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Vollständige Version anzeigen : Ju-Jutsu : Zukunft, Entwicklungen, Änderungen



Ritter Sport
05-07-2006, 19:56
Hallo zusammen! :)

Kann mir jemand von euch sagen wie sich die Zukunft innerhalb des Ju-Jutsu (DJJV) gestalten wird? Oder wie stellt ihr euch persönlich zukünftige Entwicklungen im Ju-Jutsu vor? Steht ihr Neuerungen positiv oder eher skeptisch gegenüber?

Sind weitere gravierende Änderungen in der PO geplant? (Welche Techniken werden in Zukunft aufgenommen oder rausgeworfen werden? Bleibt die "alte" Säule aus "Judo, Aikido, Karate" - Techniken ein fester Bestandteil des Ju-Jutsu oder wird sie von euch als zu "unmodern" abgelehnt?)

Mir ist (subjektiv) aufgefallen das sich einzelne Kampfsportarten/-künste immer ähnlicher werden... Bekommt der Ju-Jutsu-Ka von morgen nicht "Identitätsprobleme"? (-> Überspitzt formuliert: Warum sollte ich nicht gleich FMA trainieren, wenn die Messer-/Stocktechniken aus dem Bereich stammen?) Inwieweit läßt sich das "Ju"-Prinzip des Judo noch auf Techniken aus anderen KK´s übertragen?

Das sind eine Menge Fragen, die mir gerade durch den Kopf geistern... ;)

Danke im voraus für die Antworten und die Diskussion. :)

Liebe Grüße :)
Ritter Sport

rm-rf
05-07-2006, 20:37
also zum Ju Jutsu kann ich eigentlich gar nichts sagen, da ichs noch nie ausprobiert habe.

aber ich sag jetzt einfach mal: ja es wird sich verändern. es verändert sich doch schon durch die schüler. irgendwann wird ein schüler meister sein und vielleicht seine eigene ju jutsu schule aufmachen und dann sieht das training etwas anders aus usw.

ich würd auch sagen das diese "säule" schon noch besteht, aber vielleicht rücken sachen wie "alltägliche gegenstände" mehr in den vordergrund. also das versucht wird "realer" zu trainieren.

zu dem punkt mit dem fma trainieren: mach es! warum soll ich ein "zusammengewürfeltes" system trainieren, wenn ich die gleichen techniken schon habe, dazu noch viel mehr techniken und ein zusammenhängendes konzept. und meiner meinung nach bietet fma eigentlich alles was man braucht :)

aber wie immer kommt es auch viel auf den trainer an. du kannst nen sehr guten ju jutsu trainer erwischen, wo ein fma-trainer schlecht gegen aussieht.

VanZan
05-07-2006, 21:04
Man hat zwar nach wie vor das Grundgerüst:Judo,Aikido und Karate.
Aber dieses Gerüst ist in den letzten Jahren ja immer weiter erweitert wurden,man hat Techniken aus anderen Sportarten dazu genommen:Boxtechniken,Kettenfauststösse,LowKicks,D reierkontakt,Takedowns usw.
Dadurch wird das Gerüst immer wieder modernisiert.

Das schöne daran ist halt das Ju-Jutsu sich immer weiterentwickelt,aber hier liegt in meinen Augen auch das grösste Problem.Wenn man einen Betonkopf von Trainer hat,der sich nicht weiter entwickelt gibt der nur das alte Gerüst weiter,und vielleicht noch die Techniken für die Prüfung.
Aber wenn man einen Trainer hat der sich auch noch weiter entwickeln will,hat man ein sehr flexibles und offenes System.

Da meiner Meinung nach gerade viele Trainer der etwas jüngeren Generation sich öfters mit zig anderen Kampfsportarten auch noch beschäftigen,lassen die halt ihre Techniken aus diesen Sportarten mit in das Ju-Jutsu einfliessen,wo man es kann.
Als Beispiel:Bodentechniken,anstelle der 0815 Ju-Jutsutechniken,werden dort Techniken aus dem Ringen und Luta Luvre usw. mit eingebaut.

Was die Prüfungsordnung angeht,da glaube ich das immer wieder neue Techniken einfliessen,und veraltete dafür verschwinden.

marq
05-07-2006, 21:25
Ju Jutsu könnte gut sein, ist es meist in den meisten Trainingsgruppen aber nicht.....

VanZan
05-07-2006, 21:28
Ju Jutsu könnte gut sein, ist es meist in den meisten Trainingsgruppen aber nicht.....
Da hast du bisher wohl immer in den falschen Gruppen gesucht;)
Ne das Problem kenne ich selber,ist wieder die Sache mit den Trainern und wie sie das Training aufziehen.
Habe auch schon ganz schlechtes Training erlebt.

marq
05-07-2006, 22:01
Da hast du bisher wohl immer in den falschen Gruppen gesucht;) nö kenne gutes und schlechtes training.......

meine meinung : man sollte sich in richtung konsequenter SV oder ambitionierter Allkampf entwickeln. beides sehe ich ich in weiter ferne...... leider.

lamix75
05-07-2006, 22:10
Ich bin froh das ich auch noch andere Sachen trainiere, hätte ich nur Ju Jutsu in dem Verein trainiert wo ich jetzt trainiere könnte ich nicht Kicken u. Boxen.

Ich sehs ähnlich wie Marq, könnte schöne harte SV u. Allkampf sein. Aber dafür ist es dann zu sehr Breitensport.

VanZan
05-07-2006, 22:18
nö kenne gutes und schlechtes training.......

meine meinung : man sollte sich in richtung konsequenter SV oder ambitionierter Allkampf entwickeln. beides sehe ich ich in weiter ferne...... leider.
Die Sache mit dem Allkampf sehe ich genauso,mit dem Fightingregeln in Bezug auf Ju-Jutsu 2000 haben sie das Kämpfen unattraktiv gemacht.Und den Allkämpfern zuviel Knüppel zwischen die Beine geworfen als die ihr System aufbauen wollten.
Ist der Grund warum ich nebenbei dann noch mit anderen Sportarten angefangen habe.

marq
05-07-2006, 22:46
prüfungsprogramm und wettkampf widersprechen sich.....das darf nicht sein!!!


gute SV muss für den breitensport geeignet sein. einfach & effektiv sind pflicht und sollten ziel sein ..........

jeungbou
06-07-2006, 03:03
gute SV muss für den breitensport geeignet sein. einfach & effektiv sind pflicht und sollten ziel sein ..........

Ganz nach Fastfoodmanier? Schoen wenn es so einfach waere. Nur schade dass die Leute die immer nur nach schnellem Erfolg streben, nach Jahre langem Training doch nur Sandsaecke vermoebeln koennen und abends auf der Strasse um so mehr Schiss haben, waehrend andere die nur irgendwelchen "ordinaeren Kram" mit Wettkaempfen gemacht haben dann doch besser da stehen. Ich denke SV und Breitensport widerspricht leider, KK ist eine Eliteangelegenheit. Da braucht man Talent und Zeit fuer.

Um aber zum Thema zurueckzukommen. Ich denke dass Jujutsu alle Techniken aufnehmen kann, die nicht dem Grundprinzip des JU widersprechen. Nach diesen Grundprinzipien sollten die Wettkampfregeln und die Pruefungsordnung ausgerichtet.

Asiatische KK verbeissen sich sowieso nicht in einzelnen Techniken. Nur einzelne Techniken zu beherschen bringt fuer die SV gar nichts. Wenn ich nach Aikiprinzip kaempfe dann kann ich nicht rumwippen wie ein TKDler. Daher muss man sich entscheiden ob nun "Ju"(weich besiegt hart auf kurzer Distanz), "Aiki" oder "Kenpo" (=alles was mit Schlaegen und Kicks zu tun hat) Alle Prinzipien zu beherschen ist schwierig, da man im Kampf keine Zeit fuer Entscheidungen hat. Das sieht man auch oft sehr schoen bei Kaempfern in der MMA. Von daher ist es auch Quatsch zu behaupten, dass Jujutsu in Dtl. auf den drei Saeulen von Judo, Aikido, Karate aufbaut, weil dass trotz teilweise identischer Techniken sehr schwierig ist. Der Schwerpunkt wird wohl gegen Judo gehen auch wenn die Gruendervaeter des dt. Jujutsu nicht ganz mit der Interpretation von Kano uebereinstimmen. Das heisst auch dass sich im ganzen System wohl nicht all zuviel aendern wird, auch wenn es in Zunkunft mit anderen, gerade sehr populaeren Systemen in den Dialog (mit Haenden und Fuessen :p ) treten muss. Trainieren muss man sowieso gegen jegliche Art von Angriffen.

Ritter Sport
06-07-2006, 12:57
Hallo zusammen! :)


zu dem punkt mit dem fma trainieren: mach es! warum soll ich ein "zusammengewürfeltes" system trainieren, wenn ich die gleichen techniken schon habe, dazu noch viel mehr techniken und ein zusammenhängendes konzept. und meiner meinung nach bietet fma eigentlich alles was man brauch Nichts gegen FMA... Ich stehe voller Bewunderung vor dem Können der Escrimadores etc., aber ich habe nicht die Zeit noch die Gelegenheit jede "moderne" Kampfkunst dieser Welt zu trainieren. *seufz* :( Und um wirklich halbwegs mit den Stöcken umgehen zu können, muß man sich schon mit den Prinzipien der FMA auseinandersetzen.


Man hat zwar nach wie vor das Grundgerüst:Judo,Aikido und Karate. Aber dieses Gerüst ist in den letzten Jahren ja immer weiter erweitert wurden,man hat Techniken aus anderen Sportarten dazu genommen:Boxtechniken,Kettenfauststösse,LowKicks,D reierkontakt,Takedowns usw. Dadurch wird das Gerüst immer wieder modernisiert. Diese Erweiterungen waren auch sinnvoll... Was ich mich jedoch Frage ist, warum die Ju-Jutsu-ka nicht viel mehr beim Kobudo (->Hanbo-Jitsu) oder BBT klauen, als bei eher "artfremden" Kampfkünsten. (Ju-Jutsu hat für mich nachwievor viel Ähnlichkeit mit Jiu-Jitsu.)


Ju Jutsu könnte gut sein, ist es meist in den meisten Trainingsgruppen aber nicht..... Was vermutlich an der Komplexität dieses Systems liegt. Von offizieller Seite wird Ju-Jutsu als "Zehnkampf" unter den Kampfsportarten bezeichnet. Ich kann mir schon vorstellen, daß Menschen, die noch nie Kampfsport gemacht haben und mit Ju-Jutsu anfangen, überfordert sind. Hinzu kommt, daß wir heute in einer Zeit leben, in der jeder nur "Können", aber keiner "Lernen" möchte. Um wirklich ein Meister zu werden braucht man allerdings Geduld. Diese Tugend scheint vielfach nicht mehr vorhanden zu sein... (Für mich ein Grundproblem der westlichen Mentalität gegenüber der fernöstlichen.)

Aber es mag noch andere Gründe geben.


meine meinung : man sollte sich in richtung konsequenter SV oder ambitionierter Allkampf entwickeln. beides sehe ich ich in weiter ferne...... leider. Das liegt an den unterschiedlichen Motivationen der Sportler. Ich behaupte mal frech, daß man/frau nach ein paar Jahren Ju-Jutsu Training in einem durchschnittlich guten Verein durchaus in der Lage ist sich selbst zu verteidigen. Dafür sind gar nicht so viele Techniken notwendig, als viel mehr das Kämpferherz. Alles was über SV hinausgeht bleibt dann dem Einzelnen überlassen... Sport, Wettkampf, Fitness, Freunde, Technik, Lehrgänge usw.

Ju-Jutsu Allkampf erinnert mich an die gute alte Zeit des Kodokan Judo, wo die Schüler von Jigoro Kano noch den Fußboden mit den Herausforderern aus anderen Schulen aufgewischt haben. :D

Hier ein kleines Bonbon...
http://video.google.com/videoplay?docid=3346298601525244862&q=Kodokan

Liebe Grüße :)
Ritter Sport

Eversor
06-07-2006, 13:58
Ich sehen im JJ eine große Gefahr: Techniken aus Kampfkünsten, die gerade als modern angesehen werden, werden in das System integriert, dabei bleiben evtl. andere Techniken aus den eher traditionellen Ursprungssystemen des JJ auf der Strecke.
Ich habe definitiv nichts dagegen, JJ sinnvoll zu erweitern, leider sah es bisher so aus, dass Neues eingeführt wurde in der Form von Techniken, ohne dass sichergestellt wurde, dass die Trainer auch die Zusammenhänge im Ursprungssystem kennen. So kommt es z.B. vor, dass Ju-Jutsuka begeistert die Stockabwehr der FMA propagieren ohne überhaupt jemals den Umgang mit einem Stock richtig trainiert zu haben.
Ein weiteres Problem ist meiner Meinung nach die sehr starre und "beamtenhafte" Prüfungsordnung. So muss es für den 4. Kyu unbedingt in einem Teil eine Abwehr mit der Hand sein, in einem anderen mit dem Unterarm. Macht man die Handkantenabwehr nun einen cm zu tief, schon ist es nicht mehr der PO entsprechend, obwohl es durchaus in einigen Fällen mehr Sinn macht. Dies ändert sich zum Glück inzwischen etwas, wie man an der Zusammenlegung von Abwehrtechniken mit Bein und Fuß sieht.
Ein weiteres Beispiel ist die sehr strenge Klassifizierung der einzelnen Techniken, die für mich nicht immer nachvollziehbar sind. So hat der Schwertwurf sowohl die Charakteristika eines Wurfes als auch eines Armbeugehebels. Ähnlich ist es beim Handbeugehebel, der in vielen Varianten auch die Charakteristika eines Wurfes hat. Immerhin ist der Kote Gaeshi im Aikido auch bei den Nage Waza.
Insgesamt bin ich der Ansicht, dass sich hier das Ju-Jutsu noch mehr auf die Silbe j&#363 besinnen sollte und sich hier flexibler zeigen sollte.

VanZan
06-07-2006, 14:47
Diese Erweiterungen waren auch sinnvoll... Was ich mich jedoch Frage ist, warum die Ju-Jutsu-ka nicht viel mehr beim Kobudo (->Hanbo-Jitsu) oder BBT klauen, als bei eher "artfremden" Kampfkünsten. (Ju-Jutsu hat für mich nachwievor viel Ähnlichkeit mit Jiu-Jitsu.)

Ich glaube das im Ju-Jutsu nicht soviel Techniken aus dem Kobudo neu aufgenommen werden,da das Kobudo ja hauptsächlich ein Waffensystem ist.(Bo,Sai usw.).
Dies steht meiner Meinung dann im Konflikt mit der SV im Ju-Jutsu,da Otto Normalverbraucher ja nun mal in einer SV-Situation meistens keine Waffen dabei hat(ja ich weiß jeder Kampfsportler ist eine Waffe;) ).
Und gerade bei der Konkurenz die Heute auf dem KK/KS Markt besteht,werden halt die Techniken dazu genommen,mit denen man sich erhofft Leute anzuziehen,die sonst zu anderen Systemen gehen würden.(Warum wurden wohl KFS und 3erKontakt aufgenommen;) )
Und die meisten wollen halt schnell etwas lernen,und gerade im Atemibereich klappt das halt.

Aber damit sind wir wieder bei der Sache mit den Trainern,wenn die sich für Kobudo interessieren,gehen sie auf Lehrgänge oder machen nebenbei noch Kobudo und zeigen ihren Leuten das dann.
Und auch das Kobudo polarisiert im Training ganz stark,da gibt es dann die verrückten Schüler die wirklich alles mitnehmen was sie lernen können,und die anderen die nur das lernen wollen was im Programm steht.

Für viele Schüler steht im Training halt nur der reine SV-Aspekt im Vordergrund,und alles was ihrer Meinung ein bisschen davon abweicht(Waffen,Fighting usw.) wird nicht richtig angenommen,egal ob dies richtig oder falsch ist.
Als Beispiel mal:Ich hatte eine Schülerin die hat sich immer wenn Fightingtraining anstand eine Auszeit genommen,da das ja nichts mit SV zu tun hat.Da half kein erklären das man das auch braucht in der SV.
Bis sie dann wohl mal in eine Situation gekommen ist,wo sie sich hätte beinahe schlagen müssen.
Danach kam sie an und sagte:Ich wusste nicht wie ich mich richtig bewegen muss wenn ich kämpfe,wie eine Deckungsarbeit aussieht,und wie es sich anfühlt wenn man mal einen abkriegt.
Danach hat sie am Fightingtraining teilgenommen,vorher war sie meistens nur beim Training wenn Hebel und Würfe gemacht wurden,aber sobald es nicht nur um reines Techniktraining ging,sondern um Randori hat sie sich gedrückt.

Nebenbei sehe ich es aber auch wie einer meiner Vorredner hier,die Gefahr ist halt das das Ju-Jutsu jeden Trend den es gerade gibt mitmacht,und die Trainer sich aber nicht mehr richtig damit beschäftigen,und einige Parts dann früher oder später immer konfuser werden.
Das ist nach meiner Ansicht im Moment ganz stark im Part der Waffenabwehr,da kriegt man alle halbe Jahre was neues erzählt.
Bei uns sind die Leute mittlerweile so eingestellt das sie sich sagen:Kurz vor meiner nächsten Prüfung schaue ich mir auf einen Lehrgang mal an was die gerade an Techniken in der Waffenabwehr sehen wollen,da sich das ja doch andauernd ändert.

Ju-Jutsu-Ka
06-07-2006, 15:08
...
Das ist nach meiner Ansicht im Moment ganz stark im Part der Waffenabwehr,da kriegt man alle halbe Jahre was neues erzählt.
Bei uns sind die Leute mittlerweile so eingestellt das sie sich sagen:Kurz vor meiner nächsten Prüfung schaue ich mir auf einen Lehrgang mal an was die gerade an Techniken in der Waffenabwehr sehen wollen,da sich das ja doch andauernd ändert.

Zu anderen Zeitpunkten, als kurz vor der Prüfung, trainiere ich auch keine Waffenabwehr,

weil waffenlose Waffenabwehr in meiner Meinung unrealistisch ist ähh... Sport ist,
Ju-Jutsu sollte SV-bezogen sein

Ju-Jutsu-Ka
06-07-2006, 15:13
....
Für viele Schüler steht im Training halt nur der reine SV-Aspekt im Vordergrund,und alles was ihrer Meinung ein bisschen davon abweicht(Waffen,Fighting usw.) wird nicht richtig angenommen,egal ob dies richtig oder falsch ist.
Als Beispiel mal:Ich hatte eine Schülerin die hat sich immer wenn Fightingtraining anstand eine Auszeit genommen,da das ja nichts mit SV zu tun hat.Da half kein erklären das man das auch braucht in der SV.
Bis sie dann wohl mal in eine Situation gekommen ist,wo sie sich hätte beinahe schlagen müssen.
Danach kam sie an und sagte:Ich wusste nicht wie ich mich richtig bewegen muss wenn ich kämpfe,wie eine Deckungsarbeit aussieht,und wie es sich anfühlt wenn man mal einen abkriegt.
Danach hat sie am Fightingtraining teilgenommen,vorher war sie meistens nur beim Training wenn Hebel und Würfe gemacht wurden,aber sobald es nicht nur um reines Techniktraining ging,sondern um Randori hat sie sich gedrückt.

....

Wenn ihr nix passiert ist, Sie es jetzt eingesehen hat und mitmacht ist das OK
Randori gehört ins Training

snowtear
06-07-2006, 15:30
Hallo zusammen,

interessante Diskussion. Was versteckt sich hinter 3er Kontakt?

Gruß, Oliver

VanZan
06-07-2006, 15:31
Zu anderen Zeitpunkten, als kurz vor der Prüfung, trainiere ich auch keine Waffenabwehr,

weil waffenlose Waffenabwehr in meiner Meinung unrealistisch ist ähh... Sport ist,
Ju-Jutsu sollte SV-bezogen sein
Das sag jetzt mal einigen Großmeistern,die sehen das anders.;)
Ich habe zu meiner Trainerzeit den Leuten immer gezeigt was gerade aktuell war,und danach gab es immer den Spruch von mir:Wenn einer eine Waffe hat,kriegt er fast alles von mir,da die Waffenabwehr eh unrealistisch ist,wenn der mit der Waffe umgehen kann.Und wenn es ums Leben und die Gesundheit geht,dann erst probiere ich aus ob ich mich gegen Waffen verteidigen kann.Da ich dann eh nichts mehr zu verlieren habe.
Aber es gibt ja immer noch Leute die jedes Messer abwehren können,jeden Baseballschläger blocken,und Schusswaffen abnehmen.;)

@snowtear 3er Kontakt ist eine Abwehrtechnik,mit der man einen Angriff(Schlag) weiterleiten kann.
Angreifer:Schlag mit Rechts zum Kopf
Verteidiger wehrt den Schlag mit der linken Hand ab,fast wie ein Block,gleichzeitg geht die rechte Hand zum Ellbogen des Angreifers,und leitet den Arm weiter.Danach noch mal mit der Linken weiterleiten.
Lässt sich mit Worten blöde beschreiben,hat aber da man es immer abwechselnd übt etwas von klebenden Händen.
In der Praxis soll es dann so aussehen das ich den Schlag damit weiterleite,und danach einen Hebel oder ne Atemitechnik zeigen kann,ohne das ich einen knallharten Block reingehauen habe.
Das ganze gibt es dann auch wieder bei er Waffenabwehr.

Ju-Jutsu-Ka
06-07-2006, 15:45
Aber es gibt ja immer noch Leute die jedes Messer abwehren können,jeden Baseballschläger blocken,und Schusswaffen abnehmen.;)

Genau, die tragen alle einen weißen Bart und Roten Mantel und haben einen fliegenden Rentierschlitten

Speziell zu Messerabwehr, guckst du hier http://video.google.com/videoplay?docid=-8884586003342147853

VanZan
06-07-2006, 15:50
Genau, die tragen alle einen weißen Bart und Roten Mantel und haben einen fliegenden Rentierschlitten
Fast richtig mit den Farben,das sind aber teilweise Gürtel;)

snowtear
06-07-2006, 16:00
...@snowtear 3er Kontakt ist eine Abwehrtechnik,mit der man einen Angriff(Schlag) weiterleiten kann.
Angreifer:Schlag mit Rechts zum Kopf, Verteidiger wehrt den Schlag mit der linken Hand ab,fast wie ein Block,gleichzeitg geht die rechte Hand zum Ellbogen des Angreifers,und leitet den Arm weiter.Danach noch mal mit der Linken weiterleiten.
Lässt sich mit Worten blöde beschreiben,hat aber da man es immer abwechselnd übt etwas von klebenden Händen.
In der Praxis soll es dann so aussehen das ich den Schlag damit weiterleite,und danach einen Hebel oder ne Atemitechnik zeigen kann,ohne das ich einen knallharten Block reingehauen habe.
Das ganze gibt es dann auch wieder bei er Waffenabwehr.

... hört sich nach Hubad aus dem Inosanto Kali (und allen anderen FMA :-) an... Danke!

Gruß, OLiver

VanZan
06-07-2006, 16:09
... hört sich nach Hubad aus dem Inosanto Kali (und allen anderen FMA :-) an... Danke!

Gruß, OLiver
Stimmt Hubad,so wurde es am Anfang auch genannt.

Sven K.
06-07-2006, 16:34
Zu anderen Zeitpunkten, als kurz vor der Prüfung, trainiere ich auch keine Waffenabwehr,

weil waffenlose Waffenabwehr in meiner Meinung unrealistisch ist ähh... Sport ist,
Ju-Jutsu sollte SV-bezogen sein

Was machst Du denn, wenn Dich jemand mit einer Waffe angreift ?

Ju-Jutsu-Ka
06-07-2006, 16:47
Was machst Du denn, wenn Dich jemand mit einer Waffe angreift ?

Weglaufen, mein Geld geben, beten...

gamow
06-07-2006, 16:49
sorry nicht ganz ontopic, aber...

ich kenn 3-Kontakt aus TangLang.
Ich find das sehr einleuchtend.
Ist das ein Element von vielen KK´s?
Z.B. ist das JKD drin?

tom herold
06-07-2006, 16:52
@snowtear: es handelt sich definitiv um die einleitende bewegung des hubud. habe das in letzter zeit verschiedentlich in diversen jj-gruppen gesehen. finde es allerdings schade, daß nicht der gesamte drill geübt zu werden scheint ...
und daß man offenbar nicht erkannt hat, daß wurftechniken aus dem hubud ebenso schön, einfach und sehr wirksam gezogen werden können wie etwa hebbelchens ...:D
mfg
tom

Ritter Sport
06-07-2006, 17:26
Hallo zusammen! :)

@tom herold:
Wen man hier so alles trifft ist ja klasse... Hallo Tom! :) Deinen Aufsatz über "Bushido - Wunschdenken und Wirklichkeit", den du auf deiner HP ins Netz gestellt hast, fand ich hervorragend! (Ich war übrigens der Erste, der ihn bei der "wikipedia" (http://de.wikipedia.org/wiki/Bushid%C5%8D) verlinkt hat! :D Vielleicht hast du noch Lust etwas dazu zu schreiben. -> s. auch "Diskussion" zum Artikel "Bushido" bei wikipedia. :))


Ich sehen im JJ eine große Gefahr: Techniken aus Kampfkünsten, die gerade als modern angesehen werden, werden in das System integriert, dabei bleiben evtl. andere Techniken aus den eher traditionellen Ursprungssystemen des JJ auf der Strecke.
Ich habe definitiv nichts dagegen, JJ sinnvoll zu erweitern, leider sah es bisher so aus, dass Neues eingeführt wurde in der Form von Techniken, ohne dass sichergestellt wurde, dass die Trainer auch die Zusammenhänge im Ursprungssystem kennen. So kommt es z.B. vor, dass Ju-Jutsuka begeistert die Stockabwehr der FMA propagieren ohne überhaupt jemals den Umgang mit einem Stock richtig trainiert zu haben. *zustimm* :)


Und gerade bei der Konkurenz die Heute auf dem KK/KS Markt besteht,werden halt die Techniken dazu genommen,mit denen man sich erhofft Leute anzuziehen,die sonst zu anderen Systemen gehen würden.(Warum wurden wohl KFS und 3erKontakt aufgenommen ) Also doch eher eine Frage der "Politik", oder? ;)


Für viele Schüler steht im Training halt nur der reine SV-Aspekt im Vordergrund,und alles was ihrer Meinung ein bisschen davon abweicht(Waffen,Fighting usw.) wird nicht richtig angenommen,egal ob dies richtig oder falsch ist.
Als Beispiel mal: [...] Ein ganz typisches Beispiel... SV ohne ein Minimum an Praxis ist nicht möglich. :) Wenigstens im Training sollte man hin und wieder ein Sparring machen.


Nebenbei sehe ich es aber auch wie einer meiner Vorredner hier,die Gefahr ist halt das das Ju-Jutsu jeden Trend den es gerade gibt mitmacht,und die Trainer sich aber nicht mehr richtig damit beschäftigen,und einige Parts dann früher oder später immer konfuser werden.
Das ist nach meiner Ansicht im Moment ganz stark im Part der Waffenabwehr,da kriegt man alle halbe Jahre was neues erzählt. Da kann ich aus eigener Erfahrung auch nur zustimmen. :)


Speziell zu Messerabwehr, guckst du hier http://video.google.com/videoplay?do...86003342147853 Danke, für das Video... Da kann man gar nicht oft genug drauf hinweisen! :) In dem Zusammenhang fällt mir noch etwas auf: Selbst wenn du ein Messer zur SV eingesteckt hast, wirst du es im Notfall gar nicht so schnell ziehen können. Jemand der dich abstechen will, wird das mit Brutalität, Schnelligkeit und Heimtücke tun. Aber das nur am Rande...

Liebe Grüße :)
Ritter Sport

tom herold
07-07-2006, 09:29
hallo ritter sport, vielen dank für die netten worte!:D
ist ganz angenehm, mal nicht kritisiert, sondern gelobt zu werden - ein recht ungewohntes gefühl für mich;)
ob ich zum "bushido" noch etwas schreibe, weiß ich noch nicht, ich denke nömlich, daß in meinem beitrag alles wichtige gesagt wurde. ich möchte vermeiden, mich zu wiederholen und sozusagen leeres stroh zu dreschen.
die debatte auf wikipedia habe ich noch nicht verfolgt, ich befürchte aber beinahe, daß dort dieselben "kompetenzlinge" zugange sind, die auch den einleitenden beitrag über judo und dessen geschichte zu verantworten haben.
vorsichtige versuche meinerseits, dort etwas zu ändern, wurden bisher immer wieder sehr schnell rückgängig gemacht.
mein meisterschüler ralph paulat hat versucht, wenigstens darauf hinzuweisen (und das auch zu belegen), daß zum judo auch heute noch die atemi-waza gehören - war leider vergebliche mühe. die sich daran entzündende debatte wurde von leuten dominiert, für welche noch immer die absurde formel gilt: im judo gibt es keine tritte und schläge, dann wäre es nämlich "jiu jitsu".
ich bin es ein wenig leid, da immer wieder erklären und richtigstellen zu sollen ... das macht auf dauer morsch, wenn man bestimmte dinge mit authentischen historischen quellen belegen kann und als antwort ein "na trotzdem ..." erhält.:confused:
tja, das dazu, wenn auch ein wenig off topic ...
zu deinem hier geposteten beitrag: uneingeschränkte zustimmung!!
mfg:)
tom

Nachtwandler
07-07-2006, 10:00
Hallo zusammen! :)

Kann mir jemand von euch sagen wie sich die Zukunft innerhalb des Ju-Jutsu (DJJV) gestalten wird? Oder wie stellt ihr euch persönlich zukünftige Entwicklungen im Ju-Jutsu vor? Steht ihr Neuerungen positiv oder eher skeptisch gegenüber?

Natürlich steht man skeptisch gegenüber. Es kommt sehr drauf an WER eine Änderung vornimmt und wie stark sie ist. Sehr schnell kann es passieren dass es nichts mehr viel mit der ursprünglichen Kampfkunst zu tun hat.



Sind weitere gravierende Änderungen in der PO geplant? (Welche Techniken werden in Zukunft aufgenommen oder rausgeworfen werden? Bleibt die "alte" Säule aus "Judo, Aikido, Karate" - Techniken ein fester Bestandteil des Ju-Jutsu oder wird sie von euch als zu "unmodern" abgelehnt?)

Was bitte ist diese "alte" Säule von der du da sprichst? Woher kommt dieser Input?

Aikido ist gerade mal 50 Jahre alt, wie kann sie die Säule einer alten, traditionellen, japanischen Kampfkunst sein?




Mir ist (subjektiv) aufgefallen das sich einzelne Kampfsportarten/-künste immer ähnlicher werden... Bekommt der Ju-Jutsu-Ka von morgen nicht "Identitätsprobleme"? (-> Überspitzt formuliert: Warum sollte ich nicht gleich FMA trainieren, wenn die Messer-/Stocktechniken aus dem Bereich stammen?) Inwieweit läßt sich das "Ju"-Prinzip des Judo noch auf Techniken aus anderen KK´s übertragen?

Genau das sind die Probleme die heraufbeschwört werden, wenn Lehrer das Gefühl haben sie müssten Techniken einer Kampfkunst mit einer anderen kombinieren.

Kampfsport ist ein anderes Thema.

Übrigens, Aikido ist von einem Ju- Jutsu Menkio Kaiten entwickelt worden, nachdem er sich einem schamanischen Sektenführer angeschlossen hatte.
Da Ju- Jutsu zu gewalttätig für die Moral des Glaubens waren, änderte er den Stil, in eine weichere Form. Das Ergebnis ist Aikido.


Doch wer nimmt sich das Recht eine Kampfkunst, eines Volkes das sich über Jahrhunderte nur mit Krieg beschäftigte, zu verändern und dann so naiv zu sein um zu Glauben dass das Ergebnis dann funktioniert.

Änderungen sind immer mit Skepsis anzuschauen.

tom herold
07-07-2006, 10:18
ääähhh ... nachtwandler, der ritter sport meint eben nicht die ryu aus dem koryu bujutsu (auch koryu jujutsu), sondern hier geht es, soweit ich das verstanden habe, um das 1969 "gegründete" "moderne jujutsu".
dieses nun wiederum setzt sich in der tat aus den säulen judo, aikido und karate zusammen ... was immer man davon halten mag.:(
ich persönlich (aber das ist eben nur meine ganz persönliche meinung) bezweifle, daß die damaligen "gründer" in ihren bis dahin ausgeübten disziplinen erfahren und fortgeschritten genug waren, um eine "neue, moderne kk" zu erfinden. wenn man sich die ersten lehrinhalte uund prüfungsordnungen ansieht, wird dieser verdacht bestärkt.
vielleicht tue ich den dreien ja aber auch bitter unrecht;)
ich kann jedenfalls nicht erkennen, auf welche tradition sich das "deutsche jj" gründet und welche historischen wurzeln es für sich reklamieren will.
nun kann man ja nach aussage einiger leute auf derlei "abgestandenes zeug" wie etwa historische herleitung aus einer traditionellen kk durchaus verzichten - ich aber meine, daß man durch solchen verzicht viel an wissen und verständnis aufgibt. wenn überhaupt, so müssen die in den traditionellen kk enthaltenen essentiellen inhalte in einer "neuen, modernen kk", die auf traditionen verzichtet, wieder ganz neu und über längere zeiträume neu entdeckt werden.
allein schon deshalb stehe ich "neuen, modernen" kk etwas skeptisch gegenüber - aber wie gesagt, das ist eben nur meine ganz persönliche meinung.:)
mfg
tom

Nachtwandler
07-07-2006, 10:27
ääähhh ... nachtwandler, der ritter sport meint eben nicht die ryu aus dem koryu bujutsu (auch koryu jujutsu), sondern hier geht es, soweit ich das verstanden habe, um das 1969 "gegründete" "moderne jujutsu".

Entschuldigt mich bitte, ich überlas das DJJV völlig. In diesem Falle kenne ich mich nicht aus, da ich mich mit dem modernen Ju- Jutsu und deren Änderungsprinzipien nicht auseinandergesetzt habe.

Ob jede Änderung dabei besser ist, kann schon sein.



ich persönlich (aber das ist eben nur meine ganz persönliche meinung) bezweifle, daß die damaligen "gründer" in ihren bis dahin ausgeübten disziplinen erfahren und fortgeschritten genug waren, um eine "neue, moderne kk" zu erfinden. wenn man sich die ersten lehrinhalte uund prüfungsordnungen ansieht, wird dieser verdacht bestärkt.

Ist ebenfalls meine Meinung.
Da gabs doch mal eine Diskussion über einen Paul Beleus...

Enigma25
07-07-2006, 11:27
Hubud finde ich persönlich eine sinnvolle Erweiterung.

ist eine "weiche" Technik, passt also rein, und ist ein sinnvoller Drill.

Madcat
07-07-2006, 11:37
Hallo Leute,

finde ich eine sehr interessante Diskussion hier, deswegen muss ich hier auch mal nach langer Zeit meinen Senf dazugeben...:-)

Ich danke das System Ju-Jutsu befindet sich im Moment an einer Art Scheideweg. Meiner Meinung nach ist das Prüfungsprogramm in seiner jetzigen Form sehr gut. Das problematische bei diesem Programm ist allerdings, das man es auf verschiedene Arten unterrichten kann.

Möglichkeit 1: Ich schaue mir an, welche Prinzipien in den Techniken enthalten sind und welche Fähigkeiten (Skills) ich brauche, um diese Techniken wirklich umsetzen zu können. Ähnlich muss ich bei den Gegen- und Weiterführungstechniken und vor allem den freien Anwendungsformen machen. Dann an den Sachen arbeiten und immer wieder in der freien Anwendung feilen und verbessern. ( Ich trainiere freie Anwendung meist in ca. 3 Abstufungen, locker als so ne Art Flowsparring, etwas fester und eher kämpferisch und ab und an gibts auch mal richtig auf die Glocke...;-)) Auch der Waffenteil muss für Fortgeschrittene fest im Training integriert sein.

Möglichkeit 2: Ich trainiere die Techniken, die im Programm sind und und sehe alles was an "übergeordneten" Dingen wie z.B. 3er Kontakt und Weiterführungsgeschichten enthalten sind als lästig an und trainiere sie immer nur kurz vor Prüfungen.

Bei Möglichkeit 1 kann man NUR mit dem System Ju-Jutsu einen sehr guten Kampfsportler/ Kämpfer ausbilden, Möglichkeit 2 fabriziert meiner Meinung nach eher "Kampftänzer" (die blöderweise dann aber auf Prüfungen recht gut abschneiden). Bedauerlicherweise sehe ich im Ju-Jutsu die Fraktion, die nach Möglichkeit 2 trainiert, in einer deutlichen Mehrheit.

Die zukünftige Entwicklung wird deshalb vor allem davon abhängen, ob die verantwortlichen Leute das Prüfungsprogramm mehr auf Prinzipien umstellen und sich vor allem auch Prüfungsfächer ausdenken, mit denen man in Prüfungen überprüfen kann, ob die Leute tanzen oder wirklich verstanden haben, was sie da tun. Weiterhin müssten Änderungen immer nach Möglichkeit 1 vorgenommen werden. (Welche FÄHIGKEITEN müssen bei uns verbessert werden, die Techniken dazu kommen dann, provokant gesprochen, fast von allein..:-))

Nimmt man einfach Techniken dazu, weil sie aus anderen Kampfsportarten gerade "in" sind, wird das ganze nicht funktionieren.

Ich denke, und ich glaube das ist auch Toms Standpunkt, es müssen dringend gute Leute nachkommen, die mit dem System groß geworden sind und um diese Schwächen wissen. Hieraus kann dann ein Ju-Jutsu erwachsen, was wirklich gut ist.
Nur dann kann die Ju-Jutsu Gemeinde auch das zweite große Problem überwinden, nämlich die meiner Meinung nach vorhandene Identitätskrise. Solange man sich im Jutsu immer wieder auf andere Stile berufen muss, um "eigene" Techniken zu erklären, läuft was falsch. Vor allem in Richtung (Wettkampf-) Judo sehe ich da ein starkes Übergewicht. Ich habe schon oft Diskussionen, die Schüler anfingen mit: "Im Judo wird die Technik XY aber soundso gemacht" mit den Worten "Wir machen aber Ju-Jutsu hier." recht barsch beendet. (Gibt oft echt böse Blicke dann.) Damit will ich auf keinen Fall sagen, das es nicht bei anderen Leuten auch ne Menge zu lernen gibt (ich renne jedes Jahr auf etliche, vor allem stiloffene, Lehrgänge). Allerdings muss ein Jutsuka die Basistechniken des Systems auch innerhalb des Systems RICHTIG und EFFEKTIV erlernen können.

Mein letzter Punkt betrifft das Wettkampfsystem. Ich bin der festen Überzeugung, das da dringend Änderungen stattfinden müssen. Wir haben in unserer Gruppe auch einige sehr erfolgreiche Wettkämpfer, die man allerdings fast nie im Techniktraining sieht, sondern meist in Judoeinheiten und im Wettkampftraining. Hier bildet sich gerade, auch innerhalb des Verbandes, der berühmte Staat im Staate heraus. Auf Dauer wird es da meiner Meinung nach Probleme geben, die auch zum Bruch zwischen Wettkämpfern und Breitensportlern führen könn(t)en.

Leider bin ich allerdings nicht sehr zuversichtlich, das auch nur ein Teil meiner angesprochenen Punkte mal angepackt wird, auch wenn gerade auf Bundesebene einige sehr gute Leute vorhanden sind, die eher nach Möglickeit 1 trainieren und das auch auf Lehrgängen propagieren...

So, dann zerreißt mich mal...;-)

Gruß Sebastian

Eversor
07-07-2006, 12:29
mein meisterschüler ralph paulat hat versucht, wenigstens darauf hinzuweisen (und das auch zu belegen), daß zum judo auch heute noch die atemi-waza gehören - war leider vergebliche mühe. die sich daran entzündende debatte wurde von leuten dominiert, für welche noch immer die absurde formel gilt: im judo gibt es keine tritte und schläge, dann wäre es nämlich "jiu jitsu".Vielleicht hätte man das mal den Leuten vom Kodokan sagen sollen, dann hätten sie entsprechende Passagen aus den neueren Auflagen des Buches "Kodokan Judo" dieses Möchtegernjudokas Kano gestrichen. ;)


Ich habe schon oft Diskussionen, die Schüler anfingen mit: "Im Judo wird die Technik XY aber soundso gemacht" mit den Worten "Wir machen aber Ju-Jutsu hier." recht barsch beendet. (Gibt oft echt böse Blicke dann.) Damit will ich auf keinen Fall sagen, das es nicht bei anderen Leuten auch ne Menge zu lernen gibt (ich renne jedes Jahr auf etliche, vor allem stiloffene, Lehrgänge). Allerdings muss ein Jutsuka die Basistechniken des Systems auch innerhalb des Systems RICHTIG und EFFEKTIV erlernen können.
Das habe ich aber auch schon umgekehrt erlebt, Ju-Jutsuka die taugliche Technikvarianten abgelehnt haben, weil sie aus dem Judo, Jiu-Jitsu etc. kamen.

VanZan
07-07-2006, 15:41
So, dann zerreißt mich mal...;-)

Na dann will ich dich mal zerfetzen;)
Nein du sprichts mir aus der Seele,ich habe es als Prüfer gehasst immer wieder Leute zu sehen,die zwar die tollsten Techniken gezeigt haben,aber im Grunde nicht wussten was sie tun und wie sich die gezeigte Technik erklären lässt.
Beim Ju-Jutsu 2000 Prüfungsprogramm gab es echt ein paar gute Erneuerungen,wie z.B. Weiterführungs und Gegentechniken,die ganzen Anwendungsformen usw.
Was ich aber als grosses Problem ansehe,ist das es bei den eigentlichen Techniken zu offen ist.

Als Beispiel:Hebel,man kann sich aussuchen welche Hebel man zeigen will in der Prüfung,wichtig ist halt nur das das Prinzip stimmt.
Das ist bis hier hin eine gute Sache,doch dann kommen leider die Gürteljäger.
Die suchen sich dann halt immer nur die einfachsten Hebel aus,da für sie das wichtigste ist das sie einen Gürtel machen können,und dabei ist egal welches Niveau sie technisch haben.
Dadurch habe ich aber im Verein schon kein einigermassen gleiches Niveau unter den Gürtelfarben,und wenn man dann in andere Vereine schaut,erst recht nicht.
Mann kann sich praktisch bis zum Dan um Techniken drücken,(sagen wir jetzt mal wie es meistens ist) die ich entweder nicht mag,oder einfach nicht kapieren will.
Denn ab den Dan-Graden gibt es ja gerade bei den Weiterführungstechniken angesagte Techniken des Prüfers,und dann muss ich alles können,vorher nicht.

Als zweites Problem kommen halt die von dir so nett genannten Tänzer,die schon bei einer Gelbgurtprüfung die verrücktesten Techniken zeigen wollen,so nach dem Motto:Willkommen im Chinesischen Staatszirkus.
Die haben gerade Grundfähigkeiten erreicht,und fangen dann an zu ehrgeizig zu werden was Zaubertechniken angeht.Aber solange die Techniken der Prüfungsordnung entstammen,darf man sie nun mal zeigen.

Nach meiner Meinung hätte man bei dem Prüfungsprogramm 2000 weiterhin feste Techniken fordern sollen,und nicht das der Prüfling sich die Techniken aussuchen kann.
Dadurch hätte man zumindestens einen einheitlichen Technikstand unter den Gürteln.
Auch das aufsplitten der Fallschule kann ich nicht richtig nachvollziehen,da es Tatsächlich Leute gibt die Theater machen wenn sie mal einen Fall mehr machen sollen,als wie in der Prüfungsordnung.
Die ganzen anderen Änderungen,wie Anwendungsformen usw.sind dagegen gut.

Zum Fighting äussere ich mich nicht mehr,ist halt ein bisschen komisch das es auf einmal Top Ju-Jutsu Kämpfer gab,die in 1 Jahr komplett durchgestartet sind bis auf internationale Tuniere.
Liegt aber garantiert nicht daran das sie nebenbei Judo Bundesliga kämpfen.;)

Um zum Schluss zukommen,nach meiner Meinung steht und fällt das Niveau des Ju-Jutsus seit dem neuen Programm noch mehr mit den Trainern.
Da diese besonders darauf achten müssen wie der Leistungsstand bei ihren Schülern ist,und das man versucht der ganzen Gruppe ein einheitliches Grundniveau zu verpassen,ohne das sich jemand vor Techniken drücken kann,oder andere nach 2 Wochen schon eingesprungene Hebel probieren.
Nebenbei ist man aber auch noch gefordert sich die neuen Techniken aus anderen Systemen anzueignen,das man als Trainer versteht warum sie in dem anderen System gemacht werden,und wie.
Nicht einfach nur zusagen:Gut das ist ein Takedown,keine Ahnung warum der eigentlich im Luta Livre(usw.) gemacht wird,ich zeige nur wie er geht das reicht für die Prüfung.

Ritter Sport
07-07-2006, 19:45
Hallo zusammen! :)


Um zum Schluss zukommen,nach meiner Meinung steht und fällt das Niveau des Ju-Jutsus seit dem neuen Programm noch mehr mit den Trainern. ... und mit den Schülern. ;) Diese sollten sich zunächst selber kritisch hinterfragen, ob sie bereit für den nächsten Gürtelgrad sind. Offengestanden habe ich noch niemals einen Kampfsport erlebt, bei dem man als Schüler so engagiert sein muß wie beim Ju-Jutsu. Man muß sich wirklich bemühen ständig etwas Neues dazuzulernen und sich zu verbessern. Empfehlenswert sind in dem Zusammenhang die Ju-Jutsu Bücher von Christian Braun, die mir persönlich eine unverzichtbare Hilfe für die Gürtelprüfungen waren/sind. Aber auch der Besuch von Lehrgängen ist unerlässlich. Hier habe ich festgestellt, daß viele Trainer unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt haben, was mich allerdings technisch immer ein Stück weitergebracht hat.

Um mal eine Lanze für die Trainer zu brechen... Ich kann schon verstehen, daß ein Trainer, der ca. 40 Jahre im Geschäft ist, keine Lust mehr hat sich noch großartig umzustellen. Zumal auch der Job, die Familie und die körperlichen Kräfte limitierende Faktoren sind. Dem gegenüber stehen viele Sportler, die eine Kampfsportart nur ein paar Jahre betreiben und nach dieser Zeit keine Lust mehr haben. (...oder schon lustlos zum Training kommen.)


hallo ritter sport, vielen dank für die netten worte! Ehre wem Ehre gebührt! :)


ob ich zum "bushido" noch etwas schreibe, weiß ich noch nicht, ich denke nömlich, daß in meinem beitrag alles wichtige gesagt wurde. ich möchte vermeiden, mich zu wiederholen und sozusagen leeres stroh zu dreschen. Kann ich verstehen. :)


ääähhh ... nachtwandler, der ritter sport meint eben nicht die ryu aus dem koryu bujutsu (auch koryu jujutsu), sondern hier geht es, soweit ich das verstanden habe, um das 1969 "gegründete" "moderne jujutsu". dieses nun wiederum setzt sich in der tat aus den säulen judo, aikido und karate zusammen ... was immer man davon halten mag. Ja. :)

Wobei ich mir gar nicht mehr so sicher bin, ob diese Basis auch heute noch besteht. Sicherlich werden diverse Techniken aus dem Judo, Karate und Aikido in der PO abgeprüft, dagegen im Trainingsalltag aber eher Stiefmütterlich behandelt. Das finde ich persönlich sehr Schade, weil man von den alten Meistern viel lernen kann.

Ich möchte nicht falsch verstanden werden... Ich bin grundsätzlich offen für alles, nur sollte man die alten Lehren respektieren. Ein Ju-Jutsu ohne Judo wäre für mich beispielsweise nicht vorstellbar. (Und das sage ich als eingefleischter Karateka. :D)


nun kann man ja nach aussage einiger leute auf derlei "abgestandenes zeug" wie etwa historische herleitung aus einer traditionellen kk durchaus verzichten - ich aber meine, daß man durch solchen verzicht viel an wissen und verständnis aufgibt. wenn überhaupt, so müssen die in den traditionellen kk enthaltenen essentiellen inhalte in einer "neuen, modernen kk", die auf traditionen verzichtet, wieder ganz neu und über längere zeiträume neu entdeckt werden.Völlig d´accord! :)


Nimmt man einfach Techniken dazu, weil sie aus anderen Kampfsportarten gerade "in" sind, wird das ganze nicht funktionieren.
Die positiven Effekte, die man sich erhofft, indem man bei anderen Kampfkünsten "wildern" geht, um "Ju-Jutsu" für möglichst viele Menschen interessant zu machen, können schnell in negative umschlagen, wenn diese nicht ausreichend vermittelt werden können.


Weglaufen, mein Geld geben, beten...Edit: Auch wenn ich dir Recht gebe, daß eine "realistische" waffenlose Messerabwehr in das Reich der Fantasie gehört, gibt es doch ein Argument für das Training. Es ist immerhin noch besser eine Chance von ca. 2% zu haben, als eine Chance von 0,0%. Nur, hier ist es wichtig den Leuten ihre (Überlebens-) Chancen auch so vor Augen zu halten und sie nicht zu beschönigen.

Liebe Grüße :)
Ritter Sport

Michael N.
07-07-2006, 20:39
Für die Zukunft des JJ sehe ich persönlich "schwarz".

Durch die Neuerungen aus dem Jahre 2000 erhoffte ich, endlich JJ so zu unterichten, wie ich es verstehe. Leider haben aus meinem Verein die meisten Trainer diese Neuerungen nicht verstanden. Daher habe ich mich verselbstständigt. Das haben viele nicht verstanden (Wieso kannst du nur .... das geht doch nicht ... usw.).

Nachdem ich erfahren habe, welche Änderungen im Prüfungsprogramm erfolgen sollen, habe ich meine Zweifel, wie dieses im Training und auf Prüfungen umgesetzt werden soll. Hier kochen zuviele Köche die Suppe, ohne Ahnung von der Materie zu haben (PEINLICH)

Wenn diese Änderungen offiziell in Kraft treten, denke ich, werde ich kein JJ mehr nach dem Programm unterrichten.

Durch jede Änderungen des JJ-Programmes werden wieder viele Sportler dem JJ den Rücken kehren und sich anderen Budo-/Kampfsportarten zuwenden.

Viele Kampfsportler anderer Stile lachen mittlerweile über den "Schrott", der jedesmal als Änderung des Programmes veröffentlicht wird.

:D

Das sich JJ ka über andere Stile informieren, um das JJ zu verstehen, halte ich für legitim. Die Einflüsse, die das Programm entstehen liessen, sind eindeutig erkennbar. Wenn man auch weiß, wer alles in der damaligen Kommission tätig war und was die betreffenen Personen nebenbei trainineren, kann man das JJ Programm besser verstehen.

:D

tom herold
08-07-2006, 09:55
@eversor, ritter sport, madcat und die anderen::klatsch: :yeaha:
ich glaube aber, daß es einen recht vernünftigen ausweg aus dem ganzen dilemma gibt: man verläßt diverse verbände und ... nein, macht nicht etwa den 237. "neuen" verband auf, sondern beschränkt sich uaf die eigenen vereine, die eigenen schüler.
voraussetzung dafür sollte zumindest ein zu recht hochgraduierter ...-ka sein, der (falls das system so aufgebaut ist) entsprechend einer vernünftigen prüfungsordnung dann prüfungen abnimmt.
man kann eine solche PO selbst entwerfen, sollte sich jedoch von kompetenten leuten dabei beraten lassen - oder man übernimmt eine bereits bestehende, sinnvolle PO und orientiert sich an dieser.
um nun nicht im eigenen saft zu schmoren, kann man sich ja bundesweit (oder darüber hinaus) umtun, damit man dazulernen kann und sich mit kompetenten leuten austauscht.
wir machen das jedenfalls so, und ich denke, daß es nicht der schlechteste weg ist.
man vermeidet den ganzen sportpolitischen quark der verbände - das lohnt sich allemal!
zur frage, "wer denn dann unsere gürtel anerkennt" - ist das wirklich wichtig?
wenn man etwas kann und dadurch das entsprechende gesunde (!) selbstbewußtsein aufgebaut hat, legt man keinen wert auf "anerkennung der graduierungen". zudem - anerkennung durch wen eigentlich? durch die "kompetenzlinge" und funktionäre der "etablierten" verbände? wer will das schon?
dann erhebt sich noch die frage, wo man denn dann an wettkämpfen teilnehmen kann, wenn man sich aus diesem oder jenem verband ausklinkt ...
kein problem! es gibt sehr, sehr viele gute veranstaltungen, an denen jeder teilnehmen kann, unabhängig von der zugehörigkeit zu diversen organisationen.
es ist also etwas unverständlich, wenn einerseits beklagt wird, daß es im verband XY "nicht mehr auszuhalten sei", andererseits aber keine konsequenzen gezogen werden - jedenfall ist das mein (zugegeben etwas radikaler) standpunkt (hihi!).
ich persönlich glaube, daß es den japanischen kk in deutschland ganz gut tun würde, wenn sie nicht mehr in großen, starren, erstarrten und funktionärsdominierten verbänden organisiert wären. ich stelle mir das wie in japan vor - überall dojos, in denen dieses oder jenes ryu gelehrt wird, sinnvolle kooperation ohne vereinnahmung, austausch von wissen ...
möglicherweise würden dann sehr schnell etliche sportpolitisch bedingte scheuklappen fallen ... :D :D
mfg
tom

Ritter Sport
08-07-2006, 13:07
Hallo zusammen! :)


ich glaube aber, daß es einen recht vernünftigen ausweg aus dem ganzen dilemma gibt: man verläßt diverse verbände und ... nein, macht nicht etwa den 237. "neuen" verband auf, sondern beschränkt sich uaf die eigenen vereine, die eigenen schüler.
Ich finde deinen Weg sehr mutig und vernünftig. Dein Dojo stellt damit eine kleine aber feine (Kampfkunst-)Perle da, die wiederum wichtige Impulse geben kann für die Entwicklung des Judo in Deutschland. Damit bietest du eine Alternative für diejenigen, die sich wirklich um ein Verständnis der größeren Zusammenhänge einer Kampfkunst(!) bemühen. Aber der kleine Haken ist eben, daß du ein Ausnahmenfall bist und solche Dojos in Deutschland selten sind.

Und hier kommen wir auch schon zu einem großen Vorteil des DJJV "Ju-Jutsu". Nämlich: man kann es flächendeckend in Deutschland trainieren und es ist preiswert. Dabei muß man dann in Kauf nehmen, daß der 70jährige Opa neben dem zukünftigen UFC-Champion, der Beamte neben der Hausfrau, der Student neben der Schülerin, etc. fröhlich trainieren geht. Für einen Trainer ist es dann schwierig alle Interessen gleichermaßen zu berücksichtigen. Mit anderen Worten: Man muß Kompromisse schließen können. Man kann durchaus im Ju-Jutsu sehr viel lernen... Dies hängt, wie einer meiner Vorgänger bereits sagte, vom Trainer ab und natürlich vom persönlichen Engagement (...und der Geduld).


ich persönlich glaube, daß es den japanischen kk in deutschland ganz gut tun würde, wenn sie nicht mehr in großen, starren, erstarrten und funktionärsdominierten verbänden organisiert wären. ich stelle mir das wie in japan vor - überall dojos, in denen dieses oder jenes ryu gelehrt wird, sinnvolle kooperation ohne vereinnahmung, austausch von wissen ... Eine schöne Vorstellung... :) Aber meinst du nicht, daß sich diese Dojos "ihre" Techniken dann teuer bezahlen lassen? ;)

Liebe Grüße :)
Ritter Sport

Jens_78
08-07-2006, 13:40
man kann es flächendeckend in Deutschland trainieren und es ist preiswert.


Das ist sicherlich auch ein wichtiger Punkt. Denn auf mich selber bezogen: a) habe ich als Student momentan wenig Geld und freue mich, den Sport preisgünstig betreiben zu können. b) weiß ich leider nicht ob ich nach dem Studium hier wohnen bleiben kann oder wegen des Jobs vielleicht ich eine ganz andere Ecke Deutschlands muss - dann ist das nahezu flächendeckende Angebot natürlich super, da ich einmal Angefangenes weiterhin betreiben kann. ;)

Das wäre auch mein Problem mit einem KS/KK, der nich halbwegs flächendeckend angeboten wird. Ich habe doch keine Lust eine KK zu beginnen, die ich bei einem eventuellen Umzug nicht mehr ausüben kann. Wäre für mich eine Problem, vor allem wenn ich angefangen habe sowas wie Liebe für diesen KS/KK zu empfinden ;)

Zum Thema wo die Reise im Ju Jutsu hingeht: Ich bin gerade mal Gelbgurt und strotze bestimmt nicht vor Fachwissen und Überblick, aber ich denke immer, jeder ist auch selbst für sich verantwortlich und entscheidet mit, wo die Reise hingeht. Das Prüfungsprogramm ist die eine Sache - das normale Training die andere. Ich kann schon die Trainingsqualität durch die Wahl meines Trainingsparners entscheidend beeinflussen.

Ich hatte letztens mal auf einer JJ DAN-Prüfung zugeguckt und war erschrocken, wie lasch es einige Kandidaten dort mit den Techniken gehalten haben. Andere wiederrum waren dynamisch, kraftvoll und schnell. Aber in Endeffekt liegt es doch an mir, wieviel Energie ich in's Training stecke und was ich versuche, aus dem System zu machen.

Gruß

tom herold
08-07-2006, 14:41
@ritter sport: du hast recht. aber: auch wenn es dann die kk, in die man sich in einem kleinen, unabhängigen dojo "verliebt" hat, nicht überall ausüben kann - da gibt es doch lösungen!:D
eine davon wäre, sich enthusiastische mitstreiter zu suchen und das ganz selbst in die hand zu nehmen. etliche meiner schüler tun das.:D
in zeiten des internet und des telefons kann man auftretende fragen einigermaßen problemlos klären, denke ich - wir haben diese erfahrung jedenfalls gemacht.
und zum thema geld - wir hier nehmen von unseren leuten nur den ganz normalen vereins-beitrag im monat, und das sind so 7 - 10 euro.:)
ich denke, daß man da so einiges auf die beine stellen kann - und wenn man es nicht selbst kann, dann sucht man sich jemanden, der's kann;)
mfg
tom

Jens_78
08-07-2006, 15:16
eine davon wäre, sich enthusiastische mitstreiter zu suchen und das ganz selbst in die hand zu nehmen. etliche meiner schüler tun das.:D
in zeiten des internet und des telefons kann man auftretende fragen einigermaßen problemlos klären

Das setzt aber voraus, dass ich schon einges an Grundlagenwissen ordentlich vermittelt bekommen habe. Spricht, wenn ich erst 1-2 Jahre bei der Sache bin und weg ziehe, ist das mit "selber enthusiastisch in die Hand nehmen" wohl eher utopisch. Da braucht's vorher schon einige Jahre des Trainings und sowas angehen zu können. Internet und Telefon hin oder her ;)

Gruß

Madcat
09-07-2006, 13:48
Hi Folks,

@Eversor:

Ja, das habe ich leider auch immer mal wieder erlebt. Wichtig ist meiner Meinung nach, das die Leute mal ihren Kopf benutzen und NACHDENKEN. Bei einigen Sachen bin ich auch der Meinung, das die "richtige" Technikausführung nochmal überdacht werden muss.
Zum Beispiel Wurfeingänge: Ich habe während meiner ersten 5 Jahre Ju-Jutsu nicht richtig werfen können (bzw. nur mit viiieel Kraft) Ich habe dann auf einem Lehrgang von Sensei Connelly (sehr guter Mann übrigens) mal Wurfeingänge gesehen, die der Beschreibung von Tom im Tokyo Hirano-Thread sehr nahe kommen. Und siehe da, schon klappte es auf einmal besser (obwohl ich mich immer noch als lausigen Werfer bezeichnen würde...;-))
Mittlerweile unterrichte ich vorrangig diese Eingänge, weil sie einfach funktionieren....


@VanZan

Ich bin da immer etwas zwiegespalten was die Offenheit des Programmes angeht. Ich stimme mit Dir überein, das hier die Trainer am meisten Verantwortung haben, die Inhalte vernünftig zu unterrichten. Die freie Technikauswahl sehe ich aber insgesamt doch eher als Stärke an. Wir haben ab und an mal einige kleine Mädels, für die manche Standardvarianten einfach nicht funktionieren würden. Da ist es schon wirklich gut und auch motivierend, wenn man die Sachen auf sie zuschneiden kann. Das heißt natürlich nicht, das sie nicht trotzdem die Basistechniken lernen müssen. Weiterhin ist es natürlich auch ein großer Vorteil, sich individuelle Eingänge zurechtzuschneidern und z.B. Hebelvarianten, von denen man auch einfach nicht überzeugt ist wegzulassen. Wenn man diese Entscheidungen natürlich unter primär ideologischen oder Poser-gesichtspunkten trifft, wird die Grundidee aber leider pervertiert...;-)

Ich denke hier wird aber auch im Prüfungsprogramm umgedacht werden müssen. Würde mich jemand fragen, müsste zum Beispiel ein Fach her, wo geprüft wird, ob der Prüfling in der Lage ist, zu adaptieren. Zum Beispiel man bekommt einen Eingang vorgegeben und muss demonstrieren, wie man daraus eine bestimmte Technik erarbeiten könnte. Das wäre dann kein schön anzusehendes Ju-Jutsu und bestimmt würde auch mal was schiefgehen, aber man könnte direkt sehen, ob der Prüfling die wichtigen Technikkomponenten kennt und sie auch übertragen kann. Weiterhin müsste meiner Meinung nach auch diese schwachsinnige Regelung aus dem Programm raus, das man nur mit Prüfungsteilnehmern demonstrieren darf. Und zwar dahingehend, das ich als Prüfer jemanden bestimmen kann (auch mich selbst!!!), der mal zum Beispiel eine Komplexaufgabe mit dem Prüfling durcharbeitet. Vielleicht erst im höheren Schülerprogramm, aber es würde eine Menge neuer Möglichkeiten eröffnen. Zum Beispiel kann ich dann wirklich mal in eine bestimmte Richtung drücken oder ziehen und direkt SPÜREN, ob die Technik XY prinzipiengerecht (tolles Wort..;-)) eingesetzt wird. Auch Tänzer wären sofort zu entlarven. Leider sieht man aber viele (nicht alle!!!) Danprüfer selten als trainierende auf der Matte.

@ Michael N.

Mit den Einflüssen hast Du schon recht, man kann recht genau sehen wer da was beigesteuert hat (nur mal die Fotos im 1x1 anschauen...;-))
Was leider aber nicht funktioniert, ist das das Programm wirklich ineinandergreift. Es gibt, anders als bei anderen Stilen, leider nicht DIE Ju-Jutsu Kampfstrategie.....Im Gegenteil viele Leute trainieren falschherum. Wenn einer mit mir grappeln will, dann grappel ich mit, wenn einer tritt, trete ich mit usw. (Ich weiß man brüstet sich damit die Distanz wählen zu können aber ich kenne eine Menge Leute die das a) nicht trainieren oder b) nicht mal drüber nachgedacht haben...)

Was meinst Du denn für Änderungen des Prüfungsprogramms. Ich habe zwar schon einiges gerüchteweise gehört, aber ich kenne leider weder Details noch die Positionen der Landesverbände (ich weiß das NRW gegen einige Punkte ist, aber nichts genaues) Vielleicht könntest Du das mal posten?!!?

@Tom

Ich hatte schonmal Phasen, da war ich kurz davor die gesamte Ju-Jutsu Sache hinzuschmeißen. Allerdings hat der Verband doch auch einige Vorteile und die meisten Leute sind auch ganz nett, auch wenn ich in vielen Dingen anderer Meinung bin. Außerdem gibts im Jutsu, wie ich schon sagte, auch eine wirklich großartige Lehrer, auf die ich nicht verzichten möchte. Ich denke es ist besser, immer mal wieder mit verschiedenen Leuten zu reden, Standpunkte auszutauschen und versuchen zu verstehen und Verständnis zu erzeugen, als einfach abzuhauen. (komischer Satz..;-))
Denn wie ich schon sagte, wenn man das Ju-Jutsu Programm RICHTIG, mit VERSTAND und einer guten EINSTELLUNG trainiert, ist es eines der besten Programme, die ich zum jetzigen Zeitpunkt kenne. Auch wenn sicherlich noch einiges verbessert werden kann.....

Ich freue mich auf eine weitere Diskussion...:-)

Gruß Sebastian

Michael N.
09-07-2006, 22:50
@Madcat

was die Änderungen im JJ betrifft, die Gerüchte sind wahr geworden. Ich sehe du wohnst in Aachen, daher frage doch einfach mal Phillip.

Ansonsten bleibe beim Inayan Eskrima und trainere schön bei Simone, dort hast du mehr von.

:D

VanZan
09-07-2006, 23:04
was die Änderungen im JJ betrifft, die Gerüchte sind wahr geworden.
Jetzt bin ich auch neugierig geworden,was soll denn jetzt schon wieder geändert werden?
Muss ich mir schon wieder ein neues Ju-Jutsu 1x1 bestellen?

Madcat
10-07-2006, 17:56
@Michae N.

Bitte schreib doch mal was jetzt genau beschlossen worden ist, da ich auch in den Gerüchten wiedersprüchliche Dinge gehört habe...das Netz hat leider auch (noch?!!?) keine Infos zu dem Thema....

Gruß Sebastian

Michael N.
10-07-2006, 21:50
Tja zu den Gerüchten gibt es nicht viel zu sagen (aber zu weinen) ... :mad:

Letztes Jahr in Kassel beim Megaevent JJ wurde vorgeschlagen, die Pratzenarbeit (Pratzenkombinationen im Danbereich) aus dem Programm zu nehmen. Dafür kann der Prüfer einzelne Atemi auf der Pratze abfragen. Wie das in einer Prüfung aussehen soll, :confused:

Dafür soll der 3er Kontakt (für Experten: Hubud bzw. Block-Parry-Check-Konter) ausgebaut werden. Veschiedene Eingänge usw.
Wie das konkret aussehen soll, :confused:

Ich halte persönlich von dieser Änderung nichts. Ich denke, dass mit dieser Änderung, wenn sie in Kraft tritt, ein Mitgliederrückgang zu erwarten ist. Es haben in Deutschland immer noch viele Trainer das Problem, das JJ Programm in seiner Form und mit seiner Idee umzusetzen. Wenn jedesmal eine Änderung in Kraft tritt, verwirrt man damit die JJka und sie orientieren sich wieder woanders.

:o

VanZan
10-07-2006, 22:06
Na Super,ich fand die jetzige Pratzenarbeit in der Prüfung schon nicht so prickelnd.Da der Prüfling vorher ja seine Atemis genau aufschreiben konnte,und der Prüfer diese dann vorgelesen hat.
Da fragte ich mich dann immer,kann der noch was anderes ausser Links,Rechts,Links.
Und wie soll das jetzt aussehen:Zeig mir einen Geraden Fauststoß mit Links gegen die Pratze.Bääm,ja sehr gut,ist zwar keine Kombination,und draussen nicht realistisch,aber egal.

Ich weiß schon warum ich Ju-Jutsu nur noch so nebenbei mache,und meine ganzen Lizenzen wie Prüfer,Kampfrichter usw. habe ablaufen lassen,und auch kein Training mehr gebe.
Dann gehe ich halt dort nur noch hin um mich zu bewegen,und wenn ich ernsthaft Kampfsport betreiben will gehe ich weiter zum Luta Livre oder Grappling.

Schon nach der ersten Erneuerung haben zig Leute das Handtuch geschmissen(vor allen Wettkämpfer),dann sollen sie man so weiter machen,werden schon sehen was sie davon haben.
Gott sei Dank habe ich ein Trainergespann das mir erlaubt das ich die Techniken für mich so trainieren kann,wie ich es für die Strasse sinnvoll halte,und nicht für eine Prüfung.Hauptsache ich halte mich halbwegs ans Grundgerüst.
Und ne Prüfung werde ich sowieso nicht mehr machen,weil was habe ich davon?

tom herold
11-07-2006, 09:40
hmmm ... klingt nicht so, als ob man da wirklich gründlich überlegt hätte, wie man die prüfungsordnung tatsächlich sinnvoll verbessert.
mich erinnert das ein wenig an den djb - da wird auch ständig an der po rumgewerkelt, ohne daß man wirklich nachvollziehbar begründen kann, warum man die bewährte gokyo-no-kaisetsu aufgegeben hat ... :(
ein immer wieder gern benutztes "argument" der "erneuerer" ist dies: man habe ändern müssen, damit die po "auf dem neuesten stand" sei.
im judo-magazin schrieb ein gewisser claus rosenberg dazu, eine po sei schließlich dazu da, "die neuesten trends des internationalen wettkampfgeschehens an der basis zu vermitteln".
ich denke, daß dies der entscheidende denkfehler ist - eine po soll die absolut fundamentalen grundlagen vermitteln und sonst gar nichts.
wenn man bspw. im judo grundlegende würfe wegläßt und sie durch sehr fortgeschrittene zusatzwürfe ersetzt, nur weil die gerade im wettkampf oft angewandt werden, zeugt das nicht von tiefergehendem verständnis für das judo ...
ähnlich sehe ich es im jj. das hubud ist ein drill der fma, und muß daher im zusammenhang gesehen werden. hubud existiert doch nicht losgelöst von anderen drills der fma (bspw. tapi-tapi usw.)
ich weiß nicht so recht, was jemand mit der anfangsbewegung des hubud (= dreier-kontakt) anfangen soll, wenn er nicht in die essentiellen anwendungen dieses drills eingewiesen wird ... und wenn derjenige weder lernt, wie man aus diesem drill heraus wirft, takedowns durchzieht, kleine hebelchen anwendet (also das repertoire des dumog) oder sich durch diesen drill dem anderen entzieht ...
aber das ist nur meine persönliche meinung.:)
mal sehen, wie sich das mit dem jj so weiterentwickelt ...
mfg
tom

Ritter Sport
11-07-2006, 12:24
Hallo zusammen! :)


@ritter sport: du hast recht. aber: auch wenn es dann die kk, in die man sich in einem kleinen, unabhängigen dojo "verliebt" hat, nicht überall ausüben kann - da gibt es doch lösungen! Ja! :) Dies habe ich aber erst für eine spätere Lebensphase eingeplant. Einer meiner Lebensträume ist selber mal ein kleines aber feines Dojo zu besitzen und dort zu unterrichten. Aber dies ist mit viel Arbeit und sorgfältiger Planung verbunden.


Das ist sicherlich auch ein wichtiger Punkt. Denn auf mich selber bezogen: a) habe ich als Student momentan wenig Geld und freue mich, den Sport preisgünstig betreiben zu können. b) weiß ich leider nicht ob ich nach dem Studium hier wohnen bleiben kann oder wegen des Jobs vielleicht ich eine ganz andere Ecke Deutschlands muss - dann ist das nahezu flächendeckende Angebot natürlich super, da ich einmal Angefangenes weiterhin betreiben kann. Ja, dies ist einer der ganz großen Vorteile des Ju-Jutsu. Sehe ich auch so! :)


Die freie Technikauswahl sehe ich aber insgesamt doch eher als Stärke an. Wir haben ab und an mal einige kleine Mädels, für die manche Standardvarianten einfach nicht funktionieren würden. Da ist es schon wirklich gut und auch motivierend, wenn man die Sachen auf sie zuschneiden kann. Das heißt natürlich nicht, das sie nicht trotzdem die Basistechniken lernen müssen. Weiterhin ist es natürlich auch ein großer Vorteil, sich individuelle Eingänge zurechtzuschneidern und z.B. Hebelvarianten, von denen man auch einfach nicht überzeugt ist wegzulassen. Wenn man diese Entscheidungen natürlich unter primär ideologischen oder Poser-gesichtspunkten trifft, wird die Grundidee aber leider pervertiert...;-) Das sehe ich im Prinzip genauso wie du. Das die PO einem Freiheiten läßt ist sehr zu begrüßen!!! :) Schon Bruce Lee sagte: "Meine Wahrheiten sind nicht deine Wahrheiten."

Hier sollte man eher an die Eigenverantvortlichkeit der Schüler appellieren. Denn letztlich müssen sie sich mit den Techniken auf der Straße verteidigen können und es liegt in ihrem eigenen Interesse sich dahingehend fortzubilden.


Würde mich jemand fragen, müsste zum Beispiel ein Fach her, wo geprüft wird, ob der Prüfling in der Lage ist, zu adaptieren. [...]
Weiterhin müsste meiner Meinung nach auch diese schwachsinnige Regelung aus dem Programm raus, das man nur mit Prüfungsteilnehmern demonstrieren darf. Und zwar dahingehend, das ich als Prüfer jemanden bestimmen kann (auch mich selbst!!!), der mal zum Beispiel eine Komplexaufgabe mit dem Prüfling durcharbeitet. [...] Keine schlechten Ideen! :) Aber hier spielt der Zeitfaktor auch eine Rolle... Manche Prüfungen dauern schon jetzt, je nach Anzahl der Prüflinge, bis zu 8 Std. Und es ist nicht gerade angenehm für einen Prüfling die ganze Zeit mit eigeklemmten Sack (Eierbecher!) auf der Matte zu "sitzen". :D Hinzu kommt das die Konzentrationsfähigkeit irgendwann deutlich nachläßt. (-> Verletzungen, Sauberkeit der Techniken, "Black Outs", ...) Weniger kann manchmal mehr sein... ;)


Letztes Jahr in Kassel beim Megaevent JJ wurde vorgeschlagen, die Pratzenarbeit (Pratzenkombinationen im Danbereich) aus dem Programm zu nehmen. Dafür kann der Prüfer einzelne Atemi auf der Pratze abfragen. Wie das in einer Prüfung aussehen soll,

Dafür soll der 3er Kontakt (für Experten: Hubud bzw. Block-Parry-Check-Konter) ausgebaut werden. Veschiedene Eingänge usw.
Wie das konkret aussehen soll, Genau das habe ich Gerüchten zufolge auch gehört... :)

Ist es denn schon eine beschlossene Sache? :confused:

Die Pratzenarbeit finde ich persönlich sehr gut, da man daran die Schlagkraft und Reflexe sehr gut trainieren kann. Und gerade die Mädels haben in diesem Punkt symptomatisch mehr Probleme als die Männer.

Liebe Grüße :)
Ritter Sport

P.S.: Kann man also als (langfristigen)Trend festhalten, das FMA und Ju-Jutsu mehr verschmelzen werden? (Viele von euch trainieren ja schon Escrima, Arnis etc.)

P.P.S: Wenn ich etwas verändern müßte, dann wäre dies folgendes...
- Ich finde es persönlich didaktisch unklug, daß die Messerabwehr/Stockabwehr nicht von anfang an mit "Störtechnik" abgeprüft wird. (-> Störtechniken müßen erst zum "Blaugurt" beim Stock gezeigt werden und zum "Braungurt" beim Messer.) Man sollte die Waffenabwehr von Anfang an richtig trainieren und auch abprüfen.
- Bürokratie abbauen! (-> Prüfungsbezirk sollte man sich selbst aussuchen dürfen. Vielleicht auch einen "Uke" zur Demonstration mitbringen dürfen, der nicht direkt an der Prüfung beteiligt ist. usw)
- Die PO sinnvoll kürzen bzw. sinnvoll erweitern... "Weniger ist mehr!"
- Nicht ständig die PO nachbessern.

diva
12-07-2006, 07:38
. Ich denke, dass mit dieser Änderung, wenn sie in Kraft tritt, ein Mitgliederrückgang zu erwarten ist. Es haben in Deutschland immer noch viele Trainer das Problem, das JJ Programm in seiner Form und mit seiner Idee umzusetzen. Wenn jedesmal eine Änderung in Kraft tritt, verwirrt man damit die JJka und sie orientieren sich wieder woanders.

:o

Die Änderungen betreffen doch ausschließlich den Dan-Bereich!
Warum sollte daher ein Mitgliederschwund eintreten? Bis dahin wird eh die Luft immer dünner.

Hmmm, also ich finde die PO eigendlich ganz gut, ist logisch und didaktisch gut aufgebaut, auch wenn es im Detail immer was zu meckern gibt (Weiterführung Orangegurt!!! die Nummer mit den Armstreck-/Armbeuhehebel-Tänzchen hat sich mir immernoch nicht erschlossen).

Die Änderung mit der Pratzenarbeit finde ich auch ganz gut, damit soll einfach erreicht werden, dass bereits im den früheren Schülerstadium mit Pratzen und Schlagpolster gearbeitete wird und dies kann dann der Prüfer stichprobenhaft abprüfen. Das sieht man dann schon auf den ersten Blick, ob regelmäßig mit diesen m.E. wichtigen Hilfsmitteln gearbeitet wird oder nicht.

Diva

Madcat
12-07-2006, 09:41
Hallo....:)




Keine schlechten Ideen! :) Aber hier spielt der Zeitfaktor auch eine Rolle... Manche Prüfungen dauern schon jetzt, je nach Anzahl der Prüflinge, bis zu 8 Std. Und es ist nicht gerade angenehm für einen Prüfling die ganze Zeit mit eigeklemmten Sack (Eierbecher!) auf der Matte zu "sitzen". :D Hinzu kommt das die Konzentrationsfähigkeit irgendwann deutlich nachläßt. (-> Verletzungen, Sauberkeit der Techniken, "Black Outs", ...) Weniger kann manchmal mehr sein... ;)

Jepp das mit der Zeit ist definitiv nicht ganz unproblematisch....allerdings wüsste ich da auch nicht wie man das besser machen kann. Mir ist allerdings bei meiner letzten Prüfung aufgefallen, das man vom Ablauf her schon noch straffen kann....Und man muss halt tendenziell die Mattengrößen klein halten, auch wenn die Prüfung dann etwas teurer wird. Mit 6 Leuten waren wir doch noch in vertretbarer Zeit durch. Wobei aber wie gesagt, wenn ich zum Beispiel sehe das eine Technik nicht funktioniert, dann könnte ich ja auch eben selbst nochmal auf die Matte gehen und mich als Angreifer zur Verfügung stellen. Das geht sicherlich schneller als wenn ich mir die Technik 5 mal zeigen lassen (hab ich so schon gesehen) Das hätte auch direkt den Vorteil, das den Effekt von Partnern, die nicht mitgehen, abmildern kann. Heute isses ja doch so, das man mit einem eingespielten Partner die Prüfung sicher besteht, während das sonst immer so eine Sache ist. Das kann aber nicht Sinn der Sache sein, da meine Techniken ja anwendbar sein sollten. Etliche Prüfungen, gerade auf höherer Ebene, sehen aber leider eher wie Duo-Wettbewerbe aus...(Wenn Du weißt was ich meine...;))



Die Pratzenarbeit finde ich persönlich sehr gut, da man daran die Schlagkraft und Reflexe sehr gut trainieren kann. Und gerade die Mädels haben in diesem Punkt symptomatisch mehr Probleme als die Männer.


Absolute Übereinstimmung. Die Möglichkeit, auch mal im Schülerbereich jemand in der Prüfung auf die Pratze hauen zu lassen, finde ich super. Da kann man dann direkt sehen, ob Handhaltung usw. richtig sind und der Prüfling sich beim Schlagen nicht selbst massakriert. Wahrscheinlich ist dann generell eine bessere Technik zu erwarten, da man sich spätestens in der Prüfungsvorbereitung mal mit der Statik der Technik beschäftigen muss, was ja im jetzigen Programm nicht gegeben ist. Gerade im Hinblick auf Schlagkraft und Präzision können die meisten Jutsuka sich noch deutlich verbessern.
Abzuprüfen ist das Ganze doch auch gut. Pratze neben die Matte, und wenn mir die Technik in der Kombi nicht gefällt lasse ich den Prüfling einfach mal kurz auf die Pratze hauen. Wenn ich das richtig verstanden hab, soll es ja keine Pflicht werden auf die Pratze zu schlagen....

Allerdings ist mir schleierhaft, warum die Pratzenarbeit dann aus dem Dan-Programm fliegen soll. Als sinnvolle Fortsetzung der methodischen Reihe um die Atemitechniken müsste ich dann doch ERST RECHT Kombinationen prüfen. Naja wenn ich das nächste mal Joe auf nem Lehrgang sehe werde ich ihn vielleicht mal drauf ansprechen, was da der Hintergedanke war.



P.S.: Kann man also als (langfristigen)Trend festhalten, das FMA und Ju-Jutsu mehr verschmelzen werden? (Viele von euch trainieren ja schon Escrima, Arnis etc.)


Hmm....für mich funktionierts gut, aber ich glaube generell ist der Trend eher Ju-Jutsu plus X (oder umgekehrt..;-) Vorteil in den FMA ist ja gerade, das quasi alle Waffentechniken, die in vielen Vereinen gar nicht trainiert werden, aber spätestens auf Dan-Ebene dann gefordert sind, in den FMA von Anfang an unterrichtet werden.
Insgesamt suchen sich die Jutsukas(zumindest viele der mir bekannten) aber eher die Sache aus, die zu ihrer Interpretation des JJ passt. Fast alle Wettkämpfer (zumindest bei uns) machen mehr Judo als Jutsu, während andere Leute dann eher auch mal Boxen oder TKD machen. Achim Hanke zum Beispiel hat auf dem letzten Lehrgang, den ich von ihm besucht habe, einige Male auf Sambo verwiesen (Mutmaße ich also das er in die Richtung trainiert)
Trotz der guten Synergieffekte, die ich ja selbst auch nutze, finde ich es nur sehr schade, das es keine guten Ju-Jutsukas gibt, die ausschließlich Jutsu betreiben.



P.P.S: Wenn ich etwas verändern müßte, dann wäre dies folgendes...
- Ich finde es persönlich didaktisch unklug, daß die Messerabwehr/Stockabwehr nicht von anfang an mit "Störtechnik" abgeprüft wird. (-> Störtechniken müßen erst zum "Blaugurt" beim Stock gezeigt werden und zum "Braungurt" beim Messer.) Man sollte die Waffenabwehr von Anfang an richtig trainieren und auch abprüfen.
- Bürokratie abbauen! (-> Prüfungsbezirk sollte man sich selbst aussuchen dürfen. Vielleicht auch einen "Uke" zur Demonstration mitbringen dürfen, der nicht direkt an der Prüfung beteiligt ist. usw)
- Die PO sinnvoll kürzen bzw. sinnvoll erweitern... "Weniger ist mehr!"
- Nicht ständig die PO nachbessern.

Also den Aufbau der Waffenabwehr finde ich persönlich sehr gelungen. Ich hatte als grüngurt damals schon genug Probleme, die Aufnahme des Arms und die Distanzüberbrückung gut hinzubekommen....Da jetzt auch noch die Störtechnik mit rein wäre m.E. zu viel gewesen...





Hmmm, also ich finde die PO eigendlich ganz gut, ist logisch und didaktisch gut aufgebaut, auch wenn es im Detail immer was zu meckern gibt (Weiterführung Orangegurt!!! die Nummer mit den Armstreck-/Armbeuhehebel-Tänzchen hat sich mir immernoch nicht erschlossen).
Diva

Die Weiterführung zu orange finde ich im gesamten Programm eines der wichtigsten Fächer, allerdings mit der Einschränkung, das man sie richtig trainieren und vermitteln muss. Macht man das nicht, artets nämlich schnell zu Tänzchen aus.
(Bitte meine subjektive Erklärung hier nicht als Klugschwätzerei auffassen..;))
Meiner Meinung nach wollte man hier erreichen, das der Schüler die grundsätzliche Fähigkeit entwickelt, Kraftrichtungen zu fühlen. Darüberhinaus ist man auch gezwungen, auf die Körperhaltung zu achten und sich richtig zu bewegen, alles Dinge, die für einen angehenden orangegurt nicht trivial sind. Das Hauptproblem dabei ist, das der Partner eigentlich viel mehr Erfahrung haben muss, um das Fach richtig zu füttern.

Nimm dir wirklich mal einen Anfänger und sage ihm er soll wirklich erst dann reagieren, wenn er von dir einen Kraftimpuls bekommt. Und dann auch noch in die (für die Übung) richtige Richtung. (Drehe ich mich nämlich zum Beispiel aus dem Armstreckhebel nach vorne raus, wäre die Weiterführung eher in einen Kreuzfesselgriff rein.)
Wenn die Impulse richtig kommen, lernt der Schüler die Kraftrichtung zu erkennen und umzusetzen. Mit diesem Wissen und "Gefühl" weiß er jetzt, auf was er dann im späteren Training achten muss, um einen Hebel, oder auch einen Wurf, richtig und realitisch weiterzuführen.
Das ganze hat man dann einfach als Fluss hintereinander gepackt, um viele Wiederholungen schaffen zu können.
Das Problem ist, gebe ich als Partner nicht jedesmal auf neue einen sauberen Impuls, habe ich sofort tanzerei.
Umgekehrt kann der Partner lernen, den richtigen Zeitpunkt für die Gegenbewegung zu erwischen. Auch das ist nicht ganz einfach.
Letztendlich ist die Übung also nichts anderes als ein Mini-Lockflow.
Ich mache das bei uns so, das ich auch ab und zu mal mit den Leuten mache und wenn sie nicht richtig die Kraft aufnehmen bzw. auch die Gegenbewegung nicht vernünftig kommt, die Technik einfach mal durchziehe (sanft natürlich....;-)) Als Erweiterung und nächste Stufe kann man dann, wenn die Basis richtig klappt, auch mal Gegenbewegungen in andere Richtungen machen, aus denen sich dann natürlich auch andere Weiterführungen machen lassen.
Wie gesagt, bei der Übung muss man wirklich hochkonzentriert zu Werke gehen, weil sie sonst einfach nicht richtig klappt....Ich hoffe ich hab dir jetzt keine Frikadelle ans Bein geschrieben...;-)


Was mir jetzt mal wieder aufgefallen ist, das dem Ju-Jutsu dringend mal wirklich ein Ausbildungsprogramm fehlt (NICHT Prüfungsprogramm) Im Programm steht ja irgendwo sowas wie "die Prüfung stellt nur einen Ausschnitt dar, die Ausbildung sollte aber wesentlich umfangreicher sein". Da könnte man dann (evtl. auch gürtelunabhängig) wichtige Lernziele formulieren und auch mal sowas wie "zu erreichende Fähigkeiten" auflisten, ohne den direkten Prüfungsgedanken dahinter. Hier würden dann meiner Meinung nach nach auch Grundtechniken reingehören, aus denen man dann für die Prüfung auswählen kann...

Wie seht Ihr das?

Gruß Sebastian

diva
12-07-2006, 11:12
Hallo....:)

Die Weiterführung zu orange finde ich im gesamten Programm eines der wichtigsten Fächer, allerdings mit der Einschränkung, das man sie richtig trainieren und vermitteln muss. Macht man das nicht, artets nämlich schnell zu Tänzchen aus.Gruß Sebastian

Hmmm, ich habe die Aufgabe bisher immer so aufgefasst, dass es zum Tänzchen kommt, wenn es einigermaßen richtig gemacht wird. :confused:
Nämlich Zug am Arm beim Armstreckhebel, der Partner gleitet heran und beugt den Arm an, um den Armstreckhebel zu vereiteln, dann wird mit einer Doppelschrittdrehung um 180 ° in den Armbeugehebel gewechselt, der Partner weicht kreisförmig nach hinten aus heraus und streckt dabei den Arm, um den Armbeugehebel zu vereiteln, wieder Zug am Arm und Armstreckhebel.... so bewegen sich beide langsam im Kreis. Ist das so nicht richtig?

Das Problem ist aber, dass zu so einem frühen Zeitpunkt vielfach das Gefühl für diese Bewegungen noch gar nicht so ausgeprägt sind und es sieht meist sch... aus. Gerade bei den Kids ist es oft (meist) eine Katasthrophe.

Diva

Schnueffler
12-07-2006, 11:45
Bin kein Experte in eurem Prüfungsprogramm, aber so wie es beschrieben wurde (und wie ich es von uns kenne), arten die Weiterführungstechniken für den lainhaften Zuschauer wie ein Tänzchen aus. Jedoch sollte man schon sehen, in welche Richtung wer drückt und wer wie versucht dem Druck zu entweichen, wie erneut der Druck aufgebaut wird usw.! Ist eine Demonstration der Prinzipien!
MfG
Markus

BIGM
12-07-2006, 13:34
Mein Problem mit dem Ju Jutsu ist folgendes:

In sehr vielen Vereinen wird nur Technik für Technik gelehrt (als einzelner Bewegungsablauf). Die Prüfungsordnung fordert ja auch nichts anderes. Die allgemeinen Prinzipien, die auch auf andere Techniken/ Situationen übertragbar sind, geraten in den Hintergrund. Dies hat sicher auch damit zu tun, dass man die Prinzipien von Karate, Judo, Aikido, den FMAs, JDK, Boxen, ... nicht vereinen kann. Eigenschaften (attributes) werden auch so gut wie nie trainiert.

Deshalb finden imho so viele Ju Jutsukas gefallen an diversen FMAs. In den einzelnen FMAs werden alle Distanzen - von Waffen bis zum Grappling - abgedeckt. In allen Distanzen gelten die gleichen Prizipien und zudem werden mehr oder weniger die gleichen Bewegungsabläufe verwendet.

Das zweite Problem ist der in vielen Verein herrschende Mangel an Sparring, der dazu führt, dass sich viele Ju Jutsukas für super SV-Spezialisten halten und dann in der ersten Auseinandersetzung lernen müssen, dass man den allerneusten Handdrehstreckfingerbrecharmbeugehebel eben nicht im Ernstfall anwenden kann.

Mein Vorschläge für ein erfolgreiches und effektives Ju Jutsu (in einigen Vereinen wird das zum Glück schon so praktiziert):
* Beschränkung auf ein Prinzipiengerüst (sei es JKD/ PFS, eine FMA, traditionelles Judo, Silat, ...);
* Sparring als fester Trainingsbestandteil (natürlich mit opt-out-Möglichkeit, da manche Ju Jutsukas eben nur Bewegungsgymnastik betreiben wollen)
* Attributes-Training

Viele Grüße
BIGM

diva
12-07-2006, 13:44
ich weiß nicht so recht, was jemand mit der anfangsbewegung des hubud (= dreier-kontakt) anfangen soll, wenn er nicht in die essentiellen anwendungen dieses drills eingewiesen wird ... und wenn derjenige weder lernt, wie man aus diesem drill heraus wirft, takedowns durchzieht, kleine hebelchen anwendet (also das repertoire des dumog) oder sich durch diesen drill dem anderen entzieht ...
mfg
tom

Das wird schon gemacht.

Der Dreierkontakt wird im Blaugurtprogramm solo als Drill gezeigt, nach oben, unten und Wechsel auf links. Bei der Braungurtprüfung muss der Prüfling dann im Drill Übergänge in Hebeltechniken zeigen. Der DDreierkontakt soll darüber hinaus nun bis in den Dan-Bereich erweitert werden. Vielleicht kommen dann ja die Übergänge in Würfe/Takedowns oder sowas.

Außerdem ist der Dreierkontakt eine ganz wichtige Grundlage für die Waffenabwehr

Diva

Chris_B
13-07-2006, 10:48
Tja zu den Gerüchten gibt es nicht viel zu sagen (aber zu weinen) ... :mad:

Letztes Jahr in Kassel beim Megaevent JJ wurde vorgeschlagen, die Pratzenarbeit (Pratzenkombinationen im Danbereich) aus dem Programm zu nehmen. Dafür kann der Prüfer einzelne Atemi auf der Pratze abfragen. Wie das in einer Prüfung aussehen soll, :confused:

Dafür soll der 3er Kontakt (für Experten: Hubud bzw. Block-Parry-Check-Konter) ausgebaut werden. Veschiedene Eingänge usw.
Wie das konkret aussehen soll, :confused:

Ich halte persönlich von dieser Änderung nichts. Ich denke, dass mit dieser Änderung, wenn sie in Kraft tritt, ein Mitgliederrückgang zu erwarten ist. Es haben in Deutschland immer noch viele Trainer das Problem, das JJ Programm in seiner Form und mit seiner Idee umzusetzen. Wenn jedesmal eine Änderung in Kraft tritt, verwirrt man damit die JJka und sie orientieren sich wieder woanders.

:o

Hi Leute,

ich persönlich finde es auch sehr schade, dass gerade die Pratzentechniken entfernt wurden. Joe meint zwar, dass man jede Atemitechnik an einer Pratze demonstrieren lassen kann aber ich denke, da kommt vielleicht der Karateka in ihm durch. Als Prüfer ist mir aufgefallen, dass viele Schwarzgurte nicht in der Lage sind dynamische Pratzenkombinationen durchzuführen und da noch die Bewegungslehre einzubauen. Wenn ich bei Arthur Allerborn an einem Box-Training teilnehme fühle ich mich persönlich wie ein Weißgurt im Ju-Jutsu, wobei ich als JJka (so glaube ich zumindest) schon ganz gut mit den Pratzen umgehen kann. Dieser Teil ist ein ganz wichtiger Punkt bei mir in jedem Training. Es werden immer Pratzenkombinationen mit Störtechniken des Pratzenhalters (Schläge, Tritte) ausgeführt.

Es ist in meiner Position sehr schwer hier was zu sagen. Egal was ich sage, ich werde von den JJka zerrissen werden. :)

Mittlerweile denke ich darüber nach ob ich selbst noch Prüfungen abnehmen werde, da ich durch die Arbeit mit den anderen Systemen eine andere Sicht auf die Dinge habe und nicht von den Sportlern verlangen kann, dass sie das gleiche tun. Wenn man sich mit FMA beschäftigt, sieht man Fehler im Waffenbereich eher (ist meine Meinung!) als wenn nicht. Wenn man Grappling (oder Judo) betreibt, sieht man eher ob eine Befreiung im Boden funktionieren kann als wenn man es nicht trainiert, von daher denke ich, dass meine Vorstellung von dem JJ sich nicht mit dem der breiten Masse deckt (was nicht abwertend gemeint ist!!!).

Mehr als die Hälte meines Lebens habe ich damit verbracht JJ zu trainieren, zu schulen und vor allem zu verändern. Da ich kein einfacher Mensch bin und bei vielen anecke, konnte ich meine Ideen nicht realisieren. Durch meine Bücher bringe ich die eine oder andere Idee an die Basis und vielleicht kann ich so im einen oder anderen Bereich ein umdenken bewirken. Wobei ich nicht sagen möchte, dass alle Inhalte aus meinen Büchern das Optimale sind (auch wen der Verlag es "effektives Training" genannt hat).

So long

Christian

www.fight-academy.eu

BIGM
13-07-2006, 11:27
Als Prüfer ist mir aufgefallen, dass viele Schwarzgurte nicht in der Lage sind dynamische Pratzenkombinationen durchzuführen und da noch die Bewegungslehre einzubauen. Wenn ich bei Arthur Allerborn an einem Box-Training teilnehme fühle ich mich persönlich wie ein Weißgurt im Ju-Jutsu, wobei ich als JJka (so glaube ich zumindest) schon ganz gut mit den Pratzen umgehen kann. Dieser Teil ist ein ganz wichtiger Punkt bei mir in jedem Training. Es werden immer Pratzenkombinationen mit Störtechniken des Pratzenhalters (Schläge, Tritte) ausgeführt.

Es ist in meiner Position sehr schwer hier was zu sagen. Egal was ich sage, ich werde von den JJka zerrissen werden. :)

Mittlerweile denke ich darüber nach ob ich selbst noch Prüfungen abnehmen werde, da ich durch die Arbeit mit den anderen Systemen eine andere Sicht auf die Dinge habe und nicht von den Sportlern verlangen kann, dass sie das gleiche tun. Wenn man sich mit FMA beschäftigt, sieht man Fehler im Waffenbereich eher (ist meine Meinung!) als wenn nicht. Wenn man Grappling (oder Judo) betreibt, sieht man eher ob eine Befreiung im Boden funktionieren kann als wenn man es nicht trainiert, von daher denke ich, dass meine Vorstellung von dem JJ sich nicht mit dem der breiten Masse deckt (was nicht abwertend gemeint ist!!!).



www.fight-academy.eu

Zwischen den Zeilen lese ich:
Ju Jutsu ist schlecht im
* Pratzen-/Atemiberich
* Standboden-/Bodenbereich
* Waffenbereich

Das Problem ist, dass Christian Recht hat mit dem was er schreibt.

Es kann aber leider nicht jeder neben dem JJ noch Grappling, (Thai/Kick)Boxen und FMA betreiben. Man sollte daher das Programm weiter ausdünnen und sich in jeder Distanz auf das wesentliche beschränken anstatt 4 KK in einer anbieten zu wollen.

Der normale Breitensportler trainert vielleicht 2-3 mal pro Woche und ist vollständig überfordert (genauso wie die viele Trainer), wenn er anstatt eines in sich geschlossenen Konzepts 3-4 Konzepte lernen muss.

VG
BIGM

lamix75
13-07-2006, 11:44
Also ich hab mir jetzt einige Vereine angeschaut, also ich find nicht das man erkennen kann das das JJ 2000 umgesetzt wurde.

Ehrlich gesagt hab ich auch schon überlegt statt Judo u. JJ, MA nur noch Judo u. MA zu trainieren.

Was mir echt auf den Geist geht ist die ständige Verschlimmbesserung, wenn irgendwo in der Nähe JKD oder Luta Livre, BJJ wäre würde ich wahrscheinlich kein JJ trainieren.

marq
13-07-2006, 11:48
ju jutsu 2 - 3 mal wöchentlich betrieben, wird aufgrund des umfangs selbst bei dan trägern nur zu einer oberflächlichen betrachtungsweise der einzelnen Themengebiete führen. der anspruch allumfassend zu sein, ist meiner meinung nach ein fehler.....

wie wäre es, wenn man in der prüfung schwerpunkte setzten könnte, in dem man wahlfächer hat, in denen dann die Anforderungen höher sind oder eine art modul system. zb: grundlagen >>>> module (zb. strikingmodul / grapplingmodul / fma module: empty hands, knife, stick / takedown modul / WT modul usw.) >>> Dan usw.

Chris_B
13-07-2006, 12:37
Der normale Breitensportler trainert vielleicht 2-3 mal pro Woche und ist vollständig überfordert (genauso wie die viele Trainer), wenn er anstatt eines in sich geschlossenen Konzepts 3-4 Konzepte lernen muss.

VG
BIGM

Hi,

da gebe ich Dir vollkommen recht und habe eingesehen, dass man von den normalen Sportlern nicht verlangen kann alles intensiv zu trainieren. Ich habe viele Jahre JJ vor Familie und Job gestellt (war leider so).

Viele Grüße

Christian

Chris_B
13-07-2006, 12:42
wie wäre es, wenn man in der prüfung schwerpunkte setzten könnte, in dem man wahlfächer hat, in denen dann die Anforderungen höher sind oder eine art modul system. zb: grundlagen >>>> module (zb. strikingmodul / grapplingmodul / fma module: empty hands, knife, stick / takedown modul / WT modul usw.) >>> Dan usw.

Ein anderer Weg (den Joe und ich schon diskutiert haben) wäre, dass der DJJV "Spezialisierungen" anbietet. Z.B. "Instructor Grappling" (der Stickfighting). Dann könnten sich die Leute nach Lust und Laune (oder körperlichen Einschränkungen) weiterbilden.

Gruß

Christian

Franz
13-07-2006, 13:06
dann sind Leute in kleineren oder Judolastigen Vereinen im Nachteil weil sie keine Chance haben Trainer aus dem anderen Bereich zu haben

Chris_B
13-07-2006, 13:10
dann sind Leute in kleineren oder Judolastigen Vereinen im Nachteil weil sie keine Chance haben Trainer aus dem anderen bereich zu haben

Hi Franz,

ich sehe das nur als Zusatzqualifikation (nur wer will). Auch für manchen Dan-Träger mit Knieproblemen könnte ein Training im Stockbereich interessant sein. Grappling wird er wahrscheinlich nicht mehr machen.

Gruß

Christian

lamix75
13-07-2006, 13:36
Hmmm also so versteht ich Ju Jutsu jetzt wieder nicht, das man sich einfach worauf qualifiziert. Ich mein hat ja eh jeder seine Stärken u. Schwächen. Da wird wohl eh jeder an seinen Stärken arbeiten als an seinen Schwächen.

Damit geht glaub ich das kaputt was Ju Jutsu für mich interessant gemacht hat "Allround" u. alle Distanzen.

Ich glaub die aus dem Vorstand wissen gar nicht genau wie in den Vereinen trainiert wird. Man sieht ja dann die Defizite auf den DAN-Lehrgängen u. was macht man um keine Defizite zu haben streicht man die Sachen dann aus der PO. Hey dann kann man auch gleich sein eigenes System erstellen mit allem was man gut kann.

Franz
13-07-2006, 13:49
Ich glaub die aus dem Vorstand wissen gar nicht genau wie in den Vereinen trainiert wird.

Das Gefühl beschleicht mich zum Teil auch.

Chris_B
13-07-2006, 14:22
Hmmm also so versteht ich Ju Jutsu jetzt wieder nicht, das man sich einfach worauf qualifiziert. Ich mein hat ja eh jeder seine Stärken u. Schwächen. Da wird wohl eh jeder an seinen Stärken arbeiten als an seinen Schwächen.

Damit geht glaub ich das kaputt was Ju Jutsu für mich interessant gemacht hat "Allround" u. alle Distanzen.

Ich glaub die aus dem Vorstand wissen gar nicht genau wie in den Vereinen trainiert wird. Man sieht ja dann die Defizite auf den DAN-Lehrgängen u. was macht man um keine Defizite zu haben streicht man die Sachen dann aus der PO. Hey dann kann man auch gleich sein eigenes System erstellen mit allem was man gut kann.

Hi,

es geht im Prinzip darum z.B. Danträgern die Möglichkeit zu geben (die Diskussion war, dass man Sportlern ab 1. Kyu sowas anbietet) sich zu spezialisieren. Wie läuft es denn im Moment? Ein Sportler denkt "Messer ist super" und macht noch z.B. Kali oder Krav Maga oder oder ... . Innerhalb des JJ haben wir aber viele Sportler die in der Lage sind dieses Wissen auch zu vermitteln. Beispiel Artur Allerborn. Er könnte den JJ die mehr im Bereich Kickboxen oder Boxen machen wollen einiges zeigen. Da können die Leute beim JJ bleiben und müssen nicht in andere Organisationen. Ich selbst bekomme langsam Probleme mit den Gelenken. Wenn ich z.B. keine Würfe mehr machen will, finde ich dann in anderen Bereichen die Möglichkeit dabei zu bleiben. Das alles hat absolut nichts mit dem Prüfungsprogramm zu tun, sondern damit, dass man mehr machen kann, sofern man will.

Im übrigen haben Joe und ich das schon 2004 diskutiert und bisher ist nichts passiert. Vielleicht kommt ja auch gar nichts!
Grüße

Christian

lamix75
13-07-2006, 14:32
Aber was hast du den im Endeffekt von der Spezialisierung?

Ich mein wenn ich Lust hab, häng ich an das JJ-Training noch ein bisschen Kickboxsparring mit dran.

Bloß ich seh das große Problem in den kleinen Vereinen, ich mach JJ im DJJV erst seit letztem Jahr aber was ich da schon mitbekommen habt reicht eigentlich. Wenn ich z.B. Stock oder Messerentwaffnung aus der FMA mache meint mein JJ-TRainer das sei falsch, in anderen Vereinen wird das ähnlich gehandhabt. WEnn ich in deine Bücher guck sind die Dinge aus der FMA drin.

Dann doch lieber ein kleiner Verband der weiß was in seinen Vereinen passiert

Chris_B
13-07-2006, 14:48
Wenn ich z.B. Stock oder Messerentwaffnung aus der FMA mache meint mein JJ-TRainer das sei falsch


Das liegt mich Sicherheit nicht am DJJV. ;)

Egal in welchem Verband Du tätig sein wirst, es wird immer wieder Menschen geben, die Dinge anders machen (wollen). ;)

Grüße

Christian

lamix75
13-07-2006, 14:56
Aber die Dinge sind ja nicht falsch!
Bzw. wirds in einigen DJJV-Vereinen so betrieben.

Chris_B
13-07-2006, 15:44
Aber die Dinge sind ja nicht falsch!
Bzw. wirds in einigen DJJV-Vereinen so betrieben.

Huhu,

klar sind die nicht falsch aber was willst Du denn machen, wenn Dir dein Trainer sagt "das machen wir so nicht"?

Jetzt werde ich bestimmt gesteinigt! :)

Es gibt einen Präsidenten eines JJ Landesverbandes, der Druck auf die Vereine ausübt, die mich einladen wollen. Er kennt mich persönlich nicht, wir haben noch nie miteinander gesprochen aber ich habe mal in einem JJ Forum geschrieben, das ich auch Jeet Kune Do trainiere und habe dort den 3er Kontakt erklärt. Binnen einer Stunde hat dieser Präsident in Baden angerufen und kurz danach hatte ich auch schon ein Gespräch. Mach Judo, Karate, Aikido, dann ist die Welt in Ordnung. Mach JKD, Luta-Livre, FMA oder sei ein Beführworter des JJ Allkampf und schon haste (bei zum Glück wenigen) ein Problem. Kann nicht sein? Versuchs mal! :D

Grüße

Christian

PS: Ich muss allerdings dazu schreiben, dass die Mehrheit super gut drauf ist und ich mich mit sehr vielen gut verstehe. Mit der Vorgehensweise der anderen kann ich mittlerweile gut leben.

Ritter Sport
13-07-2006, 16:29
Hallo zusammen! :)



Heute isses ja doch so, das man mit einem eingespielten Partner die Prüfung sicher besteht, während das sonst immer so eine Sache ist. Das kann aber nicht Sinn der Sache sein, da meine Techniken ja anwendbar sein sollten. Etliche Prüfungen, gerade auf höherer Ebene, sehen aber leider eher wie Duo-Wettbewerbe aus...(Wenn Du weißt was ich meine...) Bei uns im Verein heißt es, daß eine Prüfung eine "Demonstration" sei. ;) Und wir unterscheiden grundsätzlich zwischen Prüfung und (Straßenkampf-)Realität. Bei einer Demonstration ist es wichtig die Techniken sauber zu zeigen und den Uke nicht zu verletzen. Besonders Anfänger neigen dazu in Prüfungen zu nervös zu sein und dadurch zu hektisch anzugreifen, was das Verletzungsrisiko steigert. Daher finde ich die "Duo-Demonstration" gar nicht so schlecht... (Wobei hin und wieder sollte man auch in der Prüfung mit einem neuen Partner konfrontiert werden... Dies ist aber schon Praxis. :) )

Schlecht wird es erst, wenn die Prüflinge nicht in der Lage sind zu adaptieren. (Diesen Punkt hast du ja auch schon erwähnt und ich stimme dir da zu.) Daher sollte jeder Ju-Jutsuka während des Trainings immer wieder den Trainingspartner wechseln, damit man lernt auch mit ungewohnten Partnern zu trainieren. Darauf sollten vor allem die Trainer unbedingt achten!!!


Trotz der guten Synergieffekte, die ich ja selbst auch nutze, finde ich es nur sehr schade, das es keine guten Ju-Jutsukas gibt, die ausschließlich Jutsu betreiben. Das ist mir auch aufgefallen... Bis auf wenige Ausnahmen wird Ju-Jutsu in unserem Verein als "Sekundärsportart" betrieben. Die meisten tragen auch noch Dan-Grade in anderen Systemen (Judo, Karate, Kung-Fu, Kickboxen, TKD, etc). Der Vorteil ist, daß man sich dadurch stets austauschen kann. Nachteile entstehen eher bei unbedarften Anfängern, die noch keine richtige "Basis" haben.

Erkäre mal einem Anfänger wie ein "richtiger" Fauststoß auszusehen hat. :rolleyes: Ich habe mir auch schon häufig den Spruch anhören müssen: "Wir machen hier Ju-Jutsu und kein Karate." Der Kern dieser Aussage ist vollkommen richtig. In der Praxis sieht es aber so aus, daß ein Ju-Jutsuka dann irgendwie "schlägt", was aber auch nicht die richtige Lösung sein kann. Denn Distanzgefühl, Energieübertragung, Wirkung, Auftrefffläche der Faust, Kombinationen, Stand, Atmung, etc. sind unheimlich wichtige Punkte, die dadurch vernachlässigt werden. Und auf der Straße trägt man in der Regel keine "Faustschützer". ;)

Ich behaupte nicht das ein "Karate-Tsuki" das non plus ultra darstellt. Zumindest haben aber die Sportler, die aus schlagenden Sportarten (Karate, TKD, Boxen, Thai-Boxen... ) kommen in dem Fall einen Vorteil gegenüber blutigen Anfängern, weil sie ein System schon beherschen und das auch durchziehen können.

Einige meiner Vorgänger haben ja bereits (richtig) kritisiert, daß dem Ju-Jutsu so eine Art übergeordnetes Konzept fehlt, was eben durch die Unvereinbarkeit der vielen KK´s bedingt ist. (Die Spezialität eines Aikidokas ist das Ausweichen, eines Judokas der Bodenkampf, eines Karatekas die Schlag-, Trittdistanz, eines WT´lers der Nahkampf, eines FMA´lers die Waffentechniken, usw...) Daraus ergeben sich ganz selbstverständlich unterschiedliche Strategien und Prinzipien. Idealerweise müßte ein Ju-Jutsuka alles beherrschen! :)


Also den Aufbau der Waffenabwehr finde ich persönlich sehr gelungen. Ich hatte als grüngurt damals schon genug Probleme, die Aufnahme des Arms und die Distanzüberbrückung gut hinzubekommen....Da jetzt auch noch die Störtechnik mit rein wäre m.E. zu viel gewesen... Was aber auch bedeutet, daß die Störtechnik später erst umständlich in die Waffenabwehr eingebaut werden muß. Und da scheinen viele Schwierigkeiten zu bekommen. :)


Was mir jetzt mal wieder aufgefallen ist, das dem Ju-Jutsu dringend mal wirklich ein Ausbildungsprogramm fehlt (NICHT Prüfungsprogramm) Im Programm steht ja irgendwo sowas wie "die Prüfung stellt nur einen Ausschnitt dar, die Ausbildung sollte aber wesentlich umfangreicher sein". Da könnte man dann (evtl. auch gürtelunabhängig) wichtige Lernziele formulieren und auch mal sowas wie "zu erreichende Fähigkeiten" auflisten, ohne den direkten Prüfungsgedanken dahinter. Hier würden dann meiner Meinung nach nach auch Grundtechniken reingehören, aus denen man dann für die Prüfung auswählen kann... Auch eine nette Idee! :) Aber ist das nicht schon längst klar? ;) Wenn du dich umfassender bilden möchtest brauchst du dich doch nur auf einen Teilbereich und Technikbereich verstärkt spezialisieren. (Luta-Livre, Judo, Karate, Kickboxen, Escrima, WT, ...)


Joe meint zwar, dass man jede Atemitechnik an einer Pratze demonstrieren lassen kann aber ich denke, da kommt vielleicht der Karateka in ihm durch. Das verstehe ich nicht ganz... In einem vernüftigen Karate-Dojo arbeitet man doch regelmäßig mit Pratzen. Zumindest bei uns ist das so. :)


wie wäre es, wenn man in der prüfung schwerpunkte setzten könnte, in dem man wahlfächer hat, in denen dann die Anforderungen höher sind oder eine art modul system. zb: grundlagen >>>> module (zb. strikingmodul / grapplingmodul / fma module: empty hands, knife, stick / takedown modul / WT modul usw.) >>> Dan usw. Das ist (prinzipiell) eine klasse Idee... :)

Edit: Aber wie stellst du dir die praktische Umsetzung im Breitensport vor? (-> Die 40jährige Hausfrau, die lernen möchte sich zu verteidigen...) Du brauchst hier Trainer, die dich in einem bestimmten Bereich "pushen", denn ansonsten müßtest du ja trotzdem wieder 2 oder 3 KK´s betreiben...


es geht im Prinzip darum z.B. Danträgern die Möglichkeit zu geben (die Diskussion war, dass man Sportlern ab 1. Kyu sowas anbietet) sich zu spezialisieren. Als zusätzliche Quali gefällt mir das auch gut... :) Wobei man sich dann selber verstärkt in dem Bereich fortbilden und dazu auch die Gelegenheit haben muß.

Edit: Maßgeblich ist auch hier die Vermittbarkeit an der Basis... Um einen Schüler optimal fördern zu können, müßte ein Trainer schon in diesem Bereich spezialisiert sein. Das wird aber de facto Probleme mit sich bringen... Denn nicht alle Vereine können sich 2 oder 3 Trainer leisten.


Mach Judo, Karate, Aikido, dann ist die Welt in Ordnung. Mach JKD, Luta-Livre, FMA oder sei ein Beführworter des JJ Allkampf und schon haste (bei zum Glück wenigen) ein Problem. Kann nicht sein? Versuchs mal! Mmmh... Ein Problem liegt wahrscheinlich in der Vermittelbarkeit der Trainingskonzepte... Damit meine ich beispielsweise das JKD und Luta-Livre nicht so populär sind wie Karate und Judo. Was nicht heißt, daß JKD, Luta-Livre, etc. nicht effektiv wären! Aber der Bekanntheitsgrad ist nicht so hoch... Für die breite Basis ist es dann schwierig dies vernünftig in das alltägliche Training zu integrieren. :)

Im übrigen habe ich eher das Gefühl eins auf die "Nuß" zu kriegen, weil ich aus der traditionellen (man könnte auch sagen "unmodernen") Judo-, Karate - Ecke komme. :D

Liebe Grüße :)
Ritter Sport

BIGM
13-07-2006, 17:30
(Die Spezialität eines Aikidokas ist das Ausweichen, eines Judokas der Bodenkampf, eines Karatekas die Schlag-, Trittdistanz, eines WT´lers der Nahkampf, eines FMA´lers die Waffentechniken, usw...) Daraus ergeben sich ganz selbstverständlich unterschiedliche Strategien und Prinzipien. Idealerweise müßte ein Ju-Jutsuka alles beherrschen! :)


Das sehe ich anders. Diese ewige Vermischen und Vermengen führt doch zu nichts. Gebt den Leuten eine vernünftige Basis und lasst die dann je nach Fähigkeiten/ Vorlieben entscheiden, ob sich sich effektiver mit takedowns, hke, in in der Boxing-Distanz, der Kicking-Distanz oder sonstwie verteidigen können und lasst sie dann diesen Bereich stärker trainieren.


Mmmh... Ein Problem liegt wahrscheinlich in der Vermittelbarkeit der Trainingskonzepte... Damit meine ich beispielsweise das JKD und Luta-Livre nicht so populär sind wie Karate und Judo. Was nicht heißt, daß JKD, Luta-Livre, etc. nicht effektiv wären! Aber der Bekanntheitsgrad ist nicht so hoch... Für die breite Basis ist es dann schwierig dies vernünftig in das alltägliche Training zu integrieren. :)


Ich denk eher, dass die JJka - inbs. die Funktionäre - Angst vor nichtjapanischen Stilen haben, weil ihr Wissen und Können damit teilweise obsolet wird und sie erkennen könnten, dass sie ihr halbes KK-Leben in die falsche Richtung gelaufen sind.

Nur wenige fangen im höheren Alter an Bestehendes zu hinterfragen und Neues anzufangen. Stattdessen reden sie siche ständig ein, dass JJ in seiner Form das Beste und Universelste System überhaupt ist.

VG
BIGM

Ritter Sport
13-07-2006, 18:08
Hallo BigM! :)


Das sehe ich anders. Diese ewige Vermischen und Vermengen führt doch zu nichts. Gebt den Leuten eine vernünftige Basis und lasst die dann je nach Fähigkeiten/ Vorlieben entscheiden, ob sich sich effektiver mit takedowns, hke, in in der Boxing-Distanz, der Kicking-Distanz oder sonstwie verteidigen können und lasst sie dann diesen Bereich stärker trainieren.
Davon rede ich doch die ganze Zeit! ;) (Man beachte den Konjunktiv in meinem von dir zitierten Satz -> "Idealerweise müßte ein Ju-Jutsuka alles beherrschen!" :) )

Man sollte nicht nur Techniken vermitteln oder versuchen alle Kampfsportarten in eine zu packen, sondern auch ein dahinterstehendes Prinzipiengerüst entwickeln/übernehmen. ("Ju-Jutsu" ???) Wenn man sich später spezialisieren möchte, so sollte man auch die Möglichkeit (oder besser: die "Freiheit") bekommen. Alles andere stiftet nur Verwirrung.

Wobei sich das Ju-Jutsu stets um eine eigene Identität bemühen sollte. Es muß immer noch ein Anreiz vorhanden sein "Ju-Jutsu" zu trainieren, anstatt nur FMA, Judo, etc.


Ich denk eher, dass die JJka - inbs. die Funktionäre - Angst vor nichtjapanischen Stilen haben, weil ihr Wissen und Können damit teilweise obsolet wird und sie erkennen könnten, dass sie ihr halbes KK-Leben in die falsche Richtung gelaufen sind. Angst wohl weniger... Eher eine Zeitfrage! Oder wieviel Kampfsportarten trainierst du neben dem Ju-Jutsu? ;)


Nur wenige fangen im höheren Alter an Bestehendes zu hinterfragen und Neues anzufangen. Stattdessen reden sie siche ständig ein, dass JJ in seiner Form das Beste und Universelste System überhaupt ist.
Es mag solche und soche Leute geben. Aber es gibt nunmal kein "System" das unbesiegbar macht. Alles andere wäre "Augenwischerei". :)

Liebe Grüße :)
Ritter Sport

tom herold
14-07-2006, 10:14
@chris b.: also duuuu bist das mit den büchern ... prima! :D wen man hier im forum so alles treffen kann - einfach klasse! find ich richtig gut!
:)
zu dem, was du zu diesem thema geschrieben hast - volle zustimmung!

@ritter sport: du schreibst, daß "... die spezialität des judoka der bodenkampf ..." sei. ich denke, daß du das judo da ein klein wenig einschränkst (ist kein vorwurf und nicht böse gemeint!!):)
kano selbst legte immer enorm viel wert darauf, daß ALLE kampfdistanzen (auch die mit waffen!) praktiziert und fleißig geübt wurden. aus eben diesem grunde war judo ja zu dieser zeit (lang ist's her) das gefürchtetste kampfsystem japans ...
erst in der zweiten hälfte des 20. jahrhunderts setzte dann die (für mich ewig unverständliche) beschränkung des judo auf einige wenige, im wettkampf "erlaubte" technik-gebiete ein ... aber das hab ich ja schon anderswo ausführlich dargelegt. ich konnte es mir aber einfach nicht verkneifen, noch mal ein wenig zu dozieren;)
bitte nicht übelnehmen, das ist bei mir so eine art automatismus ...:)
mfg
tom

Ritter Sport
14-07-2006, 12:07
Hallo Tom! :)


du schreibst, daß "... die spezialität des judoka der bodenkampf ..." sei. ich denke, daß du das judo da ein klein wenig einschränkst (ist kein vorwurf und nicht böse gemeint!!) Weiß ich doch! ;) Ich habe mich nur einiger Klischees bedient. :D

@all:
Ich habe die letzte Nacht noch mal darüber geschlafen und mir zum Thema PO Gedanken gemacht... Vielleicht sollte man die PO in ihrer jetzigen Form einfach behalten. (Anstatt sie zu verschlimmbessern.) An der einen oder anderen Stelle finde ich die PO vielleicht ein wenig unausgeglichen aber ansonsten kann ich damit leben. Immerhin läßt einem die PO doch schon jetzt sehr viele Freiheiten und niemand hindert einen daran sich in dem einen oder anderen Bereich fortzubilden. Außerdem ist es schon jetzt (beabsichtigte) Praxis, daß sich die Sportler ihre SV-Techniken mit denen sie am besten zurechtkommen selbst zusammenstellen. Vielleicht ist es das Besondere am Ju-Jutsu, das man als Ju-Jutsuka offen für alles bleiben muß und ständig bereit ist dazuzulernen. In dem Sinne wäre es schön, wenn sich die Kampfsportler untereinander mehr respektieren würden. Egal ob man eher aus der eher "traditionelleren" oder "moderneren" Ecke kommt, wir können alle voneinander profitieren.

Liebe Grüße :)
Ritter Sport

Chris_B
14-07-2006, 12:48
Vielleicht sollte man die PO in ihrer jetzigen Form einfach behalten.

Hi,

ich sehe das auch so, dass hilft aber nichts. Die Änderungen sind beschlossen und werden kommen. Darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. Es wird nichts ändern.

Grüße

Christian

marq
14-07-2006, 13:05
welche änderungen sind das denn genau ???

außer pratzen & fortführung des dreierkontaktes ??

Chris_B
15-07-2006, 08:54
welche änderungen sind das denn genau ???

außer pratzen & fortführung des dreierkontaktes ??

Hi,

ich habe hier (wo ich gerade sitze) nicht die Änderungen. Vielleicht kann Joe ja was dazu sagen. Es sind nicht viele.

Gruß

Christian

Ritter Sport
15-07-2006, 13:06
Hallo zusammen! :)

An dieser Stelle möchte ich mal ein Dankeschön an alle Diskussionsteilnehmer sagen... Es ist wirklich interessant eure Gedanken zum Thema kennenzulernen und sich mit euch auszutauschen! :)


ich sehe das auch so, dass hilft aber nichts. Die Änderungen sind beschlossen und werden kommen. Darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. Es wird nichts ändern. Auf jeden Fall Danke für deine Auskünfte und deine Meinung! :)

Liebe Grüße :)
Ritter Sport

Bifi
16-07-2006, 22:56
Ju Jutsu könnte gut sein, ist es meist in den meisten Trainingsgruppen aber nicht.....

Traurig aber wahr, DU HAST VERDAMMT RECHT!

Ju-Jutsu-Ka
16-07-2006, 23:01
Aber die Dinge sind ja nicht falsch!
Bzw. wirds in einigen DJJV-Vereinen so betrieben.
So sehe ich es auch


Traurig aber wahr, DU HAST VERDAMMT RECHT!
Ich glaube (hoffe) in wenigen ist es nicht gut

Bifi
16-07-2006, 23:36
[QUOTE=Chris_B]Ein anderer Weg (den Joe und ich schon diskutiert haben) wäre, dass der DJJV "Spezialisierungen" anbietet. Z.B. "Instructor Grappling" (der Stickfighting). Dann könnten sich die Leute nach Lust und Laune (oder körperlichen Einschränkungen) weiterbilden.[QUOTE=Chris_B]

Die Grundidee ist auf jeden Fall gut, aber die Umsetzung wäre für kleinere Vereine nicht im Bereich des Möglichen, da die Trainer dort meist ehrenamtlich Berufstätige sind und deshalb keine Zeit bzw. Lust haben sich fortzubilden.

Zu den ehrenamtlichen Trainern, "Hut ab" vor so viel Einsatz, aber kann es nicht sein, dass dadurch auch sehr viel Schaden angerichtet wird? Es gibt gute ehrenamtliche Trainer, aber einige (vorallem Nachwuchstrainer +16) führen ihre Techniken fehlerhaft und mit schauderhaften Erklärungen aus...! :mad:

Das ist untragbar, bei uns im Verein können die Nachwuchstrainer (sie trainieren Kinder) nicht mal 5 Würfe. Und über sowas macht man ja keine Scherze...!

Goemon
17-07-2006, 10:32
Das ist das Problem des modernen Ju Jutsu, "irgendwelche" Leute ändern was, bzw sie beraten, diskutieren, stimmen ab und ändern was. Mag sein, das es vielleicht wirklich kompetente Leute sind, aber die Verbreitung in die Vereine, klappt dann nicht wirklich.
Ich finde es immerwieder schon zu lesen, wir haben soundsoviel Multiplikatoren, die die Techniken an die Vereine weitergeben, aber was bringen die, wenn die ehrenamtlichen Trainer und Übungleiter nicht zu den Maßnahmen gehen. (weil es vielleicht noch ein Leben nach dem Ju Jutsu gibt)

Das ewige hin und her war für mich ein Grund mit dem Ju Jutsu aufzuhören, und in eine andere Sportart abzuwandern...

Da ist das Prüfungsprogramm nicht so vielen änderungen unterworfen...

Gruß Goemon

Franz
17-07-2006, 11:46
Vor allem sind die Leute mal einen Nachmittag auf Lehrgang und sollen dann das Konzept unterrichtsreif drauf haben.
Meine Erfahrung: Prüfungsprogramm ist das eine, die Wirklich im Verein eine andere. Denn da steht die Entwicklung größtenteils noch immer.

Peaceful Warrior
17-07-2006, 17:58
Hallo ! Hab´da mal eine Frage.

Wo wird eher wie im Boxen / Kickboxen mit den Fäusten geschlagen. Im Ju Jutsu, im Jiu Jitsu, Goshin Jitsu usw.

Oder machen die dort eher Karate Schläge ?

Danke und Gruß

PW

Schnueffler
17-07-2006, 20:10
Bei uns im Jiu Jitsu wird beides geübt. Traditionelle Kihon und die moderne Variante.
MfG
Markus

lamix75
17-07-2006, 21:44
...
Wo wird eher wie im Boxen / Kickboxen mit den Fäusten geschlagen. Im Ju Jutsu, im Jiu Jitsu, Goshin Jitsu usw.
...

Grundsätzlich soll im Ju Jutsu so geschlagen werden wie im Boxen, gibt sogar zum Grün Gurt eine Komplexaufgabe mit Boxhandschuhen.

marq
17-07-2006, 22:21
... zum Grün Gurt eine Komplexaufgabe mit Boxhandschuhen. boxhandschuhe? noch nie gesehen, dass dort welche boxen.

diva
18-07-2006, 06:43
boxhandschuhe? noch nie gesehen, dass dort welche boxen.


Ich auch nicht,

ich sehe immer nur die superdünnen gefühlsechten Kopflappen-Competitionschützer :( mit denen man besser keinen geraden Faustsoß Richtung Kopf macht

diva
18-07-2006, 07:29
Marq -

dein Vorschlag mit den Wahl- und Pflichtfächern finde ich echt prima. Ich bastel zur Zeit etwas an einem Programm zum 2. Dan rum und sehe an mir, wie schwer es als Breiten- und Freizeitsportler es ist, alle Themenbereiche gleichermaßen gut abdecken zu wollen.

Wenn man dann aus den umfangreichen Programm in Teilbereichen zwischen verschiedenen Themen auswählen könnte, wäre das echt prima. Also die Kettenabwehr bzw. Abwehr gegen bewegliche Gegenstände (alles nur unrealistische Spielerei) würde bei mir gleich als erstes rausfliegen :mad:

Diva

lamix75
18-07-2006, 07:42
Da ist die Abwehr gegen Feuerwaffen noch unrealistischer :D

diva
18-07-2006, 09:32
Da ist die Abwehr gegen Feuerwaffen noch unrealistischer :D


Es sei denn, man kann Neo-mäßig gekonnt der Kugel im Flug ausweichen (Matrix) :D

Abwehr gegen Feuerwaffen ist ja zum Glück aus der PO ganz rausgefallen (oder?). Aber Abwehr gegen Kette wird im BLaugurt oberflächig gestreift und im 2. Dan auf einmal soll man eine komplette Abwehr gegen frei angreifende Gegner mit beweglichen Gegenständen zeigen !?!?! Ein Tonfa/Nunchaku- Profi hat mal behauptet, dass Kette nach Nunchaku mit zu den gefährlichsten Waffen zählt, da sauschnell..... Dagegen wäre kein Kraut gewachsen. Ich weiß jetzt zwar nicht, inwieweit das zur Legendenbildung gehört, ich weiß nur, dass ich mir im Training die Zähne dran ausbeiße (im wahrsten Sinn des Wortes, da ich die Kette ständig um den Hals gewickelt bekomme ;) )

Es ist halt schade, dass viele Themen in der PO einfach nur gestreift werden, aber man soll/muss es einfach beherrschen.

Gleiches gilt auch für das Pratzentraining...
in der "Grundschule" kommt es nicht vor und im höheren Gürtelbereich soll man auf einmal komplizierte Schlag- und Trittkombinationen mit Störtechniken und entsprechenden Ausweich-/Meidbewegungen zeigen! Kein Wunder, dass es dann oftmals blöd aussieht. Ich kenne das Pratzentraining halt hauptsächlich aus dem Kickboxen. Dort werden einfache Schlag- und Trittkombinationen Woche für Woche für Woche als Technik-Grundlagen trainiert und die JJkas wollen/müssen gleich alles können.

Diva

lamix75
18-07-2006, 09:57
...Ich kenne das Pratzentraining halt hauptsächlich aus dem Kickboxen. Dort werden einfache Schlag- und Trittkombinationen Woche für Woche für Woche als Technik-Grundlagen trainiert und die JJkas wollen/müssen gleich alles können.

Diva

In der neuen PO steht wohl drin das die Atemis auch in den niedrigen Graden an Pratzen geprüft werden können. Also wo ist eigentlich das Problem Pratzenarbeit ins JJ-Training zu integrieren.

Faustfeuerwaffen soweit ich weiß wirds noch im 3. DAN geprüft.

marq
18-07-2006, 10:10
witzig finde ich allerdings, dass es im Ju Jutsu immer in allen Diskussionen um die PO und Graduierungen geht. Scheinbar ist das das Wichtigste......

lamix75
18-07-2006, 10:21
witzig finde ich allerdings, dass es im Ju Jutsu immer in allen Diskussionen um die PO und Graduierungen geht. Scheinbar ist das das Wichtigste......

Also in einigen Vereinen wird rein nach PO unterrichtet, sehr enger Horizont :D

Schnueffler
18-07-2006, 10:37
Finde die Diskussion als Außenstehender sehr interessant, da ich durch die JJU-NW nur teilweise davon berührt bin!
Beobachte mit Interesse, wie es sich im Ju Jutsu entwickelt und ob es auch Auswirkungen auf des Jiu Jitsu haben wird!
MfG
Markus

diva
18-07-2006, 12:32
PO als Trainingsinhalt:
Wenn nun rein nach der PO gelehrt wird, dann halte ich das auch für zu ziemlich unflexibel. Heißt das, dass man den Sturz vorwärts und rückwärts erst kurz vor den Grüngurt lernt? :rolleyes:
Wenn es tatsächlich so ist, dass einige rein nach der PO trainieren, dann ist es umso wichtiger, dass sie Hand und Fuß hat und das hat sie m.E., größtenteils auch. Über das eine oder andere lässt sich trefflich streiten, aber im Großen und Ganzen ist es schon okay so und die letzten Änderungen (Beingreifer, Nothilfe, Abwehrtechniken Fuß/Schienbein) waren auch nachvollziehbar und gut.

Pratzentraining im Training:
natürlich, keine Frage, immer irgendwie einbauen, am besten schon gleich beim Aufwärmen, genauso wie Bewegungsschulung mit Abwehrtechniken etc. Genauso wie sparring, sparring, sparring. Nur interessanterweise, wenn ich bei meinen Gruppen darauf den Schwerpunkt gelegt haben, blieben die Leute fort. Wenn es darum geht, Techniktraining für den Grüngurt zu machen ist die Hütte voll. :o

Faustfeuerwaffen im 3. Dan:
tatsächlich, naja, was sol ich dazu sagen. Aber da komme ich sicherlich sowieso nicht mehr hin. :rolleyes:

Eversor
19-07-2006, 13:56
Faustfeuerwaffen im 3. Dan gehen ja noch - wenn auch absolut realitätsfremd. Momentan ist im Jiu Jitsu das noch Pflichprogramm ab dem 4. Kyu, für Kinder ab dem 3. Kyu (wahrscheinlich falls ein pöser Pube mit einem Super Soaker kommt...) :flop:


Beobachte mit Interesse, wie es sich im Ju Jutsu entwickelt und ob es auch Auswirkungen auf des Jiu Jitsu haben wird! Momentan gibt es von der hessischen Landesgruppe Bemühungen, die PO Jiu Jitsu zu ändern. Ich habe nicht alles im Kopf, aber es ist meiner Meinung nach alles sinnvoll:
- Würfe müssen ab dem 2. Kyu aus mehreren Wurfgruppen stammen (2. Kyu: Ashi Waza, Te Waza und Koshi Waza; 1. Kyu zusätzlich noch Sutemi Waza), wobei man natürlich auf früher schon darauf zurückgreifen darf.
- Pistolenabwehr erst ab 1. Kyu (hätte ruhig noch später sein oder ganz rausfliegen können...)
- Streichung des 1. Kyu in der Kinder-PO (sowieso ein Witz, da die Kinder-PO bis 14 gilt und der 1. Kyu erst ab 15 Jahren gemacht werden kann)
- Einführung des Pflichtteils Bodentechnik, bei denen sich Tori in der Bodenlage gegen Angriffe vom Boden oder aus dem Stand verteidigen muss
- Zusatzaktionen bereits ab 2. Dan (wobei die möglichen Zusatzaktionen neu definiert und erweitert werden sollen)
- beim 2. Dan kann man zwischen Kime-no-kata und Nage-no-kata wählen
- ab dem 4. Dan muss man zusätzlich noch eine frei wählbare Kata zeigen

Das sind die Änderungsvorschläge, die ich momentan im Kopf habe. Mal sehen, ob sie angenommen werden.

Schnueffler
19-07-2006, 14:05
Die Änderungen, die du da ansprichst, sind bei uns im anderen Verband schon lange Pflicht, Bodenabwehren, verschiedene Kata, Würfe aus den verschiedenen Gruppen, etc.
Was die Abwehr von Faustfeuerwaffen betrifft, gehen die Meinungen auseinander.
Erste Möglichkeit:
Wenn der Angreifer mich erschießen will, kommt er nicht so nah an mich ran, das ich überhaupt eine Chance habe. Kommt er aber so nah an mich ran und bedroht mich, besteht die Möglichkeit sich zu verteidigen, da er ja mein Geld, Schlüssel, ggf. vergewaltigen will und sich darauf konzentriert. Diese Leute, zu denen ich auch zähle, beschränken die möglichen Abwehren auf ein paar wenige, kurze, harte Techniken.
Zweite Möglichkeit:
Die Gegner, die sagen, man kann sich nicht gegen eine Faustfeuerwaffe verteidigen.
MfG
Markus

Michael N.
19-07-2006, 20:06
In NRW wird die Faustfeuerwaffe im Ju-Jutsu nicht abgeprüft. In anderen Landesverbänden sieht das anders aus.

:D

Eversor
19-07-2006, 20:54
Die Änderungen, die du da ansprichst, sind bei uns im anderen Verband schon lange Pflicht, Bodenabwehren, verschiedene Kata, Würfe aus den verschiedenen Gruppen, etc.
Das wundert mich aber doch, da die JJU-NW und der DJJV die gleiche PO haben, oder?


Was die Abwehr von Faustfeuerwaffen betrifft, gehen die Meinungen auseinander.Ich sage ja nicht, dass man das nicht trainieren soll, ich finde nur, dass die Pistolenabwehr nichts in einer Kinder-PO zu suchen hat und auch nicht unbedingt bei Erwachsenen geprüft werden müsste, außer halt in der Goshin-jitsu-no-kata beim ersten Dan.

Michael N.
19-07-2006, 21:55
Pistolenabwehr hat meiner Meinung nach gar nichts in einer PO im JJ zu suchen, egal in welchem Verband man ist. Pistolenabwehr ist unrealistisch.

Was andere Verbände nun daraus machen, ist jedem selbst überlassen. Nur sollte man sich mal überlegen, ob dieses in der heutigen Zeit noch passend ist.

:D

Schnueffler
20-07-2006, 06:13
Das wundert mich aber doch, da die JJU-NW und der DJJV die gleiche PO haben, oder?


Bin ja auch nicht nur in der JJU-NW, sondern auch im WJJC und dort ist es seit einer ganzen Zeit so. :D


Pistolenabwehr hat meiner Meinung nach gar nichts in einer PO im JJ zu suchen, egal in welchem Verband man ist. Pistolenabwehr ist unrealistisch.


Finde es genauso realistisch, wie Messerabwehren. Und man sollte sie auch trainieren, unter den von mir genannten Voraussetzungen.

Meine Meinung dazu.
MfG
Markus

diva
20-07-2006, 09:26
Kommt er aber so nah an mich ran und bedroht mich, besteht die Möglichkeit sich zu verteidigen, da er ja mein Geld, Schlüssel, ggf. vergewaltigen will und sich darauf konzentriert. Diese Leute, zu denen ich auch zähle, beschränken die möglichen Abwehren auf ein paar wenige, kurze, harte Techniken.
Markus

Hmmm, so wird dann bei der Prüfung mit umgegangen. Aber in der Realität würde ich das Geld oder den Schlüssel rausrücken.
Bei einer Vergewaltigung müsste frau eher den rechten Augenblick abwarten, wo die Waffe weggelegt wird, z. B. beim Hosenlatzöffnen. Das wäre wohl die einzige wirklich realistische Situation einer Schusswaffenabwehr

Franz
20-07-2006, 09:35
besteht die Möglichkeit sich zu verteidigen, da er ja mein Geld, Schlüssel, ggf. vergewaltigen will und sich darauf konzentriert. ....


Das würde ich ja zu gerne sehen wie einer meinen Schlüsselbund konzentriert vergewaltigt :D Mann, Mann perverse leute gibt es in der Gesellschaft

Schnueffler
20-07-2006, 09:46
Das würde ich ja zu gerne sehen wie einer meinen Schlüsselbund konzentriert vergewaltigt :D Mann, Mann perverse leute gibt es in der Gesellschaft

Manchen reicht halt ne kleine Öffnung! :D

Spaß bei Seite, Natürlich würde ich im Normalfall auch Schlüssel, Geld usw. raus geben.
Als Frau bei der Vergealtigung wäre dann die Situation, wenn der Hahn der Waffe nicht gespannt wäre, die Konzentration des Angreifers auf andere Dinge gerichtet ist usw. Aber trotz allem denke ich, das man es tranieren muß.
Wir haben es mit den Signalwaffen (in der Art wie Gotcha) probiert. Wenn der Hahn nicht gespannt ist und der Angreifer woanders mit beschäftigt ist, z.B. Schlüssel ergreifen, hat man eine Chance. (zumindest im Training, wenn man weiß was auf einen zukommt)
Meiner Meinung nach, sind es ähnliche Chancen, als wenn ich mich gegen ein Messer verteidige!
MfG
Markus