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Vollständige Version anzeigen : Messertraining verwerflich?



DocDog
09-06-2006, 10:02
Hallo Leute,

ich weiß, die Überschrift ist etwas reißerisch gewählt:D

Was ich wissen möchte, ist folgendes:

Wie übt ihr mit dem Messer? Übt ihr nur die Entwaffnung? Oder übt ihr auch Folgetechniken damit?

Ich habe manchmal das Gefühl, sowohl vom Hören als auch vom Sehen her, dass der Umgang mit dem Messer zur Selbstverteidigung nicht geübt wird. Dabei meine ich keine hinterhältigen Messerangriffe aus dem Dunkeln, sondern den Fall, wenn es den gelingen sollte, den Gegner zu entwaffnen (was schon schwierig genug ist) und man das Messer in Händen hält.
Und unser Gegner hat noch 2 Kumpels o.ä. Auf jeden Fall eine Situation, in der der Einsatz des Messers zur Selbstverteidigung gerechtfertigt wäre, um sich selbst zu schützen.

Übt ihr diesen Bereich auch? Oder hört es mit der Entwaffnung des Gegners auf? Inwieweit wird der Umgang mit Messern (oder von mir aus auch anderen Gegenständen) als Verteidigungswerkzeug geübt?

Schöne Grüße,

DocDog

Schnueffler
09-06-2006, 10:48
a) ich kann mich nur gegen Sachen verteidigen, die ich auch kenne! Also sollte ich auch zumindest Grundkenntnisse im Messerkampf haben!
b) wenn ich es schaffen sollte, dem Angreifer das Messer abzunehmen und dann noch in der Lage sein, mich gegen seine Kumpanen verteidigen zu können, wäre ich doch mehr als blöd, wenn ich eine Waffe/Werkzeug aus der Hand gebe und es nicht nutze. Aber da bin ich wieder bei a). Ich muß damit umgehen können.
Natürlich sollte ich auch wissen, was ich damit anrichten kann.
Ich versuche, mich bei den entsprechenden Experten aus dem FMA, verschiedenen Messerkampfsystemen, etc. weiterzubilden.
MfG
Markus

TacHead
09-06-2006, 13:28
Alles was damit zu tun hat, angefangen bei Trag-, Zieh- und Verwendungsweise eines eigenen Messers.
Entwaffnungen, zumindest im klassischen Sinne waffenlos gegen Messer (gute Entwaffnungen sind ASP auf Hand, Stuhl auf Kopf, bei Nichtzivilisten Mozambique etc.), sind innerhalb der Messerabwehr nur ein kleiner Teil.
"Verwerflich" daran sind höchstens die kruden Vorurteile, die einem allzu oft engegenschwappen. Ist ja nun nicht so, dass in den FMA- und Hybridsystemen Mafiakiller, Neonazis und AlQuaida-Terroristen ausgebildet werden...

BigTony
09-06-2006, 16:17
Also ich finde wichtig das ich nicht nur weiß wie ich mich gegen ein messer "verteidige" (kann man weglaufen eigentlich verteidigen nehnnen ? )

Es kann ja jederzeit dazu kommen das man in einer SV situration ein messer in die hand bekommt (das des gegners) und wenn man es dann hat sollte man auch damit umgehen können. Vorallem sollte man wissen wie man jemanden damit ausser gefecht setzt ohne ihn gleich zu töten.

senose
09-06-2006, 16:37
(kann man weglaufen eigentlich verteidigen nehnnen ? )

ja das nennt man dann taktischen rückzug

Sven K.
09-06-2006, 17:33
(kann man weglaufen eigentlich verteidigen nehnnen ? )

ja das nennt man dann taktischen rückzug


War ja klar dass das kommt. :rolleyes: Jeder halbwegs klar denkender Mensch
wird da wohl von allein drauf kommen. Genaus so blödsinnig ist die Aussage,
das man eh nicht machen kann weil ein Messer ganz böse und gemein ist. :ups:
Also stelle ich mich hin und lassen mich Filettieren.

Wichtig ist meines Erachtens, dass man alles mal gemacht hat. Angefangen
von "Standartsachen" wie es im Jiu Jitsu/Ju Justu üblich ist. Gefolgt von
Entwaffnungen, Immobilisierungstechniken, Transporttechniken usw. Dazu kommt
das Umgehen mit Folgetechniken, sprich, der Angreifer hört nicht nach
dem ersten Angriff auf. Danach Szenarientraining wie, einer gegen zwei ( einer
davon mit Messer ), einer gegen mehrere ( mit unterschiedliche Waffen ),
arbeiten in beengten Räumen usw.

Jeder von de Messerfreaks mag sagen, dieses oder jenes funktioniert in der
Realität nicht. Icht stehe aber auf dem Standpunkt:
Jede Verteidigung ist besser als keine Verteidigung.

Ansonsten schließe ich mich dem von @Schnüffle und @TecHead an.

Wir Üben das und wir hören nicht nach der Entwaffnung auf. :D ;)

PeterF
09-06-2006, 17:49
wir üben auch den umgang mit messern. eben die basics.
wenn ich entwaffnungen übe, bekommt mein böser angreifer, der mich ja töten wollte, auf jeden fall ein souvenier. ein schnitt über den oberarm, oberschenkel oder rippen.

Kleriker
10-06-2006, 12:46
Wir üben die Grundtechniken und hin und wieder mal ein paar komplexere Techniken auf Lehrgängen etc.
Wenn mich wer mit nem Messer angreift habe ich auch kein Problem damit genau so gegen ihn vorzugehen wenn ich in Besitz der Waffe komme.
Viele unserer Messer SV Techniken enden ohnehin mit dem Tod des Gegners...

(Trotzdem würde ich immer lieber rennen als gegen jemanden zu kämpfen der mit nem Messer bewaffnet ist)

Luggage
10-06-2006, 13:22
Ich finde das Training von Messertechniken jedweder Art völlig legitim. Das Tragen eines (Kampf)Messers hingegen nicht.
Generell bin ich der Ansicht, dass man sein Leben und das seiner Lieben mit jedem Mittel verteidigen darf und soll - nur habe ich noch keine Antwort auf die Frage finden können, wie man erkennt, dass man das muss. Wenn mich zum Beispiel fünf Typen angreifen, allerdings unbewaffnet, dann ist es im Vorfeld sehr schwer zu entscheiden, worauf die aus sind - will mich nur einer davon vermöbeln? Wegen einer gebrochenen Nase will ich niemanden umbringen. Werden die zu fünft solange auf mich eintreten, bis ich elendig verende? Dann würde ich die schon lieber im Vorfeld mit Waffengewalt von ihrem Vorhaben abbringen.

Auf den Keks geht mir die "Messerfraktion", die immer so völlig abgeklärt tut und die Ansicht vertritt, jede Situation sofort restlos korrekt einschätzen zu können, immer cool genug zu sein, genau zu wissen, wann es an der Zeit ist das Messer einzusetzen, und überhaupt glauben, in dem tötlichen Guerillia-Kampf, den wir tagtäglich auf den Straßen unseres gesetzlosen Vorstadtdschungels auszufechten gezwungen werden, könne es nur Kämpfe auf Leben und Tot geben.

Grüße,
Luggage

Klaus
10-06-2006, 13:36
Es ist nicht schlimm, zu lernen wie man mit Messersituationen umgehen könnte, ausweichen, abwehren, Takedownmöglichkeiten, entwaffnen, KO schlagen, usw. Was Probleme machen würde wäre, wenn Du Reaktionen antrainierst, bei denen Du einen Angreifer sofort tötest. Das macht man nämlich dann auch.

Luggage
10-06-2006, 13:48
Es ist nicht schlimm, zu lernen wie man mit Messersituationen umgehen könnte, ausweichen, abwehren, Takedownmöglichkeiten, entwaffnen, KO schlagen, usw. Was Probleme machen würde wäre, wenn Du Reaktionen antrainierst, bei denen Du einen Angreifer sofort tötest. Das macht man nämlich dann auch.
... was man in den FMA, so wie ich sie kenne, leider in so ziemlich jedem Drill macht. Praktisch werden alle Übungen mit drei, vier Schnitten und Stichen zu Hals und Torso beendet.

Kensei
10-06-2006, 13:54
...Was Probleme machen würde wäre, wenn Du Reaktionen antrainierst, bei denen Du einen Angreifer sofort tötest. Das macht man nämlich dann auch.

Womit wir dann wieder beim Sayoc-Kali und Silat-Mubai wären, falls sich noch Jemand an die Clips erinnert.

@Luggage

Nicht zwangsläufig.
Wir trainieren durchaus mit Stock oder Messer nur auf die Extremitäten zu gehen und ihm nicht gleich die Klinge in den Hals oder die Rippen zu jagen.

Grüsse

Luggage
10-06-2006, 14:00
Ich sag ja - so, wie ich sie kenne. Natürlich trainiert man die Angriffe gegen die gegnerischen Waffen (ist meiner Ansicht nach auch das effektivste, was man machen kann), aber die ganzen Drills, Verteidigungen, Entwaffnungen, und was weiß ich nicht noch alles, endet meist ganz selbstverständlich und unreflektiert mit ein paar Schnitten und Stichen im Flow.

Grüße,
Luggage

Gasmann
10-06-2006, 14:17
Bei nem Kumpel von mir laufen im Training FMA-Programme ab, die er nicht mehr kontrollieren kann. Bei jemandem, der zu den Besten der Trainingsgruppe gehört, finde ich das recht bedenklich.

Gruß

Luggage
10-06-2006, 14:23
Kapier ich nicht - was meinst du damit? Und trainiert der auch bei dir in der Gegend, wenn ja, wo?

Grüße,
Luggage

Gasmann
10-06-2006, 17:00
Ich meine damit genau das, was du gesagt hast: Das instinktive Ausführen von lethalen Angriffen, selbst wenn sie gar nicht beabsichtigt und regelwidrig sind. Solche Trainingsziele finde ich in einer Zivilgesellschaft unverantwortlich.


Und trainiert der auch bei dir in der Gegend, wenn ja, wo?
Macht inzwischen was anderes. Langes Schwert. Ich hoffe, daß es hilft. ;)

Gruß

Luggage
10-06-2006, 17:49
Achso - ja, genau sowas meinte ich. Ich hab' den Satz nicht ganz geschnallt, aber du meintest, in einem anderen Training (Langes Schwert?) spult er unbeabsichtigt Programme aus den FMA ab? Wenn man das mit dem anderen Training kapiert hat, macht der Satz auch Sinn ;)

tenchi
10-06-2006, 17:54
Wo ist das Problem?
Wenn mich jemand mit dem Messer angreift, dann gehe ich davon aus, dass er mein Leben bedroht.
Im Kehrschluss heißt das, dass ich keinerlei Rücksicht nehme..
wenn er am Ende Tod ist, bzw. seinen Verletzungen erliegt, sein Problem..
wenn er überlebt, Glück gehabt...
Daher schließe ich im Training an jede Messertechnik auch recht sichere Folgetechniken an..
(Das macht man bei uns als Fortgeschrittener selbstständig)

Luggage
10-06-2006, 18:01
Stimmt - wo ist das Problem? Das Leben ist doch immer so schön eindeutig: Es gibt nur Leute die a) mit Eiscreme nach mir werfen, oder b) mit Atomwaffen. Da ist es immer ganz einfach zu entscheiden, wann man mit letaler Konsequenz angreifen muss, kein Thema!

Gasmann
10-06-2006, 18:45
wenn er am Ende Tod ist, bzw. seinen Verletzungen erliegt, sein Problem..
Diese Haltung ist verständlich, wird aber nicht von jedem deutschen Gericht geteilt. :rolleyes:
Die Techniken zu trainieren ist ja auch völlig in Ordnung, aber es sollte auch das Trainingsziel sein, in einer SV-Situation nicht die Kontrolle zu verlieren.

Gruß

PeterF
10-06-2006, 22:14
Wo ist das Problem?
Wenn mich jemand mit dem Messer angreift, dann gehe ich davon aus, dass er mein Leben bedroht.
Im Kehrschluss heißt das, dass ich keinerlei Rücksicht nehme..
wenn er am Ende Tod ist, bzw. seinen Verletzungen erliegt, sein Problem..
wenn er überlebt, Glück gehabt...
Daher schließe ich im Training an jede Messertechnik auch recht sichere Folgetechniken an..
(Das macht man bei uns als Fortgeschrittener selbstständig)
wie Luggage schon geschrieben hat, die welt ist nicht immer schwarz weiß. es gibt durchaus dumme jungs die keine ahnung haben was ein messer anrichten kann und daher zücken sie es gleich ohne nachzudenken. findest du es dann legitim so einen idioten zu töten?

Krümel2
10-06-2006, 22:44
wie Luggage schon geschrieben hat, die welt ist nicht immer schwarz weiß. es gibt durchaus dumme jungs die keine ahnung haben was ein messer anrichten kann und daher zücken sie es gleich ohne nachzudenken. findest du es dann legitim so einen idioten zu töten?


Das nennt man dann wohl natürliche Auslese oder so! :devil:

:ironie:

DocDog
11-06-2006, 00:20
Hi Leute,

danke für eure bisherigen Statements. Tatsächlich denke ich auch, dass man nicht erwähnen braucht, dass wegrennen wohl am besten ist, wenn es denn geht. Oder gar nicht erst in die Situation kommen:D

Nochmal zum Hintergrund meiner Frage: Ich durfte letztens als Prüfer einiges an "Messerabwehr" (im Stil: Wie bringe ich mich am schnellsten selbst um!) sehen:ups: :confused: :(

Da mußte ich diese Thematik mal zur Diskussion stellen!

Schöne Grüße, DocDog

Klaus
11-06-2006, 14:21
Diese Fantasie-"Messerabwehr"-Manöver sind sicher nicht unter der Kategorie "übertriebene Notwehr" zu finden, sondern unter "Selbstmord". Ich empfehle da, so jemandem mal vorzuschlagen man nimmt ein Gummimesser, und dann darf er mal probieren zu verhindern daß man ihm damit den ***** aufreisst.

Luggage
11-06-2006, 14:25
Besser noch die hier: http://www.shocknife.com/ :)

tenchi
11-06-2006, 20:47
wie Luggage schon geschrieben hat, die welt ist nicht immer schwarz weiß. es gibt durchaus dumme jungs die keine ahnung haben was ein messer anrichten kann und daher zücken sie es gleich ohne nachzudenken. findest du es dann legitim so einen idioten zu töten?

Rechtlich gesehen mag das stimmen..
sowohl moralisch als auch egoistisch nehme ich mir aber das recht heraus mein leben über das des angreifers zustellen..
selbst wenn er mich gar nicht töten möchte.. er kann es und wird es vllt aus versehen durchaus tun.. daher gehe ich lieber auf nummer sicher!
und bitte.. wer behauptet in so einer situation realistisch einschätzen zu können ob er irgend einne honk oder einen echten messerkämpfer mit tötungsabsicht vor sich hat der muss ordentlich was an der waffel haben..
ich halte das für völlig unrealistisch und gehe daher lieber auf nummer sicher als im rolli oder in der holzkiste zu enden..
in den entscheidenden sekunden riskiere ich nicht mein leben nur um die verschiedenen fabschattierungen zu erkennen...
da sage ich ganz ehrlich: lieber einen honk der nur dumm ist ausknipsen, als nur ein mal einen echt gefährlichen menschen als honk einzuschätzen und selber zu sterben!

tenchi

Luggage
11-06-2006, 21:49
Lass' mich raten - auch nie nur annähernd etwas ähnliches erlebt?

Chris H
12-06-2006, 09:06
Besser noch die hier: http://www.shocknife.com/ :)

das ding ist ja genial, hat schon jemand erfahrungen damit gemacht?

tenchi
12-06-2006, 13:14
Lass' mich raten - auch nie nur annähernd etwas ähnliches erlebt?

Lass mich raten - einfach geschreiben ohne groß zu denken?

Ich trainiere nicht erst seit gestern, bin schon in solchen Situationen gewesen und kenne die entsprechenden Verletzungen.. und die entsetzten Gesichtsausdrücke der Ärzte, wenn der Patient endlich in der Notaufnahme landet...

Also erzähl mir aus deinem gemütlichen Computersessel heraus nichts über die Gefahr von Messerangriffen, bzw die Einschätzung der Angreifer! :mad:

Luggage
12-06-2006, 15:46
Also erzähl mir aus deinem gemütlichen Computersessel heraus nichts über die Gefahr von Messerangriffen, bzw die Einschätzung der Angreifer! :mad:
Hast du armer keinen gemütlichen Sessel? :ups:

tenchi
12-06-2006, 15:48
Hast du armer keinen gemütlichen Sessel? :ups:

Nein, ich muss auf dem harten, steinigen Boden sitzen :rolleyes:

PeterF
12-06-2006, 17:01
Nein, ich muss auf dem harten, steinigen Boden sitzen :rolleyes:

lass mich raten: knast! weil du dich gegen einen messerträger gewehrt hast :ups:

YiShen
12-06-2006, 20:29
Was ist das denn für ne Diskussion?
Wenn jemand mit einer WAFFE auf mich zukommt und sie auch benutzen will, was bleibt denn da übrig? Oder seid ihr solche Profis, die den dann entwaffnen können, ohne ihn zu verletzen? ;)

Und wenn ihr abhaut, ist eben das arme Schwein ne Strasse weiter dran, einer, der sich wahrscheinlich gar nicht verteidigen könnte. Sehr moralisch. :mad:

tenchi
12-06-2006, 22:55
lass mich raten: knast! weil du dich gegen einen messerträger gewehrt hast :ups:

einer? das waren ganze zehn!
aber zum glück habe ich ja immer meinen katana dabei :D
(weiß auch nicht wie die richter dazu gekommen sind mich zu verurteilen...:rolleyes: )

Luggage
12-06-2006, 23:16
Tatsächlich spreche ich auch gerade von Situationen, wo nicht gleich Waffen im Spiel sind, wohl aber die Gefahr besteht, dass welche ins Spiel kommen werden. Nehmt z.B. besagte fünf Typen, die mich anpöpeln - woher weiß ich, ob ich die gleich mit dem Messer auf abstand halten muss, weil sie mich zu fünft tot treten werden, oder mich nach dem ersten satten Treffer mit plötzlich herbei gezauberten Messern abstechen, oder ob die mich "nur" ein Bisschen verhauen wollen?

Die Welt ist eben nicht so schwarz-weiß, dass die besonders bösen Buben immer gleich mit einem Raketenwerfer auf einen zielen.

Hinzu kommt noch die allgemeine Gefahr am Messer-Ziehen, dass die Situation dadurch ein neues Niveau erreicht. Entweder ich erreiche, was die Messerfraktion immer propagiert, und nehme den Angreifern das Interesse, oder diese fühlen sich in die Ecke gedrängt und greifen auch zu letalen Mitteln. Besagte 5 Typen könnten z.B. nur vorgehabt haben, ein bisschen Spass zu haben und mich zu demütigen, bis ich ein Messer ziehe - und sie 5 davon...

Nächster Punkt: Klar, hier an der Tastatur (trotz harten Steinbodens ;) ) warte ich förmlich drauf, dem personifizierten Bösen meine reine Klinge durch das Fleisch zu ziehen - aber bringe ich das wirklich, wenn's soweit ist? Habe ich den Mumm hervorquellende Gedärme zu erzeugen und zu ertragen? Kann ich Blut spritzen sehen, und die Schuld daran tragen, dass mein Gegenüber in den letzten Zuckungen liegt? Egal, was der verbrochen hat, das muss man ersteinmal hinbekommen. Und kann man es nicht, dann gefährdet man sich mit dem gezogenen Messer nur selbst.

Grüße,
Luggage

Luggage
12-06-2006, 23:18
Und wenn ihr abhaut, ist eben das arme Schwein ne Strasse weiter dran, einer, der sich wahrscheinlich gar nicht verteidigen könnte. Sehr moralisch. :mad:
Und deswegen nicht mehr vor Waffen davon rennen!? Was ist das denn für eine Begründung... als ob die ein Tagespensum an niedergestochenen hätten, und wenn das voll ist, gehen sie ein Bier trinken - aber nicht vorher :confused:

PeterF
12-06-2006, 23:49
Was ist das denn für ne Diskussion?
Wenn jemand mit einer WAFFE auf mich zukommt und sie auch benutzen will, was bleibt denn da übrig? Oder seid ihr solche Profis, die den dann entwaffnen können, ohne ihn zu verletzen? na dann lese doch noch mal den thread genau.

... Oder hört es mit der Entwaffnung des Gegners auf? Inwieweit wird der Umgang mit Messern (oder von mir aus auch anderen Gegenständen) als Verteidigungswerkzeug geübt? und sagt mir bitte mal einer warum ich jemanden abstechen soll, den ich vorher erfolgreich entwaffnen konnte. immobilisieren okay, aber warum abstechen???

tenchi
13-06-2006, 02:09
na dann lese doch noch mal den thread genau.
und sagt mir bitte mal einer warum ich jemanden abstechen soll, den ich vorher erfolgreich entwaffnen konnte. immobilisieren okay, aber warum abstechen???

lassen wir mal die super-duper effektiven budo messerentwaffnungen aus dem spiel handelt es sich nicht um eine einzenlne technik, sondern um eine verkettung von techniken.
und jeder, der schon mal mit einem gengner trainiert hat der nicht wollte, bzw. sie nicht nach schema f abfertigen leiß weiß, dass man hier variieren muss.. unter umständen ist also schon in der entfaffnung eine lebensgefährliche technik enthalten (wärend der angreifer das messer noch hält).
andersrum ist es auch durchaus möglich, dass aus fluchttechnischen gründen (hater noch eine waffe? da sind noch drei weitere angreifer) eine letale technik unabdingbar ist.
wenn ali x der mich mehr aus mutprobe, als aus tötungs/verletzungsabsicht heraus bedroht und den ich erfolgreich entwaffne wird natürlich nicht tödlich verletzt.. der bekommt höchstens nen schnitt in den arm.. asl erinnerung an eine sache, die er hoffentlich nie wieder macht. :D
die entwaffnung mit dem eigenen messer ist natürlich immer eine andere sache.. hier geht es klinge gegen klinge (und da hat der angreifer für mich wirklich pech gehabt, denn in einer solchens situationen fehlen die sekunden um alle farbfacetten zu erkennen.)

PeterF
13-06-2006, 11:13
okay, bei einem zweikampf mit messern prallen eben wieder mal die verscheidenen philosophien aufeinander. der schisser (wie ich z.b.), der lieber versucht auf distanz zu bleiben und nur die waffenhand des gegners attackiert. oder der hero, der die distanz überbrückt und dem gegner tödliche verletzungen zu fügt und sich dabei in die gefahr begibt selbige abzukriegen. nach dem motto: ätsch du bist erster tot!
und noch zur entwaffnung (unbewaffnet vs. messer). wenn die entwaffnung nicht erfolgreich ist gibt es sowieso ein gerangel in dem alles offen ist. so was haben wir auch schon öfters im sparring ausgetestet.

DocDog
13-06-2006, 12:09
Hi Peter,

es hat keiner (zumindest ich nicht) gesagt, dass Du den entwaffneten Gegner auch noch "abstechen" sollst. Was aber, wenn er noch 3 Kumpels hat, die nun auch auf Dich loswollen?

Eine garnicht mal unrealistische Situation! Z.B. Discothek, auf dem Weg zum Klo wirst Du nach ner Kippe gefragt. (oder irgendwas anderes, schreibt bloß nicht, dass ihr Nichtraucher seit:) )

Freundlich wie Du bist, willst Du eine rausholen. In dem Moment zieht Dein ggü. ein Messer und sagt "Mach die Taschen leer Alter!" Helden wie wir sind, entwaffnen wir den Typen, der eigentlich mit keiner Gegenwehr gerechnet hatte und es klappt tatsächlich. In dem Moment (oder kurz davor) sind noch 3 Kumpels von ihm dazugekommen.

Nach dem ersten Schock ("hey, so war das nicht geplant"-Effekt), wollen sie das Opfer nun platt machen. Das Opfer hat jetzt allerdings ein Messer und dürfte sich verteidigen. Kann es das auch? Übt es Verteidigungstechniken mit dem Messer?

Darum geht es! Nicht um Notwehrüberschreitung!

schöne Grüße,

DocDog

PeterF
13-06-2006, 12:35
... Das Opfer hat jetzt allerdings ein Messer und dürfte sich verteidigen. Kann es das auch? Übt es Verteidigungstechniken mit dem Messer?
Darum geht es! Nicht um Notwehrüberschreitung!
dann ist es ja um so wichtiger jeden einzelnen auf distanz halten zu können. oder du schnappst dir den unbewaffneten und setzt ihm das messer an die kehle und nimmst ihn als geisel :rolleyes:.

ja, man sollte auch im messersparring seine fähigkeiten überprüfen. und sicherlich kann man auch dabei versuchen den angreifer nicht zu töten sondern z.b. mit mehreren schitten (und ich meine da nicht die dinger die beim zwiebel schneiden passieren) zu immobilisieren.

tenchi
13-06-2006, 13:23
Peter, das weglaufen immer die beste Verteidigung ist wissen wir ja bereits, da bin ich auch völlig einer Meinung mit dir.
Messerhand attakieren (was heißt attaktieren? ich würde nur eine Fixierung zwecks anschleißender Entwaffnung für sinnvoll erachten) halte ich allerdigs ohne vernünftoge Störtechnik für ziemlich gewagt. und wenn ich ein Messer in der Hand habe, dass störe ich (sein Wohlbefinden :D ) eben mit diesem.

Du hast mit deinen AUführungen schon recht. Wenn die von dir genannten Szenarien zutreffen. Was aber wenn es anders läuft? Spätestens dann muss das Opfer auch in er Lage sein mit dem Messer umzugehen / zu kämpfen!

Daniel.P.
13-06-2006, 14:00
Servuz,

also meine Erfahrungen mit Messern:

Ich war 17 Jahre alt und nach der Schule stand ein ein Kerl in meinem Alter vor mir mit nem Springmesser in der Hand (etwa Hüfthöhe) und meinte auchwas von wegen: Geld her. Ohne groß darüber Nachzudenken hab ich eine Ohrfeige ausgeteilt und ihm das Messer aus der Hand genommen. Als ich ihm das Messer unter die Nase hielt und ihn fragte was er gleich noch wolle, fing der Kerl an nach Angst zu stinken.
Meine Aktion war unbedacht und hätte böse nach hinten gehen können. Ich handelte einfach und in dem Moment als ich das Messer in der Hand hatte (ohne jede Gegenwehr) wurde mir bewußt das ich "nur" nen Typ vor mir hatte der damit rechnete den Leuten genügent Angst mit dem Messer machen zu können.

Im Training versuche ich so viele Situtionen wie möglich abzudecken, von unbewaffnet gegen 1. bewaffneten Gegener und umgekehrt bis hin zu mehreren Gegnern mit Stock und Messer. Die Aktionen meinerseits gehen von reinen defensiv und Meidbewegungen bis hin zu Finalen Aktionen über.

Wie Luggage schon geschrieben hat...
Das ganze dann später unter der einbeziehung der verhältnismäßigkeit der Mittel einzusetzen, das ist der Gag. Ich muss die Situation schnell analysieren: Wo bin ich, welche Mittel stehen mir zu verfügung, wer und wieviel sind meine Gegner, was ist ihre Motivation, bin ich alleine, kann ich auf externe Hilfe hoffen, reicht es wenn ich dem 1 gnadenlos einen Stock durchs Gesicht ziehe damit dem Rest der Leute die Lust vergeht oder gehts dann erst richtig los?

Das einige Fragen die mir m.M. nach den Rahmen geben um meine Mittel einzusetzen.

Wenn ihr das anders oder ähnlich seht schreibt bitte.

Gruß
Daniel

PeterF
13-06-2006, 15:48
Peter, das weglaufen immer die beste Verteidigung ist wissen wir ja bereits, da bin ich auch völlig einer Meinung mit dir.
Messerhand attakieren (was heißt attaktieren? ich würde nur eine Fixierung zwecks anschleißender Entwaffnung für sinnvoll erachten) halte ich allerdigs ohne vernünftoge Störtechnik für ziemlich gewagt. und wenn ich ein Messer in der Hand habe, dass störe ich (sein Wohlbefinden :D ) eben mit diesem.

Du hast mit deinen AUführungen schon recht. Wenn die von dir genannten Szenarien zutreffen. Was aber wenn es anders läuft? Spätestens dann muss das Opfer auch in er Lage sein mit dem Messer umzugehen / zu kämpfen!
sach ma, ich habe das gefühl ich rede bei dir gegen eine wand :(

Luggage
13-06-2006, 17:31
Sag' mal Tenchi - was hast du denn schon so trainiert, in deinem Leben? Ich frage nicht aus böser Absicht, möchte nur deinen Horizont einschätzen können (was schon wieder unbeabsichtigt böse klingt). Was du sprichst klingt verdächtigt nach dem, was in deinem Profil steht...

Waffenhand attackieren halte ich in jedem Fall für die beste Methode (bei Vorhandensein eigener Bewaffnung, im Bestfall Messer). Dabei errichtet man einen Bereich um sich, der alles schneidet/ verletzt, was ihn betritt. Ist das (wohl in aller Regel) die Hand des Gegners mit dem Messer darin schneide ich da rein (falls nötig mit Rausgehen). Attackiert er mich mit dem ganzen Körper (Sprungangriff o.ä.) wird's haariger, weil beide Seiten gut was abbekommen werden und der Kontrahent damit eine gewisse Ignoranz der eigenen Gesundheit gegenüber erkennen läßt, was ziemlich fatal ausgehen kann. Mit etwas Glück kann ich bei sowas seitlich rausgehen und bekommen vielleicht sogar noch einen Schnitt in die Waffenhand hin. Ist das geschafft, ist die Situation schonmal sehr viel weiter aufgelockert, für mich. Dieses Konzept beinhaltet den Gegner kommen zu lassen (was auch Notwehr-Gesetzeskonform ist), was ihm den Entscheidungsfreiraum nimmt, hat er sich erstmal für eine Aktion entschieden.
Das hat sich für mich im Sparring am meisten bewährt. Aber das sind die technischen Aspekte, die erst zum Tragen kommen, wenn ich mich für den Kampf mit meiner Waffe entschieden habe. Vielmehr interessiert mich der Weg dahin, die Entscheidungsfindung.

Grüße,
Luggage

tenchi
13-06-2006, 18:49
solche fragen darf man stellen ;)
waffentechnisch gesehen habe ich bisher "nur" ju-jutsu gemacht, wobei es so ist, dass wir kein budo machen, sodnern mein trainer aus der pencat silat / kali ecke kommt und wir dementsprechend (oft) mit stock und messer trainieren.
hinzu kommen natürlich verschiedene lehrgänge zb. mit reinhard ogrodnik (der ja was messer angeht aus dem modern arnis bereich kommt)

zusätzlich trainiere ich mit ein paar freunden, die verschiedene erfahrungen mit dem messerkampf haben regelmäßig.
bin also kein prpfi, aber für unbedarft würde ich mich mittlerweile auch nicht mehr halten.

zur messerhand attakieren:
also wenn der messerkämpfer die waffenführende hand vorne hat ist es normalerweise entweder zu spät, oder aber es steht ein ey-alta-isch-hab-messer-gib-mir-geld-honk vor mir. bei ersterem bleibt mir also nichts anderes über (denn er hat di emesserhand hinten weil er weiß was ich gerne hätte) als nicht seine hand zu attakieren - oder wie würdest du das machen - und bei zweitem ist die störtechnik und dann messer abnhemen varianten gar nicht so dumm... hier sollte sie nämlich funktionieren. (und wenn nicht hat man immerhin schon gefasst)

so, muss jetzt zum tarining, rest kommt später

ps: ich glaube wir reden teilweise aneinander vorbei -.-

PeterF
13-06-2006, 22:17
zur messerhand attakieren:
also wenn der messerkämpfer die waffenführende hand vorne hat ist es normalerweise entweder zu spät, oder aber es steht ein ey-alta-isch-hab-messer-gib-mir-geld-honk vor mir. [oder es teht ein fachmann aus einem anderen stil/philosophie vor dir] bei ersterem bleibt mir also nichts anderes über (denn er hat di emesserhand hinten weil er weiß was ich gerne hätte)[in erster linie will ich meine ruhe und heil aus der sache raus kommen] als nicht seine hand zu attakieren - oder wie würdest du das machen - [am besten garnichts und warten. warum soll ich als angegriffener/bedrohter mich auch noch in die gefahr begeben] und bei zweitem ist die störtechnik und dann messer abnhemen varianten gar nicht so dumm... hier sollte sie nämlich funktionieren. (und wenn nicht hat man immerhin schon gefasst)[mit der vorderen hand hat er ruckzuck meine gliedmaße zerfetzt, genauso wie ich seine zerfetzen kann]
ich bin jetzt mal davon ausgegangen daß beide ein messer haben. und anscheinend kämpfen bei euch alle mit dem messer in der hinteren hand? überrasch deine kollegen mal und kämpfe mit dem messer in der vorderen hand, du wirst sehen da ist was anders ;)

Luggage
13-06-2006, 22:27
@Tenchi: Wie gesagt, ich errichte mit dem Messer in der Führhand sozusagen einen Bereich, in dem ein Eindringen sofort mit einem Schnitt beantwortet wird (beide haben Messer). Der Gegner muss zu mir kommen, sonst habe ich auch kein Problem. Kommt er zu mir, wird geschnitten, was zu erst in meine Reichweite kommt (sehr weite solche, weil Waffe in Führhand), vermutlich wird das seine Waffenhand sein. Greift er nicht an, kann ich mich langsam rückwärts entfernen oder ihn tot-starren ;)
Das ist natürlich relativ theoretisch, weil auf eine Duell-Situation gemünzt. Hat der Kontrahent Komplizen, womöglich in meinem Rücken, muss man selbst aktiv werden.
Kennt ihr die Videos von den Atienza-Kali Leuten? http://www.atienzakali.com/pages/videogallery2.html Schaut euch vorallem den Massattack-Clip an: http://www.atienza-kali.com/video/akma.wmv Das ist so ziemlich das realistischste, was ich aus der Ecke kenne.

Aber das Problem ist für mich, wie gesagt, weniger die technische Seite - da hab ich meine Lösungsvorstellungen (und ihr habt eure). Für mich ist interessant, wie ich entscheiden soll, wann ein solch massiver Waffeneinsatz notwendig wird (mal abgesehen davon, dass ich aus Überzeugung keine Waffen trage). Ich lebe in keiner Hoch-Gefahren-Zone, somit kann ich nicht immer gleich von Lebensgefahr ausgehen.
Sprüche, wie "wenn der mir ans Leben will antworte ich mit allem was ich habe", sind ja schön und gut - wie erkenne ich aber, ob er mir ans Leben will?

Grüße,
Luggage

Thats'sThaFIghT
25-06-2006, 23:21
man kann sich nur wirkungsvoll gegen ein messerangriff wehren, wenn man auch von dem angriff ahnung hat ...