Vollständige Version anzeigen : Kenjutsu/Wakizashi Frage
*Takezo*
24-06-2006, 01:08
Hi leute ich hab mal ne frage an die Kenjutsu Gemeinde.
Und zwar folgendes, ich mach jetzt seit n paar monaten katori und hab beim letzten training meinen trainer mal gefragt wann den wakizashi techniken dran kommen.
Darauf hin hat er gemeint so ab dem 3. Dan.
Nun frag ich mich allerdings warum erst so spät. Ist das Wakizashi nicht die sekundär waffe des samurais gewesen? Wärs da nicht logisch das Wakizashi ziemlich direkt nach dem Katana dran zu nehmen und nicht erst Bo und Naginata zu machen?
Wie sieht das denn in den anderen Ryu's aus? Kommt da das Wakizashi auch erst so spät?
MfG
Benni
Ich will nicht sagen, dass ich gerade vor Ahnung strotze, aber für mich macht das schon Sinn. Das Langschwert war die Hauptwaffe der Samurai, das Wakizashi eine Sekundärwaffe, die hauptsächlich eingesetzt wurde, falls man das Katana (oder eine andere Waffe) nicht hatte oder extrem schnell ziehen musste.
Bo (im Sinne einer Trainingsvariante des Yari) und Naginata waren, ebenso wie das Schwert, Kriegswaffen und damit für Samurai von primärer Bedeutung.
Fast richtig. In der Schlacht war die Hauptwaffe eines Samurai weder Schwert noch Shōtō sondern Yari und/oder Bogen, gefolgt durch Naginata.
Katana wurden eigentlich nicht oder kaum verwendet in der Schlacht. Dazu hatte der Krieger einen Tachi.
Und Shōtō war in der Schlacht erst recht ziemlich wertlos, es sei denn um einen gefallenen Gegner den Garaus zu machen und/oder ihm den Kopf ab zu schneiden.
Katana wurden eigentlich nicht oder kaum verwendet in der Schlacht. Dazu hatte der Krieger einen Tachi.Aus diesem Grund sprach ich auch vom Langschwert (worunter meines Wissens auch ein Tachi fällt), nicht vom Katana.
:ups: Ups, ich sehe gerade, unten habe ich mich doch dazu hinreißen lassen, "Katana" zu schreiben... Shame on me!
Dragodan
24-06-2006, 22:48
Hallo.
Schonmal dran gedacht dass der Umgang mit dem Kurzschwert auch eine schwierigkeitsfrage ist? Also dass du viel mehr Gefühl für den richtigen Abstand haben musst? Wie Kennin schon sagte, Yari und Naginata waren eher die Primärwaffen. Weißt ja, Katori ist in den "alten" Zeiten entstanden, also in der Zeit der richtig großen Kriege. Da war das Kurzschwert erstmal nebensächlich.
Und, seien wir doch mal ehrlich: Bo und Naginata haben doch wirklich was oder? ;)
Aber erstmal das Langschwert meistern.. ;)
Obendrein: zwar GAB es das "daishō" schon zu Zeiten der großen Schlachten, aber absolut üblich war es noch nicht ganz, geschweige denn Pflicht.
Dass ein Bushi immer das Schwerterpaar bei sich hatte ist eigentlich erst im Laufe der Zeit eine selbstverständlichkeit geworden (Sprich: Edō Jidai, 1600 - 1865).
Im Bujinkan studieren wir auch vor allem Kriegs- und keine Duellwaffen. Shōtō gibt es zwar, wird aber ebenfalls eher stiefmütterlich behandelt. Unsere Schulen sind auch alle pré-1600 bis auf Eine.
*Takezo*
26-06-2006, 00:44
Hi
danke für die antworten.
Ok also die erklärung mit den Kriegswaffen leuchtet mir ein. Wie sieht es den mit schulen aus der Edo Zeit aus? Wurde da die tradition so weiter geführt oder war da das daisho mehr im vordergrund?
Auch da hängt es vor allem ab von der Funktion des Kriegers. Ein Wächter verwendete eher einen Naginata oder Yari als ein Schwert.
Der Durchschnittssamurai verwendete jedoch wohl eher den Daishō als Hauptwaffen.
Oftmals waren es auch die Frauen der Samurai die einen Naginata verwendeten zur Verteidigung des Heimes wenn der Mann nicht zugegen war.
Dragodan
26-06-2006, 11:09
Denke ich auch Kennin.
Was aber vielleicht auch noch eine Rolle spielt: persönlicher Geschmack.
Hatte mal eine Klinge in der Hand die aus der Edo Zeit stammt in einer abgespeckten Tachi Montierung, sodass das Schwetr im Gürtel getragen werden konnte.
Ich denke, jeder Krieder der ein wenig mehr Geld zur Verfügung hatte, hat auch persönliche Interessen mit in die Waffenwahl einfließen lassen.
Nachtwandler
26-06-2006, 15:13
>> Siehe Signatur unten.
Zitat eines sehr guten Schwertkämpfers...
*Takezo*
26-06-2006, 15:56
>> Siehe Signatur unten.
Zitat eines sehr guten Schwertkämpfers...
na von wem war das den wohl??:D
aber beim Niten Ichi Ryu ist es ja auch kein wunder das das wakizashi schneller kommt da hier ja ausser Lang und Kurzschwert keine andere Waffe unterrichtet wird.
nebenbei das zitat ist nicht ganz komplett eigentlich sagt er da ja noch
"Zu sterben, mit einer unbenutzten Waffe in seinem Gürtel, das wäre bedauerlich."
Nö, einige Linien der Niten Ichi Ryu(es gibt keine offizielle Hauptlinie) haben noch Jo und Jutte in ihr Waffenarsenal aufgenommen.
mfg Griphes
Dragodan
26-06-2006, 21:31
... Oder Jûjutsu...
Ist doch pille palle.
Das Wakizashi war nunmal auch nicht eine der Hauptwaffen.
In der Niten ichi ryu wird nach meinem Wissen auch erst nur der Umgang mit dem Langschwert gelernt.
Ausserdem, was ist an Nito so toll? ;)
*Takezo*
26-06-2006, 23:39
es geht mir weniger um nito techniken sondern eher um reine wakizashi techniken. finde das halt ne reizvolle sache.
Dragodan
27-06-2006, 08:31
Reines Wakizsahi habe ich bisher nur mal kurz gesehen.
Kleine Bewegungen, sehr eng, sehr kurze Kata.
itto_ryu
28-06-2006, 19:08
Reines shoto hat u.a. in der nihon-kendo-kata überlebt. Man macht sich dabei möglichst lang, um den Vorteil des Gegners auszugleichen und geht dann in den Gegner rein, um dessen größere Reichweite ad absurdum zu führen.
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