Fragen zum Thema "Kickboxen" [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Fragen zum Thema "Kickboxen"



watergate
18-11-2002, 12:43
Hi!

Hab ein paar Fragen zum Kickboxen ...

Und zwar:

1.) Was ist Kickboxen genau (Mischungen, Karate, Boxen, Unterschiede, ...)?

2.) Gibt´s im Kickboxen auch Gürtel (Klassen) wie z.B. beim Karate?

3.) Wie laufen Turniere ab - Wie beim Karate OHNE direktem Körperkontakt - oder wie beim Boxen MIT direktem Körperkontakt?

4.) Geht Kickboxen mehr in Richtung Kraft(Ausdauer) oder Schnelligkeit?

5.) Wird mehr mit Händen oder Beinen gearbeitet?

6.) Verletzungsrisiko?


Bitte um reichlich Antworten =) ... bin ein WASCHECHTER Anfänger und bei uns in der Gegend ist jetzt ein Kickbox-Verein gegründet worden ...


Vielen Dank im Voraus!


Cu,
watergate

Harrington
18-11-2002, 13:06
Original geschrieben von watergate
Hi!

Hab ein paar Fragen zum Kickboxen ...

Und zwar:

1.) Was ist Kickboxen genau (Mischungen, Karate, Boxen, Unterschiede, ...)?

Kickboxen wurde aus dem Boxen und den asiatischen Kampfsportarten wie Karate,Taekwondo etc.vor allem in den USA entwickelt.

2.) Gibt´s im Kickboxen auch Gürtel (Klassen) wie z.B. beim Karate?

Ja,gibt es.

3.) Wie laufen Turniere ab - Wie beim Karate OHNE direktem Körperkontakt - oder wie beim Boxen MIT direktem Körperkontakt?

Kommt drauf an ob im ,Semi oder Vollkontaktmodus gekämpft wird.Bei den erstgenannten soolte es nur zu leichterem Kontakt(sagt der Name schon..)kommen,beim Vollkontakt auch bis zum Ko.

4.) Geht Kickboxen mehr in Richtung Kraft(Ausdauer) oder Schnelligkeit?

Beides

5.) Wird mehr mit Händen oder Beinen gearbeitet?

Kommt auf den einzelnen Kämpfer an was ihm mehr liegt,man darf allerdings nicht nur boxen,es gibt eine Mindestanzahl von Kicks die zu absolvieren sind.Manche kicken viel.manche weniger.

6.) Verletzungsrisiko?

Nicht höher als bei anderen Kampfkünsten auch,blaue Flecken oder auch ein blaues Auge muss man manchmal einkalkulieren.Aber das gibt es beim Hand oder Fußball wohl auch,oder?


Bitte um reichlich Antworten =) ... bin ein WASCHECHTER Anfänger und bei uns in der Gegend ist jetzt ein Kickbox-Verein gegründet worden ...


Vielen Dank im Voraus!


Cu,
watergate ;) ;)

Pantha
18-11-2002, 17:57
Original geschrieben von watergate

Bitte um reichlich Antworten =) ... bin ein WASCHECHTER Anfänger und bei uns in der Gegend ist jetzt ein Kickbox-Verein gegründet worden ...


Na dann auf, gehe mal zum Probetraining hin;) Und schreib uns wie es war:)

Zeroboy, hat so ziemlich alles gesagt.

Zu 1. Kickboxen ist soweit ich das weiß hauptsächlich aus dem Vollkontakt-Karate entstanden.

Zu 5. Ein guter Trainer (meiner Meinung nach) trainiert auch mal nur Boxen.

Zu 6. Verletzungen kann es geben aber wirklich nicht mehr als bei anderen Sportarten auch!

Viele Grüße

Panther

watergate
19-11-2002, 09:38
hi!

erstmal danke für die raschen antworten!

also gestern hatten wir von 19 - 21 uhr das erste training (schnuppertraining) und ich muss sagen es war ECHT heavy

(seeeeehr anstrengend) aber bin total begeistert =)

die erste halbe stunde wärmten wir auf danach "lernten" wir die ersten details (begrüßung, grundstellung,

handschläge, kicks, ...)

probleme hatte ich vorallem bei den kicks - muss schleunigst mit dehnübungen starten damit ich mit den beinen auch

kerzengerade arbeiten kann ...

ich bin jedenfalls total begeistert und kann kickboxen jeden empfehlen der was für seinen körper tun will.

ein blöder nebeneffekt: habe auf beide großen zehen je ne fette blase ... =)


noch ne frage: wie lange muss man rechnen bis mann die grundstellungen, grundhandschläge & grundkicks bei echt ehrgeizigem training beherscht?



cu,
watergate

Nino
19-11-2002, 09:44
Wenn du viel trainierst dauert das nicht allzu lange aber anonsten ist der Weg so und so das Ziel ;)

Cya

Pantha
19-11-2002, 10:28
Original geschrieben von watergate

noch ne frage: wie lange muss man rechnen bis mann die grundstellungen, grundhandschläge & grundkicks bei echt ehrgeizigem training beherscht?


Ich würde sagen nach einem halben Jahr sollte das schon ganz gut bei Dir aussehen, wenn Du wirklich ehrgeizig trainierst und Deinem Körper dennoch eine Pause gönnst wenn er sie braucht.

Viele Grüße

Panther


PS: Wie oft willst Du den in der Woche trainieren?

watergate
19-11-2002, 10:34
im verein wird für anfänger momentan leider nur einmal die woche trainiert - später wenn die zeit reif ist kann ich auch bei den fortgeschrittenen mittrainieren.

bis ich sowit bin werd ich zuhause noch 2 trainingseinheiten durchziehen also insgesamm 3x wöchentlich.

ist ok oder?


viele grüße,
watergate

Pantha
19-11-2002, 10:42
3-mal in der Woche ist sehr gut, für den Anfang sollte es auch nicht mehr sein. Am Besten immer ein Tag Training ein Tag Pause......

watergate
19-11-2002, 10:47
eine frage hätte ich da noch =)

ab wann kann man an turnieren oder so teilnehmen ... ich denke mal das dauert eine zeit bis man eben das ganze auch beherscht, oder gibts da sowieso irgentwelche regeln (ab diesen gürtel(tan) oder so)?

kämpft man bei einem turnier(vollkontakt) mit kopfschutz oder ohne?

viele grüße

Pantha
19-11-2002, 10:58
In welchem Verband bist Du den?

Im Normalfall sagt Dir Dein Trainer wenn Du soweit bist um auf Wettkämpfe zu gehen, Du solltest Ihm halt schon mal das Grundsätzliche Interesse mitteilen(aber erst wenn Du die Grundlagen hast und Dich selber Fit fühlst).

Viele Grüße

Panther

Michael Kann
19-11-2002, 23:24
1.) Was ist Kickboxen genau (Mischungen, Karate, Boxen, Unterschiede, ...)?

Kickboxen ist das Resultat oder besser die Essenz der vielen Versuche die (angeblich tödlichen) KKs gegeneinander kämpfen zu lassen.

Dazu hier die Geschichte des Kickboxens ...
In der Zeit des großen Aufschwungs von 1950 bis 1960, gründeten hauptsächlich hartgesottene ehemalige Militärangehörige, von denen viele nach Ende des zweiten Weltkriegs und während des Korea- und Vietnamkrieges in Asien ausgebildet worden waren, und kampflustige asiatische Einwanderer die ersten Schulen für Martial Arts in Amerika. Da die Amerikaner sich mit den traditionellen Werten der Asiaten nicht problemlos anfreunden konnten, begannen sie s.g. „Karate Turniere“ statt ohne Kontakt mit Kontakt auszuüben. Dabei sollte erwähnt werden, dass man den Überbegriff Karate angewendet hat, obwohl dort auch Vertreter anderer Kampfstile vertreten waren. Der Name Karate wurde zum Sammelbegriff für alle Schlagenden und Tretenden Kampfarten was bei Laien zu sehr viel Irritationen geführt hat. _1962 fand im Madison Square Garden in New York das erste öffentliche Karateturnier in Amerika statt und im folgenden Jahr wurden in den größeren Städten des Landes ebenfalls Turniere veranstaltet. Diese Wettkämpfe waren geprägt von absoluter Härte, da dort noch keinerlei Schutzausrüstung verwendet wurde. Bereits 1963 veranstaltete Robert Trias und John Keehan im Chicago Fieldhouse die erste Weltmeisterschaft im Karate. Anzumerken ist, dass bei dieser WM die erst 14jährige Roberta Trias, den beispiellosen zweiten Platz holte. Sie ließ 22 männliche Teilnehmer der Schwarzgurtklasse hinter sich und ist somit die erste Frau, die erfolgreich gegen Männer antrat.

Nachdem Chuck Norris 1966 die International Grand Championships gegen Allen Steen verloren hatte, konnte er 1967 und 1968 zweimal hintereinander gewinnen. Er war der erste, der erfolgreich Kombinationen von Techniken einsetzte. Ein System das sich durchsetzte und bis heute erhalten geblieben ist. Ebenfalls 1966 gab Joe Lewis sein Stell dich ein im Kampfgeschehen. Er bekam innerhalb von sieben Monaten den Meistergrad auf Okinawa verliehen und bestritt sofort die von Jhoon Rhee ausgerichteten US Nationals. Seine Waffe war der Sidekick und zur Überraschung aller, gelang es niemanden während des gesamten Turniers auch nur einen einzigen Punkt gegen ihn zu machen. Er gewann im übrigen auch die Katameisterschaft an diesem Tag. Bereits 1968 versuchte sich Jim Harrison an einer Profi-Karate-Weltmeisterschaft. Sechs der eingeladenen Kämpfer waren Joe Lewis, Skipper Mullins, J. Pat Burleson, David Moon, Fred Wren und Bob Wall (er spielte in einigen Filmen von Lee mit und war der Bodyguard von Elvis Presley). Ebenfalls im Jahr 1968 versuchte ein weiterer Promotor, Aaron Banks im eleganten New Yorker Waldorf Astoria im November eine Profi Karate Weltmeisterschaft. Dort traten u.a. Mike Stone, Chuck Norris, Skipper Mullins und Joe Lewis an. Am 17. Januar 1970 trat Joe Lewis in der Sport Arena von Long Beach, als erster Kämpfer überhaupt, im Fullcontact gegen Greg Baines an. Lewis schlug ihn in der zweiten Runde k.o. und gewann des weiteren im Non Contact (obwohl dort ebenfalls mit Kontakt gearbeitet wurde). Joe Lewis verteidigte seinen Titel innerhalb nur eines Jahre ganze zehn mal.

Im Jahr 1973 gab Mike Anderson sein Magazin "Professional Karate" erstmals heraus, dadurch erlebte das Karate einen totalen Aufschwung. Kurz nach der Veröffentlichung seines Magazins veranstaltete er die Top Ten Nationals in St. Louis, Missouri, eine Veranstaltung die als Meilenstein in die Geschichte einging. Erstmalig gab es eine 1000 Dollarbörse für den Sieger der Grand Championships. Das professionelle Karate war geboren. Hier wurde auch erstmalig mit der von Jhoon Rhee entwickelten Wettkampfausrüstung gekämpft.

Im Jahre 1974 wurden in Long Beach, USA, die ersten Profi-Weltmeisterschaften im Vollkontakt ausgetragen. Siegerbörse waren 2500 US-Dollar! Veranstalter Mike Anderson, seinerzeit Initiator des Profiverbandes PKA (Professional Karate Association) und später Präsident des Amateurverbandes WAKO (World All-Style Karate Organization) war der Begründer des Kickboxsportes, damals noch Point-, Sport-, Freestyle-, Allstyle-, American- oder Kontakt-Karate genannt.

Möglich wurde diese neue Variante des Karate, bei der nun mit leichtem (Semicontact) oder vollem Kontakt (Fullcontact) gekämpft wurde durch eine Erfindung des in Washington lebenden Koreaner Jhoon Rhee. Er entwickelte auf Anraten seines Freundes Bruce Lee eine spezielle Schutzausrüstung für Hände und Füße, das so genannte Safe-T-Equipment. In dieser Zeit sind Persönlichkeiten (siehe linkes Bild) wie Joe Lewis (auch ein Lee Schüler), Bill Wallace (seine Kicks erreichten die unglaubliche Geschwindigkeit von 100 km/h - er erhielt den Namen "Superfoot", trainierte ebenfalls mit Lee), Benny Urquidez, Don Wilson und Chuck Norris (trainierte mit Lee) bekannt geworden.

Der Berliner Sportschulenbesitzer Georg F. Brückner richtete als erster Deutscher in der Berliner Deutschlandhalle die ersten Veranstaltungen in dieser neuen Disziplin aus. 1977 gründete er zusammen mit anderen Anhängern dieses neuen Systems die World AII-Style Karate Association, kurz WAKO genannt. In kurzer Zeit wurde daraus ein Verband, der weltweit Wettkämpfe veranstaltete, so dass Brückner schon 1978 die erste Weltmeisterschaft in seiner Heimatstadt organisierte, 1979 folgte die zweite in den USA. Ab 1981 kam man von der Turnierform für internationale Meisterschaften ab und begann eine Organisation nach Profivorbild mit Titelverteidigern und Herausforderern. Dieses Unterfangen scheiterte jedoch schon nach kurzem, so dass man bereits 1982 wieder auf alte, erprobte Pfade zurückkehrte, fortan Europa- und Weltmeisterschaften in zweijährigem Wechsel austrug.

Die WAKO änderte ihren Namen in WACO, was für "World AII-Style Combat-Sports Association" stand. Da WACO in den USA jedoch nicht registriert werden konnte, änderte man den Namen im April 1982 zurück in WAKO, jedoch nun mit der Bezeichnung "World AII-Style Kickboxing Organisation". Man bezeichnete den Sport nun als Kickboxen, da dies treffender war und die neue Disziplin mit dem traditionellen Karate nicht mehr viel gemein hatte. 1985 spaltete sich der Weltverband nach massiven Meinungsverschiedenheiten in zwei Gruppen. So war es möglich, dass plötzlich zwei WAKO-Verbände existierten und jeder für sich Weltmeisterschaften in diesem und Europameisterschaften im kommenden Jahr austrug.
Der erste WAKO-Verband behielt den alten Namen "World AII-Style Kickboxing Organization" und blieb unter der Führung von Mike Anderson und Georg F. Brückner. Der zweite Verband erhielt die Bezeichnung "World Amateur Kickboxing Organization" und wurde vom Italiener Dr. Ennio Falsoni geleitet. Mit diesem Zustand denkbar unzufrieden einigte man sich 1987 im 10. Jubiläumsjahr wieder und schloss sich zum größten Weltverband der Kickboxszene zusammen. Im selben Jahr wurde der Name WAKO anlässlich der fünften Weltmeisterschaft in der Münchener Olympiahalle endgültig in "World Association of Kickboxing Organization" umbenannt und ist bis heute der größte Kickboxverband der Welt. Bei dieser WM haben Deutsche Kickboxer wie Ferdinand Mack und Michael Kuhr Kickboxgeschichte geschrieben.

Leider kam es in der oben beschrieben sehr unruhigen Zeit durch interne Querellen zu vielen weiteren Gründungen von Kickboxverbänden. Teilweise mit nur einigen wenigen Mitgliedsvereinen wurden gleich ganze „Weltverbände“ gegründet. Dies hat letztlich nur zu viel Irritationen bei den Betrachtern der Szene geführt, den Sportlern selbst hat es nichts gebracht. Eine Einigung wäre letztlich für alle Beteiligten der sinnvollste Weg ...

Gruß
Mike

Michael Kann
19-11-2002, 23:51
2.) Gibt´s im Kickboxen auch Gürtel (Klassen) wie z.B. beim Karate?

Die meisten, egal bei welchem Verband, Prüfungsordnungen basieren auf dem ehemals von Georg F. Brückner erarbeiteten Konzept! Einige wenige haben es entweder abgeändert oder ein "neues" kreiert!

3.) Wie laufen Turniere ab - Wie beim Karate OHNE direktem Körperkontakt - oder wie beim Boxen MIT direktem Körperkontakt?

Meist sehr differenziert ... siehe die einzelnen Verbände ... hier mal einige
http://www.wako-deutschland.de/
http://www.mtbd.de/
http://www.kickboxing.de/
http://www.iska.com/
http://www.iaksa.com/

4.) Geht Kickboxen mehr in Richtung Kraft (Ausdauer) oder Schnelligkeit?

Hat Zeroboy schon beantwortet!

5.) Wird mehr mit Händen oder Beinen gearbeitet?

Viele Verbände sind von der Regel der "Pflichtkicks" wieder weggekommen ... es sollte ausgewogen agiert werden, also sowohl Tritte als auch Schläge! Hier wird aber jeder Kämpfer seine eigenen Vorlieben und somit Lieblingstechniken in die Kämpfe einbringen.

6.) Verletzungsrisiko?

Wer Kampfsport betreibt trägt ein gewisses Risiko sich zu verletzen ... aber ich denke, es hält sich unter der Anleitung eines gewissenhaften und gut ausgebildeten Trainers in Grenzen!

Gruß
Mike

Michael Kann
19-11-2002, 23:58
Original geschrieben von watergate
eine frage hätte ich da noch =)

ab wann kann man an turnieren oder so teilnehmen ... ich denke mal das dauert eine zeit bis man eben das ganze auch beherscht, oder gibts da sowieso irgentwelche regeln (ab diesen gürtel(tan) oder so)?

kämpft man bei einem turnier(vollkontakt) mit kopfschutz oder ohne?

viele grüße

Turnierteilnahme

Kommt auf den Verband an bei dem Dein Gym gemeldet ist? Ist unterschiedlich ... 6 Monate dürften aber realistisch sein um z.B. an einem Nachwuchsturnier teilnehmen zu können. Dies wird Dir aber Dein Trainer Vorort besser beantworten können. Viele Verbände setzen gewisse Vorkenntnisse und Mindestzugehörigkeiten voraus ... wobei diese nur durch den Standorttrainer richtig nachgehalten werden können.

Gürtelklassen gibt es wohl noch bei der WKA (?), sonst ist mir diese Regelung nicht bekannt.

Kopfschutz

Je nach Verband unterschiedlich!

Gruß
Mike