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Vollständige Version anzeigen : Zur Polizei nach dem Zivi?



f
13-10-2006, 14:53
Moinsen!

Ich wollte mal nachfragen, ob es eine schlechte Idee ist Zivi zu machen, wenn man später zur Polizei will?
Insbesondere, wenn man dann gerne in Richtung SEK, oder so, gehen möchte.

Auch würde mich interessieren, wie leicht bzw. schwer man in die Position eines Ausbilders im SV-Bereich der Polizei kommt. Muss man dafür Sport oder so studieren, oder geht das alles über interne Weiterbildung?

Mfg
fixi

Sönny
13-10-2006, 15:03
Edit

DOorDIE
13-10-2006, 15:04
Du kannst auch genauso gut fragen ob mathematik und fremdsprachen kenntnisse für einen wirtschaftsorientierten beruf zum vorteil sind...


Die ausbildung beim BUnd ist GARANTIERT ein Pluspunkt!(aber natürlich kein muss)
und da es für die polizei sehr viele anwärter gibt würde ich alles mögliche rausholen;) :cool:

*Burn*
13-10-2006, 15:08
Wenn Du Zivi machst musst Du ja eine schriftliche Verweigerung eirneichen, in der Du Deine persönlichen Beweggründe darlegst, warum Du keinen Dienst an der Waffe verrichten kannst.

Dann ein Jahr später zur Polizei zu gehen, insbesondere Richtung SEK... ich kann mir gut vorstellen, dass Du Dir da ein paar unangenehme Fragen gefallen lassen musst.

tenchi
13-10-2006, 15:10
as i know ist es denen VÖLLIG egal ob du bw oder zivi warst...
normal ist es aber eher, dass man sich direkt nach der schule, also VOR zivi oder bw dort bewirbt...
denn wer im hoheitlichen dienst (oder wie das heißt) tätig ist wird nicht zum wehrdienst herangezogen...

soweit ich weiß wird man sv-ausbilder (oder wi edas heißt) nur über interne ausschreibungen/fortbildungen und vor allem viel interesse und nerverei an den richtigen stellen...
vorkenntnisse sind nicht von nöten, geben hier aber wahrscheinlich wirklich pluspunkte...

@ burn
1. kann man eine verweigerung jederzeit wiederrufen
2. sind der kriegsdienst (den man verweigern kann) und hoheitlicher dienst mit der waffe zwei paar schuhe...

f
13-10-2006, 15:31
Danke für die schnellen Antworten!

Es ging mir hauptsächlich darum, ob man Vorkenntnisse braucht oder nicht, beim Schießen z.B.. Aber so gefällt mir das schon besser.

Ich habe verweigert und habe Zivi gemacht. Und die Gründe, die mich dazu bewegt haben keinen Dienst an der Waffe zu tun stehen keineswegs im Wiederspruch mit dem Polizeidienst, auch nicht beim SEK. Man versucht ja nicht als erstes Mittel bei einer Konfrontation zu töten, sondern versucht alles unblutig und ruhig zu Ende zu bringen. So denke ich zumindest. Ansonsten ist es wirklich das Falsche. Dann sollten wir uns aber insgesamt über unsere Polizei nachdenken, wenn die alle mit Handgranaten und Panzerfaust festnehmen.

mfg
fixi

Hauser
13-10-2006, 15:37
Was waren deine Gründe für die Verweigerung?
Es ist definitiv ein Nachteil beim Vorstellungsgespräch, wenn bekannt ist, dass du den Dienst bei der BW verweigert hast, bzw. werden sie dich mit unangenehmen Fragen konfrontieren.

f
13-10-2006, 15:45
Die schriftl. Verweigerung war natürlich voller Klischee-Verwiegerungsgründe. Die ich aber auch wirklich bis zu einem best. Grad so vertrete. :D

Ich hätte nichts gegen ein bisschen rumballern und Grundausbildung gehabt ;) , allerdings habe ich mir dann immer einen Ernstfall dazu vorgestellt, wie ich in einem Krisengebiet eingesetzt werde oder so, und dann einen Krieg wegen Öl o.Ä. führen soll. Das wäre etwas, wo ich Menschen töten soll für einen Scheißdreck. Das geht wirklich nicht mit meinem Gewissen konform.

Auch bin ich der Meinung, dass doch immernoch geredet wird und alles versucht wird einen Ernstfall ohne Schießerei zu beenden. Manchmal geht es wohl auch nicht ohne, dann ist das sehr wahrscheinlich nicht anders möglich gewesen.

Auch halte ich Krieg schlicht und einfach für pervers! Mit Massenvernichtungswaffen und solchen Sachen, wo auch unschuldige Menschen mit in Dinge reingezogen werden, mit denen sie so nichts zu tun haben.

Mir ist schon klar, dass Bundeswehr und vorallem Wehrdienst nicht gleich Krieg und Weltuntergang bedeuten, aber man muss sich meiner Meinung nach immer den Extremfall dazu überlegen.

Hauser
13-10-2006, 15:56
1. Als GWDL kommst du nicht in einen Auslandseinsatz, dass du Krieg scheisse findest hat also wenig mit deiner Verweigerung zu tun.
2. Wird es möglich sein, dass du als beamter in eine Situation kommst, wo du von der Schusswaffe gebrach machen musst. Da kannst du auch nicht sagen, "Ich lass die Waffe stecken, weil ich meinen Gegenüber ja damit töten könnte"
3. Wird man dich, ohne dir Angst machen zu wollen, dementsprechend beim Gespräch auseinandernehmen. Du bist also gut beraten den Beamten nicht das zu sagen, was du gerade geschrieben hast.

f
13-10-2006, 16:02
Ich habe ja nicht gesagt, dass ich wenn einer mich umbringen, lebensgefährlich verletzen oder meine körperliche Unversehrtheit stark gefährden will diesen dann nicht dementsprechend begegnen werde.

edit: Auch einem Dritten würde ich so helfen, wenn es mir möglich ist. (Bei 20 Nazis um zwei Ausländer, würde ich nicht dazwischen springen, sondern die Polizei rufen)

SaschaB
13-10-2006, 16:21
Also, ich habe damals Zivildienst geleistet und bin dann 1-2 Jahre später zur Bw. Ich war da SU bei den Jägern, also "sogar" bei einer Kampftruppe.
Das Bewerbungsgespräch bei der Bw war schon sehr auf meine Verweigerung ausgerichtet, jedoch konnte ich die Leute dort überzeugen und auch meine anderen Einstellungstest-Ergebnisse waren wohl überzeugend (wir waren von 33 Bewerbern dann nur 4 Leute, die in die Unteroffizierslaufbahn gekommen sind).

Ein Freund von mir hat damals auch Zivildienst geleiset und ist dann zur Polizei. Beim Gespräch haben sie ihn nicht darauf angesprochen, nur der Arzt (er hat ja die Krankenakte vom Zivildienstamt) hat nen Kommentar abgegeben (was aber nichts mit seiner Einstellung zutun hatte).
Seinem weiteren Werdegang hat der geleistete Zivildienst nicht im Wege gestanden, besser gesagt, es interessiert dann keinen mehr!

Bis denne

f
13-10-2006, 16:27
Das ist doch mal gut zu lesen!

Außerdem ist meine Verweigerung 3 Jahre her. Da kann sich die eigene Einstellung doch etwas ändern.
Zum Zeitpunt meiner Verweigerung war ich auch eher auf dem "linke Backe, dann auch rechte Backe"-Tripp. Naja, vllt nicht ganz so schlimm, aber war mehr in die Richtung.

Samurai85
13-10-2006, 17:38
ja Zivi is scho geil :cool:

DocDog
13-10-2006, 18:02
Zivi oder BW bringen Dir weder Vor- noch Nachteile. Falls Du den Grundwehrdienst gemacht hättest, hätte man diesen auf die Probezeit anrechnen können.

Fragen könnten kommen, müssen aber nicht. Generell geht es bei dem Auswahlgespräch ja auch darum, wie Du auf Fragen reagierst und nicht nur, was Du sagst. Also Umgang mit Streß. Es gibt eine Menge Auszubildende, die Zivi gemacht haben.
Der übliche Weg ist halt, nach der Schule zur Polizei zu gehen. Da entfällt dann die "Vaterlandspflicht".

Falls Du noch weitere Fragen hast, kannst Du mir gerne eine PN schreiben.

Schönen Gruß,
Doc

Hauser
13-10-2006, 18:11
Interessiert mich mal, wie du darauf kommst, das man den Grundwehrdienst auf die Probezeit anrechnen kann.
Es ist Fakt, dass ein Grundwehrdienstleistender im Regelfall aufgrund der Ausbildung einem Zivi vorgezogen wird. Das dies kein gravierendes Kriterium ist, ist klar, kann aber Plus- bzw. Minuspunkte geben.
Ein Verweigerer wird in der Regel das Problem haben, dies im schlechtsten Falle vor dem Ausschuss erklären zu müssen, ein Grundwehrdienstleistender hat dieses Problem nicht. Hier gilt natürlich auch: Kann sein, muss aber nicht. Ich habe von genug Beispiele gehört, wo Verweigerer arg "bedrängt" wurden in dem Gepspräch. Klar gehts den Beamten auch hier darum zu sehen, wie gut der Gegenüber diskutieren, bzw. Stellung beziehen kann.

DocDog
13-10-2006, 18:18
Einstellungsberater:D

Der Grundwehrdienst wird bei uns angerechnet (bzw. wurde es bis vor kurzem noch), aufgrund der desolaten Haushaltslage wird es wohl nicht mehr gemacht.

Das Zivi's Nachteile hatten oder garnicht genommen wurden, ist schon lange her. Allerdings ist Polizei Landessache. Kann also sein, dass es Unterschiede gibt. Im Zeitalter der Gleichberechtigung (in allen Bereichen) glaube ich das aber kaum.

himura_kenshin
13-10-2006, 20:05
Ich hab gestern mit einem Polizeibeamten von BIPNi (Bildungsinstitut der Polizei Niedersachsen) gesprochen. Ich hab' am Dienstag mein KvD-Antrag gestellt (Nach 4 Tagen Bund) und werde evtl. ausgemustert (komm psychisch nicht mit Militär klar). Auf jeden Fall hat mir dieser Beamte bestätigt, dass weder eine Kriegsdienstverweigerung noch eine Ausmusterung ein Ablehnungsgrund bei der Polizei sind. Er sagte auch, dass er selbst Kollegen hätte, die mit T5 gemustert wurden (also ausgemustert). Auch ist eine Musterung von T5 wegen psychischer Ursachen änderbar (meine psychische Verfassung kann sich ja ändern). Wenn man dann beim Einstellungstest zum Polizei-Arzt kommt, kann man dem immer noch alles in Ruhe erklären :)

D_Invader
16-10-2006, 16:06
Ist kein Problem, Ich hab Zivi gemacht.

Das wissen die natürlich und man sollte sich auch auf die Frage vorbereiten. Hab auch gesagt dass ich Kampfsport mache und SEK mich interessiert.

Dann musst du natürlich begründen, wo genau du den Unterschied dazwischen siehst. Wenn du das auch ausdrücken kannst, kein Problem. Ich bin seit 3 Wochen in meiner Ausbildung zum PK :D

-stefan-
16-10-2006, 18:20
by the way: du hast abitur, ja?
weil ohne kommste schonmal nicht zu den grün weißen.

desweiteren sind die einstellungstest der hammer. ich kenne gewiss 10 leute, die körperlich einwandfrei waren, auch ne menge im kopf haben und die deutsch und psychologischen test mit bravur bestanden haben. dann kamen sie zum arzt und es wurden dinge wie "krummer rücken" oder "herzfehler" festgestellt. nunja, da der kollege mit dem angeblichen "herzfehler" einen vater auf der kadeologie hat, und auch noch einen dr. titel hat, wurden unzählige tests an unikliniken durchgeführt und siehe da : kein fehler.

also manchmal (das war alles in nrw) passieren da schon komische dinge.
was ich damit sagen will, dass man nicht nur "top fit" sein muss. weil diese leute waren in meinen augen und in augen andere trainer/ärzte etc wirklich top fit und hatten auch alle was im köpfchen.

DocDog
16-10-2006, 21:20
by the way: du hast abitur, ja?
weil ohne kommste schonmal nicht zu den grün weißen.


Stimmt so nicht!!! Bei den meisten Polizeien wird immer noch sowohl in den mittleren als auch in den gehobenen Dienst eingestellt. Zum mittleren Dienst kann man nach wie vor mit der mittleren Reife.

-stefan-
17-10-2006, 13:31
mh. echt ?
es ist auf jedenfall auch bundesland abhängig. ich hab ne menge mitbekommen wo meine sis bei einigen b-ländern zu den tests gegangen ist und bei 90% meine ich, war (fach-)abitur pflichtvoraussetzung. ehrlich gesagt, nen 16 jährigen bubi nach der realschule zur polizei ? nein danke!

DocDog
17-10-2006, 14:44
Der Zahlenwert ist vollkommen falsch! Eher andersrum. 90% der Polizeien stellen noch in den mittleren Dienst ein. Und die anderen stellen es mittlerweile wieder um oder denken darüber nach.

Mach Dir mal keine Sorgen wegen des Alters. Da kommt noch die Ausbildungszeit und vor allem die Inhalte der Ausbildung hinzu:D