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Vollständige Version anzeigen : Training der unteren Rückenmuskulatur



Kung-fuWurst
28-08-2006, 13:24
Seit mir gegrüßt

Kennt ihr Übungen speziel zum Training der unteren Rückenmuskulatur?

Wäre fein wenn ihr da was hättet.

MfG
wurst

MatzeOne
28-08-2006, 13:26
Hyper Extensions

Franz
28-08-2006, 13:35
Training des Erector Spinae
oder reverse Hyper extensions, da liegt dann der Oberkörper auf einem Kasten und du hebst Beine bis du an den Wirbeln eine gerade Linie hast

Windy
28-08-2006, 14:01
Kreuzheben?

Dr.Seltsam
28-08-2006, 17:30
Hosianna !

Kommt drauf an was du für Equipment hast !

1.) Kurzhantel: Good-mornings (Hyperetensions). Gibt versch. Ausführungen, also z.B. ich leg immer eine Kurzhantel in den Nacken, halte sie da mit beiden Händen, dann gehe ich mit dem O-Körper laaangsam runter und wieder rauf. Ich stehe dabei wie ein Boxer in leichter Auslage mit den Füßen, und leicht gebeugten Knien. Als Variante: Dieselbe Übung, dabei bewusst drauf achten die Wirbelsäule Wirbel für Wirbel von oben nach unten einzurollen und wieder zu entrollen (trainiert die ganzen Rückenstrecker, aber die "unteren" kann man eh nur in der Theorie isolieren, jede Übung für den unteren Rücken trainiert die ganzen Rückenstrecker). Das muss man aber behutsam machen, denn das kann zwar so gesund wie Krankengymnastik sein, aber bei falscher Ausführung so schädlich wie ***** und Friedrich sein. Mit den Bandscheiben ist nicht zu spaßen.

2.) Langhantel: Kniebeugen, Kreuzheben (!). Für beide Übungen gilt: Vorsicht ist die Mutter der Prozellankiste ! Keine falsche Bewegung ! Lieber gaaanz leicht oder erstmal am besten ganz ohne Gewicht anfangen und sich auf die Technik konzentrieren, sonst macht man sich zum Krüppel (Knie kaputt, Bandscheiben weg, Wiedersehen).

3.) Wenn du Zugang zu einer gewölbten Bank hast: Füße unten einklinken, sich mit dem Bauch nach unten drauflegen, Hände hinter dem Kopf verschränken, Oberkörper anheben.

4.) Bodyweight Exercises: Mit dem Bauch auf Bank legen, Beine anheben. Oder: Mit dem Bauch auf Boden legen, Beine und Arme anheben. Mit dem Rücken auf Boden legen, in die Kerze gehen, von der Kerze aus Beine und ***** runterlassen und wieder in die Kerze hochstemmen, das Ganze halt mehrmals wiederholen. Arme dabei nicht zum Abstützen verwenden sonden am Boden lassen natürlich.

Halleluja
Dr. Seltsam

4.=

olich
28-08-2006, 18:31
Als Variante: Dieselbe Übung, dabei bewusst drauf achten die Wirbelsäule Wirbel für Wirbel von oben nach unten einzurollen und wieder zu entrollen

Genau das was du beschreibst hab ich gedacht sollte man nicht machen, weil dadurch die Bandscheiben enorm belastet werden ? Man soll doch immer den Rücken beim heben gerade lassen.

Gruss oli

Mars
28-08-2006, 18:32
Genau das was du beschreibst hab ich gedacht sollte man nicht machen, weil dadurch die Bandscheiben enorm belastet werden ? Man soll doch immer den Rücken beim heben gerade lassen.

Gruss oli
Stimmt

Dr.Seltsam
28-08-2006, 19:28
Genau das was du beschreibst hab ich gedacht sollte man nicht machen, weil dadurch die Bandscheiben enorm belastet werden ? Man soll doch immer den Rücken beim heben gerade lassen.

Gruss oli

Hosianna,

tja, das ist eine schwierige Frage. Wie du vielleicht geleen hast, habe ich auf die Risiken dieser Variante sehr genau hingewiesen. Ich mache sie aber trotzdem, weil das bewusste Einrollen der Wirbelsäule eine gute Übung ist, um sein Gefühl für eine richtige Haltung bewusster zu entwickeln und um die Wirbelsäule geschmeidig zu halten. Der populäre Tipp "Rücken immer gerade lassen" ist für mich ein zweischneidiges Schwert. Die meisten Menschen in unserer Zeit leiden, oft ohne es zu wissen, an Fehlstellungen des Beckens und/oder der Wirbelsäule (statische Skoliose, Kyphose, Hüftverschiebung usw.), die sich durch schlechtes Sitzen, schlechtes Schuhwerk etc. immer weiter verschlechtern. Wenn die sich dann beim Heben auch noch einreden, sie müssten den Rücken immer "gerade halten" ist das halt schwierig, weil man erstmal wissen und auch fühlen muss, was ein "gerader Rücken" eigentlich wirklich ist. Das was ich da beschrieb ist natürlich mit Vorsicht zu genießen und deswegen hab ich das ja auch extra hingeschrieben ! :rolleyes: Dennoch ist das Prinzip dasselbe was man auch bei Krankengymnastik, Rückenschule, Ballett usw. lernt. Du bekommst ein Gefühl für die natürliche Krümmung der Wirbelsäule, für ihre Elastizität und ihre Spannung bis in den Lendenbereich, dabei bemerkst du auch Verkürzungen in der Hüftmuskulatur, welche sich von der Lendenwirbelsäule (wo ein teil der iliopsoas-Hüftmuskulatur ansetzt) und über den Trochanter bis in die Patella und Tibia auswirken und in anderer Richtung durch die falsche Haltung sogar den ganzen Schultergürtel und über die Schultern die Ellenbogen beiinflussen können. Die Übung mach ich natürlich extrem langsam und mit geringem Gewicht. Ich hab mehrmals, auch bei Kniebeuge und Kreuzheben auf die Risiken bei falscher Ausführung hingewiesen ! Um zu begreifen dass der Rücken nicht "gerade" ist empfehle ich ferner, beim Schlafen ein kleines Kopfkissen unter die Knie zu legen und beim Sitzen (z.B. vor dem PC :) ) beide Füße fest auf den Boden zu pflanzen, die Schultern zurückzunehmen und auf eine leichte Krümmung des Rückens zu achten.

Halleluja,
Dr. Seltsam

Mars
29-08-2006, 07:07
Wenn Du diese Übung OHNE Zusatzgewicht und nur als "Gefühlsübung" ausführst, ist es sicherlich kein Problem; mit Gewicht dagegen schon.

Gruß

Dr.Seltsam
29-08-2006, 13:15
Wenn Du diese Übung OHNE Zusatzgewicht und nur als "Gefühlsübung" ausführst, ist es sicherlich kein Problem; mit Gewicht dagegen schon.

Gruß

Hosianna !

Warum ? Solange die Rückenmuskulatur arbeitet geht es auch nicht auf die Bandscheiben, wie denn auch ? Dafür sind die Rückenstrecker ja da. Die laufen genau an der Wirbelsäule links und rechts entlang und bewegen das Gewicht. Die einzige Stelle wo die Bandscheiben belastet werden ist der Nackenbereich, dabei ist es aber egal wie ich den Rücken halte. Die Belastung für die Lendenwirbelsäule ist bei Kniebeugen und Kreuzheben größer und problematischer. Übrigens gibt es für das Training der Rückenstrecker, wie ich bereits erwähnte, spezielle gewölbte Trainingsbänke, auch bei denen ergibt sich automatisch, dass man den Rücken nicht gerade halten kann sondern wölbt und gegen den Widerstand der Gravitation aufrichtet, dennoch stehen diese Dinger sogar auf Gesundheitsparks etc. Gewarnt werden sollte vielleicht generell davor, bei Good-mornings bzw. Hyperextensions zuweit runterzugehen. Ich persönlich finde aber dass es da erst "interessant" wird, wenn man lernt einen richtigen "Katzenbuckel" zu machen. Wenn es um den Rücken geht, kann man sowieso sagen was man will, den Spruch "genau das soll man eben nicht machen" wird man IMMER von jemandem hören... ;) Seinen eigenen Rücken bewusst kennen zu lernen ist aber (leider) eine Aufgabe die jeder Mensch für sich in seinem eigenen Leben selber leisten muss.

Halleluja,
Dr. Seltsam

Franz
29-08-2006, 13:23
Für Informationen zur Biomechanik und Rückentraining empfehle ich :

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3437470507/goodbfigur-21/028-0344499-4118951

Leko
29-08-2006, 14:50
Hosianna !

Warum ? Solange die Rückenmuskulatur arbeitet geht es auch nicht auf die Bandscheiben, wie denn auch ? Dafür sind die Rückenstrecker ja da. Die laufen genau an der Wirbelsäule links und rechts entlang und bewegen das Gewicht.

Halleluja,
Dr. Seltsam

wenn der rücken beim anheben eines gewichtes zb hantelstange nicht gerade gehalten wird, geht das auf die bandscheiben, deswegen bei kniebeugen und heben von gewichten rücken gerade halten!

Mars
29-08-2006, 15:00
Wenn Du einen "Buckel" machst arbeitet Deine Rückenmuskulatur eben nicht. Deine Bandscheiben bekommen alles ab und durch Beugung geschieht dieser Druck auch noch einseitig. Nicht gerade gesund.
Ja, man sollte seinen Rücken kennenlernen. Aber sicher nicht, indem man ihn schrottet.
Etwas Biomechnikwissen wäre empfehlenswert.

Gruß

Windy
29-08-2006, 15:32
ist KREUZHEBEN richtig ausgeführt als komplexe Übung für die untere Rückenmuskulatut effektiv und rückenschonend?

leutnant
29-08-2006, 16:03
Was habt ihr alle mit dem Kreuzheben?
Ich weiß es macht viel Spaß aber sonst?

Ich finde nicht das diese Übung den Rücken besonders trainiert sondern das man für diese Übung einen trainierten Rücken braucht!

Als ich für 1,5 Jahre im Fitnesstudio trainiert habe hat der Trainier nur Leuten Kreuzheben gezeigt die schon drei Monate den Rückenstrecker trainiert haben.

Ich habe damals mal immer beides gemacht, erst Kreuzheben und dann noch Rückenstrecker und fand das am besten.
Einige Zeit habe ich dann nur Kreuzheben gemacht und gemerkt das mir etwas abgeht, der Rücken war nicht mehr so stabil und ich hatte das Gefühl als würde ich Kraft und Muskulatur verlieren.

Ich finde das das Kreuzheben mehr die Gesäßmuskulatur trainiert und sonst nix anderes als eine Kniebeuge ist.

Also sagt mir warum ihr KH immer für "die" Rückenübung empfohlen wird.

Dr.Seltsam
29-08-2006, 16:36
Hosianna !

Was die von mir beschriebene "Katzenbuckel-" bzw. "Einroll-" Variante angeht, sollte man sie vielleicht mal ausprobiert haben bevor man sie verteufelt. Es hat schon seinen Grund warum Krankengymasten und Physiotherapeuten den Leuten beibringen wie man einen richtigen Katzenbuckel macht wenn man sich bücken muss. Ich weiß dass andere Leute genau das Gegenteill sagen, mittlerweile juckt es mich nicht mehr. Ich habe es nur als Variante genannt. Ich weiß dass es unorthodox ist. Das Prob ist, dass man es eben richtig und kontrolliert machen muss. Mit schnellen Reps oder schwerem Gewicht würde ich das auch nicht machen. Beim Schleppen von schweren Sachen sollte man eher drauf achten sie nah am Körper zu halten, um die Bandscheiben zu schonen. Wenn man den Rücken gerade hält, kann es wieder auf die Knie gehen. :rolleyes:

Zum Thema Kreuzheben: Da ist es dasselbe Problem. Wenn man es nicht genau richtig oder zu schwer macht, schädigt es Lumbalwirbelsäule und Knie. Als Rücken-Masseübung wird es empfohlen, weil es das einzige "compund movement", also die einzige Masse-Übung ist, die den unteren Rücken im Mittelpunkt hat (von gewissen Gewichthebersachen evtl. abgesehen) . Andere Übungen wie Rudern etc. konzentrieren sich auf andere Teile des Rückens und setzen eine gute Stabilisierung durch die Rückenstrecker voraus. Nicht alle Krafttraining-Beitreibende sind Freunde des Kreuzhebens.

Halleluja
Dr. Seltsam

Leko
29-08-2006, 19:59
Im Grunde wird immer eine körperpartie ungünstiger beansprucht:rolleyes:

Aber klar ist denke ich das jede! Übung mit schwererem gewicht, auf die knochen, gelenke oder bandscheiben geht je nachdem!

Also ich habe immer nur gehört einen buckel zu vermeiden, egal ob beim heben oder beim krafttraining.
So einen buckel sollte man generell nur bei dehnübungen, atemübungen oder ähnliches machen, zur entlastung.

Wenn man sich die Wirbelsäule mal im querschnitt von der seite anschaut, denke ich dürfte jedem klar sein warum man einen buckel vermeiden sollte. Also ich kenns nur so da ich es so mehrmals gelernt und gelesen habe.

Dr.Seltsam
29-08-2006, 20:21
Hosianna,

meine geliebten Brüder und Schwestern,
ich sagte ja auch nicht dass man irgendwie nen egalen "Buckel" machen soll, sondern einen Wirbel nach dem anderen von ganz oben (Halswirbel) nach unten (Lendenwirbel) bewusst und kontrolliert einrollen und wieder entrollen. Bandscheiben macht man sich in der Regel durch chronische Fehlbelastungen, unbewusste Fehlhaltungen oder unkontrollierte Überlastungen und nicht durch bewusste, systematische Kontrolle kaputt. Aber ich will ja hier niemanden zum einzig wahren Weg der Seligkeit bekehren. Den kenn sowieso nur ich. ;)

Der Herr sei mit euch !

Halleluja,
Dr. Seltsam

Mars
30-08-2006, 06:47
Wenn ich Dich jetzt richtig verstehe, meinst Du das "Buckeln" nur im Zusammenhang ohne Gewicht. Dann ist es eine nette Übung zu Wahrnehmung. Eine Kräftigungübung ist es nicht, weil eben keine Muskeln aktiviert. Die Bandscheiben sind in dieser Übung nicht durch Muskeln vor Druck geschützt und werden einseitig belastet.

ZUm schweren Heben: Wenn man die Knie nicht durchdrückt und die Beinmuskeln einsetzt, schützen die Muskeln die Gelenke der Knie.

Kreuzheben:
1. Es ist keine klassische BB-übung/ "Masseübung", weil man es in der Regel nur mit niedirgen Wiederholungszahlen ausführt. Sie baut aber Grundkraftauf, aktiviert das Hormon- Nervensystem günstig, etc.
2. Es gibt genügend Übungen für den unteren Rücken, wie Hyperextentions, Glute-Ham-Raises, etc. Zusammen mit KH sind diese Übungen eine hervoradende Kräftigungsmethode für den unteren Rücken.
3. Es ist eine sehr komplexe Übung und die meisten scheuen sie einfach aus Angst. Andere machen sie einfach grundlegend falsch.Außerdem geht sie stark auf das ZNS, weshalb man nach einer schweren Einheit sich schon mal ein, zwei Tage etwas "angegriffen" fühlt. Das schreckt auch viele ab. Die Lösung ist, nicht mehr als einmal die Woche schwer KH machen. Am Ende eines Maximalkraftzyklus kann es sogar sinnvoll sein, schweres und leichtes KH abzuwechseln.

Gruß

Windy
30-08-2006, 10:03
was sind denn Glute-Ham-Raises?

Mars
30-08-2006, 10:55
was sind denn Glute-Ham-Raises?

http://www.weightliftingdiscussion.com/gluteham.html Eine Kombinationsübung für die Hinterseite: Unterer Rücken, "Hamstrings" und Gesäß. Geht auch "rerverse", indem man auf dem Bauch liegend die Hüfte von der Unterlage hebt und die Beine dabei hebt (hier aber eher auf Rücken und Gesäß zielend, weniger auf die Bewegungsamplitude eingehend).

In Abwechslung mit Hyperextentions und zusammen mit regelmäßigem KH hat man den unteren Rücken gut "bedient."


Gruß

Franz
30-08-2006, 11:10
jetzt musst du dich entscheiden welche Bedeutung du meinst:
hamstring [zool.] die Achillessehne
hamstring [anat.] die Kniesehne

=>nimm doch bitte die deutsche Bezeichnung oder die lateinische, aber nicht die englische. Danke

Quelle:http://www.leo.org

Mars
30-08-2006, 11:15
jetzt musst du dich entscheiden welche Bedeitugn du meinst:
hamstring [zool.] die Achillessehne
hamstring [anat.] die Kniesehne

=>nimm doch bitte die deutsche Bezeichnung oder die lateinische, aber nicht die englische. Danke

Da hast Du recht. Eigentlich meint "Hammstrings" die gesamte hintere Beinmuskultur. Es ist eine sehr unspezifische Bezeichnung.

Gruß

Dr.Seltsam
30-08-2006, 13:05
Wenn ich Dich jetzt richtig verstehe, meinst Du das "Buckeln" nur im Zusammenhang ohne Gewicht. Dann ist es eine nette Übung zu Wahrnehmung. Eine Kräftigungübung ist es nicht, weil eben keine Muskeln aktiviert. Die Bandscheiben sind in dieser Übung nicht durch Muskeln vor Druck geschützt und werden einseitig belastet.

Hosianna,

Weil eben keine Muskeln aktiviert... :ups: Mach es doch mal, dann wirst ja sehen ob es Muskeln aktiviert. Streng logisch betrachtet werden nach eurer Theorie dabei die Bandscheiben ja sowieso "belastet", auch ohne zusätzliches Gewicht, weil ja das ganze Gewicht des Oberkörpers ohnehin daran zerrt, und die Belastung müsste theoretisch bei demjenigen am größten werden, der den schönsten Katzenbuckel schafft, die größte Krümmung, weil dadurch die Hebelwirkung der Gravitation am Oberkörper am stärksten wird und die Rückenstreckerspannung am wenigsten dagegenhalten kann. Also die schönsten Katzenbuckel hab ich bisher bei professionellen Baletttänzern in der Trainingshalle gesehen, die lassen dabei sogar noch die Arme runterbaumeln, demnach machen die Profis sich alle beim Training vorsätzlich die Bandscheiben kaputt ? :confused:


ZUm schweren Heben: Wenn man die Knie nicht durchdrückt und die Beinmuskeln einsetzt, schützen die Muskeln die Gelenke der Knie.

Kreuzheben kann so oder so auf die Knie gehen, genauso wie schweres Heben überhaupt. Kreuzheben mit durchgedrückten Knien macht eh keiner, aber mit weitgehend gestreckten Beinen ist es eine ganz andere Übung (hauptsächlich für den Beinbizeps). Wenn man beim Heben die Knie durchdrückt schont das theoretisch eher die Knie, weil dann keine Spannung auf die Patellaaufhängungen (Vastussehnen und Patellaligament) ausgeübt wird, die Patella nicht im Femur gleitet, die Menisken, Seiten- und Kreuzbänder nicht beansprucht werden etc. pp.


Kreuzheben:
1. Es ist keine klassische BB-übung/ "Masseübung", weil man es in der Regel nur mit niedirgen Wiederholungszahlen ausführt.

Deadlifts keine klassische BB-Masseübung ? Hola !


2. Es gibt genügend Übungen für den unteren Rücken, wie Hyperextentions, Glute-Ham-Raises, etc. Zusammen mit KH sind diese Übungen eine hervoradende Kräftigungsmethode für den unteren Rücken.

Sind eben alles keine compund movements, keine klassischen Masse- und Basisübungen, sondern tendenziell eher Isolationsübungen. "KH" kenne ich übrigens nur als Abk. für "Kurzhantel".


3. Es ist eine sehr komplexe Übung und die meisten scheuen sie einfach aus Angst. Andere machen sie einfach grundlegend falsch.Außerdem geht sie stark auf das ZNS, weshalb man nach einer schweren Einheit sich schon mal ein, zwei Tage etwas "angegriffen" fühlt.

eben, es ist eine "komplexe Übung", also ein "compound movement", weil darin viele Muskelpartien zusammenwirken und koordiniert werden müssen. Daher ist es auch eine klasische Basis- und Masseübung fürs BB, genau wie Kniebeuge und Bank. Viele BB´ler scheuen sie nicht aus Angst sondern aus Erfahrung, u.a. wegen der hohen Verletzungsgefahr oder weil sie einfach nicht drauf stehen. Einige Profis im BB haben weitgehend auf Kreuzheben verzichtet und sind auch zum Ziel gekommen.
Was heißt es geht aufs "ZNS", woran macht sich das fest ? Ich weiß nur dass man da, wenn mans nicht gewöhnt ist oder seine Grenzen ausloten will, leicht mal "schwarz sieht" und eine Weile lang wie angeknockt herumtaumelt, aber das kennt man ja erstens als KK´ler schon von woanders :D und zweitens geht das ja vorbei. Wer richtig BB macht, kriegt dieses Gefühl sowieso, z.B. bei Squats. :rolleyes:

Halleluja,
Dr. Seltsam

Franz
30-08-2006, 13:30
Das Zentralnervensystem (ZNS oder CNS von Central Nervous System) ist das Gewebe, das in einem komplexeren Lebewesen verschiedene Aufgaben erfüllt:

zur Integration aller 'sensiblen' Reize, die ihm - afferent - von innerhalb oder außerhalb des Organismus zugeleitet werden,
zur Koordination sämtlicher motorischen Eigenleistungen des Gesamtorganismus
und Regulation aller dabei ablaufenden innerorganismischen Abstimmungsvorgänge zwischen den organismischen Subsystemen oder Organen, einschließlich solcher humoraler und insbesondere hormoneller Art.


Durch das schwere Training hat das Zentrale Nervensystem viel zu verarbeiten und zu koordinieren. Bei schweren Verbundübungen ist die Anforderung an das ZNS noch höher und somit erfordern diese Übungen eine längere Erholungsphase als leichtere nicht komplexe Übungen.

Mars
30-08-2006, 15:09
Ich schrieb: Ohne Gewicht ist es kein Problem. Und wenn Du Deinen Oberkörper runterhängen lässt (im Stand), dann sind die Rückenmuskeln sicher nicht aktiviert.
Und Ballett als gesunden Sport hinsichtlich der "Körperhandhabung" (Sptzengehen, etc.)hinzustellen (ab einem gewissen Intensitätsgrad), ist doch etwas gewagt.

Ohne eine gewisse Belastung kann man allerdings keinen ausreichenden Reiz setzen. Man muss nur auf entsprechende Ausführung achten, um keine Schäden zu verursachen.

Nein, KH sind wie geschrieben für die Grundkraft und nicht für höhere (über 6 Whds.) Wiederholungszahlen geeignet. Die Grundkraft hilft aber für alles andere, was man für HT braucht. Die Einflüsse auf das Hormonsystem und andere Aspekte machen sie indirket schon zu einem "Helfer" in Sachen Muskelaufbau.

Wenn es alleine um den unteren Rücken geht, gibt es auch andere Übungen. (Du schriebst:"die einzige Masse-Übung ist, die den unteren Rücken im Mittelpunkt hat ". Das ist sie nicht.)

Das mit dem ZNS hat Franz ja erklärt.
Gruß

Dr.Seltsam
30-08-2006, 16:06
Hosianna !


Und wenn Du Deinen Oberkörper runterhängen lässt (im Stand), dann sind die Rückenmuskeln sicher nicht aktiviert.
Meine geliebten Brüder und Schwestern, ich schrieb ja auch nicht dass man irgendwas runterhängen lässt sondern die WS von oben nach unten bewusst einrollt. Man merkt schon dass einige das scheinbar noch nie gemacht haben. Mach es mal so wie ich es schrieb, leichte KH in den Nacken legen und mit beiden Armen festhalten und von oben nach unten bewusst langsam Wirbel für Wirbel von oben nach unten ein- und danach ausrollen und sag mir nachher ob du da nix an deinen Rückenmuskeln gespürt hast.


Und Ballett als gesunden Sport hinsichtlich der "Körperhandhabung" (Sptzengehen, etc.)hinzustellen
das Gegenteil ist genauso gewagt, denn Ballettänzer können von Haus aus eine Menge Sachen, die der durchschnittliche Zivilisationskranke eben nicht mehr kann, dazu zählt neben dem Katzenbuckel und dem Spitzengehen noch so einiges andere was die gesamte Haltung und Motorik anbelangt, was andere Leute mit jahrelangem Feldenkrais usw. erstmal mühsam zu erlernen versuchen. Das Gehen auf den Fußspitzen kommt auch im Ringertraining vor sowie natürlich in der Krankengymnastik, es stärkt die vordere Fußmuskulatur und damit einen großen Teil der Wadenmuskulatur und deren intermuskuläre Koordination, die beim normalen schuhtragenden Zivilisationsbürger vollkommen verkümmert ist, was sich auf die ganze Körperstatik, Balnce, das Gangbild und die Haltung ungünstig auswirkt und zu den Hauptursachen von Volkskrankheiten wie Rückenschmerzen, Fehlhaltungen, Bandscheibenschäden und Gelenksarthrose zählt.


Nein, KH sind wie geschrieben für die Grundkraft und nicht für höhere (über 6 Whds.) Wiederholungszahlen geeignet.
Mit "Masse-Übungen" meinte ich nur ein deutsches Wort für "compound movements", da diese Übungen eben meist zum grundlegenden Kraft- und Masseaufbau empfohlen werden. Dass sie eher mit kleinem Volumen trainiert werden stellt dazu ja gar keinen Widerspruch dar.


Wenn es alleine um den unteren Rücken geht, gibt es auch andere Übungen. (Du schriebst:"die einzige Masse-Übung ist, die den unteren Rücken im Mittelpunkt hat ". Das ist sie nicht.)
ja, aber wie gesagt sind das keine Masse- sondern eher Isolationsübungen. :confused:


Das mit dem ZNS hat Franz ja erklärt.
das sagt man ja generell bei Koordinationsübungen, dass da mehrere Tage Pause angesagt sein können. Las ich zuletzt in meiner Krankenkassen-Postille. Da steht auch sonst viel Blödsinn drinnen, weil das Käseblatt hauptsächlich von Redaktions-Tanten ohne nennenswerte Ahnung zusammengestellt wird :p . Ich denke dass die längere Pause nach schweren compund movements ("Verbund-Übungen" oder wie Franz das so schön übersetzte) in erster Linie andere Gründe hat, die nicht so schwer zu erraten sind und mehr mit Regeneration der Muskulatur, der Bänder etc. zusammenhängen.

Das mit dem ZNS interessiert mich aber, kann mir das mal einer näher erklären ? Inwiefern braucht das ZNS eine "Pause" ? Was passiert denn da in dieser Pause ? :confused:

Halleluja,
Dr. Seltsam

Franz
30-08-2006, 16:20
Vielleicht kennst du das ja auch aus anderen Zusammenhängen Stichwort: Reizüberflutung

Wenn du permanent mit Reizen überflutet wirst und seien diese Trainingsinduziert benötigt das ZNS Erholungszeit.
Ansonsten stellt sich das ein was man Übertraining nennt.
- d..h. man verliert an Tatdrang
- ist gereizter oder nevöser
- evtl. Schlafprobleme
- man schafft nicht mehr soviel gewicht im Training
- die Konzentration wird vermindert
usw.
Dies ist einer der Gründe warum man z.B. Maximalkrafttraining nicht das ganze Jahr über versuchen sollte.

In der Regeneration werden Nervenverbindungen optimiert, evtl. Schäden behoben und der Erregungszustand wieder auf ein normal Mass heruntergefahren.Desweiteren werden neue Nervenvernetzungen geschaffen.
Die Reizleitung wird verbessert.
D.h. zB das beim nächstenmal mehr Muskelfasern durch die Nerven zusammen aktiviert werden können aufgrund der verbesserten
Schaltung.

Sieht man ja beim Anfänger sehr schön, die motorischen Einheiten arbeiten immer besser zusammen und wenn diese ausgeschöpft sind kommt die Querschnittsvergrößerung.

Alles wichtige Gründe für die Pause. Auch hier ist es wichtig, dass diese weder zu kurz noch zu lange ist.
Ist die Pause zu lange verkümmern die neuen Fähirgkeiten wieder.
=> wir erinnern uns, was nicht gebraucht wird wird als Ballast beiseite geschafft

Mars
31-08-2006, 07:01
Gut, dann habe ich einen anderen Buckel im Kopf gehabt. Ein Missverständnis. Dennoch ist keine kontinuierliche Spannung in den Muskeln vorhaben, sondern nur phasenweise. Daher wirklich nur als "Fühlübung" und nicht als Übung mit Gewicht verwenden.

Dass Ballettänzer, wie alle Sportler, merh können als der Durchschnitt, ist klar. Doch der Preis ist oft zu hoch. Ich habe schon genug alte Ballettleute gesehen, die nicht gerade beneidenswerte "Resultate" ihrer Trainingslaufbahn vorzuweisen hatten. Nicht dass Ballett Teufelszeug wäre, doch die meisten Übungen und Trainingsvorgaben zielen auf Ausdruck und Darstellung und eben nicht auf Gesundheit.


Dann hast Du den Begriff "Masseübung" in einem anderen Zusammenhang im Kopf. Unter "Masse" versteht man generell Hypertrophie, also Muskelaufbau. Du meintest "Komplexe Übunge."

Bei der Regeneration kommen viele Komponenten zusammen. Das kannst Du ja im FAQ (Regeneration) nachlesen. ZNS, Hormone, passiver Bewegungsapparat, etc.

Gruß

Franz
31-08-2006, 07:06
wobei bei Balletttänzern besonders Zehen und Bänder entsprechend geschädigt werden speziell beim Kinderballett wo die Gelenke noch sehr weich sind.

Aber Spätschäden bei Balletttänzern sollte in einem Kampfkunstboard nicht das Thema sein.

Mars
31-08-2006, 07:12
Aber Spätschäden bei Balletttänzern sollte in einem Kampfkunstboard nicht das Thema sein.

Es sollte nur keiner auf die Idee kommen, solche Trainingsmethoden in sein Programm aufzunehmen.
Doch Du hast recht, also Schluss.

Dr.Seltsam
01-09-2006, 01:29
Hosianna !

@Franz
Danke für die interessante Erklärung was im ZNS während der Pause passiert. Das hört man allerdings eher selten, dass man nach schweren Trainingseinheiten eine Regenerationspause für die NERVEN benötigt, wieder was dazugelernt :D .

@Mars
ich scheine mich sehr unverständlich auszudrücken. Nein, mit "Masseübung" bei Krezuheben im Gegensatz zu Hyperxtensions und Reverse Hyperetensions meinte ich tatsächlich, dass nur Kreuzheben eine "Masseübung" in dem Sinne ist, dass sie, als Verbundübung (im Gegensatz zu Isolationstraining) zu Kraftgrundlagen- und Masseaufbau besonders geeignet ist.

Was Ballettübungen als Trainingsideen für KK´ler angeht, warum eigentlich nicht ? Sowohl die Übungen an der Stange haben teilweise Ähnlichkeiten mit Kicktrainings-Übungen (Beine hochhalten - *ächz*), aber ich find auch das mit dem Katzenbuckel und mit dem Spitzengehen mal ganz interessant. Ballengang braucht man in vielen KK eh andauernd (bes. in Boxstilen), aber der Spitzengang ist nochmal was anderes. Vielleicht kennen einige den "Raupengang" aus der Krankengymnastik (nur mit der Kraft der Zehenmuskulatur vorwärts- und rückwärtskriechen), ebenso wie den Gang auf den Fußinnen- und außenseiten, den Fersen sowie den Spitzen, wie er sowohl in der Krankengymnastik wie beim Ringertraining gemacht wird. Die Kraft der ansonsten verkümmerten Fuß- und (damit verknüpften speziellen) Wadenmuskulatur ist auch fürs Seilspringen nützlich und fürs korrekte Abrollen beim Laufen. Es gibt auch nicht nur klassiches sondern auch modernes Ballett, die Übungen die ich da gesehen hab sahen teilwesie äußerst interessant aus, aber auch anspruchsvoll, vor allem kann man von denen mal lernen was eine "Körperhaltung" ist. Aber jedem das seine, ich will ja hier niemanden auf den rechten Pfad der Tugend bringen. :o

Halleluja !
Dr. Seltsam