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Vollständige Version anzeigen : YiQuan



malice
21-06-2006, 11:55
Was ist das?
Wie funktioniert das?
Wo wird es unterrichtet?
Videos?

siehe auch Thread "stehende Säule"


wie funktioniert eigentlich Yiquan?
so mit Energiekreisläufe und sinken und steigen lassen und das ganze Zeug vom TaiChi ist mir bekannt
ich meine, ich habe mal ein video gesehen, indem ein alter Mann dastand und viele um ihn herum, die auf ihn drückten, und auf einmal flogen sie davon, in alle Richtungen gleichzeitig! wie geht das?
wie sieht eigentlich ein richtiger kampf im yiquan aus? steht man bloß da und beantwortet den Körperkontakt auf eine mir nicht bekannte Weise, oder bewegt man sich, z.B. wie im TaiChi?
Was ist Yiquan? Und wie funktionierts?
Bitte keine Quellen nennen, die Texte sind mir immer zu lang zum lesen, da bin ich zu faul :D
Vielen Dank!

Xiao Long
21-06-2006, 12:27
Was ist das?
Wie funktioniert das?
Wo wird es unterrichtet?
Videos?

siehe auch Thread "stehende Sдule"

Das ist eine Richtung von Xingyiquan, die unterscheidet viel von andere Xingyi Schulen. Yiquan bedeutet Willenfaust. Wang Xiangzhai, Schuler von Guo Yunshen hat gemerkt, dass viele Shüler vergessen innere Wesen von Kunst und lernen nur Äußere Formen. Er hat meiste schwierige Formen weggemacht und unterrichtete nur Säulenarbeit und Krafterprobung. Dann war diese Stil Dachengquan genannt. Jetzt sehr popular im Japan.
Wichtige Arbeit Methoden:
1. Zhang Zhuang - Stehende Säule.
Jianshenzhuang - Gesundungssäule
Jijizhuang - Kampfsäule. Dazu gehört auch Übungen Mo Li - Kraftertasten
2. Shi Li - Krafterprobung. Das ist auch Variante von Zhanzhuang.
3. Mocabu - reibende Schritt. Schritts Trainig.
4. Fa Li - "Explosionskraft" Trainig
5. Shi Sheng - Stimmeerprobung
6. Tuishou - Pushhände, Paarübunge.
7. Sanshou (shi zo) - Freikampf
Es gibt noch Übungen: Schläge auf Sandsack, Übungen mit dem Stock, Blicktraining, Dehnübungen, Schläge Aushalten usw.

T. Stoeppler
21-06-2006, 12:30
Malice,

Du kannst auch mal Youtube oder google video nach Videos durchsuchen.

In Japan hat Kenichi Sawai sein auf Yiquan basiertes System unterrichtet und hat ein sehr interessantes Buch verfasst.

Ansonsten ists halt eine Kampfkunst, am Ende auch nur grobes Gedresche ;)

Gruss, Thomas

Hokum
21-06-2006, 13:14
siehe auch hier http://www.kampfkunst-board.info/forum/f52/yiquan-19257/

chrat
21-06-2006, 13:52
rumstehen/kloppen/schubsen/treten. kurz und bündig über Yiquan :D

mfg - christoph

Trinculo
21-06-2006, 14:51
Das ist eine Richtung von Xingyiquan, die unterscheidet viel von andere Xingyi Schulen.Das würde ich so nicht sagen. Yiquan ist ebenso wenig eine Xingyi-Stilrichtung, wie JKD eine Wing Chun Stilrichtung ist ;)

Trinculo
21-06-2006, 14:57
Was ist das?
Wie funktioniert das?
Wo wird es unterrichtet?
Videos?

siehe auch Thread "stehende Säule"

Was: eine Kampfkunst, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, spontane, instinktive und kraftvolle Bewegungen hervorzubringen - als unmittelbare Reaktion auf die Kampfsituation. Klingt wischiwaschi, ist aber wirklich derart allgemein. Trainiert wird das unmittelbare Reagieren und der gleichzeitige Einsatz des gesamten Körpers.

Unterrichtet von:

Timo Heikkilä in Finland
Andrzej Kalisz in Polen
Jumin Chen in Österreich
... und anderen.

Videos: z.B. Youtube: Jianwu (http://www.youtube.com/watch?v=WFjZQqLMlyI)

Das Video zeigt Jianwu, eine Art "Yiquan-Ausdruckstanz", vergleichbar mit der Improvisation im Jazz ;)

Viele Grüße,

Trinculo

mantis.wilm
21-06-2006, 15:17
Das Video zeigt Jianwu, eine Art "Yiquan-Ausdruckstanz", vergleichbar mit der Improvisation im Jazz ;)

Viele Grüße,

Trinculo

Soll heißen, die "Form" ist improvisiert? Aus typischen Elementen, Bewegungen zusammengesetzt frei nach Gusto? Gefällt mir!

Trinculo
21-06-2006, 15:22
Soll heißen, die "Form" ist improvisiert? Aus typischen Elementen, Bewegungen zusammengesetzt frei nach Gusto? Gefällt mir!

Noch nicht einmal bewusst zusammengesetzt, sondern wirklich eine Art Ausdruck des inneren Zustandes, also völlig spontan.

Viele Grüße,

Trinculo

Klaus
21-06-2006, 15:26
Gibt bzw. gab es in Bagua-Kreisen auch so.

Trinculo
21-06-2006, 15:36
Gibt bzw. gab es in Bagua-Kreisen auch so.Gibt es dafür auch eine bestimmte Bezeichnung, die es einem erlauben würde, nach Beispielvideos zu googeln ;)?

malice
21-06-2006, 15:40
mach ich manchmal auch (im bagua)

also ist yiquan so eine art mischung aus taichi, hsingyi und stehübungen?

Trinculo
21-06-2006, 15:45
also ist yiquan so eine art mischung aus taichi, hsingyi und stehübungen?

Ich würde Yiquan nicht als Mischung, sondern als Abstraktion/Reduktion betrachten. Die Stehübungen sind nur ein Mittel zu einem bestimmten Zweck und sollten nicht überbewertet werden. Sie werden nur deshalb so stark mit Yiquan assoziiert, weil viele sog. Lehrer weiter nichts können ;)

Viele Grüße,

Trinculo

vakuum
21-06-2006, 15:52
hallo zusammen,


ich kann das improvisieren - egal welche (innere) kk man macht - sowieso empfehlen.

wieso?

da merkt man, was man unreflektiert kann, man lernt das anfügen von teilform zu teilform und zwar so, dass das teile-denken mehr und mehr verschwindet.

wenn man sich vornimmt, alles, was man an formen kennt plus neues spontanes in einer etwas längeren session zu improvisieren - also ohne vorgefasste reihenfolge (das kann dann ruhig ein mix aus div. taiji-stilen, bagua, yiquan-shilis, meinetwegen fajins etc. sein - was man halt kann und möchte),
so merkt man danach möglicherweise, welche formen (teilformen) man vergessen hat dreinzutun, obschon man sie eigentlich ja sonst übt.

da gibt es immer gründe, wieso diese formen nicht dabei waren.

es heisst nämlich nichts anderes, als dass man diese formen noch nicht sinnvoll kann.

entweder muss man sie mal isoliert genauer vertiefen oder auf den müll werfen.

ich kenne nicht bessers für diese formüberprüfung als das improvisieren.

ausserdem hilft es gegen formreinheitsfanatismus und sonstige dogmen.

mit der zeit entwicket man - so etwas wie einen persönlichen touch, der diesem gemix dann doch wieder eine art einheit gibt.


als setzung vor dem tun gibt es dann unzählige variationsmöglichkeiten:

ein durchgang, alles eher ausladend
einmal alles mit verkleinerten bewegungen,
einmal mit etwas angriffigerem gestus,
einmal möglichst nach innen gehend,
einmal mit mit spezieller achtung auf persönliche problemzonen z.b. atmung, oder etwas zu runder rücken oder anderes
einmal fast gerade aufrecht
einmal etwas mehr in den knien,
einmal mit stimme
etc.

als selbstüberprüfung kann ich nur videoaufnahmen empfehlen.
manchmal sieht man da mehr, als man während dem machen spürt.




viele grüsse

vakuum

nagual
21-06-2006, 16:17
Gibt bzw. gab es in Bagua-Kreisen auch so.

Gibt es immer noch, wie ich vor kurzem noch selbst erleben konnte.

chrat
21-06-2006, 18:41
zitat:
"Später verbinden wir die verschiedenen Einzelübungen in beliebiger Reihenfolge in eine Art improvisierten ?Tanz?. Auf dem höheren Niveau überschreiten wir die Grundbewegungen. Die gelernten Prinzipien wenden wir in den beliebigen Bewegungen an, eine Improvisation , die den tiefen Sinn der Übungen darstellt. "
eine Improvisation im Yiquan ist eben nicht irgendeine Improvisation die von außen nach KK (taiji, bagua o.a.) ausieht. die Improvisation kommt aus zhan zhuang heraus. und die ZZ übungen im Yiquan sind nun mal ganz anders als in den anderen KKs.

gruss - christoph

nagual
21-06-2006, 20:49
Mein Posting bezog sich nur auf die Zitatstelle "gibt bzw. gab". Das, was ich gesehen habe, war auch eine etwas andere Sache. Es war eine kurze Demonstration wie man anhand verschiedener Anwendungsideen und Bewegungsprinzipien im Handumdrehen eine neue Form hervorzaubern kann. Es war improvisiert, man hätte es aber z.B. auf Video aufnehmen und danach als Form üben können. Das gemeinsame sollte lediglich das Improvisieren an sich sein, nicht die Art und Weise wie jetzt genau improvisiert wird. Ich glaube, das hat jetzt hier im Thread auch keiner angenommen, weil es ja immer Unterschiede zwischen den Stilen gibt, und dann wird halt auch anders improvisiert.

malice
21-06-2006, 20:50
eine Improvisation im Yiquan ist eben nicht irgendeine Improvisation die von außen nach KK (taiji, bagua o.a.) ausieht. die Improvisation kommt aus zhan zhuang heraus. und die ZZ übungen im Yiquan sind nun mal ganz anders als in den anderen KKs.

beim bagua fühlst du dreh- und spiralbewegungen innerlich und bewegst dich impulsiv, weil es dir in diesem moment spass macht deine hand still stehen zu lassen und den ganzen körper darum zu drehen

ich kann es nicht richtig ausdrücken, aber die bagua-improvisation ist von den standardabläufen losgelöst, du machst das was dir in dem moment spaß macht und bringst deine energie in drehbewegungen nach außen, aus dir heraus und in dich hinein

nagual
21-06-2006, 21:35
beim bagua fühlst du dreh- und spiralbewegungen innerlich und bewegst dich impulsiv, weil es dir in diesem moment spass macht deine hand still stehen zu lassen und den ganzen körper darum zu drehen

ich kann es nicht richtig ausdrücken, aber die bagua-improvisation ist von den standardabläufen losgelöst, du machst das was dir in dem moment spaß macht und bringst deine energie in drehbewegungen nach außen, aus dir heraus und in dich hinein

Man kann das so machen und das kann auch ganz schick aussehen und ist so auch nicht allzu schwer, wenn man den Drall mal gefunden hat.
Richtige Könner machen das aber mit sehr konkreten Anwendungsideen und spezielleren Prinzipien als nur geschnörkelte Spiraldreherei. Das ist dann extrem schwer, und man braucht ziemlich viele Jahre Erfahrung im Formlaufen und im Anwendungstraining, um das so hinzubekommen.

Formen in der Art, wie sie mein Lehrer mal so eben improvisiert hat, könnte ich ziemlich korrekt in kurzer Zeit erlernen, d.h. nachmachen. Aber selbst Bewegungen aus dem Ärmel schütteln, die den gleichen Sinngehalt und Tiefgang haben, wird wohl noch ein paar Jährchen dauern. Das ist auch mehr Reife als erlerntes Können, man kann es nicht gezielt lernen.

malice
22-06-2006, 11:54
Natürlich nutzt man Elemente aus den Formen und macht das Ganze mit Sinn, und tanzt nicht einfach nur verschnörkelt durch die Gegend!
Aber ich habe das auf ein Posting geschrieben, aus dem hervorging, dass nur Yiquan wirklich improvisiert und alle anderen KK's nur Elemente aneinanderreihen würden.
Außerdem glaub ich nicht, dass Du dir eine Meinung über die Qualität meines Trainings erlauben kannst! In meiner Aussage ging es darum innere Prinzipien in äußerer Form auszuleben und nicht darum mit orientalischen Tänzen sinnlos durch die Gegend zu torkeln. Vielleicht habe ich mich nicht eindeutig genug ausgedrückt.

vakuum
22-06-2006, 12:21
hi malice,

vermutlich meist du mein posting,

da habe ich aber allgemein etwas zum improvisieren geschreiben.
ich habe nicht gesagt, yiquan sei so.

beim sparren/kämpfen verwendet man nie nur eingeübte formen/anwendungen,
unter anderem deswegen würde ich auch in soloformen das freie nicht unterschätzen.

es geht nicht um beliebigkeit mit schnörkel, es geht um das verinnerlichen von prinzipien mit der grösstmöglichen freiheit.

wer ein leben lang an den formen klebenbleibt, kriegt das nicht hin.

yiquan fängt meist dem stehen an geht über zu geordneten kleinformen (shili), dann kann man die kombinieren mit der schritttechnik (mocabu), mit falis und schliesslich wird es nicht verboten sein, dann ganz frei zu werden.
das ganze habe ich auch schon unter dem titel 'tanz der langen lebens gehört'. was auch implitziert, dass es bewegungen sind, die nicht beliebig, sondern individuell und 'gesund' sind.



viele grüsse

vakuum

nagual
22-06-2006, 13:30
Natürlich nutzt man Elemente aus den Formen und macht das Ganze mit Sinn, und tanzt nicht einfach nur verschnörkelt durch die Gegend!
Aber ich habe das auf ein Posting geschrieben, aus dem hervorging, dass nur Yiquan wirklich improvisiert und alle anderen KK's nur Elemente aneinanderreihen würden.
Außerdem glaub ich nicht, dass Du dir eine Meinung über die Qualität meines Trainings erlauben kannst! In meiner Aussage ging es darum innere Prinzipien in äußerer Form auszuleben und nicht darum mit orientalischen Tänzen sinnlos durch die Gegend zu torkeln. Vielleicht habe ich mich nicht eindeutig genug ausgedrückt.

Über Yiquan, das Video in diesem Thread und deine Praxis habe ich mich überhaupt nicht geäußert. Was "wirkliche Improvisation" ist, ist wieder so ein Thema, welches einerseits in Begriffswichserei und andererseits in die "welcher Stil ist besser"-Diskussion ausarten kann, deswegen würde ich eher vermeiden, hier "wirkliche Improvisation" nur einem oder bestimmten Stilen zuzuschreiben.
Was ich lediglich sagen wollte, ist, dass improvisierte Formen oder Figuren im Bagua nicht einfach nur "Spaß" o.ä. sind, sondern dass sich dahinter äußerst anspruchsvolle Dinge befinden können.
Ob diese Dinge in ihrer stilmäßigen Unterschiedlichkeit beim einen oder anderen Stil "improvisierter" oder "wirklicher improvisiert" sind, finde ich als Frage dann ziemlich uninteressant. Beides ist sicher sehr anspruchsvoll, bzw. kann mit sehr schwierigen Anforderungen versehen werden.

malice
22-06-2006, 13:38
Was ich lediglich sagen wollte, ist, dass improvisierte Formen oder Figuren im Bagua nicht einfach nur "Spaß" o.ä. sind, sondern dass sich dahinter äußerst anspruchsvolle Dinge befinden können.

anspruchsvolle Dinge, die Spaß machen ;)

Cherubin
22-06-2006, 16:15
und die ZZ übungen im Yiquan sind nun mal ganz anders als in den anderen KKs.

gruss - christoph

hi,
was ist den der unterschied zur saintishi im XingYi, was macht man beim stehen anders ?

grüße,
cherubin

chrat
22-06-2006, 17:41
hi cherubin,
ich kenne santishi als teil des taijidao (nagual - keine kommentare bitte) und z.b. hunyuan zhuang aus dem Yiquan.
in beiden steht man mehrere minuten ohne sich zu bewegen (von außen gesehen).
mit beiden übungen kann man das gleiche erreichen - also sind die übungen etwa gleich.

es gibt aber grosse unterschiede in der beschreibung und ausfuhrung, wie und was man während der übung macht.

santishi: verspannungen lösen, energie ins u. dantian senken u. sammeln, verwürzeln, zentieren, füße 30/70, qi in die fingerspitzen führen usw. (die feinheiten habe ich leider schon vergessen).

hunyuan zhuang:
von abacho.de/uebersetzt - sorry (http://www.yiquan.com.pl/engsupport/viewtopic.php?t=33&view=next&sid=16ffcb2debc300963bf8e67fc66d0105)

In der Schule von Yao nennen wir hunyuan zhuang (obwohl in einigen Schulen der grundlegende jianshen zhuang Haltung hunyuan zhuang genannt wird). Nach dem Bekommen grundlegenden Gefühls dieser Haltung (als das Umfassen des Kerns eines Baums mit Ihren Armen, Gefühl davon auf Ihrer Brust und Bauch, und zwischen Beinen, und findend, dass die Außenschichten des Baums Sie umarmen), fangen Sie an, 'Mo Jin' zu üben (Kraft suchend). Wo natürlich Sie eine Geistestätigkeit verwenden müssen. Grundsätzlich fangen Sie von 3 einfachen Wegen von Mo Jin an: Vorwärts- rückwärts gerichtet, öffnend Schluss- und nach oben gerichtet nach unten. Was bedeutet das? Stellen Sie sich vor, dass Sie den Baum vorwärts stoßen wollen, und es sich widersetzt, und versuchen, es zurückzuziehen, und wieder Sie nicht können, weil es sich widersetzt. Das ist Vorwärts- rückwärts gerichtet. Dann dort ist aufgelegt, dass Sie den Baum zu den Seiten ziehen wollen, und als ob ein kleiner Spalt in der Mitte erscheint, und dann Sie nach innen drücken, die zwei Teile des Baums zusammenstellen. Oder Sie wollen den Baum heben, und es dann wieder in den Grund stellen. Natürlich ist das gerade sehr allgemeine Idee, und nicht wirkliche Beschreibung. Weil es auch das Arbeiten mit ergänzenden Richtungen einschließt. Es gibt nie gerade eine Richtung. Jede grundlegende Richtung wird durch noch zwei ergänzt. Nur dieser Weg können Sie diese Art der mehrdimensionalen Kraft von yiquan wirklich entwickeln. Um wirklich zu verstehen, wie es arbeitet, und wie man es übt, müssen Sie normalen Prozess durchgehen, jianshen zhuang, jiji zhuang, und shi li zu lernen...

obige beschreibung von hunyuan zhuang ist nicht komplett :)
und es geht anfangs mit jeder ZZ übung im Yiquan so ähnlich.

gruss - christoph

nagual
22-06-2006, 18:03
Sofern allen klar ist, dass Oberbegriffe für Übungssammelsurien zum Zwecke der Nachahmung der Fähigkeiten einer einzelnen Person alles beinhalten können, was diese Person sich mal gerade ausdenkt, und dabei noch lange nichts entsteht, was einen KK-Stil ausmacht, oder was mit den Grundkonzepten echter Kampfkunststile zu tun hat, braucht da auch nichts weiter zu gesagt werden.

malice
22-06-2006, 18:07
bitte deutlicher was Du meinst! (konkret)

auf was beziehst Du Deinen Text?

Cherubin
22-06-2006, 18:29
hi chritsoph,

ich arbeite in meienr santishi auch an den sechs richtungen, zur zeit allerdings nur an der bewegung nach vorne:
der hintere fuß wird von der scherkraft in den boden gedrückt und diese kraft setzt mein vorderer arm nach vorne um - innerlich. vielleicht ist es sogar kraftvoller mit einer visualisierung wie dem baum zu arbeiten !

so unterschiedlich scheint mir das gar nicht zu sein ;)

grüße,
cherubin

chrat
22-06-2006, 19:49
und hier ist eben der hund begraben.

ich kenne die beiden stellungen aus eigener erfahrung und ich weiß, wie es sich damals ziemlich gebessert hat, nachdem ich mit Yiquan angefangen hatte. so ein wow! erlebnis.
jetzt habe ich von cherubin erfahren, dass in santishi viel mehr steckt als ich wußte (tja... entweder werden dort welche geheimnisse f. später aufgehoben oder hat nagual recht... ist mir auch wurst.)

deshalb. wenn ich so was von anderen KK leuten höre: cool, im Yiquan improvisiert man mit frei zusammengesetzten typischen Elementen, Bewegungen usw., vergleiche ich das mit meinen eigenen kenntnissen und denke: eh, leute ZZ im Yiquan ist ganz anders und daraus entsteht eine improvisation, die mehr als nur ein tanz ist. naja... sorry.

mlg - christoph

nagual
22-06-2006, 19:53
oder hat nagual recht... ist mir auch wurst.

Ich wollte mit meinem Kommentar keine bestimmten Übungen kritisieren, und dabei ist es auch egal ob es sich um "echte Stile" oder "Übungssammelsurien" handelt. Ob die Übungen gut sind, hat damit ja nichts zu tun.

malice
22-06-2006, 20:00
eh, leute ZZ im Yiquan ist ganz anders und daraus entsteht eine improvisation, die mehr als nur ein tanz ist. naja...

woraus entsteht die Improvisation aus den Stehübungen?
Bringst Du zum Beispiel Deine Energie nach oben und in die Arme und folgst mit der Armbewegung dem Energieverlauf, ähnlich TaiChi?
Ich habe immernoch Probleme mir die Imp. aus der Stehübung vorzustellen.
Ist es so ähnlich wie ich meine Imp. im Bagua beschrieben habe?
Erzähl doch mal genauer.

Klaus
22-06-2006, 20:17
Auch ein "Stil" ist in 99% der Fälle ein Übungssammelsurium. Selbst die meisten "alten Meister" haben nicht jeden Stil von dem sie mal was gelernt haben und dessen Übungen sie teilweise übernommen haben "vollständig" (im Umfang dessen Sammelsuriums) gelernt. Gerade generische Übungen kann man sich unendlich viele überlegen, und es dürfte Geschmackssache sein ob ich "Qi nach oben links und dann schräg unten" unbedingt haben muß, um es mal anwenden zu können. Ich finde es lustig von "vollständigen Stilen" zu reden wenn bekannt ist daß der eine "vollständige Stil" eine Menge X von einem unbekannten vollständigen (?) Urstil und wahlweise reihum Shaolin, Shuai Jiao, Xing Yi oder weiß der Henker enthielt. "Vollständiges" Chen-Taiji ist heute auch nicht mehr Wang Ting's, oder Fa Ke's. Es gibt aber sicher Dinge die man weglassen könnte, unter denen das Ergebnis dann leidet, zum Teil auch stark.

nagual
23-06-2006, 07:10
Ein Stil beinhaltet ein mehr oder weniger rundes, in sich logisches Konzept anhand bestimmter Regeln, die die Übungen formen, sie auswechselbar und variierbar machen, sowie die Bandbreite unterschiedlicher Übungen bestimmen.
Wenn jemand ein Übungssammelsurium aus verschiedenen Stilen zusammenstellt, dann fehlt dieses verbindende Stilkonzept, bzw. es entsteht durch die Auswahl des Sammelsuriums nicht automatisch ein neues.
Vor allem, wenn die verbindende Idee der ausgewählten Stile darin besteht, dass diese (fälschlicherweise) für im Grunde gleich gehalten werden.
Man kann nicht gleichzeitig sagen, dass man aus einem Pool von etwas, was man für im wesentlichen gleich hält (oder für Variationen einer Sache hält), oder auch nach Bedarf gleich macht, eine willkürliche Auswahl treffen, und dann so tun, als hätte man dadurch was neues geschaffen, indem man einen anderen Namen drauf packt.
Da führt sich das Konzept schon durch sich selbst ad absurdum.

Cherubin
23-06-2006, 13:08
jetzt habe ich von cherubin erfahren, dass in santishi viel mehr steckt als ich wußte (tja... entweder werden dort welche geheimnisse f. später aufgehoben oder hat nagual recht... ist mir auch wurst.)


die bewegung nach vorne geht über den punkt in der handfläche (die ja nach innen gewölbt sein muss), es gibt eine bewegung nach unten und vorne beim ausatmen die man ganz zart erahnen kann. das habe ich nach langem üben entdeckt und es wird langsam deutlicher.
dass es in sechs richtungen geht, mit entsprechend andere punkten am körper, habe ich erst vor kurzem in einem buch von Lu Shengli gelesen. ich gehe davon aus, dass viele lehrer traditionell nicht viel davon erzählen und erwarten, dass man durch eigenes probieren darauf kommt.
wenn man die sechs richtungen kann ist der nächste schritt in ALLE richtungen fortwährend innere bewegung machen zu können. interessant ist auch die vorstellung, das man in santishi sein vorderes bein heben will, was passiert dann im hinteren bein ? - viel spaß :D


grüße,
cherubin

macabre138
23-06-2006, 17:07
die improvisation die ich kenne, enstehen aus den verschiedenen shili, schlag, schritt übungen. also alles was das system zu bieten hat frei machen
und die stehübungen sind die basis für alles. steh ich nicht richtig, mach ich shili falsch, mach ich shili falsch pusche ich falsch

vakuum
23-06-2006, 21:04
hi macabre,

wird bei dir das schlagtraining in die luft gemacht oder am partner?

viele grüsse

vakuum

macabre138
24-06-2006, 19:05
hallo schlagtraining mach ich momentan in der luft ,da ich noch nicht auf so hohen niveau bin. ich konzentriere mich aber auch noch mehr auf fali, da sonst die schläge sowieso nicht richtig powerfull(fehlender ganzkörper einsatz)
sind.

aber so haben wir normales partnertraining:

zuerst schritt übungen, danach schrittübungen mit schlägen, und dann immer freier.

BanYan
30-06-2006, 09:52
Hallo

Auf die Gefahr hin, wieder "back to YiQuan" zu geraten, füge ich ein paar YiQuan-Links bei:

http://www.yiquan-stuttgart.de/ (www.yiquan-stuttgart.de/)
http://www.yiquan.de/ (www.yiquan.de/)
http://www.yiquan.at/ (www.yiquan.at/)

Scheint für mich aus der Tai-Chi-Tradition zu stammen, aber irgendwie doch etwas reduziert. (Ob wirklich auf das Wesentliche, kann ich nicht beurteilen.)

Gruß
BanYan

Trinculo
30-06-2006, 10:21
Scheint für mich aus der Tai-Chi-Tradition zu stammen, aber irgendwie doch etwas reduziert. (Ob wirklich auf das Wesentliche, kann ich nicht beurteilen.)Wenn schon, dann Xingyi ;)

Das mit der Reduktion und dem Wesentlichen führt zu endlosen Diskussionen, denn implizit behauptet man ja damit, die anderen inneren KK würden Unwesentliches trainieren. Was zählt, ist das Ergebnis. Und so lange Yiquan nicht Heere an Killerkämpfern hervorbringt, muss man bei derartigen Überlegenheitsbekundungen skeptisch bleiben.

Reduziert ist es schon, im Grunde ist es eine Bewegungsschule für das Kämpfen, ausgehend von den einfachsten Grundbewegungen.

Viele Grüße,

Trinculo

chrat
02-07-2006, 12:41
hi,
ein vorschlag an alle Yiquanler:
wie es voher Trinculo geschrieben hat, benutzten wir in verscheidenen Yiquan ,,schulen,, immer noch die gleichen chinesischen namen f. übungen. ich kenne sie nur auf polnisch u. englisch, versuche aber die entsprechenden deutschen ausdrucke zu finden.

hier kleine auswahl:

jian shen zhuang "Gesundheitsübungen" (statische Übungen mit parallel ausgerichteten Füßen)
cheng bao (yao fa) ausdehnen o.aufweiten - umarmen (schwanken)
zuo shi gou tiao cheng bao aufweiten - umarmen im Sitzen - mit Füßen anhaken
banfu shi cheng bao aufweiten - umarmen halbgestützt
wo shi cheng bao aufweiten - umarmen im Liegen

tuo bao heben - umarmen
zuo shi cai mian tuo bao heben - umarmen im Sitzen - Baumwolle stampfen
fu bao anlehnen o. abstützen - umarmen
tui tuo stoßen o. wegschieben - heben
ti cha (zhuan fa) herausziehen - hineinstecken (seitlich umdrehen)

fu'an (xuan fa) anlehnen o. herunterdrücken (kreisen)
wo shi fu'an ,, im Liegen
xiu xi sich ausruhen o. erholen

jiji zhuang "Kampfübungen" (statische Übungen mit hintereinander aufgestellten Füßen im ca. 80° Winkel)
hun yuan universale Stellung (all-in-one :))
ping bao flaches umarmen
cheng tuo ausdehnen - heben
gou gua anhaken - heranziehen
fuhu den Tiger bezehmen
xiang long Landender Drache
duli auf einem Fuß stehen
dan tui yi tuo auf einem Fuß mit Stütze

shi li Kraft fühlen in der langsamen Bewegung
bing bu mit parallel ausgerichteten Füßen

ping tui flaches wegschieben
kai he öffnen - schließen
bo shui Wasser schöpfen

ding-ba bu mit hintereinander aufgestellten Füßen (T-8)
zou bu mit Schritten

gou gua anhaken - heranziehen
pian gua schräges heranziehen
fu'an qiu drücken einer Kugel
xuan fa kreisen o.wirbeln
yao fa schwanken
zheng pi senkrecht spalten
ce pi seitlich spalten
huanrao cepi umkreisend spalten
shen gui chu shui Göttliche Schildkröte taucht aus dem Wasser.

fa li dynamisches Ausstoßen der Kraft
zhi quan Gerade (Faustschlag)
zuan quan Aufwärtshaken
heng quan Haken
zai quan Abwärtshaken

bitte um korrekturen u/o eigene vorschläge!

mfg - christoph

nagual
02-07-2006, 18:01
Ich würde vorschlagen, sich mit jedem einzelnen Begriff und den dazugehörigen Übungen und Anwendungsideen ausführlich zu beschäftigen. Und vermeiden, in eine Denken zu verfallen, dass das nur blumige Namen wären und sich alles irgendwann automatisch aus "dem Prinzip" ergibt.
Das ist alles sehr reichhaltiges Zeugs. Wer nur rumsteht und denkt, "das Prinzip" sei wie ein Mantra und der Glaube daran müsse nur immer im Geist wiederholt werden, kommt meiner Meinung nach nicht sehr weit. Jemand der Ahnung hat, müsste auch in der Lage sein, zu den einzelnen Begriffen selbst Übungen, verschiedene Anwendungen und Partnerarbeit zu erfinden.

Klaus
02-07-2006, 19:43
Wenn eine Übung dazu dient, den Muskeltonus zu ändern, oder den (natürlich nicht existenten) Qi-Fluß, oder auf die Lunge wirkt, dann gibt es dazu keine "Anwendung".

Trinculo
02-07-2006, 19:51
Wenn eine Übung dazu dient, den Muskeltonus zu ändern, oder den (natürlich nicht existenten) Qi-Fluß, oder auf die Lunge wirkt, dann gibt es dazu keine "Anwendung".

:halbyeaha

Und eigentlich auch keine bevorzugte Position, nur Beispiele aus einem reichhaltigen Bewegungsspektrum :)

Viele Grüße,

Trinculo

nagual
02-07-2006, 20:15
Wenn eine Übung dazu dient, den Muskeltonus zu ändern, oder den (natürlich nicht existenten) Qi-Fluß, oder auf die Lunge wirkt, dann gibt es dazu keine "Anwendung".

Ich bezog mich auf die aufgelisteten chinesischen Begriffe, die zum größten Teil KK-übergreifende (allgemeinere und speziellere) Anwendungsprinzipien beschreiben. Wenn Leute daraus reine Qi-Übungen machen, oder das nicht brauchen, weil sie ja das "eine Prinzip" haben, sowie die Fähigkeit, nach belieben die Worte anderer aus dem Sinnzusammenhang zu reissen, ist das deren Sache. Muss jeder wissen, was er will.

chrat
02-07-2006, 21:33
hi,
mir geht es schlicht um deutsche übersetzung, die am besten sinn der übung und den chinesischen namen am nähesten liegt. nicht um irgendwelche prinzipien.

ein beispiel f. jianpanquan kämpfer:

chin.: cheng bao zhuang
engl.: expanding-embracing post
poln.: pozycja rozpierania-obejmowania
deutsch.: ausdehnen (o. besser?) aufweiten - umarmen stellung
deutsch(tai-chi): baum umarmen :ups:

übriegens, die frage habe ich an Yiquan-übende, die die übungen kennen, gestellt.
lg - christoph

Trinculo
02-07-2006, 21:52
übriegens, die frage habe ich an Yiquan-übende, die die übungen kennen, gestellt.
lg - christophMuss leider passen - wir machen das eher freistilartig ;) Wie man heben/senken, links-rechts, schieben-ziehen kombiniert, ist ja letztlich egal :) Für uns sind diese ganzen Stellungen im Prinzip ein und die gleiche Übung.

Viele Grüße,

Trinculo

chrat
02-07-2006, 21:54
noch ein beispiel.
nehmen wir z.b. den nick BanYan:
ban3 yan1 plug (of tobacco) der Stopfen
ban3 yan2 slate
slate der Dachschiefer
slate die Kandidatenliste
slate der Schiefer
slate die Schieferplatte
slate die Schiefertafel
ban3 yan3 measure (der Takt)in traditional Chinese music; orderliness die Ordentlichkeit
orderliness die Ordnung
orderliness die Ordnungsliebe
orderliness die Planmäßigkeit
orderliness die Regelmäßigkeitder
ban4 yan3 play the part of;act der Akt
act die Aufführung
act [thea.] der Aufzug
act [law] das Gesetz
act das Handeln
act [lit.] die Handlung
act die Schauspielkunst
act das Spiel
act die Tat
act der Vorgang
act [lit.] das Werk

ja, und was o. wer versteckt sich hinter ,,BanYan,, ?
(ich habe keine ahnung über tai chi chuan, echt!)

gruss - christoph

Trinculo
02-07-2006, 22:18
noch ein beispiel.
nehmen wir z.b. den nick BanYan:
ban3 yan1 plug (of tobacco) der Stopfen
ban3 yan2 slate
slate der Dachschiefer
slate die Kandidatenliste
slate der Schiefer
slate die Schieferplatte
slate die Schiefertafel
ban3 yan3 measure (der Takt)in traditional Chinese music; orderliness die Ordentlichkeit
orderliness die Ordnung
orderliness die Ordnungsliebe
orderliness die Planmäßigkeit
orderliness die Regelmäßigkeitder
ban4 yan3 play the part of;act der Akt
act die Aufführung
act [thea.] der Aufzug
act [law] das Gesetz
act das Handeln
act [lit.] die Handlung
act die Schauspielkunst
act das Spiel
act die Tat
act der Vorgang
act [lit.] das Werk

ja, und was o. wer versteckt sich hinter ,,BanYan,, ?
(ich habe keine ahnung über tai chi chuan, echt!)

gruss - christophIn der Tradition des Second Course schlage ich eine einfachere Lösung vor :p

http://de.wikipedia.org/wiki/Banyan-Feige

;)

chrat
03-07-2006, 13:18
ich will nicht die haare spalten... aber sein nick ist BanYan und nicht Banyan-Feige. trotzdem, danke f. den tipp!
Trinculo du bist ,,der alte hase,,, der nur noch jianwu zum leben braucht...
na ja, eben ,,wu,,. mann vergisst man dies und das aus seiner kindheit.

lg - ChRat

Trinculo
03-07-2006, 20:45
ich will nicht die haare spalten... aber sein nick ist BanYan und nicht Banyan-Feige. Der Baum heißt dort, wo er herkommt, auch nur Banyan ... die Feige ist nur für die Deutschen zur Verdeutlichung ;) Ist wie beim Guerillakrieg ...


Trinculo du bist ,,der alte hase,,, der nur noch jianwu zum leben braucht...Schön wär's. Bin eher ein neugeborener Hase ... kann noch nicht mal richtig laufen :D

Viele Grüße,

Trinculo

FireFlea
04-08-2006, 08:32
Hallo, da Ihr wahrscheinlich nicht so oft in den Karate Bereich schaut setze ich die Clips hier auch mal rein.

Kyokushin vs. Taikiken

http://www.youtube.com/watch?v=GX_U28_qmZw

http://www.youtube.com/watch?v=IkC35VbWGvw

http://www.youtube.com/watch?v=-pBquv4-VV8

http://www.youtube.com/watch?v=xFqV2zZ50SU

Trinculo
04-08-2006, 12:24
Hatte diese Clips schon gesehen - in jeder Hinsicht erbärmlich ...

Frage mich wirklich, wie man Leuten so einen Stuss beibringen kann.

Viele Grüsse,

Trinculo

Klaus
04-08-2006, 12:41
Ich denke man sollte an den Bewegungen des "Taikiken-Kämpfas" erkennen, daß der noch nie irgendeine auch nur ansatzweise richtige Grundschule durchlaufen hat, so mit Standübungen, langsamen Bewegungen, Krafttraining. Dieses Rückwärtsgehüpfstelze zeigt daß der Mann über gar keine Bewegungsfähigkeit verfügt, wie man sie bei jedem Hobbysportler findet, erst Recht ist das ein Zeichen nicht mal ein bischen Rootingfähigkeit zu haben. Da ist absolut überhaupt nichts was irgendwie hinweist daß der Mann mal irgendwas irgendwie trainiert hat. Vielleicht klärt mich mal einer auf in welchem Ritualsport usw. man es in Japan findet, so zurückzuhüpfen als "Abwehr". Jämmerlich, prätentiös, es zeigt wie schlecht das Selbstbewusstsein von Kyokushinkai sein muß, daß man sowas als "Vergleich" und "Beweis" der Überlegenheit zeigt. Bäume hat auch der KK-Mann nicht ausgerissen, da gibt es bessere, auch im Karate.

jinkazama
04-08-2006, 14:46
hallo zusammen,


ich kann das improvisieren - egal welche (innere) kk man macht - sowieso empfehlen.

wieso?

da merkt man, was man unreflektiert kann, man lernt das anfügen von teilform zu teilform und zwar so, dass das teile-denken mehr und mehr verschwindet.

wenn man sich vornimmt, alles, was man an formen kennt plus neues spontanes in einer etwas längeren session zu improvisieren - also ohne vorgefasste reihenfolge (das kann dann ruhig ein mix aus div. taiji-stilen, bagua, yiquan-shilis, meinetwegen fajins etc. sein - was man halt kann und möchte),
so merkt man danach möglicherweise, welche formen (teilformen) man vergessen hat dreinzutun, obschon man sie eigentlich ja sonst übt.

da gibt es immer gründe, wieso diese formen nicht dabei waren.

es heisst nämlich nichts anderes, als dass man diese formen noch nicht sinnvoll kann.

entweder muss man sie mal isoliert genauer vertiefen oder auf den müll werfen.

ich kenne nicht bessers für diese formüberprüfung als das improvisieren.

ausserdem hilft es gegen formreinheitsfanatismus und sonstige dogmen.

mit der zeit entwicket man - so etwas wie einen persönlichen touch, der diesem gemix dann doch wieder eine art einheit gibt.


als setzung vor dem tun gibt es dann unzählige variationsmöglichkeiten:

ein durchgang, alles eher ausladend
einmal alles mit verkleinerten bewegungen,
einmal mit etwas angriffigerem gestus,
einmal möglichst nach innen gehend,
einmal mit mit spezieller achtung auf persönliche problemzonen z.b. atmung, oder etwas zu runder rücken oder anderes
einmal fast gerade aufrecht
einmal etwas mehr in den knien,
einmal mit stimme
etc.

als selbstüberprüfung kann ich nur videoaufnahmen empfehlen.
manchmal sieht man da mehr, als man während dem machen spürt.




viele grüsse

vakuum

Ich würde das als Pfuscherei mit Patschhänden bezeichnen :D

Es hatten wohl die wenigsten von uns mit Yiquan zu tun, und es wäre schon ganz schön blöd, darüber zu reden, in dem Fall. Ich kann auch nicht mit einem Chemiker über die Zusammensetzung von Umweltgiften etc. reden, einfach weil ich gar nichts darüber weiß.

Lars-HH
17-08-2006, 09:17
Hallo an alle Yiquan-Interessierten,

ich hatte mich bereits im Thread "stehende Säule" über meine Wertschätzung von Zhanzhuang ausgelassen. Um es in einen Satz zu packen: für mich hat Yiquan die konsequenteste Vorgehensweise, um Yi zu trainieren und Qi bewußt zu steuern.

Und weil ich so begeistert bin von der Sache :) , werde ich voraussichtlich ab September einen Yiquan-Kurs in Hamburg anbieten.

Nähere Kurs-Infos sind unter www.nei-jia.de/s.yiquan.htm zu finden.

Gruß aus Hamburg

Lars

Trinculo
18-08-2006, 08:23
Sehr interessant, vor allem unter dem Hintergrund, dass die meisten modernen Yiquan-Linien völlig auf das Konzept "Qi" verzichten, und das niemand genau sagen kann, was das Yi genau sein soll, wofür es gut ist, und wie man es trainiert.

Klar, Zhanzhuang soll das Yi entwickeln ... sagt man. Komischerweise zeigt sich das im Kämpfen eher weniger. Worin besteht also der positive Effekt des Trainings des Yi :gruebel:? Woran erkenne ich im Kampf jemand, der viel Yi hat? Und woher weiß ich, dass mein Yi mit Stehen tatsächlich entwickelt wird?

Viele Grüße,

Trinculo

Klaus
18-08-2006, 12:04
Erkennen kann man es daran, wenn sich die Aktionen verselbständigen. Wenn man plötzlich um etwas auf der Strasse herumfährt ohne es gesehen zu haben, oder sich duckt weil man auf einen Ast zuläuft obwohl man in Gedanken ist. Wenn die Reaktionen kommen noch bevor man verstanden hat worauf. Zum Beispiel wenn man auf Dinge mit einer Bilderbuchaktion antwortet, die von hinten kommen, sobald man berührt wird / es hört, oder fühlt.

Trinculo
18-08-2006, 16:43
Erkennen kann man es daran, wenn sich die Aktionen verselbständigen. Wenn man plötzlich um etwas auf der Strasse herumfährt ohne es gesehen zu haben, oder sich duckt weil man auf einen Ast zuläuft obwohl man in Gedanken ist. Wenn die Reaktionen kommen noch bevor man verstanden hat worauf. Zum Beispiel wenn man auf Dinge mit einer Bilderbuchaktion antwortet, die von hinten kommen, sobald man berührt wird / es hört, oder fühlt.

Janz jenau ;) Und deshalb würde es mich interessieren, wie die Leute, die immer meinen, man müsste alle Bewegungen mit maximaler Absicht oder Intention ausführen, dorthin kommen. Denn bewusste Intention spielt bei den von Dir genannten Aktionen, die wohl das höchste Ziel jeder Kampfkunst sind, wohl eher eine zu vernachlässigende Rolle :)

Viele Grüße,

Trinculo

Klaus
18-08-2006, 17:30
Das liegt daran daß die's falsch verstanden haben, oder an das falsche glauben. Nach dem Motto, wenn ich fest dran glaube, oder eine Bewegung besonders absichtlich mache, dann passiert wunder was an Kraft. Das Bewusstsein liegt aber auf Zielen. Und das kann sehr vage sein, wie "gewinnen". Jeder der Sport macht kennt es, daß man abschaltet und automatisch agiert, das geht alles so schnell daß alles was man macht improvisiert ist, und intuitiv kommt, egal ob gelernt oder spontan abgewandelt. In dem Zustand kommt dann das Qi automatisch, wenn andere Komponenten wissen daß das jetzt nötig ist. Dann kommt eben der harte Schlag, oder der harte Wurf. Das bewusste Denken ändert sich auch, indem das unbewusste stärker herantritt, und dann mischt sich bewusst und nicht bewusst bis man es nicht unterscheiden kann. Man nimmt von sich viel mehr wahr, und das spontane wird so sehr Teil von einem, daß es sich wie bewusst empfindet. Es ist halt das was man will.

nagual
18-08-2006, 18:32
Es gibt viele sehr unterschiedliche Arten zu üben und dabei die Absicht einzusetzen und dabei unterschiedliche Sache zu trainieren, was die Entwicklung des Geistes, der Geisteskontrolle, der Konzentrationsfähigkeit angeht, und die Entwicklung der Koordinierung von Konzentration und Bewegungen.

Wenn man lernen will, Dinge sehr zu verinnerlichen und irgendwann automatisch oder mehr durchs Unterbewußtsein gesteuert auszuüben, dann kann es durchaus mal nützlich sein, sie zunächst sehr kontrolliert und präzise auszuführen, um später genau diese Sache loszulassen.

Auch später kann es sinnvoll sein, zwischen mehr Kontrolle und mehr Absicht und weniger Kontrolle, weniger gezielte Absicht hin- und her zu wechseln.

Kommt insgesamt auch drauf an, was man letztendlich erlernen will.
Viele widersprüchliche Sachen können sich letztendlich ergänzen.

Wenn Leute z.B. versuchen, eine starke Intention zu entwickeln (was immer das jetzt im konkreten Fall genau sein mag), kann das auch dazu dienen, einen Kanal zu schaffen, dass später durch im allgemeinen intentionsloses Verhalten urplötzlich starke Intentionen und deren Umsetzung realisiert werden können. Solche Art von Kanälen müssen evtl. vorher geschaffen werden, je nachdem was man will. Wer solche Kanäle nicht will, braucht auch nicht vorher evtl. nicht solche Übungen machen.

Bezüglich des Postings vorher hat mich irgendwie ein bisschen der Ausdruck "das Yi" (ich will mal sagen) angestoßen. Ich denke nicht, dass es angemessen ist, sich unter "das Yi" sowas ähnliches aber anderes wie (das) Qi vorzustellen, was sich flüssigkeitsartig bewegen oder in Gefäßen bewegen oder ansammeln könnte.
Wie schon mal geschrieben, ist Yi der bewußte Geist, die beste Übersetzung ist wohl "das Mentale" oder "der Mentus". Wenn sich Yi entwickelt, sind das zum einen rein praktische Fähigkeiten, sich besser zu konzentrieren, oder auch geistig loszulassen, was man miteinbeziehen kann, oder es geht dann in Qi- und Shen-Aspekte über, die die allgemeine geistige Entwicklung, auch im spirituellen Sinne berühren. Letztendlich sind hier Qi und Shen aber eine Einheit oder so eng zusammengehörig, dass man das nicht künstlich trennen kann. Übungen, die Yi-Fähigkeiten schulen haben meistens eine postive Auswirkung auf Qi und Shen (vielleicht abgesehen von zuviel Computerspielerei o.ä.), und die Ansammlung von Qi und die Entwicklung von Shen erleichtern sicherlich die Yi-Aktivitäten.
Unter "das Qi" kann man sich manchmal Energie (also eine Art Ladung o.ä.) oder auch eine Flüssigkeit, im Falle von Shen auch Dampf oder was Gas-artiges vorstellen. Bei Yi geht das aber nicht. Da sammelt sich nichts an, wenn sich Yi entwickelt oder verbessert.

Lars-HH
20-08-2006, 13:18
Laut den Klassikern ist das Yi, was das Qi steuert. Wissen wir natürlich alle.
Und es ist auch bei jedem von uns schon da. Bei mir selbst ist das Verständnis für Yi gewachsen, als ich beim Anwendungstraining zum "Diagonalen Fliegen" nach ´nem Weg gesucht habe, auch den Sanftmütigeren zu verdeutlichen, dass in der Anwendung nun mal aus der erlernten Struktur heraus Kraft an den "Gegner" abgeben wird. Ich hab es einfach mit der "Möhren-Methode" gemacht: im Moment, in dem der vordere Arm ausschwenkt, um den "Gegner" zu entwurzeln und dann zu pushen, halte ich einen Gegenstand (in dem Falle meist ne CD Hülle) schräg oben hinter den Gegner. >>Komm du willst die CD haben, greif danach!<< Na, und dann klappt es, weil zu der Technik, der Struktur nun auch eine Absicht kommt, nämlich die CD haben zu wollen.

Das bewußte Training des Yi hilft mir, Yi und Qi zu verknüpfen. Im realen Leben sieht es dann anders aus. Da muss aus der Situation heraus die Absicht entstehen, sei es gewinnen zu wollen, sei es eine fallende Flasche aufzufangen oder einen anderen besiegen zu wollen. Und wenn die Klassiker recht haben, muss man sich um das Qi dann gar nicht mehr kümmern.:rolleyes:

Gruß

Lars

vakuum
20-08-2006, 14:15
hi xzibit,

"Ich würde das als Pfuscherei mit Patschhänden bezeichnen

Es hatten wohl die wenigsten von uns mit Yiquan zu tun, und es wäre schon ganz schön blöd, darüber zu reden, in dem Fall. Ich kann auch nicht mit einem Chemiker über die Zusammensetzung von Umweltgiften etc. reden, einfach weil ich gar nichts darüber weiß."


offenbar weisst du wirklich nicht viel.
oder hast du doch etwas zu sagen?

vakuum

nagual
20-08-2006, 19:23
Was mein Posting angeht, habe ich mich lediglich über Begrifflichkeiten geäußert, nicht über Yiquan und auch nicht über die persönlichen Erfahrungen von Leuten.

Man kann viel Yiquan üben und dadurch sehr viel Ahnung haben, aber trotzdem nicht wirklich wissen, was Yi ist, wenn man den Begriff falsch versteht im Sinne einer falschen Übersetzung. Oder man übt jahrelang "yi" bzw. das was man meint, was "yi" ist, mit Qi zu verknüpfen und einem gelingt das auch und das schließlich sehr gut. Trotzdem könnte es sein, dass das, was man da hervorragend verknüft hat, nicht wirklich "yi" ist, wie es die Chinesen verstehen.
Das, was man da geübt hat, oder verknüpt, heißt im Chinesischen vielleicht einfach anders, vielleicht manchmal Shen, manchmal Qi, manchmal Jin oder Jing oder sonstwie, aber nicht Yi.

Solche Namen wie "Yiquan" haben vielleicht auch nicht immer die Reichhaltigkeit an Mystik und Philosophie, den man als Westler da gerne reininterpretiert.
Als Vergleich möge man sich vorstellen, es hätte sich hierzulande für Taiji die Übersetzung "Schattenboxen" durchgesetzt. Und jetzt übt man und übt, und weiß nach vielen Jahren immer noch nichts mehr über Schatten als Anfänger und Unkundige oder Leute im gleichen Alter wie man selbst. Und mehr Schatten angesammelt hat sich auch nicht. Und beim Kämpfen hat der Schatten auch so gut wie keinen Nutzen. Wie soll man das erklären???

Trinculo
20-08-2006, 20:10
Solche Namen wie "Yiquan" haben vielleicht auch nicht immer die Reichhaltigkeit an Mystik und Philosophie, den man als Westler da gerne reininterpretiert.

Oh wie wahr! Anstatt ständig nach dem Yi zu suchen, würde ich empfehlen, Yiquan als Xingyiquan ohne Xing zu betrachten ;)

Viele Grüße,

Trinculo

Klaus
21-08-2006, 00:04
Oder die ganzen Namen weglassen, und einfach die Übungen machen. Ohne groß nachdenken was passiert WENN man sie mal länger gemacht hätte...

macabre138
01-09-2006, 20:25
in yi quan etwas mit yi machen ist nicht einfach nur aufmerksam etwas zu machen sondern eine bewegung mit einem bestimmten gefühl.
das ganze ist ein spannungszustand bei dem man aber zugleich locker sein soll. so wie wenn ich mir vorstelle ich bewege mich im wasser. nicht schlapp aber nicht steif.

Trinculo
01-09-2006, 21:46
in yi quan etwas mit yi machen ist nicht einfach nur aufmerksam etwas zu machen sondern eine bewegung mit einem bestimmten gefühl.
das ganze ist ein spannungszustand bei dem man aber zugleich locker sein soll. so wie wenn ich mir vorstelle ich bewege mich im wasser. nicht schlapp aber nicht steif.

Und weshalb soll man sich auf diese Art und Weise bewegen?

macabre138
01-09-2006, 22:03
um innere kraft aufzubauen und zu benutzen

Trinculo
02-09-2006, 08:55
um innere kraft aufzubauen und zu benutzen

Weshalb baut es innere Kraft auf, wenn ich mich selbst bremse, in dem ich mir einen äußeren Widerstand (Wasser) vorstelle? Worin besteht diese innere Kraft denn? Wenn ich mir dieses Bremsen angewöhne, besteht dann nicht die Gefahr, dass es sich in alle Bewegungen einschleicht und mich ständig behindert?

macabre138
02-09-2006, 09:07
ich weiß nicht was dieses antwort und frage spiel soll, da du erstens selber yi quan machst, 2tens ich ein schüler und kein lehrer bin. sprich ich kann dir keine super langen aufsätze schreiben und alles was ich sagen kann sind sachen die ich selbst erlebt habe.

wenn jemand die federn so stark macht das er sich extrem selbst bremst und versteift dann ist was falsch. mein lehrer hat folgendes gesagt: diese federn sollen etwas mehr als nichts sein.
der bizeps schultern bereich soll locker sein. vorderarm und hand(fingern) sollen hart sein.

macabre138
02-09-2006, 09:13
woraus diese innere kraft besteht? veilleicht mehr muskelfasern zu benutzen, statik, ganzkörperkraft,qi? keine ahnung von allen etwas vielleicht. mir ist es auch ziemlich egal was diese innere kraft ist, aber sie ist da.

Trinculo
02-09-2006, 09:26
ich weiß nicht was dieses antwort und frage spiel soll, da du erstens selber yi quan machst, 2tens ich ein schüler und kein lehrer bin. sprich ich kann dir keine super langen aufsätze schreiben und alles was ich sagen kann sind sachen die ich selbst erlebt habe.

wenn jemand die federn so stark macht das er sich extrem selbst bremst und versteift dann ist was falsch. mein lehrer hat folgendes gesagt: diese federn sollen etwas mehr als nichts sein.
der bizeps schultern bereich soll locker sein. vorderarm und hand(fingern) sollen hart sein.

Irgendwie sind wir doch alle Schüler ;) Das Frage- / Antwortspiel mach ich deshalb, weil ich wirklich wissen möchte, wie andere über diese Dinge denken, und nicht von vorneherein meine Meinung in den Raum stellen möchte. Ich mache Yiquan, aber gleichzeitig bin ich der Überzeugung, dass inzwischen in der Yiquan-Szene mehr Missverständnisse als Wissen kursieren.

Zu Vorderarm hart / Schultern + Bizeps weich: wenn das Bindeglied (die Schulter) weich bleibt, kann der vordere Teil des Armes so stark sein wie er will, der Arm als Ganzes gibt nach. Angenommen, Du möchtest ein Auto mit einem Stock vor Dir herschieben. Macht es einen Unterschied, ob der vordere Teil des Stockes aus Gummi ist, oder der hintere? Und würdest Du nicht lieber einen Holzstock nehmen ;)?

Was Yiquan und dieses unselige Yi betrifft: das ist wirklich zum Haareausraufen! Wie Nagual schon so treffend gesagt hat: wenn man nicht genau weiß, was der Stilgründer im Kopf hatte, als er den Namen ausgesucht hat, dann kommt man in Teufels Küche, wenn man hinterher versucht, den Namen philologisch aufzudröseln, um Rückschlüsse auf die Trainingspraxis zu gewinnen. Man muss Bewegungen nicht mit mehr Yi machen, das Yi funktioniert von ganz alleine. Nur weil es im Namen vorkommt, muss man nicht alles damit erklären. Nur, weil man Tiger Kung Fu macht, muss man nicht mehr Fleisch essen. Und wenn man "Boxing" macht, dann muss man das auch nicht mit Schachteln oder Kisten erklären. Und der "Boxing Day" ist keine Free Fight Veranstaltung :p

Ich will Dir die Freude am Yiquan nicht nehmen, ich will Dich nur anregen, einige Dinge zu hinterfragen!

macabre138
02-09-2006, 09:57
trinculo, ich weiß vieles noch nicht, und versteh auch noch nicht alles.

aber ich weiß das mein lehrer 100% weiß was der tut.

Rujing
02-09-2006, 11:26
Zu Vorderarm hart / Schultern + Bizeps weich: wenn das Bindeglied (die Schulter) weich bleibt, kann der vordere Teil des Armes so stark sein wie er will, der Arm als Ganzes gibt nach. Angenommen, Du möchtest ein Auto mit einem Stock vor Dir herschieben. Macht es einen Unterschied, ob der vordere Teil des Stockes aus Gummi ist, oder der hintere? Und würdest Du nicht lieber einen Holzstock nehmen ;)?


Mit harter Schulter ist doch aber genauso schlecht, oder nicht? Schulter eher weich erleichtert das Schieben aus den Füßen bzw. dem Boden heraus, denke ich. Ein Holzstock nützt auch nichts, wenn ich nicht von irgendwoher Kraft auf den Stock übertragen kann. Ähnlich stelle ich mir das mit der Schlüsselstelle "Schulter" vor...vielleicht verstehe ich hier auch einfach noch nicht wie Du das meinst? Bei richtig guten Meistern finde ich, kann man spüren, wie die es schaffen Kraft umzulenken. Z.B. beim pushen halt umlenken in den Boden. Genauso muss das doch andersrum funktionieren, oder nicht? Schultergelenk locker, nur so viel anspannen, dass ich meine "Position"/"Haltung" nicht verliere und aus dem ganzen Körper Kraft umlenken und quasi von dem Boden "abdrücken"...

Grüße
Rujing

macabre138
02-09-2006, 12:11
schieben nicht aus der schulter sonder mit dem ganzen körper.
ich würde mich nicht auf das hier verlassen was im forum so geschrieben wird. schon gar nicht von den aufsatzschreibern.
es ist ja schon komisch wenn, mir jeamnd sagt das das mit spannung falsch sei.
wang xiangzhai aber klipp und klar schreibt. wenn man sich bewegt soll es sich anfühlen als würde man stoppen aber es geht nicht.

desweiteren heißt es ja auch drop the shoulders.

in deutschland zu sven gehen in österreich zu jumin. sonst nach china zu den yaos.

ich ziehe mich aus dieser diskussion zurück.

Trinculo
02-09-2006, 14:21
Niemand hat gesagt, dass Spannung falsch ist ... ich habe nur ein paar Fragen gestellt. Weshalb so empfindlich?

Die Bewegung kommt aber aus dem gesamten Körper, alle Gelenke tragen dazu bei. Weshalb sollen dann einige Muskeln angespannt sein, und andere nicht?


wang xiangzhai aber klipp und klar schreibt. wenn man sich bewegt soll es sich anfühlen als würde man stoppen aber es geht nicht. Das hat er so nirgends gesagt - dass sich die Bewegung anfühlen soll, als würde man sie nicht aufhalten können.


desweiteren heißt es ja auch drop the shoulders.Die Schultern werden nicht von den Schultermuskeln oben gehalten, sondern vom Trapezmuskel. "Drop the shoulders" heißt also, den Trapezmuskel zu entspannen. Was auch sinnvoll ist, denn der hilft einem nicht, den Arm nach vorne zu bewegen.

@Rujing: "Hart" im Sinne von verkrampft soll natürlich garnichts sein. Nur in dem Moment, in dem tatsächlich Kraft aufgewandt wird, tritt auch Muskelspannung auf. Hart ist nur der Stock aus meinem Beispiel - aber das war auch nur ein Beispiel ;)

macabre138
02-09-2006, 14:48
In the beginning, moving slowly and unhurriedly is better than moving quickly and hurriedly. the sligther the movement the more fully ones spirit concentrates. you should have the feeling that when you want to stop you continue to move involuntarily and vice versa: that when you want to move you cannot(dacheng quan page 44.)

übersetzung aus the tao of yi quan

Trinculo
02-09-2006, 15:14
Die Übersetzung ist etwas missverständlich: man sollte sich bewegen, und gleichzeitig sollte es sich so anfühlen, als könnte man nicht anders als anhalten, man sollte anhalten, und gleichzeitig sollte es sich so anfühlen, als ob man sich weiter bewegen müsste.

Das heißt: man soll weder anhalten und die Bewegung "verlieren", so dass man wieder "anfahren" müsste, noch sollte sich die Bewegung verselbständigen, so dass man sie nicht wieder sofort unter Kontrolle bringen kann.

Mit Spannung hat das eigentlich nichts zu tun. Man muss aber später lernen, es trotz Anspannung zu können, was nicht so einfach ist. Wenn Du z.B. mit voller Kraft etwas schiebst, und dieses etwas verschwindet plötzlich, dann bist Du normalerweise nicht in der Lage, die Bewegung unverzüglich "abzuschalten".

Rujing
02-09-2006, 16:48
@macabre
Sorry für meine Unwissenheit. :( Kannst Du mir sagen, wie der "Yiquan Sven" in Deutschland, den Du meinst, mit Nachnamen heißt?

Trinculo
02-09-2006, 16:56
Röckle :)

macabre138
02-09-2006, 16:58
ich muss mich eher für meine agressive art entschuldigen, bin schlecht gelaunt heute.


sven röckle
http://www.yiquan-stuttgart.de/


und jumin chen kommt auch öfters nach deutschland

http://www.jumin.de

Trinculo
02-09-2006, 17:14
Wir sind alle keine Engel ;)

chrat
14-09-2006, 14:34
hallo zusammen,
2 wochen nach dem intensiven rumstehen-kloppen-schubsen ( sommerlager b. Andrzej) hab ich wieder die hunyuan li einigermaßen unter kontrolle, was mir erlaubt die tastatur zu bedinnen...

Zitat von Trinculo:
... Nur weil es im Namen vorkommt, muss man nicht alles damit erklären. Nur, weil man Tiger Kung Fu macht, muss man nicht mehr Fleisch essen. Und wenn man "Boxing" macht, dann muss man das auch nicht mit Schachteln oder Kisten erklären. Und der "Boxing Day" ist keine Free Fight Veranstaltung...

um das problem mit dem yi im yiquan zu entschärfen, schlage ich vor, den namen FAUSTOLOGIE zu benutzen.
ok. diese übersetzung klingt nicht so gut wie Quanxue: die Wissenschaft von der Kampfkunst (grüße an Sven), aber damit bleiben wir bei der kriegerischen fertigkeit (chuantong wushu) ohne hokuspokus (ein großes Getue um nicht erkennbare Taten. in: http://de.wikipedia.org/wiki/Hokuspokus)

mfg - christoph

Trinculo
14-09-2006, 15:11
um das problem mit dem yi im yiquan zu entschärfen, schlage ich vor, den namen FAUSTOLOGIE zu benutzen.

Klingt mir persönlich etwas zu sehr nach Fisting - mal sehen, wann sich die ersten Interessenten diesbezüglich bei Dir melden :p

B.Leibt
14-09-2006, 16:18
Klingt mir persönlich etwas zu sehr nach Fisting - mal sehen, wann sich die ersten Interessenten diesbezüglich bei Dir melden :p

wieder was gelernt. Ich dachte immer es gibt im Yiquan nur aufrechte Haltungen.

Trinculo
14-09-2006, 19:59
wieder was gelernt. Ich dachte immer es gibt im Yiquan nur aufrechte Haltungen.

Das wäre doch etwas einseitig - bist Du im Kampf immer nur aufrecht?

Schon mal was von "Taming the Tiger" gehört :D ?

chrat
14-09-2006, 20:01
:ups:
Trinculo, tut es jedes mal weh?
nach so vielen posten bist du schon wohl der yiquan - meister im tiefen stellungen geworden und spriechst aus eigenen erfahrung?

also:
geologie = shengwu xue
biologie = renlei xue
und durch diese ANALogie = (diesmal) biju
benutzte WZ: quan xue :rolleyes:

nacht - christoph

chrat
14-09-2006, 20:09
Trinculo, stll dir mal vor, dass du bei "Taming the Tiger" nicht den tiger sondern deinen eigenen sehr, sehr großen sch... hälst. das ist echt... witzig. :mad: sorry.

nacht zum 2ten - christoph

Trinculo
14-09-2006, 21:32
:ups:
Trinculo, tut es jedes mal weh?
nach so vielen posten bist du schon wohl der yiquan - meister im tiefen stellungen geworden und spriechst aus eigenen erfahrung?

Meine Stellungen sind immer alle anwendungsbezogen :D

Lass Dich nicht aufs Glatteis führen: es hat keiner gesagt, dass der Name Yiquan schlecht ist - nur das man ihn nicht überinterpretieren sollte ;)

Viele Grüße,

Trinculo