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Vollständige Version anzeigen : versagen in der praxis



nogain
28-11-2006, 10:24
Hi @ all

Möchte mich mit meiner Frage einfach mal an alle aktiven u. Ex-aktiven Fighter richten.

Ich betreibe seit meiner Kindheit KS. Habe ein ganz klein wenig Judo gemacht (nur Gelbgurt), dann ein Jahr Kickboxen, 7Jahre Thaiboxen, 2 Jahre PFS u. nebenher noch diverse Lehrgänge Krav Maga u. Ninjutsu. Seit gut einem Jahr trainiere ich MMA u. hatte im Frühjahr meinen ersten Kampf. Hatte davor ein paar Thaibox-und Grapplingkämpfe.

Leider habe ich immer das Problem das ich, wenn es ernst wird, mein Potential nicht abrufen kann. Habe den Kampf verloren obwohl ich das Gefühl hatte, dass der Gegner zu schlagen gewesen wäre.Im Training wenn es um nichts geht ist alles kein Problem.
Im Ernstfall schaltet mein Kopf irgendwie ab, ich fühl mich wie in einem Tunnel u. alles was passiert läuft irgendwie automatisch. Die Leistung bleibt aber irgendwie aus. Selbst die Thaiboxkämpfe die ich gewonnen habe waren meiner Meinung nach grottenschlecht.

Gibt es vielleicht ein paar Tips von den erfahrenen Fightern ob ich das irgendwie in den Griff bekommen kann oder ist das einfach nichts für mich?

jkdberlin
28-11-2006, 10:27
Sorry, aber das geht den meisten so...da fehlt einfach die Erfahrung, die Ruhe, die Konzentration. Mach noch ein paar Kämpfe (ich empfehle dafür Veranstalungen wie z.B. das New Talents der FFA o.ä., da ist der Druck nicht ganz so hoch) und dann sollte das besser werden. Man gewöhnt sich daran.

Grüsse

nogain
28-11-2006, 10:33
@jkd
danke für deine schnelle antwort.
leider habe ich auch das problem, dass ich ein ungeheures problem mit der angst habe. die beginnt wirklich schon wochen vor dem wettkampf. ok, positiver effekt dabei ist, dass ich mich dann nur noch ruhig fühle wenn ich am trainieren bin. trotzdem frag ich mich ob das normal ist das man so unter stress steht oder ob ich nicht einfach das falsche mache.

jkdberlin
28-11-2006, 10:57
Normal - was ist schon normal?
Deine Psyche geht nunmal so mit dem Problem um...da sollte dir dein Trainer mit etwas mentalem Training u.ä. weiterhelfen können. Jeder verspürt die Wettkampfangst oder -aufregung, nur geht halt jeder auf seine Art und Weise damit um. Rede mit deinem Trainer darüber.

Grüsse

Lo.Ony
28-11-2006, 11:26
naja wie eben schcon gesagt wurde liegts wohl zum teil an der erfahrung und an der nervösität, andererseits würd ich sagen sind die technicken nich wirklich in leib und blut über gegangen...dazu kannst du aber nichts, das kommt nur mit der zeit!

also keep on training ;)

Manolo
28-11-2006, 13:02
Nach einer guten Vorbereitung, mit den richtigen Trainingspartnern und einer guten Taktik sollte sich die "Angst" (eher Aufregung/Anspannung) in Grenzen halten. Sobald der erste Kontakt im Ring/Käfig/Matte mit dem Gegner hergestellt ist, müsste die Aufregung eigentlich verschwinden.

Es ist eine Sache in gewohnter Umgebung, mit Leuten, die man kennt und ohne Publikum zu trainieren. Wenn diese Faktoren am Kampftag nicht mehr gegeben sind, tritt manchmal das Phänomen auf, dass wirklich talentierte Kämpfer keine Leistung bringen, manchmal sogar versagen.

Ein Kampf ist eine Ausnahmesituation und erst dann kann man erkennen, ob ein Kämpfer auch dem psychischen Druck standhält.

Es stimmt wohl, dass nicht jeder ein Kämpfer ist, aber man kann daraufhin trainieren. In Deinem Fall so oft wie möglich mit fremden Leuten unter Wettkampfbedingungen sparren, am Besten in einem fremden Gym.
Beim Wettkampf sollte darauf geachtet werden, in etwa gleichstarke Gegner (mit ähnlicher Kampfzahl) gegeneinander antreten zu lassen.

Gruß

Branco Cikatic
28-11-2006, 13:06
Hi @ all

Möchte mich mit meiner Frage einfach mal an alle aktiven u. Ex-aktiven Figh

Leider habe ich immer das Problem das ich, wenn es ernst wird, mein Potential nicht abrufen kann. Habe den Kampf verloren obwohl ich das Gefühl hatte, dass der Gegner zu schlagen gewesen wäre.Im Training wenn es um nichts geht ist alles kein Problem.
Im Ernstfall schaltet mein Kopf irgendwie ab, ich fühl mich wie in einem Tunnel u. alles was passiert läuft irgendwie automatisch. Die Leistung bleibt aber irgendwie aus. Selbst die Thaiboxkämpfe die ich gewonnen habe waren meiner Meinung nach grottenschlecht.

Gibt es vielleicht ein paar Tips von den erfahrenen Fightern ob ich das irgendwie in den Griff bekommen kann oder ist das einfach nichts für mich?
Da habe ich eine Frage an dich! Wo hast Du deinen Schwerpunkt beim
MMA? Stand up oder Grappling?

MatzeOne
28-11-2006, 13:28
Auch wenn ich persönlich bis jetzt nur auf der Matte stand (und das auch erst seit kurzem), denke ich auch, dass es dir helfen wird, mit jedem Kampf dich auf dein eigenes "Spiel" zu konzentrieren. Das heißt nicht, dass die von dir beschriebene Aufregung vor dem Wettkampf verfliegt. Du wirst aber so kämpfen können wie im Training - nur härter, schneller, "besser". Angst ist auch gar nicht so verkehrt. Du stellst dich ja dieser Angst und bist konzentriert. Jetzt läuft alles "von alleine ab". Das Problem ist anscheinend, dass es nicht so läuft, wie es sollte. Dagegen hilft also nur weiter zu trainieren und zu kämpfen. Das wird schon.

Ich war vor meinem zweiten Turnier überhaupt nicht aufgeregt. Fast schon desinteressiert und hab dementsprechend (noch mehr als sonst) die Hucke vollgekriegt. Ein bisschen Aufregung ist für mich also okay. Vielleicht können dir ja auch deine Teamkollegen und deine Trainer dabei helfen, dein Problem in den Griff zu bekommen.

Viel Erfolg dabei :yeaha:

nogain
28-11-2006, 13:31
@hosenscheisser

habe eigtl. mehr ein stand up-hintergrund. fühle mich eigtl aber auf dem boden besser.

Schnueffler
28-11-2006, 13:42
Mir hat es immer geholfen, vor dem Kampf ruhig nach außen hin zu bleiben und mich auf meinen Gegner zu konzentrieren. Wenn ich dann die Matte betreten habe, hatte ich eine Art "Tunnelblick"! Ich habe nur noch meinen Gegner gesehen und ihn wahrgenommen. Die Kommandos des Kampfrichters habe ich nur unterbewußt mitbekommen. Was später dazu kam, das ich während des Kämpfes die Stimme meines Trainers gehört habe, mit seinen Anweisungen und sonst nix. Dann klappte es ganz gut.
MfG
Markus

rattle666
28-11-2006, 13:49
zwischen durch vielen dank für die ganzen antworten. werde versuchen ein wenig an meiner konzentration zu arbeiten.

MatzeOne
28-11-2006, 13:51
zwischen durch vielen dank für die ganzen antworten. werde versuchen ein wenig an meiner konzentration zu arbeiten.

Geht der Trend zum Zweitaccount? ;)

Wie auch immer: Viel Erfolg.

Branco Cikatic
28-11-2006, 14:15
@hosenscheisser

habe eigtl. mehr ein stand up-hintergrund. fühle mich eigtl aber auf dem boden besser. Dann empfehle ich dir Spezialtechniken zu erlernen die zur Aufgabe oder
zum K.O. führen. Wie z.B. ein Cross, ein Kniestoss im Clinch oder ein Armbar! Dann hast Du ein besseres Selbstbewusstsein, da Du
weisst was in welcher Situation zu tun ist! Rechne für jede Technik max. 6 Monate und schon kann es ganz nach oben gehen.

nogain
28-11-2006, 14:27
@ Matze

Hi, nee wo ich die KKB-Seite wieder gestartet habe, hab ich wohl übersehen, dass der Account von meinem Bruder drin war. Hab selber keinen Rechner. :(


@ Hosenscheisser

Hm, weiß nicht ganz genau was Du meinst. Ich weiß ja welche Techniken ich gut beherrsche aber wenn es gilt dann bin ich komplett kraftlos.

maluco
28-11-2006, 15:21
@ nogain

Ich sehe 2 Möglichkeiten

1. Du machst es wie die meisten und kämpfst so oft du kannst auf Turnieren und steigerst dich durch den Gewöhnungseffekt.

2. Du studierst die Wirkungen von Adrenalin auf den Körper in Kampfsituationen und besonders in deinem Falle dem Thema Pre-Fight. Du beobachtest deinen Körper und deine Reaktionen psychisch wie physisch wenn du wie bei 1. an Turnieren teilnimmst.

Fazit: Funktionieren tut beides, jedoch weisst du bei 2 warum das so ist.

Gruß Maluco