Techniken mit offenen Händen [Archiv] - Kampfkunst-Board

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weudl
10-11-2002, 14:16
Mir ist aufgefallen, dass bei den unterschiedlichen Schulen und Stilen (mitunter auch rein lehrerabhängig) die Fingerhaltung bei Techniken mit der offenen Hand anders unterrichtet wird. Im Shotokan habe ich zB früher Shotei Techniken mit abgewinkelten Fingern gelernt (wie bei Hiraken), oder bei manchen Stilen müssen bei Shuto die Finger geschlossen sein und unter Spannung gehalten werden,etc. etc.

Wie steht Ihr dazu? Welche Form verwendet/unterrichtet Ihr und was sind Eure Überlegungen dazu?

karlo
10-11-2002, 14:54
hab mir mal mit gestreckten Fingern eine Verletzung zugezogen:cry:, deren Ausheilung fast ein Jahr gedauert hat, seither sind meine Finger angewinkelt.:warning:

xyto
10-11-2002, 18:50
Also meiner Erfahrung nach dienen vollkommen durchgestreckte Finger meist der Ästhetik bei Kata-Wettkämpfen. Um Verletzungen vorzubeugen empfiehlt sich, wie schon erwähnt eine leichte Beugung.

Sehr stark krümmen die Finger entweder nur (Meister) mit Gicht oder solche die einfach nicht nachfragen und meinen dahinter steckt eine besondere Absicht. Obwohl es durchaus sein kann, dass die Hände etwas "seltsame Stellungen" annehmen, die aber eine bestimmte Absicht verfolgen (zb Nihon Nukite für die Augen und dergleichen)

Die Hiraken Haltung ist in Kampfsituationen wohl nicht zu unterschätzen weil sie auch Schläge mit den Knöcheln ermöglicht, und wohl ohnehin kaum jemand über derart durchtrainierte Finger verfügt, dass er damit "zustechen" kann (auch bei zb Techniken zum Kehlkopf ist wohl Hiraken zu bevorzugen)

so long,
xyto

Dubois
03-02-2008, 11:42
Da gibt es beispielsweise auch die Diskussion ob im Kumite Dachi die Hände offen oder geschlossen werden.


Ich habs mit offenen Händen gelernt, kenne aber auch Trainer die das mit geschlossenen Händen haben wollen.

Grüsse,

bikergirl
06-02-2008, 17:18
Also, da kommt es doch drauf, welche Technik fuer welchen Zweck verwendet werden soll. Eine Abwehrtechnik mit offener Hand z. B. mit folgendem Griff, ist auf jeden Fall als eine Schlagtechnik mit offener Hand, obwohl es die gleiche Bewegung sein kann.

Aber generell wuerde ich auch sagen, dass ganz gerade Finger eher nachteilig sind, wegen der Verletzungsgefahr. Ausser beim rear naked choke, weil man dann den Arm besser unters Kinn kriegt :D

Hachimaki
06-02-2008, 19:44
Ich würd glaub ich nie mit durchgestreckten Fingern Nukite oder ähnliches machen. Da bricht man sich doch alles... Angewinkelt müsste das schon besser gehen.
Hab aber auch schon von Abhärtungsmethoden mit Mais oder dergleichen gehört...
Ich kämpf aber immer mit geschlossener Hand. Vielleicht änder ich das mal, wenn ich besser werde.

@Franco
06-02-2008, 22:53
Ich persönlich möchte von Faustschlägen kein gebrauch machen !!wenn es nicht unbedingt nötig ist. Das verletzungsrisiko für einen selber und die gefahr dem Gegner schwere verletzungen zu zufügen ist hoch(wer es natürlich so möchte soll es machen:sport069:)
eine offene Hand hat schon vorteile und ist viel Flexibeler.
die anzahl der möglichen körperlichen waffen ist enorm :D

aber jeder so wie er gerne mag!!!!!!!!

Grüsse @Franco:cool:

chrisdz
07-02-2008, 16:06
Tja Franco, da hoffe ich doch, daß Du Dich an Deinem Namensvetter Franco Nero orientierst und immer den Colt an Deiner Seite hast.

Gegenfrage:

Hat hier jemand schonmal Makiwaratraining absolviert bzw. trainiert hier jeder auch brav regelmäßig an diesem? Bitte erst dann weiterschreiben, danke.

Die Fäuste sind dadurch entsprechend "vorbelastet" und ebenso kann man am Makiwara und am Sandsack seine Techniken mit offener Hand üben, schleifen und polieren. Wobei ich durchaus zugestehe, daß nicht jedem jede Technik liegt (was auch oft an der individuellen Anatomie der Hände liegt; ich habe zwar recht große Hände und Handschuhgröße 11-12, da aber zwischen Daumen- und Zeigefingergelenk nur ein relativ kleiner Raum ist, ist Haito z.B. nicht unbedingt mein Ding; und einen Haito sollte man auch erst dann anwenden, wenn man schon etliche Male zumindest gegen einen Sandsack geschlagen hat, sonst AUA!).

Daß offene Handtechniken generell nur zögerlich zum Einsatz kommen, liegt u.a. an der Hauptstilrichtung Shotokan und ist der falschen Vorsicht der Trainer geschuldet, die ihren Schüler immer sagen: Fäuste zu! Erst wenn man an Trainer kommt, die auch schon mal über den tellerrand hinaus geschaut haben, die die Dinge erfasst haben (und auch vermitteln), die hinter einer Kata stehen, kommen immer mehr Techniken mit offener Hand zum Einsatz.

Aber, das sollte man betonen: Immer brav die Technik üben, sonst tut es weh oder man bricht sich was. Und wer einen Shuto faslch ausführt, hat sich vielleicht anschließend Gelenke gebrochen oder zumindest lädiert und sowas dauert dann länger als ein normaler Bruch (und tut auch mehr weh).