Körperspannung/ Kime [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Super-Vegeta
14-11-2002, 17:05
KÖRPERSPANNUNG

Wenn man eine Technik ausführt (z.B. Tate-Zuki) und die Technik auf das Ziel trifft, muss man dann den ganzen Körper, oder nur den ausführenden Arm anspannen?

KIME

Sollte man Kime (ausatmen) ausführen kurz, bevor der Arm auf das Ziel trifft, oder ab dann Wenn die Technik die Hüfte verlasst. Also, wenn man mit der Technik anfängt?

Michael1
14-11-2002, 17:36
Von meinem Verständnis her verdrehst du da was.

Körperspannung ist Kime, und wie der Name schon sagt sollst du dabei den ganzen Körper anspannen und nicht nur den Arm, sonst hieße es nicht Körperspannung sondern Armspannung...

Ausatmen ist der Kiai, und es gibt durchaus unterschiedliche Ansätze bei der Funktion des Kiai's.
Eine möglicher Ansatz ist der dass ein bewußtes Ausführen eines Kiai's die Körperspannung verstärkt. Das macht dann Sinn wenn der Kiai in der Endphase der Bewegung ausgeführt wird. Aber komm jetzt blos nicht auf die Idee den Rest der Zeit die Luft anzuhalten ;)

Super-Vegeta
14-11-2002, 17:54
Soll man den bei Kime von anfang an den ganzen Körperanspannen?

Denn es heist ja man soll die Technik ohne kraft ganz schnell ausführen. Kutz bevor man auf das Ziel trift die ganze kraft einsetzten und alle Muskeln Kontraieren!

Michael1
14-11-2002, 18:07
Original geschrieben von Super-Vegeta
Soll man den bei Kime von anfang an den ganzen Körperanspannen?
Nein



Denn es heist ja man soll die Technik ohne kraft ganz schnell ausführen. Kutz bevor man auf das Ziel trift die ganze kraft einsetzten und alle Muskeln Kontraieren!
Genau richtig

weudl
15-11-2002, 04:01
Für mich war immer schon fraglich, ob man beim Kime den 'gesamten' Körper anspannen soll oder ob es einfach nur darum geht die Gelenke im Körper so zu arretieren, dass die Kraftkette von der Auftrefffläche bis in den Boden geschlossen ist. Hierbei ist es dann nicht mehr erforderlich tatsächlich jeden Muskel im Körper anzuspannen, so wie dies eigentlich üblicherweise gesagt wird.

Dieser Zustand darf außerdem nur im Augenblick der Auftreffens eintreten. Es ist also eine Timingfrage, dass diese Spannung nicht zu früh oder zu spät eintritt oder zu lange angehalten wird.

Michael Kann
15-11-2002, 07:22
Wozu sollte sich der "ganze" Körper anspannen?

Welcher Nutzen entsteht dadurch für den Ausführenden?

Gruß
Mike

CeKaVau
15-11-2002, 10:05
Hallo,

ich spanne so gut wie nie den ganzen Körper an - warum auch. Ich spanne nur die Partien an, die notwendig sind, den Rückschlag der Technik in den Boden zu bringen.

Bei Fußtechniken ist es zum Beispiel recht sinnlos den Oberkörper anzuspannen.

Wenn man ein bißchen übt, kriegt man es auch hin, zum Beispiel bei einem linken Zuki die rechte Oberkörperhälfte locker zu lassen.

Tschüssi
Ike

Michael1
15-11-2002, 12:10
Ok, 'den ganzen Körper anspannen' ist wohl etwas zu einfach ausgedrückt. Es geht letztendlich darum die Kraftübertragung zu gewährleisten und die dazu notwendigen Muskeln zu nutzen, da stimme ich euch schon zu :).
'Kime' ist ja auch etwas das vor allem bei 'Erde'-Techniken zum Einsatz kommt. Dort brauche ich aber dann oft viele der grossen Muskelgruppen, bei Armtechniken z.B. den gesamten Strang von den Beinen über Hüfte, Torso, Schultergürtel, Ellenbogen und Handgelenk. Von daher rede ich da vom 'ganzen Körper', auch wenn tatsächlich nicht alle Muskeln betroffen sind.
Bei den anderen Elementen (Wind, Wasser, Feuer) spielt 'Kime' eine viel kleinere oder gar keine Rolle.

weudl
15-11-2002, 14:19
@Michael1

Meiner Meinung nach spielt Kime bei jeder Karatetechnik eine bedeutende Rolle (außer vielleicht bei runden, eher weicheren Blocktechniken). Ich verstehe unter Kime das Umwandeln von Bewegungsenergie in Deformationsenergie (Schock) beim Auftreffen. Ob es sich hierbei um eine 'geerdete' Technik handelt oder nicht ist eigentlich unerheblich. Es ist auch nicht relevant auf welche Art und Weise die Bewegungsenergie erzeugt wurde. Auch ein eingesprungener Uraken Uchi wäre ohne Kime wirkungslos.

Michael1
15-11-2002, 15:50
Hi weudl,

wenn ich von Kime spreche meine ich damit ebenfalls die 'schockartige' Umwandlung von Bewegungs- in Deformationsenergie, wobei schockartig so etwas wie maximale Umwandlung in minimaler Zeit meint.

Wenn ich beim Blocken gleichzeitig eine Positionsänderung vornehme versuche ich nicht (zwangsläufig) zu deformieren. Auch Schläge die ich als Vorbereitung für weitere Techniken einsetze haben bei mir kein Kime denn ich nutze einen Teil meiner Energie um in einen Bewegungsfluß zu erzeugen. Bei Würfen gehe ich oft in Drehbewegungen über die auch keine schnelle Deformation zur Folge haben, ähnliches gilt für Hebel, Würger und sonstige Griffe in Augen, Muskeln usw.. Die weichen Blocks ohne Positionsänderung die ich dem Wasser zuordne bei denen auch kein Kime zum Einsatz kommt hast du ja schon genannt.

Einen 'echten' Kime-Einsatz habe ich also bei vielen Schlägen und Tritten bei denen ich anschließend nicht die Position schnell wechseln will (also vor allem 'finale' Techniken) und bei Blöcken bei denen ich keine gleichzeitige Meidbewegung durchführe.
Das macht sicherlich einen wichtigen Anteil aus, aber es sind bei mir sicher nicht alle Techniken.

Super-Vegeta
15-11-2002, 16:04
Bei den anderen Elementen (Wind, Wasser, Feuer) spielt 'Kime' eine viel kleinere oder gar keine Rolle.

Wind, Wasser, Feuer? was hat das den jetzt damit zu tun?

Kime = Körperspannung. Also soll man Techniken ganz schnell ohne Kraft ausführen, bis kurz vom Ziel dann alle betrofenen Muskeln Kontraieren und Ausatmen (Kime). Stimmts?

Was meint ihr den immer mit "Die Technik in den Boden Leiten"

PS:

Welche muskeln muss man den z.B. bei einer Technik wie Tate-Zuki Kontrahieren?

Dojokun
15-11-2002, 16:15
Es gibt den Ansatz,

Karate-Prinzipien mit den 5 Elementen zu kombinieren.

Siehe:
"Karate-Dô - Philosophie in der Bewegung" von Efthimios Karamitsos!
Sehr gutes Buch!!!

Ansonsten:
Welche Muskeln Du kontrahierst steht doch schon hier...
... nur weiter oben... ;)


Oss

Dojokun

Michael Kann
15-11-2002, 17:34
Bist Du Dir Dojokun ganz sicher das SV dass dann auch findet?

Gruß
Mike ;)

Dojokun
15-11-2002, 19:14
Wer weiß....

Na ja, es sind Bilder dabei...


:biglaugh: :biglaugh:


Oss

Dojokun

weudl
15-11-2002, 19:59
@Michael1

Da hast Du natürlich recht. Ich habe mich zu meiner Schande nur auf 'normales' Karate mit Schlägen, Tritten und Blöcken bezogen. Würfe und Hebel kann und sollte man natürlich ohne Kime machen, obwohl eine Hebeltechnik mit Kime sicher eine nette Wirkung haben dürfte (allerdings wird man danach nicht mehr viel zu hebeln brauchen ;)).

Bei Blocktechniken hat man immer die Auswahl des harten Blockes mit Kime oder des weichen, aufnehmenden Blockes (mit oder ohne Tai Sabaki). Bei Schlag- und Trittechniken jedoch würde eine Technik ohne Kime lediglich schiebende Wirkung erzielen. Bei diesen Techniken würde ich daher nicht auf Kime verzichten, soferne ich die Absicht habe, entsprechende Wirkung damit erzielen zu wollen. Ich muss allerdings auch gleich zu der ganzen Thematik anmerken, dass ich ganz und gar kein Freund des harten 'Roboterkarate' bin und immer danach trachte, die Körperspannung bei meinen Techniken auf ein absolutes Minimum zu reduzieren.