Todesangst! [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Maus
17-07-2006, 09:24
Ich würde gerne mal wissen wer von euch schon mal echte todesangst erleben musste

ich hatte in meinem urlaub (aus dem ich gerade zurück bin) eine solche situation - gemeinsam mit meinem freund und meinen eltern sowie einigen anderen erwachsenen

meinen freund hat das ganze vergleichsmäßig wenig berührt - meine eltern sind relativ mitgenommen allerdings gehts jetzt langsam wieder - ich leide noch unter panikattacken und änlichem allerdings aber es ist erst vergangen freitag passiert (14.7) - den anderen gehts auch schon viel besser - außerdem dem, der auf der intensiv im krankenhaus liegt aber er wird wahrscheinlich bald entlassen

Vielleicht könnt ihr mir sagen wie lange man braucht um so was zu überwinden - und ab wann man proffessionelle hilfe suchen sollte
ab wann ihr darüber reden konnten ohne gleich heulen zu müssen
und wie ihr allgemein damit umgeht
wie lange braucht es bis ich nicht mehr dauernd dran denken muss - und mein kopfkino etwas anderes spielt??

interessant fände ich noch ob ihr auch irgendwie verändert habt - ob ihr seither reifer/ erwachsener / verantwortungsbewusster seit

wenn ihr die nerven habt fänden ich eure geschichten ganz nett - damit ich mein erlebnis etwas relativieren kann

ich meine übrigens todesangst in allen bereichen des lebens - überfall - autounfall - krankheit usw

lg und danke für eure hilfe :o
ich hoffe auch zahlreiche posts ;)

ps.: hoffe ich bin im richtigen forum - ansonsten bitte verschieben *DANKE*

sumbrada
17-07-2006, 09:37
Über ein mumliges Gefühl ging es selten raus.
Einmal saß ich in einem Auto, eines Fahrers, der einen an der Klatsche hatte und gefahren ist, wie Sau. Es gab dort Momente, wo ich eine aufsteigende Panik verspürte. In den anderen Momenten, wo ich Todesangst hätte verspüren sollen, war ich meist zu dicht.


Ich hab den Thread mal ins gesundheitsforum verschoben. Passt zwar auch nicht hundertprozentig, aber fürs Off-Topic ist er zu interessant.

Grüße
Andreas

re:torte
17-07-2006, 09:45
Bei einer Massenschlägerei wollte mich mal jemand abstechen.
Da ich etwas kleiner bin, hab ich nur ein Messer aus der Menschenmenge ragen sehen und jemand hat gerufen: Wo ist der Blonde.

Nach langem hin und her meinte der, wir sollten das alleine klären. Ich bin mit ihm von der restlichen Gruppe weggelaufen, er voran um die Ecke, ich hinterher. Als ich abbog stand er schon mit gezücktem Messer vor mir. (mit beachtlicher Klinge) :ups:
Ich bin wieder rückwärts in Richtung Publikum gelaufen, als einer meiner Bekannten sich mit einem Elektroschocker an dem Hals des "Schlitzers" vergnügte.

War wohl die längste halbe Stunde meines Lebens. Glücklicherweise konnten ein paar ältere Araber aus einer nahegelegenen Kneipe mein Gegenüber überzeugen den kleinen Blonden nicht zu zerschneiden .....

Nachdem alles gelaufen war, war die Aufregung auch schon wieder verflogen. Ich bin nur etwas vorsichtiger geworden. Aber wirklich Panik hatte ich nicht. Nur das Adrenalin spritzte mir aus Ohren, Mund und Nase.

Schnueffler
17-07-2006, 09:54
Echte Todesangst hatte ich bisher erst einmal, aber da kam das Gefühl der Angst erst nach der eigentlichen Aktion, als mir bewußt wurde, was da gerade passiert war.
Es war in Sarajevo, als der Krieg noch im vollen Gang war.
MfG
Markus
P.S.
Ich kam relativ schnell damit klar, da wir eine gute Kameradschaft hatten und dies in Gesprächen unter uns aufbereitet und verarbeitet wurde, da es mehreren so ging. Außerdem hatten wir die Möglichkeit mit unseren Vorgesetzten, dem Pfarrer und dem Psychologen zu reden. Die Gespräche waren sehr hilfreich alles zu verarbeiten!

Jens_78
17-07-2006, 10:01
Ich glaube solche Erfahrungen und die Nachwirkungen sind individuell und man kann da nicht pauschal sagen, nach welcher Zeit das Erlebte verarbeitet sein muss.

Ich hatte einmal in meinem Leben richtige Todesangst. Ist schon ein paar Jahre her. Bei uns gibts einen recht grossen Badesee und in völliger Uberschätzung meiner Kräfte dachte ich, ach ich schwimm "mal eben" bis zur Insel in der Mitte. Auf halbem Weg merkte ich, wenn ich es überhaupt bis zur Insel schaffe, schaffe ich es niemals zurück. Also drehe ich um. Der Rückweg war mehr als hart und die Kräfte gingen so schnell aus, das es erschreckend war. Auf den letzten Metern zum Ufer bin ich bereits mit unkontrollierten Bewegungen "geschwommen", hatte unmengen Wasser geschluckt etc. Ich war eingentlich fest der Überzeugung, ich saufe jeden moment ab und die Panik kam immer mehr hoch.
Ich glaube ohne das Adrenalin wäre ich schön längst abgesoffen. Am Ufer angekommen hatte ich schätzungsweise einen Puls von 200 und musste mich geschlagene 10 Minuten erholen, bis ich wieder in der Lange war normal zu gehen.

Seit dem hab ich so ein kleines Trauma, was "rausschwimmen" angeht ;)

malice
17-07-2006, 10:06
Angst ist ein schwieriges Thema.

Angst lässt sich nicht steuern.
Wir können atmen, uns beruhigen und versuchen klar und rationell zu bleiben, aber wir können nichts gegen die eigentliche Angst machen. Wenn sie da ist, ist sie da.

Manche haben Todesangst wenn sie Flugzeug fliegen, manche wenn sie im Training gewürgt werden, manche wenn sie bei anderen im Auto mitfahren, manche durch Drogen (z.B. LSD), manche wenn sie Weltuntergangsliteratur lesen, usw..

Die Folgen können ganz unterschiedlich sein.
Den meisten Menschen macht das gar nichts.
Manchen gefällt es. Sie wollen immer wieder diesen Kick, bis hin zur Adrenalinsucht.
Manche leiden ihr Leben lang darunter. Selbst nach Jahrzehnten haben sie noch Alpträume, drehen durch oder laufen Amok.
Bei wenigen Leuten können durch solche extremen Stressoren latent vorhandene psychische Erkrankungen ausbrechen, die unter Umständen dann das ganze Leben dauern können.

Wenn Du oder Deine Angehörigen Probleme habt solltet ihr Euch überlegen professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Pro: Traumata lassen sich am besten behandeln solange sie noch frisch sind. Verhärtete alte Geschichten zu beheben ist oft schwierig.
Contra: Jeder Mensch hat auch psych. Selbstheilungskräfte. „Zeit heilt alle Wunden“. Wenn man sich unnötiger Weise in die Hände von nicht ganz so guten Leuten gibt, bekommt man vielleicht statt der Angstgeschichte eine Medikamenten- oder Arztabhängigkeit.

Wie geschrieben, Angst ist ein schwieriges Thema.
Ich hoffe Ihr kommt da gut wieder raus.

re:torte
17-07-2006, 10:07
Ich glaube solche Erfahrungen und die Nachwirkungen sind individuell und man kann da nicht pauschal sagen, nach welcher Zeit das Erlebte verarbeitet sein muss.

Ich hatte einmal in meinem Leben richtige Todesangst. Ist schon ein paar Jahre her. Bei uns gibts einen recht grossen Badesee und in völliger Uberschätzung meiner Kräfte dachte ich, ach ich schwimm "mal eben" bis zur Insel in der Mitte. Auf halbem Weg merkte ich, wenn ich es überhaupt bis zur Insel schaffe, schaffe ich es niemals zurück. Also drehe ich um. Der Rückweg war mehr als hart und die Kräfte gingen so schnell aus, das es erschreckend war. Auf den letzten Metern zum Ufer bin ich bereits mit unkontrollierten Bewegungen "geschwommen", hatte unmengen Wasser geschluckt etc. Ich war eingentlich fest der Überzeugung, ich saufe jeden moment ab und die Panik kam immer mehr hoch.
Ich glaube ohne das Adrenalin wäre ich schön längst abgesoffen. Am Ufer angekommen hatte ich schätzungsweise einen Puls von 200 und musste mich geschlagene 10 Minuten erholen, bis ich wieder in der Lange war normal zu gehen.

Seit dem hab ich so ein kleines Trauma, was "rausschwimmen" angeht ;)


das kenn ich auch ...

Peaceful Warrior
17-07-2006, 10:08
Ich habe mir vor 11 Jahren bei einem Trainingsaufenthalt in China die Legionärserkrankung zugezogen und die hatten kein Antibiotika = Tod :ups:

Gott, war ich froh es zurück nach Deutschland in Krankenhaus geschafft zu haben.

Nach der Genesung habe ich meinen Scheißjob gekündigt, weil mir klar war wie schnell man weg sein kann und ich nicht mein Leben vrschwenden wollte.

Maus
17-07-2006, 10:56
Ich glaube ihr könnt mir besser helfen bzw mich besser verstehen wenn ihr meine geschichte kennt:

ich war in korsika für 2 wochen mit meinen eltern meinem freund und meinen beiden jüngeren geschwistern (12 u 15)
wir waren in einem österreichischem camp - war irrgewitztig deswegen waren wir dieses jahr wieder dort - die leute sind unheimlich nett

die bieten dort immer wanderungen, W. (70J. alt) der Reiseleiter für dieses Monat ist ein sehr erfahrener bergsteiger, geht mit seinen gästen immer nur leichte wanderungen, die wirklich schweren sachen geht er mit seinem freund

er kennt die Gegend - er kennt die Berge - er ist seit über 15 Jahren dort Reiseleiter

Wir waren am fr wandern - ohne meine geschwister (ZUM GLÜCK)!!!!!!!!
die Wanderung war im gesamten mit 5 Stunden angesetzt
wir sind um halb 8 losgefahren und waren um halb 10 am Ausgangspunkt

um 12 hatten wir den Gipfel erreicht - Gipfel ist ein schlechter Ausdruck - das Paradis - der Berg hat keinen Gipfel sondern oben eine Senke mit einem See - grünens Gras - Ponys weiden dort oben - es ist das Paradis
beim Aufstieg war es leicht bewölkt - am vortag hatten wir 38 grad, so war es sehr angenehm kühl
bei dem See machen wir eine Pause und eintscheiden uns für einen 2,5 stündigen Rückweg
wir gehen los:
Man wandert immer knapp unterhalb der Grates - es fängt zur Regnen an - dann schüttet es - dann hagelt es
wir hatten alle nur kurze hosen an, aber feste schuhe und gutes Regengewand mit

der weg war knapp o.5 meter breit - meine mutter ist etwas zurückgefallen da sie fotographiert hat - ich habe auf sie gewartet
der weg war nur noch ein einziger bach - neben den weg ist es senkrecht hinunter gegangen - dann kam ein Scharte der weg verläuft ca 2m darunter - vor dieser Scharte hat mein freund auf uns gewartet - der regen hat nachgelassen und wir haben aufgeatment
mein vater war schon in der scharte drinnen (ein weg breite ca 1m zw zweit steinspitzen höhe 2 meter ca 1,5 meter lang)
er ist zum glück zurückgegangen um zu schaun wo wir bleiben
die restlich gruppe bestehend auf W, K und seiner frau (beide über 50J) und E (bereits in pension war ohne ihren mann unterwegs) waren bereits durch die scharte druch und ca 2 höhen meter vom höchsten punkt weg

dann hat der blitz eingschlagen - mein vater ist zusammengebrochen - meinem freund hat es die knie weggerissen - der donner war zeitgeich - meine mutter und ich zucken zusammen - mein vater brülle: bleibt in deckung - danach : MICH HAT DER BLITZT ERWISCHT - wir sind sofort zu ihm hingelaufen - er war sauer weil er wollte das wir uns ducken - er hat noch gehen können - kaum sind wir bei meinem vater erscheint W auf der Scharte und schreit: den K hat der Blitz erschlagen - wir laufen durch die scharte durch - das Gewitter ist voll ausgebrochen aber das war uns egal - der 1. blitz der heruntergekommen ist hat uns getroffen - alle auf der anderen Seite der Scharte sind getroffen worden - doch K hat es am schlimmsten erwischt - meine Mutter (Ärztin) hat ihn reanimiert - nach einer kurzen herzmassage hat er wieder zum keuchen angefangen - sein anorak war verbrannt - er hatte ein goldkettchen um den hals das hat es weggesprengt - meine mutter und die anderen sind bei ihm geblieben - sie haben mich u meinen freund gemeinsam mit E die der Blitz auch erwischt hat bis zu einer Kapelle geschickt - meine eltern wollten mich vom gipfel weghaben
der weg ging entlang des grates - immer an der höchsten stellen - wir haben versucht auszuweichen soweit es ging - irgendwann haben wir 2 belgier getroffen und uns in der nähe der kapelle zw den bäumen unter einem stein versteckt - nach einiger zeit ist mein vater gekommen - mit ihm sind wir dann abgestiegen - ich war noch nie so froh ihn zu sehen
es hat die ganze zeit geregnet geblitzt und gedonnert - über 2 stunden lang

bei jedem blitz in deiner nähe wenn du auf dem grat gehst, denkst du: bitte nicht ich , nicht jetzt - bei jedem blitzt hinter mir dachte ich: bitte nicht meine eltern
meine mutter ist mit w und der frau von k zw stunden lang auf ihm gelegen und hat seinen puls und seine atumung überwacht - dann ist noch ein unfallchirurg aus salzburg eingetroffen - zufällig

nach 2 stunden konnte der hubschrauber erst starten - hat sie alle in ein nahes hotel geflogen (diente als Stützpunkt) - K wurde dort stabilisiert und anschließend gleich in die Intensiv

es geht im besser - er ist ansprechbar - hat verbrennung und ein geplatztes trommelfell -

seither schaue ich dauernd auf den himmel - auf der heimfahr zum camp hat die sonne geschienen - wie zum hohn

lg - ich hoffe ich habe nichts vergessen - wenn ich mich unklar ausgedrückt habe fragt einfach nach

malice
17-07-2006, 11:05
heftig

bei mir hat mal der Blitz 30m entfernt eingeschlagen
seitdem habe ich Schiss vor Gewittern

Da Deine Mutter Ärztin ist sollte sie wissen was abgeht und wie man mit Traumata umgeht. Ich glaube hier an Board wirst Du keine genügend kompetente Hilfe erhalten.

Maus
17-07-2006, 11:19
sie weiß es - allerdings war sie selber ziemlich daneben
sie meint wir müsstens abwarten - wenn es sich zu einer phobie entwickelt muss man was tun

ich wollte einfach einen erlebnisausstausch anfangen - ich habe probiert mit den unterschiedlichsten leuten darüber zu reden und werde es auch weiter probieren - allerdings habe ich festgestellt das einen nur leute wirklich verstehen die einmal diese ohnmächtige angst empfunden haben - außerdem musste ich es mir mal von der seele schreiben

lg

malice
17-07-2006, 11:29
ich glaube jeder hatte schon mal große Angst
die meisten geben es bloß nicht zu oder verdrängen es sogar vor sich selbst
wobei Dein Erlebnis wirklich schon ein bisschen extrem ist

ich hatte mich als Kind im Gebirge mit meinen Eltern verlaufen und wir sind dann in der stockdunklen Nacht abgestiegen, das war auch nicht lustig

einmal bin ich auf der Luftmatratze bei Wind auf der Müritz abgetrieben
ich habe mit den Händeln um mein Leben gepaddelt bis ich nach Stunden wieder am Ufer war, zwar an einer ganz anderen Stelle, aber das war mir egal
ich kam mir vor wie Robinson :D

naja, ich glaube sowas kennt jeder, irgendwie

Maus
17-07-2006, 12:32
Stimmt - die Dinge die immer wieder passieren und hinterher sogar lustig sein können, wenn man wieder land unter den füßen hat

das einzig lustige an unserem ausflug war die bemerkung meinses freundens, dass vom blitz getroffen zu werden unwahrschenlicher ist als im lotto zu gewinnen - mein vater hat gemeint er spielt wieder

man kann bei dem mann der jetzt im krankenhaus liegt ganz genau nachvollziehen wo der blitz gegangen ist - mein vater hat auf dem finger mit dem er den regenmantel von der kamera weggehalten hat ebenfalls ein Mal vom Strom - da wird einem dann anders

deggat
17-07-2006, 12:38
Mh Todesangst hatte ich glaube ich nur 1 mal, aber bei dem mal bin ich mir schon ziemlich sicher. Ich war bei meinem Bruder im Zimmer und die Eltern waren weg. Wir waren beide noch ziemlich Jung (er 2 jahre älter als ich). Mein Bruder laß mir grad was vor und wir hörten immer Gepolter, wir dachte aber es wäre nur bei den Nachbarn. Irgentwann wurde es so laut, dass wir runtergingen. Ich war auf halber Treppe mein Bruder unten. Er sagte einmal "hallo?". 2 Sekunden Stille. Dann hats nurnoch *Klirr* gemacht. Wir sind dann ins wohnzimmer. Scheibe eingeschlagen alles war umgeworfen etc. War aber nur ne Kamera geklaut worden. Seitdem hatte ich immer ziemlich schiss zuhause allein zu sein und die hab ich jetzt teils auchnoch (ca 8/9 Jahre später) erinnere mich auchnoch an jede kleinigkeit.
Sonst hab ich noch Panische angst wenn mich im Schwimmbad irgentein spaßvogel runterdrückt, warum weiß ich allerdings nicht hatte da nie irgentein Ereignis. Aber geh eh kaum noch schwimmen (u.a. deswegen).
Aber was du da erlebt hast - wow. Habe mal reportagen darüber gesehen und die Leute die davon berichteten konnten dies eigentlich auch kaum oder nur stotternder weise.

Gruß,
deggat

salurian
17-07-2006, 12:53
Bin mal beim Schwimmkurs beinahe ertrunken. Zum Glück hat mich ne Frau in letzter Minute gerettet.
Da hatte ich wirklich Schiß um mein kleines Leben. Hat ein paar Jahre gedauert bis ich mich wieder ins Wasser getraut hab.

Weiß nicht wie lange es normaler Weise dauert bis man sowas hinter sich läßt.
Hängt von den Umständen, der Intensität des Erlebnisses und der Persönlichkeit ab.

Musst für dich abwägen ob du professionelle Hilfe in Anspruch nimmst oder nicht. Schaden kann es ja nix.

Maus
17-07-2006, 13:09
also das mim Wasser hat auch etwas böses - da ist man genauso chancenlos

was ich als so schlimm empfunden habe war, das ich nichts machen konnte
ich kann mich selber aus der gefahrenzone bringen - aber erst 2 stunden nach dem unfall konnte der hubschrauber starten - meine mutter hat gemeint sie hat sich mit dem gedanken *angefreundet* am nächsten tag auch noch dort zu liegen wenn das gewitter nicht aufhört - der mann war nicht transport fähig - sie konnten ihn nicht mal 20 meter weiter zu einer geschützteren stelle bringen - der weg war wie gesagt sehr schmal sehr nass und der mann der einzig große in unserer gruppe

man ist dem gewitter total ausgesetzt und den blitzen ist es herzlich egal ob ich jetzt kampfsport mache oder fit bin
ich kann mir vorstellen das es genauso ist wenn du unter wasser gedrückt wirst und dich nicht wehren kannst

salurian
17-07-2006, 15:49
Ja, es ist ein echt beschissenes Gefühl so hilflos zu sein. Vor allem wenn du dir vornimmst beim nächsten auftauchen zu schreien, aber die Zeit zum Luft holen benutzt.
Aber die Sache ist ja die das mein Erlebnis vielleicht 2 oder 3 Minuten und nicht ein paar Stunden gedauert hat.
Das ist ja noch mal ne ganz andere Nummer.

Maus
17-07-2006, 15:56
Naja - ich meine ich hab max 5 min lang alles psychisch sofort mitbekommen
ich war zwar dauernd *da* und konnte auch logisch denken und reagieren - aber irgendwann schaltet man ab nach dem 100. Blitz zuckt man nicht mehr zusammen - man nimmt ihn war - denkt aber nicht darüber nach

ist schwer zu beschreiben, ich habe dauernd entscheidungen getroffen, wo wir hingehen, wo es am ungefährlichsten ist usw. jede entscheidung war durchdacht aber ich habe mir nicht mehr überlegt was passiert wenn das der falsche weg ist - man fühlt nicht mehr - ich hatte schüttelfrost aber mir war nicht mehr kalt
ziemlich strange

vielleicht kann mir jemand das erklären der sich damit auskennt - lg

Krümel2
18-07-2006, 07:40
Das was du beschreibst, ist eine Schutzfunktion des Körpers, um solche Extremsituationen zu überstehen. Ab einem gewissen Punkt macht das Hirn dicht und lässt keinen Input mehr zu (Reizabschirmung), weil es den gar nicht mehr verarbeiten könnte. Deshalb nimmst Dinge wahr, fühlst aber nichts und funktionierst nur noch.
Ich komme mir dabei immer vor, als würde ich einen Film sehen. Ich nehme wahr,funktioniere- Ich bin da, aber irgendwie auch nicht. Schwer zu beschreiben! Hast du das auch so erlebt?
Hinterher gehe ich dann ggf. um und mir fehlt stellenweise die Erinnerung...


Gruß,
krümel

Daniel.P.
18-07-2006, 08:59
Ich komme mir dabei immer vor, als würde ich einen Film sehen. Ich nehme wahr,funktioniere- Ich bin da, aber irgendwie auch nicht. Schwer zu beschreiben! Hast du das auch so erlebt?
Hinterher gehe ich dann ggf. um und mir fehlt stellenweise die Erinnerung...


Gruß,
krümel

Machst du noch ein paar Extremsportarten nebenher oder wieso immer ?
Ich hab mich ja auch schon oft an die Leistungsgrenze gebracht (Kämpfen,Kajaken,Klettern,ect.) aber ich mach das nicht regelmäßig. Las sich bei dir jetzt so raus:rolleyes: ...

Maus
18-07-2006, 08:59
Ja ziemlich eindeutig:

Ich habe stellenweise für ca 1 sec ein total blackout - zumbeispiel als wir zu dem verletzten gelaufen sind, ich habe keine ahnung wie und kann mich auch an die umgebung nicht erinnern
ich habe auch erst geweint als alles vorbei war und ich wieder bei meinen eltern war, davor habe ich zwar gezittert (wegen der Kälte) aber irgendwie trotz angst nicht an weinen gedacht

Was hast du erlebt, bzw wiso kennst du dich so aus? (nur wenn es dich nicht stört)
lg maus

T.Durdon
18-07-2006, 10:59
@ Maus

eines ist nach diesem furchtbaren horro- erlebnis klar, es wird dich, in der einen oder anderen form ein leben lang begleiten!!!
die gefühle von wehr- und hilflosigkeit, einer situation ausgesetzt zu sein, der du nicht wirklich aus eigener kraft entkommen kannst, werden dich in jedem falle prägen. ( jetzt ersteinmahl negativ, aber irgendwann sicherlich auch positiv)

was du zur zeit durchmachst kling sehr nach posttraumatischen stress-syndrom. deine gedanken kreisen immerwieder und unablässig um das selbe thema, in dem versuch es zu verarbeiten und zu bewältigen. wahrscheinlich wird es dich auch in deinen träumen noch längere zeit beschäftigen.
(im übriegen wirst du in diesem zusammenhang auch feststellen, das sich mit der zeit einige erinnerunslücken schließen werden, und du das geschehen, welches dir jetzt stellenweise fehlt, rekonstruiren kannst / wirst.)
was sicher hilft, ist immer und immerwieder über das erlebte, deine gefühle und deine gedanken, zu sprechen, dann wird dir mit der zeit auch eine bessere einordnung des geschehns, und was es für dich bedeutet, gelingen.

natürlich wirst du dich von vielen deiner gesprächpartner nicht immer hundertprozentig verstanden fühlen, weil sie das erlebte nur bis zu einem gewissen punkt nachvollziehen können- und dir selbst sicher auch manchmahl die worte fehlen werden, deine gefühle so auszudrücken wie sie tatsächlich sind. (sprache ist leider doch auch nur ein begrenztes kommunikationsmittel.)

warte nicht zu lange damit professionelle hilfe in anspruch zu nehmen, wenn du merkst du wirst damit nicht vertig, es wurde hier schon gesagt, je mehr sich ein trauma festsetzt, um so schwieriger ist es dieses wieder loß zu werde.
verlängere dein leiden nicht unnötig!!

aber jetzt noch etwas anderes: ich finde du hast dich mehr als tapfer geschlagen in dieser situation, und das nicht nur weil dir adrenalien und sonstige körperchemie zu hilfe gekommen ist. du hast entscheidungen getroffen, diese umgesetzt, und vor allem irgenwie durchgehallten - und auch wenn es jetzt blöd klingt - sei stolz auf dich, denn das hätte nicht unbedingt jeder geschaft!! - denn manchmahl bleibt uns nur das im leben, irgendwie durchhallten. ( ich weiß sehr genau wovon ich rede, und nach deinem erlebnis, denke ich du verstehst was ich meine)!!


vergiss über all dem schrecken nicht, auch ein wenig stolz auf dich zu sein!!!

Maus
18-07-2006, 13:59
@T.Durdon

Danke

und ja ich glaube dich zu verstehen :o

lg maus

DerRoteTee
19-07-2006, 13:48
Es war einmal so, das ich einmal in nem Flieger saß und wir flogen halt nach Ägypten. Da ich schon zu diesem Zeitpunkt etwas angst vom Fliegen hatte ist das nun Grund meiner.. najo.. Panikattacken wenn ich jetzt in einem Flieger sitze.

Es war so das wir nach Ägypten flogen, die Maschine anfing sich richtig durchzuschütteln und sich rasant nach unten.. fiel... flog oder sowas.
(alles während der Luft, höhe ca 10.000 meter )

Für manche war das nicht schlimm, doch war ich so geschockt das meine Hand richtig sich in das Leder der Lehne gebohrt hatte, mein Schweiß floß wie beim Training und richtig atmen konnte ich nicht, weil ich dachte das Flugzeug stürzt nun ab.

Seit diesem Zeitpunkt, kann ich keinen Flieger mehr besteigen, auch wenn er auf dem Boden ist. Das war immerhin der Hinflug, der Ruckflug war für mich so schlimm.... ich weiß nicht woran das liegt. Wenn ich ein Flugzeug sehe, also vor mir.. will ich einfach einen großen Bogen drum machen. Weil automatisch wenn ich in einem sitze denke ich mir das ich dadrinne sterben werde.

hehe, bisschen heftig... aber ich muss damit leben.

mfg

drt

Onkel_Escobar
19-07-2006, 13:52
Es war einmal so, das ich einmal in nem Flieger saß und wir flogen halt nach Ägypten. Da ich schon zu diesem Zeitpunkt etwas angst vom Fliegen hatte ist das nun Grund meiner.. najo.. Panikattacken wenn ich jetzt in einem Flieger sitze.

Es war so das wir nach Ägypten flogen, die Maschine anfing sich richtig durchzuschütteln und sich rasant nach unten.. fiel... flog oder sowas.
(alles während der Luft, höhe ca 10.000 meter )

Für manche war das nicht schlimm, doch war ich so geschockt das meine Hand richtig sich in das Leder der Lehne gebohrt hatte, mein Schweiß floß wie beim Training und richtig atmen konnte ich nicht, weil ich dachte das Flugzeug stürzt nun ab.

Seit diesem Zeitpunkt, kann ich keinen Flieger mehr besteigen, auch wenn er auf dem Boden ist. Das war immerhin der Hinflug, der Ruckflug war für mich so schlimm.... ich weiß nicht woran das liegt. Wenn ich ein Flugzeug sehe, also vor mir.. will ich einfach einen großen Bogen drum machen. Weil automatisch wenn ich in einem sitze denke ich mir das ich dadrinne sterben werde.

hehe, bisschen heftig... aber ich muss damit leben.

mfg

drt

Leben musst du damit nicht. Auf Dauer kann es deine Lebensqualität einschränken. Das Richtige wäre heute noch nen Flug zu buchen und morgen zu fliegen. Da das wahrscheinlich nicht klappt, solltest du dich in Therapie begeben um deine Flugangst zu behandeln.
Das ist auch keine Schande, weisst du wieviele Menschen unter Ängsten leiden? Sind mehr als du denkst und Leute mit Flugangst gibt es auch genug.

Gruss

Steve

Krümel2
19-07-2006, 15:02
Ja ziemlich eindeutig:

Ich habe stellenweise für ca 1 sec ein total blackout - zumbeispiel als wir zu dem verletzten gelaufen sind, ich habe keine ahnung wie und kann mich auch an die umgebung nicht erinnern
ich habe auch erst geweint als alles vorbei war und ich wieder bei meinen eltern war, davor habe ich zwar gezittert (wegen der Kälte) aber irgendwie trotz angst nicht an weinen gedacht

Was hast du erlebt, bzw wiso kennst du dich so aus? (nur wenn es dich nicht stört)
lg maus


Hy!

Also auskennen tue ich mich damit kein bisschen, das ist nur eine Art Resultat von dem, was ich erlebt habe.
Ich werde beruflich mit sehr viel Leid und Extremsituationen konfrontiert, womit ich fertig werden muss. Daher kenne ich das. Verstehen tue ich das selber nicht, ich finde das völlig verwirrend, irritierend und beunruhigend, was da mit einem teilweise abgeht...
Richtig Todesangst musste ich bislang einmal erleben und mir gefriert das Blut in den Adern, während ich das schreibe. Ich konnte mich mit letzter Kraft zum Telefon schleppen und Hilfe holen, bevor ich bewusstlos geworden bin. Hätte ich das nicht mehr geschafft, hätte ich das definitiv nicht überlebt...



Gruß,
kümel