Vollständige Version anzeigen : Technikdenken(?)
Im Thread "Anwendung Holzpuppe" (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f8/anwendung-holzpuppe-52242/) war es mal wieder so weit: Es wurde jemand für sein "Technikdenken" kritisiert (wenn auch in höflicher und gemäßigter Form). Diesmal traf es Chris Stein, der einfach nur seine Neugierde darüber bekundete, ob jemand den Kreuzschritt auch im Kampf benutzt.
Ich habe eine ungefähre Vorstellung davon, was gemeint ist mit "Technikdenken". Was ich aber noch nicht verstanden habe ist, was daran grundsätzlich so schlimm ist. Ich fand diese Stelle im "Tao of Jeet Kune Do" da sehr treffend:
"Before I studied the art, a punch to me was just a punch, a kick was just a kick. After I'd studied the art, a punch was no longer a punch, a kick was no longer a kick. Now that I understand the art, a punch is just a punch, a kick is just a kick."
Ich habe den Eindruck, dass viele Leute im *ing *un nicht über die Zweite dieser drei Stufen hinausgekommen sind und in jeder Bewegung immer nur irgendwelche zu Grunde liegenden Prinzipien sehen wollen. Diese Prinzipien zu kennen und zu verstehen ist ja wichtig, aber ich muss da immer an diesen Satz von George Box denken: "Alle Modelle sind falsch, manche Modelle sind nützlich." D.h.: Die rein Prinzipien-orientierte Sichtweise ist manchmal natürlich ein nützliches Modell, um Dinge besser zu verstehen, klar. Aber jeden als inkompetent hinstellen zu wollen, der mal über Techniken spricht, finde ich irgendwie kindisch. Insbesondere wenn derjenige seine Kunst im obigen Sinne verstanden hat und einen Schlag auch als (quasi "zufälligen") Ausdruck irgendwelcher Prinzipien sehen kann, wenn er das denn unbedingt will.
Allerdings frage ich mich auch, warum dieses Phänomen ausgerechnet im *ing *un so verbreitet ist. Liegt das einfach an der allgemeinen Tendenz der *ing *un-Leute zur Besserwisserei (zu der man mit Sicherheit auch dieses Posting hier zählen muss ;))?
Gruß,
Wolfgang
Liegt das einfach an der allgemeinen Tendenz der *ing *un-Leute zur Besserwisserei
genau das Gegenteil ist der Fall....
Diokletian
26-11-2006, 11:38
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß in vielen KK´s stumpf Programme gepaukt werde, besonders, wenn es um das Bestehen von Prüfungen geht. Ein dahinter stehendes Prinzip oder Konzept wird oft nicht einmal in seiner Existenz erkannt. Das ist bei ausgesprochen Prinzip- oder Konzeptorientierten KK´s wie inxbums tödlich für das System! Ich habe gerade beim inxbums gelernt, fast nur noch in Konzepten und Prinzipien zu denken, was mir letzlich in meinem Verständnis und meiner Praxis der KK allgemein sehr geholfen hat.
Dennoch bleibt letztlich ein gerader Fauststoß in Kopfhöhe ein gerader Fauststoß in Kopfhöhe! Mit allen Potenzialen, die er halt hat!
Jackson1
26-11-2006, 13:27
"Technikdenken" wird insofern kritisiert das einer z.B. so denkt: "Wenn er mir einen fauststoß gibt dann gehe ich vor und verforme mich und es entsteht ein Bong Sao und dann hau ich ihm nen Fak sao rein und dann ..." so halt oder "Wenn mich einer in den Choke nimmt dann mach ich einen Kreuzschritt und gehe hoch wie in der Biu Tze und dann ... ;) " so halt ... oder "Wenn einer mir einen Fauststoß gibt dann grapple ich den zu Boden usw ... " Das ist mit Technikdenken gemeint ... denke ich mal ... das wird oft kritisiert ... selbstverständlich hast du Recht ... man muss auch mal in Techniken denken ... die Extreme sind das Problem ... naja ...
Alephthau
26-11-2006, 14:08
"Before I studied the art, a punch to me was just a punch, a kick was just a kick. After I'd studied the art, a punch was no longer a punch, a kick was no longer a kick. Now that I understand the art, a punch is just a punch, a kick is just a kick."
Kurz ausgedrückt: Versuche nicht etwas zu sehen was da nicht ist! :D
Chris Stein
26-11-2006, 15:06
Im Thread "Anwendung Holzpuppe" (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f8/anwendung-holzpuppe-52242/) war es mal wieder so weit: Es wurde jemand für sein "Technikdenken" 1. kritisiert (wenn auch in höflicher und gemäßigter Form). Diesmal traf es Chris Stein, der einfach nur seine Neugierde darüber bekundete, ob jemand den Kreuzschritt auch im Kampf benutzt.
Ich habe eine ungefähre Vorstellung davon, was gemeint ist mit "Technikdenken". Was ich aber noch nicht verstanden habe ist, was daran 2. grundsätzlich so schlimm ist.
Ich habe den Eindruck, dass viele Leute im *ing *un nicht über die Zweite dieser drei Stufen hinausgekommen sind und in jeder Bewegung immer nur irgendwelche zu Grunde liegenden Prinzipien sehen wollen. Diese Prinzipien zu kennen und zu verstehen ist ja wichtig, aber ich muss da immer an diesen Satz von George Box denken:3. "Alle Modelle sind falsch, manche Modelle sind nützlich." D.h.: Die rein Prinzipien-orientierte Sichtweise ist manchmal natürlich ein nützliches Modell, um Dinge besser zu verstehen, klar. Aber jeden als4. inkompetent hinstellen zu wollen, der mal über Techniken spricht, finde ich irgendwie kindisch....
Gruß,
Wolfgang
ZU 1: Ich hatte nicht den Eindruck, dass ich Kritisiert wurde. Habe nur den Eindruck, dass ich mich gerade durch die Darstellung im Video selbst dazu habe verleiten lassen, meine Ideen bestätigt zu sehen, was falsch war, da ich selbst gedanklich inkonsequent war.
Zu 2: Schlimm? Nein, aber es verwässert das System und begrenzt einen Selbst. Konzepte sind weitreichender als Techniken und erlauben individuelle Umsetzungen.
Zu 3. Modelle sind nie falsch, sondern immer nur ein Abbild von etwas und damit nicht gelich einer Realsituation oder einem Realobjekt. GENAU das vermitteln Konzepte - sie lassen den Freiraum etwas Situations- und Personenbezogen zu übersetzten auf die Realsituation. Das erlaubt eine strikte Technik nicht.
Zu 4. Ich glaube ich würde hier nicht inkompetent wählen, sondern sich selbst beschränkend...
Danke,
Christoph
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß in vielen KK´s stumpf Programme gepaukt werde, besonders, wenn es um das Bestehen von Prüfungen geht.
Da hast du Recht. Das liegt aber weniger an den Prüfungen an sich, sondern eher daran, dass oft nur Techniken als Prüfungsprogramm vorgesehen sind, nicht etwa bestimmte Fähigkeiten.
Ich habe gerade beim inxbums gelernt, fast nur noch in Konzepten und Prinzipien zu denken, was mir letzlich in meinem Verständnis und meiner Praxis der KK allgemein sehr geholfen hat.
Sehr treffend gesagt! *ing *un zu betreiben hilft einem sehr beim Erlernen und Verstehen anderer Kampfkünste.
Gruß,
Wolfgang
genau das Gegenteil ist der Fall....
Kannst du das auch näher erklären oder müsste man das von Ort demonstrieren? :D
Beste Grüße,
Wolfgang
Kannst du das auch näher erklären oder müsste man das von Ort demonstrieren? :D
Beste Grüße,
Wolfgang
In diesem Falle, würde ich sogar von einer Vor-Ort-Erklärung absehen :D
kwaichancaine
26-11-2006, 19:17
Jeder Anfänger übt Techniken, denn Techniken werden ihm erklärt. Erst in einem späteren Stadium seinen Trainings erkennt er, dass die Technik durch das Prinzip ersetzt werden muss. Aber mit einem Prinzip kann man niemanden schlagen, also ist das Prinzip ohne die Technik nichts und die Technik ohne das Prinzip nutzlos.
KCC
Im Thread "Anwendung Holzpuppe" (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f8/anwendung-holzpuppe-52242/) war es mal wieder so weit: Es wurde jemand für sein "Technikdenken" kritisiert (wenn auch in höflicher und gemäßigter Form). Diesmal traf es Chris Stein, der einfach nur seine Neugierde darüber bekundete, ob jemand den Kreuzschritt auch im Kampf benutzt.
Ich habe eine ungefähre Vorstellung davon, was gemeint ist mit "Technikdenken". Was ich aber noch nicht verstanden habe ist, was daran grundsätzlich so schlimm ist. Ich fand diese Stelle im "Tao of Jeet Kune Do" da sehr treffend:
"Before I studied the art, a punch to me was just a punch, a kick was just a kick. After I'd studied the art, a punch was no longer a punch, a kick was no longer a kick. Now that I understand the art, a punch is just a punch, a kick is just a kick."
Ich habe den Eindruck, dass viele Leute im *ing *un nicht über die Zweite dieser drei Stufen hinausgekommen sind und in jeder Bewegung immer nur irgendwelche zu Grunde liegenden Prinzipien sehen wollen. Diese Prinzipien zu kennen und zu verstehen ist ja wichtig, aber ich muss da immer an diesen Satz von George Box denken: "Alle Modelle sind falsch, manche Modelle sind nützlich." D.h.: Die rein Prinzipien-orientierte Sichtweise ist manchmal natürlich ein nützliches Modell, um Dinge besser zu verstehen, klar. Aber jeden als inkompetent hinstellen zu wollen, der mal über Techniken spricht, finde ich irgendwie kindisch. Insbesondere wenn derjenige seine Kunst im obigen Sinne verstanden hat und einen Schlag auch als (quasi "zufälligen") Ausdruck irgendwelcher Prinzipien sehen kann, wenn er das denn unbedingt will.
Allerdings frage ich mich auch, warum dieses Phänomen ausgerechnet im *ing *un so verbreitet ist. Liegt das einfach an der allgemeinen Tendenz der *ing *un-Leute zur Besserwisserei (zu der man mit Sicherheit auch dieses Posting hier zählen muss ;))?
Gruß,
Wolfgang
Naja zum Prinzipiendenken im Ings Bums fällt mir eigentlich folgendes ein.
Ich hab bis dato noch keine Vorführung oder Demo gesehen wo die 6 1/2 Punkte des Langstocks umgesetzt wurden.
Und der ist der Weg frei Stoße vor kram aus dem WT, das ist auch so ne Sache für mich fehlt da was :rolleyes:
Gruß!!!!!!:)
dieReuse
27-11-2006, 13:12
für mich fehlt da was :rolleyes:
ernst gemeint:
Was denn?
ernst gemeint:
Was denn?
Jo Ernst gemeint .Ich würde noch hinzufügen " Aber gerate nicht in die Angriffsenergie des Gegners "
Gruß!!!!:)
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