die schnelle Wahl des Todes. Das ist nicht besonders schwierig. Sei entschlossen und handle. Frivole Intellektuelle behaupten, zu sterben, ohne sein Ziel erreicht zu haben, sei ein sinnloser Tod. Doch wenn einem Krieger nur noch die Wahl zwischen Leben oder Tod bleibt, dann ist es für ihn nicht nötig, sein Ziel zu erreichen.
Wir alle wollen leben. Und die meisten von uns passen ihr Verhalten diesem Wunsch an. Aber wenn wir unser Ziel verfehlen und weiterleben, sind wir Feiglinge. Es ist eine Gratwanderung. Zu sterben, ohne sein Ziel erreicht zu haben, ist schrecklich und zeugt von Fanatismus. Aber es ist keine Schande. Das ist der Kern vom Weg des Kriegers. Wer jeden Morgen und jeden Abend sein Herz prüft und dadurch fähig wird, so zu Leben, als wäre sein Körper schon tot, den macht dieser Weg frei. Er wird sich nie etwas zuschulden kommen lassen und wird auch in seinem Gewerbe erfolgreich sein.
*
Ein Mann ist nur dann ein guter Gefolgsmann, wenn er seinem Herrn aufrichtig ergeben ist. Wer in eine berühmte Familie mit einem langem Stammbaum hineingeboren wird, der braucht sich nur bewusst zu machen, welche Verpflichtung er gegenüber seinen Ahnen hat. Dann wird er den eigenen Körper und Geist aufgeben und voller Eifer seinem Herrn dienen.
Wer darüber hinaus Klugheit und Talent besitzt und sie entsprechend einsetzen versteht, der kann sich glücklich schätzen. Aber selbst ein Mensch, der zu nichts nütze ist und keinerlei Umgangsformen besitzt, wird ein zuverlässiger Gefolgsmann sein, wenn er nur entschlossen ist, aufrichtig seinem Herrn zu dienen. Wer dagegen nur über Klugheit und Talent verfügt, ist seinem Herrn von geringem Nutzen.
*
Entsprechend ihrem Naturell gibt es Menschen, die eine schnelle Auffassungsgabe besitzen, und Menschen, die sich zum Nachdenken zurückziehen müssen. Wer selbstlos denkt und sich an die vier Schwüre des Nabeshima-Klans hält, der erlangt mühelos Weisheit, egal ob ihn die Natur nn reichlich oder nur in einem geringen Maße mit Gaben beschenkt hat.
Menschen die glauben, dass sie die schwierigsten Angelegenheiten lösen können, indem sie gründlich nachdenken, erliegen einem Irrglauben und werden scheitern, denn ihre Gedanken sind selbstsüchtig.
Es ist schwer, sich von seinem schlechten Gewohnheiten zu trennen und selbstlos zu sein. Wer ein schwieriges Problem lösen will, dem empfehle ich: Lass es zuerst auf sich beruhen und besinne dich auf die vier schwüre in deinem Herzen. Schließe dann deinen Eigennutz aus und packe das Problem beherzt an und du wirst dein Ziel erreichen.
Die vier Schwüre des Nabeshima-Klans:
Niemals auf dem Weg des Kriegers übertroffen werden
Dem Meister von größtmöglichen Nutzen zu sein
Meine Eltern immer gut zu behandeln
Mitgefühl zu zeigen und dem Wohl der Menschheit zu dienen
*
Weil wir uns in den meisten Angelegenheiten auf unseren Scharfsinn verlassen, werden wir überheblich, kehren der Vernunft den Rücken und alles misslingt. Jeder erkennt, wie lächerlich und nutzlos das ist Wer zu wahrer Intelligenz nicht fähig ist, sollte jemanden konsultieren, der ein gesundes Urteilsvermögen besitzt.
Ein solcher unvoreingenommener Ratgeber wird die passende Lösung finden, vorausgesetzt sein Rat ist selbstlos und aufrichtig. Ein Problem auf diese Weise zu lösen wird jeder loben. Solche Lösungen sind stabil wie ein großer Baum mit starken Wurzeln. Die Intelligenz eines einzelnen Mannes dagegen ist wie ein Baum, den man einfach in den Boden gesteckt hat.
*
Wir lernen aus den Worten und Taten unserer Ahnen, um von ihrem Wissen zu profitieren und Demut zu üben. Wenn wir uns von unseren Vorurteilen lösen, das Wissen der alten ehren und uns mit unseren Mitmenschen beraten, werden alle Angelegenheiten glatt verlaufen. Fürst Katsushige machte sich die Weisheit seines Vaters, Fürst Naoshige, zunutze. Sein Vater schreib seine Einsichten nieder im Ohanashikikigaki. Das war weitblickend und fürsorglich.
Es gab einen Mann, der einige seiner jüngeren Brüder zu seinen Gefolgsleuten machte. Wann immer er Edo oder die Gegend von Kamigata besuchte, ließ er sich von ihnen begleiten . es heißt, er habe sie jeden Tag um ihren Rat gebeten, sowohl in privaten wie im öffentlichen Angelegenheiten, und so sei ihm nie ein Unglück zugestoßen.
*
Einmal , als Fürst Mitsushige noch ein kleiner Junge war und vor dem Mönch Kaion aus einem Buch zitieren sollte rief er die anderen Kinder und Novizen und sagte:" Bitte kommt her und hört mir zu. Es ist schwer, vorzulesen, wenn kaum jemand zuhört." Der Mönch war beeindruckt und sagte zu seinen Novizen: "Das ist der Geist, in dem alles getan werden sollte."
*
Der Mönch Tannen pflegte zu sagen: " Die Menschen werden nicht klüger, weil die Mönche sie nur die Doktrin "Keine Gedanken" lehren. Was als "Keine Gedanken" bezeichnet wird, ist ein Geist, der rein und ganz gradlinig denkt." Das ist interessant.
Munen Mushin: "Keine Gedanken". Im Buddhismus Bezeichnung für den Zustand, in dem man von allen weltlichen Gedanken frei ist.
*
Ein gewisser Schwertkämpfer sagte kurz vor seinem Tod Folgendes:
Im Leben gibt es mehrere Stufen des Studiums.
Auf der niedrigsten Stufe studierst du aber es kommt nix dabei heraus und du hast das Gefühl, du und alle anderen Menschen seien wertlos.
Auf der mittleren Stufe fühlst du dich immer noch wertlos, aber du siehst deine Mängel und die Mängel der anderen.
Auf einer höheren Stufe bist du stolz auf deine eigenen Fähigkeiten, wirst von den anderen gelobt und beklagst dich über die Unfähigkeit deiner Kameraden. Dann bist du etwas wert.
Auf der höchsten Stufe siehst du aus, als hättest du von nichts eine Ahnung.
Das sind im Allgemeinen die Stufen. Aber es gibt eine Stufe, die über diese Stufen hinausgeht. Sie ist die höchste von allen. Auf dieser Stufe bist du dir bewusst, dass du niemals aufhörst, immerzu tiefer in den Do einzudringen, und glaubst nie fertig zu sein. Du kennst deine Mängel wirklich und denkst niemals, dass du dein Ziel erreicht hast. Du hast keinen Stolz, sondern bist dir des Weges voller Demut bewusst. es heißt, dass Meister Yagu einmal sagte: " Ich weiß nicht, wie ich andere besiege, aber ich weiß, wie ich mich selbst besiege".
Do = weg: Do kann sich entweder auf eine Disziplin beziehen wie Kendo, "Der Weg des Schwertes", oder auf den universalen "Weg" des Taoismus oder Buddhismus. diese zwei Bedeutungen werden nicht klar getrennt, wobei der Gedanke dahinter steckt, dass durch den geringeren Weg der größere erreicht werden kann.
*
Unter den Maximen, die an Fürst Naoshiges Wand standen, gab es folgende:
"Wichtige Angelegenheiten sollten mit leichter Hand behandelt werden."
Meister Ittei fügte hinzu:
"Unwichtige Angelegenheiten sollten ernsthaft behandelt werden."
Unter deinen Tagespunkten sollte es nur zwei bis drei geben, dir du als wichtig bezeichnen würdest. Wenn du über sie in ruhigen Zeiten nachdenkst, dann wirst du sie bewältigen. Über Angelegenheiten im Vorhinein nachzudenken und sie mit leichter Hand zu bewältigen, wenn sie anstehen, das ist die Lösung.
Mit einer Situation konfrontiert zu werden und sie leicht zu bewältigen ist schwierig, wenn du dich nicht vorher mit ihr auseinander gesetzt hast. Du wirst außerdem immer Angst haben zu versagen. Wenn du aber schon vorher die Basis gelegt hast, dann kannst du die Maxime "Wichtige Angelegenheiten sollten leichthin bewältigt werden" zu deiner eigenen machen.
*
Es ist natürlich (wenn man in kultivierteren Gebieten ist), dass man von verschiedenen Stilen beeinflusst wird. Aber es ist geschmacklos und dumm, au den eigenen Herkunftsort als bäuerisch herabzublicken oder sich sogar den Sitten des neuen Ortes zu öffnen und mit dem Gedanken zu spielen, eine eigenen Sitten aufzugeben. Dass dein eigener Distrikt weniger kultiviert und ungeschliffen ist, ist ein großer Schatz. ein anderen Stil zu imitieren ist reine Angeberei.
*
Ein gewisser Mann brachte Schande über sich, indem er nicht Rache nahm. Der Weg der Rache liegt einfach darin, sich mit Gewalt Zutritt zu einem Ort zu verschaffen und erschlagen zu werden. Das ist keine Schande. Wenn du darüber nachdenkst, wie du Rache nimmst, verlierst du wertvolle Zeit. Während du überlegst, wie viele Männer der Feind hat, vergeht Zeit; am Ende gibst du auf.
Auch wenn der Feind tausende von Männern hat, nimm trotzdem Rache. Halte sie dir vom Leibe und sei entschlossen, alle zu erschlagen, angefangen beim ersten Mann, dann wirst du die meisten erschlagen.
*
In China lebte ein Mann, der Darstellungen von Drachen über alles liebte. Dementsprechend waren alle seine Kleider und Möbelstücke mit Drachen verziert. Seine Neigung kam dem Drachengott zu Ohren und eines Tages erschien ein wirklicher Drache vor seinem Fenster. Es heißt, der Mann sei vor Angst gestorben.
Vermutlich gehörte er zu dem Menschenschlag, der gern große Töne spuckt, aber sich verkriecht, wenn er mit der Realität konfrontiert wird.