Erfahrungen mit KM? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Börns
27-11-2006, 20:43
Hat hier irgend wer fortgeschrittene Erfahrungen mit Krav Maga?

Ich selbst habe einige Jahre Kung Fu auf Anwendung gemacht und mich auch in anderen Bereichen umgetan (Boxen, Kick Boxen, WT, Judo, ...).

Grade mache ich seit ca. 3 Monaten KM und frage mich ob die Techniken dort noch mal allgemeiner und tiefer werden.

Beispiel aus dem KM:
Wir stehen in einer Übung eine Armlänge weit auseinander direkt vor einander und der Angreifer schlägt zu. Ich soll abwehren indem ich jeweils mit der Rechten gegen die Recht und mit der Linken gegen die Linke gehe. Und gleichzeitig aus der Schlaglinie ausweiche.

IMO nicht grade die tolle SV, in der Situation ist WT oder anderes Kung Fu klar im Vorteil. Zumal ich ja immer überlegen muss welche Hand ich nehmen soll... Wer Kernspechts Blitzdefence gelesen hat weiß was ich meine. Was haltet Ihr davon? Kommt da noch mal was gescheites oder sind die so rückständig?:(


Mit freundlichen Grüßen und Danke für Eure Tips
Tobi
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handpratze
27-11-2006, 20:47
Beispiel aus dem KM:
Wir stehen in einer Übung eine Armlänge weit auseinander direkt vor einander und der Angreifer schlägt zu. Ich soll abwehren indem ich jeweils mit der Rechten gegen die Recht und mit der Linken gegen die Linke gehe. Und gleichzeitig aus der Schlaglinie ausweiche.

Stinknormaler Block mit Sidestep, also Training einer Grundtechnik :rolleyes:


Kommt da noch mal was gescheites oder sind die so rückständig

Natürlich kommt da noch mehr :rolleyes:

Aber wie in jedem Stil werden erst mal die Grundtechniken durchgekaut, üblicherweise um die 3-4 Monate. Nach einem halben Jahr sollte es dann aber schon tüchtig weitergehen mit Kombinationen, Szenarientraining, Sparring usw. :rolleyes:

Börns
27-11-2006, 20:56
"Stinknormaler Block mit Sidestep, also Training einer Grundtechnik"

-eben IMO keine wirklich gute Grundtechnik, muß Du zu denke ich zugeben. Zu mindest im Verleich mit WT o.

"Nach einem halben Jahr sollte es dann aber schon tüchtig weitergehen mit Kombinationen, Szenarientraining, Sparring usw."

Teile davon schon gehabt = sehr gut, weit besser als in WT oder CLF. Frage mich halt wie es im waffenlosen Kampf weiter geht. Es gibt dazu recht kritische Stimmen!

trioxine
27-11-2006, 21:41
wuírd das wieder ein"wt ist besser als km thread" ??

omg das hatten wir doch schon 100000000 mal,wenn du die techniken dumm findest geh einfach nicht wieder hin!!

mfg trio :ups:

Börns
27-11-2006, 21:57
Moa, humorlos :rolleyes: zumal ich selbst kein WTler bin und KM, ja im Gegensatz zu WT u.ä. noch ganz andere Sachen als Duellkampf zu bieten hat (z.B. didaktisch)! Beim Kung Fu stellt wohl keiner einfach mal das Licht ab oder schmeißt Dir ein Ball ins Gesicht!

Ja, man könnte sagen, dass in der Gesamtschau KM deutlich realistischer ist als so mancher Kung-Fu-Stiel. :ups: Doch eine differenziertere Meinung vorhanden :confused: Sorry, KM ist perfekt Nachfrage nich erlaubt, ja?

F-factory
27-11-2006, 23:21
Hallo Börns,

hört sich bei Dir eher so an als ob es ein bißchen am Instruktor liegt. Ehrlich gesagt, wenn Du nach drei Monaten keine weiterführende Übungen gemacht hast, dann hat das was mit dem Aufbau des Unterrichts zu tun und weniger daß die Techniken nicht noch weitergehen.
Zur Technik selbst:
Sag mal, welche Technik ist das, wo Schläge mit der rechten ebenfalls mit der rechten Hand blockiert werden? Meinst Du die Technik aus dem Seitwärtsstand, wo die Hände eher in einer passiven Stellung (unten) sind und man nach außen ablenkt/blockt? (Die Technik wird übrigens auch im WT fast genauso gemacht.) Eine andere Technik fällt mir in dieser Konstellation garnicht ein. Ideal ist eine solche Abwehr nie, da man immer auf der "Live Side" landet, also Frontal zum Gegner steht. Da muß man schon gleichzeitig den Konter mit einbauen und aggressiv reingehen...

@Handpratze:
Wenn das eine Grundtechnik bei Euch ist, dann gibt es wohl doch größere Unteschiede zwischen den KM Derivaten als ich dachte... ;-)

Alles Gute,
F.

Börns
27-11-2006, 23:47
Ich merk grade, habe Bockmist geschrieben. Nun noch mal:

Das Paar steht sich frontal gegenüber,
Distanz auf Armlängen,
Verteidiger: Hände offen auf Schulterhöhe zur lockern Deckung.

Schlägt der Angreifer mit seiner Rechten, geht der Verteidiger mit der Linken dagegen und dürckt die Gegnerfaust in Richtung linke Schulter des Angreifers.
Der Verteidiger mach noch ne Bodydeffence nach links und es folgt eine Rechte in die F...

ABER

Schlägt der Anrgeifer mit der Linken geht das ganze für den Verteidiger genau spielgelverkert :confused: Verteidiger müßte also sausausau schnell was kommt, wohers kommt und was er machen soll (links oder rechts)

So ein Schwachsinn, oder?

Ich kann ja mal ganz ungefragt schreiben was IMO ne vernünftige Variante wär, vieleicht erklärt mir ja einer was ich falsch mache oder ob ich den tieferen Sinn im KM nich kapier:

Als Verteidiger machst Du mit der Linken einen Wischer von untern nach oben. Egal ob der nun mit Rechts oder Links schlägt, Du blockst und blockierst mit linkem Arm (+ 45° nach rechts oder eben links vorbei). Mit Rechts gibts dann die Quitung!

grüße
tobi

trioxine
28-11-2006, 04:53
versteh ich net,erklär mal genauer!

F-factory
28-11-2006, 06:45
Das Paar steht sich frontal gegenüber,
Distanz auf Armlängen,
Verteidiger: Hände offen auf Schulterhöhe zur lockern Deckung.

Schlägt der Angreifer mit seiner Rechten, geht der Verteidiger mit der Linken dagegen und dürckt die Gegnerfaust in Richtung linke Schulter des Angreifers.
Der Verteidiger mach noch ne Bodydeffence nach links und es folgt eine Rechte in die F...

ABER

Schlägt der Anrgeifer mit der Linken geht das ganze für den Verteidiger genau spielgelverkert :confused: Verteidiger müßte also sausausau schnell was kommt, wohers kommt und was er machen soll (links oder rechts)

Hi Börns,

das ist dann tatsächlich eine Grundtechnik, wie Handpratze gesagt hat. Wird im Boxen/Kickboxen (und sehr vielen anderen Kampfkünsten) sehr ähnllich, bzw. gleich gemacht.
Wenn Du schon in einer "Ready Position" (also kampfbereit mit Händen oben und deckend) stehst, dann wird es sehr schwierig für Dich einen "Wischer" von schräg unten zu machen, wie Du ihn beschreibst. Dazu müßtest Du die Hände schon unten haben, ansonsten hat man da keine Chance einen schnellen Schlag zu blocken. Die Verteidigung gibt es natürlich auch, aber nur wenn Deine Hände unten oder halb-unten sind (wie ich oben schon beschrieben habe).

Ich denke, Du mußt an Deiner Kampfstellung arbeiten, also möglicherweise frontaler zum Gegner stehen, dann ist auch der Weg mit der hinteren Hand kürzer und die Bewegung eine nicht ganz so unnatürliche.
Im Notfall kann man auch mit der vorderen Hand blocken, man muß dann nur sehr schnell kontern, da man auf der "Live Side" landet. Ist zwar nicht ideal, aber "shit happens"...
Ehlich gesagt, habe ich nie Probleme mit der Art der Verteidigung gehabt, deswegen ist es schwierig zu erkennen , wo es hakt.
Hast Du mal Deinen Instruktor darauf angesprochen?

Alles gute,
F.

Börns
28-11-2006, 10:17
Hy,

frontal stehen tue ich, frontaler geht nich:)

Knackpunkt ist IMO nich der Wischer der eine andere Blocktechnik, sondern das man sich zwischen linker Hand und rechter Hand entscheiden muß! Hat man es verraft oder hat der Gegner ein Finte gelegt, dann stehst Du auf der (wie ihr es warscheinlich nennt) "Live Seite" und Du mußt superschnell kontern.

In der Situation ist der Angreifer absolut im Vorteil! Das ist doch echt vermeid bar.

Ich bin nur 165 cm da ist das mit dem tiefer liegenden Händen schon mal nicht mehr so schwer;) "Meine" Technik funz IMO besser, aber ich lass mich ja gern eines besseren belehren.

Grüße und Danke

F-factory
28-11-2006, 10:42
Ich bin nur 165 cm da ist das mit dem tiefer liegenden Händen schon mal nicht mehr so schwer;) "Meine" Technik funz IMO besser, aber ich lass mich ja gern eines besseren belehren.
Wenn eine Abwehr für Dich, aus welchen Gründen auch immer, mit Deiner Technik besser funktioniert, dann mache Sie einfach.
Die andere Technik üben solltest Du auf jeden Fall, da es eine sehr gute Übung ist um das Auge zu trainieren und zu erkennen, welche Schläge kommen könnten.
Letztendlich werden Dir im Krav Maga nur mögliche Werkzeuge gelehrt. Was Du letztendlich einsetzt, ist dann Dir überlassen.

Wichtig ist jedoch das Deine Technik auch bei "ungeprobten" Attacken (z.B. im Sparring) und bei kontinuierlichen Angriffen funktioniert.
In den Situationen gefällt mir persönlich das "Wegpatschen" sehr gut, da man sich nicht groß öffnet und die Deckung schnell wieder beisammen ist.
Man sollte vielleicht auch erwähnen, daß der Block mit kombiniertem Konter, einen Idealfall darstellt, der aber in den wenigsten Fällen wirklich so funktioniert, wenn es keine Absprache zwischen Angreifer und Verteidiger gibt.

Probier einfach herum. Bei Fragen ist sicherlich Dein Instruktor der beste Ansprechpartner, da er Dich am besten kennen und einschätzen kann (sollte er jedenfalls).

Alles Gute,
F.

Börns
28-11-2006, 11:43
Hat jemand von Euch schon mal WT gemacht? Da hat man auch eine "Vorhand" und eine "Rückhand" (IMO mit gutem Grund) obwohl man frontal zu eindander steht.

F-factory
28-11-2006, 11:45
Da hat man auch eine "Vorhand" und eine "Rückhand"
:confused: Verstehe ich jetzt nicht. In welchem Zusammenhang?

Klaus
28-11-2006, 15:09
Du solltest Dir auch klar machen daß solche Reaktionsübungen mehr oder weniger Reflexe für den Notfall bilden. Wenn jemand in ARMLÄNGE vor Dir steht und Du machst nichts, hast Du einen Fehler gemacht. So nah darf man potentielle Angreifer nicht kommen lassen, wenn die schnell sind und links-rechts schlagen dürfte man öfter schon voll getroffen werden. Außer man hat eben supergute ausgebildete Reflexe.

YiShen
28-11-2006, 16:46
Bisschen mehr trainieren? Mit der Zeit merkt man, wie das Feeling ist, wenn man mit der einen oder anderen Hand abwehrt. Und das prägt sich nahc einiger Zeit ein.
Stell dich helt mit dem Rücken an eine Wand bei der Übung, da lernst du schon, schnell zu reagieren.

handpratze
28-11-2006, 19:06
Noch besser ist es, zu wissen, daß der andere wirklich zuschlägt und nicht abstoppt. Das ganze in Bewegung - sprich dynamische Beinarbeit, Gegner macht Druck - und nicht am Stand.

Damit lernt man sehr schnell die Blocks, und wenn mal ein Schlag durchgeht:

:heulnich:

Muß halt zwischen den Trainingspartnern abgesprochen sein ;)

Eniac
28-11-2006, 19:37
Hi Börns!

Aaaaallllsssooooo:

Die Übung die du beschreibst ist wohl die Grundlagenarbeit an der "Inside defense"...
Du sollst deswegen mit beiden Händen abwehren, damit du
1. ein Auge für den Angriff entwickelst,
2. darauf gedrillt wirst nach Möglichkeit immer zur Dead-Side zu gehen und
3. die Defense mit beiden Händen gleich gut kannst...

Es sollte eigentlich kurz darauf aus der Kampfstellunug gearbeitet werden und auch die Variante "Left vs. Left" - also das "Überkreuzverteidigen" - geübt werden. Ist allerdings sehr schwer, da man (wie schon geschrieben) auf der Live Side des Gegners landet. Sobald dieser mit einer Kombination angreift sieht es hier schlecht aus ;-)

Ansonsten sollte natürlich auch mit Kombinationen gearbeitet werden.
Wir arbeiten zumindest möglichst früh mit Kombinationen.
So wie ich das bei unseren Schülern beobachten konnte, kommt es sehr schnell automatisch mit der "richtigen" Hand die Defense zu machen.

Sprich evtl. wirklich mal deinen Instructor darauf an. Es ist sein Job dir da weiterzuhelfen!
Keine Scheu Fragen zu stellen!

Just my 2 Cents...

Börns
28-11-2006, 19:40
Bisschen mehr trainieren?:mad: Oh, Danke für den guten Tipp! Will ja hier nicht rum streßen, aber ich würde mal sagen das ich fitter als mein Instruktor bin.

Es geht hier um eine Technik, die IMO es zu trainieren nicht wert ist. Wenn mir hier einer schreibt, dass dat nur ne Reaktionsübung ist, dann gut. ABER wie ihr alle wist schleifen sich solche sachen recht schnell ein, zu mindest bei mir.

Wenn man überlegen muß welche Hand man nun nehmen soll, verliert JEDER Zeit. Wenn es später auch nur noch ein Bruchteil einer Sek. ist. Zeitnachteil ist vorhanden und das ist gefährlicht, dass was hier (hoffendlich) jeder. Im WT und selten auch im Kung Fu wird dem hohe Beartung geschneckt, wenns im KM nicht so ist, dann Pech für die, die es nicht wo anders gelehrt haben.

Für Leute die es interessiert mein Tipp "Blitzdeffence" von Kernspecht lesen. Auch wenn der Auto nicht grade unterstützenswert schein, das hat er drauf!

handpratze
28-11-2006, 20:16
wuírd das wieder ein"wt ist besser als km thread" ??

omg das hatten wir doch schon 100000000 mal,wenn du die techniken dumm findest geh einfach nicht wieder hin!!

mfg trio :ups:

Trio, so wie es aussieht, bist du mit deiner Annahme, daß das wieder auf "WT toll, Rest kagge" hinausläuft, gar nicht mal so weit danebengelegen :rolleyes:

Den Thread kann man eigentlich schließen ;)

Klaus
28-11-2006, 20:23
Mein Gott. Wie konnten wir alle nur so dumm sein ? Einen Schlag abwehren zu wollen wo doch GGGM Prof. Dr. Keith Kernspecht BEWIESEN hat, daß es praktisch unmöglich ist wenn der Schlag von einem WT-Experten kommt, weil die Armlänge, die Nerven, und die Impulse. Also, jeder Boxer würde gegen einen WT-Experten sofort KO gehen, falls er kein Blitzdefence (das ist so ein Zaun der wo den Blitz ableitet) kann.

Oder war es am Ende doch nur Marketing, und Herr Björn S. macht gar kein Choy LAY/LI Fut ?

Der Gag bei so einer Übung ist übrigens DASS man nicht mehr überlegen muß, sondern alles was kommt abblockt. Ob das nun ein Fussball ist der über eine Mauer geflogen kommt den ich fange, oder den Jab eines Idioten der mir im Halbdunkeln plötzlich vor den Kopf haut um "zu sehen wie gut ich reagiere". Man muß nicht mal mehr denken, das kommt einfach, egal was man gerade tut. Und das ist nicht mal vom KM, sondern ich kenne das aus dem Bagua. Gibt's eigentlich in so gut wie jedem Kung Fu, nur daß der eine über, der andere unter, und der dritte vor die Hand geht, um den Schlag nach oben, unten, oder zurück abzuleiten. Das große Geheimnis ist dann warum sogar Weh Teh sogenannte "Tan Saos" hat die einen Arm von unten treffen und nach oben drücken, als Schlagabwehr und Kontereingang.

F-factory
28-11-2006, 21:00
@Börns
Was mich am meißten wundert ist, wieso Du noch KM trainierst? (Oder trainierst Du es garnicht? Was Du beschrieben hast kann man leicht in einem Probetraining mitbekommen... :rolleyes: )
Eigentlich müßte dann B****defense doch genau das richtige für Dich sein? Da braucht man fast garnicht trainieren und man wird in schnellster Zeit verteidigungsfähig!
Wenn Du eine Diskussion über BD/WT/KRK anfangen willst, mache das bitte im *ing*ung Teil des Boards.


Den Thread kann man eigentlich schließen ;)
@Trioxine
Du hast es geahnt. Ich verlaß mich ab sofort auf Deinen Instinkt bevor ich mir bei den Antworten Mühe gebe...
Schließe mich dem Wunsch des Zumachens an...:narf:

Börns
29-11-2006, 00:08
Ich verstehe Euch zwar nicht ganz, aber ist wohl auch egal. Ihr habt schon recht, ich muss wohl alles vergessen und den Fordgeschrittenen vertrauen, jeden Mist mitmachen hauptsache es ist in.

Fragen stellen ist erlaubt, ja? Nee, ist klar.

WT fand ich halt einen guten Vergleich, um es für nachvollziehen zu können. CLF ist wohl nicht so bekannt, das da jeder mit reden kann.
Im KM-Buch "Abwehr bewaffneter Angriffe" ist ja auch ein kleiner Abriss drin ohne Waffen, der es zwar auch nicht erklärt. Aber ist halt ein Buch "gegen" Waffen.

Was ich mir von Euch gewünscht hätte, sah etwa so aus:
"Nein, Börns mach dir keine Sorgen, ich habe selbst WT gemacht und nun KM. Da kommt noch was! Ich habe am Anfang auch gestutzt."
oder
"Die Technik ist so weil,...??? wir besser finden, gegen XXX "
oder
"Nee, da kommt nix, aber dafür ist der Rest sehr brauchbar, wie z.B. Abwehr von Würgen, Bodenkampf und Messerabwehr. Das gibt’s dafür beim CLF nämlich nicht."
oder
"KM hat ein ganz anderes Konzept wie Kung Fu, nicht vergleichbar ..."


Instruktor fragen ist grade schlecht, der hat (nur) KM-Erfahrung.

@Klaus:
Ich hoffe alles im grünen Bereich. Bist Du vielleicht zu einer etwas differenzierteren Antwort in der Lage? Kannst Du evt. jemandem helfen, der vorher CLF gemacht hat und deshalb ein etwas anderes Verständnis und andere (meinet wegen Anfänger-)Fragen hat als Du?
Ach ja: Ich habe nie behauptet, dass einer hier vom KM dumm ist (Nur, damit wir uns hier nicht missverstehen! ich mache es zur Zeit selbst).

Schönen Gruß und Danke für die konstruktiven Beträge

F-factory
29-11-2006, 06:29
Fragen stellen ist erlaubt, ja?

Dann stelle doch mal konkrete Fragen.
Deine Frage zur Übung die Du beschrieben hast wurde mehrfach beantwortet.

Es gibt in diesem Board haufenweise Beiträge zum Krav Maga, vor allem zu "Anfängerfragen". Nutze doch einfach mal die Suchfunktion.

Bei welchem Instruktor trainierst Du, wenn der nur KM Erfahrung hat?
Ich kenne einige und keiner von denen hat nur KM Erfahrung, sondern meißt mehrere Jahre andere KK-Erfahrung, z.T. mit höheren Graduierungen.

bechtie
29-11-2006, 13:44
Hallo,

noch mal kurz zur Sache (leider habe ich jetzt keine Zeit für eine ausführliche Erläuterung):

Die "Inside defense" sollte so intensiv geübt werden, dass man reflexartig beide Seiten "bedienen" kann. Dies nicht nur an und für sich, sondern auch, um die Bewegungsoption nach der anderen Seite zu haben, falls in der idealen Richtung (bspw. links nach außen auf die "dead side" des Angreifers) Freunde des Angreifers stehen. Oder eine Wand, ein Auto etc. Das gilt sinngemäß auch für eine "inside defense", die unabsichtlich (auf Finte reingefallen o. zu spät reagiert) oder absichtlich (Kumpels des Angreifers, Wand) zur "live side" führen.

(sorry: immer dieses Denken in Kategorien des idealtypischen 1:1-Duellkampfes! Genau das ist kein KM!)

Mit anderen Worten: Man muss letztlich dahin trainieren, "inside defenses" auf beide Seiten nach außen und auf die "dead side" nach innen schnell und konsequent hinzukriegen. Das aber ist kein basic-stuff, sondern wird auf der Basis des grundsätzlichen Beherrschens der "inside defense" aufgebaut.

Und für den Weg zur "live side" gilt, dass zwar der Bewegungsablauf der gleiche ist wie zur zur "dead side", aber der Ellbogen des blockenden Arms zum Passivschutz schnell hochgezogen wird, so dass der eigene Kopfbereich hinter Arm/Ellbogen geschützt wird (besser als nichts), um dem Konter der anderen Hand des Angreifers im Wege zu sein. Und dass die ja unter der Maßgabe der Gleichzeitigkeit" oder "nahezu-Gleichzeitigkeit" erfolgenden Gegenattacken nur um so heftiger und konsequenter sein müssen - um den Gegner daran zu hindern, seine momentane Vorteilsposition zu nutzen.

Tja. Im Training kann man das live ganz leicht demonstrieren und erklären. Mit Worten ist das schwierig.

Busfahrer
29-11-2006, 14:05
Hat der Bechtie gut beschrieben :) - finde ich zumindest.
Krav Maga ist aber noch sehr viel mehr als nur inside und outside defense...

Ich selbst komme ja aus dem Ju-Jutsu und finde mittlerweile, daß es für mich nix bessers als KM gibt wenn man auf SV scharf ist.


Viele Grüße

Der Busfahrer

Börns
29-11-2006, 15:39
herzlichen Dank bechtie,

dass hast Du mir jetzt gut auseinander klarmüsert:)

Zumal sich wohl aus solchen Inside/Outside Basis-Technik ein weitaus größerer Überbau ergibt. Ich denke schon das man an solchen Basics erkennen kann wohin der Hase bei einem Teil der Armarbeit in Vergleich zu anderen Systemen läuft. Aber, es gibt fa noch ne Menge mehr zu entdecken;)

Danke noch mal.

Pyriander
29-11-2006, 19:17
Ich mach zwar kein *ing *ung aber vom JKD ist mir analog zu der befraglichen Abwehr im KM sogleich der Pak-Sao eingefallen, den Ihr ja zweifellos auch macht.

Inwiefern findest Du denn, dass das etwas völlig anderes sei ? Wenns recht ist, schreib ich meine Meinung mal nach einer weiteren Antwort falls es noch wen interessiert.

Börns
29-11-2006, 22:10
wiederum mit aller Vorsicht: Ich glaube halt, dass man wenn nur die Linke zum blocken und abwehren (jetzt mal egla ob Wischer oder so) genommen wird, man einfach weniger zu tun hat. Dann ist es auch egal mit welcher hand der Gegner schlägt. Stimmt doch, oder?

KM soll ja simpel sein, deshalb kam mir der Gedanke überhaupt.

Grüße

Pyriander
29-11-2006, 23:33
Ah, O.K. Du meinst damit die vordere Hand, wenn ich nicht irre ?

Bin da skeptisch und halte das Konzept nicht weniger für Fintenanfällig; wenn man es gewohnt ist, immer nur mit einer Hand abzuwehren und die ging dann in die falsche Richtung...

Dazu kommt: dass Krav Maga ja nicht nur einfach sein will, sondern den natürlichen Verhaltens- und Reflexmustern des Menschen entsprechen.
Soll heißen, man überlegt, was passiert, wenn man unvorberreitet ist: Wenn von einer Beliebigen Seite etwas kommt, sei es ein geworfener Ball oder ein Angriff oder ein vom Regal fallendes Buch: man nimmt den Arm dorthin, der auch auf der entsprechenden Seite ist. Sagt Krav Maga.
Bei mir stimmt es.

Dazu kommt eben das Konzept a) die Position zu verändern, sofort die Angriffslienie zu verlassen, optimalerweise dabei b) auf die Deadseite zu kommen.

Alles hat vor und Nachteile, aber das Konzept ist meiner Meinung nach Schlüssig und arbeitet mit den Vorteilen, an den Nachteilen muss man eben trainieren.

Geht sicher auch anders, aber dann muss man an anderen Nachteilen arbeiten. IMHO

Eniac
30-11-2006, 09:07
wiederum mit aller Vorsicht: Ich glaube halt, dass man wenn nur die Linke zum blocken und abwehren (jetzt mal egla ob Wischer oder so) genommen wird, man einfach weniger zu tun hat. Dann ist es auch egal mit welcher hand der Gegner schlägt. Stimmt doch, oder?

Wenn man nur die Linke zum Blocken hernimmt, dann landest du sehr oft auf der "Live-Side". Wenn jemand angreift, der mit den Fäusten umgehen kann (Boxer, etc.), wird es (auch mit der KM-Technik, siehe Bechties Antwort) extrem schwierig einen Folgeschlag zu blocken.

Ich denke man kann sich das so sehr gut vorstellen:
Wenn es wirklich von Vorteil wäre, nur mit der vorderen Hand zu Blocken, dann würden es die *Boxer so machen. Sie machen es aber nicht, wegen oben beschriebenem Problem.

Was man sagen kann ist, dass es eine anfangs schwierige Umstellung sein kann, wenn man ein anderes System gelernt hat, das nur mit einer Hand blockt.
Ging mir am Anfang auch so (hab vorher WT gemacht). Mittlerweile muss ich aber sagen, dass das Konzept des KM mir besser passt...

bechtie
30-11-2006, 09:26
Drei Anmerkungen:

a) Boxer praktizieren keine "Inside defense" - bzw. "nur mit einer Hand blocken", weil in einem reinen Faustkampf die klassische Doppeldeckung besser ist. Klar. KM aber - und das sollte man in den ersten Lehrstunden schon beigebracht bekommen haben, geht davon aus, dass eine Doppeldeckung gegen einen Angriff mit einem Messer o.ä. nicht taugt. Und dass man nie davon ausgehen kann, dass die Hand, die da auf einen zugesaust kommt, tatsächlich keinen gefährlichen Gegenstand in sich birgt. Deswegen drillt KM aufs weiter-weg-vom-Körper-blocken/parieren/ableiten.

b) Boxer agieren wie sie agieren, weil es mit bandagierten Fäusten in dicken Schutzhandschuhen gegen einen Gegner, der genauso ausstaffiert ist, das Beste ist, was man machen kann. Diese Situation existiert auf der Straßen nicht gleichermaßen. Vor allem aber: Angriffs- wie Blockadeinstrument sind "draußen" klein und sehr verletztlich.

c) KM geht gerade im Basis-Training nicht von einer voll entwickelten Prügelei aus (im KM-Jargon = "Fighting"), sondern von einer überraschenden Übergriffssituation, deren gewalttätiges Potenzial im Entstehen bzw. Ausbrechen begriffen ist (im KM-Jargon "self defense"). In diesem Stadium soll KM-idealtypisch das Geschehen bleiben, d.h. es soll zur kontinuierlichen Prügelei gar nicht kommen. Daher wird aggressiv gegen den ersten Schlagimpuls nach vorne gegangen, hoffentlich grundlegende KM-Prinzipien wie "hand&body defense together" und "nahezu-Gleichzeitigkeit von Abwehr und Gegenangriff" berücksichtigt und umgesetzt sein.

Ich mache mir dann und wann im (Fortgeschrittenen-)Training den Spaß, zwei Leute mit Kopf-, Zahnschutz und Freefight-Handschuhen (also relativ kleinen) auszustatten. Dann sollte der eine den anderen anmachen, anplärren und unvermittelt aus dieser aggressiven Situation mit Geraden oder Haken angreifen. Der andere hingegen sollte seinen defensiven semi-passive stance einnehmen und sich darauf konzentrieren, die erste Schlagbewegung des Angreifers sofort und konsequent mit "Inside" oder "Outside" defense zu beantworten.

Alle Angreifer haben hinterher gesagt, dass sie zu den Folge-/Kombinationsschlägen gar nicht gekommen sind. Weil sie vorher schon die Counterattacks drin hatten, und zwar so, dass ihre Kombinationsschläge gar nicht oder nur sehr schwach kamen.

Gewiss: Eine isolierte, auf einige wesentliche Elemente reduzierte Laborsituation. Aber sie bewies, was sie beweisen sollte: Das physikalische, biomechanische Prinzip funktioniert - wenn die Drills internalisiert sind und der Verteidiger den richtigen fighting spirit hat.

handpratze
30-11-2006, 15:58
Und dass man nie davon ausgehen kann, dass die Hand, die da auf einen zugesaust kommt, tatsächlich keinen gefährlichen Gegenstand in sich birgt. Deswegen drillt KM aufs weiter-weg-vom-Körper-blocken/parieren/ableiten.

Genauer gesagt wird immer so trainiert, als hätte der Angreifer eine Waffe, so handhaben wir es jedenfalls ;)

Eniac
30-11-2006, 19:49
@bechtie:


a) Boxer praktizieren keine "Inside defense" - bzw. "nur mit einer Hand blocken", weil in einem reinen Faustkampf die klassische Doppeldeckung besser ist.

Ja und nein. Es gibt nicht die "KM-Inside-defense", aber Boxer wehren durchaus (wenn in der Distanz) auch mit der Innenseite des Handschuhs ab.
Diese Bewegung habe ich gemeint.


Boxer agieren wie sie agieren, weil es mit bandagierten Fäusten in dicken Schutzhandschuhen gegen einen Gegner, der genauso ausstaffiert ist, das Beste ist, was man machen kann.

Wiederum ja und nein. Die Doppeldeckung gibt es auch im Bareknuckle (?) Boxen, also ohne Bandagen oder Handschuhe.
Ebenso arbeiten viele im Freefight/UFC/ValeTudo mit einer Doppeldeckung. Auch hier ohne große Boxhandschuhe, teilweise ohne irgendwelche Handschuhe.

Ich gebe dir aber bei dem Punkt mit der Waffe recht. Deswegen machen wir ja auch die Inside-defense und keine Doppeldeckung (um die es gar nicht ging).

Das mit den Boxern war nur ein (wenn vielleicht auch nicht optimales) Beispiel, warum wir die Inside defense nicht nur ausschließlich mit dem vorderen Arm machen.

Aber danke das du dir die Mühe gemacht hast, meinen Post nochmal allgemein verständlich darzustellen! :thx: ;)

Sethnacht
03-12-2006, 15:57
ausserdem werden die Leute die keine Kampfsäue sind sich im VORHINEIN (unbewusst) auf eine Seite festlegen auf die sie ausweichen und mit der Hand sie blocken werden, da wie gesagt, wenn der Schlag im kommen ist, Überlegungszeit zu knapp ist, und Bullet Time bei uns erst ab Basic 3 trainiert wird.
Sprich, wenn man dann halt in der Live-Side landet, handhaben wir das so, dass wir mit dem Unterarm gleich auf Druckgegen die freie (Rechte) Hand des Gegners gehen, und mit unserer Rechten attackieren (links geblockt)
bzw. nach dem Blocken einen Schlag mit dem Faustrücken nachsetzen und versuchen mit der linekn die rechte des Gegners zu fixieren (rechts geblockt). Eines funzt meistens, ansonsten, tja pech gehabt, hundertprozentige Garantie gibts sowieso nie.