Wie wird man Buddhist ? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Wie wird man Buddhist ?



Rikimaru
03-12-2006, 05:22
Hallo ,
ich habe mich mal mit der Frage wie man Buddhist wird befasst und habe dazu mal ein paar Fragen .
So wie ich gelesen habe wird man Buddhist indem man in einer Zeremonie Zuflucht zu den drei Juwelen Buddha , Dharma und Sangha nimmt .
Was ist wenn man sich z.B. der Theravada Richtung verbunden fühlt , und keine Gruppe dieser Richtung in der Nähe ist ? Gibt es dann trotzdem eine Möglichkeit Buddhist zu werden , oder ist die Zeremonie absolut Notwendig ? Heißt Zuflucht zu Sangha zu nehmen sich auch einer buddhistischen Gruppe anschließen zu müssen ?
Und ab wann gibt man auch offiziel z.B. bei Behörden an Buddhist zu sein ?
Wenn mir noch mehr konkrete Fragen einfallen werde ich diese später stellen , fürs erste wäre ich sehr dankbar wenn mir jemand diese hier beantworten könnte .

Curtis
03-12-2006, 06:13
Hallo Rikimaru,

das Prozedere der Dreifachen Zuflucht ist in allen Richtungen gleich, ob Hinayana, Mahayana oder Vajrayana. Wenn Du nähere Informationen wünschst, dann schau hier einmal hinein:

http://www.dharma.de (Homepage der Deutschen Buddhistischen Union)

http://www.shaolin-forum.de (hier findest Du eine Menge aus der Sicht des Mahayana)

Du kannst aber auch mir schreiben und ich sende Dir nähere Informationen. Ich vertrete eine Hinayana und eine Mahayana Schule.

Viel Erfolg auf Deinem Weg, Gruß

scarabe
03-12-2006, 19:39
Es gibt verschiedene Richtungen im Buddhismus und das Überzeugendste, was ich gehört habe (im Zen) ist, daß man in dem Moment Buddhist ist, in dem man beschließt, einer zu sein.

Siddhartha
03-12-2006, 20:18
Hallo Rikimaru :-)


Hallo ,
So wie ich gelesen habe wird man Buddhist indem man in einer Zeremonie Zuflucht zu den drei Juwelen Buddha , Dharma und Sangha nimmt .
Wie du wahrscheinlich weisst, ist eine solche Zeremonie unter den Theravada-Praktizierenden nicht allgemein-üblich.


Gibt es dann trotzdem eine Möglichkeit Buddhist zu werden , oder ist die Zeremonie absolut Notwendig ?
Eigentlich ist das ja auch nur eine Bezeichnung. Wenn du die Lehre als richtig erkannt hast und praktizierst, spricht nichts dagegen, wenn du dir diesen Status etikettierst. Die Zeremonien/Rituale haben sich erst im Laufe der Zeit eingebürgert (und sind wohl Bestandteil der Aufnahme in ein entsprechendes Kloster), wobei ich persönlich Viele der in den asiatischen Ländern lebenden "Volksbuddhisten" (indenen diese "Religion" vorherrscht) gar nicht als Solche titulieren würde, weil sie gewöhnlicherweise nur oberflächlich/partiell mit der Lehre vertraut sind.




Heißt Zuflucht zu Sangha zu nehmen sich auch einer buddhistischen Gruppe anschließen zu müssen ?
Nein, den überlieferten Schriften (http://www.palikanon.com/majjhima/m001n.htm) kann man an vielen Stellen entnehmen (was für dessen unverfälschte Weitergabe spricht), dass der Buddha selbst ein Leben in der Mönchsgemeinschaft (im Vergleich zur Einsamkeit) als weniger gut betrachtet hat, da dies zu Verstrickungen und Anhaftungen führt.



Und ab wann gibt man auch offiziel z.B. bei Behörden an Buddhist zu sein ?
Öhm, machs einfach, wenn dir danach ist.

MfG :-)

Curtis
04-12-2006, 06:17
Hallo Rikimaru,

in Deutschland ist nur die evangelische oder katholische Kirche eine Religion im Sinne des Körperschaftsrechts. Deshalb werden nur diese beiden Religionen in offiziellen Papieren eingetragen und sind damit relevant.

Wenn Du mit der Dreifachen Zuflucht in eine Sangha eintrittst, erhältst Du einen Ordensnamen, den Du in Deinen Ausweis oder Reisepass eintragen lassen kannst. Du darfst dann offiziell mit diesem Namen auftreten.

Gruß

Alephthau
04-12-2006, 15:05
Hi,

Buddhist sein kommt aus dem Herzen und nicht aus einer Zeremonie! ;)

Die "Zuflucht zu Buddha" bedeutet nichts weiter als offiziell mit allem bisherigen abzubrechen, was man aber nicht mit einem verschreiben in eine Sekte vergleichen darf wo man seine Habe doch bitte an der sekteneigenen Kasse abzugeben hat! ;)

Buddhismus ist eine Lebenseinstellung und keine Religion, Buddha ist auch kein Gott wie es ihn z.B. im christlichen Glauben gibt.

Du kannst Buddhist sein ohne die Zuflucht genommen zu haben, es macht keinen Unterschied "für Buddha", denn Du bist ein Buddha und mußt ihn nur in Dir wecken! ;)

Gruß

Alef

Rikimaru
04-12-2006, 17:38
Vielen Dank erstmal für eure schnellen und sehr informativen Antworten .

Habe ich das also richtig verstanden , dass sich jeder theoretisch Buddhist nennen könnte , da es keinen ofiziellen "Einstieg" gibt , und die Zufluchtszeremonie mehr oder weniger freiwillig ist , ein wahrer Buddhist jedoch derjenige ist der die Lehre versteht und praktiziert ?

Siddhartha
04-12-2006, 19:01
auch wenn dir mahayana anhänger was anderes erzählen werden : ja.

Rikimaru
04-12-2006, 20:52
Was werden die mir den erzählen ?

kinkon
04-12-2006, 20:56
Buddhismus ist in Deutschland keine offizielle Religion, die man sich in den Pass eintragen lassen kann, oder so. Der Rest wurde schon gesagt!:)

Ki. 102
06-12-2006, 14:16
Ich plane hier eine buddhistische Sekte zu gründen, die durch Meditation den Anschluss Deutschlands an das japanische Kaiserreich fördert.

Aber eigentlich müsste der thread geschlossen werden.
RELIGION !

Siddhartha
06-12-2006, 14:47
echter Buddhismus (http://confessio.de/buddhismus/buddhagott.htm) != Religion ;-)

kinkon
06-12-2006, 15:40
echter Buddhismus (http://confessio.de/buddhismus/buddhagott.htm) != Religion ;-)

Bezüglich des Links: Warum wird im Zusammenhang mit Buddhismus meist nur über Theravada und Mahayana gesprochen? Es gibt doch auch noch Vajrayana-Buddhismus! Oder ist das für die meisten auch Mahayana? Gibt doch Unterschiede!

scarabe
06-12-2006, 17:18
Am besten befaßt man sich jahrelang mit den Unterschieden zwischen den einzelnen Lehren und entscheidet sich dann für die Richtung, die dem eigenen Bauchgefühl am besten entspricht...
oder man stellt irgendwann fest, daß das eigentlich gar nicht so wichtig ist;)
bis danhin kann man sich aber getrost schon mal als Buddhist fühlen, wenn man merkt, daß es der eigenen Lebenseinstellung entspricht.

Siddhartha
07-12-2006, 00:36
als unwichtig würde ich es nicht bezeichnen, da nach der buddhistischen lehre auch die unwissenheit (welche unter anderem die daseins/lust(trieb*)gier bedingt) leid (bsp. sorgen um für liebenswert befundene lebewesen(familie, freunde...)) hervorbringt (bsp. das angstspezifische kontrollbedürfnis (überlebenstrieb - was negativ behaftet ist und überhaupt den dramatischen kern des ganzen ausmacht^^) kontra zwangsläufige vergänglichkeit, die durch die bedingte enstehung* einhergeht).
und das (unwissenheit erzeugt leid) bezieht sich auch auf die subjektive glaubensanhaftung (http://www.coforum.de/?3518) (sofern man positive gedanken damit verknüpft hat, die halt bei verlust etc. zu verstimmungen / hassreaktionen usw. führt).

scarabe
07-12-2006, 10:24
ja, grins, aber Wissen alleine bringt weder die Erleuchtung, noch macht es glücklich...
es ist lediglich für manche ein Werkzeug zum Glück (etc)

Wer zu den Glückspilzen gehört, die von Haus aus so in sich ruhen, daß sie weder von Groll noch von sonstigen negativen Gefühlen besonders beeinflußt werden, und vielleicht auch noch grenzenloses Mitgefühl besitzt, der braucht theoretisch auch das Ganze Wissen nicht...
denn das sind doch genau genommen die wesentlichsten Punkte-
zuviel Wissen könnte theoretisch davon ablenken und Verwirrung stiften...
ist irgendwie ein Spagat, das Ganze...

(aus dem Zen- denn Anhaften - auch an die Lehre- oder Begierde -auch die Gier, zu Wissen- lenken vom Wesentlichen Kern des Seins nur ab!)

Judomeister
01-02-2007, 21:03
Es gibt verschiedene Richtungen im Buddhismus und das Überzeugendste, was ich gehört habe (im Zen) ist, daß man in dem Moment Buddhist ist, in dem man beschließt, einer zu sein.

Buddhist wird man,wenn man erkennt,dass alles was entsteht auch vergeht.
Und deswegen soll man sich nicht an lebende oder weltliche Dinge binden.
Buddhisten führen ein Leben in Bescheidenheit.
Ausserdem glauben wir Buddhisten an die Lehre vom bedingten Entstehen(Karma-Ursache und Wirkung)

Ich gehöre der Schule der Jodo Shinshu an.Ich habe letzen Sommer KikioShiki erhalten vom Zenmon der Jodo Shinshu Hongwangji Ha .Der Muttertempel ist in Kyoto.

scarabe
02-02-2007, 10:18
Klar und wie aus dem Lehrbuch erklärt.
Das Problem ist nur, daß viele Menschen mit dem Erkennen, daß sie sowieso nichts dauerhaft festhalten können, noch viel verzweifelter versuchen, sich durch Erwerb und Festhalten am Materiellen darüber hinwegzutrösten. Es fehlt die Anleitung...
Denn eigentlich wird man mit dem Wissen um die Vergänglichkeit und stete Wandlung geboren- man "vergißt" es nur...

Was nun die Bescheidenheit betrifft- es ist die Haltung, die aus diesen Erkenntnissen resultiert- allerdings ist sie nicht zu verwechseln mit Askese...
Auch Ursache und Wirkung sollten klar sein, aber auch das wird gerne ignoriert... was man dann wiederum an Verstößen gegen das Nicht-Verletzen (z.B.) ganz deutlich sehen kann...
Letztendlich stellt sich dann einfach eine Innere Ruhe und Gelassenheit ein, die geschehen läßt, versteht, mitfühlt und das Ego immer unwichtiger werden läßt...
Ohne diese Entwicklung nutzen auch die og. Erkenntnisse nichts.

megahoschi
02-02-2007, 13:09
hi,
glaube ist im allgemeinen nicht an orte oder personen gebunden.
wenn du einen glauben gefunden hast, der das richtige für dich ist, lass dich nicht durch die tatsache davon abbringen, dass keiner deiner glaubensbrüder bei dir in der gegend ist.
gründe doch einfach eine ortsgruppe! :)

scarabe
02-02-2007, 21:46
...wozu mich festlegen...?
Ich laß mich einfach mit dem Rhytmus der Welt mittragen...;)

endlich
08-02-2007, 17:35
Es kommt beim Buddhismus nicht darauf an, wie du dich nennst. Sich Buddhist zu nennen macht einen nicht mehr und nicht weniger zum Buddhisten als sich Peter oder Fritz zu nennen.

Buddhismus ist bloß eine Bezeichnung für einen Weg, für den man sich entschließt oder auch nicht. Wenn du ihn gehst, wird die Bezeichnung sowieso unwichtig.

Tu es einfach, nenn dich wie du willst und gut is.

LG endlich

senose
08-02-2007, 22:44
gibt es in der schweiz eine anlaufstelle des tibetischen buddhismus?

Siddhartha
08-02-2007, 22:58
jupp, da gibt es einige, die auch qualitativ etwas hermachen.

über den nachfolgenden link ... findest du die nächstgelegene anlaufstelle:
Buddhismus, SBU, Schweizerische Buddhistische Union: Adressen (http://www.sbu.net/adressen.htm#Zug)

mfg

senose
10-02-2007, 15:40
dank dir