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Vollständige Version anzeigen : Jūdō: Wie heißt dieser Wurf ?



asahi
15-10-2006, 17:14
Ich habe nach 18 Jahren wieder mit Judo angefangen .Damals habe ich einen Wurf gekannt habe aber leider seinen Namen vergessen.
Ich versuche Ihn mal zu beschreiben.
Tori dreht sich ein und will zu einen Wurf ansetzen. Uke steht also mit denm Bauch an seinen Rücken und erkennt seine Chance ich glaube jetzt stellt er seinen linken Fuß weiter nach außen und läßt sich mehr oder weniger nach hinten fallen.
Ist vieleicht nicht die beste Erklärung vieleicht weiß ja jemand wie dieser Wurf heißt sonst muß ich halt bis Dienstag warten und meinen Trainer fragen.

mfg
carsten:confused:

Poeck
15-10-2006, 17:26
meinst du vielleicht tani otoshi?
frag trotzdem deinen trainer, und vor allem zeig ihm den wurf, damit kann man mehr anfangen als mit einer erklärung.

Budostar80
15-10-2006, 17:39
Yo, ist Tani-Otoshi
Eindeutig

Gruß
Dirk

Schnueffler
16-10-2006, 06:16
Der Beschreibung nach würde ich mich auch der Meinung nach anschließen!
MfG
Markus

tom herold
16-10-2006, 10:02
Ja, Tani-Otoshi ist gewiß der gesuchte Wurf - und gleichzeitig erkennen wir an der marginalen Beschreibung, warum dieser Wurf als "besonders verletzungsintensiv" gilt.
Es geht eben nicht an, daß Tori "seinen Fuß hinter Uke aufstellt und sich dann anch hinten fallenläßt"!!
Wird Tani-Otoshi so angewandt, ist er erstens falsch (Wurfprinzip mißachtet!) und zweitens haut es Uke die Kniesehnen durch - kann man immer wieder beobachten.
Tani-Otoshi (=Sturz ins Tal) ist ein Wurf der Yoko-Sutemi-Waza, also der Seitfallwürfe. Daher muß Tori erstens sein Bein hinter Ukes Beine gleiten lassen und sich zweitens dabei sofort fallenlassen wie ein Stein - und zwar auf die Seite!!!
Dabei muß er Uke mit beiden Armen von sich wegstoßen. Toris Kopf muß dem Knie des eigenen Wurfbeines folgen, um zu erreichen, daß der Hüft-Rumpf-Winkel etwa 90° beträgt.
Der häufigste Fehler bei diesem Wurf ist das Aufsetzen von Toris Wurfbein hinter Ukes Bein - Toris Fußsohle steht auf der Matte und wird möglichst noch belastet. Wie und wohin will Tori denn jetzt noch fallen?
Klar, dann bleibt nur noch eins - er läßt sich von Uke weg auf den Rücken plumpsen, möglichst noch mit einer Drehung weg von Uke - und wieder mal haben wir gerissene Kniesehnen ...
Ich habe in den vergangenen zehn Jahren immer wieder gesehen, wie diese komplett falsche Anwendung des Tani-Otoshi auf diversen Matten gelehrt wurde und bin nach wie vor entsetzt darüber, daß selbst höhergraduierte Schwarzgurte nicht zu merken scheinen, daß Tani-Otoshi anders ausgeführt werden muß.
Immer wieder muß ich sehen, daß selbst höhergraduierte Schwarzgurte sich auf den Rücken plumpsen lassen, wenn sie diesen Wurf auszuführen vorgeben ...
Und oh Wunder: bei Herrn Klocke ("Wir machen Judo", ein Büchlein, welches von Fehlern strotzt, nichtsdestoweniger als offizielles Lehrmaterial des DJB gilt) finden wir den Tani-Otoshi eingeordnet in die ... Ma-Sutemi-Waza! (= "Echte, richtige Opferwüfe" - Tori fällt bei Wurfausführung auf den Rücken)
Wenn ein Träger des 7. Dan einen solchen Unfug schreibt, brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn niedriger Graduierte das dann glauben ...
Mit freundlichem Grunzen
Tom

asahi
16-10-2006, 10:28
Danke für Eure Antworten . :)

leopan8
16-10-2006, 11:06
Hy

Hier ist eine Seite wo die meisten Würfe aufgeführt werden.

http://www.judoinfo.com/gokyo1.htm

Bilder anklicken !

Gruss
leopan8

Schnueffler
16-10-2006, 11:11
Danke für die Seite!
MfG
Markus

ChrisGTJ
16-10-2006, 15:15
Hi Tom,

Frage zur Präzisierung des Wurfes (den meisten Dingen kann ich folgen): Warum muß Tori Uke wegstoßen? Und wohin ist "weg"?

Gruß,

Christoph

tom herold
19-10-2006, 11:17
Hallo Chris, wegstoßen bedeutet hier genau das - Tori muß Uke im fallen mit den Armen in Richtung von Toris Wurfbein stoßen, alldieweil er sich den Uke sonst auf den eigenen Oberkörper zieht und Uke nicht etwa auf den Rücken knallt, sondern seitlich über das angegriffene Bein auf Tori draufsemmelt.
Unseren Anfängern erkläre ich immer, daß sie erstens weit hinter Ukes Beine reingräteschen und dabei SOFORT wie ein Stein auf die Seite fallen sollen (entspricht so ziemlich der seitlichen harten Fallschule). Dabei sollen sie mit der eigenen Nase dem Knie ihres Wurfbeins folgen (damit der Hüft-Rumpf-Winkel stimmt und sie nicht etwa auf dem Rücken landen). Schließlich und endlcih muß Uke aus den bekannten, erwähnten Gründen in Richtung der großen Zehe von Ukes Wurfbein weggestoßen werden.
Diese (korrekte) Ausführung ermöglicht den Tani-Otoshi nicht nur als Konter, sondern auch als exzellenten Angriffswurf - nicht zu kontern und nur schwer zu verhindern. Ich mach das Ding rasend gerne, vor allem gegen Schwergewichtler ...
MfG
Tom

ChrisGTJ
19-10-2006, 14:07
Hi Tom,

ok, nun verstehe ich, was Du mit wegstoßen meinst. Paßt.

"Weit hinter Ukes Beine grätschen" ist auch noch etwas unklar. Es bedeutet doch wohl nicht, daß zwischen Toris wurfbein und Ukes Füßen Platz sein soll, oder? Es ist doch viel mehr so, daß im Endeffekt Tori möglichst seinen Oberschenkel hinter Ukes Füße auf dem Boden plaziert. Damit wäre das zu Boden-wie-ein-Stein erfüllt und "weit" imme Sinne von "tief" auch vorhanden (und schon wieder zwei Haare gespalten ;))

Gruß,

Christoph

uchi_mata
19-10-2006, 16:15
nach meiner und jetzt auch ergänzten interpretation des wurfes ist mit "reingraetschen" wohl gemeint, dass du dein bein nicht hinter uke abstellst, sondern immer weiter an ihm vorbeirutschst, und damit für ihn seitlich über dein bein wegschiebst...

Schnueffler
20-10-2006, 06:47
Kenne es so, daß das Bein, welches hinter Uke gebracht wird auf der Hacke immer weiter rutscht, bis ich seitlich neben Uke liege und ich mich auf ihn drauf rollen/drehen kann!
MfG
Markus

tom herold
20-10-2006, 10:43
... aber nicht auf der Hacke, Schnüffler, sondern man muß den Fuß halten wie bei der Fallschule - also den "japanischen Löffelfuß" wie beim De-Ashi-Barai machen. Nur dann kann man eng an Ukes bein weit hinter ihn rutschen, ohne daß der eigene Fuß diese Bewegung bremst.
MfG
Tom

Schnueffler
20-10-2006, 11:07
Mein Fuß ist dabei im Normalfall aber schon an Ukes Beinen vorbei und ich hebe keine Möglichkeit mehr hängen zu bleiben oder die Bewegung zu bremsen!
MfG
Markus

tom herold
21-10-2006, 09:46
@Schnüffler: das ist schön, und das ist auch gut so!;)
MfG
Tom

Schnueffler
22-10-2006, 01:35
Na dann ist ja alles in Ordnung! :D
MfG
Markus