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Vollständige Version anzeigen : Muay Thai + Kung Fu/wushu



Escalus
14-12-2006, 21:54
hi, ich mache jetz seit ca 9 monaten muay thai und etwas jkd, denke aber zur zeit drüber nach zusätzlich noch kung fu oder wushu zu lernen.
welche art würdet ihr mir dafür empfehlen, oder würde ihr mir ganz davon abraten das zu vermischen?

scarabe
14-12-2006, 22:07
... kommt drauf an, was Du Dir davon versprichst, bzw. was Du erreichen willst...?

Escalus
14-12-2006, 22:18
ich will möglichst mehrer sachen lernen um flexibler agieren zu können falls ich es mal anwenden muss und ich will einfach auch nich nur die ganze zeit das selbe machen, das schrämkt mich zu sehr ein aber ich will nich ganz von der form abweichen, hatte erst über capoeira nachgedacht, aber der unterschied ist mir zu krass, das hat ja gar keine ähnlichkeiten zu muay thai

scarabe
14-12-2006, 23:25
Dann ist wushu sicher nicht schlecht. Sehr "umfangreich".
Kung Fu besteht zu einem guten Teil aus ganz herrlichen Formen, der Kampf am Partner wird aber in vielen Schulen etwas hintenangestellt.

Ansonsten- wenns Dir rein auf effektiven Zweikampf oder SV ankommt- wären natürlich auch Sportarten wie ninjutsu, hapkido, krav maga, allkampf o.ä., wo Hebel und teilweise Würfe angewendet werden, nicht schlecht...

am besten Probestunden nehmen...

Lemartes
15-12-2006, 02:29
Ich habe 4 Jahre Gongfu betrieben, bevor ich zum Muay Thai gewechselt bin.
Generell finde ich die Gongfu Basics noch immer sehr hilfreich. Sie unterscheiden sich teils sogar erheblich von dem, was ich im MT begebracht bekomme. Aber generell muss ich sagen, dass ich kaum einen effektiven Schlag im Gongfu kennengelernt habe, zu dem es im MT kein mehr oder weniger ähnliches pendant geben würde.
Nur der Bodenkampf, sowie Hebel und Würfe fehlen bei mir im MT komplett.

Als zweite Kampfkunst halte ich Gongfu allerdings für zu komplex, um sie effektiv zu lernen. Da macht man zB auch Anfangs nicht solche rasanten Fortschritte wie im MT.

Kann natürlich auch an meiner Gongfu-Schule gelegen haben, ich schreibe hier lediglich meine Erfahrungen auf.

leopan8
15-12-2006, 09:04
hy

Einige Sanhou/ Sanda Kämpfer verbinden z.B. Muay Thai mit Techniken,Prinzipien aus dem Boxen, Quan Fa und dem Shuai Jiao usw. und sind damit erfolgreich.

Cung Le:
http://www.youtube.com/watch?v=3r55mxK2xKc

http://www.cungle.com/cungle/

Es kommt jedoch auf dein Ziel an . (SV-Wettkampf-Bewegungskunst)?

Gruss
leopan8

Nahot
15-12-2006, 11:12
ich will möglichst mehrer sachen lernen um flexibler agieren zu können falls ich es mal anwenden muss und ich will einfach auch nich nur die ganze zeit das selbe machen, das schrämkt mich zu sehr ein...

Hallo.

MT & JKD und noch etwas dazu. Das ist ein bisschen viel auf einmal, hm? Neun Monate im MT ist gar nichts. Die MT Palette ist sehr breit und tief, aber es braucht eben seine Zeit. An deiner Stelle würde ich an einem solidem Fundament arbeiten und eine saubere Mauer des Wissens und Könnens aufziehen, anstatt dies lückenhaft zu tun und gleichzeitig zu versuchen, diese entstantenen Lücken mit anderen Kampfsport- oder kunstarten zu füllen. So ein Bauwerk bleibt ein Flickwerk.

Cheers

Dao
15-12-2006, 11:42
der Meinung von Nahot kann ich mich nur anschließen.
Vergiß nicht den einzigen Kampf den du wirklich gewinnen kannst, ist der mit dir selber!

Escalus
15-12-2006, 14:27
danke ersma für die tipps, werd mir das auf jeden fall ma überlegen alles

scarabe
15-12-2006, 15:23
Wollt nur noch kurz loswerden, daß im Sanda der Bodenkampf schnell abgepfiffen wird, so daß Fixierung des Gegners am Boden und Bodenkampf- was im Ernstfall ja wichtig sein kann- so gut wie gar nicht gelehrt werden.

Stimmt aber schon, es schadet sicher nichts, erst mal eine Sportart zu lernen, denn die Kicks und Schläge beim MT sind ja im Ernstfall auch nicht grad ohne...

El_Hadschi
15-12-2006, 15:43
Bin auch ganz der Meinung von Nahot. Wunder mich immer, wie viele leute hier sehr viele unterschiedliche Kampfstile betreiben.

Frage am Rande:
JKD gillt doch als Kung Fu Stil oder nicht? (Ich weis man müsste wieder auf die bedeutung des Wortes Kung Fu eigehen und so, aber wenn man von Kung Fu als Kampfsport spricht, wird sehr häufig JKD erwähnt)

mike82
15-12-2006, 17:20
ich finde die kombination muay thai + brazilian jiu jitsu gut. wenn bjj in deiner nähe gibt probier das mal aus.
mfg

chuckybabe
15-12-2006, 19:32
... , daß im Sanda der Bodenkampf schnell abgepfiffen wird, so daß Fixierung des Gegners am Boden und Bodenkampf- was im Ernstfall ja wichtig sein kann- so gut wie gar nicht gelehrt werden.
...

Also ich kann nur für WSO.Sanda sprechen:

Wir versuchen uns erstens daran zu orientieren, wie historische Duellkämpfe wohl tatsächlich vollkommen regellos (wenn es im Zweifelsfalle also um die komplette Wurst ging) in China abgelaufen sind, wollen dies vom Charakter her bewahren und reanimieren. Dabei natürlich mit einem modernen, entsprechend den Sicherheitsbedürfnissen gerecht werdenden Regelwerk, das verschiedene Intensitätsstufen abdeckt (Sanda.Lightcontact, Sanda.Fullcontact, Sanda.Freefight).

Zweitens versuchen wir durch die zeitliche Limitierung des Bodenkampfes auf fünfzehn Sekunden eine angemessene zeitliche Anteiligkeit im Verhältnis zum gesamten Kampfgeschehen herzustellen und zwar vor dem Hintergrund, das Wettkampf eine sinnvolle Ergänzung zur Verbesserung meiner Fähigkeiten im realen Kampf (z.B. in der SV) mit den Mitteln meiner KK sein soll. Und Bodenkampf in einem echten regellosen Fight sieht in vielerlei Hinsicht deutlich anders aus als stark limitierter Sportbodenkampf und nimmt daher in der SV auch nicht den gleichen Stellenwert wie beim Sportfreefight ein, sondern einen viel geringeren und dies sowohl qualitativ und auch quantitativ.

Drittens trainieren WSO.Sanda Kämpfer schon recht viel Bodenkampf nach MMA-Methodik, aber mit dem Fokus a) nach Möglichkeit so schnell wie möglich wieder hochzukommen und b) wenn es denn schon zu Boden geht, so blitzschnell am Boden zu finishen, wie es irgend geht. Minutenlange Positionsgeplänkel schließen sich praktisch aus, zum einen wegen der strategischen u. taktischen Ausrichtung des Regelwerks und zum anderen, was mir viel wichtiger erscheint, auch aus Gründen der Zielsetzung "Realitätsnähe" mit Bezug auf regellose Duellkämpfe oder echte SV-Situationen.

Und nun zum eigentlichen Thema!

Muay-Thai lässt sich schon koppeln mit verschiedenen Kung Fu Stilen, aber es muss sich ein gesundes Mischungsverhältnis je nach Zielsetzung ergeben, d.h. mal so grob gesagt mehr SV- oder mehr Fitness- und Wettkampfrichtung.

Wobei Du natürlich auch Dein Kung Fu so leistungsfördernd trainieren kannst wie es im Muay-Thai in vielen Schulen geschieht, hängt aber auch stark von Deinem Sifu ab.

Außerdem sollten gewisse strategisch-taktische Elemente zueinander passen!

Ein kleines und einfaches Beispiel dazu: Im MT wird zum Teil relativ schnörkellos mit harten Impacttechniken und mit sehr viel Vorwärtsdruck angegriffen um sich dann, falls der Angriff nicht zu eindeutigen Treffern oder noch besser zum KO führt, eine vorteilhafte Clinchposition zu sichern und aus dieser den Gegner zu dominieren. Und genauso wie ich die Serie von Einschlagstechniken abbreche um die dominante Clinchposition zu erlangen, kann ich genauso gut einen Takedown/Wurf aus irgendeinen KungFu-System anbringen. So machen es ja auch die BJJler, die für ihre Stand-Up-Skills MT trainieren.

Du stehst also vor der Aufgabe heraus zu finden, wo sind die sich berührenden und evtl. ineinandergreifenden Elemente Deines Kung Fu Stils und des MT. Ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, dass es mich heute nicht mehr überrascht, wenn ich im Tang Lang beim Zuschauen manchmal Elemente entdecke, die so auch im MT vorkommen oder wie es mir letztens noch passiert ist ein exzellenter Taiji-Mensch eine ganz und gar brauchbare Kontertechnik im Clinch gegen einen MT typischen Angriff zeigt.

Aber als Anfänger solltest Du solche Überlegungen vielleicht noch nicht in zu großen Maßen anstellen, es könnte zu viel wirrer Unsinn dabei entstehen. :p ;)

Unter Gesichtspunkten der Fitness und des allgemeinen Erfahrungssammeln ist allerdings sicherlich nichts gegen den "Parallelbetrieb" von KKs im Anfängerstadium zu sagen. :)

Beste Grüße
Chuckybabe

Chan
16-12-2006, 00:14
Ich denke, dass aus dem anwendungsorientierten Kung Fu Wing Tsun eine gute Ergänzung zu Muay Thai wäre. Das könnte Dir vielleicht auch im Clinch neue Perspektiven eröffnen. Aber ich würde mich erstmal aufs Muay Thai konzentrieren, bis Du dort etwas Routine hast. Ich würde auch nie mehr als zwei Stile parallel trainieren.

VG:)

scarabe
16-12-2006, 15:14
@chuckybabe

ich wollte durch meine Anmerkung keinesfalls die Qualität von Sanda als Sport in Frage stellen, ich halte enorm viel davon.

Ich habe das Bodenkampf-Thema nur erwähnt, weil man im Ernstfall ja kein Interesse dran hat, daß ein zu Boden gegengener Gegner schnell wieder aufsteht.
Wenn man ihn aber nicht ernsthaft verletzen will, sind gewisse Fixierungs- und Hebeltechniken (z.B. Gegner liegt auf Bauch, Arm wird n. hinten hochgezogen, Knie fixiert Rücken o.ä.) oft sehr hilfreich.

Also bitte nicht mißverstehen;)

chuckybabe
16-12-2006, 16:27
@chuckybabe

ich wollte durch meine Anmerkung keinesfalls die Qualität von Sanda als Sport in Frage stellen, ich halte enorm viel davon.

Ich habe das Bodenkampf-Thema nur erwähnt, weil man im Ernstfall ja kein Interesse dran hat, daß ein zu Boden gegengener Gegner schnell wieder aufsteht.
Wenn man ihn aber nicht ernsthaft verletzen will, sind gewisse Fixierungs- und Hebeltechniken (z.B. Gegner liegt auf Bauch, Arm wird n. hinten hochgezogen, Knie fixiert Rücken o.ä.) oft sehr hilfreich.

Also bitte nicht mißverstehen;)

Ne, kein Thema, habe ich auch garnicht negativ aufgefasst, wollte nur noch mal aus Sicht des WSO.Sanda darauf eingehen. :)

Lemartes
17-12-2006, 04:16
Naja, dafür kann man den Gegner auch ausschalten, bevor er am Boden liegt :)
Ich habe schon Judoka BBJler usw gesehen, die beim Versuch eines takedowns gnadenlos gekontert und damit zum Teil auch direkt ausgeknockt wurden.

Man muss halt wissen, wo seine Prioritäten liegen. Standup halte ich für keineswegs weniger realitätsnah als Bodenkampf.
Ich würde zB mal gerne einen Kampf sehen, in dem ein BBJler nen MTler auf den Boden bringt, wenn dieser seine Ellenbogen einsetzen darf. Aber ich kenne keine crossover-Verbände, wo ein MTler die einsetzen darf...vielleicht eine Wissenslücke meinerseits? Wer weiß :)

chuckybabe
17-12-2006, 10:24
Naja, dafür kann man den Gegner auch ausschalten, bevor er am Boden liegt :)
Ich habe schon Judoka BBJler usw gesehen, die beim Versuch eines takedowns gnadenlos gekontert und damit zum Teil auch direkt ausgeknockt wurden.

Man muss halt wissen, wo seine Prioritäten liegen. Standup halte ich für keineswegs weniger realitätsnah als Bodenkampf.
Ich würde zB mal gerne einen Kampf sehen, in dem ein BBJler nen MTler auf den Boden bringt, wenn dieser seine Ellenbogen einsetzen darf. Aber ich kenne keine crossover-Verbände, wo ein MTler die einsetzen darf...vielleicht eine Wissenslücke meinerseits? Wer weiß :)

Tja, was soll ich sagen, in der WSOD im WSO.Sanda darf der MTler seine Ellbogen sowohl im Sanda.Fullcontact und auch im Sanda.Freefight einsetzen. Also einen Verband hättest Du damit schon mal. Leider ist unsere neue Website noch nicht online und unsere alte momentan nicht mehr erreichbar. Aber zwischen Weihnachten und Neujahr werden wir wieder online gehen unter www.wushu-sanda.de und dann kann man dort das Regelwerk wieder downloaden.

Man sollte die Ellbogentechniken in der Takedown-Defence nicht überbewerten, sie lassen sich zu diesem Zwecke nämlich nur außerordentlich schwer einsetzen und spielen daher gegen TDs nur eine relativ untergeordnete Rolle.

Lemartes
17-12-2006, 13:47
Ich habe Ellenbogen auch noch nicht gegen sowas probiert, empfände es als jemand, der den Gegner zu Boden werfen will, aber sehr unangenehm, wenn nicht nur seine Fäuste und Schienbeine in meinem Weg sind, sondern auch Ellenbogen und Knie. So meine Vorstellung diesbezüglich.

Vielleicht überbewerte ich Ellenbogentechniken auch, da die für mich relativ neu sind und zu meinen Absoluten Lieblingstechniken zählen.
Wie enden denn die Kämpfe bei euch? Doch so ziemlich alle auf dem Boden?

scarabe
17-12-2006, 14:31
Ein erfahrener Sanda-Mann kann Dich bluitzschnell zu Boden bringen, wenn Du ihm eine Lücke läßt, so daß Du wenig Gelegenheit haben wirst, deine Ellbogen einzusetzen.
Solange er auf Distanz bleibt, kommst Du mit den Ellbogen schwer ran.

Lemartes
17-12-2006, 19:49
Ich habe mir jetzt ein paar Sanda-Videos angesehen. Die typen kontern ja knallhart mit takedowns. Absorbieren scheinbar gerne kicks und hauen einen dann zu boden.
In den Videos ging das auch nicht selten mit (leichten) Verletzungen einher :)

Ich glaube, in meinem Auslandsjahr in China mache ich erstmal Sanda!
Bei mir in der Nähe gibt es sowas leider nicht, um es zum MT zu ergänzen.

Klaus
17-12-2006, 20:11
Geh sofort an den Kopf. Nicht versuchen mit Schlägen denjenigen aufzuhalten, sondern in einer Tauchbewegung mit runtergehen, ein Bein weit weghalten, und den Kopf entweder mit Power zur Seite wegdrücken mit vollem Körpereinsatz, oder am Kinn hochziehen. Siehe Guy Metzger gestern auf Eurosport gegen einen Japaner im Pride, er hat den Kerl bei jedem seiner Tauchversuche einfach immer unter Kopf am Kinn mit einem Arm hochgerissen. Der kam so nie unter ihn. Muß man natürlich üben. Manche machen das auch über Underhooks, also runtergehen und mit den Armen zwischen dessen Arme einfädeln und unter der Schulter durch, und hochziehen. Wenn man die Leute hochgestellt hat und man freie Hände hat, natürlich sofort entgegen und eine zimmern, solche Gelegenheiten nicht verstreichen lassen.

scarabe
17-12-2006, 20:11
Wo in China?
Weißt Du schon bei wem?

Lemartes
17-12-2006, 21:28
wahrscheinlich Nanjing, dauert aber noch ein paar Semester.
Noch reicht mein Chinesisch auch noch nicht