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Vollständige Version anzeigen : Wer trainiert Überlebenstechniken/ Survival?



neo1
16-11-2002, 14:41
Hallo!
Wer trainiert Überlebenstechniken/ Survival ,warum und in welcher Form (im rahmen seiner KK) ?


Gruß neo

Stoiker
18-11-2002, 14:34
Wollte ich immer mal machen, bin aber nie dazu gekommen.

Die Bücher von Rüdiger Nehberg gefallen mir, steht fast alles drin, was man zum Thema Survival(training) wissen muß.

Viele Grüße,

Stoiker

neo1
18-11-2002, 17:37
Ja, Rüdiger ist schon klasse! war auf mehreren seiner Diavortäge, hab mehrere Bücher, seine CD und Video und muß sagen, der ganze kram ist klasse, denn er verbindet das nützliche mit dem sinnvollen!
ich hab auch viele seiner sachen in mein Training eingebaut! Er hat wirklich gute Sachen in seinen Unterlagen. Vorallem verliert er ncht den nötigen humor, was sehr wichtig ist und ihn von vielen unterscheidet!

@Stoiker: warum bist Du nie dazu gekommen??

Gruß neo1

Stoiker
18-11-2002, 19:58
Hi neo1,

tja, warum bin ich nie dazu gekommen....gute Frage.

Ich habe zwar immer mal wieder diverse Aspekte "mittrainiert", wenn ich mal auf einem längeren Wanderurlaub war, habe aber niemals ein reines Survival-Training in den heimischen Wäldern absolviert. Ich könnte jetzt allerlei Gründe à la "Der Job, das Studium, wenig Zeit usw" anführen, aber letztendlich habe ich mich niemals aufraffen können, mal was auf die Beine zu stellen.


Schande über mich:(

Viele Grüße,

Stoiker

P.S.
Wie sieht Dein Programm aus? Was und wo trainierst Du?

Andreas Weitzel
18-11-2002, 23:50
Hallo, neo,

ich glaube, wir müssen im nächsten Jahr mit ein paar Deinen und meinen Leuten raus in die Natur. Was hälst Du davon? Und "Den Härtesten aller Harten" aus Karlsruhe laden wir doch auch ein, oder?

Vielleicht macht einer oder anderer aus dem KKBoard mit :-)

Gruß
Andreas

Jazzman
19-11-2002, 00:18
Original geschrieben von neo1
Hallo!
Wer trainiert Überlebenstechniken/ Survival ,warum und in welcher Form (im rahmen seiner KK) ?


Gruß neo


Also ich verstehe nicht was Survival-Trainnig (jetzt im Sinn von überleben in der Natur) mit KK zu tun hat. Ist ja sicher interessant, aber hat überhaupt nichts mit KK zu tun.


Grüsse

Jazz

neo1
19-11-2002, 02:04
@Stoiker:
jaja, der innere Schweinehund, wer kennt ihn nicht!!
Tja, mein Programm, wie sieht es aus...also ein richtiges Programm habe ich nicht. ich habe vor jahre einmal einige Survivalseminare besucht und dort einige sachen gelernt und ansonsten habe ich mir einiges angelesen, doch was viel wichtiger ist: von zeit zu zeit (so ca,. alle zwei wochen) geh ich für ein paar stunden in den wald und übe/teste diverse wildnistechniken. Dies ergänzt sich gut zu meiner Messersammelleidenschaft, da ich dort die messer auch testen kann!
und dann mache ich vo zeit zu zeit noch Wochenendkurztrips, wo ich ebenfalls diese sachen übe oder einfach nur spaß daran habe draußen in freier natur mit wenig ausrüstung zu sein !

das wichtigste ist dabei, das man es wirklich macht und nicht nur bücher darüber liest, der rest kommt (fast) von selbst!!

@ Andi:
ja, das machen wir auf jedenfall und de langhaarige aus karlsruhe darf natürlich nicht fehlen, haha!!
wenn der ein oder ander aus dem KKBoard mitmachen würde, wäre das bestimmt auch nicht das schlechteste!!

@jazzman:
Zitat: "Ist ja sicher interessant, aber hat überhaupt nichts mit KK zu tun."
das stimmt so nicht, denn es gibt einige KK wie z.B. Systema, Ninjutsu etc., welche auch das Überleben trainieren.
Dies hat historische und praktische Gründe, da die Krieger der Vergangenheit (und einige auch heute) nicht nur im Kämpfen, sondern auch in Überlebenstechniken und der Heilkunst geschult waren(werden)!
Wenn man näher darüber nachdenkt, so macht das auch völlig Sinn!!

Gruß Neo

Andreas Weitzel
19-11-2002, 10:13
Hallo, Jazzman,

um neo1 zu unterstützen, formuliere es so (gilt erst mal für Systema, aber vielleicht auch für manches andere): Es ist die Kunst des Überlebens in extremen Situationen. Und ein Kampf mit oder ohne Waffen ist eine davon. Es gibt aber andere extreme Situationen, die man genauso überstehen muß. Fazit: Eine Kampfkunst hat sehr wohl etwas mit dem Überlebenstraining zu tun. Sie ikann man nähmlich als ein Teil davon ansehen.

Gruß
Andreas

Moritz
19-11-2002, 13:13
Ein Buch von Nehberg kann man sich im Moment von kickme.to/dr-gonzo runterladen.

Jazzman
19-11-2002, 14:32
Den verweis auf das Ninjutsu hab ich erwartet, wollte erst bei meiner vorherigen Antwort darauf eingehen, dachte mir dann aber ich lass es und schau mal ob ihr wirklich damit kommt. Also zum Ninjutsu. Klar gehörte überleben in der Natur dazu, als Spion im alten Asien musstest du das können. Um zum Beispiel eine Handelsrute damals vielleicht ein gut ausgebauter Weg, tagelang zu beobachten. Heute ist der gut ausgebaute Weg eine Autobahn, und der Wald in dem sich unser Spion versteckte vielleicht eine Weide, oder überbaut mit Hochhäuser. Also müsste ich eigentlich Survival-Training in der Grossstadt betreiben.
So, jetzt kommen wir zum nächsten Gedankengang, diesmal nem ich euch den vorweg :D. Es gibt eigentlich in allen Kampfkünsten Methoden, Waffen, oder Taktiken die heute eigentlich Nutzlos sind und trotzdem trainiert werden. Warum, weil man einfach Spass daran hat, und die Herausforderung meistern will, ist auch gut und recht so. Aber beim Survival ists für mich ein bisschen so wie mit dem Kämpfen. Du kannst 1 Million Techniken können, x Prüfungen schon abgelegt haben, und einem richtigen Kampf, oder besser einer wirklich guten Simulation, also Sparring, zwar kontrolliert aber doch möglichst alle Angriffe erlaubend, bist du immer aus dem Weg gegangen. Weils weh tut, wer kämpft muss auch einstecken! Genauso ists beim Survival, ist ja gut und recht, mal in den Wald zu gehen, und sich einen Unterschlupf zu bauen. Oder zu versuchen einen Pfeilbogen oder eine Speerschleuder zu bauen, Fallen aufzustellen usw. Aber habt ihr schon mal wirklich versucht nur 48 Stunden nur mit den Kleidern die ihr tragt zu überleben in der Natur. Gab doch im deutschen Fernsehen vor mehreren Jahren eine Sendung, die hiess glaub ich "1 gegen 1". Da machten ca. 8 Leute das Experiment mit, und lebten 2 Wochen nur mit dem was sie gerade an hatten in einem Tal. Die Hälfte gab nach einer Woche auf. Dort konntest du mal sehen, das du zuerst echt Hunger haben musst, bevor du erfinderisch wirst, und zB Heuschrecken grillierst und isst.
Ich habe nichts gegen Survival, finde es auch sehr interessant, aber auch da kommst du nicht um die Simulation einer echten Situation (Hunger, Kälte) nicht herum, sonst ist es Pfadfinder spielen.


Grüsse

Jazz

Andreas Weitzel
19-11-2002, 18:56
Hallo, Jazzman,

UND?... Was willst Du damit sagen? Auf jeden Fall hast Du nichts neues entdeckt oder erfunden... Kämpfen lernt man durchs Kämpfen? Genau das tun wir. Überleben lernt man durchs Überleben? Genau das tun wir auch... Und wenn Du das Training mit "alten" Waffen und das Erlernen der "alten" Taktiken als nutzlos bezeichnest, dann heißt es, daß Du nichts davon verstanden hast... Ganz einfach... Denn es geht dabei um viel mehr :-))

Gruß
Andreas

Jazzman
19-11-2002, 22:39
Original geschrieben von Andreas Weitzel
Hallo, Jazzman,

UND?... Was willst Du damit sagen? Auf jeden Fall hast Du nichts neues entdeckt oder erfunden... Kämpfen lernt man durchs Kämpfen? Genau das tun wir. Überleben lernt man durchs Überleben? Genau das tun wir auch... Und wenn Du das Training mit "alten" Waffen und das Erlernen der "alten" Taktiken als nutzlos bezeichnest, dann heißt es, daß Du nichts davon verstanden hast... Ganz einfach... Denn es geht dabei um viel mehr :-))

Gruß
Andreas

Ok, also, dass ich nichts neues erfunden oder entdeckt habe, ist mir auch klar, hab ich auch nirgends behaupt. Ebenfalls nicht behauptet habe ich, dass alte Methoden, Waffen und Taktiken einfach nutzlos sondern heute nutzlos. Ist ein Unterschied, jedenfalls für mich. Denn sind wir ehrlich, wenn ich den Umgang mit der Hellebarde (ich nehm die Hellebarde hier als Beispiel, ich übe mich nicht im Umgang damit) übe, dann wird die Wahrscheinlichkeit das ich dies je in einer realen Situation umsetze um mich zu verteidigen gleich null sein. Früher allerdings wurde die Hellebarde als Waffe eingesetzt, und darum auch ihr Umgang gelehrt. Was mich denoch dazu treibt den Umgang damit zu lernen ist vielleicht die Ästhetik dieser Waffe, oder weil es zu meinem Stil (ist bei mir auch nicht der Fall, aber eben, des Beispiels wegen) gehört, etc. Also was hab ich denn so falsch verstanden, deiner Meinung nach?
Nun noch zum Überleben. Du sagst, du lernst Kämpfen durch Kämpfen, glaub ich dir. Aber wenn du sagst, du lernst Überleben durch Überleben, glaub ich dir nicht. Sorry, da kommt wieder meine Frage die du noch nicht beantwortet hast. Hast du schon mal nur für 48h versucht in der Natur zu überleben. Von mir aus auch mit minimaler Ausrüstung wie Messer und Zündhölzer, aber ohne die Gewissheit am Abend trocken und nicht allzu kalt schlafen zu können, und ohne die Sicherheit was zum Essen und Trinken zu finden.
Und was ich damit sagen will. Will ich kämpfen, mach ich eine KK/KS, will ich in der Natur überleben, dann lern ich erstmal die Natur kennen, lerne Waffen (zur Jagd, also diesmal keine Hellebarde :D) zu bauen, lerne damit zu Jagen. Lerne Schlafstellen zu bauen etc. Das alles braucht Zeit, viel Zeit, die vor allem fürs praktische ausführen draufgeht. Und deshalb kann ich mir nicht vorstellen, das noch so ein bisschen nebenher in die Kampfkunst einzubinden.


Grüsse

Jazz

Andreas Weitzel
19-11-2002, 23:55
Hallo, Jazzman,

so, jetzt eins nach dem anderen...

"Ebenfalls nicht behauptet habe ich, dass alte Methoden, Waffen und Taktiken einfach nutzlos sondern heute nutzlos... Was mich denoch dazu treibt den Umgang damit zu lernen ist vielleicht die Ästhetik dieser Waffe, oder weil es zu meinem Stil ... gehört, etc. Also was hab ich denn so falsch verstanden, deiner Meinung nach?"

Mit einem Messer lernt man am besten, sich sehr ökonomisch zu bewegen. Mit einem Schwert oder Säbel lernt man die Präzision der Bewegung am besten. Mit einem Stock - das Distanzgefühl und die Aufmerksamkeit. Mit einer Peitsche lernt man am besten, sich schnell und spontan zu bewegen. Mit einer Helebarde - die großräumige Wahrnehmung. Usw. Usf.

Es geht dabei nicht primär darum, daß man den Umgang mit einer oder anderen Waffen erlernt. Jede dieser Waffen ist ein Trainingsgerät, mit dem wir unsere Sinne trainieren können. Und manche Fähigkeiten und Fertigkeiten kann man nur mit bestimmten Waffen erlernen.

"Aber wenn du sagst, du lernst Überleben durch Überleben, glaub ich dir nicht. Sorry, da kommt wieder meine Frage die du noch nicht beantwortet hast. Hast du schon mal nur für 48h versucht in der Natur zu überleben."

Hm... Du stellst mir erneut eine Frage. Dabei glaubst Du mir nicht, wenn ich eine Aussage treffe, mit der ich alle Deine Fragen beantworte. Das widerspricht sich eindeutig. Aber was soll's... Ja, ich habe nicht nur "versucht" und nicht nur "48h". Und nicht nur ein Mal :-)

"...will ich in der Natur überleben, dann lern ich erstmal die Natur kennen..."

Ich habe in den Karpaten gelebt, ich habe lange Zeit im Polarkreis verbracht, ich war von Zeit zur Zeit in Taiga, und ich habe eine Weile in den Alpen gelebt. Also habe ich Deinen Ratschlägen genaustens gefolgt, wie Du siehst :-))

"Und deshalb kann ich mir nicht vorstellen, das noch so ein bisschen nebenher in die Kampfkunst einzubinden."

Jazz, wenn Du meine Texte aufmerksam gelesen hast, dann hast Du sicherlich folgende Aussage gesehen: "Eine Kampfkunst hat sehr wohl etwas mit dem Überlebenstraining zu tun. Sie kann man nähmlich als ein Teil davon ansehen." War hier die Rede davon, das Überleben in die Kampfkunst einzubinden? Nein. Weil die Kampfkunst bereits ein Teil des Überlebens ist.

Gruß
Andreas

Jazzman
20-11-2002, 03:25
...Ja, ich habe nicht nur "versucht" und nicht nur "48h". Und nicht nur ein Mal :-)


Jetzt machst du mich neugierig, erzähl mal. Unter welchen Umständen, mit was für Ausrüstung, wie lang warst du denn unterwegs


Ich habe in den Karpaten gelebt, ich habe lange Zeit im Polarkreis verbracht, ich war von Zeit zur Zeit in Taiga, und ich habe eine Weile in den Alpen gelebt...

An einem Ort zu Wohnen und zu Leben ist aber nicht das gleiche wie dort ohne Dach über dem Kopf zu überleben, oder warst du dort jeweils Outdoor?


Grüsse

Jazz

Andreas Weitzel
20-11-2002, 09:23
Hallo, Jazz,

jetzt sag nicht, daß Du neugierig bist :-))) Aber mal im Ernst. Wir haben immer wieder "Ausflüge" in die Natur gemacht, bei denen wir uns selbst verschiedene Aufgaben gestellt haben. Das haben wir im Sommer, wie auch im Winter gemacht. Ausrüstung? Wir haben kein Geld dafür gehabt :-) Das meiste haben wir uns selbst gebastelt. Ein Messer haben wir aber immer dabei gehabt. Manchmal ein kleines Beil. Wir haben geangelt, Flüsse überquert, geklettert. Und natürlich gekämpft. Ein Kampftraining in der freien Natur ist etwas herrliches.

Gruß
Andreas

Fidibus
20-11-2002, 10:10
@Andreas

Ich habe festgestellt, dass sehr viele, die hier in Deutschland aufgewachsen sind (einschließlich mir) durch ihre Erziehung den Bezug zur Natur verloren haben.

Es scheitert oft an solch banalen Dingen, wie Feuer machen ohne Hilfsmittel, welche Pflanzen sind essbar usw.

Ich habe durch meine Frau, sie ist Russin, erst diese Dinge gelernt. Für sie war es normal, schon als Kind zog ihre Familie jedes Wochenende in den Wald, um Pilze und Beeren zu sammeln. Nötigenfalls wurde dort auch übernachtet.

Du bist auch dort aufgewachsen, für Dich ist es auch normal, aber für die meisten Deutschen ist es ein Abenteuer.

Gruß Fidibus

neo1
20-11-2002, 10:16
ah, die Diskussion kommt ja richtig ins Rollen.
ich wollte zwar eher konstriktivere sachen hören, aber so ists mir auch recht!
@ Jazzman:
Betr. Ninjutsu: das Ninjutsu war nicht immer die Kunst der Spione und meuchelmörder, sondern hat sich als eine Kunst von leuten entwickelt, welche verfolgt wurden und Überleben wollten. deshalb waren diese meister des Überlebens in allen Situationen.
Aber natürlich auch als Spione, ferspäher oder auch sonstige Spezialeinheiten, mußten diese in der freien natur überleben können. ist heute ja nicht anders.
wie Andi bereits angeführt hat, hat dies nicht nur etwas mit der tätigkeit zu tun, sondern auch mit vielen anderen faktoren. Selbstbewußtsei z.B.
Eine wahre kampfkunst kann man wohl eher als Selbstschutz bezeichnen, denn als selbstverteidigung. Sie muß es einem ermöglichen in allen extremen situationen zu überleben und nicht nur im Kampf. Wenn sie einem nur beibringt, wie man andere mögliochst schnell umhaut, so ist es für mich keine wahre kampfkunst!!
was nützt es Dir, wenn Du dein lebenlang trainiert hast angriffe abzuwhren und dir dann bei einem spaziergang ein bein brichst und dort verendest!
Ebenso verhält es sih mit der gesundheit!

Was das training angeht: Ja, es ist, genauso wie Kampfkunstraining, an vielen Stellen unangenehm und man muß, wenn man es richgtig macht, lernen mit unangenehmen Gefühlen wie Angst, schmerz, Hunger Durst, Kälte etc. leben lernen. genau darum geht es!(Es ist also weit mehr, als einen speer bauen und dann denken, daß man der große Jäger ist!!)
Dies führt mich zu deinem vergleiuch mit den "veralteten Techniken/ Waffen": Wenn es eine wahre kampfkunst ist, welche Wert auf Überleben in realen kampfsituationen legt und auch von solchen leuten weitergegeben wird, so werden diese das weitergeben, was die Schüpler "formt". Hier kommen dann diese "nicht mehr up to date" Waffen ins spiel, welche sousagen als werkzeuge benutzt werden, um diverse Ziele zu erreichen (die man vielleicht mit modernen Werkzeugen nicht mehr so erreicht!).
Andi hat das ja ganz gut erläutert!!

Im letzten Punkt gebe ich Dir recht: es ist wie im Kampfkunstraining: man muß es machen und nicht nur darüber reden: erfahrung heißt hier das zauberwort. Im bereich Survival genauso wie im kampfbereich nützt es einem herzlich wenig, wenn man zig Bücher gelesen hat , aber nie auch nur annäherdn draußen war und erfahrung gesammelt hat!!
und deshalb ja, ich war schon mit minimaler ausrüstung mehr als 48 h draußen und auch bei scheißwetter und ohne viel zu essen, ohne viel schlaf und mit ziemlich viel anstrengung. Und ja, das alles braucht Zeit, wenn man es richtig machen will, aber die Früchte davon hast Due in deinem ganzen Leben!! Wie Andi schon sagt, es ist keine kleine Ergänzung der kampfkunst, sondern es ist das gleiche bzw. ein Teil davon!!

Doch wie sieht es eigentlich mit Dir aus Jazzman: Hast du jemals Survival trainiert /praktiziert oder mit his torischen waffen unter Anleitung trainiert??

@ Andi: Danke für die beiträge, ich freu mich auf unsere Aktivitäten in freier natur nächstes jahr und bin gespannt von Dir zu lernen!!

@Fidibus:
ich gebe dir vollkommen recht: als Stadtmensch kennt man diese Dinge nichtmehr. menschen vom Land haben es da wesentlich einfacher!!

Gruß neo1

Andreas Weitzel
20-11-2002, 10:17
Hallo, Fidibus,

hmmmmm... Pilze und Beeren sammeln... Das waren Zeiten! :-)

Gruß
Andreas

Jazzman
21-11-2002, 02:09
@Andreas


...Jazz, wenn Du meine Texte aufmerksam gelesen hast...
Dann schreib ich, dass du mich neugierig gemacht hast. Und deine Antwort:



...jetzt sag nicht, daß Du neugierig bist :-))) ...
Soll ich dich jetzt auf deinen eigenen Text verweisen, oder einfach einen dummen Spruch machen, ups schon passiert. Sorry, konnts mir nicht verkneifen, aber du darfts es mir zurückgeben. :D



@Neo1


Eine wahre kampfkunst kann man wohl eher als Selbstschutz bezeichnen, denn als selbstverteidigung. Sie muß es einem ermöglichen in allen extremen situationen zu überleben und nicht nur im Kampf. Wenn sie einem nur beibringt, wie man andere mögliochst schnell umhaut, so ist es für mich keine wahre kampfkunst!!
was nützt es Dir, wenn Du dein lebenlang trainiert hast angriffe abzuwhren und dir dann bei einem spaziergang ein bein brichst und dort verendest!
Ebenso verhält es sih mit der gesundheit!!!

...Wie Andi schon sagt, es ist keine kleine Ergänzung der kampfkunst, sondern es ist das gleiche bzw. ein Teil davon!!
Eine Kampfkunst lehrt dich also in extremen Situationen zu überleben, dann sind der "Unfall im Haushalt" und der "Autounfall" die beiden Situationen die du in dem Fall am häufigsten trainierst, da du sie am ehesten antreffen wirst, stimmts?



Hier kommen dann diese "nicht mehr up to date" Waffen ins spiel, welche sousagen als werkzeuge benutzt werden, um diverse Ziele zu erreichen (die man vielleicht mit modernen Werkzeugen nicht mehr so erreicht!)
Was machen den Stile, die relativ wenig Waffen haben, gibt es in dem Fall Dinge die sie gar nicht vernünftig üben können, und deshalb anderen Stilen unterlegen sind (da begeben wir uns mal wieder auf ganz heisses Terrain: welches ist der beste Stil :D), ich denke nicht, oder?




Doch wie sieht es eigentlich mit Dir aus Jazzman: Hast du jemals Survival trainiert /praktiziert oder mit his torischen waffen unter Anleitung trainiert??
Ich hab mich mal für historische Jagdwaffen (Speerschleuder, Pfeilbogen) interssiert. Aber mich nur mit den Kleidern die ich anhab und nem Messer tagelang in die Wälder zu schlagen, hab ich noch nie versucht. Gehört, wie ich schon erwähnt habe, für mich auch nicht zu einer KK-Ausbildung.


Grüsse

Jazz

Andreas Weitzel
21-11-2002, 09:11
Hallo, Jazz,

"... du darfts es mir zurückgeben."

Bei einer günstigen Gelegenheit... Wieso nicht? :-)))

"... dann sind ... die beiden Situationen die du in dem Fall am häufigsten trainierst, da du sie am ehesten antreffen wirst, stimmts?"

Muß man denn wirklich einzelne Situationen trainieren? Wie wäre es, wenn man sein Training so gestaltet, daß der Körper und die Psyche auf jede Situation entsprechens reagieren können? Auch auf eine unbekannte Situation.

"Was machen den Stile, die relativ wenig Waffen haben, gibt es in dem Fall Dinge die sie gar nicht vernünftig üben können ...?"

Was macht jemand, der noch nie geschossen hat? Schiesst er deswegen schlechter, als einer, der jeden Tag mit dem Schiessen verbringt? Die Antwort kannst Du Dir selbst aussuchen.

"... und deshalb anderen Stilen unterlegen sind..."

Es kommt darauf an. Ein Geländewagen von "Land Rover" hat keine Chance gegen einen Ferrari auf einer Rennstrecke. Aber vergleiche die beiden mal in der Wüste, im Wald oder im Schnee. Also wer ist jetzt wem unterlegen?

Gruß
Andreas

neo1
21-11-2002, 10:26
hi Jazzman
die Maßnahmen bei einem "Unfall im Haushalt" und einem "Autounfall" braucht man nicht sonderlich zu trainiern und sie entsprechen den Verfahrensweisen bei einer Survivalsituation: Unfallstelle absichern, Erste Hilfe leisten, Hilfe holen.
Was jedoch viel wichtiger ist, und was man u.a. durch das Trainieren vom Überleben in extremen situationen üben kann, ist das ruhig bleiben und Übersicht bewahren. Und glaub mir, dann macht sich ein solchen Training bezahlt!

was die Stile angeht, die relativ wenig mit Waffen trainieren, so denke ich, daß sie zum selbstschutz nur dann taugen, wenn sie die Ziele, welche durch das Waffentraining erreicht werden sollen, anderweitig erlernen. Wie das gehen soll, weiß ich jetzt allerdings nicht.

Ich habe seinerzeit u.a. vom Goshin Jitsu zum Ninjutsu gewechselt, da im Ninjutsu mehr mit Waffen trainiert wurde und dies höhere psychische und körperliche Ansprüche an mich gestellt hatte!

Welche Kampfkunst trainierst Du??

Gruß neo1

Jazzman
21-11-2002, 18:41
@ Neo1


die Maßnahmen bei einem "Unfall im Haushalt" und einem "Autounfall" braucht man nicht sonderlich zu trainiern und sie entsprechen den Verfahrensweisen bei einer Survivalsituation: Unfallstelle absichern, Erste Hilfe leisten, Hilfe holen.
Was jedoch viel wichtiger ist, und was man u.a. durch das Trainieren vom Überleben in extremen situationen üben kann, ist das ruhig bleiben und Übersicht bewahren. Und glaub mir, dann macht sich ein solchen Training bezahlt!
Also ich verhalte mich anders wenn ich im Wald bin, als wenn ich an einen Unfall heranfahre. Und wegen dem ruhig bleiben und der Übersicht, schreib ich gleich noch etwas weiter unten, da Andreas ähnlich wie du arrgumentiert



Welche Kampfkunst trainierst Du??
Wing Chun


@ Anreas



Muß man denn wirklich einzelne Situationen trainieren? Wie wäre es, wenn man sein Training so gestaltet, daß der Körper und die Psyche auf jede Situation entsprechens reagieren können? Auch auf eine unbekannte Situation.
Nein musst du nicht. Ist meiner Meinung nach auch nicht möglich sich auf alles vorzubereiten. Aber wenn du konsequent dich auf möglichtst vieles vorbereiten willst, dann musst du deinen Körper trainieren, und zwar ganz allgemein, also viel Spass im Fitnesscenter. Und dann musst du dein Psyche noch auf Stress vorbereiten, auch wieder ganz allgemein zB durch autogenes Training, weil mit Survival-Training übst du ja sonst eine spezifische Extremsituation, und zusätzlich eine, bei der die Wahrscheinlichkeit das sie eintritt sehr gering ist.




Was macht jemand, der noch nie geschossen hat? Schiesst er deswegen schlechter, als einer, der jeden Tag mit dem Schiessen verbringt? Die Antwort kannst Du Dir selbst aussuchen.
Es ging aber darum, dass du sagst, man benutzt Waffen und Situationen, um andere Attribute zu schulen. Das unser Hobbyschütze besser schiesst, ist ja klar. Aber eignet er sich dadurch etwas an, das ihm in einem Kampf hilft (natülich ohne Gewehr :) )



Es kommt darauf an. Ein Geländewagen von "Land Rover" hat keine Chance gegen einen Ferrari auf einer Rennstrecke. Aber vergleiche die beiden mal in der Wüste, im Wald oder im Schnee. Also wer ist jetzt wem unterlegen?

Ich würde aber nur die Bauweise des Autos mit dem Stil vergleichen, und den Motor mit dem Kämpfer, denn wenn der Ferrari durch seine Bauweise besser für die Rennstrecke geeignet ist nütz im das nichts, wenn der Motor eines VW-Käfers darin steckt, umgekehrt, hat der Landrover nicht die optimalen Voraussetzungen für die Rennstrecke, kann aber mit 400 Pferdchen den VW-Käfer-Ferrari Staub schlucken lassen.


@Neo1 und Andreas

Ich glaube, unsere Disskussion dreht sich im Kreis, keiner und alle werden Recht behalten. Schlussendlich ist meine Meinung, Survival-Training gehört nicht in eine KK-Ausbildung, eure Meinung ist das Gegenteil. Dass wir unterschiedliche Ansichten haben was eine KK-Ausbildung beinhalten sollte wird der Grund sein, dass wir nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Das Schöne dabei ist doch das jeder von uns überzeugt ist, das Richtige für sich zu tun, was uns schlussendlich die Motivation zum Training aufrecht erhält.


Grüsse

Jazz

Andreas Weitzel
21-11-2002, 19:36
Hallo, Jazz,

"... dann musst du deinen Körper trainieren..."

Absolut richtig.

"... zwar ganz allgemein, also viel Spass im Fitnesscenter."

Die "Fitnesscenter-Methoden" sind nach meiner persönlichen Meinung (von der ich keinen überzeugen will) nicht geeignet, um ein effektives, sinnvolles und vor allem gesundes Training zu bieten.

"Und dann musst du dein Psyche noch auf Stress vorbereiten..."

Und wieder absolut richtig.

"... auch wieder ganz allgemein zB durch autogenes Training..."

Das autogene Training ist gut, bleibt aber immer noch nur Theorie. Man soll auch etwas "dynamischere" Übungen machen, um sich auf den Stress wirklich vorzubereiten.

"... mit Survival-Training übst du ja sonst eine spezifische Extremsituation, und zusätzlich eine, bei der die Wahrscheinlichkeit das sie eintritt sehr gering ist."

Das Überlebenstraining ist eine der besten Methoden, um zu lernen, wie man mit dem Stress umgeht.

"Das unser Hobbyschütze besser schiesst, ist ja klar. Aber eignet er sich dadurch etwas an, das ihm in einem Kampf hilft"

Hier spricht jemand, der noch nie gelernt hat, mit Handfeuerwaffen umzugehen :-) Und ich meine nicht das Schießen auf der Schießbahn, sondern wirklich das komplette Umgehen mit der Waffe. Damit schult man die Beweglichkeit, die Kontinuität, die Gelassenheit, die Ausdauer, die Selbstkontrolle, die Einschätzung der Gefahr, die Ökonomie der Bewegung usw. usf. Wenn das nichts für einen Kampf bringt...

"... du sagst, man benutzt Waffen und Situationen, um andere Attribute zu schulen."

Frage: Hast Du schon mal probiert, Dich in einem Menschenkreis zu bewegen, wo jeder Angreifer einen Stock, einen Säbel oder eine Peitsche hat? Probier es mal :-) dann wirst Du verstehen, was ich meine.

"Das Schöne dabei ist doch das jeder von uns überzeugt ist, das Richtige für sich zu tun, was uns schlussendlich die Motivation zum Training aufrecht erhält."

Und hier stimme ich Dir voll und ganz zu! Es ist aber trotzdem eine interessante Diskussion. Gib doch zu :-)

Gruß
Andreas

Jazzman
22-11-2002, 02:47
Original geschrieben von Andreas Weitzel

Es ist aber trotzdem eine interessante Diskussion. Gib doch zu :-)

Gruß
Andreas

Sicher ist sie interessant (sonst wär ich schon lang still), aber irgendwann kommt der Punkt, an dem jeder die Meinung des Anderen verstanden hat, auch wenn er eine andere hat. Für mich haben wir diesen Punkt erreicht, für dich nicht?. An diesem Punkt angekommen lohnt sich disskutieren nicht mehr wirklich, dass sollte man sich und dem/den anderen eingestehen. Ich freue mich dafür, das wir bis zuletzt Argumente und nicht blöde Sprüche benutzt haben.


Grüsse

Jazz

P.S. ach wie war dass nochmal mit Surv... *zwinker* :D

Andreas Weitzel
22-11-2002, 09:43
Hallo, Jazz,

ich bin einverstanden. Der Punkt ist tatsächlich erreicht. Also, dann bis zur nächsten guten Diskussion :-))

Gruß
Andreas

neo1
26-11-2002, 23:52
hallo Jazzman
auch wenn die diskussion für Dich schon abgeschlossen ist, wollte ich mich nochmals kurz melden und ein wenig auf das geschriebene eingehen:

das Überlebenstraining ist meiner meinuing nach eines der besten methoden, um sich selbst kennenzulernen und seine Position im leben bewußt zu werden.

beim Überlebenstraining muß man zugleich ruhig bleiben, aber auch seinen Überlebenswillen stärken und bereit sein zu kämpfen (im Sinne von aktiv zu werden) durchzuhalten etc.
Man muß aber auch lernen sich anzupassen und nicht nur mit dem Kopf durch die Wand zu rennen, denn die Natur ist ein unerbitlicher Schiedsrichter.
Man muß lernen zu improvisieren, die Übersicht zu behalten, aber auch auf detail zu achten. man muß lernen alleine sowie in der Gruppe zu handeln, man muß seine Ängste sehend überwinden etc.

All dies sind Eigenschaften, welche man sich in unserer heutigen Konsumgesellschaft immer weniger kennen lernt, welche jedoch für das trainieren einer kampfkunst meiner meinung nach wichtig sind!

Und so ist das Überlebenstraining für mich ähnlich wie das Waffebntraining ein Hilfsmittel/ Werkzeug, um bestimmte meiner Eigenschaften zu trainieren und bewußter zu leben!

Letztendlich lernt man beim Überlebenstraining sehr viel über das Leben - und das ist es, was eine kampfkunst eigentlich lkeisten sollte!

In diesem Sinne Gruß neo1

MMunsei
30-11-2002, 09:03
Hallo,

ich gehe recht regelmäßig in die Berge. Hochalpinbergwandern!

Mal mit mehr und mal mit wenig Ausrütung. Das einzige was mich
aus Gefährlichen Situationen gerettet hat, war das ich Ruhe
bewahrt habe.

Grenzen entstehen im Kopf und ich muß diese sehen, erkennen und wenn möglich verschieben.

Es zählt nur das Überleben und der Instinkt weiß einem sehr häufig den weg!

Gruß
MMunsei

PS wollte mein Senf auch noch dazugeben :-)

-erdmännchen-
14-07-2003, 12:56
Hallo Andreas, hallo Neo1

darf man fragen ob ihr dieses Jahr schon unterwegs wart, wie angekündigt?

Rocco
14-07-2003, 22:28
Ich habe mir letzten Sommer ein par Trainingskollegen gekrallt, diese Farbkugelpistolen besorgt und dann 4 jagen 1 "gespielt", als die Kugeln alle waren wurde so gekämpft.

Kommt dem was ihr unter Survival - Training versteht doch bestimmt schon dehr nahe, oder?

Playmaker
21-07-2003, 09:46
Hallo

hmm wenn ihr zur KK auch noch das Überleben im Wald rechnet dann ist es schon ein weit gefasster Begriff von KK!

Im Übrigen denke ich das es noch niemanden Geschadet hat wenn er mal gesehen hat wie das Leben ohne Zentralheizung, Tiefkühltruhe und Auto aussieht.

Ich kenn im übrigen eine Gruppe die zumindest Ansatzweise das Überleben im Wald im Rahmen einer KK trainiert: Bundeswehr.

Kleiner Scherz am Rande!