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Vollständige Version anzeigen : Auffangen von Kicks mit Schienbein



Lagartija
28-08-2006, 15:08
Hey Leute,

dies ist wohl thread Nr 115c zum Thema, aber es geht mir um ein Detail über das ich letztens wieder im Gym Diskussionen hatte. Mich würde interessieren wie Ihr das macht.

Ich hab ganz ursprünglich mal gelernt, dass - will man des Gegners Kick mit dem Schienbein auffangen - man das eigene ca 45Grad nach außen bringen soll. (0 Grad ist die gerade Linie zum Gegner und 90Grad sind zur Seite.) So hat man recht festen Stand und arbeitet Kraft gegen Kraft. Das macht Sinn, denn: Blockt man zu sehr Richtung 0Grad würde man starke Kicks nicht aufhalten können. (Und zu sehr Richtung 90 grad, nun das macht sowieso wenig Sinn.)

Der Punkt um den es mir hierbei geht ist, dass die Blockbewegung gradlinig gelehrt wurde: direkt 45Grad nach schräg vorn. Etwa so: / Später hab ich dann auch Leute getroffen, die gelehrt haben, man sollte immer eine bogenförmige Bewegung machen, erst nach vorne und dann nach außen.

Wie macht Ihr das und warum?

Gruß, lagartija.

PS: Ich leg mal vor: Ich persönlich bevorzuge heute klar die zweite Variante. Die erste scheint zwar den Vorteil zu haben, dass die geradlinige Bewegung eben kürzer ist, aber sie führt aber meiner Erfahrung nach zu recht hartem (und vor allem unkontrollierten) Kontakt - oft Knochen gegen Knochen. Die zweite Variante ist etwas weicher, oft ist mehr Muskel dazwischen. Die Bewegung scheint zwar länger zu sein und anfangs wurde ich oft zu früh in der Bewegung getroffen und mein Block weggeschoben. Aber mittlerweile ist die Bewegung eingeschliffen. Ich kann auch harte und schnelle Kicks aufhalten bzw. wenn ich getroffen werde liegt es nicht an der "langen" Blockbewegung. Und ich habe das Gefühl es tut meinem Schienbein generell besser bzw. ich kann die Härte des Blocks besser dosieren. Und was meint Ihr?

MatzeOne
28-08-2006, 15:30
Woran liegt's denn sonst, dass du harte und schnelle Kicks nicht mit der zweiten Variante aufhalten kannst? Ich persönlich bevorzuge die erste Variante, da mir die zweite einfach zu langsam ist. Ich persönlich halte auch nichts davon den Muskel durch den Kontakt zu schwächen. Mit dem Knochen zu blocken tut dem Partner/Gegner auch mehr weh ;)

Lagartija
28-08-2006, 15:37
Woran liegt's denn sonst, dass du harte und schnelle Kicks nicht mit der zweiten Variante aufhalten kannst?

Liegt nicht an der Härte, sondern dass ich den Kick nicht hab kommen sehen. Er trifft einfach ;-)


Mit dem Knochen zu blocken tut dem Partner/Gegner auch mehr weh

Wenn ich mir relativ sicher bin, nicht auf Holz zu treffen und wehtun will, dann mach ich das auch. Aber ansonsten bin ich lieber auf der sicheren Seite. Wenn ich erstmal ein Ei am Schienbein hab, kann ich auch nicht mehr viel kicken. Aber mit der zweiten Variante kann ich eben "besser dosieren"...

gruß, l.

ruff³°°°
28-08-2006, 16:31
Stimme das MatzOne zu, den Muskel nicht unnötig zu schwächen!
Außerdem kann man versuchen mit dem (eigenen) Schienbein so weit oben wie möglich (nahe knie) zu blocken dann tuts am wenigsten weh.
ich persönliche finde allerdings auch das blocks fast gar nicht wehtun...

Lagartija
28-08-2006, 16:49
Naja, "unnötig" würde ich schon mal gar nichts schwächen... :D

Unsere(n) Sport/Kampfkunst in Text zu verwandeln ist ja sowieso schwer. Aber vielleicht bin ich mit der Bezeichnung "Muskel" auch mißverstanden worden, der leicht (!) bogenförmige Block sollte gerade nicht dazu führen, dass man den Kick seitlich ans Bein bekommt. Wenn das hier :p mein rechtes Schienbein von oben gesehen ist und ich damit nach außen einen von rechts kommenden Kick blockiere, dann ist die Trefferfläche etwa am innenrand des rechten Auges. Durch die bogenförmige Bewegung beim Aufnehmen kann die Schienbeinkante (=genau zwischen den Augen) dann mehr oder weniger in das auftreffende Bein gedrückt werden.

Gruß, lagartija.

ruff³°°°
28-08-2006, 17:04
obs in einem kampf immer noch rechtzeitig umsetzbar ist, ist fraglich. bevorzuge die schnellere methode. imho im kampf die einzig anwendbare...

Lagartija
28-08-2006, 17:16
@ruff
Ich glaub hier stoßen wir an die Grenze des Mediums. Bei mir zumindest ist die Technik nicht (mehr) langsamer als die andere, weil der Bogen minimal ist. Nur ein klitzekleines "Knie-nach-außen-drehen"...
Wenn ich im Kampf oder Sparring irgendwann so fertig bin, dass ich die technik nicht mehr rechtzeitig hinkriege, ist das mE kein Technikproblem. Bzw passiert mir mit der geraden Variante genauso.

Gruß, lagartija

Plai Paneejorn
28-08-2006, 17:48
Lagartija, am liebsten nehme ich auch deine zweite Variante. :)

Das Problem liegt wie ich sehe aber woanders! Bitte lege nicht so viel Wert auf das Beste, sondern eher auf das was in den jeweiligen Umständen als obtimal geboten ist. Angefangen von der ultimativen Technik, in dem das anvisierte Bein kurz bevor das Ziel erreicht wird weggenommen werden kann, bishin zu deiner besten Variante (Erfahrungswert)die du dir antrainiert und auch eingesetzt hast. Es heißt das nicht nur die Technik (Momentaufnahme) allein entscheidet, sondern die Aktion zuvor und danach sind mit zu berücksichtigen.

Alle Techniken (Kampferfahrung) sind die Besten, wenn sie auf die Umstände angepaßt eingesetzt werden. Du bist ein guter Schüler (Wissensbegierde), der den Weg gefunden hat, wie der Lehrer (Wissender) dir sein Wissen preis gibt.


LG PPj :)