Vollständige Version anzeigen : Verlust wertvoller Vitamine durch Hitze?
Hallo!
Gerade habe ich mir einen Tee gekocht und wollte, wie so oft, Traubenzucker reinkippen als ich merkte, dass der Traubenzucker mit 10 Vitaminen angereichert ist. ;)
Da drängte sich mir die Frage auf, was wohl mit den Vitaminen im Traubenzucker passiert, wenn ich ihn in den heißen Tee schütte.
Wenn ich nicht irre schadet Hitze doch Vitaminen oder? Auf der Packung ist angegeben, dass der Traubenzucker bsonders geeignet für Tee und so weiter sei. Schwachsinn, oder?
Wenn ich schonmal sonen Thread über Traubenzucker habe, möchte ich auch gleich fragen, ob Traubenzucker überhaupt okee, also ernährungsphysiologisch betrachtet sinnvoll ist. (Edit: Als Quasi-Ersatz für Kristallzucker?)
Danke für Antworten!!
jkdRookie
07-11-2006, 13:38
Werden ein paar Vitamine draufgehen. Traubenzucker ist weder gesünder noch ungesünder als "Kristallzucker"
tja bei den Tierversuchen wurden die mit Fruchtzucker gefütterten nochmal Extradick.
Wenn man das auf den Menschen übertragen würde.....
Bei deinem Tee kannst du ja auch erst mal warten bis er kühl / lau ist bis du die Zitrone oder Traubenzucker reinkippst.
So viel wird da nicht draufgehen, weil der Tee nicht mehr kocht und die Vitamine ja nicht ewig darin herumschwimmen, sondern gleich getrunken werden.
Zum Zucker hat jkd-rookie ja schon richtig geantwortet.
Wenn Du weniger Kalorien durch Zucker zu Dir nehmen willst, kannst Du entweder Honig verwenden, weil dieser bei weniger Kalorien mehr Süße abgibt oder Süßstoff verwenden, der gar keine Kalorien enthält. (Bevor Du fragst: Nein, Süßstoff ist nicht "ungesund.")
Zum Fruchtzucker: Die Mäuse haben einfach mehr davon gegessen, weil der erwartete Befriedigungseffekt länger auf sich warten lassen hat. Es gibt kein Lebensmittel, das bei selber Kalorienzahl dicker oder dünner macht.
Gruß
Danke für die Antworten!
@Mars
Um die Kalorien geht es mir dabei weniger. Es geht mir ehr um meinen Blutzuckerspiegel. Ich hab mal gelernt, dass weißer Zucker den Blutzuckerspiegel zu schnell in die Höhe jagt und der Körper dann überreagiert und Insulin ausschüttet, was dann wiederum den Blutzuckerspiegel drückt, und zwar auf ein Niveau, das unter dem Ausgangsniveau liegt.
Ich dachte, das kann ich mit Traubenzucker elegant umgehen, hab mir bis heute, zugegeben, das ist meine erste Packung, das "wie so oft" war ein Bißchen übertrieben..., aber keine besonderen Gedanken darüber gemacht. Ich nahm bisher immer an, dass Traubenzucker "gesund" ist. Naja erst denken, wa?
Ich glaub ich lass das dann lieber ganz sein mit dem Zucker im Tee.
Dudeplanet
07-11-2006, 16:33
Hier sind einige falsch informiert.
Traubenzucker = Dextrose = Glucose
Fruchtzucker = Fructose
Industriezucker = Kristallzucker = Saccharose = Dimer aus Glucose und Fructose
So, daraus folgt, dass der angesprochene Traubenzucker den Blutzuckerspiegel schneller erhöht als Kristallzucker.
Besser wäre, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten, der angesprochene Honig, oder in Reinform Fructose. Hier ist der Süßungseffekt tatsächlich größer, also die aufgenommene Kalorienmenge kann kleiner sein, was ja schon nicht schlecht ist. Außerdem erhöht Fructose den Blutzuckerspiegel eher langsam und ruft dementsprechend auch keine so starke Insulinantwort hervor.
Zu den Süßstoffen muss ich Mars widersprechen. Diese sind für Diabetiker gedacht und auch nur so akzeptabel. Sie sind zwar nicht direkt ungesund (wobei man sich z.B. beim Aspartam noch streitet), wirken sie sich ungünstig auf den Blutzuckerspiegel aus, da auch sie eine Insulinantwort hervorrufen.
@dudeplanet
Entschuldige, aber wie soll etwas eine Insulinantwort hervorrufen, wenn keine KHs aufgenommen werden? Diese "Täuschung" des Körpers ist ein Mythos.
Die Langerhanschen Inseln der Bauchspeiseldrüse reagieren nur auf erhöhte Glucosewerte im Blut mit der vermehrten Produktion des anabolen Hormons Insulin (in Abstimmung mit seinem "Bruder" Glucagon). Süßstoff kein Kohlenhydrat ist und kann daher überhaupt keine Reaktion auslösen.
Gruß
Dudeplanet
07-11-2006, 17:24
Mythos, ja?
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=PubMed&list_uids=2887500&dopt=Abstract
Es ist nicht überall eindeutig bewiesen, jedoch auch noch nie widerlegt worden. Jetzt kommst Du:)
...habe mich mal mit dem Problem befasst, weil ich während einer längeren Verletzungspause plötzlich dicker wurde...
Um die Kalorien geht es mir dabei weniger. Es geht mir ehr um meinen Blutzuckerspiegel. Ich hab mal gelernt, dass weißer Zucker den Blutzuckerspiegel zu schnell in die Höhe jagt
genau, Blutzucker sollte stets möglichst konstant bleiben.
alle KH erhöhen den Blutzuckerspiegel und somit auch den Insulinspiegel, aber unterschiedlich stark. Das Mass dafür ist der 'glykämische Index'. (Tabellen gibts hier: http://www.montignac.com/de/ig_tableau.php )
Dabei wird die Blutzuckerreaktion nach dem Verzehr von Glucose = 100 gesetzt. Hat ein LM einen tieferen Glyx steigt der Blutzucker weniger als bei Glucose und so weiter... Fruchtzucker hat nur Glyx 22 (nach dieser Tabelle, variiert manchmal). Faustregel: alles mit Glyx um die 50 oder drunter ist ok.
und der Körper dann überreagiert und Insulin ausschüttet, was dann wiederum den Blutzuckerspiegel drückt, und zwar auf ein Niveau, das unter dem Ausgangsniveau liegt.
=reaktive Hypoglykämie, da kriegste dann auf gut deutsch 'ne Heisshungerattacke :D und die ist nicht gut für dich...
Ich glaub ich lass das dann lieber ganz sein mit dem Zucker im Tee.
... nee, nimm lieber Fruchtzucker (Glyx 22) oder Asugrin (glyx 0, da Aspartam und Acetulfam-K =Protein), das schadet deinem Blutzucker nisch...einfach im Verlaufe des Tages mit dem Fruchtzucker nicht übertreiben,weil der in Massen genossen wieder nicht so toll ist...
mfg
Rolf
John Preston
07-11-2006, 22:31
Ich glaub ich lass das dann lieber ganz sein mit dem Zucker im Tee.
Schmeckt eh besser ungesüßt und du kannst den vollen Geschmack unverfälscht genießen ;)
Gruß
J.P.
@dudeplanet
Woraus besteht dieses getestete Zeug denn? Der Körper reagiert ja nicht nur auf KHs sondern auch auf andere Kalorien mit Insulin.
Aber wie gechrieben: Noch ist nichts bewiesen. Und in der Wissenschaft gilt nun einmal: Was nicht bewiesen ist, gibt es noch nicht. Sonst könnten wir ja gleich anfangen, an UFOs zu glauben.;)
Gruß
Dudeplanet
08-11-2006, 07:08
Siehst Du Mars, genau da wollte ich hin. Schwarz-weiß gibt es eben genauso nicht. Alles weitere würde fernab vom Topic sein und dem guten brixx wohl auch nicht weiterhelfen.
Letztlich ist es nämlich total unstressig, den Tee mit ein bisschen Zucker zu süßen, solange das eben nicht Cola'sche Ausmaße annimmt.
Die Vitamine werden im Zucker wohl auch nur relativ gering dosiert sein und wohl eher als Werbeträger denn zur Gesundheitsförderung eingesetzt.
Ok also vielen Dank erstmal für die Infos. Die Tabelle ist auch sehr interessant. Werd das demnächst mal in meine Überlegungen mit einfließen lassen. :)
Braucht es ... langkettige KHs um den Blutzuckerspiegel langsam zu erhöhen?
PS Dass OT Thema ist auch schon okee, weil interessant. ;)
Dudeplanet
08-11-2006, 13:27
Braucht es ... langkettige KHs um den Blutzuckerspiegel langsam zu erhöhen?
Erstmal ja. Es kommt weiterhin auf die Art der enthaltenen Zucker und die Art der glykosidischen Verbindung (Bindung zwischen den einzelnen Zuckern) an.
Rein theoretisch kann man "kurze" KHs "langsamer" machen, indem man sie mit anderen Kalorien und Ballaststoffen kombiniert (Trockenobst im Magerquark, Salate oder Kleieflocken zufügen,klassisch wären auch die Gerbstoffe im Schwarztee , ganz beliebt in der "convinience" Küche: Fett und Zucker wie in Riegeln und Schokoladeprodukten, etc.). Das erhöht allerdings die Kalorienzahl (außer bei Ballaststoffen), wenn man diesselbe KH-Menge verwenden will. Also sind unter dem Strich die langkettigen KHs hier der bessere Tipp.
Gruß
PS: Zur Studie habe ich einmal nachgefragt. Die vorangegangene Studie der gleichen Autoren postuliert eine direkte Stimulation der insulinproduzierenden Zellen im Pankreas. Das ist so nicht bekannt. Mein Mail-Partner will mal bei Experten nachhaken.
Und es war eine Studie an Ratten und nicht an Menschen, was ja immer eine gewisse Fragwürdigkeit aufwirft. Eine insulinproduzierende Wirkung von acesulfam wurde bei Menschen nicht nachgewiesen (keine Publikationen).
Die Studie ist darüberhinaus von 1987 und wurde von keiner weiteren Studie bestätigt. Und in der Forschung muss etwas erst in einer hohen Mehrzahl von Studien unter gewissen Kritieren über Jahre hinweg als möglich bzw. richtig erwiesen haben, um die Chance zu erhalten, anerkannt zu werden.
Eine Studie macht noch keinen Sommer;)
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