Vollständige Version anzeigen : Bewegungskoordination von Hüfte/Schulter...
Der Stille
10-11-2006, 11:12
Hallo!
Zitat!
Wenn sich die Hüfte bewegt, bewegt sich auch die Schulter!
Wenn sich das Knie bewegt, bewegt sich auch der Ellbogen!
Wenn sich das Sprunggelenk bewegt, bewegt sich auch die Hand!
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Wenn ich also die Schulter bewegen will, kommt der Bewegungsimpuls aus den Hüften.
Wenn ich die Ellbogen bewegen will, kommt der impuls dazu aus dem Knie.
Wenn ich die Hand bewegen will, kommt der impuls dazu aus dem Sprunggelenk.
Ich habe gelernt das der Impuls aus dem Tan Tien (Zentrumsbewegung) kommt und zum anderen soll bei uns die Hüfte 45 Grad/Schulter gerade-Hüfte gerade/Schulter45 Grad-Hüfte/Schulter gerade gedreht sein.
Was ist den wenn ich mein Kopf bewege oder meine Finger oder den Oberkörper wo bekomme ich dann den Impuls her?
Der Stille
Mach' Dir keine Gedanken, sondern übe einfach die Formen, und arbeite ausreichend mit schwereren Gegenständen (Steine, Schwert, Speer, Langstock), sowie mit Partnern. Da sollte es dann mit der Zeit von alleine kommen. Und fummel nicht an Deinen Alltagsbewegungen rum, um da "Impulse" von irgendwo zu nehmen, die kommen schon von da wo es nötig ist, wenn der Körper nicht verkrampft ist. Hau mal auf einem Sandsack oder einem gefederten Brett rum, da merkt man wo man Kraft her bekommt, und wie sich das verändert.
T. Stoeppler
10-11-2006, 12:33
@Der Stille
Das sind die 6 Harmonien, aber man kann das nicht so einfach missverstehen, indem man sagt, der Bewegungsimpuls für die Hand kommt aus dem Sprunggelenk.
Die 6 Harmonien müssen koordiniert mit der Intention sein, das heisst aber nicht, dass es nur eine Art der Koordination gibt. Wenn man aber, als Beispiel, den Intent auf den Knien hat, beginnen auch die Ellbogen zu reagieren, in der gleichen Weise - das sind Irradiationsfolgen. Die kann man zu einem gewissen Mass auch auf andere Menschen übertragen (Torsten hier auf dem Board arbeitet sehr effektiv damit).
Das, was Du aber beschreibst, ist ein "Centermove", das ist eine etwas andere Sache und arbeitet eher mit den physikalischen Zügen im Körper, und wenn man es richtig gut kann, mit den tiefliegenden Schichten. Hier gibt es auch eine Verkettung, die den ganzen Körper erfasst, allerdings wird sie grundlegend anders gesteuert.
Gruss, Thomas
Das Problem mit den Harmonien ist, daß Du das unmöglich wirklich voll bewusst "steuern" kannst, das muß aus dem eigenen Gefühl des Körpers kommen. Wenn man in realen Aktionen wie einem Sprungwurf beim Basketball oder Handball mit einem der Dich unterläuft und einem der Dir am Arm hängt überlegen wollte "jetzt noch den Finger ein bischen drehen", dann landet man im Krankenhaus, das muß reflexweise kommen. Dafür gibt es ja die "Feedback"-Übungen (sowohl ein Partner als auch ein Gegendstand mit ein bischen Masse geben einem ein solches).
Trinculo
10-11-2006, 18:47
Wenn man seinen Körper in Einzelteile zerlegt und denkt, man müsse an den einzelnen Gelenken bestimmte Winkel einstellen, wie an den Rädchen eines Kombinationsschlosses, dann kommt man wahrscheinlich nur fürchterlich durcheinander ;)
So isses zumindest bei mir. Das einzige was man machen kann, ist eben eine einigermassen komplette Bewegung LANGSAM. Der Körper entwickelt dabei aber selbst Gefühl, da muß man ihm nichts erklären. Was man ggf. tun muß ist die Bewegung vollständig und richtig auszuführen, also jede Hand dahin wo sie hin soll. Manche grobmotorische Dinge mögen einzeln in der Lernphase anzutriggern sein, z.B. "ab hier nach vorne lehnen". Feinmotorische Ausrichtung kann der Körper immer besser als jeder Zollstock. D.h., DASS man in Übung an einer bestimmten Stelle anfängt sich aufzurichten, zu sinken, irgendwohin zu lehnen, usw., das geht motorisch bewusst anzufangen, der Körper merkt es sich aber, und man erfährt ein Feedback über das Gefühl im Körper. Korrekturen sehen dann halt so aus daß jemand sieht daß man irgendwo "zu krumm" ist, und sowas ist dann ein bischen Übungssache, sowas mit ein bischen Anleitung als "Erfahrung" zu lernen. Je länger man übt, umso mehr bekommt man selbst ein Gefühl was sich gut anfühlt.
Das ist aber fundamental anders als die "Anwendung". Sobald man was mit Ziel macht, gehen nur noch geringe Korrekturen, und die sind Gefühlssache. Ein Trainer sagt dann eben sowas wie "bischen mehr nach vorne" oder was auch immer er sieht, und man übt es durch probieren oder nachmachen was er vormacht (sollte er auch). Man ist aber wirklich überfordert, sowas wie die Synchronisation von Hüfte, Ellbogen und Schulter im Galopp zu korrigieren, die hängt ja von den KONKRETEN Kräften ab die gerade wirken. Wo die Impulse herkommen, übt man indem man eben Dinge oder Leute übt rumzuwuchten, dabei setzen sich die Winkel von alleine. Der Körper hat ein überaus ausgefuchstes Programm um auftretende Kräfte auszugleichen, was ihn üblicherweise hindert ist wenn manche Gelenke halt "zu" sind, weil die Muskeln daran verkrampft sind und nie mitarbeiten. Sowas kann auch psychologische Gründe haben. Wenn ich Gewaltspiele spiele, dann sind meine Beine danach völlig verkrampft, weil mich das emotional mitnimmt (und ich in Gedanken vermutlich immer körperlich rumspringen möchte). So gibt es Leute, die bewegen sich eben als hätten sie einen Stock geschluckt, das ist nicht weil sie es nicht "wissen", sondern weil die Gewohnheit sich so ausdrückt. Die Leute können eben nicht loslassen. Das übt man nicht indem man erklärt, bei der und der Last muß man 3° Steuerboard vorhalten, sondern indem man hilft daß sich der Körper in seinen natürlichen Zustand zurück entspannt. Der Rest ist TRAINING, der langsamen Übungen, und mit realen Kräften in Sport oder Kampfpraxis.
Hallo,
Vielleicht stellen sich all' diese Dinge ein, wenn man lange genug unter Anweisung übt und lernt.
Wenn man sichergehen möchte, garnichts und überhaupt nichts von dem zu verstehen und zu befolgen, dann sollte man immer und stets darauf achten.
Schüler: "Meister, wielange dauert es, bis ich perfekt bin??"
Meister: "20 Jahre!"
Schüler: "Und wenn ich mich ganz doll bemühe und streng auf alles achte, was Du mir erzählt hast??"
Meister: "30 Jahre!"
Also: Raus aus dem Kopf damit, das sind viel zuviele Anweisungen und Details.
Das kann man mal hören, durchs rechte Ohr am Gehirn vorbei und zum linken wieder raus.
Wenn man darüber nachdenken muß, wird man verrückt.
Gruß
BanYan
Das Problem mit den Harmonien ist, daß Du das unmöglich wirklich voll bewusst "steuern" kannst, das muß aus dem eigenen Gefühl des Körpers kommen. Wenn man in realen Aktionen wie einem Sprungwurf beim Basketball oder Handball mit einem der Dich unterläuft und einem der Dir am Arm hängt überlegen wollte "jetzt noch den Finger ein bischen drehen", dann landet man im Krankenhaus, das muß reflexweise kommen. Dafür gibt es ja die "Feedback"-Übungen (sowohl ein Partner als auch ein Gegendstand mit ein bischen Masse geben einem ein solches).
ja das mit den Harmonien ganz bewußt steuern klappt nicht. Sehe ich auch so. Ausbreiten lassen, Platz ddafür schaffen, nicht durch angestrengtes "ich will es jetzt und sofort können". An was erinnert euch das?
schon dicht dran. Dachte eher an Geduld, zulassen können allg., Liebe, Angst, Wut, ... zulassen und loslassen können. Hört sich so esomäßig an ist aber auf einem anderen Dampfer unterwegs.
christoph
13-11-2006, 01:06
Hab gestern gerade den Spruch, "man muss in Verlust investieren", gehört. Stammt von einem bekannten TJ Meister dessen Namen mir gerade nicht einfällt. Passt vielleicht einigermassen zu dem Thema...
Der Stille
13-11-2006, 11:47
Hallo!
Danke für die ganzen Erklärungen!
Aber ich werde mein Impuls aus dem Zentrum holen und nicht ihrgendwo aus den Knie/Hüfte oder sonst wo.
Wenn ich auf alle Stellen achten müßte würde ich spätestens nach 3 Stunden die Form vor verwirrung Blind mit einem Bein rückwärts laufen.
Der Stille
Hallo!
Ich habe gelernt das der Impuls aus dem Tan Tien (Zentrumsbewegung) kommt und zum anderen soll bei uns die Hüfte 45 Grad/Schulter gerade-Hüfte gerade/Schulter45 Grad-Hüfte/Schulter gerade gedreht sein.
Was ist den wenn ich mein Kopf bewege oder meine Finger oder den Oberkörper wo bekomme ich dann den Impuls her?
Der Stille
Hi!
Ich habe das mit den Harmonien anders verstanden. Es geht nicht um einen Impuls, sondern um die Bewegungskoordination als Ganzes. Ich glaube es ist wichtig dass man diese Zusammenhänge spürt.
Der Stille
15-11-2006, 06:47
Hallo Shujun!
Ich habe das mit den Harmonien anders verstanden. Es geht nicht um einen Impuls, sondern um die Bewegungskoordination als Ganzes. Ich glaube es ist wichtig dass man diese Zusammenhänge spürt.
Das muß du mir erklären was du damit meinst!
Der Stille
Hab gestern gerade den Spruch, "man muss in Verlust investieren", gehört. Stammt von einem bekannten TJ Meister dessen Namen mir gerade nicht einfällt. Passt vielleicht einigermassen zu dem Thema...
Auf jeden Fall hat Zheng Manqing gesagt, dass man ins Verlieren investieren muss. (Jede Bewegung im Taiji beginnt mit der Rückwärtsbewegung.) Vielleicht aber auch schon sein Meister. Das weiß ich nicht so genau.:cool:
Cherubin
15-11-2006, 17:15
(Jede Bewegung im Taiji beginnt mit der Rückwärtsbewegung.)
:gruebel:
also: jede bewegung nach vorn beginnt mit einer bewegung nach hinten würde ich ansatzweise deuten können, aber so.. ??
T. Stoeppler
15-11-2006, 17:26
Jede Bewegung immer mit einer Rückwärtsbewegung? So ein Quatsch! Man beginnt entweder "nicht", oder mit einer "entsprechenden" Bewegung. Das ist oft ein Weichen und Neutralisieren - aber nicht zwingend.
Taijiquan ist auch nicht immer Taijiquan, CMC´s Variante hat einen gewissen Fokus auf das Neutralisieren, die Chens arbeiten etwas progressiver. Von der eigenen Stilrichtung auf verallgemeinernd auf alles Andere zu schliessen, ist irreführend.
Mit den Harmonien - das "klassische" Statement ist mehr die Beschreibung einer bestimmten Qualität, als eine Übungsanleitung. Man kann daraus Übungen entwickeln, oder einzelne Punkte mal herausgreifen - z.B. bei Peng mal speziell Hüfte und Schulter koordinieren, wenns gut klappt, Knie und Ellbogen dazunehmen etc.
Gruss, Thomas
:gruebel:
also: jede bewegung nach vorn beginnt mit einer bewegung nach hinten würde ich ansatzweise deuten können, aber so.. ??
oder so!;)
hmmm.. hüfte nicht zu bewusst drehen...(unterer teil der hüfte fest, oben beweglich)
hmmm.. hüfte nicht zu bewusst drehen...(unterer teil der hüfte fest, oben beweglich) :ups: :ups: :ups:
Wie "teilst" du denn deine Hüfte? Meinst du mit oberem Teil den Bereich auf Höhe des Bauchnabels?
Hi Der Stille!
Ich habe es so verstanden:
Der Impuls kommt von der Hüfte bzw vom Bauch (dantian), aber die Bewegung (oder die Energie) pflanzt sich fort über die Gelenke, kommt also als erstes bei der Hüfte und der Schulter an (die sich gemeinsam bewegen), geht dann zu Ellbogen und Knie weiter und kommt dann bei Fuß und Hand an.
Wenn sich beispielsweise Schulter und Hüfte nicht gemeinsam bewegen, bricht die Verbindung zwischen diesen beiden Gelenken auf und man kann den Gegner (beim Pushen) an diesem Punkt aus dem Gleichgewicht bringen. Die Koordination Hüfte-Schulter ist die Voraussetzung dafür, Ellbogen und Knie / Fuß und Hand zu koordinieren. Wichtig ist, dass sich diese Gelenke jeweils gemeinsam bewegen (und nicht zB einander entgegengesetzt). Daraus entsteht die "geschlossene Körperstruktur" und die äußere Voraussetzung dafür, Energie auf den Gegner übertragen zu können. - dein Zitat wird als die "drei äußeren Harmonien" bezeichnet.
Die inneren Harmonien sind:
1. Das Herz verbindet sich mit der Aufmerksamkeit
2. Die Energie verbindet sich mit der Kraft
3. Die Sehnen verbinden sich mit den Knochen
ja....
Hallo,
Auf jeden Fall hat Zheng Manqing gesagt, dass man ins
Verlieren investieren muss. (Jede Bewegung im Taiji beginnt mit der Rückwärtsbewegung.)...
ich habe da so meine Zweifel (wie schon einige vorher), daß das so korrekt ist, oder korrekt wiedergegeben wurde. (Jaja, diese Verklausulierungen oder Übersetzungsungenauigkeiten ...).
Wir haben gelernt, daß Yin- und Yang-Bewegungen aufeinanderfolgen.
Manchmal ist es nur eine mikrowinzige Yin-Bewegung vor der explosiven Yang-Bewegung, die den Gegner "wegfloppt".
Rückwärts ist dabei auch nicht immer richtig. Yin kann auch in einer Vorwärtsbewegung stecken. (Kommt wohl darauf an, ob man den ganzen Körper meint, der sich vorwärts oder rückwärts bewegt, oder einen Körperteil...)
Yin vor Yang würde ich sagen. Und diese Yin-Sachen können auch schon ganz schön "aktiv" sein.
Für mich ist die Yin-Bewegung eher wie das Aufblasen eines Luftballons (bevor man in "flutschen" lässt, oder das Spannen einer Feder oder eines Gummibandes, bevor man es loslässt).
Das Wort verlieren oder die generelle Rückwärtsrichtung vor dem "gewinnen" sehe ich in dem Zusammenhang nicht.
Irgendwie helfen so einzele Sätze ohne ihren Zusammenhang nicht so richtig weiter.
Gruß
BanYan
Hallo,
ich habe da so meine Zweifel (wie schon einige vorher), daß das so korrekt ist, oder korrekt wiedergegeben wurde. (Jaja, diese Verklausulierungen oder Übersetzungsungenauigkeiten ...).
...
Das Wort verlieren oder die generelle Rückwärtsrichtung vor dem "gewinnen" sehe ich in dem Zusammenhang nicht.
Irgendwie helfen so einzele Sätze ohne ihren Zusammenhang nicht so richtig weiter.
Gruß
BanYan
Ich zitiere einen Ausschnitt (S. 69) aus dem Buch: "An der Pforte zum Wunderbaren - Weitere Betrachtungen zu Cheng Man-ch'ings Taijiquan" von Wolfe Lowenthal:
Der Professor (Cheng Man-ch'ing) sprach immer wieder von der Idee, »ins Verlieren zu investieren« und sagte, sie sei der Schlüssel zum Tuishou. Diese Vorstellung geht weit darüber hinaus, einen Gegner besiegen zu lernen.
Er sagte in diesem Zusammenhang: »Wenn ich keinen Körper habe, wie kann mich irgendein Schaden treffen? Wie furchteinflößend die mich angreifenden Waffen auch sein mögen, so stellen sie doch keine Bedrohung dar.« Besser als die Idee, ich könne jeden besiegen, ist die Vorstellung, daß mir nichts geschehen, daß mir nichts und niemand einen Schaden zufügen kann.
Wenn wir wirklich ins Verlieren investieren können - nicht nur als Technik, sondern in dem Sinne, daß es Teil unserer selbst wird -, ist es vollkommen gleichgültig, ob wir mit großer Wucht gegen die Wand geschleudert werden, ob wir fallen oder verlieren. Wir werden verstehen, daß wir nicht den geringsten Schaden erleiden werden, solange wir keinen Widerstand leisten.
Vielleicht hilft der Abschnitt ein wenig, die Idee von Cheng Man-ch'ing ansatzweise zu verstehen. Es würde mich freuen!:)
Gruß
Ahasver
Trinculo
21-11-2006, 08:41
Wir werden verstehen, dass wir nicht den geringsten Schaden erleiden werden, solange wir keinen Widerstand leisten.
Tut mir Leid, aber das halte ich nicht für eine aus der Realität geborene Einstellung zur Selbstverteidigung ...
small yuri
21-11-2006, 10:37
Ich zitiere einen Ausschnitt (S. 69) aus dem Buch: "An der Pforte zum Wunderbaren - Weitere Betrachtungen zu Cheng Man-ch'ings Taijiquan" von Wolfe Lowenthal:
Vielleicht hilft der Abschnitt ein wenig, die Idee von Cheng Man-ch'ing ansatzweise zu verstehen. Es würde mich freuen!:)
Gruß
Ahasver
Wahnsinn, wer sowas glaubt dem ist nicht mehr zu helfen.
Cheng war ein Alkoholiker und Schwätzer den die meisten Taijiquan Experten seiner Generation verachteten.
Kuo Lien Ying hat ihn einfach aus der Stadt gejagt, gestorben ist er wahrscheinlich weil ihn taiwanesische Schüler, aufgrund seines üblen Benehmens, vergiftet haben.
In seiner Heimat Taiwan hat er nämlich nicht den feingeistigen Taijiquan Meister gegeben
sondern wie ein Despot seine Schüler tyrannisiert.
Nachzulesen unter anderem in "Steal My Art" von T. T. Liang und Olsen.
Nur mal als kleines Gegengewicht zu deiner Butterblümchenstory.
Bis dann.
Der Stille
21-11-2006, 10:58
Hallo!
Zitat small yuri!
Wahnsinn, wer sowas glaubt dem ist nicht mehr zu helfen.
Cheng war ein Alkoholiker und Schwätzer den die meisten Taijiquan Experten seiner Generation verachteten.
Kuo Lien Ying hat ihn einfach aus der Stadt gejagt, gestorben ist er wahrscheinlich weil ihn taiwanesische Schüler, aufgrund seines üblen Benehmens, vergiftet haben.
In seiner Heimat Taiwan hat er nämlich nicht den feingeistigen Taijiquan Meister gegeben
sondern wie ein Despot seine Schüler tyrannisiert.
Nachzulesen unter anderem in "Steal My Art" von T. T. Liang und Olsen.
Nur mal als kleines Gegengewicht zu deiner Butterblümchenstory.
Bis dann.
Harte Worte die du da sagst.
Der Stille
small yuri
21-11-2006, 11:28
Hallo!
Harte Worte die du da sagst.
Der Stille
"Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr."
- Tao Te King nach Richard Wilhelm, Kapitel 81
Es kommt auch darauf an ob man solche Sätze VERSTEHT. Es ist durchaus eine Fähigkeit, Stösse, Kollisionen usw. einfach nicht aufzunehmen. Mir ist das konkret passiert, als ein sportlich-kräftiger Mann von ca. 110 Kilo und 190-200 cm wie ein Irrer durch die CeBIT gerannt ist, und alles umrannte was im Weg war. Ich habe ihn nicht kommen sehen, nur gemerkt wie mich etwas mit ziemlich Power mitnimmt, hochhebt, und alles was ich gemerkt habe ist diese hochheben. Mein Körper hat von alleine damit reagiert, daß ich mich praktisch wie ein Handtuch um ihn gewickelt habe, seine Bewegung völlig ohne Widerstand mitgemacht habe, und einen Meter weiter quasi seitlich von ihm runtergeglitten bin. Wäre ich stehengeblieben, eben mit "Widerstand" oder gewinnen, hätte es mich umgehauen, oder ihn. Ich bin weder gestolpert, noch hat es weh getan. Sowas ist schlicht eine Disposition, die der Körper oder dessen Steuerung lernen muß. Kann er widerstehen und hat die Kraft, oder kann er nicht, dann darf er auch nicht stehenbleiben. Man kann sich durchaus gegen die Wand werfen lassen wenn man schwächer ist, und schützt sich nur vor dem Aufprall. Das ist wesentlich verletzungsärmer als bis zuletzt versuchen zu widerstehen und dann mit verdrehtem Körper irgendwogegen zu fallen. Es ist eine typische Fähigkeit sehr guter CMC-Schüler, daß die Schläge einfach nehmen und "bremsen". Man schlägt wie ihn einen Mehlsack, und es tut ihnen nicht weh.
Üble Nachrede, Legenden, Gerüchte und Lügen sind übrigens so verbreitet, daß es schwer ist, ohne die Leute persönlich zu kennen eine Meinung dazu zu entwickeln.
christoph
21-11-2006, 11:46
Es kommt auch darauf an ob man solche Sätze VERSTEHT. Es ist durchaus eine Fähigkeit, Stösse, Kollisionen usw. einfach nicht aufzunehmen. Mir ist das konkret passiert, als ein sportlich-kräftiger Mann von ca. 110 Kilo und 190-200 cm wie ein Irrer durch die CeBIT gerannt ist, und alles umrannte was im Weg war. Ich habe ihn nicht kommen sehen, nur gemerkt wie mich etwas mit ziemlich Power mitnimmt, hochhebt, und alles was ich gemerkt habe ist diese hochheben. Mein Körper hat von alleine damit reagiert, daß ich mich praktisch wie ein Handtuch um ihn gewickelt habe, seine Bewegung völlig ohne Widerstand mitgemacht habe, und einen Meter weiter quasi seitlich von ihm runtergeglitten bin.
In meiner Vorstellung ein Bild für die Götter. :p Aber ich verstehe was Du meínst.
Mir hat ein TaiJi übender neulich erzählt, dass er am Arm vom Türgriff eines schnell fahrenden Taxis getroffen wurde. Er führt es auch auf das TJ Training zurück, dass der Arm einfach noch oben geschwungen ist und er keinen Widerstand geleistet hat. Er ist unverletzt geblieben. Wenn man Selbstverteidigung auch als überleben von Unfällen und Gesunderhaltung definiert, dann bieten IMAs hier einen besonderen Nebeneffekt.
Trinculo
21-11-2006, 12:31
Natürlich kann es sinnvoll sein, einer Kraft nachzugeben, der man nicht gewachsen ist. Der Körper macht das oft von alleine, um sich zu schützen. Jeder, der schon mal beim Armdrücken verloren hat, weiß, wie sich das anfühlt ;) Im Übrigen kenne ich KEINE Kampfkunst, ob östlich oder westlich, intern oder extern, die propagiert: halte erst mal volle Pulle gegen die Kraft des Anderen, so fest Du kannst ... da werden oft Gegensätze und Monopolstellungen konstruiert, die so nicht haltbar sind.
Aber zu propagieren, in keinem Fall Widerstand zu leisten, sich nicht vor Waffen zu fürchten "weil man keinen Körper hat", halte ich für extrem überzogen.
Also bei Waffen dürfte es Schwierigkeiten geben ... Dieses abrupte und vollständige Nachgeben ist allerdings körperlich ein völlig anderes Erleben als einfach nur ein bischen nachzugeben. Und ein Punkt dabei ist daß der Körper Bewegungen dabei mitmacht ohne daß man was merkt, man überdehnt aber nichts, und es fliegt auch nichts unkontrolliert herum. Ich war bei der ganzen Aktion völlig in Balance und stand hinterher auch wie eine Eins, ohne Stolperei, nur bin ich eben rumgeschwungen wie eine Schwingtür und habe für einen Moment praktisch schräg auf dem Herrn gelegen. Es werden auch nicht alle Gelenke zu Spaghetti so daß man rumfällt wie ein Sack, sondern die Gelenke behalten durchaus Stabilität, gleichen aus, und suchen sich eine ausbalancierte Haltung. Das ist aber etwas was mit der Zeit kommt oder nicht, da gibt es nichts zu "verstehen". Nennt sich "body law". Der Körper macht was sinnvoll ist und ihn schützt.
Trinculo
21-11-2006, 13:57
Also bei Waffen dürfte es Schwierigkeiten geben ... Dieses abrupte und vollständige Nachgeben ist allerdings körperlich ein völlig anderes Erleben als einfach nur ein bischen nachzugeben. Und ein Punkt dabei ist daß der Körper Bewegungen dabei mitmacht ohne daß man was merkt, man überdehnt aber nichts, und es fliegt auch nichts unkontrolliert herum. Ich war bei der ganzen Aktion völlig in Balance und stand hinterher auch wie eine Eins, ohne Stolperei, nur bin ich eben rumgeschwungen wie eine Schwingtür und habe für einen Moment praktisch schräg auf dem Herrn gelegen. Es werden auch nicht alle Gelenke zu Spaghetti so daß man rumfällt wie ein Sack, sondern die Gelenke behalten durchaus Stabilität, gleichen aus, und suchen sich eine ausbalancierte Haltung. Das ist aber etwas was mit der Zeit kommt oder nicht, da gibt es nichts zu "verstehen". Nennt sich "body law". Der Körper macht was sinnvoll ist und ihn schützt.
Der Typ hat bestimmt ziemlich doof gekuckt :D
Durch welche Trainingsmethoden, denkst Du, wird gerade diese Fähigkeit besonders kultiviert (falls sich das so trennen lässt, ich frag einfach mal ins Blaue ...)?
Viele Grüße,
Trinculo
Wenn man das wüsste. Ich vermute, einfach Instinkt, wenn man halt entsprechende Körpersensibilität entwickelt hat.
P.S.: Ja, er hat sich umgedreht und merkwürdig geschaut ...
Aber zu propagieren, in keinem Fall Widerstand zu leisten, sich nicht vor Waffen zu fürchten "weil man keinen Körper hat", halte ich für extrem überzogen.
es geht wohl darum, was für eine ausstrahlung man hat, wenn man jegliche angst losgelassen hat.
ausserdem kann man ja auch erst angriffe annehmen wenn man sich nicht mehr von der verletzung fürchtet (man muss ja nicht nur körperlich sanft/geschmeidig werden sondern auch mental...und mental sanft ist man ja nicht,wenn man angst hat...)
....
mit der festen hüfte meine ich, becken stabil..(satt & entspannt *g*) und den oberkörper darauf abgestellt (eigentlich sollte man ja nicht trennen.. aber mir hilft die vorstellung)
Ich auch!
Natürlich kann es sinnvoll sein, einer Kraft nachzugeben, der man nicht gewachsen ist. Der Körper macht das oft von alleine, um sich zu schützen. Jeder, der schon mal beim Armdrücken verloren hat, weiß, wie sich das anfühlt ;) Im Übrigen kenne ich KEINE Kampfkunst, ob östlich oder westlich, intern oder extern, die propagiert: halte erst mal volle Pulle gegen die Kraft des Anderen, so fest Du kannst ... da werden oft Gegensätze und Monopolstellungen konstruiert, die so nicht haltbar sind.
Aber zu propagieren, in keinem Fall Widerstand zu leisten, sich nicht vor Waffen zu fürchten "weil man keinen Körper hat", halte ich für extrem überzogen.
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