Aufwandslose Bewegung/Lien Bu Kuen [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Primo
30-08-2006, 09:49
Hi ! Ich wollte mal fragen was es mit der aufwandslosen Bewegung und der Lien Bu Kuen Form auf sich hat. Hört sich sehr interessant an !

http://www.yingmen-schule.de/e2/was_noch.htm

Gruss :)

T. Stoeppler
30-08-2006, 10:26
Da geht es um Bewegungsorganisation und deren Kampfanwendungen. Ist mit Worten schwierig zu beschreiben, geht aber in die gleiche Richtung was Torsten "Galaxy" mit der "bruchlosen Bewegung" in seinen Seminaren behandelt (kommt beides von der Barthel Schiene).

Die Bewegungsform ist eine einfache, an die chinesischen Systeme angelehnte Übungsform um diese selbstorganisation zu lernen.

Ich habe in meiner Kampfkunst auch diese Richtung eingeschlagen - ist ein sehr lohnenswerter Ansatz - ich kanns nur empfehlen, und nicht zuletzt deswegen, weil Friedhelm ein äusserst fähiger und professioneller Lehrer ist.

Gruss, Thomas

Trinculo
30-08-2006, 10:55
Ist mit Worten schwierig zu beschreiben, geht aber in die gleiche Richtung was Torsten "Galaxy" mit der "bruchlosen Bewegung" in seinen Seminaren behandelt (kommt beides von der Barthel Schiene). Ich hoffe, Friedhelm ist jetzt nicht beleidigt - ich denke schon, dass hinter seinen Konzepten viel Eigenleistung steckt ;)

T. Stoeppler
30-08-2006, 11:05
Beleidigt? Na, ich hoffe doch nicht! deswegen schrieb ich ja - in die gleiche Richtung - es genau zu beschreiben ist kniffelig. Ohne Übertreibung kann man aber auf jeden Fall sagen, dass es eine ganz tolle Sache ist ;)

Gruss, Thomas

Trinculo
30-08-2006, 11:16
Beleidigt? Na, ich hoffe doch nicht! deswegen schrieb ich ja - in die gleiche Richtung - es genau zu beschreiben ist kniffelig. Ohne Übertreibung kann man aber auf jeden Fall sagen, dass es eine ganz tolle Sache ist ;)

Ja, ja, ich ärgere mich ja schon rot, grün, blau und schwarz, dass es beim letzten Termin bei mir nicht geklappt hat :cry:

Würde auch uneingeschränkt empfehlen, sich das anzusehen! Eigentlich sollte das jeder tun, bevor er sich irgendeinen Kampfsport/Kampfkunst antut ;)

Zaphod
30-08-2006, 13:45
sehr empfehlenswerter Ansatz/Lehrer. Alles andere haben meine Vorredner schon gesagt.

Grüße

Hongmen
30-08-2006, 13:46
Hi
Wenn Du eine Tasse in den Schrank stellst, dann ist das eine aufwandslose Bewegung mit einer genau richtigen Funktion. Das kann man 1:1 auch in die KK übernehmen. Es passiert einfach. Ansatzlos, Entspannt ohne Vorbereitung.
Wir finden dieses Prinzip auch in der Kunst des Schwertziehens gut beschrieben. Man fuchtelt nicht mit dem Schwert rum, sondern zieht es im RICHTIGEN Moment. Weniger ist mehr.

Gruß
Hongmen

Cherubin
30-08-2006, 13:58
Hi
Wenn Du eine Tasse in den Schrank stellst, dann ist das eine aufwandslose Bewegung ..

:confused:

Der Stille
30-08-2006, 14:07
Hallo Leute!

Ich will ja nicht klein Kariert sein aber der Begriff " Aufwandlose Bewegung" gibt es nicht.

Zitat!

Der Aufwand ist allgemein ein Maß für den Einsatz oder die zu erbringende Leistung, um einen bestimmten Nutzen zu erzielen

Mit anderen Worten um mich zu Bewegen muß ich eine körperliche Leistung erbringen. Selbst wenn ich liege oder sitze oder nur Stehe.

Der Stille

netwolff
30-08-2006, 14:50
Hat das evtl. etwas mit dem Prinzip der ansatzlosen Bewegungen zu tun, wie im JKD?

T. Stoeppler
30-08-2006, 17:58
@Netwolff
Nein, Ansaztlosigkeit ist ein Effekt, der mit dieser Bewegungsorganisation einhergeht.

@Der Stille
Stell es Dir als "Label" vor - oder mach mal so einen Lehrgang mit, Ich schätze, dann wirst Du dem Begriff wahrscheinlich zustimmen.

@Hongmen
Nein, das ist eine andere Geschichte.

Gruss, Thomas

Hongmen
30-08-2006, 19:29
Nein, das ist eine andere Geschichte.Gruss, Thomas

Für mich bedeudet das sehrwohl aufwandslose Bewegung. Bei uns nennt man das "Wie sich ein Blatt vom Baume löst". Kein Anzeichen vorher, ob im Wind oder Windstille, es passiert einfach ohne jeglichen "Aufwand". Auf uns, im übertragenen Sinn, bedeudet das, eine Aktion aus dem Nichts zu starten. Also aus einer Haltung heraus die der Gegner nicht einschätzen, berechnen oder beeinflussen kann. Die Aktion selbst ist für den Gegner nicht mehr wahrnehmbar weil sie einfach passiert, gleich dem Blatt. Der Moment wo es sich löst wird nicht erkannt.

Gruß
Hongmen

shin101
30-08-2006, 20:00
Ist das ganze ne Energiesparvariante ?




Gruß!!!!!!:)

Hongmen
30-08-2006, 20:10
Ist das ganze ne Energiesparvariante ?




Gruß!!!!!!:)


Du nutzt keine Muskelkraft, insofern ja! Innere Energie kann frei entfaltet werden! Und die kannst Du verschwenderisch einsetzen.

Gruß
Hongmen

shin101
30-08-2006, 20:21
Du nutzt keine Muskelkraft, insofern ja! Innere Energie kann frei entfaltet werden! Und die kannst Du verschwenderisch einsetzen.

Gruß
Hongmen


Wäre das nicht sinnvoller wenn man so trainiert das beides nicht mehr beansprucht wird ? Also nutzen tut man ja eigentlich immer was aber besser wäre es doch wenn es weder Physisch noch Energie merkbar beansrpucht !



Gruß!!!!:)

Hongmen
30-08-2006, 20:49
Wäre das nicht sinnvoller wenn man so trainiert das beides nicht mehr beansprucht wird ? Also nutzen tut man ja eigentlich immer was aber besser wäre es doch wenn es weder Physisch noch Energie merkbar beansrpucht !



Gruß!!!!:)

Muskulärer Krafteinsatz powert dich aus. Innere Energie kein bisschen!

Hongmen

shin101
30-08-2006, 20:56
Muskulärer Krafteinsatz powert dich aus. Innere Energie kein bisschen!

Hongmen


Natürlich verbraucht man auch die !Die meißten sind sich dem nur nicht bewußt .Was die Muskeln angeht die Muss man nur weit genug Trainieren dann gehen auch die in den Sparmodus !





Gruß!!!!:)

Hongmen
30-08-2006, 21:01
Natürlich verbraucht man auch die !Die meißten sind sich dem nur nicht bewußt .Was die Muskeln angeht die Muss man nur weit genug Trainieren dann gehen auch die in den Sparmodus !





Gruß!!!!:)
Na, dann ist mir das nicht bewusst.:D
Was Muskelkraft in der KK angeht? Da vertrau ich lieber auf Innere Energie.

Hongmen

shin101
30-08-2006, 21:09
Na, dann ist mir das nicht bewusst.:D
Was Muskelkraft in der KK angeht? Da vertrau ich lieber auf Innere Energie.

Hongmen

Jo da muss ich dir Recht geben in deiner Kampfkunst ist das nicht von Nöten !



Gruß!!!!:)

Hokum
30-08-2006, 21:25
Natürlich verbraucht man auch die !Die meisten sind sich dessen nur nicht bewußt.


Gruß!!!!:)

hab schon arge geschichten gehört darüber was chen xiaowang so zu mittag verdrückt :ups:

shin101
30-08-2006, 21:30
hab schon arge geschichten gehört über was chen xiaowang so zu mittag verdrückt :ups:



Meinst wohl eher was der Arme loswird !:p




Gruß!!!!!!:)

Hongmen
30-08-2006, 21:49
Jo da muss ich dir Recht geben in deiner Kampfkunst ist das nicht von Nöten !



Gruß!!!!:)

Woher weißt Du?

Hongmen

shin101
30-08-2006, 22:21
Woher weißt Du?

Hongmen


Naja ich meine mich zu Entsinnen das im TaiJi eigentlich auch Wert auf die Körperliche AUslegung gelegt wurde ! Finde das heute nur noch sehr selten vor !
Ist das im Wu Tai Ji den noch anders ?




Gruß!!!:)

Hongmen
30-08-2006, 22:25
Naja ich meine mich zu Entsinnen das im TaiJi eigentlich auch Wert auf die Körperliche AUslegung gelegt wurde ! Finde das heute nur noch sehr selten vor !
Ist das im Wu Tai Ji den noch anders ?




Gruß!!!:)
Auf die körperliche Auslegung? Bitte genauer!

Hongmen

shin101
30-08-2006, 22:30
Auf die körperliche Auslegung? Bitte genauer!

Hongmen



Ich meine gelesen zu haben lasse mich aber gerne korrigieren das man früher in Wudang zuerst äußere Stile betrieben hat bevor die inneren kamen ?:confused:

Gruß!!!!!!:)

Hongmen
30-08-2006, 22:36
Ich meine gelesen zu haben lasse mich aber gerne korrigieren das man früher in Wudang zuerst äußere Stile betrieben hat bevor die inneren kamen ?:confused:

Gruß!!!!!!:)

Wie Heute. Erst Karate etc, dann Taiji. Geht vielen so! Die Inneren KK sind ja auch noch (obwohl schon Uralt) für uns relativ jung.

Hongmen

Der Stille
31-08-2006, 07:47
Hallo!


Zitat T.Stoeppler!
- oder mach mal so einen Lehrgang mit, Ich schätze, dann wirst Du dem Begriff wahrscheinlich zustimmen.

Ich glaube nicht. Er spricht zwar über die Prinzipien, aber welche Prinzipien meint er? Innere Prinzipien bestimmt nicht. Denn Ich kann keine Arm;Beinspirale erkennen sowie Centermove usw.. Und das was er in seinem Lehrgang anbittet lerne ich auch bei uns in der Schule.


Zitat Hongmen!
Für mich bedeudet das sehrwohl aufwandslose Bewegung. Bei uns nennt man das "Wie sich ein Blatt vom Baume löst". Kein Anzeichen vorher, ob im Wind oder Windstille, es passiert einfach ohne jeglichen "Aufwand". Auf uns, im übertragenen Sinn, bedeudet das, eine Aktion aus dem Nichts zu starten. Also aus einer Haltung heraus die der Gegner nicht einschätzen, berechnen oder beeinflussen kann. Die Aktion selbst ist für den Gegner nicht mehr wahrnehmbar weil sie einfach passiert, gleich dem Blatt. Der Moment wo es sich löst wird nicht erkannt.

Das nennt man Ansatzlose Bewegung und nicht aufwandlose Bwegung!

Der Stille

Primo
31-08-2006, 08:52
Hi ! Inwiefern wird die aufwandslose Bewegung im Kampf verwendet ?

Klaus
31-08-2006, 11:04
Energie und Muskel wird immer noch aufgewendet, nur anders. "Innere Kraft" ist nichts was man sich einbildet (so wie "Qi" ;)), es ist eine reale, physische Kraft die aus Muskelkontraktion mit ein bischen "Hilfe" entsteht. Und die "powert" auch aus, allerdings weniger als andere "Hilfskraft", dann aber dramatisch. Das ganze Brimborium über "nutze die Macht, Luke" kommt über die Probleme, es geistig auf die Kette zu bekommen daß der Körper diesen "Modus" nutzt. Wie man merkt, macht er das bei vielen Alltagsbewegungen automatisch, das erschöpft auch nicht. In einem Kraftkontext in dem GROSSE Energiemengen benötigt und eingesetzt werden (diese ENERGIE kann der Körper ausschliesslich chemisch bereitstellen mithilfe von Energieträgern, die werden dabei VERBRAUCHT, Punkt) entsteht auch GROSSE physische Kraft die man messen könnte. Da bewegt sich eine Kaffeetasse nicht von Geisterhand, sondern dadurch daß sie von der Hand angefasst und von Muskeln bewegt wird. Ökonomisch, effektiv, aber mit chemisch bereitgestellter Kraft aufgrund von Muskelkontraktion. Das muß man nur nicht "wollen", der Körper macht's wie von alleine. Wollen "tue" ich dabei demjenigen um den es geht näher zu bringen seine Aktionen zu überdenken, das ist was ich will, und mittels roher physicher Kraft entfaltenter brutaler Gewalt. Man will jemandem etwas tun, der Körper reagiert auf das Ziel, genauso wie man beim Fussball "ein Tor schiessen" will, nicht "den Ball im Schwerpunkt mit mindestens 47 Kilopond in einem Winkel von 45° treffen". Das ist so selbstverständlich daß es jeder könnte, wenn er nicht soviel darüber nachdenken würde. Diese ökonomische Kraft selbstverstädnlich und natürlich einzusetzen ohne nachzudenken, das ist was man lernen muß. Je weniger man darüber nachdenkt umso besser, es gibt schliesslich Übungen für sowas die sich nicht ein Herr Feldenkrais ausgedacht hat.

Klaus
31-08-2006, 11:10
P.S.: "Nahezu aufwandslos" bewegt man jemanden nur in den eigenen Bewegungen, oder mit geringen Auslenkungen in der Struktur. Damit verliert man Kontrolle oder Balance, verletzt wird man nicht unbedingt besonders. Da würde man von Fajin sprechen, oder grosse Mengen Energie in heftigsten Bewegungen einzusetzen (indem man jemanden schlicht heftig hauen will). In so einer Bewegung ist nichts mit ruhig, sachlich, oder langsam. Das ist so ruhig und sachlich wie ein Kopfstoß. Wenn man sich davon verabschiedet, daß man sich versucht einzureden man würde keine Gewalt anwenden, dann geht es auch gleich viel einfacher. Es geht um Gewalt, und die tut weh, und verursacht gegebenenfalls auch Verletzungen wenn man nicht dafür sorgt daß man begrenzt einsetzt. Sprich, ich haue jemandem nur 80% auf die Nase damit es nur reicht, aber nicht den Kopf eindrückt.

Klaus
31-08-2006, 11:19
Wäre das nicht sinnvoller wenn man so trainiert das beides nicht mehr beansprucht wird ? Also nutzen tut man ja eigentlich immer was aber besser wäre es doch wenn es weder Physisch noch Energie merkbar beansrpucht !



Gruß!!!!:)

Wie möchtest Du denn physische Kraft ohne physische Energie erzeugen ? Du würdest den Nobelpreis bekommen und ein reicher Mann werden wenn Dir sowas gelingen würde. Die Kraft ist IMMER relativ zur aufgewendeten Energie. Wenn der Wirkungsgrad 100% ist, dann wird die Kraft nur grösser in dem mehr Energie eingesetzt wird. Das ist im Fall Körper chemische Energie aus stickstoffbasierten Kohlenwasserstoffen mit etwas Phosphor. Merken kann man das daran, daß wenn man viel mit innerer Kraft arbeitet (und ich meine VIEL), sich gelegentlich mal auch ein Geruch einstellt von den chemischen/körperlichen Abfallprodukten.

Cherubin
31-08-2006, 11:42
hi,
übrigens ist meines wissens auch der wirkunsgrad 100% eine unmöglichkeit, automotoren liegen deutlich unter 50% - irgendwo geht leider immer energie verloren, auch wenn man "allet mit chi macht" ;)

grüße,
cherubin

Cherubin
31-08-2006, 11:49
Hallo!

Ich glaube nicht. Er spricht zwar über die Prinzipien, aber welche Prinzipien meint er? Innere Prinzipien bestimmt nicht. Denn Ich kann keine Arm;Beinspirale erkennen sowie Centermove usw.. Und das was er in seinem Lehrgang anbittet lerne ich auch bei uns in der Schule.



hi der stille,
ich glaube du irrst dich da sehr, jedenfalls, wenn es du dich damit auf friedhelm beziehst ;)

grüße,
cherubin

vakuum
31-08-2006, 12:01
hi klaus,

du hast offenbar immer noch nicht begriffen, um was es in der barthel-linie geht.

aufwandslose bewegung powert nicht aus.
ressourcen werden nur minimst angestastet und es funktioniert auch bei allg. schwäche, müdigkeit, krankheit, alt-sein.
das gezielte herstellen von grossen ressourcen ist der sache sogar eher hinderlich.
ich kann aus erfahrung sagen, dass ein hieb in dieser weise ausgeführt sich absolut mühelos anfühlt, nahezu rückstossfrei ist und die wirkung mich sogar selbst überrascht. man muss dann ganz schön vorsichtig werden, will man dem partner nicht zuviel schmerzen bereiten.
mit einem gefühl von schwitzender, dampfender energie hat es rein gar nichts zu tun.

messbar ist der 'power' da nicht mit druckmessgeräten, waagen, da die körperorganisation des partners durch distanzlosigkeit und reflexlähmung derart geändert wird, dass man sich von den üblichen kollisionserwartungen (schlägen etc.) verabschieden muss. das gilt sowohl für fett-oder muskelbeschichtete körperpartien wie auch für den 'harten' schädel. das kann man schmerzhaft spüren, wenn man leute, die es können, darum bittet.
dann wird die (bruchlose, aufwandslose) sache deutlich und solche postings wie die letzten zwei von dir werden absolut hinfällig.


viele grüsse

vakuum

Der Stille
31-08-2006, 12:14
Hallo!



Zitat von Der Stille
Hallo!

Ich glaube nicht. Er spricht zwar über die Prinzipien, aber welche Prinzipien meint er? Innere Prinzipien bestimmt nicht. Denn Ich kann keine Arm;Beinspirale erkennen sowie Centermove usw.. Und das was er in seinem Lehrgang anbittet lerne ich auch bei uns in der Schule.



Zitat Cherubin!

hi der stille,
ich glaube du irrst dich da sehr, jedenfalls, wenn es du dich damit auf friedhelm beziehst

Kann ja sein das ich mich irre, deshalb frage ich ja nach.

Der Stille

Dao
31-08-2006, 12:31
Hi Detlef,
wie grenzt du innere Energie vom Begriff Qi ab?

T. Stoeppler
31-08-2006, 15:32
@Der Stille
Der Ansatz ist ein Anderer, und ich kann Dir versichern, dass Du diese Methodik im Rahmen Deines Verbandes (den ich auch etwas kenne) nicht lernen wirst.

@Klaus
Das ist eine andere "innere" Fähigkeit. Ich denke aber, man kann ausgehend solcher Bewegungsorganisation locker die Übungen zur inneren Kraft draufsetzen.

@Primo
Wie man das im Kampf anwendet - man kann ziemlich wirksame Attacken und Kontrollaktionen sowie Takedowns und Positionswechsel mit minimaler Latenzzeit und verbessertem Effekt durchführen. Die Reaktionsfähigkeit des Gegners verringert sich deutlich, auch ohne blitzschnell oder explosiv zu sein.

@Thread
Die Frage ging um die "Aufwandslose Bewegung" so heisst die Didaktische Methode zur Bewegungsorganisation nach Friedhelm Tippner. Ich denke es ist fehl am Platze, wenn man jetzt Debatten über Chi und andere Sachen vom Zaun bricht, dafür gibt es die unsäglichen Chi Threads.

Gruss, Thomas

nagual
31-08-2006, 18:38
Physikalisch gesehen MUSS erzeugte Kraft aus irgendeiner Form von physikalischer Energie erzeugt werden, anders geht das nun mal nicht, bzw. das wäre "übernatürlich".
Allerdings geht die Umwandlung physikalischer Energie in wirkende Kraft ja nicht notwendigerweise damit einher, dass die subjektiv empfundene Energieumwandlung, d.h. die aktive Bemühung oder der beabsichtigte Kraftaufwand zur physikalischen Energieumwandlung proportional wäre.
D.h. es gibt ja einen Bereich wo dies auch unabhängig voneinander oder sogar tendenziell umgekehrt proportional sein kann.

Ich sehe dabei prinzipiell zwei Möglichkeiten. 1. die wirkende Kraft wird durch Muskelaktivitäten erzeugt, die nicht oder kaum spürbar sind (im Vergleich zu herkömmlichem Kraftaufwand); 2. die wirkende Kraft wird durch die geschickte Ausnutzung physikalischer Gesetze erzeugt oder entscheidend verstärkt, was verschiedene physikalische Gesetze ausnutzen kann, z.B. Masseträgheit, Fallbeschleunigung, Schwungkräfte, Hebelwirkungen u.a.

Diese Dinge können natürlich möglichst geschickt kombiniert werden.

Das Bemühen um eine möglichst geschickt plazierte Trefferwirkung, die von der tatsächlich auftreffenden physikalischen Kraft unabhängig ist, oder keine enormen physikalischen Kräfte notwendig macht, kann ja dazu kommen.

Primo
31-08-2006, 19:15
@ T. Stoeppler !

Wodurch verringert sich die Reaktionszeit des Gegners ?

Durch Faking,Ablenkungsmanöver,Gestik,Mimik ......?

Trinculo
31-08-2006, 19:27
@ T. Stoeppler !

Wodurch verringert sich die Reaktionszeit des Gegners ?

Durch Faking,Ablenkungsmanöver,Gestik,Mimik ......?

Jedes Training, das die Reaktionszeit des Gegners verringert, würde ich lieber bleiben lassen ;)

shin101
31-08-2006, 20:34
Wie möchtest Du denn physische Kraft ohne physische Energie erzeugen ? Du würdest den Nobelpreis bekommen und ein reicher Mann werden wenn Dir sowas gelingen würde. Die Kraft ist IMMER relativ zur aufgewendeten Energie. Wenn der Wirkungsgrad 100% ist, dann wird die Kraft nur grösser in dem mehr Energie eingesetzt wird. Das ist im Fall Körper chemische Energie aus stickstoffbasierten Kohlenwasserstoffen mit etwas Phosphor. Merken kann man das daran, daß wenn man viel mit innerer Kraft arbeitet (und ich meine VIEL), sich gelegentlich mal auch ein Geruch einstellt von den chemischen/körperlichen Abfallprodukten.

Ich denke du verstehst mich falsch ! Ich meine nicht das keine Energie gebraucht wird ich mein diesen Punkt wo man die Ewig Akku Phase hat wo man eine Sache macht wie laufen und zwei Stunden später es immer noch macht ohne irgendwelche Erschöppfung ! Oder schlagen was auch immer !


Gruß!!!!:)

Hongmen
31-08-2006, 21:45
Hi Detlef,
wie grenzt du innere Energie vom Begriff Qi ab?

Als innere Energie sehe ich die Fähigkeit Yin und Yang durch sich selbst zu wandeln. Qi müsste darüber hinausgehen. Aber was weiß ich schon?:o


Das nennt man Ansatzlose Bewegung und nicht aufwandlose Bwegung!

Aufwandslos bedingt Ansatzlos und umgekehrt.

Gruß
Hongmen

Traumfänger
31-08-2006, 22:39
"Ich sehe dabei prinzipiell zwei Möglichkeiten. 1. die wirkende Kraft wird durch Muskelaktivitäten erzeugt, die nicht oder kaum spürbar sind (im Vergleich zu herkömmlichem Kraftaufwand); 2. die wirkende Kraft wird durch die geschickte Ausnutzung physikalischer Gesetze erzeugt oder entscheidend verstärkt, was verschiedene physikalische Gesetze ausnutzen kann, z.B. Masseträgheit, Fallbeschleunigung, Schwungkräfte, Hebelwirkungen u.a.

Diese Dinge können natürlich möglichst geschickt kombiniert werden."


@nagual
Lass mal die Schwungkräfte weg;)


In einem anderen Thread wurde dieser Link gepostet http://www.tantientschuean.de/ , passt wohl zum Thema.

nagual
01-09-2006, 06:32
@nagual
Lass mal die Schwungkräfte weg

Ob Leute in einer bestimmten Schulrichtung das machen oder gut oder geegnet finden, war nicht (direkt) das Thema meines Kommentars. Prinzipiell sind Schwung- und Fliehkräfte und ähnliches Zeugs halt auch physikalische Effekte, sie ausgenutzt werden können. Und in manchen KK ja auch ausgenutzt werden.

T. Stoeppler
01-09-2006, 07:14
Auf eine Bewegung zu reagieren, die "aufwandslos" (insert terminus technicus here) ist, ist schwieriger, weil der nötige Aufbau, den man zur interpretation eines Bewegungsmusters benötigt, fehlt. Also muss solch eine Bewegung bewusst erfasst und abstrahiert werden, was relativ lange dauert (also so3-4x länger als eine instinktive Reaktion) und so kommen auch relativ langsame Angriffe durch.

Trinculo... natürlich wird die allgemeine Reaktionsfähigkeit des Gegners nicht reduziert, ausser man trifft wirklich gut ;)

Gruss, Thomas

Trinculo
01-09-2006, 09:27
Trinculo... natürlich wird die allgemeine Reaktionsfähigkeit des Gegners nicht reduziert, ausser man trifft wirklich gut ;)In dem von mir angeführten Zitat war von einer Verringerung der Reaktionszeit beim Gegner die Rede, was man ja auf keinen Fall möchte ;)

T. Stoeppler
01-09-2006, 09:44
Ah jetzt ja - Ich war wohl noch nicht wach genug :)

Gruss, Thomas

scientist
01-09-2006, 17:04
wenn vakuum davon spricht, dass ein erhöhen der ressourcen , zum beispiel krafttraining, eher hinderlich ist, bedeutet dies dass nur dünne männchen sich derart bewegen können oder man zumindest "schwächlich" werden muss. würde mich wundern, auch wenn ich es jetzt so verstehe, insbesondere weil bilder von dir , vakuum , nicht gerade nach dünner hänfling aussehen...
gruß

p.s. wann gibt es mal wieder einen lehrgang in münchen???
ich wäre dabei, wenn schon t.stoeppler die sache gut findet

HuLong
01-09-2006, 17:20
Ich glaube es geht nicht darum, daß man ein Hänfling sein muss, aber man muß darauf achten, sich nicht mit "roher Kraft zu bewegen.


P.S.

Wie lange braucht man denn, um diese aufwandlose Bewegung zu lernen. Wie oft trainiert man die Woche für wie lange?

nagual
01-09-2006, 17:25
Bei diesen Sachen wie aufwandslose Bewegung u.ä. wird ja auch mit Kräften gearbeitet, die durch das einfache Fallenlassen der Gliedmaßen entstehen (wie ja hier oft beschrieben). Die sind natürlich umso größer, je schwerer die Arme sind, und je stärker jemand in untrainiertem Zustand ist, umso effektiver kann dann ein Tick Muskelaktivität "aufwandslos" (und ggf. unbewußt) dahinter gepackt werden, um beim Auftreffen eine relativ große Kraft zu erzeugen. Und je schwerer die Arme sind, umso größer ist auch der "Wirkungstrichter", d.h. umso unwichtiger das superexakte Timing, im richtigen Moment aufzutreffen und den Tick Muskelaktivität dazuzugeben.

Leute der Marke "dünner Hänfling" oder "zierliche Frau ca. 50kg" können sowas genauso lernen, es hat nur nicht ansatzweise die gleiche Wirkung. Und die Wirkung (d.h. die auftreffende Kraft) kann dann auch durch weiteres Training nicht erhöht werden, weil sie bei optimaler Koordination und schlaffen Muskeln bereits ausgeschöpft ist.

Größere Leute bzw. Leute mit längeren Armen haben außerdem die Möglichkeit, längere Falldistanzen zu erzeugen, so dass dadurch höhere Geschwindigkeiten entstehen, die in höherer Auftreffkraft resultieren, kombiniert mit dem höheren Gewicht kann das riesige Unterschiede ausmachen.

Klaus
01-09-2006, 18:18
Um mit Kräften "arbeiten" zu können und "Gesetze ausnutzen" zu können muß erst mal Energie oder Kraft vorhanden sein. Außer jetzt wird reklamiert daß "durch ganz geschicktes Ausnutzen von Gesetzen die Energie in einem System VERDOPPELT werden kann (1337!!!), wenn nicht mehr !". Das erinnert mich an den Witz "2 + 2 = 5 (for extremely large values of 2)".

Hier bemühen einige Leute ein Weltbild, das von nichts anderem definiert und gestützt wird als ihrer Vorstellung. Wenn man das alles mal einem Physiker vorlegen würde, würde der sich an den Kopf fassen. Außer natürlich die Quantenmechanik hätte in letzter Zeit Modelle in denen von Yin und Yang die Rede ist entwickelt, und wie in deren Umwandlung Unmengen von Energie entwickelt wird die vorher nicht vorhanden ist. Und schon gar nicht schnöde von Muskeln aufgrund von chemischen Prozessen aus phosphor- und stickstoffbasierten Energielieferanten. Man bewegt sich hart an der Grenze zu Kong Jing, redet aber davon wie Qi "unwissenschaftlich" und "nicht bewiesen" sei. Als wären linksdrehende Yin-Spiralen Stand der Wissenschaft (nicht daß es sowas nicht irgendwo geben könnte).

nagual
01-09-2006, 18:50
Wenn man einen Arm fallen läßt, dann besitzt er vorher Lageenergie, die man durch HUbarbeit hineingegeben hat. Je schwerer der Arm, umso mehr Lageenergie ist "drin" (wegen anstrengenderer Hubarbeit). Beim Fallenlassen wird die Lageenergie in kinetische (=Bewegungs-) Energie umgewandelt. Wegen der konstanten Erdbeschleunigung ist diese nach der gleichen Zeit für schwerere Gegenstände (hier z.B. Arme) größer, weil die Geschwindigkeit nach der gleichen Fallstrecke jeweils gleich ist, und Kraft = Masse x Beschleunigung ist. Die Erdbeschleunigung ist gleich, also macht die Armmasse die auftreffende Kraft, abgesehen von zusätzlicher Muskelarbeit.
Aber die wollen die aufwandslosen Leute ja möglichst vermeiden.

Bei zusätzlicher Muskelarbeit wäre noch die Frage, ob diese vor dem Auftreffen eines Schlages in die Bewegungsenergie (=zusätzliche Gerschwindigkeit) reingegangen ist, oder das Auftreffen durch zusätzlichen gleichzeitigen Druck verstärkt, oder beides.

vakuum
01-09-2006, 19:57
hallo zusammen,

mit eher hinderlich bzgl. krafttraining meinte ich, dass man in versuchung kommen könnte, die muskelkraft, die man aufgebaut hat, dann auch einzusetzen.

es geht aber bei der sache um abbau, nicht um aufbau.

krafttraining muss nicht hinderlich sein, allerdings trainiert man damit etwas anderes.

je mehr gewicht, desto mehr fallmasse, desto mehr wirkung?
diese gleichung trifft nur beschränkt zu.
es ist mehr die frage der präzision der bewegung.

viele grüsse

vakuum

Trinculo
01-09-2006, 21:51
Das erinnert mich an den Witz "2 + 2 = 5 (for extremely large values of 2)".

:megalach:

Den kannte ich noch nicht :D

scientist
01-09-2006, 22:47
kann diese präzision auch in "ernsthaften begegnungen" erhalten werden, da unter adrenalineinfluß die präzision doch erheblich leidet. ich habe schon viele leute gesehen, die im normalen training erstaunliches schafften, wenn s dann mal etwas heftiger wurde blieb nichts mehr übrig. natürlich kann man sich auch an ernsthafte situationen gewöhnen (bei barthel soll es des öfteren sehr heftig zugegangen sein), nur würde das bedeuten, dass in einer realen situation ein "normaler mensch", der nicht etliche stunden am tag trainert, versagen müßte....natürlich gäbe es gesundheitliche auswirkungen dieser bewegungsart, aber mich interesssiert in diesem zusammenhang das thema "kampf"...
gruß

Hongmen
01-09-2006, 23:49
Aufwandslose Bewegung, braucht aufwandslose Erklärung!
Ihr versteht was ich meine?:rotfltota

Gruß
Hongmen

vakuum
01-09-2006, 23:59
hi scientist,

was heisst schon kampf?
es gibt den ernstfall und verscheiden stufen von sparring, respektive von geregelten wettkampfnormen.

ist nicht mein hauptgebiet, obschon ich gelegentlich mit leuten sparre, die nicht nach diesen prinzipien arbeiten.
bie guten, erfahrenen leuten sehe ich da - mit ausnahmemomenten - in der regel alt aus. das sagt aber noch nicht unbedingt etwas aus. im freien tuishou ist die sache z.b. ein heidenspass.

die sache hat einen sehr dirketen charakter: rein, distanzwegnehmen, bruchlosen hieb an den kopf oder existenziellen schmerzpunkt herstellen und dann von dort aus den gegner auf den boden führen. im spielerischen sparring ist diese kompromisslosigkeit natürlich nicht gegeben. und da man in diesen stilen nicht tänzelnd, hüpfend distanzen berechnet, sondern diese auflöst, steckt man (zumindest bei meinem bisherigen können) am anfang einiges ein.

falls dich kämpfen interessiert und du mal eine kostprobe an den kopf gekriegt hast, die du nicht abwehren konntest, obschon du gesehen hast, dass was kommt, so wird dich die sache aber garantiert interessieren.

wer aber wettkampfkampfsport betreibt, tut gut daran, auch anderes zu trainieren, da bei allfälligem blocken etc, herkömmliche dinge zum tragen kommen: kondition, einsteckfähigkeit, kraft zum blocken, einhaltung der regeln, etc.

ideal wäre es, wenn man schon ein guter sparrer ist, der sich aber nicht selbst an seine techniken gebunden hat, sondern improvisierfähig geblieben ist. dann mit dem zusatz des 'brucharmen', 'aufwandsarmen', wird es spannend.
auf sehr hohem niveau soll es möglich sein, den raum vom partner und sich selbst derart per reflex- und sozialwahrnehmungsänderung zu 'verbiegen', dass er ständig daneben schlägt, obschon man f a s t stillsteht.
das setzt aber eine 'riesensensibilität' voraus und natürlich das interesse, diese zu erlernen.
die anfängerübungen sind immer auch sensibilisierungsübungen, die weit tieferreichend sind als alles andere, was ich bisher von traditionellen ima-stilen mitgekriegt habe. die dinge sind sofort spürbar und für alles brauchbar, keine geheimisvolle chi-skills, die erst nach zig jahren eintreten werden.


die frage wie lange man braucht bis man etwas kann, ist in diesen stilen so sehr individuell, dass sie nicht wirklich beantwortet werden kann.
ich übe relativ wenig, probiere aber die sache den ganzen tag nicht zu verlassen, ohne dabei aber eine (selbst)disziplin mitzutragen. das zahlt sich aus.



viele grüsse

vakuum

Traumfänger
02-09-2006, 00:44
Klaus hat schon Recht wenn er schreibt das erst einmal Energie notwendig ist.
Der Punkt ist, das man Muskeln, Knochen, Bewegung in eine Kette bringt, die man durch präzise Bewegung am Ende mit Energie entlädt (z.B. Schlag). Der Vorgang ist hier sehr schwer zu erklären und das führt daher zu Missverständnissen. Es fängt ja schon damit an das der Begriff "Aufwandlos" diskutiert wird(Den ich persönlich auch nicht so gut finde),weil jeder etwas anderes unter diesem Begriff versteht.
Meine Erfahrung ist das die Technik nur durch schreiben nicht zu erklären ist und da die verschiedenen Erklärungsmodelle auch verschieden interpretiert werden kann ich Klaus' Unmut verstehen.
Wer es wirklich verstehen will kommt um einen Besuch bei den Praktizierenden nicht vorbei.

@nagual

"Bei zusätzlicher Muskelarbeit wäre noch die Frage, ob diese vor dem Auftreffen eines Schlages in die Bewegungsenergie (=zusätzliche Gerschwindigkeit) reingegangen ist, oder das Auftreffen durch zusätzlichen gleichzeitigen Druck verstärkt, oder beides."

Bei dem was ich kenne geht die Muskelarbeit vor dem Auftreffen eines Schlages in die Bewegungsenergie.

vakuum
02-09-2006, 01:18
wenn ich schlage, spanne ich die muskeln nicht an, nur soviel wie nötig ist um die bewegung auszuführen und das ist je nach führung/ausnutzung der gravitation sehr wenig.

der schlag im inneren boxen stammt aus dem griff; man greift rein oder durch den körper durch - auch von der visualisierung her. keine kollisions- oder erschütterungsideen.
da kann es sein, dass die wirkung abgemindert wird, weil man schon zuviel unterarmmuskulatur anspannt um festigkeit der faust zu erhalten.
deshalb sind offene hiebe mit der handfläche oft sogar wirkungsvoller wenn man das mit der faust noch nicht recht beherrscht.

viele grüsse

vakuum

nagual
02-09-2006, 06:30
je mehr gewicht, desto mehr fallmasse, desto mehr wirkung?
diese gleichung trifft nur beschränkt zu.
es ist mehr die frage der präzision der bewegung.

Du kannst ja mal versuchen, durch "präzises" Fallenlassen einer Kugel von 100gr die gleiche Auftreffkraft bei gleicher Fallhöhe zu erreichen wie bei einer Kugel von 200gr oder 500gr. Da sind wir wieder bei 2+2=5.

T. Stoeppler
02-09-2006, 08:09
Finales Statement, take it or leave it:

Fallen ist eine Orientierungshilfe - nicht ein Mittel, um kinetische Energie zu erzeugen (die in der Tat proportional zur Masse wäre) - Mit dieser Art von Orientierung erreicht man eine bestimmte selbstorganisation, die zwar nicht mehr Kraft freisetzt, allerdings ANDERS auf MENSCHEN wirkt. Damit kommen die Effekte wie "unsichtbares" Schlagen etc zustande.

Tatsächlich ist es auch so, dass der konventionelle Output eines "normal" geregelten Menschen geringer ist, als er sein könnte - da hilft diese Bewegungsorganisation auch, es entwickelt sich eine spezielle Kraftenfaltung.

Sie ist KEINE Methode um primär Fajin oder "innere" Kraft zu entwickeln; man kann allerdings, nach dieser Methode organisiert, Übungen machen, welche die Effekte verstärken. Dadurch kommt dann das Äquivalent der "Seidenspulenden Kraft" zum Vorschein.

Man kann zusätzlich auch "hartes" Jin trainieren, mit anderen Übungen, und dann kommt das auch noch hinzu.

Ich habe diese Methodik von zwei Leuten jetzt kennengelernt (von Friedhelm und Torsten) und das ist absolut effektives Zeug.

Gruss, Thomas

HuLong
02-09-2006, 08:23
Ich denke als Fazit aus den ganzen "Bruchlos- und IMA-Diskussionen" ist, daß es zwei Effekte gibt, die man durch das Training erreichen kann.

1.) Harte Skills (Rooting, Fajing usw.), die, obwohl sie auch auf inneren Prinzipien beruhen, eher äußerlich sind.

2.) Weiche Skills (bruchlose Bewegung, Hypersensivität usw.), die die eigentlichen inneren Skills darstellen.

Damit beeinhaltet das Tai Chi sowohl Hartes als auch Weiches, wie von der Tradition gefordert. Problematisch ist, daß viele Leute wohl unter IMA lediglich die Skills unter 1.) kennen, bzw. verstehen und deshalb vielleicht mit 2.) nichts anfangen können...

Das es "Bruchloses" auch im Chenstil gibt, zeigt das Trainingsvideo (http://www.neko-koneko.com/anchun/ko.mpeg) meines ehem. Lehrers.

Wobei ich natürlich zugebe, daß das eine oder andere etwas merkwürdig aussieht, aber es funktioniert.

Trinculo
02-09-2006, 08:40
Bin natürlich nicht der Experte, aber ich finde nicht, dass das Gezeigte unbedingt das ist, was Torsten lehrt ...

Sieht eher aus, als wäre er bei Ryabko in die Lehre gegangen :D

Galaxy, vakuum ...?

Trinculo
02-09-2006, 08:47
Fallen ist eine Orientierungshilfe - nicht ein Mittel, um kinetische Energie zu erzeugen

Noch eine kleine Orientierungshilfe: der Körper verspannt sich im Wesentlichen dann, wenn er einen Stützpunkt, d.h. ein Widerlager findet, gegen das er Kraft ausüben kann. Im freien Fall ist man schwerelos, und man stützt sich nirgends ab. Die Muskulatur wird sozusagen abgeschaltet.

Sehr schön beobachtbar ist dies auch bei den sogenannten Flug- und Fallträumen. Für alle, die's interessiert:

http://www.bnv-bamberg.de/home/ba2282/main/faecher/biologie/traum.htm

(Punkt 3.1.3: Muskeltätigkeit und Muskeltonus im Traum (Elektromyogramm- EMG); Fall- und Flugträume)

HuLong
02-09-2006, 09:04
Mag sein, daß das eher nach Ryabko aussieht. Er hat sogar selber mal gesagt, daß Systema und sein TaiChi sich sehr ähnlich sind, wobei das gezeigte original Chenstil ist und keine Anleihen an anderen KK`s hat!!

Allerdings bin ich jetzt schon verwundert, daß das bzw. Systema wieder ganz anders sein sollen als Lei Kung Nei Quan:confused: :confused:

Trinculo
02-09-2006, 09:09
Mag sein, daß das eher nach Ryabko aussieht. Er hat sogar selber mal gesagt, daß Systema und sein TaiChi sich sehr ähnlich sind, wobei das gezeigte original Chenstil ist und keine Anleihen an anderen KK`s hat!!

Allerdings bin ich jetzt schon verwundert, daß das bzw. Systema wieder ganz anders sein sollen als Lei Kung Nei Quan:confused: :confused:

Es gibt wohl Ähnlichkeiten, und es gibt Unterschiede. Bitte lege meine leichtfertigen Kommentare nicht auf die Goldwaage - ich habe jeweils an einem Seminar mit Mikhail Ryabko und einem mit Torsten teilgenommen. Meine Qualifikation liegt also noch deutlich unter "Dilettant" ;)

HuLong
02-09-2006, 10:11
Und ich habe an weder noch teilgenommen (leider), aber ich dachte, ausgehend von dem was hier so geschrieben wurde, daß das bruchlose Bewegung ist...

nagual
02-09-2006, 10:54
Finales Statement, take it or leave it:

Fallen ist eine Orientierungshilfe - nicht ein Mittel, um kinetische Energie zu erzeugen (die in der Tat proportional zur Masse wäre) - Mit dieser Art von Orientierung erreicht man eine bestimmte selbstorganisation, die zwar nicht mehr Kraft freisetzt, allerdings ANDERS auf MENSCHEN wirkt. Damit kommen die Effekte wie "unsichtbares" Schlagen etc zustande.

Tatsächlich ist es auch so, dass der konventionelle Output eines "normal" geregelten Menschen geringer ist, als er sein könnte - da hilft diese Bewegungsorganisation auch, es entwickelt sich eine spezielle Kraftenfaltung.

Sie ist KEINE Methode um primär Fajin oder "innere" Kraft zu entwickeln; man kann allerdings, nach dieser Methode organisiert, Übungen machen, welche die Effekte verstärken. Dadurch kommt dann das Äquivalent der "Seidenspulenden Kraft" zum Vorschein.

Man kann zusätzlich auch "hartes" Jin trainieren, mit anderen Übungen, und dann kommt das auch noch hinzu.

Ich habe diese Methodik von zwei Leuten jetzt kennengelernt (von Friedhelm und Torsten) und das ist absolut effektives Zeug.

Gruss, Thomas

Da habe ich auch nicht gegen, bzw. gegen einzuwenden. Dennoch finde ich eine präzise Untersuchung, wodurch die Effekte zustande kommen sehr wichtig, damit nicht Leute glauben, sie könnten durch immer noch lockeres Fallenlassen ihre tatsächlichen Auftreffkräfte beliebig verstärken. Wenn das Fallenlassen einmal maximal locker ist, bleibt nur noch die Verbesserung der Präzision. Mit den dabei entstehenden Kräften muss man halt auskommen. Und die sind eben total vom Gewicht der Arme abhängig.


Ich denke als Fazit aus den ganzen "Bruchlos- und IMA-Diskussionen" ist, daß es zwei Effekte gibt, die man durch das Training erreichen kann.

1.) Harte Skills (Rooting, Fajing usw.), die, obwohl sie auch auf inneren Prinzipien beruhen, eher äußerlich sind.

2.) Weiche Skills (bruchlose Bewegung, Hypersensivität usw.), die die eigentlichen inneren Skills darstellen.

Damit beeinhaltet das Tai Chi sowohl Hartes als auch Weiches, wie von der Tradition gefordert. Problematisch ist, daß viele Leute wohl unter IMA lediglich die Skills unter 1.) kennen, bzw. verstehen und deshalb vielleicht mit 2.) nichts anfangen können...

Das könnte man auch anderherum formulieren:
1.) Die eigentlichen "inneren Skills", die mit Energiearbeit, Strukturarbeit in sowohl harter und weicher (oder härterer und weicherer) Form zu tun haben, und die Grundlage für jeden "echten" inneren Stil bilden.
2.) Bewegungsskills (einschließlich "bruchlos"), die eben weil sie lediglich auf äußeren, d.h. sichtbaren Bewegungen basieren, zwar weich aber deswegen äußerlich sind, weil Weichheit genauso wie Härte eben ein äußeres Kriterium ist.

Problematisch ist, dass viele Leute, die eine weiche Kunst praktizieren, und weich für innerlich halten, eben nur 2.) kennen und von 1.) wenig Ahnung haben, vielleicht weil 1.) zu lange dauert und zuviel regelmäßiges Training erfordert.

Wie schon an anderer Stelle gesagt, halte ich ja den eigentlichen Kernpunkt inneren Trainings den Bewußtseinsaspekt, der in ganz unterschiedlicher Form, diese o.g. widersprüchlichen Perspektiven auch wieder vereinen kann.

Dao
02-09-2006, 10:56
Hi,
der Begriff ist in sich von Zielsetzung her nicht ausführbar.
Eine Bewegung ohne Aufwand ist nicht möglich oder anders "unmöglich"!
Hier geht es in der Bewegung um ein Ideal, ein Leitbild oder Utopie.
Eine effektive Bewegungskoordination sollte dort hinein investieren und immer weiter lernen.
Würde es auch einen typischen Ausdruck der "inneren Schule" sehen in das unmögliche im positiven Sinne zu setzen.
Wer schnell und kompromisslos kämpfen lernen will sollte mal mit jemanden Sparren, der jahrelang Elle, Schienbein, ... abgehärtet hat und von dem geblockt werden. Da vergeht dir jeder weitere Ansatz, jeder Angriff.

Traumfänger
02-09-2006, 12:44
Da habe ich auch nicht gegen, bzw. gegen einzuwenden. Dennoch finde ich eine präzise Untersuchung, wodurch die Effekte zustande kommen sehr wichtig, damit nicht Leute glauben, sie könnten durch immer noch lockeres Fallenlassen ihre tatsächlichen Auftreffkräfte beliebig verstärken. ´

:yeaha:

Traumfänger
02-09-2006, 13:08
Das es "Bruchloses" auch im Chenstil gibt, zeigt das Trainingsvideo (http://www.neko-koneko.com/anchun/ko.mpeg) meines ehem. Lehrers.

Wobei ich natürlich zugebe, daß das eine oder andere etwas merkwürdig aussieht, aber es funktioniert.

Einige Sachen kommen mir sehr bekannt vor und aus eigener Erfahrung weiß ich das sie funktionieren.
Bevor das Video wieder kommentiert wird, man kann darin nicht sehen warum es funktioniert.

B.Leibt
02-09-2006, 14:09
Da habe ich auch nicht gegen, bzw. gegen einzuwenden. Dennoch finde ich eine präzise Untersuchung, wodurch die Effekte zustande kommen sehr wichtig, damit nicht Leute glauben, sie könnten durch immer noch lockeres Fallenlassen ihre tatsächlichen Auftreffkräfte beliebig verstärken. Wenn das Fallenlassen einmal maximal locker ist, bleibt nur noch die Verbesserung der Präzision. ....


ich mache zwar leider (noch) keine IMA´s, aber ich experimentiere gerne. :)

Nehmen wir mal das triviale (isolierte) Arm Beispiel. Fallenlassen können, ist für die meisten Leute nur eine Illusion. Sie meinen ehrlich, sie könnten locker fallenlassen, können es aber nicht wirklich. Diese Täuschung kommt zustande, weil sich eingebrannte Bewegungsmuster mühelos anfühlen. Das findet man sehr schnell heraus, wenn mal was in den Fallweg hält. Meiner bescheidenen Erfahrung nach kann es Monate daueren bis man wirklich loslassen kann.

Es funktioniert also nicht als Laie das mal eben testen und bewerten zu wollen.

Wenn man einen Arm fallenläßt, steigt die Geschwindigkeit mit steigender Entfernung. Jetzt wird es interessant! Wie legt man eine größere Entfernung zurrück ohne Zeit zu verlieren? Ganz einfach, der Fall muß so organisiert werden, daß er Spiralen enthält. Das können Schulter, Ellenbogen, Unterarm und Handgelenkspiralen sein. Zusätzlich kommt es durch diese Spiralen zu peitschenartigen Beschleunigungen innerhalb dieser Spiralenkette. Das ganze Paket richtig gemacht ist am Ende sehr kraftvoll uns wir sind noch garnicht beim Einsatz des restlichen Körpers angelangt.

Laut der Webseite von Herrn Tippner wird ja auch Bagua, Taichi und Xing Yi unterrichtet. Ich kann mit vorstellen, daß Herr Tippner das Weiche und das Harte beherscht und finde es etwas befremdlich, daß hier von Einigen angenommen wird das die Exponenten dieser Richtung alle ausschlielich so arbeiten.

Man sollte das Wort weich, wenn es um die Wirkung geht nicht wörtlich nehmen, denn ich glaube es geht hier nur um eine andere Art der Krafterzeugung durch Bewegung.

Soweit meine 2 Cent als IMA Laie.

Im Übrigen finde ich den Begriff "Aufwandslose Bewegung" passend. Wie DAO schon bemerkt hat, wird er wohl ein Ideal darstellen, daß man anstrebt. Hängt man den Anspruch hoch, kommt man weiter.

Grüße,

B.Leibt

Trinculo
02-09-2006, 14:29
Nehmen wir mal das triviale (isolierte) Arm Beispiel. Fallenlassen können, ist für die meisten Leute nur eine Illusion. Sie meinen ehrlich, sie könnten locker fallenlassen, können es aber nicht wirklich. Diese Täuschung kommt zustande, weil sich eingebrannte Bewegungsmuster mühelos anfühlen. Das findet man sehr schnell heraus, wenn mal was in den Fallweg hält. Meiner bescheidenen Erfahrung nach kann es Monate daueren bis man wirklich loslassen kann.

Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Die Leute denken gerne, sie seien völlig entspannt, solange sie sich nicht allzu verkrampfen. Zwischen "locker sein" und völliger Entspannung besteht ein himmelweiter Unterschied. Der Arm-Fall-Test ist schon mal ganz lustig, vor allem, wenn man mit dem anderen Arm irgendeine sinnvolle Bewegung ausführt :D

nagual
02-09-2006, 15:15
Meiner Meinung und Erfahrung nach stellt sich dieses komplett gelöst-gänzlich schlaff und tonuslos sein, schon eher schnell ein. Das Problem scheint mir eher zu sein, dass es im Körper einen natürlichen Tonus gibt, den man nicht so einfach kontrolliert wegmachen kann, indem man es beabsichtigt. Je nachdem, wie ich gerade drauf bin, und was ich vorher gemacht habe, klappt es unterschiedlich schnell, bis ich die komplette Aufgabe des Kontrollierens und Festhaltens hinbekomme. Wenn ich z.B. ein paar Stunden Auto gefahren bin, und dementsprechend etwas abgestresst, dann geht das einfach nicht von null auf hundert. Nach ein bisschen Qigong oder Lockerungsübungen, die den ganzen Körper harmonisieren, geht es dann meistens plötzlich doch. Das ist dann keine Frage des generellen Loslassen-Könnens, sondern sind einfach die Gesetze des Körpers.

Manche Leute haben aber irgendwelche Schwierigkeiten in dieses Loslassen überhaupt reinzukommen. Woran das liegt, ist sicherlich unterschiedlich. Das können sicherlich sowohl mentale Blockaden sein, wie auch überhaupt Unerfahrenheit mit der ganzen Kontrolle von Bewegungen.


Ich kann mit vorstellen, daß Herr Tippner das Weiche und das Harte beherscht und finde es etwas befremdlich, daß hier von Einigen angenommen wird das die Exponenten dieser Richtung alle ausschlielich so arbeiten.

Ich habe den Friehelm nur einmal relativ kurz kennengelernt und dementsprechend nur einen sehr unvollständigen Eindruck seiner Praxis enthalten. Dennoch würde ich wagen zu behaupten, dass er sich bei allen drei Stilen eher auf die weichen, kraftvermeidenden, energetischen, sensitiven (wie auch immer) Aspekte und Interpretationen dieser KK konzentriert.
Im Vergleich zu Leuten, bei denen ich sagen würden, dass sie das Harte beherrschen, würde ich vermuten, dass Friedhelm das in dieser Art nicht anstrebt.

Traumfänger
02-09-2006, 16:17
Ich habe hier mal ein kleines Experiment zum Spielen:
Ihr braucht dazu einen Partner.
Setzt euch gerade auf einen Stuhl, bleibt einen Moment sitzen und steht dann auf. Das wiederholt ihr jetzt, nur mit dem Unterschied das der Partner euch jetzt eine Fingerspitze auf die Stirn drückt.
Ihr werdet merken das sich hier Ansätze ergeben um mit der Körperorganisation zu spielen.

Dao
02-09-2006, 16:40
nettes Spielchen. Wenn ihr merkt das der Druck euch ganz schön einschränkt (eher für andere Druckvarianten gedacht) dann nicht im stärksten Druck mit Gegendruck antworten (wer stärker ist bricht den Schwächeren), sondern kurz nachgeben und in einer kleinen Schleife die Bewegung umkehren.

Traumfänger
02-09-2006, 16:45
nettes Spielchen. Wenn ihr merkt das der Druck euch ganz schön einschränkt (eher für andere Druckvarianten gedacht) dann nicht im stärksten Druck mit Gegendruck antworten (wer stärker ist bricht den Schwächeren), sondern kurz nachgeben und in einer kleinen Schleife die Bewegung umkehren.

Habe noch 1-2 Varianten dazu, würde aber erst gerne ein paar Erfahrungsberichte lesen;)

Kannst Du mir das mit dem Nachgeben und der Schleife genauer erklären, und warum Du das somachen würdest?

Dao
02-09-2006, 18:34
Hi Traumfänger,
gerne.
Das erschließt sich am Besten bei einer Partnerübung. Bei unseren Wurzelübungen (Übungen für den Bodenpfad aufbauen) wirst du mit Partner spiralig gen Boden verwrungen. Aus dieser Position geht es darum erst einmal einen Pfad aufzubauen. Soll heißen das du nicht dort den Gegendruck aufbaust, wo der Ansatz (Bspl. Schulter) ist, sondern in vom Boden her (dabei entspannt an der Schulter) spiralig aufschraubend löst.
Jetzt zum eigentlichen deiner Frage. Wenn dich einer mit 100 kg und 20 cm größer wie du in den Boden verschraubt, nimm genau in dieser Position ohne nachgeben den Gegendruck auf. Was entsteht ist eine Gewürge deinerseits mit dem Gefühl der leichten Ohnmacht!
Gibst du in dieser Position ein paar Zentimer nach und schraubst dich von dort danach erst gegen seinen Druck ist es meist ein leichtes. Sein Gefühl dich in einem Schraubstock zu fixieren funktioniert nicht, da du den Ansatz veränderst und er muß sich diesen Veränderungen anpassen mit wesentlich weniger Druck aus der Bewegung heraus. Diese Schleife kannst du dir ganz klein vorstellen, geht fast linear zurück (über eine kleine Schleife).
Hoffe das ist verständlich.

Klaus
02-09-2006, 21:21
Da gehen viele, viele Dinge die viel mit Körperstruktur und dessen genauer Organisation vor und während bestimmter Abläufe zu tun haben, die erheblich mit der Kraftentfaltung zu tun haben. Am Ende kann aber eine physikalische Kraft nur in der Grössenordnung erzeugt werden, in der Energie in die Sache hineingeht. Und das ist mit der Körpermasse und der Schwerkraft hinsichtlich passiver Fallbewegungen äusserst begrenzt (~ Fallenergie eines 100 Kilo Mehlsacks). Alles darüber hinaus setzt weitere Energie voraus, die aktiv von Muskeln hergestellt werden, und wie auch immer eingebracht werden (davon hängt Wirkung enorm ab, Wirkungsgrad usw.). "Mühelos" ist da nichts, und ohne Energielieferanten die sich schlicht verbrauchen geht das nicht. Also erschöpfen diese sich mit der Zeit. Da aber der Wirkungsgrad sich offenbar stark verändern kann, kann man Leistungssteigerungen erfahren die scheinbar extrem ausfallen. Sie liegen aber immer noch im normalen Spektrum von Muskelarbeitsleistung. Wenn die Kraft nicht so tot läuft wie "normal", durch schlechte Organisation, dann wird auch nicht extrem Arbeit und damit Ressource vergeudet. Da ist sicher eine Menge machbar. Konkret habe ich das erfahren, indem ich beim Squash spielen nachdem ich mit den langsamen Bewegungsübungen und der Senkong-Übung wieder angefangen habe, mühelos laufen konnte wo ich vorher nach kurzer Zeit müde geworden bin. Danach konnte ich auch drei Stunden lang drei verschiedene Leute ohne Pause abziehen, aber danach war auch irgendwo Ende, und man erlebt eine heftige Erschöpfung die sich überhaupt nicht gut anfühlt. Das war auch stärkeren Schwankungen unterworfen, je nach Gemütszustand. Wenn der nicht passte bin ich urplötzlich müde geworden. Da könnte eine Menge zusammenhängen mit der Chemie die bei der Nervenstimulation abläuft. Wenn die schlecht läuft könnte soviel verbraten werden daß schlicht Neurotransmitter verbraucht sind, obwohl der Muskel noch überhaupt keine Ermüdung hat.

vakuum
03-09-2006, 00:42
hallo interessierte!


die wirkungszonen grob-mechanistischer beschreibungsmodelle sind begrenzt, das zeigt schon die sprache:
wenige worte können je nach situation grosse körperliche wirkung auslösen.
der aufwand dieser wenigen worte auszusprechen, dürfte knapp einem zehntel reiskornnährwert zukommen, die wirkung kann aber sein: lautes lachen, weinen, schock, errötung, zittern, verändertes leben, etc.

so gibt es also einen aktiven (redner, kämpfer) der eine situation dermassen erfühlt, dass er sie so zu ändern imstande ist, dass die actio=reactio-kraftgleichung und davon abgeleitetes aufwendiges solotraining unbehost dastehen.

minimierung des eigenen aufwandes durch eliminerung der sozialstützen.

die wirkungen der kampffertigkeiten der tan tien tschüan-linie gehen aber noch weiter.
warum ein von aussen fast als sanft erscheinener klapps auf den kopf eine art blitz im hirn mit folgen von vernebelung auslöst oder warum ein solcher fausthieb in den bauch mühelos aber sehr schmerzhaft für den bauchbesitzer ist, versuche ich, so gut ich es kann, im folgenden zu verdeutlichen:

es handelt sich dabei nicht um stösse, es wird nichts gestossen, bewegungsenergie wird tief innen ohne kollisionsverschleiss i m partner a k t i v i e r t (nicht abgegeben). eigene hand und kopf des gegners werden quasi eins, auch wenn keine energie übertragen wird.
man ermüdet dabei nicht, verliert keine energie, im gegenteil: es ist äusserst belebend.

man organisert sich so - unter zuhilfenahme eines permantenen innerlichen fallens - ,dass die 'energie' in einem aktiv und tendenziell steigend aber in alle richtungen führbar wird und nicht auf eigene hindernisse stösst; im gegner wird eigentlich dieselbe 'energie' aktiviert mit dem gravierenden unterschied, dass es dort zu kollisionen/brüchen kommt. der gegner schmerzt sich also quasi an und durch sich selbst mit seiner eigenen, aber nun fremdgeführten 'energie', die er nicht mehr organisieren kann, sondern sich als druckschaden in seinen eigenen inneren massen gebrochen verteilt.
deshalb ist man als anfänger oft verblüfft, dass etwas so müheloses/aufwandarmes derart weh getan haben kann.

als sprachliche metapher:

man nimmt den raum im körper des partners in anspruch und bestimmt die situation.
gerade hier zeigt sich, wie enorm wirkungsvoll visualisationen dabei sein können. diese kann ich aber nicht erklären, sie grenzen tatsächlich ans wunderbare.
das ist ja nicht schlimm: theorie kommt nach dem fall.
vielleicht finde ich mit der zeit noch bessere worte für die sache.



viele grüsse

vakuum


p.s.

wer im ernst glaubt, dass er mir diese erfahrung/fähigkeit durch vulgärrationale postings wegnehmen könne, missachtet, dass die wirklichkeit kein syllogismus ist.

Klaus
03-09-2006, 10:15
Andersrum gesprochen, wenn man sich nicht an die Wirklichkeit halten möchte, kann man viel erzählen, was physikalisch einfach falsch ist. Dann erzählt man halt davon wie man eine "andere Realität" einfach durch Reden erzeugt, und wie die physikalische Welt einfach nicht wirklich zählt. Leider ist es so, daß die physikalische Welt die ist die zählt. Wenn ich glaube ich kann fliegen und springe von der Klippe lande ich trotzdem unten. Allerdings ist es so daß die physische Realität mehr Möglichkeiten lässt als sich durch ihre Degenerierung stark einschränkende Menschen glauben. Wenn der Körper, und das was der Geist mit dessen Möglichkeiten tun kann, nicht von allem möglichen beschränkt ist, dann geht alles was die Physik erlaubt, mehr aber nicht. Glauben versetzt keine Berge. Die Physik sagt aber nicht daß Muskeln und der Rest des Körpers in einem total schlechten Zustand laufen müssen. Was ich erlebt habe ist daß alle möglichen Dinge gehen die andere für unmöglich halten. Die kommen aber nicht zustande weil man glaubt es geht, sondern weil es wirklich geht, durch Physik, Chemie, und wie man seelisch die Resourcen die man hat einsetzen kann, weil man sich nicht hindert es zu machen. Man kann durch Menschen gehen weil die aus Fleisch und Blut sind, und ihre Muskelkraft das ist was sie zusammen und aufrecht hält. Durch eine Wand greift aber niemand und bringt sie zum Einsturz weil er denkt er kann.

Wenn Leute es brauchen zu denken sie können durch jemanden durchgreifen um sich dazu zu bringen es zu tun, wobei der Körper seine Möglichkeiten die er schlicht hat einfach nutzt während der andere Mensch nicht den Mut oder die Physis hat es gleich zu tun, dann ist es halt so. Physik wird dabei nicht außer Kraft gesetzt, also hört auf so zu tun als könntet ihr es, oder von "Energien" zu reden als wäre das nichts physisches und man kann das durch Denken beliebig größer machen. Energieerhaltungssatz, schon mal gehört ? Der Körper kann schlicht ERHEBLICH grössere Energie entwickeln als die meisten es normalerweise tun. Ringt mal mit einem Affen der sich nicht von Moral abschrecken lässt all seine Kraft auch zu benutzen. Der reisst einem Menschen die Arme ab, obwohl er auch nicht mehr wiegt. Solche Kräfte kann man schlicht lernen freizusetzen, auf mehr als eine Weise. Man kann auch schlicht an überhaupt nichts glauben, und sich einfach darauf einlassen was der Körper plötzlich anfängt wieder zu tun.

nagual
03-09-2006, 10:56
Naja, im letzten Posting von Vakuum kann ich allerdings nichts finden, wo ein Bemühen vorhanden wäre, die anerkannten Regeln der Beschreibung der physikalischen Realität zu brechen oder für irrelevant zu erklären.

In vielen anderen Postings von Vakuum und anderen Leuten dieser Richtung übrigens auch nicht, mein Empfinden ist eher, dass es manchmal (!) dazu gekommen ist, dass bestimmte Sachen nicht so sauber rausgearbeitet wurden, wie das evtl. wünschenswert wäre, und manchmal (!) kann dann für mein Empfinden der Eindruck entstehen, dass hier etwas vernebelt wird und damit auch kokettiert wird (bzw. wurde).

Solche Sachen, dass das Empfinden einer starken Wirkung und eine tatsächliche starke physikalische Kraft eben nicht nach Belieben in der Beschreibung der Sachverhalte vermischt werden sollten, war der Anlass von meinen Äußerungen (in der längeren Geschichte der Diskussionen hier).

Insgesamt scheint mir die Sache doch weitestgehend geklärt.

scientist
03-09-2006, 11:23
da jan silberstorff auch einiges i dieser richtung zeigt und ich weiß,dass er auch mit h.b. kontakt hatte, würde mich interessieren, wie dieser kontakt aussah (lehrer-schüler?)und wie lange dieser kontakt bzw.in welcher phase (vor Chen xiaowang?) war...
gruß

Trinculo
03-09-2006, 11:38
da jan silberstorff auch einiges i dieser richtung zeigt und ich weiß,dass er auch mit h.b. kontakt hatte, würde mich interessieren, wie dieser kontakt aussah (lehrer-schüler?)und wie lange dieser kontakt bzw.in welcher phase (vor Chen xiaowang?) war...
gruß

War mir nicht bewusst, dass Jan Silberstorff Sachen in dieser Richtung zeigt ...

Es sind eine Reihe hochrangiger Lehrer verschiedener Künste bei H.B. gewesen, es würde mich aber wundern, wenn Du klare Antworten zur Natur des Austausches erhieltest.

Dao
03-09-2006, 12:21
p.s.

wer im ernst glaubt, dass er mir diese erfahrung/fähigkeit durch vulgärrationale postings wegnehmen könne, missachtet, dass die wirklichkeit kein syllogismus ist.
Hi vakuum,
deine Realität bleibt dir erhalten, auch wenn ich dir mit meiner Realität begegne. Vielleicht regt dich das zum Nachdenken an, ob dies dann vulgär ist mag ich nicht zu erkennen :D .
Kannst du mal zum Syllogismus etwas schreiben? Begegne diesem Wort zum ersten Mal, und da hat deine Realität schon Einfluß auf mich, wenn ich mich dem öffne. Aber das liegt ganz alleine an mir selber.

T. Stoeppler
03-09-2006, 13:14
Jan Silberstorff war kurz bei HB - soviel weiss ich. Ich weiss aber nicht wann das gewesen ist.

Gruss, Thomas

Trinculo
03-09-2006, 13:21
Siehe Homepage Torsten Kanzmeier ;)


In 1976 a new internal boxing system was founded by Helmut Barthel. And until today it still remains like a secret where his enourmos skills come from. Barthel never learned TaiJi or any other so called “internal Martial Arts”. Believing Barthel, his knowledge comes from a shamanic enlightment after he met a north-lapland shamanic master who introduced him in different techniques.Whatever the truth is, everybody who met Barthel can and did approve, that nobody ever was able to hit or beat him. His skills are unbelievable and he is true master of non-physical-contact-fighting. Many Masters of any kind of Kung Fu-, Karate-, or Tai Chi-Schools met Barthel to experience his skills. Al Dacascos and many of his black-belt-top students, Wong Shung Leung, Jan Silberstorff (European Representive 21th generation of Chen Style TaiJi), Manfred Steiner (Jeet Kune Do & Chinese Boxing master, direct student Christopher G. Casey)

Hokum
03-09-2006, 18:04
auch auf die gefahr hin dass das hier schon in einer der zahlreichen diskussionen gepostet wurde:

thorsten kanzmeier:
http://media.putfile.com/t_faust

Hongmen
03-09-2006, 19:19
Wie man auf dem Video sehr schön sieht, hat die Sache hauptsächlich mit Entspannung zu tun. Die innere Mechanik von Torsten kann sich ungehindert entfalten. Dadurch kann er auch den Weg sehr kurz halten. Wie beim Billiard, man kann die Kugel kurz anspielen mit heftigem Drive. Die Organisation des Skeletts und der Übertragungsimpuls müssen hier Hand in Hand arbeiten.

So sehe ich das. Jedenfalls funktioniert das bei uns so.

Gruß
Hongmen

Trinculo
03-09-2006, 19:24
Ketzer :D

Hongmen
03-09-2006, 19:49
Ketzer :D

Danke.:)

Kampfkontakt-Phänomene lassen sich meist leicht erklären. Aber sie sind nicht leicht zu beherrschen.

Hongmen

Traumfänger
03-09-2006, 21:57
@Dao

Fällt Dir noch etwas anderes,"aufwandloseres" ein um wieder vom Stuhl aufzustehen?

Klaus
04-09-2006, 12:13
Einfach aufwärts vom Stuhl fallen. ;)

P.S.: Ich stehe aufwandsminimierend auf, indem ich auf gekreuzte Beine kippe und mich mit Scherenkraft zentriert in die Höhe schere. Hängt wohl damit zusammen daß der Gluteus ein ökonomischer gut trainierter Muskel ist dem es leicht fällt, und die auftretenden Kräfte so gering sind wie möglich, außerdem arbeiten mehr Muskeln mit. Weitere ökonomische Elemente sind intramuskulär und universell. Lässt sich allerdings vermutlich nur mit entsprechendem Aufwand EXAKT und WISSENSCHAFTLICH definieren, und untersuchen.

Klaus
04-09-2006, 12:20
Vieles was da so toll ist, hat auch damit zu tun daß einer der Partner immer das Tempo wechselt. Ist natürlich eine ganz tolle Methode, einfach langsam anzufangen und dann schnelle dem anderen eine donnern. Toll. So intern, da kann Fajin oder Jin allgemein nicht mithalten, wennz dat überhaupt jibt.

Traumfänger
04-09-2006, 20:08
Einfach aufwärts vom Stuhl fallen. ;).

Fast Klaus.....:rolleyes:



P.S.: Ich stehe aufwandsminimierend auf, indem ich auf gekreuzte Beine kippe und mich mit Scherenkraft zentriert in die Höhe schere. Hängt wohl damit zusammen daß der Gluteus ein ökonomischer gut trainierter Muskel ist dem es leicht fällt, und die auftretenden Kräfte so gering sind wie möglich, außerdem arbeiten mehr Muskeln mit. Weitere ökonomische Elemente sind intramuskulär und universell. Lässt sich allerdings vermutlich nur mit entsprechendem Aufwand EXAKT und WISSENSCHAFTLICH definieren, und untersuchen.

Na, vielleicht noch einfacher? Was ist mit der Atmung?;)

Achso, mich interessiert nur die Anwendung, nicht die wissentschaftliche Erklärung. Es war ja eine Übung zum Spielen.

Dao
04-09-2006, 20:14
Hi Traumfänger,
back to the roots!
Was brauchst du um aufzustehen? Ja einen Widerstand an dem du dich aufrichten kannst. Also nicht an das Austehen denken sondern Kontakt mit dem Ground am Po aufbauen. Und von dort wächst das Stehen.
Oder wer nach vorne werfen will, spannt nach hinten, usw.

Traumfänger
04-09-2006, 21:00
Hi Traumfänger,
back to the roots!
Was brauchst du um aufzustehen? Ja einen Widerstand an dem du dich aufrichten kannst. Also nicht an das Austehen denken sondern Kontakt mit dem Ground am Po aufbauen. Und von dort wächst das Stehen.
Oder wer nach vorne werfen will, spannt nach hinten, usw.

Meinst Du den Widerstand den ich zum Finger an der Stirn aufbaue?

Klaus
05-09-2006, 11:48
Na dann atme mal so daß eine aufwärts gerichtete Kraft entsteht die die Masse in die Höhe liftet. Ich spanne auch keine Muskeln an und aaaaaaargggge mich auf, das ist nicht anstrengend und geht fix von der Hand. Wie ich beschrieben habe kann man auch "unorthodox" in die Höhe kommen, mit parallelen Füssen über die Schenkel heben ist verschwenderisch. Daß die Muskeln grundsätzlich alle möglichen Optimierungen zulassen, hat nichts mit Aufstehen oder irgendwelchen spezifischen Bewegungen zu tun. Die Organisation der Bewegung an sich kann aber auch Optimierungspotential entfalten, daher der Hinweis daß man sich auch nicht so positionieren muß wie "alle" das machen. Alle Bestandteile der Körperabläufe, ob das Atmung ist, Verdauung, Regelung von Bewegung und Energie, sind komplex und organisieren sich langsam selbst, wenn man entsprechende Übungen betreibt. Einzelne völlig in ihrer Bedeutung zu übertreiben hilft nicht, das tatsächliche Potential auszureizen. Ich atme, damit ich lebe, meine Flüssigkeiten durch den Körper gepumpt werden, und Sauerstoff vorhanden ist. Optimierte Atmung optimiert Sauerstoffverteilung, und reduziert die Leistung die für die Atmung nötig ist, da sich das schon auf die Gesamtleistung auswirkt wie anstrengend man atmet und wieviel Sauerstoff dabei dahin kommt wo er nötig ist. Da fällt dann auch die Muskelleistung und auch alle anderen sauerstoffkonsumierenden Oxidationsprozesse leichter. In die Höhe kommt man davon nicht, höchstens indirekt weil zufällig auch Muskeln Sauerstoff benötigen. Ich würde es aber als nachgelagerten Prozess bezeichnen, da primär für Kraft und Bewegung die Organisation der Bewegung, der Muskelkontraktion, und der Ketten von Abläufen wichtig sind. Und ob man ein bischen Nachbrenner benutzt, wie Adrenalin usw. Es gibt irgendeinen Schalter im Körper, wenn der umgelegt wird, dann wird man wärmer, fühlt sich frischer, alles fällt leichter, man ist stärker, bewegt sich fixer, klarer im Kopf, es kribbelt ein bischen, auch mal viel, was auch immer das ist. Wenn es weg ist merkt man das ziemlich, man erschöpft, ist grundsätzlich schlapper, etc. Es geht nur Hand in Hand mit Organisation, da gibt es einen Teil in einem der Bewegungen steuert, und der ist welcher sich darum kümmert, vorhandene Kräfte auch sinnvoll zu nutzen. Ich glaube nicht daß es diesem Teil hilft wenn man ihm erzählt "allet Quatsch, mussu nur atmen". Atmung erzählt nicht ob man sich bei irgendwelchen Bewegungen mehr, weniger, oder überhaupt nicht irgendwohin lehnen muß, oder ob man die Füsse vorher eindreht, oder was auch immer für Kraftführung sinnvoll ist. Ich halte es für nützlich einfach mal WENIGER über all das zu reden, und nicht immer alles zu übertreiben. Übungen an sich wirken darüber was man übt, nicht wie man sich dabei erklärt warum das so ist.

Dao
06-09-2006, 06:13
Hi Traumfänger,
so kannst du es betrachten.

Traumfänger
07-09-2006, 00:01
Hallo Klaus, ich dachte da nur an Atmung in Verbindung mit Bewegung.
Das ich mich nicht hochatmen kann wird wohl klar sein.:rolleyes:
Aber ich kann beim Einatmen leichter aufstehen als beim Ausatmen.

Damit lasse ich es dann auch, vielen Dank für eure Antworten.

Klaus
07-09-2006, 13:04
Solche Gefühle hängen oft mit der Entwicklung von Drücken zusammen. Es ist schlicht unangenehm, wenn z.B. im Kopf während einer Bewegung der Druck ansteigt, und wenn man das mit der Atmung reguliert, mindert es den Eindruck (bzw. nimmt tatsächlich diesen Druck). Von ähnlichen Effekten gibt es viele, und solche Druckregulierung spielt eine wichtige Rolle, da ändert sich vieles im Laufe der Entwicklung seines Körpers, wenn man korrekte innere Praktiken betreibt.

vakuum
07-09-2006, 20:08
hallo zusammen,

mit einem partner habe ich es nicht probiert.
aber alleine aufstehen vom stuhl aus ist weit mehr eine frage der vorvisualisation denn eine des atmens. bei mir spielt es keine rolle ob ein- oder ausatmen. tendenziell sogar eher ausatmen.

trick ist folgender: im sitzen schon aufgestanden sein. wenn man das ernsthaft macht, richtet man sich auch schon auf dem stuhl gut aus und das aufstehen wird um einiges aufwandsärmer. das sieht man auch von aussen, ob einer das kann oder nicht.

viele grüsse

vakuum

Traumfänger
07-09-2006, 20:56
Hi Vakuum, dann probiere es mal mit Partner;)
Warum tendierst Du mehr zum Ausatmen?

vakuum
07-09-2006, 22:09
hi traumfänger,

weil beim aufstehen vom stuhl der schwerpunkt des körpers nach oben muss. dafür braucht es eine gewisse kraft, die man ganz schön reduzieren kann aber nicht völlig. und gewöhnliche kraft läuft generell bei mir besser mit dem ausatmen.
selbstverständlich steht gar niemand vom stuhl auf, wenn er nicht nach vorne fällt. das kann man ausprobieren, indem man gerade sitzt und die oberkörperausrichtung beibehält währenddem nichtmöglichen aufstehen.

da ich gerade keinen parnter hier habe, kann ich nur vermuten, dass es in dieser situation mit einatmen besser gehen könnte, da der partner unbewusst statik abbaut, wenn der sitzende einatmet und man ihn dann besser wegbewegen kann.
oder wie erklärst du das?


viele grüsse

vakuum

Zaphod
28-09-2006, 22:25
Hallo,

ich habe mir mal die Mühe ;) gemacht ein Seminar zu besuchen, um euch einen Eindruck zu vermitteln habe ich meine Eindrücke im folgenden zusammengefaßt:

Bei dem Seminar ging es grob gesagt darum, Methoden zu erlernen, wie man seine Bewegungen unter Nutzung der Gravitation müheloser organisieren und damit bei sich und anderen Menschen verblüffende Wirkungen bei gleichzeitiger Aufwandsminimierung erzielen kann. Dies wird u.a. durch Reduzierung der Oszillationen des Körpers erreicht; Ziel ist es, dabei zu einer kohärenteren und somit bruchärmeren Bewegung, d.h., zur Wirkung mit geringstem, idealerweise keinem, Aufwand zu kommen.

Es wurden verschiedene Anwendungen aufgezeigt, z.B. wie es durch kleinste Veränderungen der Körperorganisation und der Bewegungsaussteuerung möglich wird, die eigene Bewegungsabsicht vor jemand anderem zu verschleiern. Eines der weiteren Themen des Seminars war die Manipulation des Bewegungsspielraumes eines Partners durch Beeinflussung seiner Gelenke. Man darf sich das nicht als Griffbefreiung oder Hebeltechniken im herkömmlichen Sinne vorstellen, sondern vielmehr als das Ausnutzen oder Verändern von Kraftlinien, wobei wiederum die Reduzierung des Aufwands im Vordergrund stand. Nutzungsmöglichkeiten hierfür findet man z.B. beim Grappling oder auch bei der Schlagabwehr.

Als Ausgangspunkt zu allen Seminarthemen dienten verschiedene, aus dem Tai Ji, Xing Yi, Ba Gua und Liu He Ba Fa stammende, "klassische" Übungen; jede/r TeilnehmerIn konnte aus diesen 4 Ansätzen die-/denjenigen auswählen, der am besten zu ihm/ihr paßte.

Mit einfachen Partnertests war auch sofort feststellbar, ob man das Gelernte in der richtigen Weise umsetzen konnte; richtig oder falsch wurden so zu einfach überprüfbaren Parametern, anhand derer man auch seinen persönlichen Lernfortschritt ermessen konnte. Die dabei sichtbaren Wirkungen entstehen tatsächlich mühelos, weshalb auch der Begriff „Aufwandlose Bewegung“ gerechtfertigt ist.

Friedhelm stand während der ganzen Zeit mit Rat und Tat zur Seite, so daß jede/r gleich in der Lage war, erste Resultate zu erzielen.

Für das Solotraining wurde die Lien Bu Kuen unterrichtet, so daß die erlernten Prinzipien sehr gut alleine geübt werden können. Insbesondere weil die Form sehr abstrakt gehalten ist, bleibt der Kopf und auch das Gespür frei, um nach Spielräumen für weitere Verbesserungen forschen zu können.

Mein Fazit: Ein rundherum gelungenes Seminar, eine tolle Gruppe, eine sehr entspannte Atmosphäre, ein klasse Lehrer.

Grüße,
René