Vollständige Version anzeigen : Wt =Daoistisch????
Hi Leute hab letzens noch mal an das Master Video von Sifu Martin Dragos gedacht und was mir früher mein ehmaliger Sisuk gesagt hat!
Beide meinten das Ing Ung Daoistisch wär!Ich frage mich da warum äußern sie das?
Wo ist Ing Ung Daoistisch?
Gruß!!!!!!!:)
Meines Wissens hat WengChun Chan-Buddhistische Ursprünge.
Im Chan-Buddhismus werden auch Teile des Daoismus verwendet und im WC gibt es auch Elemente sogenannter innerer Stile.
Als reinen daoistischen Stil würd ich WC,VT, usw. aber nicht bezeichnen.
BeatTakeshi
14-07-2006, 20:47
wing chun gab es vor den gravierenden Veränderungen durch Yip Man und Leung Ting. Es werden Elemente innerer taoistischer Stile darin vermutet. Zum Beispiel ähnelt siu lim tao sehr alten Qigong und Neigong-Übungen ( soweit ich weiß ).
Es gibt auch eine Version, nach der die taoistischen Meister vor der Verfolgung ins Kloster geflüchtet sind und da die Urform von Wing Chun gegen die Truppen entwickelt haben, aber:?
Beide meinten das Ing Ung Daoistisch wär!Ich frage mich da warum äußern sie das?
Wo ist Ing Ung Daoistisch?
Das gehört zum Rundum-Glücklich-Paket des 'modernen' Wing Tsun.
Kampf'kunst', Wellness, alternative 'Medizin', 'akademische' Studien und natürlich auch 'philosophisch'-esotherischer Background.
Echtes Wing Chun ist ein System fuer die Praxis und braucht all den Kokolores nicht.
ps3ud0nym
15-07-2006, 12:08
[...]Echtes Wing Chun ist ein System fuer die Praxis und braucht all den Kokolores nicht.
Sagt wer?
*ing *ung mit einer Religion/Philosophie gleichzusetzen führt vielleicht etwas zu weit. Aber wenn man an der Entstehungsgeschichte interessiert ist oder nachvollziehen möchte, warum gewisse Dinge auf bestimmte Weise gelehrt werden, gehören solche Fragen dazu.
Auch wenn so manche reine Pragmatiker sich ganz hart vorkommen, ihre Denkweise, sie würden die "Wahrheit" kennen, weil sie sich auf die Praxis konzentrieren, halte ich für äusserst beschränkt. Praxis und Theorie haben beide ihre Daseinsberechtigung. Es gibt schon gute Gründe warum ein durchschnittlicher Diplom Ing. mehr verdient als ein ausgebildeter Durchschnitts-KFZ-Mechniker. Und für die besonders Praxisorientierten, würde ich gerne auf moderne Hilfsmittel hinweisen. Wir leben ja nicht in der Steinzeit. ;)
Laberkopf .... :p
... versteh deinen etwas seltsamen Monolog zu Theorie vs Praxis auch nicht wirklich. In die Richtung wollte ich bestimmt nicht.
Und selbst wenn, lass mal die Mechaniker und Ingenieure in Ruhe, was haben die denn damit zu tun?. ;)
white_shadow
17-07-2006, 00:08
Ich habe mich längere Zeit mit chinesischen Kampfkünsten beschäftigt , trainiere selbst Wing Tsun und denke ich kann diese Frage recht gut beantworten.
So weit alle hier sicher wissen gibt es zwei verschiedene Arten von Kampfkünsten in China. 1. die Harten(äußeren) und 2. die weichen(inneren)
Nunja, die harten , äußeren Kampfkünste basieren auf dem buddhismus. Man vermutet , dass diese von dem aus indien eingewanderten Buddha entwickelt wurden um die Mönche in einem guten physischen Zustand zu halten und um einen Ausgleich zur Meditation zu schaffen.
Die weichen , äußeren Kampfkünste basieren auf dem Daoismus. Der Daoismus lehrt das Prinzip des Dao(übersetzt soviel wie der Weg "es gibt noch andere übersetzungen und "der Weg" bedeutet in diesem Zusammenhang noch viel mehr"") . Die daoistischen Kampfkünste wurden warscheinlich dazu entwickelt um den Körper in Einklang mit dem Universum bzw. dem Dao zu bringen.
Es gibt noch viel zu erzählen darüber aber das würde den Ramen sprengen...
Naja aufjedenfall ist das Wing Chun oder Wing Tsun wie auch immer, eine zweiteilige Kampfkunst die zum einen aus daoistischen Elementen besteht (beispielsweise Bong sau einsatz , Chi sau"kleben bleiben") und Buddhistischen Elementen besteht (aktiv reingehen usw.)
Ich hoffe ich konnte einigen hier ein wenig weiterhelfen
MfG white_shadow
Nicht Buddha (Sidharta) ist nach China gegangen und hat sich in Shaolin niedergelassen, sondern Boddhidarma!
Das Shaolinkloster ist Chan-Buddhistisch, was eine Mischung aus dem indischen Buddhismus, dem Daoismus und dem Konfuzianismus darstellt.
Die Geschichte vorn hart und und weich kennt jeder, obwohl sie teilweise falsch ist. Manche Wudang-Stile sind extrem hart und Shaolinmönche üben auch TaiChi!
Es gibt und gab hunderte von Vermischungen.
Das das WC/Vt/etc. Elemente von beiden Stilen enthält ist auch bekannt.
Du konntest gar nicht weiterhelfen.
Um die Hintergründe des *ing*un zu Verstehen sollte man Wissen wo es herkommt, und da kenne ich schon drei verschiedene Varianten.
Es deutet aber viel auf das Shaolinkloster hin. (Jetzt freuen sich wieder die Chi Sim - Anhänger :rolleyes: :D )
BeatTakeshi
17-07-2006, 08:37
Wing chun hatte seinen Ursprung im Kloster, und ist ein Stil, der in seiner Geschichte sowohl weiche als auch harte Elemente aufweist. Also nicht äußerer oder innerer, sondern beides. -> ganzheitlich?
der junge
17-07-2006, 09:12
zum einen: wing chun ist nicht daoistisch, wing chun ist geprägt von daoismus (taoismus), buddhismus und konfuzianismus.
vereinfacht gesagt sieht das so aus: der buddhismus zeigt sich in der trainingsmentalität (schwierigkeiten zu ertragen, unannehmlichkeiten ertragen), der konfuzianismus in der (asiatischen nicht europäischen) lehrer-schüler beziehung und der d(t)aoismus zeigt sich in der einstellung zum kampf, keinen plan zu haben sondern spontan zu reagieren. zum anderen: wing chun ist keine innere kampfkunst auch wenn manches einen oberflächlich daran erinnert.
zum thema äußere/innere stile: es gibt drei traditionelle stile welche man als innere kampfkünste bezeichnet: hsing-i, pakua, tai-chi (selbstverständlich haben diese stile/systeme wiederum viele unterarten und systeme welche sich daraus entwickelt haben) alle anderen kampfkünste sind keine inneren stile.
zum einen: wing chun ist nicht daoistisch, wing chun ist geprägt von daoismus (taoismus), buddhismus und konfuzianismus.
vereinfacht gesagt sieht das so aus: der buddhismus zeigt sich in der trainingsmentalität (schwierigkeiten zu ertragen, unannehmlichkeiten ertragen), der konfuzianismus in der (asiatischen nicht europäischen) lehrer-schüler beziehung und der d(t)aoismus zeigt sich in der einstellung zum kampf, keinen plan zu haben sondern spontan zu reagieren.
Da hat wohl jemand 'Vom Zweikampf' gelesen. :D
der junge
17-07-2006, 10:49
ja klar. aber eben nicht nur, wenn man sich mit buddhismus beschäftigt und konfuzius werke ganz oder teilweise liest und sich auch mit dem taoismus auseinandersetzt, dann findet man diese parallelen. insofern nicht einfach nachgelabert sondern durch mir verfügbare quellen nochmal recherchiert.
genauso kann man diverse andere systeme dem tao/daoismus zuschreiben obwohl sie keine solchen systeme sind. im wing chun sind halt auch diverse prinzipien vom taoismus geprägt.
@Malice
JA das tun sie *Peif*:engel_3: *lala*
Gruß!!!!:D
T. Stoeppler
17-07-2006, 14:01
WT = Kapitalistisch ;)
Gruss, Thomas
Mit einem Basiswissen lässt sich besser darüber reden:
>>> http://de.wikipedia.org/wiki/Buddhismus
>>> http://de.wikipedia.org/wiki/Konfuzianismus
>>> http://de.wikipedia.org/wiki/Daoismus
Spätestens dann wird man eher skeptisch, wenn Teile von Weltreligionen bzw. philosophischen Systemen dazu benutzt werden für Kampfsport/kunst/handwerk zu werben.
Dass einige asiatische Kampfkünste schon aufgrund von der räumlichen und zeitlichen Entstehungsgeschichte, Elemente von den drei genannten "Lehren" enthalten, ist nicht überraschend.
Nur ein paar Schlagworte zwecks Marketing zu verwenden, wird ihnen nicht gerecht.
Grüße
Horst
practical_dreamer
15-09-2006, 23:27
hängt letztendlich davon ab, wie es vermittelt wird... egal, wie tief die philosophischen wurzeln eines systems sind, wenn der lehrer da keine ahnung von hat bzw. kein bock drauf hat.... dann kriegt man davon wenig mit
ich würd mich eher fragen: ist der mensch, der das system/die kunst/den sport übt "taoistisch" drauf?
ach ja.... dem tao ist es scheißegal WAS du da übst/lernst/trainierst
YanCheng
16-09-2006, 00:06
Hallo Freunde der Kampfkünste,
es ist nicht korrekt zu sagen, dass die buddhistischen Systeme hart und daoistische Systeme weich sind. Dies zu behaupten bedeutet vor allem, die Lehre des Buddhismus rezeptive den Chan nicht zu verstehen. Ebenso die Aussage, dass es alle drei Weisheitslehren enthält, ist ebenso unrichtig und dient lediglich einer ganz bestimmten Unternehmensphilosophie. Vor allem die lapidare Erklärung, dass Buddhismus für Leiden stehe (der Schüler muss während des Trainings leiden), Daoismus für Strategie (Nachgeben) und der Konfuzianismus für das Lehrer-Schüler-Verhältnis (dies alles nur in Kurzform) zeigt nur das Unverständnis und die Vergewaltigung von diesen Lehren. Hier wird jeder Experte der Einzelgebiete lächelnd den Kopf schütteln.
Wer sich mit den chinesischen Weisheitslehren auskennt, weiß genau, dass die Lehre von Kongzi (Konfuzianismus) der Lehre des Buddha (Buddhismus) erheblich widerspricht. Sicherlich gibt es Ähnlichkeiten zwischen der Lehre des Buddha und der Lehre des Laozi (Daoismus) und doch sind sie verschieden. Vielleicht für Laien nicht immer leicht zu erkennen.
Die Bewegungs-Prinzipien des Wingchun entsprechen exakt den Prinzipien des Taijiquan. Wer die Klassiker des Taijiquan liest (aus einer Zeit, wo es noch kein Wing Chun gab), wird wortwörtlich diese Prinzipien formuliert finden. Aber auch die Prinzipien des Xingyiquan sind hier zu finden. Taijiquan und XingYiquan sind innere Systeme, was aber nicht unbedingt weich bedeutet. Was sich jedoch unterscheidet ist die Geisteshaltung, die chan-buddhistisch ist (aber nichts von Leiden), d.h. der Fortgeschrittene praktiziert mit Wingchun letztendlich Chan. Dies sage ich nicht, weil es die Legende gibt, Wingchun entstamme aus Shaolin. Wer sich mit der Lehre des Bodhidharma beschäftigt (dazu muss man kein Buddhist sein) wird erkennen, wo die Verbindung zwischen der Kampfkunst Wingchun und dem Chan Buddhismus liegt.
Interessant ist meines Erachtens der Hinweis, das Chan Wah Soon, Lehrer von Yip Man, befreundet war mit dem damaligen bekanntesten Chan Meister Deqing Yanche, bekannt als Xu Yun. Beide lebten nicht weit von einander entfernt. Ich denke, dass es hier Verbindungen gibt.
Gruß
Wer sich mit der Lehre des Bodhidharma beschäftigt (dazu muss man kein Buddhist sein) wird erkennen, wo die Verbindung zwischen der Kampfkunst Wingchun und dem Chan Buddhismus liegt.
Interessant ist meines Erachtens der Hinweis, das Chan Wah Soon, Lehrer von Yip Man, befreundet war mit dem damaligen bekanntesten Chan Meister Deqing Yanche, bekannt als Xu Yun. Beide lebten nicht weit von einander entfernt. Ich denke, dass es hier Verbindungen gibt.
Gruß
woran bitteschön soll man da eine verbindung erkennen können ?
und was für ein hinweis sollte das sein, und woher stammt dieser hinweis ?
gruss
mak
YanCheng
16-09-2006, 12:27
Hallo MAK,
@
woran bitte schön soll man da eine verbindung erkennen können?
Kennst Du die Praxis von Bodhidharma bzw. des Chan? Wenn ja, erkennst Du es.
@
und was für ein hinweis sollte das sein, und woher stammt dieser hinweis?
Zum einen kenne ich diesen Hinweis als Mitglied des Xu Yun Chan Orden und zum anderen steht dieser Hinweis unter wingchun.com
Gruß
Hallo MAK,
@
woran bitte schön soll man da eine verbindung erkennen können?
Kennst Du die Praxis von Bodhidharma bzw. des Chan? Wenn ja, erkennst Du es.
Gruß
vielen dank für die sehr aufschlußreiche antwort. :D
gruß
mak
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