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Vollständige Version anzeigen : 80 Würfe und 12 Messerabwehren im JJ zum 1.Dan???



Tsunetomo
05-11-2006, 10:43
Also Leute,

Ich ahbe mich gestern nochmal über einheitliche Prüfungsverordnungen und den ganzen Stress mit den Egos vieler Vorsitzender etc. der Verbände und so unterhalten. (Jiu Jitsu)
Er sagte, dass es eine einheitliche Prüfungsverordnung geben sollte
aber nur dann, wenn der Schwerpunkt dieser Prüfungsverordnung die SV ist und
Judo z.B..
Jetzt zum Thema:
Er erzählte mir, dass er schon in mehreren Vereinen gesehen hatte, dass für
die Prüfung zum 1.Dan 80 Judowürfe gekonnt werden mussten:ups: !
Und nur 12 Messerabwehren:ups: !
Das ist meiner Meinung nach vollkommen Schwachsinnig,
da man nie im Leben 80 geschweide 40 Würfe auf der Straße brauch,
um sich zu verteidigen. Da sind im Gegensatz dazu mehr als 12 Messerabwehren nötig. Durch sowas verlagert sich der Kern des Jiu Jitsu zusehr auf die Judoelemente, was der sv-fähigkeit nicht zugute kommt.
Mein Trainer macht z.B. 48 Messerbwehren, da er seinen Schülern, falls einer mit kaum einer Messerabwehr zurecht kommt immer eine Alternative zeigen kann.
Das mit den Messerabwehren ist nur ein Beispiel, das hat er auch mit den anderen Abwehren gesehen, Stock, Pistole, selbst die Körperangriffe wurden in manchen Vereinen zugunsten des Judos verkürzt.
Was haltet ihr davon?
Habt Ihr sowas schonmal erlebt?
Gibt es sowas bei euch im Verein?

Gruß
Lukas

Alex1965
05-11-2006, 11:26
du wirst wohl kaum alle 80 Würfe zeigen müssen in der Prüfung.

Tsunetomo
05-11-2006, 11:45
Ich sowieso nicht, da bei uns viel weniger Würfe verlangt werden aber die 80 Würfe müssen ja in dem jeweiligen Verein trozdem gekonnt werden aber zu wenig sv basierende Techniken...

Joe Cool
05-11-2006, 11:46
In Sachen SV find' ich die Schwerpunkte durchaus sinnvoll... Muss nicht jeder so sehen, aber ich würde sagen je weniger Messerabwehr desto besser für SV!
Realistisch betrachtet funktioniert Messerabwehr auf der Straße sowieso (fast) nie! Und falls jemand es doch mal ausprobieren will (muss?) sollte er doch wenige Techniken gut drauf haben als 48 oder was-weiss-ich-wieviele so einigermaßen!

Tsunetomo
05-11-2006, 12:05
Wer sacht denn, dass man mit dem 5. Dan 48 Techniken nur so einigermaßen drauf hat. Ich denke, dass man immer eine Alternative haben muss und ich glaube, dass
man keine 80 Würfe können muss um eine Alternative für einen Wurf zu haben, da reichen bestimmt auch 40.
Und bei den Messerabwehren denke ich: Es gibt so viele Möglichkeiten mit dem Messer anzugreifen (rechts: Kopfstich, Halsansatz, Bauch, Niere, Boden... und das ganze nochmal mit links), dass man diese für den ernstfall trainieren sollte.
Wenn man sich nämlich gegen ein "Messerstecher" verteidigen muss ist dies meist gefährlicher als ein Angriff ohne Waffe, bei dem ein folgender Wurf wahrscheinlicher ist. Ist meine Meinung bin offen für andere Sichtweisen;)
Gruß,
Lukas

ChrisGTJ
05-11-2006, 12:20
Hm, also mal ehrlich: Wer kann denn so weit zählen, daß 80 verschiedene Würfe rauskommen? Da werden doch Varianten zu eingenständigen Würfen erklärt. In der SV hat das sicher nichts zu suchen.

Wenn ich eine spezialisierte Kunst mache, die sich weitestgehend auf's Werfen beschränkt, dann sollten in der Prüfung die Varianten gezielt abgefragt werden, weil sie die Würze am ganzen sind. Aber in einer JJ Variante ist das zu viel.

Genau so 12 Messerabwehren. Was mache ich dann in der Situation? Ah - jetzt ist Nummer drei dran, oder was? Hierbei sollten eher die Prinzipien geprüft werden, aber einzeln zählen würde ich das nicht.

Gruß,

Christoph

tiamatus
05-11-2006, 12:41
Da schließe ich mich Chris an. Je mehr Abwehrtechniken=desto besser ist ein Trugschluss. Im Ernstfall hast du keine Zeit zum Überlegen, deswegen ist je simpler=desto besser.

Für die Würfe gilt übrigens dasselbe. Guck Dir mal die erfolgreichen Judowettkämpfer an, die haben nicht alle 120 Würfe drauf. Im Gegenteil, die spezialisieren sich auf eine handvoll Techniken, die sie dann allerdings auch im Schlaf und gegen größten Widerstanden beherrschen.

Tsunetomo
05-11-2006, 13:05
Hm interessant. Darüber hatte ich so nicht nachgedacht.:rolleyes:
Das überzeugt mich, dass die Prinzipien am wichtigsten sind bei den Techniken, trotzdem glaube ich, dass man wenigstens die ganzen verschiedenen Varianten mal durchgespielt haben sollte und sich dann spezialisiert und nciht von vorneherein nur 12 oder so gelehrt werden und diese automatisch spezialiesiert werden.
Gruß,
Tsunemoto

sumbrada
05-11-2006, 13:05
Warum nuss Jiu Jitsu viel Messerabwehr enthalten?
Ist es ein Messerkampfsystem? Gibt es im Jiu Jitsu überhaupt Messerkampfexperten, die dich auch richtig angreifen können?

Was heisst 48 Messerbwehren?
Gegen 48 Winkel? 48 Hebeltechniken? 48 Entwaffnungen?

Tsunetomo
05-11-2006, 13:22
Nein es ist kein Messerkampfsystem.
Ich denke auch nicht, dass man 48 techniken beherschen muss um sich zu verteidigen, was ich auch nicht behauptet habe. Da es aber im Jiu Jitsu um Verteidigung geht, sollte man natürlich auch auf die Jiu Jitsuka eingehen.
Z.B. wird sich eine 165cm große und 50kg schwere Frau vermutlich anders
gegen einen Möglichen Angriff mit dem Messer wehren als ein 192 und kanapp 100kg schwerer Mann. Da die Schwarzgurte Trainer werden, denke ich sollten diese mehr Techniken parat haben, da sie den Schülern dann viel mehr Varianten zeigen können. Wenn es dann im Programm nur 12 Abwehren gibt, dann kann der Schwarzgurt nachher wenig Varianten zeigen und damit ist die Möglichkeit der Verteidingung meiner Meinung nach teilweise eingeschränkt. Außerdem war das mit dem Messer nur ein Beispiel das geliche sieht man manchmal auch bei Stock- und Pistolenabwehren.
Und zu den 48 veschiedenen Techniken, das kannn man sich doch denken:
von vorne: Kopfstich, stilett (weiß nicht wies geschrieben wird), Niere, Bauch, innen, außen, Halzansatz...
von rechts: Kopfstich,Bedrohung an Bauch, an Halz, innen außen...
von links:...
Boden:...
Hinten:...
Rest kann man sich ja denken wär zu lang.
Außerdem hatte ich ja schon gesagt, dass man zu jedem Angriff je nach Größe und Gewicht des Tori eine Andere Technik anwenden kann/muss um die höchst mögliche Effizienz zu erreichen.

Gruß,
Lukas

Schnueffler
05-11-2006, 13:39
Deswegen sollte auch, wie oben schon erwähnt, lieber das Prinzip geprüft werden, als eine bestimmte Anzahl.
Bei Messerabwehren gehen die Meinungen eh weit auseinander.
Gegen den versierten Messerstecher, der mit der Waffe umgehen kann, sie geschickt führt, etc. kann meine Verteidigung nur darauf hinauslaufen, so wenig wie möglich verletzt zu werden und es zu überleben.
Bei "Messerschwingern", die das erste mal ein Messer als Waffe in der Hand haben sieht es mMn anders aus. Dort sehe ich eine Chance mit ggf. nur kleinen Schnitten raus zu kommen.
Aber bei beiden Arten des Angriffs muß ich gewisse Prinzipien verstehn! Und das ist wichtiger als die reine Anzahl.
Gleiches bei Würfen. Ich muß verstehen, warum ich den Partner geworfen kriege und ihn nicht auf hundert verschiedene Arten runterklatsche.
Als Prüfer erwarte ich vom Prüfling, bei entsprechend hohen Prüfungen, das man das Prinzip der Würfe erkennt und aus den verschiedenen Wurfgruppen was gezeigt wird. Und im JJ als SV nicht alles, je weniger je besser, aus dem "Standardjudogriff"!
MfG
Markus

Tsunetomo
06-11-2006, 06:19
so, bin überzeugt worden, verstanden:rolleyes:

Franz
06-11-2006, 08:42
edit

sumbrada
06-11-2006, 09:57
Z.B. wird sich eine 165cm große und 50kg schwere Frau vermutlich anders
gegen einen Möglichen Angriff mit dem Messer wehren als ein 192 und kanapp 100kg schwerer Mann.

Ist das so?
Dem Messer ist es wohl egal, ob es durch einen 50kg, oder einen 100kg Fleischbatzen durchschneidet.
Da es darum geht, so schnell wie möglich die gefährliche Situation zu verlassen (z.B. Schaffung einer Fluchtmöglichkeit, Ausschalten des Gegners), sehe ich den einzigen Unterschied darin, dass es dem 100kg Mann wahrscheinlich eher gelingen könnte, weil seine Techniken einfach mehr Wirkung entfalten.
Nichtsdestotrotz sollte auch der 100kilo Brocken der Klinge ausweichen, weil sie ihm genauso schadet wie der Frau und auch er sollte (egal was später Gerichte sagen sollten) erstmal das härteste Mittel der Verteidigung wählen, denn Messer sind tödlich und jeder Fehler kann mit der Höchststrafe bestraft werden.

Grüße
Andreas