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Vollständige Version anzeigen : Kleinkrieg in Iwama



FireFlea
15-11-2006, 15:19
Folgenden Bericht von Gaku Homma, einem Aikido Lehrer aus Denver und ehemaligen Uchi Deshi von Ueshiba finde ich recht interessant:

http://www.nippon-kan.org/senseis_articles/06/dangerous_message/dangerous_message.html

Kurze Zusammenfassung:

Beim diesjährigen Aiki Jinja Tai Sai Schrein Fest in Iwama durften nicht dem Aikikai angehörende Aikido Ausübende, insbesondere Hitohiro Saito und seine Schüler, das Grundstück des Aiki Schreines nicht betreten und an den Feierlichkeiten teilnehmen. Die jungen Uchi Deshi des Aiki Schreines verhielten sich sehr unhöflich gegenüber Fremden und erwiederten keine Grüße, wohl aus dem Grund, dass sie die Anweisung hatten nicht Aikikai-Fremden Aikidoka gehören zu sprechen. Eine Aikikai Uchi Deshi, die sich zunächst irrtümlich in das benachbarte Dojo von Hitohiro Saito verirrt hatte und dort freundlich bewirtet wurde verließ, nachdem sie den Irrtum bemerkte, rasch das Dojo; am nächsten Tag redete auch sie nicht mehr mit den Schülern von Hitohiro Saito die sie noch am Vortag freundlich aufgenommen hatten. Selbst Ali Uludag, ein 5.Dan Aikikai aus der Türkei musste das Dojo verlassen, weil er zu Gast bei Hitohiro Saito verweilte. Auch Kinder die den weiten Weg aus Russland angereist waren um an der Veranstaltung teilzunehmen wurden nicht hereingelassen. Dies sei nicht die Botschaft die Morihei Ueshiba mit dem Aikido verbreiten wollte.

kennin
15-11-2006, 16:46
. . .


Was kann man dazu sagen ausser einfach nur:



. . .

Zoid
15-11-2006, 20:26
Ziemlich hirnrissig :mad:

tom herold
16-11-2006, 11:47
... hirnrissig, aber symptomatisch: derlei unmögliches Verhalten scheint inzwischen eher die Regel als die Ausnahme zu sein.
Empörend!
Tom

itto_ryu
16-11-2006, 13:49
Schwachsinnige Verbands-Geplänkel, Vereinsmeierei und dieser ganze Scheiß... zum Glück gibt´s das beim Kendo so gut wie gar nicht.

jeungbou
16-11-2006, 16:39
Beim Kendo gibt es Meisterschaften die einen gewissen Qualitätsstandart gewährleisten. Im Aikido werden Kämpfe in anderer Form veranstaltet.

Eversor
16-11-2006, 17:34
Beim Kendo gibt es Meisterschaften die einen gewissen Qualitätsstandart gewährleisten. Im Aikido werden Kämpfe in anderer Form veranstaltet.Wobei dieser "Kampf" noch nicht einmal den Prinzipien des Aikido folgt...

itto_ryu
17-11-2006, 08:01
Will jetzt nicht gemein klingen, aber dass bedeutet dann ja, weil Aikidoka nicht richitg miteinander kämpfen, tragen sie das mit Zickenterror aus...? ;)

Schnueffler
17-11-2006, 08:08
Du vergißt das Werfen der Wattebeuschchen! :D
MfG
Markus

itto_ryu
17-11-2006, 08:38
Du vergißt das Werfen der Wattebeuschchen! :D
MfG
Markus

"Ah, dahhh du böser Feind, ich werf dich gleich, wenn du nicht selbst fliegst..." ;)

jeungbou
17-11-2006, 12:09
Das kommt halt davon dass man im Aikido keine Möglichkeit hat seine Fähigkeiten richtig unter Beweis zu stellen. Man hat nichts handfestes um andere und sich selbst von seinen Fähigkeiten zu überzeugen, oft fehlt einem daher dann auch das Selbstvertrauen in sein eigenes Können, was solche Kleinkariertheiten besonders begünstigt.

Unter solchen Umständen wird dann der bereits verschiedene O-Sensei das Maß aller Dinge, und die Nachwelt fängt dann an sich darum zu streiten wer den nun die Essenz der Lehren des Meisters geerbt hat.

Das ist sicher kein Phänomen was es nur im Aikido gibt, sondern in vielen Bereichen der menschlichen Gesellschaft.

itto_ryu
17-11-2006, 13:54
Ja, aber bei Aikidoka habe ich solches Verhalten schon des öfteren erlebt (also wenn sie nebenbei z.B. kendo oder iaido betreiben). Ihnen fällt es auch schwer eine Niederlage hinzunehmen.

Womit ich nicht alle über einen Kamm scheren will.

jeungbou
17-11-2006, 15:25
Schade, Aikido ist eigentlich sehr intressant. Mir ist allerdings mit der Zeit dort schon so einiges auf die Nerven gegangen und deshalb bin ich jetzt erst mal weg vom Aikido.

Moskito
19-11-2006, 12:42
Pffft ich dachte dieses Varbandsgehabe sei nur uns Deutschen vorbehalten...
Offensichtlich legen da auch noch andere Länder Wert darauf den Sport bzw. die Kampfkunst so zunichte zu machen. Schade darum.

Moskito

pilgrim
19-11-2006, 13:18
Moin, moin,

Pffft ich dachte dieses Varbandsgehabe sei nur uns Deutschen vorbehalten...
den Sport bzw. die Kampfkunst so zunichte zu machen.

Das hat nichts mit Verbandsgehabe zu tun und schon gar nichts mit Sport. Der Aikikai ist kein Verband im deutschen Sinn, sondern die Stiftung einer Familie.

Wie ich in einem anderen Forum zu dem gleichen Thema schon schrieb zitier:


Sowohl das dojo, als auch der Schrein liegen auf dem Gelände, das Ueshiba Morihei teilweise selbst erworben bzw. von Oomoto kyo geschenkt bekommen hat. Eigentümer ist die Familie Ueshiba bzw. der jeweilige doshu. SChrein, Dojo und Gelände gehören nicht irgendwie "dem Aikido" und sind öffentlich zugänglich, sondern wie ne ganz normale Eigentumswohnung einer bestimmten Familie.

Der Aikikai ist eine Stiftung deren Leitung in eben dieser Familie Ueshiba vererbt wird, in der das Aikido der Familie Ueshiba gelehrt wird und die strikt nach dem Iemoto System struktuiert ist.
Da in Übersee das Iemoto System wenig bekannt bzw. verankert ist (s.o. "Verband / Sport") und die japanischen Nuancen nicht so wahrgenommen werden, entsteht hier manchmal der Eindruck, es wäre schon alles irgendwie Aikido. So ists aber nun mal nicht.
Die Ablehung des Iemoto Systems war übrigens einer der Gründe für die Entstehung des DAB.

Die Familie Saito hatte die Aufgabe, Schrein und Dojo im Namen des doshu und damit der Familie Ueshiba zu verwalten. Diesen Auftrag hat nach dem Tod von Morihiro (2002) auch sein sohn Hitohiro erhalten - nicht geerbt, wie es manchmal dargestellt wird. Wenn ich es richtig weis, ist das Tanrenkan bereits 2000 errichtet worden, oder?

Als sich Hitohiro 2004 vom Aikikai getrennt hat, war es darum völlig logisch, daß er das Dojo nicht mehr nutzen kann. Das ist ihm selbst sicher auch klar gewesen, denn er hatte ja bereits Ersatz geschaffen.
Er wird auch gewußt haben, daß man aus einer Familien Ryu nicht einfach so austreten kann wie aus einem deutschen Sportverein.

Die Trennung hat ihre Ursache aus meiner Sicht letztlich darin, daß das Aikido das in Iwama und das, was in Tokyo geelehrt wurde, schon zu Lebzeiten Ueshiba Moriheis und Saito Morihiros sehr unteschiedlich war. Die Auffassung über die Waffen kommt noch hinzu. Die Verbindung des Aikikai zu Iwama ist mehr historisch, als technisch begründet. Und das hat schon längst vor der Trennung zu Konflikten geführt.

Ich will mit alledem nicht sagen, daß es richtig ist, unhöflich zu sein, Leute abzuweisen und dergleichen. All das finde ich auch traurig.
Ich will nur sagen, daß so einfach nicht ist, wie es hier dargestellt wird und die Dinge etwas komplizierter sind.
Zumal auch auf Seiten des Aikikai schon vor und im Verlauf der der Trennung Verletzungen entstanden sind.

Grüße,
Carsten

jeungbou
19-11-2006, 15:26
Recht so! Führen wir den Kleinkrieg hier weiter. Hitohiro dieser Ketzer vertritt nicht das echte Aikido und verhält sich unloyal. Dafür gehört er gebannt!!!

(:ironie:)

FireFlea
19-11-2006, 19:46
Eine Stellungnahme von Hitohiro Saito, warum er den Aikikai verlassen hat.

http://www.geocities.jp/iwamajuku/communication.htm

El Loco
20-11-2006, 18:24
Beim Kendo gibt es Meisterschaften die einen gewissen Qualitätsstandart gewährleisten. Im Aikido werden Kämpfe in anderer Form veranstaltet.
Aha, wie sieht der Kampf im Aikido denn aus? Mir hat man mal gesagt, dass man im Aikido nicht kämpft bzw. es keine Vergleichskämpfe gäbe.

Zum Topic: Immer wieder schade, wie uneins einige Stile sind. Dabei sollte ja die Erhaltung und Weiterentwicklung der Kunst im Vordergrund stehen. Aber so ist´s halt, wenn verschiedene Individuen aufeinandertreffen.