Awud Mied - Thailändischer Messerkampf [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Awud Mied - Thailändischer Messerkampf



Rylet
19-08-2006, 01:04
Liebe Freunde,


wer meinen Stammbaum Thailändischer Kampfstile aufmerksam gelesen hat (siehe meine Signatur),
weiß dass Pahuyuth sich in zwei Bereiche gliedert: bewaffneter und unbewaffneter Kampf.

Den allgemeinen Waffenkampfteil des Pahuyuth nennt man Awud.
Den darin enthaltenen Messerkampf nennt man Awud Mied.

Hier ein kleiner Ausschnitt davon: http://www.youtube.com/watch?v=Zus_LFZABBQ


Habt ihr so was schon mal gesehen?


LG Tyler

Joachim Deeken
19-08-2006, 07:54
Hat mich teilweise ganz schön an Systema erinnert, nur das die Männer nicht dick sind.

roberto
19-08-2006, 08:49
Liebe Freunde,


wer meinen Stammbaum Thailändischer Kampfstile aufmerksam gelesen hat (siehe meine Signatur),
weiß dass Pahuyuth sich in zwei Bereiche gliedert: bewaffneter und unbewaffneter Kampf.

Den allgemeinen Waffenkampfteil des Pahuyuth nennt man Awud.
Den darin enthaltenen Messerkampf nennt man Awud Mied.

Hier ein kleiner Ausschnitt davon: http://www.youtube.com/watch?v=Zus_LFZABBQ


Habt ihr so was schon mal gesehen?


LG Tyler

Sieht nett aus. Gute Bewegungskultur. Frage: Wie sieht die Methodik aus? Was ich meine ist folgendes. Ob jetzt dieses Video oder auch FMA-Videos etc. ... man sieht in erster Linie Angriff- und Kontersequenzen. Das sind aber nur Techniken. Die Methode fehlt. Ist das Absicht (was ich nachvollziehen kann) oder gibt es so etwas nicht?

Ciao und danke im voraus für die Antwort ...

Roberto

mingkaiser
19-08-2006, 09:14
Meine lieben Plai, lieber Santhas
Übt bitte Nachsicht, wenn der deutsche Lehrerblick sein ach so strenges Auge auf eure kindliche Vorführung wirft.;)
Ist es doch die Tragik des Schauenden und nicht die des Kindes, welche sich äußert.
Auch sehe ich das jahrelange Training in Handhabung und Technik, das es euch ermöglicht, hier solchen " Kinderkram " vorzuführen.:D

Danke für eure Freizügigkeit

grüßt du Gott - brauchst du ihn nicht MIngkAIseR

roberto
19-08-2006, 09:19
Meine lieben Plai, lieber Santhas
Übt bitte Nachsicht, wenn der deutsche Lehrerblick sein ach so strenges Auge auf eure kindliche Vorführung wirft.;)
Ist es doch die Tragik des Schauenden und nicht die des Kindes, welche sich äußert.
Auch sehe ich das jahrelange Training in Handhabung und Technik, das es euch ermöglicht, hier solchen " Kinderkram " vorzuführen.:D

Danke für eure Freizügigkeit

grüßt du Gott - brauchst du ihn nicht MIngkAIseR

Ist bei Dir alle in Ordnung? :) Das Ganze läuft mir von vornherein zus sehr ins Spamund in Lächerlichkeit. Bin draußen.

@Rylet

meine Fragen waren ernst gemeint. Wenn Du Lust hast antworte mir via PN. Den Thread werde ich nicht weiterlesen.

Ciao

Roberto

mingkaiser
19-08-2006, 10:18
Ist bei Dir alle in Ordnung? :) Das Ganze läuft mir von vornherein zus sehr ins Spamund in Lächerlichkeit. Bin draußen.

@Rylet

meine Fragen waren ernst gemeint. Wenn Du Lust hast antworte mir via PN. Den Thread werde ich nicht weiterlesen.

Ciao

Roberto

Hallo lieber Roberto

Laß uns das Mißverständnis klären:)

Dein Post war nicht gemeint - deine fragen finde ich auch interessant.;)


Hast du Gott erzürnt, ist`s besser zu zuschauen mingkaiseR

doremi
19-08-2006, 10:45
absolut cool, habe ich so auch noch nicht gesehen.

Wenn ich also noch ein paar Jahre MT übe und besser werde, dann könnte ich auch damit anfangen, richtig?

Sieht schon ziemlich effektiv aus...

Gruss
doremi

mingkaiser
19-08-2006, 10:52
absolut cool, habe ich so auch noch nicht gesehen.

Wenn ich also noch ein paar Jahre MT übe und besser werde, dann könnte ich auch damit anfangen, richtig?

Sieht schon ziemlich effektiv aus...

Gruss
doremi


Hallo D
doremi

Nein unrichtig. Fang jetzt damit an und bereichere dein Muai !:cool:


Ist Gott groß - mach ich mich klein, damit ich Platz habe

mingkaiSER

BakMuay
19-08-2006, 10:58
Die Aktionen sehen interessant aus. Etwas mehr Informationen würden mich interessieren.

@mingkaiser
Spar Dir den Quote, ich bin Antichrist und demnach Gottlos.

mingkaiser
19-08-2006, 11:06
Die Aktionen sehen interessant aus. Etwas mehr Informationen würden mich interessieren.

@mingkaiser
Spar Dir den Quote, ich bin Antichrist und demnach Gottlos.


... Was ist Gott anderses als WENN - DANN :)




Würd ich mich göttlich fühlen, würd`s keinem veraten

mingkaISER

Rocky777
19-08-2006, 11:58
Um ehrlich zu sein würd ich da nie auf Thai kommen wären die Tritte zum schluß nicht da gewesen.

Aber es sieht schon sehr Interesant aus :)

sumbrada
19-08-2006, 12:07
@Mingkaiser

:rolleyes:


@rylet

Sieht interessant aus, wenn mir einige Dinge doch ein wenig zu viel nach Gewurschtel aussehen, bei denen die Eigensicherung ein wneig kurtz kam.
Da ich aber im Video nicht erkennen kann in welchem Kontext diese Bewegungen zu sehen sind, will ich das mal nicht bewerten.

Ich fand die Frage von Roberto aber auch zu interessant, um sie nur per PN zu beantworten.

Grüße
Andreas

Lumpinee
19-08-2006, 13:04
Ich fand die Frage von Roberto aber auch zu interessant, um sie nur per PN zu beantworten.

Ja genau,lass hören btw.lesen:)

Tanren
19-08-2006, 13:43
Die Jungs würden bestimmt gute "fighting coordinator" für Spielfilme abgeben, mit der Realität eines Messerkampfes hat das aber rein gar nichts zutun.

doremi
19-08-2006, 13:49
Die Jungs würden bestimmt gute "fighting coordinator" für Spielfilme abgeben, mit der Realität eines Messerkampfes hat das aber rein gar nichts zutun.

Da steckt System dahinter, es kann also in allen denkbaren Situationen angewandt werden, und das muss auch geübt werden. Es ist nicht nur für STandard, also Einer steht dem Anderen gegenüber und beide wissen, jetzt wird losgelegt...das ist mehr und umfangreicher...

mingkaiser
19-08-2006, 15:11
Sieht nett aus. Gute Bewegungskultur. Frage: Wie sieht die Methodik aus? Was ich meine ist folgendes. Ob jetzt dieses Video oder auch FMA-Videos etc. ... man sieht in erster Linie Angriff- und Kontersequenzen. Das sind aber nur Techniken. Die Methode fehlt. Ist das Absicht (was ich nachvollziehen kann) oder gibt es so etwas nicht?

Ciao und danke im voraus für die Antwort ...

Roberto

Hallo Roberto

Was genau meinst du mit Methode ?
Ich sehe, daß die Techniken in Bewegung stattfinden. Diese sind zum Teil frei also " Gute Bewegungskultur ".
Zum Anderen - Basiclevel - im Weiteren mit zwei Messern...


Gott bleibt was er ist, von welcher Seite man ihn auch betrachtet

mingKAISER

Sven K.
19-08-2006, 18:28
MOin


Also ich finde das Video schön anzusehen, würde aber die Effekivität einiger
Techniken anzweifeln wollen. Was hindert z.B. bei 1m25 dem am Boden
Liegenden, dem oben Sitzenden, das Messer in den Rücken zu rammen.
Stattdessen nimmt er es netterweise an seine rechte Körperseite und legt es auf
den Boden. Sollte ich da was übersehen haben ?

tigua
20-08-2006, 01:47
MOin


Also ich finde das Video schön anzusehen, würde aber die Effekivität einiger
Techniken anzweifeln wollen. Was hindert z.B. bei 1m25 dem am Boden
Liegenden, dem oben Sitzenden, das Messer in den Rücken zu rammen.
Stattdessen nimmt er es netterweise an seine rechte Körperseite und legt es auf
den Boden. Sollte ich da was übersehen haben ?

guten morgen Sven K.

es freut mich,daß du in dem gezeigten schönheit entdeckst.:)
aus meiner sicht werden hier keine feststehenden techniken gezeigt, sondern technikprinzipien skizziert.
diese werden in "freier" bewegung eher spielerisch umgesetzt um eine mögliche folge zu erkunden.
dazu gehört auch technikprinzipien zu zulassen.
es ist in diesem level (basic) ein miteinander erkunden was funktioniert und was nicht.

gruß tigua

Kuang
20-08-2006, 02:04
MOin


Also ich finde das Video schön anzusehen, würde aber die Effekivität einiger
Techniken anzweifeln wollen. Was hindert z.B. bei 1m25 dem am Boden
Liegenden, dem oben Sitzenden, das Messer in den Rücken zu rammen.
Stattdessen nimmt er es netterweise an seine rechte Körperseite und legt es auf
den Boden. Sollte ich da was übersehen haben ?

Das ist halt das Problem mit Videos, man kann nie mit sicherheit sagen wer was wieso gemacht hat.

@Mingkeiser: Wie sind die Drogen so?;)

tigua
20-08-2006, 12:26
Die Jungs würden bestimmt gute "fighting coordinator" für Spielfilme abgeben, mit der Realität eines Messerkampfes hat das aber rein gar nichts zutun.

guten tag Tanren

es gehört schon eine gehörige portion scharfblick dazu das zu erkennen - lieber Tanren.
es hat in der tat mit einem realen messerkampf nichts zu tun.:D

gruß tigua


ps. danke für das jobangebot - werde es ausrichten:cool:

roberto
20-08-2006, 13:10
Hallo Roberto

Was genau meinst du mit Methode ?


Eine Methode (von griech.: μέθοδος méthodos (meta hodos) „das Nachgehen, Verfolgen, die Verweglichung, Wegebenung“) ist:

allgemein eine geistige Grundlage für planmäßiges, folgerichtiges Verfahren, Vorgehen, Forschen, Handeln oder die Art und Weise der Durchführung.

Das heißt im Klartext:
Wie genau erreiche ich das Ziel den ebenfalls mit messerbewaffneten (oder einer anederen Waffe) Gegner ...

a) zu treffenohne dabei selbst allzuviel zu riskieren,

b) wie halte ich ihn mir vom leib,

c) wie löse ich mich bei Kontakt bzw. wie übernehme ich in Nahkampf, sollte er wirklich zustande kommen, kruzfristig die Initiative um mich im Anschluß sofort wieder von ihm zu lösen und ...

d) wie verhalte ich mich in Notfällen (z. B. ich bin ausgerutscht; die Gegner sind in der Überzahl; der Kampf findet bei nacht statt, der Kampf findet in beengten Räumlichkeiten statt etc.)?

Im italienischen Messerkampf widmen wir uns in erster Linie genau diesen Methodiken ... also den Strategien um einen kampf zu gewinnen. Ist die Methodik verstanden kann sie von mir aus mit Techniken aufgefüllt werden.

Bei asiatischen Systemen - und das ist jetzt nicht als Wertung gemeint - fällt mir nunmal auf, dass in erster Linie Technik und Gegentechnik, also Angriff und Konter trainiert werden. Was fehlt ist der Weg, der rote Faden, die Strategien und Konzepte der kampfgestaltung ... eben die Methodik.

Deshalb meine ernstgemeinte Frage.

Ciao

Roberto

doremi
20-08-2006, 13:31
Das ist eine wirklich tiefe Frage, da freue ich mich schon auf die Antwort von Tyler, der bestimmt mit entsprechender Tiefe antworten kann/wird.

Über die Methodik des Pahuyuth, wozu ja auch der Messerkampf zählt, wirst du erstaunt sein (ich kenne dich zwar nicht, vermute ich aber mal :-) ), das ist besser wie... eine ganze Menge was du bisher so kennenglernt hast. Und inspirierend....

DieKlette
20-08-2006, 16:09
[...[ das ist besser wie... eine ganze Menge was du bisher so kennenglernt hast. Und inspirierend....
:narf:

Ich finde es anmaßend generell davon auszugehen, dass das besser sein soll als das, was Roberto trainiert.

Jeder, der Roberto und sein Wissen über Messerkampf kennt bzw. live erleben durfte, weiß, da ist jemand mit richtig Ahnung.

Statt das er das Video zerreißt, wie es einige könnten, die Ahnung von Messerkampf haben, stellt er sachlich Fragen um respektvoll zu sein. Vielleicht könntet ihr das auch? Einfach mal ein bischen bescheiden sein.

Gruß

Julian

doremi
20-08-2006, 16:56
Man DieKlette,
warum muss denn alles auf ne Goldwaage gelegt werden. Mein Spruch war absolut wertfrei, ich wollte niemanden angreifen und behaupte nicht, dass ich oder irgendwer besser als jemand anderes ist. Das habe ich nicht gesagt und das werde ich so nicht sagen, Ich kenne roberto auch nicht, werde mir daher auch kein Urteil über ihn erlauben. Wie könnte ich auch?
Zudem bin ich ne Pfeife im Messerkampf, habe da nur Grundwissen mitbekommen, ich käme nicht auf die Idee jemanden da etwas erzählen zu wollen.
Besser so DieKlette, muss man das jetzt jedes Mal also so dazuschreiben, wenn man hier postet? Geht ein wenig der Spass verloren...meinste nicht?
Warum gehst du davon aus, dass ich mit meinem Beitrag jemanden angreifen will, kann ich Null nachvollziehen.

Bitte nicht so empflindlich, ok?

Güsse
doremi

roberto
20-08-2006, 17:20
@all

Nicht streiten, bitte. Ich interessiere einfach für Messerkampf und deshalb freue ich mich bereits auf Tylers Antwort. Was effektiv ist und was nicht, steht für mich nicht zur Debatte. Das interesiert mich weniger.

Es soll sich einfach ein interessanter Thread mit vielen neuen Infos zu Technik, Konzeption und Kultur entwickeln.

Danke und ciao ...

Roberto

DerRoteTee
20-08-2006, 17:37
Ich finde das so als Bewegun sehr schön doch bin ich davon nicht ganz überzeugt.

Ich entnehme eine gewisse aggressivität von muay thai, krbai krabong, muay boran oder muay chayja.

Doch hier nehme ich nur, ich übe das und du machst dazu eine Konterbewegung, ganz geschmeidig.

Ich halte manche Griffe nicht für Wirkungsvoll, wenn ich ein Messer haette, würd ich versuchen irgendwas bei dir anzuschneiden, vll die Finger von der Hand wo du das Messer hälst ?

ich bin davon nicht überzeugt noch für SV brauchbar.

mfg

drt

tigua
20-08-2006, 18:11
Man DieKlette,
warum muss denn alles auf ne Goldwaage gelegt werden. Mein Spruch war absolut wertfrei, ich wollte niemanden angreifen und behaupte nicht, dass ich oder irgendwer besser als jemand anderes ist. Das habe ich nicht gesagt und das werde ich so nicht sagen, Ich kenne roberto auch nicht, werde mir daher auch kein Urteil über ihn erlauben. Wie könnte ich auch?
Zudem bin ich ne Pfeife im Messerkampf, habe da nur Grundwissen mitbekommen, ich käme nicht auf die Idee jemanden da etwas erzählen zu wollen.
Besser so DieKlette, muss man das jetzt jedes Mal also so dazuschreiben, wenn man hier postet? Geht ein wenig der Spass verloren...meinste nicht?
Warum gehst du davon aus, dass ich mit meinem Beitrag jemanden angreifen will, kann ich Null nachvollziehen.

Bitte nicht so empflindlich, ok?

Güsse
doremi

guten tag doremi

laß der klette doch ihre empfindlichkeit, ist ja die grundlage, daß man was mitbekommt.;)
ein bischen unglücklich ausgedrückt hast du dich schon (oder sogar falsch verstanden )
es gibt viele verschiedene kampfsystheme mit tradition und praktikablem wissen - die idealvorstellung, das eigene müsste unbedingt besser sein als andere ist zwar menschlich, in einem austausch in dem man von einander lernen möchte jedoch nicht so hilfreich.:)


@ roberto

eine besondere methodik ist mir nicht bekannt

zu a) ich lass ihn den ersten schritt

zu b) wenn ich ihn mir "vom leib halte" hat er wieder und wieder einen ersten schritt. da das nicht in meinem interesse liegt, versuche ich so nahe als nötig an ihn heran zu kommen, um seine handlungen kontrollieren und den kampf selbst gestalten zu können.(incl. c)

zu d) "... ich bin ausgerutscht " - ej warte mal wir fangen noch mal an:o
- ich starte ein ablenkungsmanöver
"... gegner in der überzahl "
- wegrennen oder die beteiligten personen
so zueinander stellen, das eine für sie
unübersichtliche kampfsituation entsteht

"... nachtkampf " - so klein als möglich machen
- akkustische ablenkung:cool:




gruß tigua

ps3ud0nym
20-08-2006, 18:30
Ich wuerde es den Pahuyuth-Juengern gerne mal empfehlen Robertos Beitraege zu lesen - z.B. hier http://www.kampfkunst-board.info/forum/f84/. Er informiert die Interessierten mit strukturierte, informative Beitraege und verdient mindestens dafuer Respekt. IMHO ist es unpassend auf seine Fragen mit unqualifizierte "Vermutungen" zu antworten.

Ich bin auch gespannt, was die "Ausgelernten" zu berichten haben.

tigua
20-08-2006, 18:59
guten tag pseudonym

danke für den link.:)

gruß tigua

SMINGPLAI
20-08-2006, 23:19
Hallo

@Roberto
Deine Frage nach der Methode ist in der Tat sehr interessant. Ganz besonders ist sie aus dem Grund für mich interessant, weil sie ein direkter Spiegel für die Frage nach dem Verständnis eines Kampfes ist, und noch viel interessanter, weil du ja bereits bemerkt hast, dass gemessen an dem was von asiatischen Kampfsystemen in der westlichen Welt bekannt ist, oftmals eine Methodik nicht im direkten Rampenlicht für den Lernenden steht, oder nicht offensichtlich als solche gekennzeichnet ist. Da stimme ich dir zu. Ob sie existiert, und in wie weit sie bekannt ist, sind jedoch zweierlei Dinge.

Um die Frage aus deinem ersten Post zu beantworten:

[]...Das sind aber nur Techniken. Die Methode fehlt. Ist das Absicht (was ich nachvollziehen kann) oder gibt es so etwas nicht?
Fehlt sie für dich weil sie nicht extra herausgestellt wird, oder weil sie tatsächlich nicht enthalten ist?

Du hast Methode beschrieben mit der Wiki Definition:
(von griech.: μέθοδος méthodos (meta hodos) „das Nachgehen, Verfolgen, die Verweglichung, Wegebenung“) ist:
allgemein eine geistige Grundlage für planmäßiges, folgerichtiges Verfahren, Vorgehen, Forschen, Handeln oder die Art und Weise der Durchführung.
Ich verstehe diese Definition so:
Ein Mensch bewegt sich von A nach B (definiere ich jetzt einfach). Die Art und Weise die er benutzt um von A nach B zu gelangen ist die Methode ( z.B. laufen, rennen oder hüpfen etc… ). Wenn er eine dieser Methoden gelernt hat, kann er sie den Umständen entsprechend nutzen.

Wenn mein Verständnis dem entspricht was du erfragen wolltest, dann muss ich dich enttäuschen. Im Pahuyuth konzentriert man sich nicht auf solcherlei Methoden. Im Gegenteil – sie sind soweit vorhanden eine Last im wirklichen Kampf.

Falls deine Frage nach der Methode sich jedoch nicht unbedingt an dieser Definition aufhängt, sondern ganz generell auf etwas das hinter der technischen Ausprägung liegt bezieht, dann ganz klar ja, es ist etwas enthalten!

Das Pahuyuth Wissen ist das Wissen der Thailändischen Kampfsysteme mit und ohne Waffen. Es ist tausende von Jahren alt und hätte ganz sicher nicht einen Bruchteil seiner Entwicklungsgeschichte hinter sich bringen können, wenn es nicht etwas hinter der technischen Ausprägung gäbe, was man als seinen Kern bezeichnen kann.

Dieser Kern wird jedoch erst sichtbar und umso deutlicher, je mehr man in der Lage ist sich dem schöpferischen Kontext auf der Ebene des Verstandes anzunähern.

Eine Methode nach der von dir zitierten Definition ist etwas Festes. Eine art Plan für eine Vorgehensweise innerhalb einer Situation, geknüpft an bestimmte Möglichkeiten und Bedingungen. Hätte das Pahuyuth an solchen Methoden festgehalten, wäre es meiner Meinung nach spätestens beim Aufeinandertreffen mit fremden Systemen untergegangen oder hätte eine völlig andere Richtung genommen. Pahuyuth benutzt das was hinter den Methoden liegt. Das sind die Prinzipien nach denen die Methoden funktionieren. Das heißt im übertragenen Sinn: Es ist die Methode keine bestimmte Methode zu haben an der man festhält.

Nach meinem Verständnis ist das Ideal an Kampffähigkeit welches man als Kämpfer erlangen kann jenes, welches einen in die Lage versetzt auf alle möglichen Situationen eines Kampfes optimal zu reagieren – mit anderen Worten: frei von jeglichem Denken an Methodik.

Um auf das Anfangsbeispiel zurück zu kommen: Die Prinzipien des Pahuyuth beschäftigen sich nicht damit ob ich laufen oder rennen kann um zu Punkt B zu gelangen, sondern begreifen die Bewegungsmöglichkeiten des menschlichen Körpers, um danach folgend zu erkennen das Laufen und Rennen nichts weiter als Möglichkeiten des Systems sind, in welches sie gehören. Entsprechend den Umständen wird man dort wo es möglich ist rennen, dort wo man muß hüpfen...

Pahuyuth hat eine Ansammlung von so genannten technischen Prinzipien, welche seinen eigentlichen Kern ausmachen. Dies bezieht sich ganz allgemein auf das Pahuyuth, obgleich einige der Prinzipien speziell auf den Kampf mit Waffen, und andere auf den Kampf ohne Waffen ausgerichtet sind.

Ich möchte aus eigener Erfahrung betonen, dass das Verständnis von dem ich hier spreche kein Verständnis ist, über das man mal so spricht, um danach zu denken man würde auf seinem Level liegen. Vielmehr ist es ein Erfahren durch die Beschäftigung mit der Materie, bei gleichzeitigem Probieren und für sich selbst Bestätigen von dem was gedacht wurde. Dieser schwer zu verstehende Umstand (stelle ich aus meiner westlichen Prägung heraus fest) bedingt zu einem großen Maß die Tatsache, dass das Wissen des Pahuyuth einen bestimmten Bereich bislang nicht verlassen hat (siehe KKB).

Der Clip auf den Tyler verwiesen hat trägt den Untertitel –basic level-. Dies ist auch vollkommen richtig. Doch so wie ich den Clip sehe, enthält er gleichzeitig auch die komplette/n Prinzipien/Methodik. Die Frage ist nur ob man sie sehen kann.

Du fragtest:
[]...Ist das Absicht (was ich nachvollziehen kann)...[]Ich frage mich meinst du die Absicht des Cliperstellers oder deine eigene?

Du sagst du könntest verstehen wenn die Methodik nicht explizit demonstriert wird. Sie wird aber auch nicht explizit vorenthalten. In Wirklichkeit ist sie zu jeder Zeit sichtbar, jedoch nur für denjenigen der sie zu sehen vermag.

Je umfangreicher das Wissen um den Kern einer Kampfkunst ist, desto größer die Möglichkeit als Kämpfer zum Kampf zu werden.

Um deine Neugierde etwas zu befriedigen, die technischen Prinzipien, die hier jetzt nicht explizit erklärt werden können, erstrecken sich über das Wesen der Einstellung zum Kampf im Allgemeinen, das Idealbild des Kampfes und des Kämpfers, das Verhältnis und der Einordnung zum Lehrer, die Identifikation mit folgendem Verinnerlichen auf Basis von Einsicht als Schüler, das Wesen und den Verlauf eines Kampfes aus der Betrachtung eines Prozesses bis zu seinem Ende, die Kampftechniken auf Basis von Aktion und Reaktion zur Bildung von Bewegungssequenzen des Kampfes, das eigentliche Kampfsystem mit Fokus auf natürlichem und modifiziertem Kampfwesen, die Kampfelemente sowie deren unterschiedliche Wirkungsprinzipien, die Kampfstellung hergeleitet aus dem natürlichen System Mensch, die Basistechniken (Bewegungsmustergrundstrukturen) in ihren Anwendungen bezüglich innerer (Fähigkeiten, Eigenschaft etc..) und äußerer Bedingungen (Gegenreaktion etc…), das Frei-, das Widerstands- und das Partnertraining etc, etc, etc…

Diese Prinzipien bilden den Schlüssel für das Verständnis und die mögliche Aneignung des Systems.

Wir hatten dieses Thema in ein zwei anderen Threads aber leider konnten wir nicht besonders tief eintauchen…lol :) :o :D

Wenn ich nach der Methodik für eine bestimmte Situation Frage, z.B. für den Kampf in engem Raum oder dem Lösen vom Gegner nach einer Nahkampfsequenz oder oder oder, dann hänge ich in der Methodik fest. Ich kämpfe unfrei! Im Gegensatz dazu erlauben die von mir erwähnten Prinzipien die Gestaltung des Kampfes direkt in seiner Situation, ohne einer Richtung folgen zu müssen. Komme ich in einen engen Raum kämpfe ich entsprechend den Umständen der Enge, bin ich in einer Nahkampsequenz, dann schaue ich wo sie mich hinführt, ohne um jeden Preis aus ihr heraus zu wollen. Ich kämpfe so wie es sich ergibt. Kein Kampf ist wie der andere, jeder Kampf ist einmalig. Beruhend auf den Prinzipien aller im Kampf beteiligten Faktoren erschaffe ich im Moment des Kampfes meine eigene Methode, die im selben Moment, nachdem sie ausgeführt wurde wieder zerfällt und nicht mehr existent ist, geschweige das sie zu wiederholen wäre.

Um in dieser Form optimal auf Prinzipien basierend zu reagieren, sollten die dem Kampfsystem zugrunde liegenden Prinzipien selbstverständlich die Eigenschaften der Kämpfenden, des Kampfes sowie aller möglichen Umstände enthalten. Das Loslassen von den zuvor erlernten Prinzipen ist schwer. Hat man erkannt wie es funktioniert, kämpft man auf der Basis von Prinzipien ohne Prinzipien.

Es fällt mir etwas schwer diesen Sachverhalt auszudrücken, ohne zu sehr theoretisch zu wirken, obgleich ich nur durch Praxis zu ihm gelangt bin...

Beschäftigt man sich mit einem Kampfsystem auf der Ebene der Technik, auf der Ebene der Methodik oder auf der Ebene der Prinzipien...

Gehe ich aus einer zwangsläufig begrenzten Anzahl von Richtung von Aussen nach Innen, oder verstehe ich Innen und kann in jede gewünschte Richtung nach Aussen...

Es ist der rote Faden des Kampfes keinen roten Faden zu haben. Dies geht jedoch nur dann, wenn man einen roten Faden hatte, von dem man loslassen konnte… Je umfangreicher dieser einstige Faden, desto Freier der spätere Kampf.

ps: Awud Thai, also auch Awud Mied, kämpft ohne eigene Waffen.

pps: Es ist nach meiner eigenen Überzeugung Teil der westlichen Prägung, ständig auf der Suche nach dem roten Faden zu sein. Ich erlebe täglich wie diese Suchenden die gleichen Menschen sind, die mir erklären wollen das der Weg das eigentliche Ziel ist…


SMINGPLAI

Plai Paneejorn
20-08-2006, 23:52
.
.
Du Tyler, bitte erlaub mir, die Antwort statt deiner zu übernehmen. Kru Santhas hat mich wegen der Disziplinzugehörigkeit ebenso darum gebeten und er lässt Dank für das Interesse von ROBERTO übermitteln.

Sicherlich, wenn sich Pahuyuth schon als Kampfssystem bewährt und soweit entwickelt hat, dann ist in seiner strukturellen Konzeption auch Methodik enthalten. Der Messerkampf „ Awud Mied “ ist einer der Waffenkampfstypen von einer der fünf Unterdisziplin „ Awud “, die zu dem Kampfaktionsteil von Pahuyuth gehören, dann ist die Methodikfrage auf das gesamte System ausgelegt.

Der Bezug für die Existenz von Pahuyuth, beruft sich auf dem Gedankenverständnis ( Kampfsphilosophie ) von ihren Schöpfern ( Thailändischen Vorfahren ), die ausschließlich um die Gefahr für Leib und Leben durch Mitmenschen ab zuwenden, konzipiert worden sind. Mit dem ersten Teil der Methodik ist das Gedankenverständnis der Kämpfer gemeint. ( Der Siegeswille in der Kampfaktion gehört nicht dazu ).

Die Bewaffnung oder die Besonderheit Waffen mit sich zu führen ist für Pahuyuth nicht erstrebenswert, vielmehr die Gegebenheit sekundär Waffen des Gegner oder aus der Umgebung durch Improvisation zu nutzen.( Der Kodex beim „ Mied “ ist, wenn der Gegner vom mitgebrachten Messer selbst zu schaden kommt. ) Die Handhabung von den einzelnen Waffentypen ist der Zweite Teil der Methodik. ( Von diesem Verständnis ausgehend ist die Abhärtung beim „ Muai “ schon abwegig ).

Der Nutzen der Waffen ergibt sich aus den anatomischen Möglichkeiten unserer Mitmenschen zur Umsetzung von Waffenschaden, die ebenso auch von beidseitigem Aktionsmuster abhängig sind. Die Anpassungsfähigkeit der eigenen Aktionsmuster führt zur Schadensminderung. Die Aneignung eigene Aktionsmuster an die Angriffsaktion an zupassen ist der dritte Teil der Methodik. ( Die Anpassungsfähigkeit ist das Immunverhalten gegen unmittelbare Angriffsaktionen, damit ist nicht die Schutzausrüstung gemeint. )

Die Konsequenz durch die Kampfaktion selbst zu bestimmen, was geschehen soll, entweder dadurch die zulässige Grenze zu setzen oder die Existenz des Kampfes zu eliminieren. Die zulässige Grenze ist die Rahmenbedingung für die Angriffsaktion als Konsequenz, die der Kämpfer durch seine Aktionstaktik steuert. Die Durchsetzung von präzisen Kampfaktionen um den Kampf zu beenden, setzt die strategische Vorgehensweise als Konsequenz voraus. Die Fähigkeit im Kampf mit Taktik und Strategie umzugehen sind der vierte Teil der Methodik. ( Die Konsequenz aus der Kampfaktion durch Tempo oder zielloses Vorgehen zu erreichen, ist für die dauerhafte Sicherheit unvorstellbar. )

Das „ Mied “ im Pahuyuth ist dem „ Faustkampf “ zugeordnet, der mit seinen Aktionseigenschaften die Nahkampfmethode darstellt. Die Kampfaktion unter realen Bedingungen ist eine Konfrontation zwischen zwei Parteien. Es geht nicht um Ästhetik oder Aktionsbesonderheit, sondern lediglich um das Überleben und möglichst durch Einfachheit zu reagieren.

Der Video Clip ist wie ein geschriebenes Buch, das der Autor vom Verständnis her dem Leser frei überlässt. Ich sehe dort sind alle Fragen um das „ Mied “ deutlich dargestellt.

LG PPj :)

tigua
21-08-2006, 01:46
guten morgen

die von plai paneejorn beschriebene methodik verdeutlicht auch den logischen aufbau der ausbildung.
ohne das richtige GEDANKENVERSTÄNDNISdes schülers
wäre eine ausbildung in der HANDHABUNG der verschiedenen waffentypen als würde man einem zivilisten eine geladene ungesicherte waffe in seine tasche legen.
ohne das verständnis und die fähigkeit im umgang mit waffen ist eine ANPASSUNGSFÄHIGKEIT an angriffsaktionen unmöglich.
ohne gedankenverständnis, handhabung und anpassungsfähigkeit ist das wissen um TAKTIK & STRATEGIE nicht umsetzbar.

@ roberto
deine ausführungen zum italienischen messerkampf habe ich mit interesse gelesen. vielen dank für deine mühe.

ich glaube in der 1. Reise nach Ravenna schreibst du etwas über die schnitt - und stichmethodik.
erinnere ich richtig, daß du aus gründen der zu erwartenden effizienz dem stich priorität einräumst ?
andererseits schreibst du sinngemäß das die eigene unversehrtheit das wichtigste in einer auseinandersetzung ist.

diesbezüglich habe ich etwas andere erfahrungen gemacht.
möglich das ein stich eher tödliche verletzungen erwarten läßt, dafür ist er für einen kämpfer leichter zu parieren. ( obwohl das wort "leichter" im bezug auf eine reale auseinandersetzung um L & T unpassend erscheint :rolleyes: )

der angegriffene kann seine ausweichbewegung so gering halten, daß er nicht nennenswert an zeit verliert und sich im besten fall in einer günstigeren position befindet, als der den stich ausführende, umselbst in aktion zu treten.

hingegen einem schnitt auszuweichen benötigt der angegriffene viel mehr raum und somit auch zeit.
auch ist die bahn eines schnittes nicht so genau bestimmbar und nicht zu letzt liegen bei einem schnitt das ende und der beginn einer folgetechnik optimaler (worin eine nicht zu unter schätzende gefahr liegt) als bei einem stich.

ich hoffe nicht zu sehr ins detail abgekommen zu sein :)
es hat mich halt beschäftigt.


gruß tigua

Asspirin
21-08-2006, 02:45
Es ist der rote Faden des Kampfes keinen roten Faden zu haben.


Die Durchsetzung von präzisen Kampfaktionen um den Kampf zu beenden, setzt die strategische Vorgehensweise als Konsequenz voraus. Die Fähigkeit im Kampf mit Taktik und Strategie umzugehen sind der vierte Teil der Methodik.

Widerspricht sich das nicht?


diesbezüglich habe ich etwas andere erfahrungen gemacht.
möglich das ein stich eher tödliche verletzungen erwarten läßt, dafür ist er für einen kämpfer leichter zu parieren.

Nicht, wenn der Angreifer ein konsequentes wieder-zurückziehen des Messers nach einem Stich einhält. Wenn du sowas waffenlos parieren willst, ohne dabei extrem verletzt zu werden, musst du wirklich fit sein.

Kuang
21-08-2006, 03:45
Die Posts von Plaj Paderborn(Nix für ungut:D ) und Smingplaj wiedersprechen sich zu großen Teilen, aber sowas passiert halt auch den Pahuyuties mal (ich kann wiedersprühliche Aussagen zu bestimmten Aspekten von KK´s schon gar nicht mehr zählen:rolleyes: ) .

Ach ja ich weiß schon das jetzt ne Frage kommt von wegen: "Bist Du dir da sicher, Du hast dieses und jenes falsch verstanden usw."(Obwohl meine Aussage kiene Kritik enthält es gibt einfach verschiedene Interpretationen zu verschiedenen Aktionen).
Also tut euch keinen Zwang an;).

doremi
21-08-2006, 07:55
Schöner Beweis dafür, dass jeder seinen Kopf hat, was ja immer wieder angezweifelt wird, und dass Pahuyuth eher keine Sekte ist, denn jeder darf/muss denken...

Nixon
21-08-2006, 09:18
Habt ihr so was schon mal gesehen?


LG Tyler


Nein!

roberto
21-08-2006, 09:19
@Smingplai
@Plai Paneejorn

Vielen dank für eure ausführlichen Antworten! Unser Weg ist er ein Römischer bzw. ein militärisch Westlicher. Wir haben für verschiedene Szenarien Pläne und üben dann, sofern erforderlich, von diesen abzuweichen.

Westliches Kampfverhalten differenziert also in der Tat zum Asiatischen. Ohne Plan A und Plan B in die Schlacht zu ziehen wäre wahrhaftig nicht europäisch.

Jedoch haben Europäer mit dieser Form des Kampfverhaltens - besonders in der Antike, als noch Mann gegen Mann gekämpft wurde -, nicht nur ihre Grenzen gesichert, vielmehr die damals bekannte Welt erobert.

Meine Frage ging nicht dahin, ob ich laufe, springe oder gleite. Es ging mir um Konzepte, den Gegner in Fallen zu locken, Öffnungen zu schaffen, falsche Distanzen vorzutäuschen, in die Defensive zu treiben bzw. zum Angriff zu bewegen etc. ... und das alles in Abhängigkeit zu dessen Kampfverhalten.

@tigua

Beides, Stich wie Schnitt, müssen in Einklang zueinander stehen. Stiche zu parieren ist sehr schwer, sofern der Gegner zu stechen vermag. Stechen ist nicht gleich stechen.

Vor allem planlos zuzustechen ist nicht angebracht. Die Lücke für den Stich muss erstmal hergestellt werden. Dafür gibt es im italienischen Messer- und Dolchkampf seit Mitte 14. Jahrhundert methodische Vorgehensweisen, also Prinzipien und Strategien (deshalb mein wertungsfreies Interesse, ob es so etwas auch bei euch gibt?). Dann gibt es das sog. Winkelstechen. Diese Stiche sind in ihrer Richtung kaum auszumachen usw.

Ciao

Roberto

tigua
21-08-2006, 11:42
Widerspricht sich das nicht?



Nicht, wenn der Angreifer ein konsequentes wieder-zurückziehen des Messers nach einem Stich einhält. Wenn du sowas waffenlos parieren willst, ohne dabei extrem verletzt zu werden, musst du wirklich fit sein.

guten tag Aspirin

es ist der rote faden des kampfes keinen roten faden zu haben. so zu kämpfen ist nur möglich, wenn man vorher einen roten faden hatte, von dem man loslassen konnte. je umfangreicher dieser einstige faden, umso freier der kampf
widerspricht sich das ?

ja "fit" zu sein und sein handwerk zu verstehen ist die basis um frei (kunstvoll) zu kämpfen.


@ Roberto

ja das kann ich gut nachvollziehen. die verschiedenen methoden haben ihnen zu grunde liegende prinzipien. sind diese bekannt ergeben sich logische ( und unlogisch logische:cool: ) einsatz möglichkeiten.

@ kuang

die von dir gewünschte antwortvariante dürfte den pahuyuthies schwerfallen, da du die widersprüche nicht benennst.;)



gruß tigua

ps3ud0nym
21-08-2006, 12:06
[...]
Jedoch haben Europäer mit dieser Form des Kampfverhaltens - besonders in der Antike, als noch Mann gegen Mann gekämpft wurde -, nicht nur ihre Grenzen gesichert, vielmehr die damals bekannte Welt erobert.
[...]
Fuer solches grosses Vorhaben, braucht man sicherlich einen Plan.

Fuer mich hast Du damit noch eine Andere Sicht der Dinge angesprochen. Um "die Welt zu erobern", gehoerte sicherlich mehr zu als nur eine methodische Herangehensweise. In erster Linie spielt da IMHO die Mentalitaet eine grosse Rolle. Ueberhaupt diese Notwendigkeit zu spueren, das eigene Territorium erweitern zu wollen und andere Voelker zu unterwerfen - das muss erstmal vorhanden sein. Ob das gut oder schlecht ist, kann ich ehrlich gesagt nicht mal fuer mich selber so genau sagen. Hat IMHO sowohl positive als auch negative Aspekte.

Wenn aus der Mentalitaet heraus sich nun die Zielsetzungen etwas unterscheiden, ist es meiner Meinung nach auch sehr gut nachvollziehbar, warum die Methodik sich unterscheidet.

doremi
21-08-2006, 13:42
ps3ud0nym,

nachdenkenswerter Aspekt, so habe ich das noch gar nicht gesehen...

Plai Paneejorn
21-08-2006, 19:40
.
Roberto, ich habe von Kru Santhas das Vertrauen dir ausführlich ( wie von Doremi angesprochen - „ Tiefgehend “ ) zu antworten, das nun selbstverständlich etwas mehr als nur ein Beitrag werden dürfte. Ich bitte dich deshalb um Verständnis und deine Zwischenfrage ist jederzeit willkommen.

Als gleiche Wesen ( Mensch ) sind wir geboren, das gesellschaftlichen Umfeld hat uns in seiner Gesamtheit zu dem gemacht was wir sind, Kämpfer! Der Unterschied von der philosophischen Prägung, die einerseits „ Eroberung und Herrschaft “ und andererseits „ Wehrsetzung und Freiheit “ beinhaltet, führte überhaupt zu der Existenz des Kämpfens mit unterschiedlichen Prinzipien. Dennoch die menschliche Wesenheit ist gleich geblieben. Das Feuer vermag es aus unterschiedlichen Funken ( Anlass ) zu entstehen, obwohl das gleiche Ereignis, der Verbrennungsprozess ( Kampfaktion ), als Gemeinsamkeit bestehen. Gemeint ist damit es gibt kein Kampfsystem ohne Angriff und Verteidigung.

Das Wesen der Kampfaktion erfordert die Beteiligung von zwei Parteien, ihre Gemeinsamkeit ist die Kampfgestaltung und Aktion, die sowohl den Angriff als auch die Verteidigung zu agieren und zu reagieren mit einschließt. Letztlich ist der Kampfausgang (Beendigung) die mögliche Konsequenz (Sieger oder Besiegter zu sein) aus der Kampfaktion, wie auch das Kampfziel (Anlass) inbegriffen ist. Dennoch ist durch das Beteiligen an den Kampfaktionen (von den beiden Kampfparteien) die Gemeinsamkeit das Tragen von der persönlichen Konsequenz. Nach dem Überleben von der Kampfaktion sind die beiden Kampfsparteien als Mensch gleich geblieben.

Aus dem persönlichen Erlebnis und den Erfahrungen durch Kampfaktionen, haben die thailändischen Kämpfervorfahren das Gedankenverständnis von „ Loslassen “ als eigene Kampfsphilosophie oder Kämpferideal entwickelt. ( wie nach der Erwähnung von Smingplai „Es ist die Methode keine bestimmte Methode zu haben an der man festhält. ) Die Methodik ist die Differenzierung von allem was nicht zur eigenen Persönlichkeit gehört, zu sehen und zu verstehen, um Selbst als Wesenheit eines Kämpfers zu existieren.

Die Bedeutung der zeremoniellen Kampfbegrüßung ( Ram Mied ) ist ein Ausdruck von der Bereitschaft, die Konsequenz aus der Kampfaktion zu akzeptieren. Zugleich wird durch Dankbarkeit, Achtung und Respekt dem Kampfgegner gegenüber symbolisiert, ihn auch als gleichwertigen Kämpfer an zuerkennen. ( Ohne Gegner wäre ich nie zu einem Kämpfer geworden ) Es macht den Thais schwer zu schaffen, wenn die Nachkommen mit dieser menschlichen Tugend so Unverstanden umgehen.

Die thailändische Bedeutung des Tragens von Symbolen (Mongkon) oder Zeichen (Tätowierungen) in Form von Schutzpatronen, ist mehr als nur magische oder übernatürliche Kräfte bei der Kampfaktion zu erwarten oder deren Schutzwirkung. Es geht im wesentlichen um den Ausdruck als Kämpfer, ausschließlich unvermeidliche Konsequenzen in der Kampfaktion an dem Kampfgegner durchzusetzen, da bleibt weder Raum für Gefühle noch das Verzichten auf das maximale Können. (Die Kampfhandlung ist eine Auseinandersetzung zwischen zwei Kämpfern) Ich sehe und verstehe nicht, wenn einer das „ Mongkon “ von seinem Ursprung her missbraucht.

Im Moment der Begegnung unter Kämpfern, außerhalb jeder Kampfhandlung, bereichern sich die Kämpfer genauso wie kultivierte Menschen an den Erlebnissen des Kämpferseins ( Fachliches Thema ).

Kuang, ich meine: „ Langsam laufen, sonst verpasst du was“


LG PPj :)

Clockwork Orange
21-08-2006, 19:55
Sorry, ich finde das Video lebensgefährlich.......

Asspirin
21-08-2006, 22:19
Sorry, ich finde das Video lebensgefährlich.......

Pssst, du sollst denen net alles verraten :D

roberto
21-08-2006, 22:23
@ps3udonym

Die Philosophie beim Messerkampf ist immer die Gleiche ... überleben. Wie sich eine Methode bzw. ein System dieser Philosophie stellt, definiert sich durch Erfahrungswerte und der Mentalität der Ausführenden.


@Plai Paneejorn

Ich glaube zu verstehen. Ihr übt euch im Loslassen und im So-Sein. Es ist also ein buddhistischer Ansatz. Im Grunde läuft es letztendlich immer darauf hin. Der Weg dorthin unterscheidet sich aber oft. Danke für die Infos.

Ciao

Roberto

Kuang
21-08-2006, 22:24
Sorry, ich finde das Video lebensgefährlich.......


Wieso dass denn, es zeigt doch nicht Techniken, die man so in der SV Anwenden soll, sondern nur Trainingsinhalte, wenn ich das richtig verstanden habe.

tigua
22-08-2006, 01:46
@ps3udonym

Die Philosophie beim Messerkampf ist immer die Gleiche ... überleben. Wie sich eine Methode bzw. ein System dieser Philosophie stellt, definiert sich durch Erfahrungswerte und der Mentalität der Ausführenden.


@Plai Paneejorn

Ich glaube zu verstehen. Ihr übt euch im Loslassen und im So-Sein. Es ist also ein buddhistischer Ansatz. Im Grunde läuft es letztendlich immer darauf hin. Der Weg dorthin unterscheidet sich aber oft. Danke für die Infos.

Ciao

Roberto


guten tag Roberto

deine ansicht über die philosophie des messerkampfes teile ich nicht.
damit es zu einer solchen auseinandersetzung kommt, muß mindestens eine der beiden partein diese anstreben.
wenn es beiden um das überleben ginge, wäre es doch sinnvoller nicht zu kämpfen.
es ist für mich eher eine frage der menschlichkeit deren höchste tugend verständnis ist, welches darüber wacht ob und zu welchem zweck diese kunst eingesetzt wird.
einen solcher ansatz findet( wenn ich richtig erinnere ) sich auch in deiner kampfkunst.( sie wird dort symbolisch mit dem rosenkranz besiegelt )




der kampf und das wissen darum sind um vieles älter als der buddhismus.
der buddhismus ( so wie andere religionen auch ) ist nicht aus dem nichts entstanden.
vielmehr kann er auf ein großes wissen aus der zeit vor seiner entstehung zurück greifen.
so ist es nicht richtig den ansatz buddhistisch zu nennen.



gruß tigua

roberto
22-08-2006, 03:49
@tigua

Das ist alles richtig. Ich spreche aber davon, wenn es bereits zum Kampf gekommen ist. Das es menschlicher und sozialer ist nicht zu kämpfen ... darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. Da sind wir uns alle hoffentlich einig.

Ciao

Roberto

ps3ud0nym
22-08-2006, 10:05
@ps3udonym

Die Philosophie beim Messerkampf ist immer die Gleiche ... überleben. Wie sich eine Methode bzw. ein System dieser Philosophie stellt, definiert sich durch Erfahrungswerte und der Mentalität der Ausführenden.

[...]
Wir meinen schon das gleiche, Du hast es vielleicht etwas treffender ausgedrueckt. :)

Plai Paneejorn
22-08-2006, 15:00
.
.
Fakt ist, Pahuyuth wurde mit dem Gedankengut das Überleben in der Freiheit zu verteidigen entwickelt.

An Hand des Inhaltes der thailändischen Nationalhymne erkennt man eine Bestätigung für dieses Gedankengut. Die erste Methodik bezieht sich auf die Bildung des Gedankengutes und Verständnisses nach dem Vorbild der Schöpfer und auf die Existenz der Menschlichkeit innerhalb jedweder gesellschaftlichen Struktur.

Nun geht es jetzt um die Handhabung ( Zweite Methodik ), dabei handelt es sich um die Waffen, Waffenbeschaffenheit und die Waffeneigenschaften, die den allgemeinen und extremen Umgang damit beinhalten. Wobei wie ich schon erwähnt habe, die Mitnahme von Waffen „ Mied “, gehört nicht zu den Eigenschaften eines Pahuyuth- Kämpfers, wird so mit in der Ausbildung auch nicht gefördert.

Die thailändischen Waffen unterscheiden sich nicht nur allein in fünf Beschaffenheitstypen, sondern auch zwischen Kampfwaffen und improvisierte Waffen. Die Kampfwaffen sind Waffentypen, die für den Gebrauchszweck bestimmt sind. Die improvisierten Waffen hingegen nicht. Die Unterrichtung beschäftigt sich hauptsächlich mit den Kampfwaffen und der individuelle Gebrauch der improvisierten Waffen wird als Lehrbeispiel vermittelt.

Die Übungswaffen „ Mied “ bestehen aus einem Holzzylinder mit einem Durchmesser von 2,5 cm und 30 cm Länger, wobei 12 cm den Griff ausmachen und 18 cm die Klinge. Das Holzstück wird zu erst gegen Splittern mit einfachen Klebeband umwickelt, wobei 2 cm. vom Griff extra als Rutschschutz verstärkt werden. Danach wird der Griff und Rutschschutz mit stabilem schwarzem Isolierband und die Klinge mit weißem Isolierband umwickelt. Nur die Lehrerwaffen sind zusätzlich am Griff als Erkennung mit weißem Isolierband gekennzeichnet. Nach der Tradition wird jeder Schüler vor Beginn seiner ersten Unterrichtsstunde selbst eigene Übungswaffen anfertigen. Die verbrauchte Zeit und Mühe ist zum Nachdenken über bevorstehende Gefahren und Risiken durch die Waffen.

Um die Übungswaffen verwenden zu dürfen werden die fertig gestellten ( In der Regel ein Paar ) Übungswaffen an den Lehrer abgegeben. Um die Zulassung zu überprüfen werden dem Schüler verschiedene Fragen oder Aufgabe durch seine Kollegen aus der Disziplin gestellt. Diese Tradition dient zur Überzeugung von der charakteristischen Eigenschaft um Kenntnis in der Waffendisziplin erlangen zu dürfen oder nicht.( Nicht jedem Schüler wird der Waffenunterricht erteilt.) Das ist wie eine Lizenz oder Unterrichtsberechtigung, ohne Ausnahme. Symbol dafür ist die wieder Aushändigung der Übungswaffen.

Der Umgang mit den Übungswaffen ist innerhalb der Schulräume wie außerhalb an die Regeln im Umgang mit Originalwaffen gebunden. Beim Unterricht oder Training wird eine von den Übungswaffen vor der Lehrerwand leicht Erkennbar abgestellt, das ist Schulpflicht. Das Fallen lassen der Waffen, unabhängig vom Grund, innerhalb der Schulräume wird mit sofortigen Liegerstützen zur Erinnerung an den gefahrlosen Umgang mit Waffen, belegt. Die Anzahl beginnt bei 20 und steigt je nach Qualifikationsstufe. Ebenso das ungünstige Ablegen der Übungswaffe im Aufenthaltsraum oder Verpacken beim Transport.

„ Die Übungswaffe gilt unmittelbar als Originalwaffe “

Das typische „ Mied “ als Kampfwaffe ist von der Beschaffenheit her zum schneiden oder stechen (Werkzeug). Das sind Messer aller Arten, wo Klinge und Griff eine gerade Linie bilden beim gebrauch, die Handaxt, die Sichel und das Küchenbeil.

Soweit erstmal…….

LG PPj :)

Clockwork Orange
22-08-2006, 23:19
Wieso dass denn, es zeigt doch nicht Techniken, die man so in der SV Anwenden soll, sondern nur Trainingsinhalte, wenn ich das richtig verstanden habe.


Und für was sollen die gut sein ? Zirkus-Show ?
So wie du übst, kämpfst du auch.........falls man das mit diesem System nicht soll, nehm ich alles zurück.

Ist mir auch alles ein bisserl sehr esoterisch angehaucht, was ich da so lese !

Kuang
22-08-2006, 23:30
...

Ist mir auch alles ein bisserl sehr esoterisch angehaucht, was ich da so lese !

Da sprichst Du was an:rolleyes:

Naja es ist schwer über was zu Urteilen, dass man nur in einem kurzen Video sieht. Ich wiederspreche dir im übrigen nicht. Mir gefallen andere Konzepte mit dem Messer auch besser.

Cheers Kuang

Plai Paneejorn
23-08-2006, 12:08
.
Fakt ist und auch geschichtlich belegbar, das viele Möchtegerne und Besserwisser, die mit dem Messer ohne den Lehrer hantiert haben, nicht nur anderen, sondern eher sich Selbst geschadet haben!

Die Waffentypen des Messers „ Mied “ gehören bis zur heutigen Zeit zu einer der heimtückischsten und gefährlichsten Nahkampfsinstrumente, obwohl es zu den Altwaffen aus der Steinzeit gehört. Selbst alle modernen Streitkräfte in der Welt verzichten bis heute nicht auf das Messer. (Im Kreis der Praktiker hat man mehr als öfter gesagt, dass das Messer in vielen Kampfeinsätzen effektiver ist als die Pistole!) Gerade durch seine Wirkung und der vom Messer ausgehenden Gefahr, ist es gerechtfertigt, wenn das Kampfswissen (Methodik) vom „ Mied “ von vorn herein von thailändischen gelehrten Persönlichkeiten unter besonderem Schutz und Aufmerksamkeit gegen jeden Missbrauch, gestellt ist.

„ STICHWUNDE “ Ein Messerstich hinterlässt unterschiedliche Stichwunden, man unterscheidet zwischen dem Normalfall und dem gelernten Personal. Im Normalfall ist die Stichwunde von geringer Tiefe (Gewebe- / Muskulaturschäden) leicht durch chirurgische Behandlung zu versorgen (Glatter Rand). Bei sehr tiefen Stichwunden, wird durch Unterdruck Gewebespannung erzeugt und dadurch die Messerklinge in der Wunde festgehalten. (ACHTUNG: In diesem Fall, kein hastigen Bewegungen und nur durch ärztliche Hilfe das Messer entfernen lassen) Bei den so genannten Kennern ist die Stichwunde besonders Tief in den Körper eingedrungen. Es entstehen zusätzliche Quetschungen ohne dass der Kenner das Messer im Körper hinterlässt. Dadurch entstehen nicht nur die hohen Verletzungsschäden, sondern auch chirurgische Schwierigkeiten (Zerklüfteter Rand). In manchen Fällen werden bestimmte Messer oder andere Gegenstände durch zusätzliche Drucktechnik um einiges tiefer in den Körper geschoben, so dass sich der entsprechende Gegenstand insgesamt im Körper befindet. Auch das „Mied“ hat eigene einzigartige Wurftechniken, die durch ihren Gefährlichkeitsgrad hohe Schäden verursachen.

„ STOSSWUNDE “ Eine Art von Verletzung die durch Anstoßen oder Stich von den stumpfen Gegenstand (Messerknauf), innere Verletzungen (Organschaden, Knochenbruch oder Herzstillstand) verursachen. Insbesondere die Stoßwunden durch Kenner, die besonders bevorzugt sind, sind außer eventuellen Schmerzempfindung keine Schäden von außen sichtbar (Blau Flecke). Im günstigsten Fall kann die „ Stoßwunde “ verschiedene Lähmungen am gesamten Körper oder verschiedenen Körperteilen erzeugen die zu kurz oder längerfristigen Verletzungsfolgen führen. (ACHTUNG: Eine vorübergehende Unterkühlung am Stoßbereich möglichst ohne Verzögerung dem Arzt vorstellen).

„ SCHNITTWUNDE “ Der Gebrauch nach der Nutzungseigenschaft, die auch bei der allgemeinen Kampfaktion bevorzugt wird, entsteht generell keine besonders tiefe Schnittverletzung. Die Schnittwunde im Allgemeinen verursacht hohen Blutverlust und einen scharfen Schmerz im lokalen Bereich. Hingegen jedoch der Kenner wird maximalen Schaden und die Kampfunfähig des Kampfgegners verursachen können, in dem der Schnitt direkt an der Stelle ausgeführt wird, wo unmittelbar die Sehne, Blutbahnen und Endmuskulatur mit dünnem Gewebe sich befinden. (ACHTUNG: Bei der Schnittwunde kann durch Zusammenpressen, nicht nur der Blutverlust gemindert werden, sondern verhindert auch die Sauerstoffzufuhr an dem inneren Gewerben und Organen und somit schlimmerer Schäden, es ist erforderlich sich dringend in ärztliche Behandlung zu begeben.)

„ KRATZWUNDE “ Häufig wird die Kratzwunde in Kampfaktionen verwendet, um den Kampfgegner in eine so genannte Schockreaktion durch Ritzen zu bringen, um seine Konzentrationsfähigkeit dadurch zu mindern, dem zu Folge entsteht in diesem Moment ein Kampfunfähigkeitszustand (Panik). Insbesondere durch den eigenen salzigen Schweiß, Reibung an der Kratzstelle wird das Schmerzleiden verursacht. Für die optimale Wirkung der Kratzschäden durch Kenner, werden diese speziell platziert. Die Kratzposition befindet sich an den Körperteilen, wo dünnes Gewebe den Knochen überzogen hat, oder am Rücken wo die Hand sie nur schwer erreichen kann. Verschiedene thailändische Kämpfer haben besondere Vorlieben und hinterlassen ihre Kratzwunden als Botschaft oder Kunstwerk. (ACHTUNG: Bei der Kratzwunde ist leicht Schmutz oder Splitter zu übersehen, die letztlich zu schweren Entzündungen oder Vereiterungen führen.)

so ist es doch schon mal realistischer, oder….

LG PPj :)

Guido Reimann
23-08-2006, 16:07
.
.
..................................
Die thailändischen Waffen unterscheiden sich nicht nur allein in fünf Beschaffenheitstypen, sondern auch zwischen Kampfwaffen und improvisierte Waffen. Die Kampfwaffen sind Waffentypen, die für den Gebrauchszweck bestimmt sind. Die improvisierten Waffen hingegen nicht. Die Unterrichtung beschäftigt sich hauptsächlich mit den Kampfwaffen und der individuelle Gebrauch der improvisierten Waffen wird als Lehrbeispiel vermittelt.

Die Übungswaffen „ Mied “ bestehen aus einem Holzzylinder mit einem Durchmesser von 2,5 cm und 30 cm Länger, wobei 12 cm den Griff ausmachen und 18 cm die Klinge. Das Holzstück wird zu erst gegen Splittern mit einfachen Klebeband umwickelt, wobei 2 cm. vom Griff extra als Rutschschutz verstärkt werden. Danach wird der Griff und Rutschschutz mit stabilem schwarzem Isolierband und die Klinge mit weißem Isolierband umwickelt. Nur die Lehrerwaffen sind zusätzlich am Griff als Erkennung mit weißem Isolierband gekennzeichnet. Nach der Tradition wird jeder Schüler vor Beginn seiner ersten Unterrichtsstunde selbst eigene Übungswaffen anfertigen. Die verbrauchte Zeit und Mühe ist zum Nachdenken über bevorstehende Gefahren und Risiken durch die Waffen.

Um die Übungswaffen verwenden zu dürfen werden die fertig gestellten ( In der Regel ein Paar ) Übungswaffen an den Lehrer abgegeben. Um die Zulassung zu überprüfen werden dem Schüler verschiedene Fragen oder Aufgabe durch seine Kollegen aus der Disziplin gestellt. Diese Tradition dient zur Überzeugung von der charakteristischen Eigenschaft um Kenntnis in der Waffendisziplin erlangen zu dürfen oder nicht.( Nicht jedem Schüler wird der Waffenunterricht erteilt.) Das ist wie eine Lizenz oder Unterrichtsberechtigung, ohne Ausnahme. Symbol dafür ist die wieder Aushändigung der Übungswaffen.

Der Umgang mit den Übungswaffen ist innerhalb der Schulräume wie außerhalb an die Regeln im Umgang mit Originalwaffen gebunden. Beim Unterricht oder Training wird eine von den Übungswaffen vor der Lehrerwand leicht Erkennbar abgestellt, das ist Schulpflicht. Das Fallen lassen der Waffen, unabhängig vom Grund, innerhalb der Schulräume wird mit sofortigen Liegerstützen zur Erinnerung an den gefahrlosen Umgang mit Waffen, belegt. Die Anzahl beginnt bei 20 und steigt je nach Qualifikationsstufe. Ebenso das ungünstige Ablegen der Übungswaffe im Aufenthaltsraum oder Verpacken beim Transport.

„ Die Übungswaffe gilt unmittelbar als Originalwaffe “

Das typische „ Mied “ als Kampfwaffe ist von der Beschaffenheit her zum schneiden oder stechen (Werkzeug). Das sind Messer aller Arten, wo Klinge und Griff eine gerade Linie bilden beim gebrauch, die Handaxt, die Sichel und das Küchenbeil.

Soweit erstmal…….

LG PPj :)

z.B siehe Anhang !

ps3ud0nym
23-08-2006, 17:17
@Guido
Sieht das Training bei euch auch so aus wie auf dem Video?

Plai Paneejorn
24-08-2006, 20:44
:
Fakt ist, das die Kenntnis über die Wirkung des Messers „Mied“ zum unverzichtbaren Bestandteil gehört, um die Handhabung und die Methodik entwickeln zu können.

Das Wissen über die improvisierten Waffen, ist der Hinweis auf die möglichen Varianten nach dem gleichen Prinzip oder Methodik vom „ Mied “, die durch Erfahrungen der Kämpfer und den praktischen Gebrauch überliefert wurden. Damit kann der Kämpfer bei einer Begegnung entsprechend vorsorglich den eigenen Schutzmechanismus einstellen.

„ STEINE “ Anstelle den Steine zum Werfen zu benutzen, wird er eher auf der Handfläche gehalten um damit den Gegner an zu klopfen (Steinfaust). Häufig bei einer Kampfaktion in der Kneipe werden stabile Aschenbecher oder Whiskygläser verwendet. Die Nase, Schlüsselbein und Kopf sind beliebte Trefferziele. In Thailand, wenn jemand ständig mit seiner Handfläche dem Aschenbecher ohne Zigarette nähert, oder das Whiskyglas lang in der Hand hält ohne unmittelbar zu trinken ist alle mal Vorsicht geboten! Hingegen Schlagringe oder Wurfsterne gelten eher als harmlos, die vorzugsweise von Möchtegerne und Ninja- Double mit geführt werden um damit an zugeben. Für Kenner oder Praktiker sind diese überwiegend von Nachteil. Es besteht die Gefahr einer leichten Entwaffnung und der Provokation zum Selbstschaden.

„ BARBIERMESSER “ Durch bestimmten Griff und durch Kenntnis über Ellenbogentechniken kann damit sehr schnell und tiefen Schnittwundenschaden oder der Tod herbeigeführt werden. Man beachte besonders ihre Beschaffenheit (Sehr Dünn und Scharf), nicht leicht am Gegner zu entdecken. Es ist so gut wie unmöglich unter normalen Umständen den Gegner zu entwaffnen. Auch das Klappmesser ist unter der thailändischen Jugend besonders beliebt. Mit halb aufgeklappter Klinge, wie ein Dreieck oder wie ein Zigarrescheider oder wie eine Schere, werden sie an Arm oder Fingergelenken verwendet. Wegen der vielfältigen Möglichkeiten werden alle Arten von Klappmesser oder Werkzeuge in Thailand nicht bei sich getragen. Kommt es doch häufig und ohne Vorwarnung zu übertriebenen Reaktionen durch manche gestresste oder in dem Moment verängstigte Mitmenschen. Die Träger von Springmessern werden gleich den Kriminellen zu geordnet, weil diese sich nicht für Messerkämpfer eignen. Bei einer Begegnung entfernen diese sich entweder Selbst von Ort und Stelle oder es wird eine 38’iger als Problemlösung verwendet. Es hat sehr viele thailändische Jugendliche umsonst das Leben gekostet.

„ ESS-STÄBCHEN “ , Bleistift, Schullineal, Kugelschreiber oder Achtzoll Nägel, Ess-Messer, Gabel, Löffel, Korkenzieher, Schraubendreher und Beitel haben die selbe typische harmlose Beschaffenheit, die häufig als Stechwaffen in Thailand verwendet werden. Insbesondere ist hier der kriminelle Hintergrund schwer nachweisbar und die Art der Verletzungen ist sehr seltsam. Meistens geschehen durch hektische Bewegungen unbeabsichtigt der artige Unfälle. Typische Verletzungen sind am Auge, Nasenlöcher, Ohrenlöcher und Kehlkopf diese enthalten solche Gegenstände als Fremdkörper. Es liegt nicht allein an der thailändischen Kulturpflege, wenn die Mahlzeiten typisch nur mit leichtem Geschirr und Besteck aus Alu oder Plastik (Auf keinen Fall Messer) eingenommen werden. Beim nächsten Thailandbesuch lässt sich das leicht überprüfen. Das Hantieren, Spielen und ohne gesonderte Verpackung mit sich zu führen, wird als Absicht zur Kampfaktion bewertet.

„ FLASCHEN “ gehören zu den alttäglichen Gebrauchsgegenständen, wie Alkoholflaschen, Selterwasser Flaschen ( Soda ), die besonders beliebt und schnell als Waffen improvisiert werden können. In Verbindung mit einer harten Kante wie beim Esstisch, kann mit bestimmten aufschlagen die Flasche in einen spitzen Gegenstand umgewandelt werden. Mit solcher Art Waffe kann man schwer heilende Knautschwunden verursachen. Es dürfte auch auffallen das beim Essen oder Gesellschaftsabenden in Thailand, die Flaschen sofort entleert und vom Tisch entfernt werden. Getrunken wird sehr häufig aus Plastik oder Alubecher oder sogar noch aus Tüten mit Strohhalm. Es gibt zwischen „ Abschlagen “ und „ Angriff “ in den meisten Fällen keinen Spielraum zum Selbstschutz für den Angegriffenen.

Es geht nicht um die Waffen zu Verherrlichen, sondern um Beispiele für die Entwicklung der Methodik „ Awud – Mied “. „ Mied “ ist lediglich als Waffentypvertreten, nur um die Prinzipien zu verdeutlichen und richtet sich nicht speziell auf eine bestimmte Waffe (Messer). Das Wissen über mögliche Wirkung, ist dazu geeignet um den Schülern von „ Awud “ bewusst zu machen, mit welchen Konsequenzen sie das Erlernte einsetzen.

Den Awud -Schülern wird von Anfang an beigebracht:
DAS TÖTEN IST EINFACH, DOCH DERJENIGE DER TÖTET SOLL ES DABEI SO SCHWER WIE MÖGLICH HABEN!

Angenehmes WE…..

LG PPj :)

Lumpinee
24-08-2006, 20:53
Fakt ist, das die Kenntnis über die Wirkung des Messers zum unverzichtbaren Bestandteil gehört, um die Handhabung und die Methodik entwickeln zu können.

Das ist in Europa nicht anders:cool:

SMINGPLAI
24-08-2006, 20:59
@all

Alle die vielleicht mal was wirklich Originales sehen wollen...

Die im Anhang abgebildeten Sicheln (Kieaw) sind Teile eines Fundes in Bang Rajan, welcher die legendären kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Burmesen und Thailändern aus dem Jahr 1766 dokumentiert.

Die Sicheln (sowie andere Waffen) sind Originale und in unverändertem Zustand erhalten.

Beide Waffen, Messer (Mied) und Sichel (Kieaw) wurden laut Überlieferungen bereits von den Glie Gauw Piehnong (ca. 2500 v.Chr.) gegen die aus dem Norden angreifenden mongolischen Stämme benutzt, und gehören zu den Ursprungswaffen der Thailändischen Kampfkunst.

ps: Danke für dein Bildmaterial Guido.


SMINGPLAI

Kuang
24-08-2006, 21:20
@Smingplay Zwei Fragen: Weiß man, wie lange der Griff zu diesen Sicheln war und wie groß sind die auf dem Bild abgebildeten Sicheln?

Cheers Kuang

slow
24-08-2006, 22:22
@Plai Paneejorn

Wären Deine gesammelten Werke nicht besser in der Rubrik "Waffen in den Kampfkünsten" augehoben? Ist IMHO nun wirklich nicht auf Payuhuth bzw. Awud Mied beschränkbar sondern allgemeingültig was Du da geschrieben hast (Beschreibung von Verletzungen, etc.).

Habe ich das korrekt verstanden, dass "Mied" nichts anderes als "Messer" bedeutet und nicht auf einen speziellen thailändischen Messertyp hindeutet?

Noch eine Frage zu den Sicheln: Sicheln gibts ja nun überall auf der Welt in jeder nur erdenklichen Ausführung. Und meistens wurde und wird damit Getreide geschnitten. Gibts eine Besonderheit an diesen speziellen thailändischen Sicheln (Größe, Stahl) oder deutet das einfach nur darauf hin das auch die Bauern kämpfen mussten und nichts anderes brauchbares zur Hand hatten?

Servus

slow

Asspirin
24-08-2006, 22:27
Noch eine Frage: Was machen die Gewehrkolben seitlich im Bild neben den verrosteten Bauernsicheln?

SMINGPLAI
24-08-2006, 23:19
@Kuang

@Smingplay Zwei Fragen: Weiß man, wie lange der Griff zu diesen Sicheln war und wie groß sind die auf dem Bild abgebildeten Sicheln?
Der Griff ist ca. 15cm lang gewesen... Die runde Sichelklinge hat ungefähr einen Durchmesser (wenn als Kreis geschlossen wäre) von 20cm.

@slow

Noch eine Frage zu den Sicheln: Sicheln gibts ja nun überall auf der Welt in jeder nur erdenklichen Ausführung. Und meistens wurde und wird damit Getreide geschnitten. Gibts eine Besonderheit an diesen speziellen thailändischen Sicheln (Größe, Stahl) oder deutet das einfach nur darauf hin das auch die Bauern kämpfen mussten und nichts anderes brauchbares zur Hand hatten?
Diese Sicheln sind ganz normale Sicheln und nicht extra für den Kampf modifiziert. Gebrauchswerkzeuge und keine zum Kampf geschmiedeten Sicheln.

@Asspirin

Noch eine Frage: Was machen die Gewehrkolben seitlich im Bild neben den verrosteten Bauernsicheln?Die liegen da.


SMINGPLAI

Kuang
24-08-2006, 23:39
Ok jetzt kann ich mir ein besseres Bild von diesem Werkzeug als Waffe machen, danke.

mingkaiser
25-08-2006, 09:27
@Plai Paneejorn

Wären Deine gesammelten Werke nicht besser in der Rubrik "Waffen in den Kampfkünsten" augehoben? Ist IMHO nun wirklich nicht auf Payuhuth bzw. Awud Mied beschränkbar sondern allgemeingültig was Du da geschrieben hast (Beschreibung von Verletzungen, etc.).

Habe ich das korrekt verstanden, dass "Mied" nichts anderes als "Messer" bedeutet und nicht auf einen speziellen thailändischen Messertyp hindeutet?

Noch eine Frage zu den Sicheln: Sicheln gibts ja nun überall auf der Welt in jeder nur erdenklichen Ausführung. Und meistens wurde und wird damit Getreide geschnitten. Gibts eine Besonderheit an diesen speziellen thailändischen Sicheln (Größe, Stahl) oder deutet das einfach nur darauf hin das auch die Bauern kämpfen mussten und nichts anderes brauchbares zur Hand hatten?

Servus

slow


Hallo Slow

Ej nun vertreib doch den lieben PPj hier ja nicht. nach meiner Meinung gibt dieser Einstieg eine folgerichtige Grundlage und man kann sich langsam weiter in die Materie hineinwagen.;)


wenn Gott eine Sichel wär - würd ich ihn fragen warum er nicht Bauer geworden ist ?
mingKAISER

roberto
25-08-2006, 09:47
Die Sichel ist ein sehr altes Werkzeu. Bereits 6.200 bis 5.600 v. Chr. tauchte sie als Werkzeug beim Köros-Kult (Südeuropa) auf.

Die alten Römer hatten eine Art Kampfvariante davon: Die sica, auch sicarius genannt, war thrakisch-illyrischen Ursprungs. Die sica wurde hauptsächlich von Räuberbanden, den sogenannten sicarii, eingesetzt. Auch die Thraex, eine Gladiatorengattung, verwendeten die sica im Kampf.

Sichel und sica leiten sich beide vermutlich vom lateinischen Wort secula (kleines Schnittgerät) ab. In Italien bevorzugt man den kampf mit der roncola, der Hippe. Auch hierbei handelt es sich um ein gebogenes Messer (um genau zu sein ein Gartenmesser). Hippen gibt es in verschiedenen Größen und mit feststehender Klinge oder als Klappmesser.

Der Vorteil zu Sichel ist meiner Meinung nach, dass sich die einklappbare Hippe zivil unauffälliger tragen lässt. Die großen Varianten hingegen (zuhause habe ich ein über 100 Jahre altes Exemplar) sind von beachtlichen Gewicht. Ein Hieb damit erzeugt unglaublich große Schäden.

Besonders im Piemont, in Rom, in Neapel und in Apulien erfreute und erfreut sich die Hippe großer Beliebtheit als Kampfinstrument. Sie hat, aufgrund ihre Einsatzmöglichkeit in der landwirtschaft, das Argument auf ihrer Seite, dass der träger sie lediglich zum Pilzeschneiden, zum Arbeiten in den Weinbergen oder zum Schnitzen braucht. ;)

Anbei noch ein paar schöne Bilder italienischer Hippen (mit vielen dieser Hippen wurde aber ausschließlich gekämpft):

http://www.knivescollection.com/public/GMANT057KCT.jpg


http://www.knivescollection.com/public/ANT00339KCT.jpg


http://www.knivescollection.com/public/ANT00355KCT.jpg


http://www.knivescollection.com/public/ANT00248KC.jpg


http://www.knivescollection.com/public/ANT00057A1.jpg http://www.knivescollection.com/public/RonSPA1.jpg http://www.knivescollection.com/public/RcDVBA1.jpg http://www.knivescollection.com/public/VIN00013A1.jpg http://www.knivescollection.com/public/RonRomA.jpg http://www.knivescollection.com/public/ANT00207C.jpg http://www.knivescollection.com/public/ANT00240A1.jpg http://www.knivescollection.com/public/ANT00073A1.jpg http://www.knivescollection.com/public/ANT00354A1.jpg http://www.knivescollection.com/public/GMANT059C.jpg http://www.knivescollection.com/public/RonSchioA1.jpg http://www.knivescollection.com/public/ANT00197C.jpg http://www.knivescollection.com/public/GMANT088A1.jpg



Ciao

Roberto

Franz
25-08-2006, 09:50
Die Taschensicherln wären Klasse für den Grashügel vor meinem Haus ;)
Ist doch immer interessant, dass viel Völker unabhängig voneinander zu ähnlichen Mitteln gegeriffen haben wenn es um das
Ttöten anderer ging.

roberto
25-08-2006, 10:01
Die Taschensicherln wären Klasse für den Grashügel vor meinem Haus ;)
Ist doch immer interessant, dass viel Völker unabhängig voneinander zu ähnlichen Mitteln gegeriffen haben wenn es um das töten anderer ging.

Oder wenn es um das Arbeiten ging. Der Ursprung solcher Waffen wie Sichel oder Hippe, war in erster Linie ein Landwirtschaftlicher.

Ciao

Roberto

mingkaiser
25-08-2006, 10:24
Oder wenn es um das Arbeiten ging. Der Ursprung solcher Waffen wie Sichel oder Hippe, war in erster Linie ein Landwirtschaftlicher.

Ciao

Roberto


Hallo @ All

Der Vorteil seinen Geist unbeschwert schweifen zu lassen, wird von solchen Systhemen die alltägliche Gegebenheiten zu nutzen wissen auch gefördert. (ist doch tragisch wenn jemand sich alle Momente lang versichern muß ob der Degen, das Messer etc. noch am Halfter hängen).:ups:


Traf Gott in der Hängematte, er furzte.
miNGKAISER

roberto
25-08-2006, 11:07
Hallo @ All

Der Vorteil seinen Geist unbeschwert schweifen zu lassen, wird von solchen Systhemen die alltägliche Gegebenheiten zu nutzen wissen auch gefördert. (ist doch tragisch wenn jemand sich alle Momente lang versichern muß ob der Degen, das Messer etc. noch am Halfter hängen).:ups:

miNGKAISER

Richtig, wobei man beim Messer bedenken sollte, dass auch dieses - zumindest in Italien - seit Jahttausenden ein gängiges Werkzeug der Landwirtschaft ist. Im Übrigen kann man damit auch Brot, Käse und Wurst schneiden. Jeder Bauer benötigte es also mind. einmal am Tag während der Mittagspause auf dem Feld.

Ciao

Roberto

Kuang
25-08-2006, 16:00
Die Dinger sehen schon eher nach Waffen aus, da man sicherer schneiden kann ohne hängen zu bleiben.

roberto
25-08-2006, 16:15
Die Dinger sehen schon eher nach Waffen aus, da man sicherer scheneiden kann ohne hängen zu bleiben.

Richtig! Wir verwenden sie aber vor allem in der Landwirtschaft um Trüffel zu schneiden, beim Weinanbau oder um Holz zu veredeln (z. B. schnitze ich mit der Hippe meine Kampfstöcke). Der Gedanbke war immer ein Lanwirtschaftlicher. Wenn diese Bauern überfallen wurden und zufällig gerade ein Hippe in der Hand hielten, wurde sie zur Verteidigung verwendet.

Nach und nach fand man Gefallen an der Kunst mit der Hippe zu kämpfen per se. So entstanden in ganz Italien Methoden, die auf diese Waffe spezialisiert waren. Dementsprechend wurden auch reine Kampfhippen entwickelt. Persönlich habe ich eine sinti-piemontesische Methode erlernt.

Ciao

Roberto

Plai Paneejorn
26-08-2006, 03:30
.
Fakt ist, die Methodik und das System im Umgang mit dem Messer „ Mied “ ist gültig für die gesamte Kampfdisziplin Pahuyuth. Unterschied sind nur die Waffenarten und aus dem Grund auch die Kampftechniken.

Roberto, ich habe mich buchstäblich in die italienischen Messer (Hippe) verliebt, für den Fall das wir uns Begegnen würde es mir schwer fallen ohne eins dieser Messer wieder ab zureisen. Nach thailändischem Brauch ist es üblich Waffen unter Kämpfern nur zu Tauschen, wenn sich jeder der Kämpfer vom Können und Wissen des Anderen überzeugt hat. Verschenkt wird eine Waffe niemals, weil das Unglück bringen würde. Es wäre schön, ein italienisches Messer mit thailändischer Kampfmethode oder umgekehrt, zu erleben und unsere eigenen Fähigkeiten dadurch zu erweitern. Kennt man in Italien diesen Brauch auch? In Thailand bekannt unter dem Namen „ Tudt Nak Rob “ (Kämpferbotschaft) oder „ Jutha Mit “ (Kämpferkollegium)

Damit wollte ich eine von den ältesten thailändischen Kämpferkulturen vorstellen. Ein Beispiel: Ein burmesischer Kämpfer und ein thailändischer Kämpfer begegnen sich in Friedenszeiten, die kriegerische Auseinandersetzung für beide ist nicht geboten. Sie würde zu eventuellen Kampfaktionen wie Duell oder Racheakt führen. Als Kämpfer sind beide gleichwertig, also Kämpferpersönlichkeiten mit der Faszination am Kampfwissen. Der Ausdruck für den gegenseitigen Respekt und Anerkennung, ist die Übergabe eine seiner Waffen, und als Antwort die persönliche Vermittlung im Umgang mit dieser Waffe. Letztendlich findet hier nur ein Austausch von persönlichem Wissen statt, vergleiche die schöne Gabe zu Weihnachten.

Eine Andere, wäre ein direkter Wissensaustausch für Selbstverherrlichung oder um die Ehre unter Beweis zu stellen. Beide Kämpfer beißen in eine der diagonalen Ecken eines Stofftaschentuches oder es werden je ein Handgelenk der beiden Kämpfer mit einem Gurt an einander gebunden. Auf einem Hügel, am Abend, der maximal durch Mondlicht beleuchtet ist, findet der Kampf statt. Im Radius von ca. 20 Metern dürfen ausschließlich die Beiden Kämpfer diesen Platz betreten. ( Im VIDEO kurz zu sehen )

Jeder Kämpfer hat nur ein Messer oder etwas Ähnliches als Waffe „ Mied “, der Kampf soll laut Vereinbarung nur bis zur Kampfunfähigkeit oder Aufgabe geführt werden. Das entspricht niemals der Wirklichkeit, ich betrachte heute dieses Duellieren als Sinnlos, es bringt weder Ruhm noch Ehre für die jeweiligen Kämpfer. Aus Wissensgründen wurde es in Pahuyuth „ Awud “ dieser Art des Kämpfens (nur mit Übungswaffen) als Bestandteil des Partnertrainings eingegliedert. Der Name ist „ Mied Dtai Säng Dschan“ ( Messer unter Mondlicht).

So viel zu „ Awudpedia “ …. Methodik folgt

LG PPj :)

roberto
26-08-2006, 08:49
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Roberto, ich habe mich buchstäblich in die italienischen Messer (Hippe) verliebt, für den Fall das wir uns Begegnen würde es mir schwer fallen ohne eins dieser Messer wieder ab zureisen. Nach thailändischem Brauch ist es üblich Waffen unter Kämpfern nur zu Tauschen, wenn sich jeder der Kämpfer vom Können und Wissen des Anderen überzeugt hat. Verschenkt wird eine Waffe niemals, weil das Unglück bringen würde. Es wäre schön, ein italienisches Messer mit thailändischer Kampfmethode oder umgekehrt, zu erleben und unsere eigenen Fähigkeiten dadurch zu erweitern. Kennt man in Italien diesen Brauch auch? In Thailand bekannt unter dem Namen „ Tudt Nak Rob “ (Kämpferbotschaft) oder „ Jutha Mit “ (Kämpferkollegium)
LG PPj :)

Na ja, würde ich mir es leisten können diese Hippen - es sind antike Stücke - zu erwerben, wäre ich ein reicher Mann. Demzufolge befindet sich leider keine der abgebildeten in meinem Besitz.

Mein Hippe ist zwar über 100 Jahre alt, baer sie ist kein Sammlerstück. Diese gibt es in Italien auf Antiquariatsmärkten für 10,-- bis 30,-- Euro zu kaufen.

Ob es den Brauch gibt, Waffen anhand der kämpferischen Qualität zu tauschen kann ich nicht sagen. In Italien gibt es soviele unterschiedliche Systeme mit ihren Bräuchen, dass es unmöglich ist alle zu kennen. Die mir bekannten tun es nicht, da dies gegen ein Sprichwort sprechen würde: " ... ferro contro ferro!" (Eisen gegen Eisen bzw. Stahl gegen Stahl).

Man zahlt für Messer also immer einen symbolischen Münzwert ... auch wenn es nur 1-2 Cent sind. Alles andere würde Pech bringen. Wir sind ein sehr abergläubiges Volk.

Ciao

Roberto

Plai Paneejorn
27-08-2006, 21:19
.
Fakt ist, das Messer gehört zu den ältesten Werkzeugen der Welt, die von verschiedenen Völkern, entwickelt wurden und auch als Waffen entsprechend genutzt wurden.

Roberto, ich bitte dich meinen unglücklichen Ausdruck, vielmals zu entschuldigen. Bei meiner Faszination speziell an den Hippen, handelt es sich nach der Abbildung um die Form und nicht um die Antike. (Um ehrlich zu sein bin ich selbst auch kein Sammler) Ich habe „ Pahuyuth“ als Wissen aus der Vergangenheit aus meinem gegenwärtigen Verständnis gelernt und praktiziert, so dass die Benutzung von Antikwaffen nicht geeignet sein könnte. Ich meine
eine Hippe aus der heutigen Herstellung, die ja die gleiche Form besitzt, kann ich lieber stattdessen benutzen und bewahre auch die Tradition. Der Brauch mit dem symbolischen Münzenwert und deren Bedeutung im Normalfall ist in Thailand identisch mit Italien. Es freut mich das zu erfahren, danke.

Die Waffen „ Mied “ gehören nicht direkt zu den Körperteilen wie Faust, Fuß, Knie und Ellenbogen, sondern sind sekundärer in die körperliche Beschaffenheit eingegliedert worden. Die Handhabung von dem Messer „ Mied “ ist Bestandteil der Methodik, somit sind der Umgang mit der Eingliederung, die so genannte Grifftechnik und zugleich auch die mögliche Anwendung. Die sekundäre Eingliederung bezieht sich auf die Grifftechniken und zwei Gliederungspositionen „Der Hand“ (Links und Rechts), die als Handhabung entwickelt wurden.

„ BASISGRIFF “ das Messerhalten (Griff) durch die Handfläche, die mit der Klinge nach vorn (Richtung Gegner) gerichtet ist. Um den Schutz vor Entwaffnung zu unterstützen und gleichzeitig die Druckkraft zu verstärken wird darauf geachtet, das der Knauf (Griff Ende) innerhalb der Handfläche liegt, wenn es die Beschaffenheit zulässt. Dabei bleibt die Klinge wagerecht zum Boden. Die Nutzungsmöglichkeit des Messers ist nicht auf eine Hand beschränkt, so dass die Ausübung des Griffswechsels während der Kampfaktion unumgänglich ist. Die Schüler werden die Benutzungsfähigkeit gleich erlernen, damit später der Kampf mit zwei Messern keine Besonderheit mehr ist. Die Nutzwirkung ist wie die einer verlängerten Faust, die selbstverständlich für Muai- Kämpfer den Abstand zum Ziel neu zu justieren bedeutet. Beim „ Muai “ beginnt der Faustschlag auf Schulterhöhe, wobei der Basisgriff (Stoßgriff) vom „ Mied “ aus der Hüfthöhe heraus kommt. Aufgrund der Einschränkungen durch Beschaffenheit und Schadenswert, sind nur die Techniken von der geraden Faust als Basisübungen übernommen. Deshalb können auch „ Pahuyuth oder Muai “ Lehrer durchaus bei der Ausübung in dieser Phase die Schüler betreuen. Für fachspezifische Kampftechniken ist der zuständige Lehrer erforderlich.


„ FAUSTGRIFF “ das Messerhalten (Griff) mit der Faust als zentralen Mittelpunkt, der den Knauf nicht in der Handfläche hält. Die Klinge kann sowohl nach oben oder nach unten von der Faust aus gesehen, gehalten werden wie beim Stock. Die scharfe Seite von der Klinge zeigt in die Entgegengesetzte Richtung des Körpers. Durch den Einsatz des Faustgriffes im Allgemeinen ist erst die Kampfaktion entstanden, die aus dem Basisgriff als Beispiel umgestellt wird. Der Griffwechsel als Handhabung der hier stattfindet führte zu der Entstehung der so genannten Drehtechniken (Koung Mied). Der Ablauf bei der Handhabung ist gleich wie beim Basisgriff, es wird nicht nur allein die Griffart gewechselt, sondern auch die Haltehand (Links zu Rechts). Der Faustgriff hat das Prinzip des Kurvenfaustschlages als Basis für die Anwendung von „ Mied “ genommen und erreicht dadurch optimalen Schadenswert durch stecken.


„ WURFGRIFF “ das Messerhalten um es zu werfen, ist eine der unverzichtbaren Handhabungen beim Messerkampf „ Mied “. Der Grundsatz des Wurfgriffes ist der Tastsinn und das Haltegefühl, die sich auf das sekundäre Körperelement richten. Der Tastsinn bezieht sich auf die Autodynamik, beim Berühren ist der Kämpfer sofort in der Lage das Messer in die notwendige Position zubringen. Ebenso das zugeworfene Messer am Griff zu fangen, oder aus zuweichen. Aus dieser Kenntnis heraus entstanden die Wurftechniken. Die Besonderheit der Wurftechniken „ Kwang Mied “ beschränkte sich nicht nur auf das werfen mit Messer alle Arten, sondern alle Gegenstände gleicher Form können mit entsprechender Wurftechnik durch die Luft ans Ziel befördert werden. (Besteck, Nägel, Schraubendreher, Hippen, Rasierklingen, Beitel, Hammer, Beil etc.) Das Haltegefühl ermöglicht es wiederum die Beschaffenheit, Schwerpunkt und das Gewicht der jeweiligen Waffe ein zuschätzen. Demzufolge kann der bevorstehende Schadenswert durch den gegnerischen Angriff mit entsprechender Gegenreaktion beantwortet werden.

Auf den Umgang mit Waffen wird im Pahuyuth besonderer Wert gelegt, so dass diejenigen die mit der Handhabung nicht vertraut sind, mit den Waffen keinen Partnerkampf ausüben dürfen. Bevor man die Kenntnis über die Handhabung hinter sich gebracht hat, macht man mehr Liegestütze als man je zu träumen wagte, obwohl pro Messer fallen lassen nur 20 gefordert werden, nicht wahr TIGUA?

Ich habe gelesen, die Bewegungen im Video sehen leicht und geschmeidig aus. Habt ihr es in zwischen Selbst schon einmal ausprobiert?

LG PPj :)

Plai Paneejorn
29-08-2006, 16:10
Um eine Vorstellung über die Entwicklung von Methodik "Mied" bildlich zu bekommen, empfehle ich diese Seite mal anzusehen.

http://www.hindunet.org/saraswati/indianarms.htm

LG PPj :)

tigua
30-08-2006, 14:12
guten tag PPj

... ja mehr als man sich zu träumen wagte.:D

auch entstehen durch die veränderten rahmenbedingungen bedingt durch die verschiedenheit der charaktere ganz eigene psychische belastungen.
einerseits verspürt man wenig lust das messer erneut fallen zu lassen (nach 200 liegestützen eine verständliche geistige regung )
andererseits fällt es dem eigenen willen schwer einen körper, der an seine grenze der leistungsfähigkeit gelangt so zu koordinieren, um das herunterfallen zu verhindern.:)

wie grundlegend die handhabung der waffe ist, sollte der wissbegierige schüler im besten fall nicht dadurch erfahren müssen andere oder sich selbst zuverletzen.



gruß tigua

Plai Paneejorn
30-08-2006, 20:43
.
.
Fakt ist, bei der Definition von Waffen geht man nicht allein von ihrer Beschaffenheit aus , sondern genauso von dem Moment in dem der Schadenswert durch bestimmte Beschaffenheitsbereiche (Schärfe) in der Angriffsaktion eingesetzt wird. Das Messer wie auch die Hand, ist deshalb solange als Werkzeug oder Körperglied an zusehen, sofern sie nicht einen Schadenswert erzielt haben.

Auch das sind Waffen, letztlich Werkzeuge oder Hilfsmittel, die mit dem Ziel eingesetzt werden um den entsprechenden Schadenswert einfordern zu können. Das Wissen über die Leistungskapazität der Waffen ist daher zum Bestendteil der Handhabung geworden und unverzichtbar. Die Leistungskapazität von den Waffen ist Grundsätzlich mit der Dauer oder der Häufigkeit der Nutzung verbunden, die zu Anforderungen zwischen den maximalen und minimalen oder optimalen Schadenswertberechnungen führt. Dabei entsteht häufig der Fehler, dass man gerne nur ein einmaliges Maximum des Schadenswertes erzielen will, das ist wider die Natur. Wie ein mit Wasser gefülltes Glas, die Wassermenge kann maximal einmal oder Schluckweise als maximale Schluckmenge ausgetrunken werden.

Wiederum auch in der Kampfhandlung wird im Pahuyuth (Mied) der Begriff Schadenswert verwendet, der sowohl das Schadenzufügen (Angriffswert) als auch die Schadensreduzierung (Verteidigungswert) beinhaltet. Hinzukommen, die Funktionalität der Waffen, die mit der körperlicher Aktion (Körperhaltung) und sekundären Eingliederung (Handgriff) zusammenwirken. Der aktive Teil beim Messer „Mied“ befindet sich an unserem Körper und ist nicht die Waffe Selbst. Eine Waffe wie der Morgenstern oder Seil, die eigene Bewegungsdynamik besitzen, sind Waffen mit erweiteter Funktion, die letztlich durch die Körperaktion gesteuert werden. Ihre Wesenseigenschaften unterscheiden sich so mit zu Messer „Mied“ (die fünfte Unterdisziplin in Awud).

Der Angriffswert bezieht sich auf die Kampfaktion beim Gegner entsprechende Schäden (Wunde) zu erzeugen, das ist die Basis für die Entwicklung der Angriffstechniken bei Messer „ Mied “. Die intrigierten Angriffstechniken aus Faust, Fuß, Knie oder Ellenbogen sind die so genannte Technikkombination, die nicht direkt als Messer-Kampftechnik bezeichnet werden. Hingegen durch bestimmte Handgriffe und durch die Wesenseigenschaft von Waffen können sie als Schild oder Schutzfunktion eingesetzt werden. Zusätzlich zu Abwehrtechniken die den üblichen Körperaktionen zugeordnet sind, gehören die Abwehrtechniken von Messer- Kampftechniken. In diesem Zusammenhang ist der wichtigste Punkt den eigenen Schadenswert ganz auszuschließen.
Sowohl bei Angriff als auch Verteidigung, ist die anatomische Funktionalität des menschlichen Körpers zu berücksichtigen, sie stellt die eigentliche maximale, minimale und optimale Leistungskapazität. Die Waffe (z.B. Faust) selbst bleibt unbeweglich, und erreicht unter diesen Umständen ihr Ziel, oder auch nicht.

Das Messer „Mied“ stellt durch die Zugliederung an den Körper (Handgriff) einen indirekten Schadensradius dar, der auf die momentane Handhaltung(Grifftyp) und den Schadensbereich (Schärfe) fixiert ist, in der Ausgangsposition. Um die Darstellung des Schadensradius zu verbildlichen, stellt man die Faust (Handgriff) auf das Klingenende (Messerspitze), so mit erreicht man den maximalen Schadensradius. Der minimale Schadensradius ist die Faust, die das Messer hält (Faustschlag). Durch die Armbewegung, bewegen sich diese beiden Schadensradien mit. Der Entwicklungsumfang von Angriff und Verteidigung ist damit berücksichtigt.


Roberto, es tut mir auch leid, deine Frage nicht mit einem Atemzug beantworten zu können, dennoch würde ich mich auf deine Zwischeneinschätzung bzw. vergleichende Erfahrungen aus deiner Sichtweise sehr freuen, ebenso natürlich über alle Gedankenhinweise und Zwischenfragen aller Mitleser.



LG PPj :)

Lagartija
31-08-2006, 15:30
@PPJ
Ich bin mir nicht sicher ob ich verstanden habe, was der "Basisgriff" ist. Das Messer liegt in der Handfläche und die Klinge ist parallel zu den Fingern? Könntest Du davon vielleicht ein Bild posten?

Gruß, lagartija

SMINGPLAI
02-09-2006, 01:30
@Lagartija

Ich bin mir nicht sicher ob ich verstanden habe, was der "Basisgriff" ist. Das Messer liegt in der Handfläche und die Klinge ist parallel zu den Fingern? Könntest Du davon vielleicht ein Bild posten?
Dein Wunsch nach einem Bild ist nur zu verständlich :rolleyes: , bitte bedenke jedoch, dass bei der Vergabe von Kampfkunstwissen seit jeher sehr großer Wert darauf gelegt wird, das Wissen nicht in die falschen Hände geraten zu lassen.

Obgleich das Wissen mit einem Werkzeug vergleichbar ist, und nur der Anwender über eine zweckgerichtete oder zweckentfremdete Nutzung entscheidet, achtet man sehr auf die charakterliche Eignung des Wissensempfängers.

Sowohl die bereits erwähnte Einweihung zu Beginn des Lernprozesses einer Waffendisziplin, als auch die bewährten Liegestütze bei unsachgemäßem Gebrauch der Übungswaffen sind Bestandteil dieses Sicherheitsaspektes innerhalb der konzeptionellen Lehrstruktur. Genauso wie das Erreichen einer Gurtstufe nicht nur an eine bestimmte technische Qualifikation gebunden ist, sondern ebenfalls durch die Gemeinschaft der Schüler und des Lehrers, in Form einer zur Prüfung gehörenden Trägerwürdigkeitsprüfung bestätigt wird (im Muay oder Muai wurde darüber geschrieben).

Tragisch wäre es, würde man einem ungeeigneten Charakter bewusst und willentlich ein Werkzeug in die Hand geben, mit dem er in der Gesellschaft großen Schaden anrichten kann.

Ein Bild über die korrekte Messerhaltung des Basisgriffs ist im Rahmen der Öffentlichkeit die dieses Board mit sich bringt unverantwortlich. Doch ich denke Plai Paneejorns Erklärung könnte auch gut fürs Brot schneiden herhalten… :cool:


Kann ich die Kampfkunst verstehen indem ich nur von mir ausgehe?


SMINGPLAI

mingkaiser
02-09-2006, 18:04
Hallöo SmingPlai

... für`s Brotschneiden vor dem Herzen oder auf `nem Tisch ???


Wenn ich davon ausgehe, daß meine Sicht auf die KK notwendig eine beschränkte ist, beantworte ich diese Frage mit NEIN.
Außerdem erfüllt eine solche Herangehensweise hinreichend den grund der Voreingenommenheit, welche bei einem festhalten an Dieser einen Lernprozeß unmöglich macht.
Ein weit verbreitetes und deswegen nicht weniger tragisches schicksal so vieler Menschen.

Ist Gott erst erkannt, macht er sich aus dem Staub.

MIngkaiser

SMINGPLAI
03-09-2006, 20:07
@mingkaiser


... für`s Brotschneiden vor dem Herzen oder auf `nem Tisch ???
Na wenn du schon fragst... spielt es doch keine Rolle ob auf dem Tisch oder vor dem Herzen... nur auf die Schnittrichtung kommt es an! :D

Und da du meine Frage ja mit NEIN beantwortet hast, bin ich mir doch sicher du kennst die richtige Richtung an der richtigen Position um nicht ins eigene Fleisch zu schneiden. :)


SMINGPLAI

Plai Paneejorn
03-09-2006, 21:54
.
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Fakt ist, die Kampfaktion wird durch Waffen, die innerhalb ihrer eigenen Schadensradien wirken den Schadenswert überhaupt erst entstehen lassen. Wobei die Funktionalität der Waffen, die den Schadenswert verursachen, durch die menschliche Aktion gesteuert ist. Das wiederum ist den anatomischen Möglichkeiten der einzelnen Kämpfer untergeordnet.


Der Schadenswert durch die Angriffsaktion ist der wesentliche Grund, für die Entwicklung von der Methodik des thailändischen Kampfsystems Pahuyuth. Dem Angriffswert (positiver Schadenswert) wird nach dem Gedankenverständnis der thailändischen Schöpfer weniger Bedeutung bei gemessen, vorrangig war(und bleibt es auch immer noch für jeden Schüler) die Methodik zu entwickeln. Ein Missverständnis für viele Kämpfer im Anfängerstadium, das mit der Einstellung zum Wettkampf vergleichbar ist. Das Gedankenverständnis der Kämpfer, nur durch Präzision und konsequente Kampftechnik als Sieger aus dem Wettkampf hervorzugehen. Die Realität ist, der Kampfesgegner ist nicht Wehrlos, kein Kampf unter den Kämpfern wird mit dem ersten Schlag entschieden, die Kampftechniken ist nicht für Hammer als Waffen konzipiert worden. Mit Vorrang die Vorbereitung auf Angrifftechniken auszuüben, hat bislang deshalb schwer zum Erfolg führen können. Hingegen vorrangig die Vorbereitung auf die Verteidigungstechniken als Schwerpunkt bedeutet, der Gegner hat es schwer sein Schadenswert durch zusetzen, die Angriffstechniken können präziser eingesetzt werden(vergleichbar mit der Ausübung am Sandsack), das Risiko der Niederlage wird rapide gemindert.

Aus dem Faustkampf unterscheiden sich die Angriffstechniken in drei mögliche Flugbahnen, Gerade, Kurve und Gemischte zwischen Gerade und Kurve. Die unterschiedlichen Flugbahnen und die biologische Gegebenheit, das sich das Körperelement (Arm) dahinter befindet, ist für die Abwendung der Angriffsaktionen des Gegners von Bedeutung. Für die Gegenreaktion um den Angriffswert zu mindern, ist die Kenntnis über die Angriffsflugbahn, sowie die Handgriffposition und die dabei eingebundenen Körperteile unabdingbar, sie ist abhängig von diesem Wissen. Der Angriff mit einem geraden Schlag ist ein Ausstrecken des Armes. Der Angriff mit einem kurvigem Schlag, der Arm hat seine entsprechend ausgestreckte Position bereits vorgenommen, entsprechend des Schadenswertes innerhalb der Flugbahn- Radien. Die Mischform wiederum enthält zwei unterschiedliche Flugbahnen die miteinander kombiniert sind.

Die Handhabung von „Mied“, die auf einen Umgang mit Handwaffen (Faustkampf) gerichtet ist, beinhaltet die Anpassungsfähigkeit an den Angriffswert als weiterer Bestandteil. Die Überwindung der Gedanken einen möglichen Schadenswert durch die Kampfaktion beim Gegner zu verursachen ist unverzichtbar. Die Anpassungsfähigkeit ist der Umgangen mit dem so genannten Verteidigungswert (negativer Schadenswert), der in drei Aktionen aufgeteilt ist, das Ausweichen, Umlenken und Mitgehen mit dem angreifenden Element, um den Schadenswert zu reduzieren.

„AUSWEICHEN“ (Aktive Verteidigung) ist die erste Basis ohne direkte Ausführung von Verteidigungstechniken. Die Gegenreaktion beim Angegriffenen, der durch minimale Reaktion soweit und rechtzeitig sich außerhalb der Angriffsflugbahn positioniert und dadurch die Verfehlung des Angriffszieles bewirkt. Die Gegenreaktion von Positionshaltung außerhalb der Angriffsreichweite ist kein „ Ausweichen “, sondern bedeutet eine Kampfesflucht. Beim Ausweichen wird darauf wert gelegt, dass der Abstand zum Gegner sich nicht vergrößert, sondern in einem Kampfabstand gehalten wird. Die Erkenntnis über die Ausweichmethode stammt von dem allgemeinen Verhalten der Tiere, die bei anfliegenden Objekten ausweichen.

„UMLENKEN“ (Neutrale Verteidigung) die zweite Basis der Verteidigungstechniken ist ein indirekte Abwehr, dass die Flugbahn von der Angriffstechnik zur Zielverfehlung abgelenkt wird. Die Waffe ist kein freies Flugobjekt beim Angriff, sondern biologisch bedingt mit dem Körper verbunden. Die Gegenreaktion auf den Angriff ist das Umlenken am Waffenführenden Körperelement. Die Technik wurde aus der Erkenntnis über die Technik des Einfangens von Giftschlangen mit bloßer Hand übernommen.

„MITGEHEN“ (Passive Verteidigung) die dritte Basis der Verteidigungstechniken spezialisiert sich auf die Reichweite der Angrifftechniken des Gegners. Das Waffenführende Körperelement behält seine gleiche Flugrichtung bei, der Angegriffene bringt dabei rechtzeitig das Ziel außerhalb der maximalen Reichweite der Waffe des Gegners, um aus dieser Position einen Gegenangriff zu starten. Die Technik kommt aus der Erkenntnis über die Elastizität der Pflanzen, wenn sie durch starken Wind gebeugt werden.

Eine typische Kampfeigenschaft der Pahuyuth- Kämpfer besteht darin, dass er während der Kämpfaktion kaum Abstand zum Gegner hat oder sucht.


LG PPj :)

Plai Paneejorn
08-09-2006, 16:24
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Fakt ist, die Basis für die Entwicklung von Kampftechniken in allen Disziplinen von Pahuyuth kommt in erster Linie von den drei Prinzipien der Verteidigungsmethodik, Ausweichen, Umlenken und Mitgehen, um den unmittelbaren Schadenswert durch einen Angriff, so effektiv wie möglich abzuwenden.

Der Angriff auf ein wehrloses Ziel, bedarf keiner besonderen Bewegung oder der so genannten Kampfaktionen (Unreale Angriffstechnik). So auch bei einer kriminellen Gedankenlogik. Durch die Beschaffenheit der Waffen und den jeweiligen Auslöser kommt die Angriffsaktion einseitig zustande, so dass der Schadenswert, bei dem Opfer, entsprechende Leistungsmerkmale aufweißt. Die Kampfhandlung selbst bezieht sich wiederum auf die beidseitigen Aktionen, innerhalb der Kampfparteien positionieren sich sowohl Angreifer als auch Verteidiger. Die Entwicklung der Angriffstechnik ist dar her nicht auf die Anwendung an Opfern orientiert. Eine realistische Angriffstechnik ist eine Angriffsaktion die zugleich eine Gegenwehr innerhalb der Ausführung berücksichtigt (Reale Angriffstechnik).

Die Darstellung oder die Abbildung von Kampftechniken (Mäh Mai) ist eine Momentaufnahme, die nur die Ursache und deren Folgen aufzeigt. Würde der Betrachter ohne weiteres nur betrachten, dann würde sich die Faszination in unterschiedlicher Masse an der Machbarkeit und Wirkung entwickeln. Auch für viele in der Disziplin „ Muai „ übernimmt die Abbildung den Originalitätsnachweis wie bei „ Muai Boran “ oder als besondere Kampftechniken für das Können eines so genannten Kämpfers. Somit ist die erste Hürde der Schöpfer, zum Schutz des eigentlichen Wissens bewusst aufgestellt.

Alle Kampftechniken (Mäh Maih, Lug Maih, Tah Gon) sind eine Verschlüsselung der eigentlichen technischen Hinweise für die Anwendung von Waffen in Kampfaktionen. Nur der Kenner oder der geschulte Kämpfer kann mit solchen Kampftechniken seine eigene Kampffähigkeit bedienen, oder auch nicht. Nicht jede Beschaffenheit von menschlichen Körpern kann die vorliegenden Kampftechniken als geeignet übernehmen auch nicht die fundamentalen Bedingungen der Kampftechnik, die nach der realistischen Ausführung nicht vorhanden ist. Die Veröffentlichten Kampftechniken, insbesondere bei „ Muai “, bei denen es sich bewusst nicht nur um reale Kampftechniken handelt, lassen das Bild von Phantasietechnicken entstehen und für alle Nichtwissenden zur unabdingbaren Realität werden(die „Muai“ Techniken aus der Zeit des Tigerkönigs).

Die Entschlüsselung der thailändischen Kampftechnik beginnt bei der Definition von der Namensnennung, die auf eine Situation bzw. Umstände der Kampfaktion hinweist, die sowohl den Angriff als auch die Verteidigung beschreiben. (Johrakähh Fadhang = Das Krokodil schlägt mit dem *******) Die Tatsache ist eine Kampfhandlung die wie ein durchlaufender Prozess besteht, wobei die dargestellten Kampftechniken grundsätzlich ein Ergebniswert aus dem vorher gegangenen Ablauf sind. Wesentlich komplexere Kampftechniken beinhalten auch das Danach. (Vorher – Kampftechnik – Danach). Deshalb können nur die Reiferen Kämpfer sich des Nutzens der jeweiligen Kampftechnik bedienen und das Wissen darum entsprechend vertiefen.

Die zweite Ebene der Entschlüsselung der Kampftechniken bezieht sich auf die Ausführungsbedingungen innerhalb der Kampfsituation, in der der Angreifer mögliche Schadenswerte erzielen wird. Die Ausführungsbedingung ist Anhand der Abbildung oder Aufzeichnung nicht unmittelbar zu erkennen, sondern durch den Betrachter, der sich aus eigenen praktischen Erfahrungen die Rekonstruktion selbst erarbeitet. In vielen Veröffentlichungen von Abbildungen oder Zeichnungen (Muai Büchern) ist für den Kenner sofort zu bemerken, dass der Angreifer den Angriff auf das bereits wartende Opfer durchführt, das sich in einer provisorischen Kampfsstellung befindet. Meistens oder sogar immer handelt es sich dabei nicht um die Kampftechniken die aus bestimmten Ausführungsbedingungen hervor gegangen sind. Die Nachahmung oder Aneignung als konzeptionelle Kampftechnik, führt in diesem Fall leider zu einem Misserfolg. So zum Beispiel lässt sich der Vergleich zwischen Kampftechniken in der Filmszene (Choreografie) und Wettkampf (Realistisch) erklären. Auf dieser Grundlage werden Unterscheidungen zwischen Kampftechniken und allem möglichem Anderem getroffen, um überhaupt zu verstehen was sich zur Aneignung in betracht ziehen lässt, oder nicht.

Die dritte Ebene der Entschlüsselung ist die Auseinandersetzung mit der angenommenen Kampftechnik zwischen dem bestehenden Bewegungsmuster ( Gon Toun Kunsük = Speer der Krieger) oder durch eigene Erfahrung im Kampf zu dem vorgestellten Bewegungsmuster (Gon Rühsrie Hörn = Fliegender Dschungelprediger). Es ist keine Seltenheit das die Bewegungsmuster nur auf verschiedene Kampftechniken hinweisen ( Hak Koh Ayyara = Brich den Elefantenhals), um sie entsprechend für die Ausübungen, Aneignung oder in einer realen Kampfaktion einzusetzen.

Lieber Roberto, damit ist deine Frage über die METHODIK aus meiner Sichtweise in vollem Umfang beantwortet. Ich hoffe sehr die Frage nach dem thailändischen Kampfsystem hat dir die Möglichkeit gegeben einen Einblick zu gewinnen und dich selbst zu bereichern, oder auch nicht.

LG PPj :)

roberto
08-09-2006, 16:52
Lieber Roberto, damit ist deine Frage über die METHODIK aus meiner Sichtweise in vollem Umfang beantwortet. Ich hoffe sehr die Frage nach dem thailändischen Kampfsystem hat dir die Möglichkeit gegeben einen Einblick zu gewinnen und dich selbst zu bereichern, oder auch nicht.

LG PPj :)

Vielen, vielen dank für Deine umfangreichen Erklärungen! Alle Fragen hast Du beantwortet. Jedes Wissen bezüglich traditioneller Messerkünste - selbst das bloße Wissen um deren Existenz - betrachte ich als persönliche Bereicherung.

In diesem Sinne hoffe ich, dass Du/ ihr weiterhin mit viel Engagement für eure Kunst einstehen werdet und diese der Öffentlichekeit näher bringt. Alles liebe und viel Spaß beim Trainieren ...

Roberto