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Longhohn
06-12-2006, 00:00
Hinterhältiger Angriff von Strassenräubern

Hallo, im Zusammenhang mit Unverhofft kommt oft möchte ich hier die von einem WT- Interessenten (er kam zum Probetraining) glücklicherweise heil überstandene Attacke beschreiben. Es geschah in der Türkei, er wurde von vorne angesprochen und damit abgelenkt, während sich ein Komplize von hinten anschlich und ihn an Hose und Gürtel von hinten packte. Dabei duckte er sich, Kopf sehr tief und zog ihn dann mit aller Kraft nach hinten weg. Sein Komplize packte von vorne die Beine und so zerrten sie ihn weg. Das Opfer rief um Hilfe und herbeieilende Passanten retteten ihn.

Obwohl ich doch recht sicher bin, das mein Programm für Selbstverteidigung komplett ist, ist mit da im ersten Moment nichts rechtes eingefallen. Ich hätte mich fallen lassen, da mein Gleichgewicht durch den ständigen Zug sowieso verloren war und dann am Boden um mich getreten.

Immer wieder erkläre ich im Training, dass man vielseitig trainieren muss, weil es sich nicht vorhersagen lässt, was genau passieren wird. Hauptsächlich trainieren wir den Ritualkampf, einer steht vor mir und macht mich an, auch gegen Angriffe von hinten und mit Waffen üben wir im Rahmen des möglichen die Verteidigung.

Aber das ist doch etwas, mit dem wirklich nicht zu rechnen war, von dem ich noch nie gehört hatte. Man kann wirklich nur versuchen, sich bestmöglich vorzubereiten, aber es wird oft nicht so sein, wie man es sich vorgestellt hatte.

Sich fallen lassen ist tatsächlich die einzige und beste Möglichkeit, ich habe es
dann ausprobiert. Selbst wenn der, der festhält, nicht loslässt, was aber meistens passiert, kann ich mich dann drehen und ihn treten. Meistens fällt der, der die Hose festhält, dabei um.
Es war den Angreifern unmöglich, meine Beine zu packen, da ich sofort in Bewegung war. Ausserdem kann man den von vorne kommenden mit Armen und Beinen gut angreifen, durch den Zug des hinteren hat man zwar kein Gleichgewicht mehr und daher auch nicht die optimale Schlagkraft, aber es reicht auf alle Fälle um ein Greifen der Beine zu verhindern.

Dahinter steckt eine allgemeine Strategie, ein Konzept, das ich auch in anderen Situationen benutze. Wenn ich nicht direkt angreifen oder verteidigen kann, greife ich das Gleichgewicht meines Gegners an. Kein Gleichgewicht - keine Schlagkraft. Das Gleichgewicht des Gegners wird durch Zug oder Druck angegriffen, in dieser speziellen Situation erzeuge ich den Zug durch mein eigenes Körpergewicht, indem ich mich fallen lasse. Dies tue ich nur ungern, aber manchmal ist das die einzige Möglichkeit, um sich aus brenzligen Situationen zu retten. Ich bin Bodenkampf mit Schlagen und Treten gewohnt, auch gegen einen stehenden Gegner, das ist natürlich die
Voraussetzung, um so etwas zu machen.

So das war mein informativer Beitrag zu diesem Forum, ich hoffe, dass das zumindest für manche Leser eine echte Information war.

Ludwik mit K
Erwin L. Kastl

Branco Cikatic
06-12-2006, 00:51
Kleiner Scherz oder?

enraged_Clown
06-12-2006, 04:34
wie gemein. das es doch tatsächlcih leute gibt die so dermaßen fies sein können jemanden hinterrücks anzugreifen. mit sowas kann wirklich niemand rechnen. aber gegen zwei (oder mehr) gegner dann in den bodenkampf gehen halte ich für das beste was man machen kann das ist mindestens so gut wie sich bei gewitter unter bäume zu stellen.

Klaus
07-12-2006, 13:25
Wie wär's mit Alternativen ? Solche Angriffe und noch schlimmere waren vor 100 Jahren noch Gang und Gäbe, und ich kann mir gut vorstellen daß sowas in Osteuropa oder da wo Osteuropäer kriminellem Broterwerb nachgehen noch Tagesordnung ist.

Der erste Tip wäre natürlich schlicht sofort den Rückzug anzutreten wenn man irgendwo plötzlich angesprochen wird. Abstand und sehen ob jemand von hinten kommt.

Wenn man so gepackt wird, ist es trotzdem besser, wenigstens dafür zu sorgen daß man nicht von der Strasse auf der es Zeugen gibt ins Feld oder einen Hinterhof getragen zu werden. Ein US-Bericht sagt dazu, daß in der Regel Leute die von öffentlich einsehbaren Orten an verdeckte, verlassene verbracht werden dort schlicht getötet werden - das ist der Zweck. Darum nannten die dort solche Orte deshalb "crime scenes". Und gaben den dringenden Rat, sich auf gar keinen Fall von "public locations"-artigen in "crime scene"-artige Örtlichkeiten verbringen zu lassen - KOSTE ES WAS ES WOLLE. Es ist also besser, wenn man nicht mehr wegrennen kann weil man am Gürtel gehalten wird, an Ort und Stelle zu Boden zu gehen, um sich zu treten und ggf. Schläge in Kauf zu nehmen, als zu riskieren in ein Feld getragen zu werden und sich bloß nicht zu wehren. Das endet im Zweifel TÖDLICH. Ziel sollte allerdings sein, sich so schnell wie möglich aufzurappeln und abzuhauen, und nicht so lange wie möglich grinsend am Boden zu liegen und seine "Überlegenheit" zu zelebrieren. Wenn die Messer ziehen ist damit nämlich Sense.

P.S.: Einer von den MMA-Spacken auf einem anderen Board wird in der nächsten Zeit wohl das Zeitliche segnen. Der meinte nämlich daß er mit seinen überlegenen Judo- und BJJ-Kenntnissen kaltlächelnd Horden englischer Hools mit abgebrochenen Bierflaschen in Schach halten kann, und sich Wortgefechte mit denen liefern. Da er ja "weiß" daß die gegen sein BJJ überhaupt keine Schangse haben, auch nicht mit 5 gegen 1, Messer, Äxte, Bierflaschen, Mörser, Flammenwerfer, alles per Armbar abgewehrt.

Holzfäller
07-12-2006, 13:31
Ja, ja, die Hooligans. Billige, dumme Nichtskönner ohne echte Kampferfahrung, die nur in der Gruppe stark sind ...

... oder auch nicht ;)

Alex1965
07-12-2006, 17:54
HAHA :D :p