Vollständige Version anzeigen : mobbende Mitmieter
Ich habe mal eine rechtliche Frage:
Eine Bekannte von mir lebt in einem Mehrparteienhaus das durch eine Gesellschaft verwaltet wird.
Eine der Mietparteien, ein älteres Ehepaar, sucht ständig streit und hat es bereits geschafft eine andere Mieterin aus dem Haus zu treiben.
Da meine Bekannte zu Gunsten der ausgezogenen Mieterin aussagte - es kam wohl zu einer Anhörung - ist sie das neue Ziel des Ehepaares.
Auch sie stand schon in einer anderen Angelegenheit vor dem Schlichter doch der Ärger hält an.
Gestern stand der Ehemann vor ihrer Tür und machte seinem Ärger lautstark luft, weil sie Tagsüber Gitarre gespielt hat. Sie schloss dann irgendwann die Tür, weil sie Angst bekam. Daraufhin begann er an die Tür zu hämmern.
Der Typ hat ihr wohl auch schon mit Prügel gedroht. Daher hatte sie dann Angst während er gegen die Türe schlug.
Jetzt zu den Fragen:
- was kann man rechtlich machen?
- ist das Hämmern gegen die Wohnungstür eine Straftat die über die Ruhestörung hinausgeht? Z.B. Nötigung
- Wer hat eine Idee wie man mit so etwas umgeht, bzw. wendet man sich an die Polizei oder an die Vermieter?
Hi,
bin kein Spezialist für Mietrecht, aber Du / Deine Bekannte sollten beachten: Um welche Uhrzeit war das Gitarrespielen? Wenn in der Mittagsruhezeit, dann wäre der Nachbar im Recht, gleiches gilt für die Nachtruhe ...
Ne Anzeige wird nichts bringen, es ist ja "nichts" passiert ... ich würde versuchen, das Gespräch zu suchen - wenns nichts bringt einen Brief an die Hausverwaltung und bitten, sich der Sache anzunehmen.
Wenns auch das nicht hilft ... dann würde ich mir überlegen, ob die Wohnung den Stress wert ist ... hört sich vll. jetzt danach an, als würde ich schnell "kleinbei" geben, aber ich wäge ab und ne Anzeige wg. Körperverletzung wäre mir das nicht wert ;-)
Onkel_Escobar
07-07-2006, 09:52
Moin,
scheiss Situation, ich war in einer ähnlichen, nur das es sich dabei nur um Ruhestörung handelte.
Als erstes sollte deine Freundin alles, aber auch wirklich alles aufschreiben was passiert (ein Tagebuch mit Datum, Uhrzeit und Dauer). Optimal sind natürlich Zeugen. Den Vermieter informieren, Anwalt einschalten und über die Möglichkeiten informieren, Pfefferspray kaufen und wenn es eskaliert einsetzen und/oder Polizei rufen.
Eine Anzeige machen ist immer gut, da dies auch vor Gericht beweist, das sie schon früher aktiv wurde und sich das über eine längere Zeit zieht.
Ich habe in unserem Fall die Miete gemindert und mir ne neue Wohnung gesucht, dann kann man immer noch "andere" Kosequenzen durchziehen. :D
Ärger im eigenen Haus ist immer scheisse, da man sich dann in seinem Rückzugsgebiet unwohl fühlt.
1. Tagebuch führen
2. Pfefferspray
3. Vermieter informieren
4. Anzeige
5. Anwalt
6. Miete mindern
7. Auszug (wird auf Dauer das EInzige sein, was wirklich hilft, ausser sie hat keine Srupel)
Gruss
Steve
Hi,
bin kein Spezialist für Mietrecht, aber Du / Deine Bekannte sollten beachten: Um welche Uhrzeit war das Gitarrespielen? Wenn in der Mittagsruhezeit, dann wäre der Nachbar im Recht, gleiches gilt für die Nachtruhe ...
Darüber habe ich auch schon nachgedacht - muss ich erst nachfragen.
Ne Anzeige wird nichts bringen, es ist ja "nichts" passiert ... ich würde versuchen, das Gespräch zu suchen - wenns nichts bringt einen Brief an die Hausverwaltung und bitten, sich der Sache anzunehmen.
Ich weiß nicht ob das richtig ist - ist das Hämmern gegen die tür nicht so etwas we Nötigung, Bedrohung oder so etwas?
Wenns auch das nicht hilft ... dann würde ich mir überlegen, ob die Wohnung den Stress wert ist ... hört sich vll. jetzt danach an, als würde ich schnell "kleinbei" geben, aber ich wäge ab und ne Anzeige wg. Körperverletzung wäre mir das nicht wert ;-)
An ausziehen habe ich auch schon gedacht - sie auch.
Ich habe in unserem Fall die Miete gemindert und mir ne neue Wohnung gesucht,
Danke für die Tipps.
Konntest Du denn rechtlich gesehen die Miete mindern - gab es kein Nachspiel?
Haben Dir die anderen Maßnahmen etwas gebracht - ich meine - im Endeffekt bist Du ja ausgezogen.
Wenn keine Ruhestörung vorliegt (wann hat sie gespielt, womit (Akkustik oder Marshall auf 10?)) würde ich einfach mal zur Polizei gehen. Musst ja nicht sofort den Notruf wählen oder Anzeige erstatten; die helfen auch so mal gerne weiter. Vor allem, wenn es vorher schon Probleme gibt. Vorher würde ich mal mit dem Vermieter/der Vermiterin reden. Einfach mal mit unterhalten, was das für Leute sind, wie oft das schon vorkam und wie weit die gehen (Körperverletzung). Vielleicht kannst Du ja auch mal mit dem Paar sprechen. Und wie gesagt: Polizisten beißen nicht.
Ich weiß nicht ob das richtig ist - ist das Hämmern gegen die tür nicht so etwas we Nötigung, Bedrohung oder so etwas?
Nötigung nicht. Das Klopfen alleine ist keine Bedrohung, allerdings weiß ich nicht, was er dazu gesagt hat. Sachen wie "noch einmal und du liegst im Krankenhaus" sind natürlich eine klare Bedrohung. Ansonsten würde ich das eher als Belästigung beschreiben. Aber geh doch einfach mal zur Polizei und frag einfach nach.
Was versprichst Du Dir denn von einer Anzeige? Ich bezweifle, dass das Paar wegen so einer Kleinigkeit aufhört, aber versuchen kann man es ja.
Wenn sie in den Ruhezeiten gespielt hat, ist das ungeschickt - bei Zimmerlautstärke aber immer noch kein Problem.
Ganz unabhängig davon ist die Androhung von Prügeln als Bedrohung ein Straftatbestand, ich würde den Typ unbedingt anzeigen. Zeugen machen das einfacher. Wegen des Hämmerns und Rumschreiens würde ich Polizei/Anwalt befragen - in Ordnung ist das sicher nicht.
Was sie auf keinen Fall tun sollte ist, die Sache auf sich beruhen zu lassen oder zu "deeskalieren" - das klappt nicht, je mehr solche Leute meinen Schwäche zu sehen, desto stärker toben sie ihre Störungen in der vermeintlich "leichten Beute" aus. Die Gesellschaft muss es wissen (auch von den anderen Anwohnern), die Polizei muss es wissen, damit der Fall aktenkundig ist, falls es zu weitern Vorfällen kommt, und neben Zeugenaussagen kann sie die Poliei selbst in diese Rolle bringen, indem sie sich bzw. mit dem Telefon direkt hinter die Tür stellt, wenn er wieder hämmert und schreit.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Herr sich deutlich beruhigt, wenn sein nächster "Anfall" von den Herren in grün unterbrochen wird.
Onkel_Escobar
07-07-2006, 10:26
Danke für die Tipps.
Konntest Du denn rechtlich gesehen die Miete mindern - gab es kein Nachspiel?
Haben Dir die anderen Maßnahmen etwas gebracht - ich meine - im Endeffekt bist Du ja ausgezogen.
Ja rechtlich gesehen war das kein Problem, hab mich aber vorher informiert. Hab nen Anwalt in der Familie, das ist echt wie Gold. :D
Deshalb sollte sich deine Freundin auf jeden Fall rechtlich schlau machen, sonst ist sie am Ende die Doofe.
Die Minderung hat mir eigentlich nicht viel gebracht, ausser Geld gespart zu haben, was ja auch ein kleiner Trost ist.
Das doofe in Deutschland ist, du bist bei solchen Dingen der *****. Ich meine, ich hätte kein Problem damit gehabt dem Ruhestörer das Gesicht neu zu ordnen, nur dann wäre ich dran gewesen.
So musste ich nachts aufschreiben was er wie lange gemacht hat anstatt zu schlafen, und für ihn gab es keine grossartigen Konsequenzen, ausser Briefen vom Vermieter. Was ihn auch nicht sonderlich störte.
Ich hatte die Bringschuld gegenüber dem Vermieter -> Kosten und Stress, deshalb bin ich raus.
Ist ein heikles Thema, aber wenn ihr ein paar Tips braucht zum Anwalt oder dem Mieterschutzbund, die machen das jeden Tag.
Wie sind die anderen Mitmieter so drauf ? Wie reagieren sie dazu ?
Vielleicht kannst Du ja auch mal mit dem Paar sprechen. Und wie gesagt: Polizisten beißen nicht.
Ich möchte mich eigentlich nicht zu sehr in diese Sache reinhängen. Im Notfall ja - aber so wie es sich derzeit darstellt möchte ich da nicht auftauchen.
Was versprichst Du Dir denn von einer Anzeige? Ich bezweifle, dass das Paar wegen so einer Kleinigkeit aufhört, aber versuchen kann man es ja.
ich möchte ihr eigentlich nicht zu einer Anzeige raten aber die Sache geht schon seit geraumer Zeit und es sind auch andere Sachen vorgefallen:
Beispiele:
-Ich 6-jähriger Sohn soll die Ehefrau ins Gesicht geschlagen haben (lachhaft - selbst wenn - der ist nicht strafmündig)
- Die Ehefrau hat gedroht den Ball der kinder auf die Straße zu werfen. Dazu muss man sagen, dass sie auch einen Sohn im Kindergartenalter hat - es könnte also dazu kommen das der Junge dem Ball hinterher rennt.
- Sie wird vom Balkon aus mit der Videokamera gefilmt
ein Gespräch wird nichts nützen. Im Vergangenen Jahr wurde das Pärchen bei der Polizei aktenkundig, weil sie wohl ziemlich heftig reagierten als sie von einem Campingplatz verwiesen wurden. Dies dann wohl aus ähnlichen Gründen, wie ich sie hier beschreibe.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Herr sich deutlich beruhigt, wenn sein nächster "Anfall" von den Herren in grün unterbrochen wird.
Die Polizei wird sicherlich nicht schnell genug da sein - außerdem kannst Du meinem Beitrag eins drüber entnehmen, dass sie sich davon auch nicht einschüchtern lassen.
Onkel_Escobar
07-07-2006, 10:56
Das sind ja zwei ganz Eklige, da gibt es nur zwei Möglichkeiten:
1. Ausziehen
2. Ma richtig schön wegklatschen, aber so, dass sie es auf keinen Fall mehr machen.
Aber als zivilisierter Mensch zieht man 1. vor, auch wenn man richtig Lust auf 2. hätte. :(
Dudeplanet
07-07-2006, 11:01
Zum Hämmern an der Tür:
Der Tatbestand der Nötigung verlangt nach einem Nötigungserfolg. Hätte deine Freundin also die Tür wieder geöffnet, so wäre es Nötigung gewesen.
Was aber sein könnte ist Hausfriedensbruch, da kenne mich aber nicht so aus. Einfach mal anzeigen. Schadet ja nicht:) (Man kann natürlich erstmal die Polizei zur Beratung hinzuziehen. Da es aber schon einmal eine erfolglose Schilchtung gab, ist dies nicht unbedingt notwendig.
Viel erfolg deiner Freundin.
PS: Miete mindern geht nur, wenn der Vermieter im Rahmen seiner Möglichkeiten keine Verbeserung herbeiführt.
Ju-Jutsu-Ka
07-07-2006, 11:02
Ma richtig schön wegklatschen, aber so, dass sie es auf keinen Fall mehr machen.
Hilft bestimmt, gibt auch Genugtuung, sollte man aber trotzdem nicht machen
Beweise sammeln,
z.B. Grundsätzlich jedes persönliche "Gespräch" (auch die Bedrohungen an der Tür) aufnehemen, viele (auch preiswerte) MP3-Player haben ja mittlerweile eine Aufnahmefunktion.
Aufnahmen der Sprache von Personen ohne deren Einwilligung sind strafbar:
Also bei Beginn der Aufnahme den gegenüber darauf hinweisen, dass das Gespräch aufgezeichnet wird und zwar so, dass es auf der Aufnahme deutlich vernehmbar ist.
Es gäbe natürlich noch die Möglichkeit, dass ganz zufällig dunkel gekleidete großgewachsene maskierte Personen das Störer-Ehepaar mal darauf hinweisen, das deren Verhalten nicht akzeptabel sei,
dies wäre natürlich reiner Zufall :cool:
Sie sollte sich als erstes an den Mieterverein wenden und Mitglied werden. Das kostet nicht so viel und man hat 1. Anwälte mit Mietrechtserfahrung und 2. eine Rechtschutzversicherung für Mietangelegenheiten. Weiterhin sollte sie einen Brief an den Vermieter/Hausverwalter schicken. Und vor allem sollte sie Beweise sammeln (Aussagen anderer Mieter oder von "zufällig" anwesenden Freunden, evtl. das wilde Klopfen an der Tür auf Band aufnehmen etc.). Bereits ohne Anzeige kann man in vielen Fällen etwas erreichen, z.B. durchsetzen, dass sich der andere von einem ferhalten muss.
In akkuten Fällen ist auch die 110 keine schlechte Wahl. Bei uns waren die sogar bei Ruhestörung teilweise innerhalb von 2 Minuten da.
In akkuten Fällen ist auch die 110 keine schlechte Wahl. Bei uns waren die sogar bei Ruhestörung teilweise innerhalb von 2 Minuten da.
Das kommt immer drauf an, wo bei uns jemand die Scheibe eingetreten hat waren die erst nach 10 min.
da und das Revier is grade mal zu fuss 7 min entfernt :rolleyes:
In Deutschland ist es ja so das du dich gegen sowas wie Hämmern an der Tür nicht sonderlich wehren darfst, körperlich meine ich jetzt. Naja ne möglichkeit is vielleicht das ein Freund mal dabei ist und den Kerl "freundlich" darauf hinweist das sein verhalten Gesundheitsschädlich sein kann.
(Wegem hohen Blutdruck etc. ;) )
Hab mir jetzt nicht alles durchgelesen, aber wenn der Alte deine Freundin anschreit, so dass sie sich in die Wohnung verkriecht, so ist das sehrwohl Nötigung und eine Bedrohung. Das Trommeln an der Tür ist kein Hausfriedensbruch, allerdings wiederrum eine Nötigung, sollte er nach Aufforderung nicht damit aufhören.
Anzeige bringt meiner Meinung nach derzeit nichts, da Aussage gegen Aussage steht und man nichts beweisen kann. Von Tonbandaufnahmen würde ich ebenfalls abraten, da dies das Recht auf das gesprochene Wort verletzt, was widerrum strafbar ist.
Ich würde ganz einfach mal bei deiner örtlichen Polizeistation anrufen und ihnen den Fall schildern. Vielleicht kommt ja eine Streife vorbei und führt ein klärendes Gespräch mit beiden Parteien.
Ich würde ganz einfach mal bei deiner örtlichen Polizeistation anrufen und ihnen den Fall schildern. Vielleicht kommt ja eine Streife vorbei und führt ein klärendes Gespräch mit beiden Parteien.
Wie gesagt, dass würde ich auch als erstes machen, wenn ein eigenes Gespräch ausscheidet. Wenn man den RTL2-Dokus glauben darf (was ich eigentlich nicht tue...), dann machen die so etwas sowieso ständig. Ruf einfach mal bei der Polizeistelle Deines Vertrauens ;) an oder geh direkt hin und frag die einfach mal. Wird das Beste sein.
Sie sollte sich als erstes an den Mieterverein wenden und Mitglied werden. Das kostet nicht so viel und man hat 1. Anwälte mit Mietrechtserfahrung und 2. eine Rechtschutzversicherung für Mietangelegenheiten. Weiterhin sollte sie einen Brief an den Vermieter/Hausverwalter schicken. Und vor allem sollte sie Beweise sammeln (Aussagen anderer Mieter oder von "zufällig" anwesenden Freunden, evtl. das wilde Klopfen an der Tür auf Band aufnehmen etc.). Bereits ohne Anzeige kann man in vielen Fällen etwas erreichen, z.B. durchsetzen, dass sich der andere von einem ferhalten muss.
In akkuten Fällen ist auch die 110 keine schlechte Wahl. Bei uns waren die sogar bei Ruhestörung teilweise innerhalb von 2 Minuten da.
Der witz an der Sache ist, dass sie mitglied im Mieterschutzbund ist - sich aber noch nicht an die gewendet hat :rolleyes: (habe ich auch gerade erst erfahren)
Hab mir jetzt nicht alles durchgelesen, aber wenn der Alte deine Freundin anschreit, so dass sie sich in die Wohnung verkriecht, so ist das sehrwohl Nötigung und eine Bedrohung. Das Trommeln an der Tür ist kein Hausfriedensbruch, allerdings wiederrum eine Nötigung, sollte er nach Aufforderung nicht damit aufhören.
Bist Du polizist? ich meine wegen deines avatar.
Anzeige bringt meiner Meinung nach derzeit nichts, da Aussage gegen Aussage steht und man nichts beweisen kann. Von Tonbandaufnahmen würde ich ebenfalls abraten, da dies das Recht auf das gesprochene Wort verletzt, was widerrum strafbar ist.
Ich würde ganz einfach mal bei deiner örtlichen Polizeistation anrufen und ihnen den Fall schildern. Vielleicht kommt ja eine Streife vorbei und führt ein klärendes Gespräch mit beiden Parteien.
Ich habe gerade gelsen, dass eine Tonbandaufnahme legal ist, wenn man den anderen darauf hinweist, dass das Gespräch gereade aufgezeichnet wird.
es gibt seid einigen jahren schon keine mittagsruhe mehr
Auch wenn es asozial klingt, aber an ihrer Stelle würde ich mal einen stämmigen jungen Herren Abends zum Essen einladen und diesem dann ein Stück auf der Gitarre vorspielen. Wenn der Nachbar dann wieder gegen die Wohnungstüre schlägt, soll eben dieser junge Mann die Türe öffnen und mit treffenden Worten die Sache ein für alle mal klären. Solchen Leuten bereitet ein Rechtsstreit Vergnügen, weil sie nichts anderes zu tun haben.
Peaceful Warrior
07-07-2006, 17:17
Ich habe mal eine rechtliche Frage:
Eine Bekannte von mir lebt in einem Mehrparteienhaus das durch eine Gesellschaft verwaltet wird.
Eine der Mietparteien, ein älteres Ehepaar, sucht ständig streit und hat es bereits geschafft eine andere Mieterin aus dem Haus zu treiben.
Da meine Bekannte zu Gunsten der ausgezogenen Mieterin aussagte - es kam wohl zu einer Anhörung - ist sie das neue Ziel des Ehepaares.
Auch sie stand schon in einer anderen Angelegenheit vor dem Schlichter doch der Ärger hält an.
Gestern stand der Ehemann vor ihrer Tür und machte seinem Ärger lautstark luft, weil sie Tagsüber Gitarre gespielt hat. Sie schloss dann irgendwann die Tür, weil sie Angst bekam. Daraufhin begann er an die Tür zu hämmern.
Der Typ hat ihr wohl auch schon mit Prügel gedroht. Daher hatte sie dann Angst während er gegen die Türe schlug.
Jetzt zu den Fragen:
- was kann man rechtlich machen?
- ist das Hämmern gegen die Wohnungstür eine Straftat die über die Ruhestörung hinausgeht? Z.B. Nötigung
- Wer hat eine Idee wie man mit so etwas umgeht, bzw. wendet man sich an die Polizei oder an die Vermieter?
Hi Dominic,
juristisch bin ich da überfragt. Ich würde mir einen Termin beim Mieterbund oder - falls Rechtsschutz besteht - bei einem Mietrechtsanwalt geben lassen.
Ansonsten das homöopathische Prinzip anwenden: Gleiches mit Gleichem, also etwa Stalking gegen Mobbing :D
es gibt seid einigen jahren schon keine mittagsruhe mehr
Das ist nich richtig - so etwas wird kommunal bestimmt - in meiner Stadt gibt es keine - in Ihrer schon.
Auch wenn es asozial klingt, aber an ihrer Stelle würde ich mal einen stämmigen jungen Herren Abends zum Essen einladen und diesem dann ein Stück auf der Gitarre vorspielen. Wenn der Nachbar dann wieder gegen die Wohnungstüre schlägt, soll eben dieser junge Mann die Türe öffnen und mit treffenden Worten die Sache ein für alle mal klären. Solchen Leuten bereitet ein Rechtsstreit Vergnügen, weil sie nichts anderes zu tun haben.
Die sehen immer sehr genau nach, ob jemand da ist oder nicht - der junge Mann müsste sich demnach schon reinschleichen:wuerg:
Die sehen immer sehr genau nach, ob jemand da ist oder nicht - der junge Mann müsste sich demnach schon reinschleichen:wuerg:
Müsste ja irgendwie machbar sein dass mal jemand ein ernstes Wort mit dem Nachbarn spricht. Auf einen Rechtsstreit hätte ich garkeine Lust bei sowas, da würde ich doch die Konfrontation suchen und das Problem so zu beseitigen, indem man einfach mal klare Worte spricht.
Im Notfall :
http://www.moskau-inkasso.com/
Vielleicht können die ja auch hier schlichtend tätig werden.
Oder einen richtig harten Kerl als Bruder ausgeben, der die Nachbarn in ein "Gespräch" verwickelt.
Russischer Cousin evtl?
Das klingt zwar alles ein bisschen albern, würde ich aber wirklich als letzte möglichkeit in Betracht ziehen, besser die Nachbarn so einschüchtern, dass sie mal merken was Sache ist, als sich so nem Psychoterror auszusetzen.
Wenn weiterhin dargestellt wird, dass nicht gegen die Tür gehämmert wurde, sondern das deine Bekannte angst hatte, dass der Nachbar sie einschlägt steht der wieder anders da, vor der Polizei.
Zu so nem Trick würde ich aber nur greifen wenn sie wirklich verzweifelt ist.
An sonsten erst alle fairen Möglichkeiten ausschöpfen, alleine für die eigene Selbstachtung.
Cheers Kuang
Also eine Art russisch Inkasso kann ich anbieten, komme aus Köln. Gegen ein kleines Entgelt ist sicher Ruhe :D
Sowas würde ich sogar eher vorziehen als den Rechtsweg, denn dadurch wird es nicht besser und es verdienen nur andere Geld daran.
Peaceful Warrior
07-07-2006, 18:00
Im Notfall :
http://www.moskau-inkasso.com/
Hey, die sehen ja aus wie Systema Leute :D ;)
Bist Du polizist? ich meine wegen deines avatar.
Naja, fast. Militärpolizist.
Ich habe gerade gelsen, dass eine Tonbandaufnahme legal ist, wenn man den anderen darauf hinweist, dass das Gespräch gereade aufgezeichnet wird.
:D Mit Einwilligung des Betroffenen ist fast alles legal, aber ich glaube kaum, dass der besagte Herr zustimmt, dass sein gesprochenes Wort aufgezeichnet wird, sondern dem ganzen dann aus dem Weg geht. So bekommt man dann auch keine strafrechtlich Relevanten Sachen aus ihm raus.
Wie gesagt, ich würd mal bei der Polizei anrufen und ihnen die Sachlage schildern. Kommt natürlich immer darauf an, wen man gerade an der Strippe hat, denn es gibt wie in jedem Beruf viele, die gar kein Bock haben sich mit solchen "Lapalien" auseinander zu setzen.
Von einem "Moskau-Inkasso" - ähnlichem Unternehmen würde ich stark abraten, da diese in der Regel rein gar nichts bewirken, zumal es sich hier, nach dem was ich mitbekommen habe, nicht um eine Schuldnergeschichte handelt, sondern es nur darum geht diesen Alten einzuschüchtern. Ich glaube kaum, dass ein Inkassounternehmen überhaupt eine rechtliche Befugnis hat einzuschreiten, wenn überhaupt keine Schuldneransprüche vorhanden sind.
Da der besagte Herr nach der Geschichte etwas rustikaler ist, kann ich mir auch denken, dass er sich auch durch so etwas nicht abschrecken lässt. Ich glaube kaum, dass er sich auf ein Gespräch mit dem Inkassounternehmen einlassen wird und die können ihn erst recht nicht dazu zwingen.
KindDerNacht
07-07-2006, 23:50
Kann einem tatsächlich wer verbieten IN der eigenen Wohnung einen Rekorder laufen zu lassen, zB zum Überprüfen des eigenen Gitarrenspiels, nur weil zufällig der Ausraster des Nachbars draufkommt???
Kiddie
Kann einem tatsächlich wer verbieten IN der eigenen Wohnung einen Rekorder laufen zu lassen, zB zum Überprüfen des eigenen Gitarrenspiels, nur weil zufällig der Ausraster des Nachbars draufkommt???
Kiddie
Auch eine nette Idee. :)
Laut gesetzlicher Definition fällt unter den § 201 StGB das nichtöffentlich gesprochene Wort. Das Hausrecht des Mieters kann dieses Recht ja nicht einfach aufheben.
Es wäre unzulässig auch in der eigenen Wohnung Gespräche von sich und einer anderen Person aufzuzeichenen, insofern diese Person nicht mit der Aufzeichnung einverstanden ist.
Wenn es sich jetzt aber um eine zufällige Aufnahme durch einen Recorder, der eigentlich das Gitarrenspiel aufnehmen sollte handelt, so ist dies wiederrum anders zu bewerten. In diesem Fall greift der Absatz 2 des § 201 wo steht, dass es ebenfalls verboten ist, eine so hergestellte Aufnahme zu gebrachen oder einem Dritten zugänglich zu machen. Kannst die Tonbandaufnahme also quasi direkt in den Müll schmeissen.
Laut gesetzlicher Definition fällt unter den § 201 StGB das nichtöffentlich gesprochene Wort. Das Hausrecht des Mieters kann dieses Recht ja nicht einfach aufheben.
Es wäre unzulässig auch in der eigenen Wohnung Gespräche von sich und einer anderen Person aufzuzeichenen, insofern diese Person nicht mit der Aufzeichnung einverstanden ist.
Wenn es sich jetzt aber um eine zufällige Aufnahme durch einen Recorder, der eigentlich das Gitarrenspiel aufnehmen sollte handelt, so ist dies wiederrum anders zu bewerten. In diesem Fall greift der Absatz 2 des § 201 wo steht, dass es ebenfalls verboten ist, eine so hergestellte Aufnahme zu gebrachen oder einem Dritten zugänglich zu machen. Kannst die Tonbandaufnahme also quasi direkt in den Müll schmeissen.
Ist doch eigentlich schwachsinn, oder?
Wenn ich zu meinem Chef ginge und ihm unter vier Augen drohte, kann der mir nichts beweisen (keine Zeugen -> Ausage gegen Aussage) und selbst wenn ich es mir zur Gewohnheit machte und z.B. jeden Dienstag in sein Büro komme um ihn zu drohen, darf der dies zwar ohne meine Erlaubnis aufnehmen - jedoch nicht als Beweis nutzen??
Armes Deutschland.
So ist das aber, es ist traurig, aber wahr.
Ein solche Tonbandaufnahme wäre vor Gericht unzulässig, da sie eben gegen geltendes Recht verstößt und man nicht gegen ein Recht vertoßen kann, um ein anderes aufzudecken.
Allerdings denke ich, dass sich die Gerichte und die Rechtsgelehrten hier schon des längeren den Kopf darüber zerbrechen. Es gibt vielleicht sogar gerichtliche Einzelentscheidungen die so eine Aufnahme vielleicht doch zugelassen hätten, aber wir sind im Endeffekt nicht dazu da, dass zu bewerten. Rein juristisch gesehen bleibt es verboten.
Müsste ja irgendwie machbar sein dass mal jemand ein ernstes Wort mit dem Nachbarn spricht. Auf einen Rechtsstreit hätte ich garkeine Lust bei sowas, da würde ich doch die Konfrontation suchen und das Problem so zu beseitigen, indem man einfach mal klare Worte spricht.
Find ich auch gut. Meistens sind solche Leute ganz große Schisser. Der wird doch wohl mal alleine anzutreffen sein?
Find ich auch gut. Meistens sind solche Leute ganz große Schisser. Der wird doch wohl mal alleine anzutreffen sein?
Und wenn nicht? Was sit wenn es doch einer sieht? dann hat man für so einen kleinen Scheißer unter umständen ein Strafverfahren am Hals.
Inzwischen muss ich einsehen, das meine Bekannte (und das ist sie eben - nur eine Bekannte) nicht einmal versucht sich selber zu helfen. Sie wendet sich nicht an den Mieterschutzbund (bei dem sie ja schon Mitglied ist) und auch nicht an die Polizei (ein Polizist hat ihr bereits gesagt, dass die zwei eine Dicke Akte bei Ihnen haben, und dass er sofort kommt wenn sie anruft).
Wie soll man jemandem helfen, der sich selber nicht hilft, sondern versucht die ganze Sache zu ignorieren? (Außer wenn sie anderen davon erzählen kann:rolleyes: )
Nein - ich werde mich ab jetzt aus der Sache heraushalten. Menschen die nicht für sich selber einstehen strahlen dies aus und wirken auf andere wie Opfer - und erreichen damit genau solche Situationen wie die zwischen diesen beiden Mietparteien.
Und wenn nicht? Was sit wenn es doch einer sieht? dann hat man für so einen kleinen Scheißer unter umständen ein Strafverfahren am Hals.
Natürlich, darf eben keiner da sein. Ich rede ja nicht von Verkloppen, sondern mit nachdruck zur Rede stellen. Aber hat sich ja dann eh erledigt. Man riskiert keine Anzeige wenn es keinen Sinn macht
Natürlich, darf eben keiner da sein. Ich rede ja nicht von Verkloppen, sondern mit nachdruck zur Rede stellen. Aber hat sich ja dann eh erledigt. Man riskiert keine Anzeige wenn es keinen Sinn macht
Mit nachdruck zur Rede stellen ist aber fast so etwas wie eine drohung, oder?;) Die ist auch Strafbar.:o
Wie gesagt, soll sie erstmal selber in die Gänge kommen - dann kann man immer noch helfen.
Inzwischen muss ich einsehen, das meine Bekannte (und das ist sie eben - nur eine Bekannte) nicht einmal versucht sich selber zu helfen. Sie wendet sich nicht an den Mieterschutzbund (bei dem sie ja schon Mitglied ist) und auch nicht an die Polizei (ein Polizist hat ihr bereits gesagt, dass die zwei eine Dicke Akte bei Ihnen haben, und dass er sofort kommt wenn sie anruft).
Wie soll man jemandem helfen, der sich selber nicht hilft, sondern versucht die ganze Sache zu ignorieren? (Außer wenn sie anderen davon erzählen kann:rolleyes: )
Nein - ich werde mich ab jetzt aus der Sache heraushalten. Menschen die nicht für sich selber einstehen strahlen dies aus und wirken auf andere wie Opfer - und erreichen damit genau solche Situationen wie die zwischen diesen beiden Mietparteien.Traurig aber wahr. Für Dich wird das wohl das Beste sein. Ich kann verstehen, dass sie nicht sofort die schweren recht(staat)lichen Geschütze auffahren will, aber überhaupt nichts zu machen ist vielleicht doch etwas
:dumm:
Ach, ach, sowas kenn ich auch: Meine Vermieterin inklusive Familie hat mich echt gefressen - von Beobachtung, Buchführung wann ich das Haus verlasse oder wie lange bei mir nachts das Licht brennt und lächerlichen Vorwürfen, ich würde ihre Büsche anpinkeln (Ich hab keinen Blassen, wie man auf sowas kommen kann, zumal der Gang zur Toilette doch um einiges kürzer ist) war schon alles dabei, u.a. auch der äusserst aggressiv und beleidigend vorgetragene Vorwurf, ich wäre asozial (lange Haare, schwarze Klamotten und keine täglich totaldesinfizierte Studentenwohnung - man bot mir demonstrativ eine Putzfrau an, weil ich meine Lichtschalter (!) nicht ordnungsgemäss gereinigt hatte. Ich muss dazu sagen - ich war beim Bund. Und wenn man da eines lernt, dann putzen).
Letztens wurde mir sogar untersagt, den Pizzaservice zu rufen, weil der nicht auf ihren "Privathof" fahren soll (ich wohne da in so nem Anbau hinter dem eigentlichen Haus). Andere Mieter werden zwar auch genervt, aber nicht in diesem Maße (einer is mit 40 noch Student, dem is eh alles egal, zwei andere sind genauso drauf wie die Vermieter).
Die Oma spielt dann auch immer Mutter-Ersatz bei mir und nervt mich jeden Monat, wie es mit meinem Studium aussieht, ob ich genug esse, usw, labert mich immer 30 min mindestens zu. Schrecklich - genau DESWEGEN bin ich ja von zuhause weg damals.
Was soll man da machen? Verklagen? Die geben sich gegenseitig Alibis, die Nachbarn sind ja auch auf ihrer Seite (alles so "Hausmeister Krause" Leute), Zeugen hab ich auch keine (wenn ich Besuch hab, halten sie sich natürlich vornehm zurück) und mal ehrlich - wärs das wert?
Die Wohnung ist sehr günstig, von der Grösse und Beschaffenheit durchaus ok für eine Person. Für Mieterschutzbund und solche Spässe fehlt mir das Geld - Ich muss eh schon jeden Cent dreimal umdrehen und meine Alten sind zwar wohlhabend, sehen aber nicht ein, mir irgendwie unter die Arme zu greifen (ausser bei den Studiengebühren - wenigstens etwas) - vom Kindergeld, dass die einstecken, hab ich bis heute nie was gesehen (aber dafür fahren se ja auch 2x im Jahr in Urlaub und renovieren ihr Haus oder vergrössen mal eben den Garten für 50K).
Schon ne miese Situation - one of these days raste ich nochmal aus. Bin ich ein schlechter Sohn, dass ich mir mein Erbe herbeiwünsche? Dann wär ich nämlich Millionär :D
@ YiShen: Das ist ja schon sehr extrem. Mit verklagen oder Mieterstreit wirst Du wenig Erfolg haben, wenn der Großteil der Mieter nicht auf Deiner Seite ist. Ich würde umziehen und frage mich, warum Du das nicht schon längst getan hast. Scheinst ja schon länger dort zu wohnen.
@ Yishen: MSB kostet glaube ich zwischen dreißig und 150€ im Jahr,lohnt sich auf jeden Fall!! Schon alleine wegen der Rechtsberatung.
Ps: Hallo zurück ;)
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