Do [Archiv] - Kampfkunst-Board

PDA

Vollständige Version anzeigen : Do



MoerkB
01-09-2006, 11:06
Hallo Leute!

Mich würde mal interessieren, wie ihr persönlich das Do auffast, was es für euch bedeutet und was ihr euch davon erhofft.

endlich
05-09-2006, 15:47
Was für ein do meinst du denn eigentlich? Das Wort heißt, soweit ich weiß, einfach Weg oder Methode, was an sich noch keine Diskussionsgrundlage ist. Vielleicht daher die große Menge an Reaktionen? ;-)

Gruß
Julia

MoerkB
05-09-2006, 15:55
Vielleicht daher die große Menge an Reaktionen? ;-)

Zum Glück ist dein Name Programm! :) ;)


Was für ein do meinst du denn eigentlich? Das Wort heißt, soweit ich weiß, einfach Weg oder Methode, was an sich noch keine Diskussionsgrundlage ist.

Genau das ist ja das Problem. Bei vielen Beschreibungen von Kampfsportarten ließt man, dass es ein "geistiger Weg" ist und viel Wert auf das Do gelegt wird. Aber was genau bedeutet das eigentlich? Man kann den Begriff übersetzen wie man möchte, aber dennoch bleibt es (zumindest für mich) nur ein leeres Wort. Ich habe diesen Thread ins Leben gerufen um überhaupt genauer herrauszufinden, was das Do ist und welche Erfahrungen die Leute hier damit gemacht haben.

Was ist Do und was hat es euch gebracht?

Jetzt klar?

Oder anders ausgedrückt: Was ist Do?


Warum sich hier sonst noch niemand gemeldet hat, verstehe ich auch nicht. Normalerweise ist hier doch die Hölle los :rolleyes:

Mercyless
05-09-2006, 16:14
Dass die Kampfkunst nicht nur den Körper sondern auch den Geist schult in sachen Reife, Selbstbewusstsein, Verantwortungsbewusstsein, Durchsetzungsvermögen etc...

Das ist im groben für mich das Do...

Ki. 102
05-09-2006, 16:36
Do bedeutet für mich Gelassenheit anzustreben - und Wahrhaftigkeit. Im Umgang mit Anderen bedeutet es Höflichkeit und Nachsicht, sowie Einsatz für Fairness und Gerechtigkeit.
"Verteidige den Weg der Wahrheit."
GRUß !

endlich
05-09-2006, 16:47
naja, es gibt z.B. Budo, also eher allgemein den Weg oder die Methode, eine Kampfkunst zu erlernen. Oder Bushido, was die Ethik einer ganzen gesellschaftlichen Klasse von Kriegern (auch in Friedenszeiten) umfasst.

Dann gibt es speziellere Sachen, z.B. Judo, Aikido ... Das sind wiederum die Methoden, diese Künste zu erlernen.

Das Do darin ist wohl etwas, was erst vor wenigen Jahrhunderten in die Kriegskünste hineinphilosophiert wurde, als in Friedensperioden die Krieger (die in der Gesellschaft am höchsten angesehene Klasse) erstens eine Rechtfertigung ihres Lebensweges und ihrer hohen Stellung in der Gesellschaft benötigten (ohne im Kriegsdienst zu sein), zweitens eine ethisch-/moralische Lehre für Friedenszeiten brauchten und außerdem der westlichen Welt begreiflich machen mussten, wo ihre ganze Weltanschauung nun eigentlich herkommt.
Vorher war die Philosophie bloß dazu da, selbst mit den psychischen Problemen, die das "ich könnte gleich tot sein" so mit sich brachte, fertig zu werden.

Das Ganze ist also viel pragmatischer, als man denken könnte, wenn so geheimnisvoll über das Do dahergeredet wird.

Für uns ist es glaube ich trotzdem sehr gut, dass das Do zu den alten Kriegskünsten hinzugekommen ist, denn beides zusammen vermittelt uns eine ganze Menge Dinge, die hier in der westlichen Welt verloren gegangen sind oder vernachlässigt werden. Wir lernen so die asiatischen Kampftechniken und die asiatische Philosophie kennen (auch wenn in Japan beides ursprünglich nicht in dieser Weise zusammengehörte).
Der Schüler entwickelt im besten Fall (wenn er auf DEN WEG gelangt und darauf weitergeht) auch seinen Charakter und seine mentale Stärke, nicht nur seine Motorik.
Was das im Einzelnen bedeutet, ist erstens von vielen Faktoren abhängig, allein die Definition, wann jemand auf DEM Weg ist oder nicht, ist wohl von Lehrer zu Lehrer verschieden, und würde zweitens Bücher füllen.

Die findest du bei Interesse bei amazon.de oder so! Aber Achtung, die Bücher über die Philosophie der Kampfkünste würden wiederum mehr als nur ein paar Regale füllen! ;)

Und da du ja gefragt hast, was es für uns persönlich bedeutet:
Ich denke nicht "do", wenn ich darüber nachdenke, aber die Philosophie der Kampfkunst ist für mich auch die Philosophie meines Lebens. Ich versuche, mich weiterzuentwickeln und darauf zu achten, dass ich in "die richtige Richtung" gehe. Dazu gehört zum Beispiel, sich von dem hier üblichen Dauer-Ego-Trip zu lösen, respektvoll mit anderen Menschen umzugehen, konstruktiv mit Konflikten umzugehen, nicht vor Problemen wegzulaufen, nicht stolz oder überheblich zu sein ...
insgesamt das ganze Haben und Wollen mehr durch Sein zu ersetzen ...

Wer weiß, wenn man das ein ganzes Leben lang übt, vielleicht wird man dann ein besserer Mensch? Oder vielleicht fängt man an zu leuchten? Wahrscheinlich wird man nur ein toter Mensch, wie alle anderen auch am Ende. Aber ein zufriedenerer toter Mensch ... ;-)))

Viele Grüße
Julia

Piepsmaus
05-09-2006, 16:48
Jaja...
Das japanische Wort TetsuDo bedeutet keineswegs "der philosophische Weg des Eisens" mit der Interpretation, seinen Weg hart und eisern beizubehalten, oder so.
Es bedeutet schlicht und einfach "Eisenbahn".
:)
Im Westen wird gerne ziemlich viel in asiatische Worte rein interpretiert...

Zoid
05-09-2006, 17:36
Ich verfahre nach der Devise keep it simple und nehme mir das DO nicht aus einer Philisophie, sondern aus einem berühmten Spot von Nike:

Just do it :halbyeaha

MoerkB
05-09-2006, 17:50
Da waren schon eine Menge interessante Sachen bei. Was mich jetzt besonders interessiert: Wie genau seht ihr die Verbindung zwischen Kampfkunst und der geistigen Entwicklung? Warum werde ich gelassener, selbstbewusster, etc., wenn ich z.B. Aikido trainiere?

endlich
06-09-2006, 11:27
gut, dass do allein noch nix heißt, darüber sind sich hier wohl alle einig.
Aber in BuDo hat Do eben doch eine "höhere" Bedeutung als in TetsuDo.

Just DO it - auch nicht schlecht, das trifft es schon ganz gut! ;)
Ein Lehrer würde wahrscheinlich genau das sagen, wenn du ihn fragst, wie denn das mit der geistigen Entwicklung funktioniert.

Das ist das blöde an weisen Menschen, sie sprechen immer in Rätseln!
das heißt, wenn wir hier versuchen, es klar auszudrücken, outen wir uns als nicht sehr weise! ;) ;) ;)

Nee, ehrlich gesagt glaube ich auch nicht, dass man von dem normalen Training, wo nur ein paar Techniken geübt werden, besonders an geistiger Größe gewinnt. Höchstens fängt man an, sich selbst für die Hintergründe zu interessieren und entwickelt sich dabei weiter. Oder man hat zufällig das Glück, einen Lehrer zu finden, der beides vermitteln kann. Aber das halte ich für die Ausnahme.

Mit Aikido kenne ich mich jetzt gar nicht aus, aber bei Judo war von einem Do selten mehr zu spüren also von dem Do in Eisenbahn.

Hamurra-e
07-09-2006, 15:58
Selbstvertrauen!
Je mehr du dich mit dir selber und deinen Möglichkeiten auseinander setzt desto mehr Selbstvertrauen gewinnst du. Außerdem wirken die Bewegungen in manchen KK sehr beruhigend auf das Vegetativenervensystem. wenn du den Richtigen Lehrer hast dann wird er eine Umfeld schaffen in dem man sich in Ruhe auf seine Übungen konzentrieren kann.
Und je mehr du kannst esto ruhiger wirst du dann auch in einer Stresssituation aggieren.

Do heißt für mich den Alltag möglichst gelassen und Selbstbewußt zu erleben und Meistern (aber bis zur Meisterschaft ist es noch ein langer Do) :D
Ich versuche von jedem und allem etwas zu lernen und es dann auch anzuwenden, das ist mein Do.

Lumpinee
08-09-2006, 10:21
Das DO im spirituellen Sinne,hat meiner Meinung nach erst an Bedeutung zugenommen,als die kriegerischen Zeiten vorüber waren.Man also Zeit hatte sich über solche Dinge einen Kopf zu machen.:rolleyes: Die KK wurden niemals für die spirituelle(charakterliche,geistige)Schulung entwickelt.Das ist nur die Vermarktung der Gegenwart.

Ki. 102
08-09-2006, 12:53
Das DO im spirituellen Sinne,hat meiner Meinung nach erst an Bedeutung zugenommen,als die kriegerischen Zeiten vorüber waren.Man also Zeit hatte sich über solche Dinge einen Kopf zu machen.:rolleyes: Die KK wurden niemals für die spirituelle(charakterliche,geistige)Schulung entwickelt.Das ist nur die Vermarktung der Gegenwart.Dein erster Satz ist zwar imho richtig, insgesamt halte ich das aber für eine viel zu kurz greifende, unhaltbare Darstellung.
An einen Krieger werden auch in kriegerischen Zeiten geistige Anforderungen gestellt. Mich stört generell die implizit abwertende Einschätzung des "Geistigen", gegenüber dem "Kriegerischen".
Krieg ist Tod - Kampfkunst ist für mich dagegen Leben.
Was ist falsch daran, wenn Krieger Zeit haben sich "Gedanken zu machen". Warum ein Roll-eyes dahinter ? Der Tod kommt früh genug, so oder so.

Es gibt auch die Auffassung, das Effektivität nicht wichtig sei, sondern gerade der Do das Entscheidende ist. So z.B. Taisen Deshimaru in seinem Buch "Zen in den Kampfkünsten Japans".
Selbstverständlich muss sich niemand dieser Auffassung anschließen, aber man sollte den respektieren, der es so sieht und praktiziert. (Meine Auffassung ist auch eine Andere.)
Diesen Aspekt kann man aber sicherlich auch nicht über Vermarktung erklären, schon gar nicht ausschließlich.
Man kann vielleicht sagen, dass dieser Aspekt beim Marketing in unseriöser Weise verwendet wird - wenn dem so ist.
GRUß !

Hamurra-e
09-09-2006, 02:31
Da stimm ich Ki mal zu! Außnahmsweise :D

Aber wenn jemand glaubt dass das Do was neues ist der irrt. In allen Zeiten und kulturen gab es Krieger. Das Kriegertum war immer mit besonderen Verhaltenscodex und Moralvorstellungen behaftet, von Kultur zu Kultur und von Zeit zu Zeit unterschiedlich, klar!
Aber Ehre, Selbstbeherrschung, Mut, Gerechtigkeitssinn, Gnade, Treue und andere Ritterliche Werde, waren überall bekannt.
Von den Fiana der Kelten bis zum Adlerkrieger der Atzteken, alle wussten das Macht verantwortung braucht.
Anders natürlich das Soldatentum, der Soldat muss nur befehle ausführen und gehorchen, doch selbst under Soldaten gibt es höhere Werde!

Bevor wir behaubten dass das Do etwas "Neues" ist, müssen wir erst einmal klären was Do für dich und mich bedeutet.
Vielleicht wurde ja die Suche des einen oder anderen entdeuscht, vielleicht hat er nur niemanden gefunden der es erklären konnte, schade!

Wenn Do, der Weg bedeutet, dann kann und ist alles der Weg, selbst wenn es der Weg der Vernichtung und der Verzweiflung ist.

Imho!

Supersonic
09-09-2006, 21:11
Ich habe neulich etwas im Aikidoforum (www.aikidoforum.de) gefunden, was ich den Usern im KKB gerne zeigen wollte, und ich denke
es passt hier ganz gut rein.
Es handelt sich um einen Thread mit dem Titel "Erleuchtung":



Ein großes Wort, oft mit den Extremen belegt, die da mit "göttlich" oder "großem Quatsch" belegt sind.

Auch im Aikido kommt der Begriff vor. O Sensei soll erleuchtet worden sein, auch wenn ich hier weder die Quelle, noch den Zeitpunkt nennen kann. Manch Aikidoka - große Sensei - erhofft, demnächst erleuchtet zu werden und auf einem Seminar habe ich gehört, dass der Lehrgangsleiter jeden Augenblick könne jemand das ganze Wesen des Aikido verstehen, vielleicht jemand, der seit Jahrzehnten hart trainiert, vielleicht einer, der gerade angefangen hat und jetzt an seinem ersten Seminar teilnimmt.

Vielleicht gehen wir erst einmal eine Stufe herunter und reden davon, dass einem ein Licht aufgeht. Eigentlich doch da gleiche Bild, oder?

Dafür benötigt man aber nicht eine allumfassende Erkenntnis der Welt, vielleicht reicht schon ein "kleiner" Lernschritt, den man zwar zu verstehen glaubte, aber irgendwie ging das icht flüssig. Und plötzlich ist es da - die ganzen Fragen nach dem Wie? und Warum? verschwinden man weiß einfach, dass es so geht und warum welcher Schritt wie gemacht werden muss - und wundert sich, warum der Nachbar sich eigentlich so schwer damit tut.

Exkurs für die wenigen, die sich weder von Aikido, noch von Mathematik abschrecken lassen:
Der Dreisatz: ich glaube, in der siebten Klasse wird er gelehrt und ich konnte auch schnell die Gleichungen untereinanderschreiben, kippen und so die Unbekannte berechnen. verstanden habe ich so wenig, dass ich ein paar Jahrer später gar nicht mehr wusste, wie der Dreisatz geht. In der 10. Klasse hatten wir einen Mathematiklehrer als Vertretung. Beim versuch etwas lockeren Unterricht ab vom aktuellen Lehrplan zu machen, kamm er auch auf den Dreisatz und hat ihn noch einmal erklärt, weil dieser doch so praktisch ist - ich weiß auch nicht mehr, was der Lehrer erklärt hat, aber dass es ein Spezialfall von zwei Gleichungen mit zwei Unbekannten war, war nicht mehr zu übersehen. Seitdem löse ich Dreisatz-Aufgaben auch ohne, dass ich die Gleichungen hinschreibe und kippe und ohne, dass ich zwei Gleichungen hinschreibe und auflöse. Egal wie das Problem aufgeschrieben ist, es geht einfach - wozu braucht man eigentlich die komische Form, die Gleichungen in der richtigen Reihenfolge aufzuschreiben und dann mit dem richtigen Bruchstricch zu kippen?

Jetzt wieder für alle, für die de Dreisatz eine vergangene Qual aus alten Zeiten ist:

Nicht jeder Lernschritt ist eine Erleuchtung. Wenn man aber plötzlich etwas versteht, was einem trotz vieler Erklärungen nicht richtig in den Kopf wollte, so kann man schon von einer kleinen Erleuchtung sprechen.

Ich gehe davon aus, dass wir alle Schwierigkeiten mit einer runden Vorwärtsrolle hatte und viele können es jetzt sauber - ohne nachzudenken und selten mit Problemen. Wer kann sich noch daran erinnern, was er falsch gemacht hat und wie er es geschafft hatte, dass es rollt? Bei mir jedenfalls funktionierte es irgandwann und seitdem rolle ich - nicht übermäßig gut aber es rollt und tut nur weh, wenn ich zu langsam in die Technik hineingehe.

Den Ablauf eines Ikkyo kennen die meisten, die mindestens ein halbes Jahr regelmäßig trainieren. Je nachdem, wie weit wir sind funktioniert er auch mehr oder weniger gut. Bei einem Angriff besser, bei einem weniger gut, bei manchem Uke immer, bei manchem seltener oder nur mit spürbarer Kraftanstrengung. Die Korrekturen des Sensei wirken da fast unverständlich, ich versuche ja alles so zu machen. Und plötzlich scheint es zu gehen, beileibe nicht immer auf die selbe Weise und noch nicht immer 100%ig, aber in der Regel geht der Eintritt richtig weit - obwohl immer anders - die Kraftrichtung führt Uke dorthin, wo er soll und der Kraftaufwand ist an den bisher kritischen Stellen minimal.

Oh ich maße mir nicht an einen Ikkyo richtig zu können, dazu sind noch viel zu viele Ecken und Kanten drin, aber manchmal habe ich das Gefühl, mir geht ein Licht auf - ich hatte eine kleine Erleuchtung.

Ob oder wann die große Erleuchtung kommt, ist noch mehr als ungewiss.

Aber wie kann man diese Erleuchtung , klein oder groß erhalten? Hart und verbissen zu trainieren hilft leider nicht, gewissenhaft und regelmäßig trainieren hilft schon. Trotzdem kannman es auch damit nicht erzwingen, sondern muss einfach offen sein zu empfangen. Und bei den meisten braucht es viele Jahre, um ETWAS zu verstehen.

Vielleicht taucht einmal ein Genie auf, der schon nach relativ kurzer Zeit "den Dreh 'raushat". ein bisschen neidisch wäre ich dann schon.

Aber dann bleibt noch eine Frage - Was hat die Erkenntnis von Aikido mit der Erkenntnis der Welt zu tun? Meine Erklärung ist ganz vereinfacht so: Um Aikido richtig zu machen, braucht man eine intuitive Anwendung der Hebelgesetze und Anatomie, der Dynamik und Trägheit, aber auch der Psychologie. Wenn das vorhanden ist, ist ein intuitives ganzheitliches Verständnis von biologischen Gleichgewichten, atomaren und chemischen Prozessen nicht mehr weit - wenn damit auch nicht jede Formel richtig abrufbar und umsetzbar ist, das Grundverständnis ist da. Und wie beim Ukemi oder beim Ikkyo spürt man, welcher Schritt in welcher Situation der richtige ist.

Und das ganze soll man einfach lernen, indem man Partner durch die Gegend schmeißt - ohne große Literatur der Philosophen und naturwissenschaftlichen Werke? Das ist viel Praxis für eine philosophisches Thema. Aber keine Angst - niemand versteht alles komplett und so wird auch niemand um Vertiefungen durch ordentliches Studium herumkommen, wenn er die Details erforschen will. Aber es erklärt, warum manche Leute wirklich von Erleuchtung reden und manche Ausahmepersonen plötzlich Stellung zu Dingen nehmen, die sie nie erforscht haben, sondern sich "nur" dem Budo, der Mathematik, der Musik oder der Suche nach dem eigenen Ich beschäftigt haben.

Vieles von dem ist untergegangen, manches hat noch eine kleine Anhängerschar, manchmal wird eine Weltreligion daraus.

Also trainiert weiter und genießt die vielen kleinen Erleuchtungen, die Euch begegnen.

Ich bin einer (von hoffentlich vielen) der sich nach dem Lesen des "Artikels" einfach irgendwie angesprochen fühlte.
Do ist für mich der Weg der mich (am Ende?) in etwas aufgehen lässt, mich mit etwas vereinigt wenn man so will.
Im sinne der Kampfkunst hiesse das etwa soviel wie "Ich mache kein Aikido, ich bin Aikido",
bzw. "Immer wenn ich mich bewege ist das Aikido".
wobei man den Namen der Kampfkunst meiner Meinung nach durch etwas anderes ersetzen kann,
man muss nur selbst zu 100% dahinterstehen und es sich zu Herzen nehmen.

Hamurra-e
09-09-2006, 22:38
Beherrscht du eine Kunst, beherrscht du alle Künste!

Da hast du recht Supersonic!!!
Ich denke eigendlich genauso, man soll die vereinigung anstreben, mit dem Was man macht. Egal ob es KK ist oder die Teezeremonie oder nur das Alltägliche Leben (was wohl die schwierigste Kunst ist).

MoerkB
09-09-2006, 23:00
@ Supersonic: Sehr interessanter Beitrag! *daumenhoch*

Samurai85
16-09-2006, 13:01
Der "Do" in meiner Kampfkunst Taekwon-Do ist für mich ein Lebensweg. Alles was ich mache ist TKD; TKD erzieht mich zu einem besseren Menschen. All diese Werte wie Höflichkeit Anstand und Respekt sind heutzutage quasi verschwunden. Wie sagen die bei der ITF : "Teaching you the art of life" :D

Lumpinee
24-09-2006, 01:24
All diese Werte wie Höflichkeit Anstand und Respekt sind heutzutage quasi verschwunden.

So einen ähnlichen Spruch fand man in Stein gemeiselt,in Ägypten,datiert mit 2000 v.Chr.:rolleyes:

scarabe
24-09-2006, 18:10
In der japan. Teezeremonie (komme gerade von einer), ist DO auch der Weg.
Es heißt ganz offiziell Tee-Weg-
was dann wieder zum Thread "der Weg ist das Ziel" (Rubrik chin. Kampfkünste)
passen würde...

MoerkB
24-09-2006, 18:39
In der japan. Teezeremonie (komme gerade von einer), ist DO auch der Weg.

Die Frage ist doch eigentlich, wo führt der Weg hin? Auch wenn der Weg das Ziel ist, so muss doch der Weg ein Ziel haben, oder? Vielleicht ergibt sich durch das Ziel oder die Richtung des Weges ja genaueres über den Weg?!?

scarabe
24-09-2006, 19:54
na ja, wenn man spazieren geht ist das Ziel ja auch nur die Bewegung und der Genuß an der frischen Luft...
und beim Teeweg ist es die Zeremonie an sich und nicht das Runterschlucken des Getränks....

Ich denke, die Idee, immer Ziel haben zu müssen, ist in unserer westlichen Gesellschaft erziehungsbedingt besonders ausgeprägt.
Und es gibt ja auch ganz verschiedene Ziele aus verschiedenen Bereichen.

Der Weg ist also die intensive Beschäftigung im Hier und Jetzt, statt die Gegenwart durch allzu starken Focus auf die Zukunft zu verpassen.
Man lebt ja auch immer gerade in der Gegenwart, sie ist das Einzige, was man jeweils gerade nutzen kann!

In diesem Sinne könnte man das Do in der Kampfkunst als immer wieder Tun im jeweiligen hier und jetzt so gut und konzentriert man kann, bezeichnen...