Vollständige Version anzeigen : Heile Welt?
Hallo!
Ich bin jetzt für eine Woche in Paris bei einem Freund gewesen und durfte zum ersten Mal (wenn man die Klassenausflüge in München und die 1-Tages-Besichtigung in Berlin weglässt) wirklich in einer Großstadt gewesen.
Ich war absolut beeindruckt von den vielen Menschen, die aus allen möglichen Nationen und Kulturen kommen. Ich bin auch spät Nachts mit meinem Kumpel und ein paar anderen (die ich durch ihn kennengelernt habe) durch Paris gezogen, darunter auch Bezirke wie Chatelet, was als übelster Bereich in Paris gilt (von bestimmten Vororten mal abgesehen - ich meine die City). Ich bin in den paar Tagen tausenden von Menschen begegnet, die wie gesagt von überall her kommen.
Was mich noch mehr beeindruckt hat, war der Frieden dort. Ich habe (zum Glück) nicht eine einzige Schlägerei oder selbst einen wirklichen Streit miterlebt. Überall lebten alle friedlich zusammen.
Seit dem frage ich mich, wie oft eine Schlägerei wirklich vorkommt. Erleben die allermeisten Menschen (selbst in den Großstädten) in ihrem ganzen Leben nie so etwas? Wenn man nicht gerade beruflich (z.B. Türsteher) oder durch den Wohnort (arme Stadtteile, Drogenviertel) arbeitet oder lebt, bekommt man so etwas überhaupt mit? Wie oft passiert so etwas in sog. "üblen Bezirken" tatsächlich? Mehrmals am Tag? Einmal in der Woche?
Ich bin total verwirrt, weil ich imm dachte, dass es in Großstädten drunter und drüber gehen würde und würde gerne eure Meinung darüber hören bzw. lesen.
Vielen Dank!
Mörk
also was ich dir sagen kann ist dass es in der tat in der stadt selbst nicht so abgeht.. eher in den vororten. und dort dafür auch umso krasser, da gibts unglaublich viele psychos! diese vororte können von der kriminalitätsrate mit compton (stadtteil in LA) mithalten. also da ist auf jeden fall vorsicht angesagt, sei froh dass du nicht da warst.
mfg
Seit dem frage ich mich, wie oft eine Schlägerei wirklich vorkommt. Erleben die allermeisten Menschen (selbst in den Großstädten) in ihrem ganzen Leben nie so etwas? Wenn man nicht gerade beruflich (z.B. Türsteher) oder durch den Wohnort (arme Stadtteile, Drogenviertel) arbeitet oder lebt, bekommt man so etwas überhaupt mit? Wie oft passiert so etwas in sog. "üblen Bezirken" tatsächlich? Mehrmals am Tag? Einmal in der Woche?
Naja, das kommt halt auf einen selber an. Manche Leute ziehen den Ärger an wie Mist die Fliegen, da kann man dann nichts machen (Wenn ich abends rausgehe, gibt es zumindest immer die Vorstufe zur verbalen Eskalation, nämlich die aggressiven Blicke. Wenn es dann zur verbalen Eskalation kommt, kommt es auch IMMER zum Kampf. Deswegen geh ich kaum weg).
Anderen passiert nie irgendwas, die können als völlig Wildfremde mit der Thai-Mafia koksen gehen und am Ende haben sich alle lieb (ich kenn so einen).
BeatTakeshi
31-07-2006, 23:32
Ist immer ne Milieufrage. Ich war übrigens auch letzte Woche in Paris und habe auch nur positives mit nach Hause genommen, auch wenn ich den ein oder anderen Taschendieb bemerkt habe, hat sich aber keiner wirklich getraut;)
Ich habe viel Kontakt mit "alltäglicher Gewalt" in meiner Schule gehabt.
OhhDreascher
01-08-2006, 12:26
Man kann auch durch Kireggebiet laufen und keine SChüsse hören...
tut mir leid aber das ist ein Sch... :confused:
Zeitung kann man ja mal aufschlagen oder Nachrichten hören... man muss schon Glück haben eine Schlägerei oder gepöbel zu sehen weil der Großteil der Menschen eben nicht Brutal veranlagt ist... das das heißt doch nicht dass alles Friede freude Eierkuchen ist!
Ich find diesen Thread ein kleinwenig sinnlos :weirdface
na? ich finde es gar nicht sooo friedlich in der stadt. ich persönlich geh recht stressfrei durchs leben, aber ich hör fast jedewoche von bekannten und freunden, dass sie in irgendeine schlägerei verwickelt waren. hab auch schon relativ viel gewalt mitbekommen, hier. aber das ist denk ich ganz abhängig davon, in welchen bezirken man sich mit wem und wann rumtreibt und was fürne haltung man an den tag legt.
ansonsten rennen zumindest bei uns schon ziemlich viele typen aggro rum, was aber wie gesagt nicht heißt, dass sie dich gleich schlagen. :D
//edit was natürlich nicht heißt, dass es auf dem land(?) anders zugeht. kein plan :)
rattle666
01-08-2006, 13:04
Also so harmonisch geht es grade in Chatelet nicht andauernd zu.
Ein guter Freund von mir hat dort gewohnt u. ist ziemlich froh, dass er einen anderen Bezirk (M - Alfort, für die die sich in Paris auskennen) gezogen ist.
Habe letzten November in Les Halles die tollste Massenkeilerei mit Schwarzen, Arabern u. Polizei gesehen.
Paris ist mit Sicherheit eine wunderschöne Stadt u. ich liebe es dort zu sein aber sie als Paradebsp.für friedliches Miteinander zu nennen…
die größe von städten hat hier nichts zu sagen ...
bei uns .. 10.000 leute ... höhere kriminalitätsrate als in HAMBURG(!)
vorallem gewalttaten ... dh. im endeffekt, dass ich hier gefährlicher leb als die leute in hamburg !
und hier treffen sicher genau so viele kulturen aufeinander wie in paris!
wenn es hier abgeht, dann geht es wirklich ab ... da is nich groß faxen machen ...
edit: dreckiger süden halt - die badner wissen sicher was ich meine
:cool:
netwolff
01-08-2006, 13:17
Komme aus Hannover, war 4,5 Jahre in München, jetzt in der Nähe von Frankfurt und habe noch nie eine Schlägerei miterlebt.
Kommt vermutlich darauf an, wann man wo sich aufhält und ein ganz klein wenig auch wie man sich gibt.
Danke erstmal an alle Antworter. Ich hoffe, dass noch mehr ihre Meinung dazu beitragen. Um kurz den Sinn dieses Threads zu erklären:
Ich find diesen Thread ein kleinwenig sinnlos
Naja, zum einen war ich einfach sehr, sehr verwundert, wenn auch froh, noch nichtmal annähernd etwas Gewalttätiges miterlebt zu haben und möchte halt einfach wissen, ob es einfach nur Glück meinerseits war oder ob die Welt doch nicht so schlimm ist, wie man durch Medien und diverse Berichte hier im Forum den Anschein gewinnt.
Und zweitens ist es auch wichtig für mich und meine kampfsportliche Orientierung (von wegen wie viel SV man wirklich braucht).
Danke erstmal an alle Antworter. Ich hoffe, dass noch mehr ihre Meinung dazu beitragen. Um kurz den Sinn dieses Threads zu erklären:
Naja, zum einen war ich einfach sehr, sehr verwundert, wenn auch froh, noch nichtmal annähernd etwas Gewalttätiges miterlebt zu haben und möchte halt einfach wissen, ob es einfach nur Glück meinerseits war oder ob die Welt doch nicht so schlimm ist, wie man durch Medien und diverse Berichte hier im Forum den Anschein gewinnt.
Und zweitens ist es auch wichtig für mich und meine kampfsportliche Orientierung (von wegen wie viel SV man wirklich braucht).
@MoerkB
naja so schlimm wie in den boulevard-magazinen, egal ob tv oder zeitung, ist es wohl nicht. aber da wird auch ganz gerne wegen der quoten mal gepusht und übertrieben. und naja hier im forum... die leute schreiben ja nicht, wenn ihnen nix passiert, sondern nur, wenn, also bekommt man zwangsläufig dann nur das mit, was dem ganzen natürlich dann den anschein gibt, dass dauernd was passiert. (ist das verständlich?) die allgemeine paranoia mancher leute hier lass ich mal außen vor... ;)
//edit: völkerstämme überleben den großstadtdschungel auch ohne kampfsport und bewaffnung. alles paranoider mist, wegen einer "allgemeinen gefahr" ks etc. zu machen, wenn du mich fragst...
War in der 8. Klasse Realschule eine Woche auf Schüleraustausch nicht in Paris direkt sondern einem Vorort mit Namen Clichy. Die Partnerschule war eine Art Gesamtschule. Schlägereien hab ich nicht miterlebt, doch am ersten Tag dort viel mir so ein Junge auf, welcher ein ganz kaputtes Gesicht hatte. Hab so etwas (seinerzeit) noch nie gesehen, das Gesicht war eine einzige Blutkruste. Als er auf den Schulhof kam, gingen ein paar Jungs an ihm vorbei, welche wohl die Verursacher der Verletzung waren. Naja, das Ganze ging gottseidank glatt über die Bühne und es kam zu keiner zweiten Hauerei (aufgrund der anwesenden Aufpasser).
Auf dem Weg zu der Schule kommt man an einer Sonderschule vorbei, welche jeden Tag von der Polizei überwacht wird, da es dort wohl schon öfters Tote und Schwerverletzte gegeben hat :eek:. Die Mutter meines Austauschschülers hat mir erzählt, dass sie an einem Tag mit ihrer 3-jährigen Tochter dort vorbei musste und diverse Schüler mit Tränengasknarren auf sie geschossen hätten. Wenn ihr mich fragt, wirklich übel das Ganze.
Naja, es kam dann der Tag an dem ich EuroDisney besuchen durfte. :D Nach dem Besuch wurden wir wieder zur Schule gefahren. Da mein Austauschkollege nicht mit war, hatten wir einen Treffpunkt an der Schule ausgemacht. Wie der Zufall es wollte, war er natürlich nicht da. Da stand ich nun, allein, gerade mal ein paar Tage da ohne den genauen Weg nach Hause zu kennen. Ich lief los und sah schon von weitem die Sonderschule, vor der natürlich keine :D Polizisten standen. Stattdessen waren auf meiner Seite der Strasse eine Horde Jugendlicher, die am hellichten Tag versucht haben in ein abgeschlossenes Wohnhaus zu kommen. :confused: In dem Moment dachte ich mir, oh mann, gleich reissen die dir den Kopf ab wenn sie dich sehen. Bin dann, ohne die Leute anzusehen :D auf die andere Strassenseite gewechselt, gottseidank ging alles glatt, die Burschen wollten ja unbedingt in die Bude rein. Naja, danach hab ich nur noch ne halbe Stunde gebraucht bis ich die Bude meines Austauschkollegen gefunden hatte. :rolleyes:
dickerdieb
01-08-2006, 21:14
Es kommt drauf an wo man sich aufhält, wie man sich verhält und mit was für Leuten man sich rumtreibt.
Ich komme aus Berlin und musste mich in meinen 21 Jahren noch nicht einmal richtig prügeln. Ich bin auch niemand, der sich nur zu Hause versteckt und nie rauskommt, aber man muss halt wissen wo man lieber nicht hingeht. Wer nachts noch ne Runde in der übelsten Gegend von Schöneberg oder Moabit drehen muss, soll sich nicht wundern wenn er Stress hat.
Wenn Freunde/Bekannte stress hatten, dann war das auch immer in Gegenden wo das eben vorkommt. Ich muss nicht Hasenheide abhängen oder noch einen nachtspaziergang in der Thermometersiedlung machen.
Vieles ist auch nur Gerede. Manche versuchen sogar mein gutes altes Lankwitz als krasse Gegend darzustellen:rolleyes: .
Es scheint ja tatsächlich derartige Gegenden zu geben wo es übel abgeht. Passiert außerhalb von diesen denn auch was?
pedro.navaja
01-08-2006, 22:00
Ich lebe schon fast mein ganzes Leben in Bremen und glaube, dass es auch eine Frage des Milieus ist, in dem man sich aufhält. Lange Zeit habe ich intensiv Billard gespielt und mich dementsprechend auch in diesem Milieu aufgehalten. Wirklich eskalierende Gewalt, Schlägerei, etc. habe ich zwar nicht so oft erlebt, aber irgendwie lag die Gewalt trotzdem immer in der Luft. Häufig wurde man bedroht oder musste sich zumindest mental auf eine körperliche Konfrontation einstellen.
Seit ich kein Billard mehr spiele - und ich wohne immer noch in Bremen-Neustadt - ist Gewalt (fast) kein Thema mehr. Jetzt bin ich nur noch von Leuten umgeben, die von vorne herein friedlich und gegen Gewalt eingestellt sind. Sehr angenehm.
Zufallsbegegnungen kann man allerdings nie ausschließen. Vor kurzem war ich auf dem Fahrrad unterwegs, als mir eine Gruppe von etwa 6-7 Türken zu Fuß entgegen kam. Kurz bevor ich auf gleicher Höhe mit ihnen war, sprang einer von ihnen vor mein Fahrrad und holte mit dem Fuß aus, als wenn er mir mit aller Wucht in die Speichen treten wollte. Er hat den Tritt dann aber abgestoppt, seine Kumpels haben gelacht und ich bin einfach weitergefahren. (Ich bin kein Typ, der unbedingt als Held sterben will) Wenn ich ebenfalls zu Fuß gewesen wäre, hätte ich vielleicht auf die Fresse gekriegt - so etwas kann in einer Großstadt eben passieren, wenn man Pech hat.
Was solche Erlebnisse mit Türken angeht, habe ich übrigens ein paar Bekannte denen ähnliches widerfahren ist. Auch wenn das jetzt nicht direkt zum Thema gehört, finde ich es in diesem Zusammenhang doch sehr sonderbar, dass man in Deutschland immer von Ausländerdiskriminierung redet. Ich selbst fühle ich mich - als Deutscher - in meinem eigenen Land diskriminiert! Die Türken machen sich nämlich einen Spaß daraus, Deutschen (die sie als minderwertige Rasse betrachten) Angst einzujagen oder Gewalt anzutun und sie sind auch noch Stolz darauf. Auch wenn mir klar ist, dass ich jetzt von Vielen, in einer Art intellektuellen Reflex, in die rechte Ecke geschoben werde, so sind diese Erlebnisse wirklich passiert und ein Teil der Realität in Deutschland. Und ich bin sehr, sehr weit davon entfernt ein Nazi zu sein.
Mein ganzes Leben habe ich bisher hier in Hannover in angeblich sozialen Brennpunkten verbracht(Vahrenheide,Linden usw.).
Und bisher ist mir noch nichts passiert,oder habe ich wirklich etwas extremes mitansehen müssen.
Es wird zwar wohl auch mal Ärger geben,doch vieles wird auch von den Medien hochgepusht,da man mit Gewalt und Blut nunmal seine Auflage steigern kann.
Als Beispiel,hier hat Anfang des Jahres jemand um die Mittagszeit in der Innenstadt jemanden ein Messer in den Hals gerammt.
Darüber wurde tagelang berichtet,mit Umfragen,Zeichnungen usw.,das übliche Panikniveau halt.
Als man dann den Täter hatte,wurde das nur ganz kurz erwähnt,weil sowas ist ja langweilig und schürt keine Panik.
Das Tolle an der Berichterstattung war aber,das angeblich keiner etwas gesehen haben will,obwohl die sich richtig gezofft hatten.
Darüber regt sich aber keine Zeitung auf.
Die Schlagzeilen lauteten immer nur:Wie gefährlich ist es in der Stadt,und nicht warum haben Leute angeblich nichts bemerkt.
netwolff
02-08-2006, 09:59
Nunja, Linden ist schon so eine Sache.
Mein Stiefvater war einige Jahre lang Zweigstellenleiter einer großen Bankfiliale in der Limmerstr.
Mehrfach, teils mehrfach in der Woche, wurden dort die Scheiben nachts eingeschlagen, die Zweigstelle ist in seiner Zeit dort 4x überfallen worden, etliche ehem. Mitarbeiter haben dies mental nicht verkraftet sind teilweise immer noch in Behandlung (ist gute 15 Jahre her). Etliche Male sind Mitglieder gewisser Volksgruppen auf ihn zugekommen mit Geldkoffern in der Hand und den Aufforderungen das Geld "sauber zu waschen", ansonsten wüsste man wo er wohnt etc
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